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Die Bautechnik, Jg. 17, Heft 43/44

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Liinen 5|/Pecffm jĘiusei

SSSKsSSSSSPl f1JVVl

i

m, h i.'

Duisburg

Hattingen Werden

DIE BAUTECHNIK

17. Jahrgang BERLIN, 6. Oktober 1939 Heft 43/44

A lle Rechte vorbchalten.

GroBte Flachenausdehnung und der Abflufi starker Niederschlage

im Emscher- und Lippegebiet.

Von Si-.=3»g. Fr. v. Bfllow, AbteIIungsvorsteher der Technisch-Wissenschaftlichen Abteilung der Emschergenossenschaft in Essen.

in der Regel der grófite Abflufiwert (Q maxj fur ein bestimmtes Oebiet dann entsteht, wenn man die der AbfluBzeit der ganzen Lange ent- sprechende Regenstarke einsetzt. Diese „Regenstarke", heute ailgemein

„Regenspende" genannt, ist also nicht rmax im engeren Sinne. Um jedes MiBverstandnis auszuschlieBen, sind zunachst einmal die Beziehungen zwischen dem Scheltelabflufibeiwert u>s und dem GesamtabfluBbeiwert Auf dem Gebiete der Entwasserung sind sowohl die Annahmen ais

auch die Berechnungsverfahren noch immer ziemlich wiilktirlich, da das Beobachtungsmaterial zu gerlng ist aus Mangel an Einrichtungen fflr Regen- und AbfluBbeobachtungen oder wegen der geringen Dichte des Beobachtungsnetzes. Es sind zwar in den letzten Jahren sehr wertvol!e Vorarbelten besonders durch die Abwasserfachgruppe der Deutschen Gesellschaft fflr Bauwesen geleistet worden. Die Arbeiten sind aber noch nicht abgeschlossen. Die grofien Aufgaben, die der Wasserwirt­

schaft im Rahmen des deutschen Auf- baues gestellt sind, erfordern aber mehr denn je bessere und sichere Grundlagen fflr die Berechnung des Regenabflusses, um vor Oberraschun- gen und Schaden bei aufiergewóhnlichen Regenfallen bewahrt zu bleiben.

Gerade die Regen- und Abflufibeobach- tungen im rd.825km2 grofien, inzwischen sehr dicht besiedel- ten Emschergebiet seit den 70er Jahren des vorigen Jahr- hunderts sind sehr wertvoll, weil durch den fast vollstandl- gen hochwasserfreien und geregelten Aus­

bau der Emscher und ihrer Nebenbache be­

sonders gflnstlgeVer- haitnisse vorllegen, die einen Anhalt flber die verschie-

denen Einflflsse der Bebauung, der Begradigung, Gefailverbesserung usw.

auf den Regenabflufi geben kónnen. Die Ergebnisse im Niederschlags- gebiete der Emscher (s. Kartę, Abb. 1) werden daher fflr ahnliche Planungen In anderen Flufigebieten wertvoll sein.

Bereits im Jahre 1924 ist flber den Einflufi der Jahreszeiten auf den Abflufi berichtet worden1).

Es wurde festgestellt, dafi der Scheitelabflufibeiwert y s, der nach den „Formelzeichen und Begriffsbezeichnungen in der Abwassertechnik"2)

?max grófite Abflufispende3) -

= • — = —— rsr— =— , sein soli, im S o m m e r mit der Regen­

s a x grófite Regenspende &

dauer wachst und nach gewisser Zeit einen Hóchstwert erreicht. Im Winter ist er nahezu konstant, aber wesentlich grófier ais im Sommer.

Schon die Begriffsbezeichnung y>s ^ max

zu erlautern.

Abb. 1. Niederschlagsgeblet der Emscher. Die Niederschlagsgrenze ist strichpunktiert.

Bedeuten A N '

A N '

Gesamtabfiufiffllle, Gesamtregenffliie, Gesamtabflufibelwert,

■ kann indessen zu frrtflmern fflhren. Wahrend sie fflr ę max ziemlich eindeutig ist, namlich der Grófit- wert der sekundlich abfliefienden Wassermenge (Qnlax) je Flacheneinheit, so ist, um vjs zu finden, mit rmax nicht etwa der absolute Grófitwert der sekundlich niederfallenden Regenmenge je Flacheneinheit gemeint, sondern die fflr Q max zeitlich zugehórige mittlere Regenspende. r max und dementsprechend auch sind also keine absoluten Grófitwerte, sondern Funktlonen der Zeit. I m h o f f 4), aus dessen Taschenbuch wohl die Begriffsbezeichnung yjs — ^ max entnommen ist, schreibt dazu, dafi

F beregnete Flachę,

r der AbfluBzeit entsprechendc Regenspende, 7' Regendauer,

B Gesamtabflufizeit,

so wird unter der Voraussetzung, dafi die Regendauer T der Zeit gleich- gesetzt wlrd, die bis zur Erreichung der grófiten sekundlich abfliefienden

Wassermenge (C?max) verstreicht, und unter der Annahme, dafi der An- und Ablauf der Hochwasser- welie nahezu geradllnig ist, nach Abb. 2 die Gesamtabfiufiffllle

, ,__ $max &

" 2 oder, da Qmax=y>s F r ist,

Vs F r B 2 N ' und A'' = T F r ist, wird A = . VmT F r .

Abb. 2. Schematlsches Abflufibild.

Da Vm - (

2

)

A

N " also A = y

Aus Gl. (1) u. (2) ergibt sich:

*) Fr. v. B u ló w , Der Einflufi der Jahreszeiten auf den Abflufi in stadtischen Kanalisationsanlagen. Gesund.-lng. 1924, Heft 40, S. 465ff.

2) Gesund.-lng. 1936, Heft 16, S. 228ff.

3) Statt Spende richtiger bezeichnet ais Entleerungs- und Fflllungs- geschwindigkeit.

4) Taschenbuch der Stadteentwasserung, 6. Aufl., 1932,

T F r und somit fflr 2

2 T

Vs = - g - • 'Pm = / ( V 'ffl)'

Da aber y>m nicht nur mit der Art der Bebauung, ob unbebaut, weitlaufig oder dichtbebaut, verschieden grofie Werte annimmt, sondern auch noch mit der Regendauer und vor allen Dingen mit der Jahreszeit

(2)

in den Rhein an der Hauptmefistelle Busch- hausen betrug, m it Q max= 60 000 1/sek und F — 69000 ha, also q = ^ = 0,87 1/sek • ha

59 000 und w, = q- = (|;8/ = 0,0935.

r y,cS

In Abb. 3 sind die iibrigen bei diesem Regenfall und Abfiufi errechneten y s-Werte aufgetragen. Abb. 4 zeigt Regen und AbfluB fiir die vier mit selbstzeichnenden Pegein aus- gestalteten Stationen am Emscherlauf.

renzung

Stunden Regendauer

Abb. 3. Der Abflufibeiwert in Abhangigkeit

von der Regendauer. Sfunde 20 21 1 8 12 16 20 21 1 3 12 15 20 21 1 8 12 16 20 21 1

Tag 31.7.17-- I — ---1.8.17--- - I - ---2.3.17--- - U ---3.8.17--- l —

Abb. 5. Regen und AbfluB im August 1917.

1.8.17-

1) Dortmund-Dorstfeld

Da die Regendauer nahezu gleich der Abflufizeit war, so kónnen dle errechneten Scheitelabflufibeiwerte y>s ais elnigermaBen zuveriassig gelten.

Das H o c h w a s s e r d e r E m s c h e r v o m 3 l . J u l i b i s l. A u g u s t 1917, bekanntlich das bisher gróBte Sommerhochwasser der Emscher, ist in Abb. 5 dargestellt. Der Scheitelabflufibeiwert betrug damals bei Q max = 126000 I/sek, .F = 5 2 000 ha und r = 21,22 1/sek • ha

126000 y's 52 000-21,22 *

Beim W in t e r h o c h w a s s e r im J a n u a r 1918 fielen nach voraus- gegangenem Frostwetter, Schneefalien und ausgiebigen Vorregen am 15. Januar 39,6 mm Regen innerhalb von 24 Stunden. Das Einzugsgebiet bis zur MeBstelle der Emscher betragt etwa 690 km 2. Die Regenspende betrug demgemaB

167 = 4,59 1/sek ■ ha 0.m an im ,3

Z)Konig Ludwig 6 m x l7 m 3

I v r V lV / T 16 20 21 1 8 12 16 20 21 1 8 12 16 20 21 1

39,6 r ~ 1440 und der Scheitelabflufibeiwert 3) Emscherfluliklaranlage

Ys F r 69 000-4,59

er war also viermal so grofi wie beim Sommerregen 1917.

In der Nacht vom 29. b is 30. A u g u s t 1938 setzte im westlichen Emschergeblet ein schweres Unwetter ein, in dessen Verlauf innerhalb von acht Stunden Regenmengen bis zu 130 mm fielen. Die grófiten ein- und mehrsttindigen Regenmengen fielen im Bereich der Regenstationen Bottrop-Eigen und Gladbeck-Brauck (Tabelle I).

T a b e lle 1.

S ta r k s te R e g e n h ó h e n u n d -spenden.

Buschhousen

■Q,max60m,3/

Gladbeck-Brauck Bottrop-Eigen

starksler Regen l/s ha Zeit

91,9

5 7 0 v. B iilo w , GróBte Flachenausdehnung und der Abfiufi starker Ńiederschiage im Emscher- und Lippegebiet Fachscium?dBAUTECHNIKges. B aulngenleurw esen

(3)

J°h

6

SORtoLriei

933

^ 4 v. B fllo w , GróBte Fiachenausdehnung und der AbfluB starker Niederschlage im Emscher- und Lippegebiet 5 7 1

Die starkste Regenspende betrug demnach

, 24.8-167 A, , n t l , , Abb. 7. Niederschlag am 30. August 1938 zwlschen 4 bis 6 Uhr.

I '

Recklinghausen,^

uladbecki Dinslaken

Wannę

Wifamborn Oberhausen

' 4-60

____________ _______ _______ In Abb. 6 ist aus

| \3t7l/sha diesen Werten eine

/ \ obere Umhullungs-

300— V--- kurve der starksten

\ Regenspenden ge-

\ zogen worden. Fer-

250--- ner s;nc] aufgetragen die sogenannten __oa, _________________ „hochsten Einzei-

\ fk werte" nach lmhoffs

■. \ Taschenbuch und die

150— \ ..A ,M ____________ Werte, die alle zehn

\% 'śs> Jahre uberschritten

\= no werden. Die am

w o--- 'fe.---- — 30. August 1938 be-

■fe obachtetenWerteslnd

zum Teil mehr ais 50--- --- 100% grófier ais die

" Werte, die alle zehn _______ _______ _______ _______ Jahre uberschritten

0 1 2 3 1 wurden.

Stunden £)er Niederschlag

Abb. 6. am 30. August 1938 Regenspenden in Abhangigkeit ist in dieser Starkę

von der Regendauer. und Dauer noch nie dagewesen, wenn auch an elnzelnen Stationen im iibrigen Emschergebiet z. B. beim Unwetter vom 31. Juli bis 1. August 1917 und vom 18. August 1936 bei kurzem Regen ahnlich hohe Regenspenden festgestellt wurden.

Einen genauen Einblick in den Verlauf des Regens, seine Dauer und Ausbreitung geben die folgenden Ab- bildungen, und zwar zeigen Abb. 7 u. 8 die Niederschlags- mengen in der Zeit von 4 bis 6 und 4 bis 8 Uhr und Abb. 9 u. 10 die Verteilung der stundlichen Regenmengen zwischen 6 bis 7 und 7 bis 8 Uhr. Die fiachenmaBlge Ausdehnung des Niederschlags ist aus den Linien gleicher Niederschlagshóhen zu ersehen, die aus den Beobachtun- gen von 18 Regenstationen bestimmt wurden.

Der Schwerpunkt des Niederschlags lag im Boye- gebiet (Regenstationen Gladbeck-Brauck und Bottrop- Elgen). Die gróBten Stundenmengen sind in der Zeit von 5 bis 7 Uhr gefallen. In Abb. 11 ist die Verteilung des starksten 20-min-Regens zu sehen. Gleichzeitig sind die Linien gleichen zeitlichen Auftretens dieser Maximalmengen punktiert eingetragen. Zu erkennen ist, daB der starkste 20-min-Regen im Boyegebiet ungefahr um 6 Uhr glelchmaBig aufgetreten ist.

In Abb. 12 sind die 10-min-Regen in der Zeit von 4 bis 8 Uhr von den 18 Stationen in Ganglinien dar- gestelit. Die grófite Regenspende hatte Bottrop-Eigen mit 24,8 mm = 414,2 1/sek • ha.

Wichtige, die blsherige Regenstatistik wesentlich erganzende Werte fiir die Frage der gróBten Fiachen­

ausdehnung kurzer starker Sommerniederschlage zeigt Abb. 13. Die Regenspende nim mt nicht nur mit der Regendauer, sondern auch m it wachsender GróBe des Niederschlaggebietes ab.

Dem giinstigen Umstand, daB in dem verhaltnis- mafiig kleinen im August 1938 vom Regen betroffenen Gebiet 18 selbstzeichnende Regenmesser standen, die alle einwandfrei gearbeitet haben, daB ferner der Regen auf allen Stationen nahezu zur selben Zeit begonnen und wieder aufgehórt hat, ist es zuzuschreiben, daB einwand- freie in Abb. 13 dargestellte Ergebnisse gefunden werden konnten.

Fur den entwerfenden Ingenieur sind nun aber neben den Niederschlagsbeobachtungen besonders die AbfluBbeobachtungen wichtig. Dariiber konnten bei diesem Regenfall nur an einzelnen MeBstellen genauere Ergebnisse gefunden werden, da hier und da Deich- briiche, Briickeneinsturze und Oberflutungen eingetreten waren. In dem vom Regen am starksten betroffenen

Mutheim

Abb. 8. Niederschlag am 30. August 1938 zwischen 4 bis 8 Uhr.

} Tr'5>^

Jfedhnghaustn^

Dinslaken

Merne Wannę

Wbenhousen.■

Bochum

Abb. 9. Niederschlag am 30. August 1938 zwischen 6 bis 7 Uhr.

L ,??J>TtffrrrnT^

Jfeck/ing/iousehj Ghdbeck.

Dinslaken

a m m ' . mpe/senk:

'Sterkrade

'.Oberhausen.

Mutheim

\ReMnghauseih>t Abb. 10. Niederschlag

am 30. August 1938

zwischen 7 bis 8 Uhr. £r,r'TTTr!JfT^f', Ghdbeck Dinslaken

'Getsenk.

Buer Wannę

'Sterkrade

jM H ililSSfs

Oberhausen \ \ t / /li

(4)

D IE BAU TECH NIK

v. B u ló w , Grófite Flachenausdehnung und der AbfluB starker Niederschiage im Emscher- und Lippegebiet Fachschriit f . d . ges. Bauingenieurw esen

Abb. 11.

Verteilung des stSrksten 20-min-Regens.

jRecklinghausen^

"Nc1 Pw Atte Emsctier

Dmslaken Nr.l Pw. Schwetgern

Herne Wannę

Srerkrądt. Nr. 3 Pn.Schmidthorst

)erhausen.

'«UiMUUU<

•Mii/heim

Gebiete, dem der Boye, ver- zeichnete der selbstschreibende Pegel (Abb. 14) eine Abflufi- spende von 5,32 l/sek-ha. Der Scheltelabflufibeiwert betrug

y s (bei 3 Stunden)

= H Ę - = 0,0965, 55

ein Wert, der etwa in die oberen Umhiillungskurven fallt (s. Abb. 3).

AbfluBmessungen anNeben- bachen in Gebieten mit ver- schieden starker Bebauung oder Einwohnerdichte haben uberall bestatigt, daB der ScheitelabfluBbeiwert y>s mit der Regendauer wachst. Auch filr das Lippegebiet trifft dies zu (Abb. 15).

Das Ergebnis aller Untersuchungen ist in Abb. 16 dargestellt. —

leche Schotven

O 50 100 150 200 250 300 350 WO H50Km2500 Abb. 13. GrOflte Flachenausdehnung kurzer starker Sommerregen

t/r1lKtg.Essen-Nord

Nr. 11 Ruhrhous ln einem erst kiirz-

lich erschienenen Auf­

satze von S r.^ itg . habil. R e i n h o ld : .Grundsatzliches iiber den AbfluBbeiwert" ®) sagt der Verfasser, „es set folgerlchtig, wenn man fflr die Ermlttlung des mafigebenden Ab- flufibelwertes einer Regenspende r, zu der die Zeit T gehort, ln

5) Gesund.-Ing. 1939, Heft 21, S. 294.

Nr.1t Pu. Horst

Hr. ISfW.Gekenk -ttess/er

q5q r ____________ t ' (s/dU » Ł _____________ _____________

15 18 21 S 12 18 21 6 12 18 Std. 21

— 29. Aug. OT-i--- — 3dAugust 1938--- -i—---31 August 1938---J Abb. 14. Pegelstande der Boye beim Sommerhochwasser lm August 1938.

LippejtYinM^

T5erne(tV/>

Nr. 11/Og. Cetsenk.-AHstodt

Nr W Pyr. Getsenk. -Altstadt Abb. 12. "

Ganglinien des s 10-mln-Regens o von 18Statlonen.

Berne^Sommer, E m scher(IK nter)

101030 W 50 Min.

10 20 JO W SO I 10 to 30 W 50

_

fK .jM —

msę/ierfSommer)-

Regendauer in Stunden Emscher {Sommej)

■t Obere tip pe (iV in te r) Abb. 16.

Der AbfluBbeiwert der Abhanglgkeit von

der Regendauer bei verschieden starker

Bebauung.

A i s G r a d d e r B e b a u u n g I s t d i e E i n w o h n e r z a h l i m E m s c h e r g e b i e t a n g e g e b e n .

Z50 E inw ohner a u f 1 ho 150 " " * " _

- 50 - * *

Abb. 15. Regenstarken und Abflufibelwerte

bei verschiedener Regendauer.

Emscher und untere.

- Lippe (Winter

Regendauer in Tagen t Stunden

(5)

Jah6Boktober\939^! v. B u ló w , GroBte F lachenausdehnung und der AbfluB starker Niederschlage im Emscher- und Lippegebiet 5 7 3

gleicher Weise die AbfluBspende q fiir die gleiche Zeitspanne T zuordnet'.

Bei der Auswertung von Regen- und AbfluBbeobachtungen im Emscher- und Lippegebiet hat sich allerdings bisher gezeigt, daB das von Reinhold empfohlene Verfahren sich, vielleicht von sehr kleinen Gebieten abgesehen, nicht durchfuhren lafit, da die Regenverteilung stets sehr ungleichmafiig ist.

Meines Erachtens erscheint es wichtiger, neben der mit der Regen- dauer abnehmenden Regenspende die groBte Flachenausdehnung starker Niederschlage und hierzu den jeweils maBgebenden AbfluBbeiwert zu kennen.

Alle Fachleute stimmen darin iiberein, daB „die richtige Annahme des AbfluBbeiwertes das Wichtigste der ganzen Berechnung ist“.

Bei der von mir angewandten Art zur Ermittlung des AbfluB­

beiwertes nim mt dieser mit der Regendauer zu. Die Berechnungsart bietet die; sichere Gewahr fiir jeweils richtige Abfluflmengen und fiir eine brauchbare Darstellung des Verlaufes der Hochwasserwelle bei den verschiedensten Regenfailen. Damit sind fiir den entwerfenden Ingenieur die Unterlagen gegeben fiir die Bestimmung der Einschnittstiefen bzw.

der Deichhóhen der Wasserlaufe, die im Emscher- und Lippegebiet selbst das hóchste Hochwasser abfiihren sollen, und fiir die Berechnung der Pumpwerke mit ihren Ruckhaltebecken.

Spundwand des Pfeilers F gewahrleistet werden. M it Riicksicht auf die Erschwernisse beim Arbeiten im Bahnkórper hatte man davon abgesehen, Schlltze zur Verlegung der 17,24 m langen Zugstangen auszuschachten, sondern bohrte in Abstanden von 3,90 m mit einem Tiefbohrgerat Lócher von 63 mm Weite. Zur weiteren Erhóhung der Sicherheit wurde die Baugrube des Pfeilers G in drei Abschnitten ausgehoben (Abb. 20).

Fiir die Spundwand- umschliefiung der sechs Pfeilerfundamente F bis L, wobei das Fundament des Pfeilers F nur langs der StraBe eingespundet war, wurden insgesamt 683 t Bohlen gebraucht.

Von dieser Menge wur­

den 133 t nach dem Ziehen ein zweites Mai eingerammt.

Die Hangpfeller der Briicke wurden ohne Spundbohlen gegriindet.

An den stark geneigten Talhangen bereitete die Sicherung der Baugrube mit der tief gelegenen Griindungssohle erheb­

liche Schwierigkeiten.

Eine einwandfreie Ab- steifung war nur durch abschnittweise Ausschach- tung der Baugrube mog- lich, wobei iibereck gegen die Querw3nde aus- gesteift werden muBte.

Die Aussteifung eines Fundamentabschnitts des Pfeilers N ist aus Abb. 21

Abb. 21. zu ersehen.

A lle Rechte vorbehalten.

Die Lahntalbriicke bei Limburg

im Zuge der Reichsautobahn Frankfurt (M.) — L im burg— Koln.

Von Reichsbahnrat ®r.=3ng. Schm erber und Reglerungsbaumelster D oldt, Frankfurt (M.).

(Fortsctzung aus Heft 40/41.) Die Aussteifung der Baugrube fiir den Pfeiler G erforderte besondere

MaBnahmen, da die siidliche Langswand einen einseitigen Schub von dem angrenzenden, erhohten Bahnkórper aufzunehmen hat und die Ober- leitung dieses hohen Druckes auf die gegeniiberliegende, fast frei stehende Spundwand in der Lahn nicht móglich war (Abb. 10). Die Standslcherheit dieser Spundwand muBte durch eine Yerankerung mit der straBenseitigen

Soweit auf schiefrigem, felsartigem Untergrund gegrundet werden konnte, wurde eine Bodenpressung bis zu 7 kg/cm2 zugelassen. In dem Bereich des tonigen Untergrundes am Siidhang wurde die gróBte zulassige Bodenpressung auf 5,5 kg/cm2 ermafiigt.

Der Befund des Grund- und FluBwassers hat ergeben, daB das Wasser in geringem MaBe betonzerstórende Eigenschaften besitzt. Die Pfeilerfundamente mufiten daher gegen die schadlichen Einflusse durch

Abb. 23.

Herstellen eines móglichst dichten Betons mit Hilfe von staubfeinem Materiał und Verwendung von kalkarmen Zementen geschutzt werden.

Diesen Forderungen wurde durch Verwendung von Eisenportlandzement und Thuramentzugabe entsprochen. Auf Grund von Versuchen wurde das gflnstigste Mischungsverhaitnis mit 150 kg Eisenportlandzement und 50 kg Thurament fiir 1 m3 Beton ermittelt. Die hiermit erzielte gemittelte Festigkeit W628 betragt 174 kg/cm2. Zur Erhóhung der Dichtigkeit wurden 175 kg Feinsand 0 bis 0,2 mm zugegeben, so dafi der Staubsandgehalt 375 kg betragt. DerSteife-

grad des Stampfbetons war erdfeucht gehalten.

E inzelheiten der P feilerausbildung.

Entsprechend dcm Probemauerwerk wurden die Pfeilerscbafte mit Tra- chyt und Phonolith ver- kleidet, dereń Sichtflachcn grobgespitztsind. Die Ver- mauerungsart an einem Pfeiler ist aus Abb. 22 ersichtlich. Fiir die Eis- brecher des Pfeilers H wurden besonders grofie Steinformate gewahlt.

Den Steinschnitt am fertig ausgefiihrten Strom- brecher des Pfeilers H zeigt Abb. 23. DerFugen- mórtel fiir die 2Ł/2 cm weiten Fugen des gesam- ten Mauerwerks wurde mit einem Farbzusatz etwas dunkler gehalten.

Es hat sich gezeigt, dafi mit dunklen Fugen helle Steine sich besser ab-

(6)

574

S c h m e r b e r u. D o ld t , Die Lahntalbriicke bei Limburg D IE BAU TECH NIK Fachschrlft f. d. ges. Bauingenieurw esen

I f T ____ 1 punkrgeschweiUt jl 3 -IP30 . . .

IP W Lange 5,88 m

Schnitt B-B

L 9 0 - 9 0 - 9 Ji {1fP30 Lange jjj

Harthotzhei!

SchweHSstetie.

Harthotz -ytlart/]olzkeil___j_

Harthotz c heben und dadurch das Mauerwerk belcben. — Der innere Kern des

Pfeilerschaftes wurde mit StampEbeton ausgefullt. Die hohen, schlanken Pfeiler sind starken Beanspruchungen ausgesetzt. Es wurden daher dem Beton 250 kg Eisenportlandzement und 50 kg Thurament beigegeben.

Zur Verdlchtung des Betons wurden aufierdem noch 120 kg Feinsand zugesetzt. Mit dieser Mischung zeigten sich an den Pfeilerschaften nur wenige Ausbliihungen.

Die Kraft des Stabes Ua wird durch dreifachen Versatz auf Oj iiber- geleitet (Abb. 26b). Die dabei entstehende Pressung im Holz betragt 43 kg/cm2. Bei einem "Nelgungswlnkel von 34° ist nach DIN 1074 46 kg/cm2 zulassig. Der Anschlufi des Stabes Ua an den Obergurt ist aufierdem noch durch eine Innenlasche mit Bolzen und Krallenbanddiibel gesichert.

Die Druckfestigkeit Wb^

des erdfeuchten Betons betragt 300 kg/cm2. Den Betonkern der hohen Pfellerschafte hatte man in Abstanden von 10 m Hóhe durch Einmauern einer waagerechten Steinschicht aus Trachyt ln kleinere BlOcke auf- geteilt, um das Schwind- mafi des BetonkOrpers zu verringern.

Harthotz

10-250-500

zur Befestigung der Eisenpiatte

Ausgteich- zementmortei

Schnitt A-A

90-90-9.A50

90-90-9

Lange 1,65 m Lehrgeriist-

k o n s tru k tio n . Bei den hohen Pfeller- offnungen ergab der Drelgelenkbogen - Fach- werkbinder, der auf be­

sonderen, in den Pfeiler- schaftcn verankerten

Konsoltragern auf- gelagert werden konnte, die wlrtschaftlichśte und zweckmafiigste Lehr- gerflstkonstruktion. Eine weitere Mafinahme zur EinschrSnkung des Holzverbrauchs bestand darln, dafi die Lehr- gerustbindcr nur fiir e in e Fahrbahnbreite

beschafft zu werden brauchten. Die Geruste wurden so entworfen, daB sie zum Einrusten der Bogen fiir die zweite Fahrbahn seltlich verschoben werden konnen. Ein Lehrgeriistbinderpaar fiir ein solches GewOIbe erfordert einschliefilich der Schalrlegei und Kranzhólzer 16 m 3 Holz. Auf eine GewOlbebreite von 9,10 bzw. 9,90 m kommen bei einem Binderabstand von 1,45 m sieben Binderpaare. Die Binder- konstruktion ist aus Abb. 24 zu ersehen. Zur Ermittlung der grOfiten Stabkrafte der Lehrgerustbinder sind folgende Lastfalle untersucht worden:

Vollbeiastung, Teilbelastung durch die Scheitellamelle, Windlast und Abstutzung durch Kranbahnbriicke (Abb. 25). Unter Zugrundelegung dieser Lastfalle ergaben sich im Obergurtstab

Druckkrafte bis zu 53 t und im Untcrgurtstab Us 36 t.

Wie aus den Einzelheitcn der Knotenpunktausbildung ln Abb. 26a u. b zu ersehen ist, sind die Quer- schnitte des Ober- und Untergurtes m it Abstand von 11 cm von der Mittelachse zweiteillg ausgebildet.

Die Querschnittabmessungen des Obergurtstabes 0 Ł sind 2 X 32 X 16 cm und die des Untergurtstabes (Ja 2 X 28 X 10 cm. Die Stabkrafte an den Knoten- punkten und StOfien werden durch Gabersche Krallenbanddiibel ln Verbindung mit Bolzen iiber- tragen. An einigen StOfien sind auch Alligator- rlngdiibel yerwendet worden. Zwischen die Stumpf- stófie ist ein Blech eingelegt, damit die Hirnholz- fiachen nicht zu stark ineinandergeprefit werden.

Weichhotz 1/ 2 "

Abb. 27.

Abb. 28.

Abb. 24. Abb. 25.

(7)

Damit die unbe- lasteten Lehrgeriiste besser seitlich ver- schoben werden kon­

nen, wurde eine Zug- ankervorrichtung zur Abfangung des Schu- bes vom Mauerwerk eingebaut. DieLehr- gerustflberhóhungen wurden nach dem W illiotschen Ver- schiebungsplan er- mittelt, nach dem sich Werte von 2,6 cm im Bogenviertel und 1,3 cm im Scheitel ergaben. Dle einzel­

nen Lehrgerflstbinder sind auf einem durch- laufenden Brelt- flanschtrSger I P 30 aufgelagert(Abb.27).

Bei voller GewSlbe- auflast betrSgtdie Be­

lastung durch einen Binder 58 t. Zur Auf- nahme dieser Last sind zwei Splndeln

"' '— n o t i g . Die Lehr-

geriistbinder konn­

ten nicht unmittelbar auf die Konsoltrager aufgesetzt werden, da ein Zwischen- trager zum seitlichen Verschieben der Lehr- geriiste vorgcsehcn

■BWi-.- ’• r ^ y •*. • * ■ ■ —-j werden muBte und

y / auch die Binder-

| abstande (l,45m ) mit

| S jO q K den KonsoltrSgerent-

i ^ w H B '% ferniingen (1,40 m)

z*Saś'rWr- ' i ' nicht ganz iiberein-

' vor allen Dingen bei

• 1 . i I 1 ’ den festen Konsol-

tragern aus konstruk-

;iven umi schonheit-

-::-“ "i|tr~~Tii'ł lichen Griinden ein

gróBerer Rand-

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gegen die festen

" $wSh Konsoltrager ver- schobenen

. . . 9p lung der Binder

ADb> 2y- (Abb. 27) treten in

dem ZwischentrSger Biegebeanspruchungen auf, zu dereń Aufnahme ein I P 34 erforderlich wird. Einzelheiten der Aufiagerkonstruktlon der Lehrgeruste auf den Konsoltragern mit den Vorrichtungen zum seitlichen Verschieben sind aus Abb. 27 zu ersehen. Der Schub der vollbelasteten Geriistbinder wird durch eine besondere Lagerausbildung mit Eisenplatten (Abb. 27) auf die PfeilerkOpfe ubergeleitet.

Zum Einbau der Lehrgerflstbinder wurde ein verschiebbares Montagegerflst verwendet. Die Konstruktion des Montagegerustes ist aus Abb. 28 zu ersehen. Fflr die sieben Lehrgerflstbinder ist die gleiche Anzahl von Montagegerustbindem yorgesehen. Die Dreieckkonstruktion des Gerflstbinders

D ra u fsich t Punkt 1

Losche■ -Lasche

Bo/zen 7/3 \ B/echzwischentage

Lasche

S chnitt A-A erhalt durch die Lehr-

gerflstbinderlasten keine Biegebean­

spruchungen und konnte mit sehr ge- ringem Holzaufwand ausgefuhrt werden.

Die Grundseite des Dreiecks ist durch ein Dlagonalstreben- fachwerk ausgesteift.

Die Tragkonsole des Montagegerflstes be­

steht aus einem C22, das an den Steg der Hauptkonsole an- geschlossen ist (Ab- bild. 27). Am Mon­

tagegerflst sind Hilfs- spindeln angebracht, auf die dle Lehr­

gerflstbinder ab- gesetzt und genau eingerichtet werden kónnen.

Punkt 10

Z c m e n tm d rte i- g ta tts tric h

Bo/zen 7/3 H a rth o lz-

E is e n p la tte -

10 m m st. / - Z > Y l$0-90-9

U n te ria g s- scheibe 90-90-9

y y S chnitt A-A

^”h(i!oktobcl-,li939^ 4 S c h m e r b e r u. D o l d t , D ie Lahntalbriicke bei L im b urg 5 7 5

(8)

5 7 6 Vermischtes — Bucherschau — Patentschau — Personalnachrichten DIB BAU TECH NIK Fachschrifl f. d. ees. Baulngenleurw esen

Der Einbau der Lehrgeriistbinder auf die hohen Pfeiler geschah nach einem genau ausgearbeiteten Arbeitsplan. Die Arbeltsvorg3nge beim Ein- und Ausbau der Lehrgeriiste waren etwa foigende: Es wurden zuerst in dem Schwenkbereich des Kabelkrans das Montagegeriist aufgestellt (Abb. 29) und dann die Dreigelenkbinder mit dem Kabelkran auf diese Geriiste abgesetzt (Abb. 29 u. 30). Die im Schwenkbereich des Kranes auf dem Montagegeriist aufgestellten sieben Binder kurz vor dem Ver- schieben zeigt Abb. 31. Nach dcm Einbauen und Anziehen der ZugbSnder, wodurch der Schub gegen das Pfellermauerwerk aufgehoben ist, konnte

das Lehrgeriist auf dem Montagewagen unter die erste Bogenhalfte gefahren werden. Das Lehrgeriist wurde vom Montagegeriist durch Niederdrehen der Hilfsspindeln abgehoben und auf die Konsoltrager aufgesetzt. Das frel gewordene Montagegeriist wurde zur weiteren Ver- wendung in den iibrigen BogenOffnungen ausgebaut (Abb. 29). Bevor mit dem Aufbringen der Gewólbelasten begonnen wurde, mufiten noch die Zuganker der Lehrgeriistbinder gelockert werden. Abb. 29 zeigt die eingebauten Lehrgeriiste eines Wólbungsabschnitts kurz vor der Fertig-

steliung. (SchluB folgt.)

Yermischtes.

Deutsche Technische Hochschuie Briinn. In der Abteilung fur Ingenieurbauwesen wurde Prof. Dr. H a a s le r in Bremen der Lehrstuhl fur Wasserbau, Prof. Dr. W ilhelm L iih r s in Breslau der Lehrstuhl fiir Geodasie und dem Dozenten S r .^ n g . Hugo K a s p e r in Briinn der Lehr­

stuhl fiir Geodasie 11 iibertragen.

Baueu im W inter, eine nicht ausgenutzte Leistungsreserve. Ober diesen Gegenstand sprach am 29. August 1939 auf der Baumesse-Tagung in Leipzig Regierungsbaumeister Sr.=Sng. K r u s c h w ltz , Berlin. Die Deutsche Akademie fiir Bauforschung (D. A. f. Bf.) hat die Zusammenhange zwischen der jahreszeitlichen Arbeitslosigkcit im Baugewerbe und dem Wlnterwetter untersucht und dabei gefunden, daB diese weit starker von menschllchen Gewohnheiten, Vorurteileń und Unkenntnis ais vom Winter- wetter selbst bedingt ist1). Auch aus dem Verlauf der Arbeitslosigkeit in der Bauarbeiterschaft ergibt sich, daB die Witterungsverhaltnlsse von geringerem EinfluB sind ais die vorherrschende Abnelgung der Bauherren und Bauausfiihrenden gegen den Winterbau. Umfangreiche Unterlagen iiber die in den Ietzten Jahren bei Ausfiihrung von Bauten im Winter gesammelten Erfahrungen der Obersten Bauleltungen der Reichsauto- bahnen, der Wehrmacht, von Dienststellen des Reichsverkehrsministeriums, der Reichssteile fflr Wirtschaflsausbau sowie von vielen Bauunternehmungen lassen erkennen, daB fur die melsten Bauarbeiten die technischen Vor- aussetzungen dazu gegeben sind, um auch bei Frost und Schnee gute Arbeit zu leisten, und daB die hierbei entstehenden Mehrkosten keine entscheidende Rolle splelen, zumal durch die Wlnterarbeit eine Anzahl Bauarbeiter ihre Beschaftigung dauernd behalten und aufierdem der Maschlnenpark besser ausgenulzt w ird!), Bei den in den Ietzten Jahren errichteten Wehrmacht- und Vierjahresplan-Bauten, die, weil drlnglich, ohne Riickslcht auf Frost und Schnee durchgefuhrt werden muBten, wurden wertvolle Erfahrungen gesammelt, die nunmehr die D .A . f. Bf. ausgewertet hat3),

Die Beseitigung der Winterruhe im Baugewerbe ergibt eine erheb- liche Lelstungssteigerung und nimmt dem Baugewerbe seinen bisherigen Charakter ais „Saison-Gewerbe*. Bauherren und Bauunternchmer sollten daher ihre grundsatzllche Abneigung gegen Winterbauten aufgeben und, ohne erst Anweisungen des Generalbevollmachtigten zur Regelung der Bauwlrtschaft abzuwarten, kunftig die Wintermonate in verstarktem Mafie zum Bauen verwenden. Allerdlngs miissen dabei rechtzeitig klare Ver- elnbarungen iiber die Abgeltung der Mehrkosten getroffen werden, da es nicht angeht, dem Unternehmer allein das hierin iiegende Rlsiko zu ilber- lassen. Die D. A. f. Bf. hat fiir solche Vereinbarungen praktische Vor- schiage in der in Fufinote 3 angefiihrten Schrift verbffentlicht. Ls.

Biiclierschau.

Renschter, H .u .W .: Das Handbuch fur den Bauschaffenden. Ausgabe 1939.

VII u. 135 S. Berlin, Verlag W ilh. Ernst & Sohn. Preis geh. 3 RM.

Das Buch gibt eine alphabetische Aufzahlung der gebrauchlichen Bau­

stoffe mit Mafi- und Gewichtsangaben. Einzelne Ausdriicke, wie „Materiał",

„Isolierplatten", „Impragnierungsmittel*, konnten durch gute deutsche Wór- ter, wie: Bau- oder Werkstoff, Dammplatten, Trankungsmlttel usf., ohne an Klarheit zu verlleren, ersetzt werden. In dem Buche belinden sich viele Angaben, die man sonst ntrgends suchen kann. F r ie d r ic h Vofi.

Patentschau.

U ferschutzw erk zur E rhohung und V erstarkung von Deichen nach der Bauw eise de M uralt. (KI. 84a, Nr. 631 291, vom 31. 5. 1933, von Frelherr Robert Rudolf L a d e w ijk de M u r a lt im Haag, Nieder- lande.) Um eine ErhOhung des Schutzwerkes und die Wiederinstandsetzung etwa abgesackter oder von Sturmfluten yerkanteter Bauteile zu ermdglichen und durch das Zusammenpressen der Tonfullung in den Aussparungen etwa auftretende Lecksteilen leicht wieder dichten zu kOnnen, sind in den Bauteilen 1, 2 und ln der Zwischenleiste 3 von oben bis unten durch-

') Diese Fragen sind ubrigens schon vor langerer Zeit von Prof.

Sv.=2>ng. K le in lo g e l in seinem vortrefflichen Buche „Winterarbeiten im Beton- und Eisenbetonbau" (Berlin W 9 1932, Verlag von Wilh. Ernst & Sohn;

117 S. mit 87 Textabb., Preis geb. 9,80 RM) eingehend behandelt worden.

Das Buch wurde in Bautechn. 1932, Heft 53, S. 685, besprochen. — Vgl. aufierdem B tjh m , .Betonieren bei Frost", erschienen im gleichen Verlage, und zwar 1, Aufl. 1928, 2. Aufl. 1935.

2) Nach eingehenden Untersuchungen von K l e in l o g e l , dereń Er­

gebnisse in seinem in Fufinote 1 genannten Buche (S. 102 bis 110) mit- geteilt sind. betragen die Mehrkosten der Winterarbeiten bei Hochbauten etwa I bis 5°/o> bei Tiefbauten etwa 4 bis 8 % der Gesamt-Rohbaukosten einer Ausfiihrung, und zwar unter der Voraussetzung, daB v o n v o r n h e r e in ein zweckmafiiger Arbeitsplan fiir die winterliche Bauzeit vorgesehen ist.

3) Sie werden veróffentlicht ln der „27. Folgę Vom wirtschaftlichen Bauen", Berlin, Verlag Otto Elsner.

gehende Aussparungen 4, 5 und 3 ' vorgesehen, dereń Wandę nach unten etwas auseinanderstreben. Aufierdem sind in den StoBIiachen der Bau­

teile 1, 2 und der Zwischenleiste 3 nutenartige Ausparungen 6 und 7 vor- gesehen, die zusammen einen Schacht bilden. Die Aussparungen miinden in eine durchgehende waagerechte Rille 8. Ist das Schutzwerk auf einem Deich angeordnet, wird durch die Aussparungen hindurch z. B. plastisch

gemachter Ton eingebracht und angestampft, der samtliche Aussparungen ausfullt. Zum Erhóhen des Deiches wird eine W indę 12 angeordnet, dereń Arme 13 und 14 in den Bauteil eingehakt werden. Der Bauteil wird dann gehoben und in der richtlgen Hohe und in gerader Stellung von Stutzgliedern 15 unterstiitzt. Schliefilich wird neues Deichmaterial in die Aussparungen eingebracht und angestampft.

V orrichtung zur gegenseitigen A b stiitzu n g von S pundbohlen.

(KI. 84c, Nr. 635 530, vom Schnitt A-& nn— I U 28. 3.1934, von Ilseder Hiitte in

Peine, Hannover, Zusatz zum Patent 629 530').) Um das Aus- einanderdrangen der Bohlen- kópfe zu verhindern und dereń Zusammenziehen zu erreichen, Abb. 1. ist die Spreize / in Rammrich- tung R geneigt und wird dadurch auch auf Zug beansprucht. Sie wird durch ein Loch in der stiitzenden und ein solches in der zu stiitzenden Bohle 4 ge- steckt und durch Keile 2, 3 oder ahnliche Mittel am Heraus- rutschen gehindert.

Abb. 2.

Schnitt C-D

') Bautechn. 1938, Heft 8, S. 100.

Personalnachrichten.

Deutsches Reich. W a s s e r w ir ts c h a f ts v e r w a ltu n g . Ernannt:

die Regierungs- und Baurate M o m b e r in Minden und B o rg in Berlin sowie der Regierungsbaurat S c h u p p a n in Berlin zu Oberregierungs- und -bauraten; — der Regierungsbaurat P a u lu s in Koblenz zum Ober- regierungsbaurat; — die Regierungsbaurate K ie l in Diisseldorf, W it t m e r in Neuruppin, S p e n e r in Aachen, S c h a e fe r In Gumblnnen und May- b a u m in Trier zu Regierungs- und Bauraten; — die Regierungsbauassessoren 2)r.=3itg. S c h u s te r in Minden und V o lk in Munchen zu Reglerungs- bauraten.

Versetzt: die Regierungsbaurate G e n s c h m e r in Magdeburg nach Koblenz, Albert M e y e r in Frankfurt (Oder) nach Magdeburg, S o n n t a g in Merseburg nach Dresden, H e r b s t in Osterode nach Fulda, S ie b e l in Tilsit nach Osterode, G o h lk e in Aurich nach Stolp und K ra u s e In Leer nach Aurlch; — Regierungsbauassessor L in t z in Trier nach Meppen.

Obernommen in den Staatsdienst: die Bauassessoren T o g o t in Potsdam, H u b e r in Dusseldorf und Heinr. S n u is in Husum ais Regierungs­

bauassessoren.

In den Ruhestand versetzt: Oberregierungs- und-baurat S c h a f er in Kassel.

Ausgeschieden: Oberregierungs- und -baurat U h d e n in Hannover ais o. Professor an der Technischen Hochschuie in Hannover.

I N H A L T : GrfiBte P lS c h e n a u s d e h n u n g u n d der A bfluB starke r N lederschlS ee Im Em fcher- u n d L lppegeblet. — D ie L ah n ta lb ru ck e bel L Im b u rg Im Z uge der R e ichsau tob ah n F ra n k fu rt ( M .) — L Im b u r g — K 5ln. ( F o r ts e tz u n g ) — V e r m l s c h t e s : D e utsche T echnlsche H ochsc hu ie B rO nn. — B auen Im W in te r, e ine n ich t au sge n utzte L elstungsreserve. — B u c h e r s c h a u . — P a t e n t ­ s c h a u . — P e r s o n a l n a c h r i c h t e n .

V erantw ortlich fur den In h a lt : A. L a s k u s , G eh. Reglerungsrat, B erlin-Frledenau.

Verlag von W ilh e lm E rn st & S ohn, B erlin.

D ruck der Buchdruckerel G ebruder E rnst, Berlin.

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