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Glückauf, Jg. 76, No. 31

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GLÜCKAUF

Berg- und Hüttenmännische Zeitschrift

Nr. 31 3. A ugust 1940 76. Jahrg.

D er heutige Stand der beleuchtungstechnischen Anlagen im Bergbau über- und untertage1.

Von D r.-Ing. H. B o h n h o f f VDE, Berlin.

Wie überall in Industrie u n d G e w e r b e gilt heute auch für den B ergbau in e rh ö h tem M aß e d e r G ru n d s a t z : G utes Licht — g u te Leistu ng! Z u r E r f ü l l u n g seiner g ro ß e n Aufgaben w i r d vom B ergbau nicht n u r ein H ö chstm aß an q u an tita tiv e r L eis tu n g v e rla n g t, s o n d e r n er m uß bei der e rfo rd e rlic h e n mechanischen, th erm ischen u n d chem i­

schen V e re d e lu n g seiner R o h p ro d u k te m e h r als f r ü h e r auch ein hohes M aß an q u alita tiv e r Leistung vollbringen. Hinzu kommt noch die F o r d e r u n g nach h öchster Sicherheit, im besondern in den g e fah ren v o llen U n te rta g e b e tr ie b e n .

Es g ib t w o h l kaum einen Industriezw eig, in d e m die A nw endungsm öglichkeit d e r B ele uchtungstechnik so viel­

seitig ist, wie g e ra d e im B ergbau, w as in d e r V erschieden­

artigkeit d e r Betriebsverhältnisse sow ohl in d e n einzelnen Berg bauzw eig en als auch in den A nlageteilen d e s einzelnen B ergbaubetriebes b e g r ü n d e t liegt. Im T a g e sb e trie b weichen die B eleuchtungsproblem e zum g r o ß e n T eil nicht von d e n ­ je n ig en a n d e r e r g r o ß i n d u s tr ie l le r u n d g e w e rb lic h e r Be­

tr iebe ab, so d aß einige kurze H inw eise g e n ü g e n , w o u n d w ie d e r B erg b au sich die M öglichkeiten u n d E r f a h r u n g e n noch m e h r als b is h er zunutze m achen kann, w obei schon eine Reihe von A nw endungsbeispielen aus d e r P raxis a u f ­ zuweisen sind.

B eleuchtung ü b ertag e.

Die A u ß e n b e l e u c h t u n g spielt in den T a g esb etrieb en des B ergbaues hinsichtlich B ed eu tu n g u n d U m f a n g im allg em ein en eine g r ö ß e r e Rolle als bei d e r ü b rig e n Industrie, d a f ü r die B ew ältig u n g d e r F ö r d e r u n g u n d die F o rt s c h a ff u n g d e r M a s s e n p ro d u k te f a s t stets die N a c h t­

schicht m it zu H ilf e gen o m m en w e r d e n m uß. Bei d e r Beleuchtung d e r Gleis- u n d V e rla d e a n la g e n h a t sich d e r Bergbau zum Teil bereits die neuesten E r f a h r u n g e n d e r Reichsbahn zunutze gem acht. An die Stelle d e r f r ü h e r viel­

fach verw e n d e te n T ie f s tr a h le r t r e te n m e h r u n d m e h r Leuchten m it flachem Schirm u n d nam entlic h d ie so­

genannten B r e i t s t r a h l e r . Auch G l ü h l a m p e n - S c h e i n - w e r f e r , die e n t w e d e r a u f b eso n d eren M as ten o d e r an den vorhandenen Baulichkeiten, wie den F ö r d e r tü r m e n , den Feinkohlenbunkern u. a., a n g e b ra c h t w e rd e n , sind auf einigen A nlagen bereits a n z u tre ffe n (Abb. 1). E b en so haben sich bereits M e t a l l d a m p f l a m p e n , v o r allem Q uecksilberdam pf-M ischlichtleuchten m it einem M isc h u n g s­

verhältnis von 1 : 1 bis 1 : 2 , bezogen a u f den L ichtstrom , fü r die B eleuchtung von Z echenplätzen sowie Berge- u n d Kohlenhalden u n d V erla d e a n la g e n m it E r f o l g e in g efü h rt.

In den B ra u n k o h le n ta g e b a u e n f in d e n f ü r d ie Be­

leuchtung d e r S tro ssen f a s t ausschließlich S chirm leuchten Verwendung, w ä h r e n d in d e r A b r a u m b e w e g u n g u n d bei d e r K ohlengew innung h ä u f i g auch bereits G l ü h l a m p e n - S c h e i n w e r f e r b en u tzt w e rd e n , die u n m i tt e lb a r an den Baggern u n d A bsetzern b e f e s ti g t s in d u n d die A n satz­

punkte d e r E im e rle ite rn o d e r S c h a u fe l rä d e r a n stra h le n . In manchen Betrieben w e r d e n F l u t l i c h t l e u c h t e n bev o rzu g t, die g eg e n ü b e r dem stark g e b ü n d e lte n Licht d e s Schein­

1 Vortrag, gehalten auf ein er G em einschaftsveransta ltung d e r Deutschen Lichttechnischen Gesellschaft, des Vereines D eutscher Bergleute und des Verbandes Deutscher Elektrote chnik er in Berlin am 11. April und in Essen am 23. April 1940.

w e r f e r s eine w eitere U m g e b u n g aufhelle n, w o d u rc h H in dernisse frü h zeitig e rk a n n t w e rd e n können. Über die Zweckm äßig keit d e r V e rw e n d u n g von M e t a l l d a m p f ­ l a m p e n gehen die M einungen noch auseinander. E r f o l g ­ reiche Versuche w e rd e n einerseits mit einer M ischung von Glü hla m pen- u n d Q uecksilberdam pf licht gem acht, w ä h re n d a nderseits, namentlich f ü r die Strossenbeleuchtung, sich eine Mischung von G lühlam pen- u n d N a trium dam pflicht, das vor allem bei Nebel eine w eitreic hende Sicht g estattet, als v o rteilh aft erwiesen hat.

Abb. 1. W e rk sbeleuchtung mit G lühlam pen-Scheinw erfern.

Bei d e r I n n e n r a u m b e l e u c h t u n g d e r T ag esan lag en steht das Bedürfnis nach einer g ute n A llge m einbeleuchtung im V o rd e rg ru n d , w ä h r e n d d e r P latzb eleu ch tu n g im G e g e n ­ satz zur v e rarbeitenden In d u s trie u n d dem G ew erb e n u r w enige S o n d erau fg ab en zufallen. Im allgem einen s ch afft die V erw en d u n g von Schirm leuchten die n o tw e n d ig e m ittlere Bele uchtungsstärke von etw a 40 Lux. B esondere A n fo rd e ru n g e n w e rd e n in S chaltanlagen u n d S ch altw arten gestellt, w obei sich f ü r die ers ten die V e rw e n d u n g von W a n d a r m - K u g e l l e u c h t e n u n d bei d e n le tztg en an n ten eine starke O b e r l i c h t b e l e u c h t u n g in V erb in d u n g mit seitlichen R in nenspiegeln in den neueren A nlagen fa s t allg em ein e in g e fü h rt haben (Abb. 2). Bei d e r hohen V er­

a n tw o rtu n g , die d e r F ö rd e r m a s c h i n e n fü h re r f ü r die seiner Maschine a n v e rtra u te ein- u n d a u s f a h re n d e Belegschaft tr ä g t, kom m t es d a r a u f an, d aß auch bei k ü nstlicher Be­

le u ch tu n g seine ganze A u fm erk sam k eit au f die G e r ä te d e r Maschine u n d au f die Seilm arken gelen k t w ird , wobei Blendungserscheinungen auch le ichtester A rt verm ieden w e rd e n müssen. In d ie s e r H insicht hat sich in den letzten J a h r e n eine im Rücken des F ö r d e r m a s c h i n e n f ü h r e r s a n ­ g e o rd n e te F l u t l i c h t b e l e u c h t u n g g u t b ew äh rt.

In den Siebereien, A u fb e re itu n g s a n la g e n u n d B rike tt­

fa b rik en ist vie lfach au f die f e u e r g e fä h rlic h e S ta u b b i ld u n g beso n d ers Rücksicht zu nehmen. Aus diesem G r u n d e sind seit einigen J a h r e n f ü r B ra u n k o h le n b rik e ttfa b rik e n s t a u b ­ g e s c h ü t z t e L e u c h t e n (Abb. 3) entw ickelt w o rd e n , d e r e n

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zusetzen, die kennzeichnende F a rb u n te rs c h ie d e zwischen Bergen u nd M inera lie n h e r v o r r u f t (Abb. 4).

Abb. 2. W arte eines In dustriekraftw erkes.

Konstruktions-Richtlinien vom B ra unkohlenin dustrievere in in H alle aufg es tellt u n d in einem E rla ß aus d e m Jahre 1934 des Reichs wirtschaftsministers u n d des Pre ußisc hen Ministers f ü r W irts ch aft und A rbeit vorges chrieben w urden. Die H auptm erkm ale dieser Leuchten liegen in einem Mindestneig ungsw in kel des Schirmes von 60° zur V erm eidung nennensw erter Sta ubabla gerungen, in ei ner w ärm ebestä ndigen A bdichtung gegen das E in d r in g e n von Staub in das Innere sowie in d e r Innehaltu ng einer A u ß en ­ t e m p e ra t u r von höchstens 150° C zur V erh ü tu n g von Sta ube ntzündungen.

Abb. 3. Staubdichte Leuchte f ü r Betriebe mit ölhaltigen Dämpfe n oder brennbarem sow ie explosiblem Staub.

Dort, w o in Schwelereien, Kokereien u n d H y d r i e r ­ anlag en mit dem A uftr ete n explosibler Gase o d e r D am pf- luftgem ische zu rechnen ist, müs sen e x p l o s i o n s ­ g e s c h ü t z t e L e u c h t e n v erw endet w erd en , dere n K on­

struktions-Richtlinien zur Zeit bereits in einem E n tw u r f d e r neuen VDE-V orschriften 0171 fe s tg e le g t s i n d 1. Danach können dera r tig e Leuchten en tw e d e r vollstän d ig d ru c k f e s t gekapse lt o d e r aber in d e r Bau art »erhöhte Sicher­

heit« a u sg e f ü h rt w erd en. Bei d e r letzten Bauweise muß man in ers te r Linie d a f ü r so rgen, d aß e n tw e d e r ein Auswechseln d e r Lampen durc h S ch alterv errieg elu n g nur in spannungslo sem Z usta n d möglich ist, o d e r d a ß ein etwa hierbei a u ft re t e n d e r Funke n u r in einem d ru c k f e s t g e ­ kapselten Raum d e r F a s s u n g en tstehen kann, w as sich durch einen fed e r n d e n M ittelk ontakt erreic hen läßt.

Eine ausg es pro ch en e Pla tzbeleuchtu ng m it hohen Be­

leuchtu ngss tärk en ist f ü r die Lese bänder in den Stein­

kohlen- u n d E rz au fb er eitu n g en erf orderlic h. H ier beginnt sich die Q u e c k s i l b e r d a m p f b e l e u c h t u n g d urch -

1 Elektrotechn. Z. 59 (1938) H. 42.

Abb. 4. Lese bandbeleuchtu ng mit Quecksilberdampflampen.

Die A nfo rd e ru n g e n des L u f t s c h u t z e s dürfen auch im Bergbau soweit wie ir g e n d möglich nicht zu einer Beeinträchtigung d e r f ü r den Betrieb erwünschten guten Beleuchtung fü hren. Dies w i r d d urch einen Erlaß des Reichsarbeitsm inisters vom 3. F e b r u a r 1939 anerkannt, wonach die Leitsätze d e r D eutschen Lichttechnischen Ge­

sellschaft f ü r die Beleuchtung m it künstlichem Licht (DIN 5035) als bin d e n d anzu sehen sind. Bei den Innen­

raum anla gen steht d a h e r z u r Aufrechterhaltung des fr iedensm äßig en B ele uchtungszustandes bei Aufruf des Luftschutzes die m e c h a n i s c h e V e r d u n k l u n g der Innen­

raum anla gen im V o r d e rg ru n d , w o v o n auch im Bergbau soweit wie irgend möglich G eb rau ch gemacht wird. Leider ist sie jedoch in G e b ä u d e n mit g r o ß e n Fensterflächen nicht immer d u rc h f ü h rb a r, so d a ß zu l i c h t t e c h n i s c h e n V e r ­ d u n k l u n g s m a ß n a h m e n g esch ritten w erden muß, was auch im Bergbau e n tw e d e r durc h Auswechseln von Lampen g e rin g erer Leis tu ng o d e r d u rc h V erw endung von Ver­

d u n k lu n g s -T ra n sf o rm a to re n geschieht. Gegenüber den mechanischen A b b le n d m a ß n a h m e n an den Leuchten selbst besteht bei diesen V e rfa h re n d e r Vorteil d e r größeren Wirtschaftlichkei t hinsichtlich Leistu ngsv erbra uch und Lebensdauer d e r Lampen.

Ein V erfahren, das o hne m echanische V erd unklu ng der Fensterflächen u n d ohne H e r a b s e t z u n g d e r Beleuchtungs­

stärken den F o r d e r u n g e n des Luftschutz es gerecht wird und auch im B erg bau f ü r R äum e m it g r o ß e n Fensterflächen V erw endung finden kann, ist d a s so g en an n te S p e r r f i l t e r ­ p r i n z i p . Die W i r k u n g b e r u h t d a r a u f , d a ß zunächst aus der Lichtquelle durc h F ä r b u n g d e r G lü h la m p e n o d er der Gläser der grü n e und blaue Teil des L ichtspektrum s herausgefiltert wird. Durch G r ü n f ä r b u n g d e s F e n s t e rg l a s e s läßt sich dann w iederum d e r rote u n d o r a n g e Teil des Spektr um s heraus­

filtern, so daß nach a u ß e n kein Licht hindurchgelassen und eine voll ständig e V e rd u n k lu n g erreic ht wird. Das gefä rbte Licht kann m an auch du rch Natriummischlicht­

leuchten erzeugen, w obei die Lichtau sb eu te etw a viermal so hoch ist wie bei e n t s p r e c h e n d g e f ä r b te n Glühlampen.

Die Farbigkeit des Lichtes d ü r f t e im Bergbau im allgemeinen keinen Nac hte il m it sich bringen. Die Ver­

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o. n u g

u í u c k a u f

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wendung von L e u c h t s t o f f e n zur S ic h tb a rm a c h u n g von Bedienungshebeln u n d H a n d r ä d e r n sow ie von G e r ä t e ­ skalen hat auch im B erg b au te ilw eise E i n g a n g g e fu n d e n , so z. B. bei F ö r d e r m a sc h in e n . Es ist je doch zu bezweifeln, ob sich dieses V e rfa h re n d urchs etzen w ird , da eine ein­

wandfreie A u fre c h t e r h a lt u n g des Betriebes d u rc h andere V erdunklu ngsm aßnahm en zw eifello s bess er g e w ä h rle is te t werden kann.

Abb. 5. Breitstrahler.

Die B eibehaltu ng ei ner au sreic henden A ußenbeleuch­

tung im Luftsc hutz fall ist auch im B ergbau nicht möglich, weshalb im allg em ein en eine voll stän d ig e A b sch altu n g d e r Beleuchtung e r f o l g t u n d n u r Ric htleuchten eine O rie n t ie ­ rung erlauben. U n t e r In n e h a l tu n g d e r F o r d e r u n g , d aß die Bodenhelligkeit n u r so g r o ß sein d a r f , d aß aus 500 m Höhe keine Lic hters cheinungen b e m e rk b a r sind, lassen sich im Bergbau die f ü r die sen b e so n d e r e n Zweck d u rc h ­ gebildeten B r e i t s t r a h l e r v erw e n d e n (Abb. 5). Die W ei terb en utzu ng von n orm alen Schirm leuchte n ist möglich, wenn sie mit einem Bre itstra hlein satz vers eh en w e rd e n (Abb. 6).

Abb. 6. Breitstrahleinsatz f ü r Schirmleuchten.

Beleuchtung untertage.

M it Rücksicht a u f die a u sg e d e h n te n Strecken un d Abbaue des U nte rta g e b e tr ie b e s u n d die b e s o n d e r e n be­

triebstechnischen B edin gungen beh e rr sc h te m it A usn ahme der G ru b en räu m e in Schachtnähe d a s t r a g b a r e G e l e u c h t des Berg m an nes bis v o r e tw a 10 J a h r e n das F eld . In Schla gwette rg ruben hat sich ein v o ll s t ä n d ig e r Ü b e rg a n g von den f r ü h e r üblichen Benzin-Sicherheits lampen auf die M anns chafts akkum ulatorenlam pen vollzo gen, w ä h re n d im Erz- u n d B r a u n k o h le n b e rg b a u die K a rb id lam p e noch ausgedehnte A n w e n d u n g findet. Beide L a m p e n a r te n können jedoch n u r d en Zweck ei ner noch dazu be sc heidenen P la t z ­ beleuchtung erfüllen, w ä h r e n d eine w irk s a m e A llg e m ein ­ beleuchtung n u r durc h p la n m ä ß ig e V e r w e n d u n g von S t a r k s t r o m l e u c h t e n erzielt w e r d e n kann. Die D u r c h ­ führung einer d e ra r ti g e n A llg e m e in b e le u c h tu n g , wie sie bei der Z u sa m m e n fa s su n g d e r Betriebe u n d d e r erh ö h ten Mechanisierung in neuzeitlichen A b b a u rä u m e n g e f o r d e r t werden muß, ist a u f w irtsch aftlich e W eise n u r d u rc h Speisung die se r Leuchten aus einem S ta r k str o m n e tz möglich. Bei d e r N e tz b e le u c h tu n g ist g ru n d s ätzlich zwischen o r t s f e s t e n A n lag en in Sch ach tn äh e un d in den Hauptstrecken sow ie den o r t s v e r ä n d e r l i c h e n Anlagen in den Abbaustrecken u nd v o r O r t zu unte rscheiden.

Die ortsfeste S ta r k s tr o m b e l e u c h tu n g hielt bereits gegen Ende des vorigen J a h r h u n d e r t s mit d e r E in ­ f ü h r u n g elektrischer M aschin en ihren E in z u g in den G rubenbetrieb, b eschränkte sich je d o ch d urch Ja h r z e h n te auf die F ü ll ö rt e r, Pum pen- u n d Loko m o tiv k am m ern sowie U m fo rm er- u n d T r a n s f o r m a t o r e n r ä u m e in u n m i tt e lb a r e r Nähe des Schachtes u nd in g e r i n g e m U m f a n g e a u f die H auptstre cken, im b e s o n d e r e n d o r t , w o elektrisc he F a h r ­ d rah t-L o k o m o tiv f ö rd e ru n g u m g i n g , sow ie a u f einzelne

H asp e lk a m m e r n , s o f e rn hier ebenfalls elektrischer A ntrieb v o rhanden w ar. M it d e r Zeit entwickelte die elektro­

technische Industrie f ü r den rauhen B ergw erksbetrie b u n te r ta g e besondere A u s fü h ru n g e n von Leuchten. Die F ü l l o r t l e u c h t e n w e r d e n heute m it Rücksicht a u f die i m m er g r ö ß e r w erd e n d e n A bm essungen d e r F ü ll ö r t e r bis zu einer Bestückung mit 500- u n d 1000-W att-Lampen geb aut. Sie ähneln den ü b e rt a g e gebrä uchlic hen Schirm­

leuchten, sind je doch in ih r e r ganzen A u s f ü h r u n g schwerer.

Vor allem w ir d die Ü berfangglocke du rch einen krä ftigen, feuerverz in kten D ra h tk o r b geschützt. Z u r E rz i e lu n g d e r gew ünschte n B eleuchtungsstärk e von etw a 80 bis 100 Lux h a t sich d e r w eiße Anstrich d u rc h K älk ung d e r K am m ern u n d F ü ll ö rt e r seit Ja h r e n allgem ein eingeführt, wovon m an auch zum in dest in d e r Schachtnähe bei den Strecken G ebra uch macht. Die S t r e c k e n l e u c h t e n w e rd e n f ü r 40- bis 200-Watt-Lampen geb aut. Um eine Lichtausstrahlung z u r F ir ste u n d zu d en Stößen zu erm öglichen, sind sie nicht wie die F üllortleuchten mit einem Schirm versehen, im übrigen aber nach denselben G r u n d sä tz e n geb aut. Die Streckenbele uchtung hat zw ar im letzten Jah rzeh n t auch im deutschen B erg bau au ß ero rd en tlich zugenom m en. Im Hinblick auf die sich s tä n d ig steig ern d e F ö r d e r u n g in den Strecken w ir d jedoch ein noch s t ä rk e re r un d allg em ein erer Einsatz anzustreben sein (Abb. 7). Die Sp eisung der Streckenleuchten e r f o lg t wie die d e r Fü llo rt- u nd K am m er­

leuchten aus dem D rehstrom netz, o d e r d o rt, w o F a h r ­ d ra h t-L o k o m o tiv f ö rd e ru n g v o rh an d en ist, aus dem F a h r ­ d r a h t mit G leichstrom .

Abb. 7. A bbau streck en b eleu ch tu n g .

Die O rts v erän d erlich k eit d e r B ele uchtung in den Abbaustrecken u n d A bbaubetrieben, d ie d u rc h das ständige V orrücken des A bbaues b e d in g t ist, stellt an die Plan u n g , A u s fü h ru n g u nd Ü berw achung d e r A nla gen A n fo rd e ­ rungen, wie sie die Bele uchtungstechnik so n st w ohl in keinem andere n Betrieb zu berü cksic htig en hat. Es liegt nahe, bei v o rh a n d e n e r F a h r d r a h t- L o k o m o ti v f ö r d e r u n g den G le ichstrom zur E in s p a r u n g d e r Kosten eines b e sonderen Kabelnetzes auch zur Speis ung d e r Leuchte n im A b b au zu verw enden. Dies b ri n g t a l le rd in g s den N achteil von Lichtschw an kungen mit sich, die durc h die w echseln den S p an n u n g sab f älle in fo lg e des Lokom otiv verkehrs v e r ­ u rs acht w erden. A u ß e rd e m lä ß t sich in folg e d e r etw as lä n g eren Abschaltzeit bei Kurzschlüssen g e g e n ü b e r W e c h selstro m b etrieb ein h ä u fi g e re s D urch sch m o ren d e r F assu n g e n nicht verm eid en, so d aß die B e rg b e h ö rd e mit Rücksicht auf die B r a n d g e f a h r al lg em ein von d e r V er­

w e n d u n g von G leich stro m in V o ro rtb e trie b e n a b r ä t u n d sie in S c h la g w e t te rg r u b e n s o g a r verbietet. Die Scheu vor

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dem K oste naufw and des zu verlegenden Kabelnetzes, wie es bei W echselstrom speisung der Beleuchtung notw endig w ird, ist wohl die H auptu rs ache, wesh alb sich die Stark­

strom a bbaubele uchtung verh ältn ism äßig langsam ein­

g e f ü h r t hat. Bezeichnenderweise fan d sie zuerst im Kali­

b erg b au u n d im oberschlesischen Stein kohle nberg bau stärkeren Einsatz, w o durch die weite V erbre itu ng elektrisch angetrie bener Maschinen im Abbau ohnehin ein Sta rkstrom kabelnetz bis vor O r t v erlegt w erd en mußte.

Die im oberschlesischen Bergbau üblichen P f e i l e r ­ l e u c h t e n unte rscheiden sich n u r unwesentlich von einer Streckenleuchte. Z u r G ew ichtsverm inderung w ird ihr G ehäuse auch aus Leichtmetall hergestellt. Als Zule itu ng muß eine Gummisc hlauchle itu ng stark er A u s fü h ru n g ver­

w en d et w erden. Im allgemeinen genügen 3 bis 4 Leuchten zu je 100 bis 200 W a t t f ü r die ausreichende Beleuchtung eines Pfeilers. Bei g r ö ß e r e r Flö zm ächtigkeit w e rd e n seit Jahren mit E r f o l g F l u t l i c h t l e u c h t e n benutzt. Die Schla gsc hattenbildung d e s Holzausb au es ist nicht be­

so nder s störend, zumal da zur V erm eidung einer Blendung als Abdeckung des Reflek to rs m a ttierte P lan g läser mit D ra hte inla ge dienen. Die Leuchten w erd en mit Schellen an den Holzstempeln befestigt o d er auf einem beso nderen Gestell angebracht (Abb. 8 und 9).

Abb. 8. A bbaubele uchtung durch Lichtfluter in einer Steinkohle ngrube.

Abb. 9. A bbaubele uchtung durch Scheinwerfer in einer Kaligrube.

Im K aliberg bau, w o die A b b a u rä u m e die größten Abmessungen an nehm en, sin d seit J a h r e n G l ü h l a m p e n - S c h e i n w e r f e r e ingeführt, die zur besseren Ausleuchtung des Raumes in ei ner E n t f e r n u n g von 30 bis 40 m vom Abbaustoß A u fs t e ll u n g finden. Blendungserscheinungen w erd en durc h E in bau von S tr e u g lä s e rn , Schlagschatten­

bildungen durc h A u fs t e ll u n g von 2 Scheinwerfern , deren Lichtkegel sich überschneid en, verm ie den. Im Gegensatz zum K ohle nbergbau u n te r s t ü tz t die refle ktie rende Wirkung der hellen K am m e rw ä n d e eine g u te A u fh e llu n g des ge­

samten Raumes. Die Bestü ckung sow ohl d e r Flutlicht­

leuchten als auch d e r G lü h la m p en -S ch ein w er fer erfolg t mit Lampen von 500 bis 1000 W att.

Mit d e r beginnenden E le k t ri fiz i e ru n g der Vorort­

maschinen in S c h la g w e t te rg r u b e n w u rd e n in den Jahren 1924 bis 1927 die ers te n Versuche zur Ein führung der A b b a u b e l e u c h t u n g in S c h l a g w e t t e r g r u b e n ge­

macht. Den b a hnbrechenden A rbeiten von G ä r t n e r mit U nte rstü tzung von S c h n e i d e r auf d e r Wenceslausgrube in Niederschlesien sowie von B r u c h a u f der Zeche Minister Stein in W e stfalen k o m m t g r ö ß t e Bedeutung zu.

Es kann fe stgestellt w erd en , daß die dam als gefundenen G rundsätze f ü r eine zw eck mäß ige Beleuchtung von Abbau­

betrieben mit la n g er S t r e b f r o n t bei Flözmächtigkeiten zwischen 0,7 u nd 2,5 m auch heute noch ihre Gültigkeit haben, so daß sich, a l le rd in g s u n te r stä n d ig e r Anbringung von Verbesserungen, von A n f a n g an eine ganz bestimmte G estaltu n g d e r Streb b eleu ch tu n g h eraus gebildet hat, wie sie in Abb. 10 schem atisch d a rg e s te llt ist. Die Ortsveränder­

lichkeit läßt sich bei den in B etr acht kommenden Streb­

längen bis zu 400, ja s o g a r 500 u n d 600 m nur durch U nte rteilung des B ele u c h tu n g sstra n g e s in Einzellängen von etwa 20 m und Z w ischenschaltung von Steckvorrichtungen erreichen. J e d e r einzelne S tr a n g h a t 4 bis 5 Leuchten, so daß sich gleiche A bstä nde von 4 bis 5 m ergeben. Als zweckmäßige Lam penstä rken haben sich durchweg 40 bis 60 W a tt e ingeführt (Abb. 11). Versuche, wie sie Gärtner mit Lampen bis 200 W a t t machte, haben bisher keine Nach­

ahm ung gefu n d en , w as wohl , im wesentlichen auf die er­

forderlichen g r o ß e n L eit ungsquerschnit te zurückzuführen ist. Nachdem die u rs p rü n g lich v e rw e n d e te Netzspannung von 70 u nd 110 V bei g r ö ß e r e n Str eblä ngen ohnehin auf 220 V er höht w o rd e n ist un d eine zweiseitige Speisung von der unteren u nd obere n G ru n d s t re c k e ohnehin bereits viel­

fach vorgenom m en w ird , steh en ei ner Erhöhung der

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Abb. 11. Übliche Str ebb eleuchtung.

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Lampenleistungen vielfach die se H in d e rn isse nic ht m e hr im Wege, u n d sie w ä re d a h e r s e h r zu em p feh len . W ä h r e n d man f r ü h e r je d e einzelne Leuchte m ittels T-Abzweig- muffen vom d u rc h g e h e n d e n H a u p t l e i t u n g s s t r a n g an eine Abzweigleitung von e tw a 2 bis 3 m L änge an sc hloß, um sie nach Bedarf u m h ä n g e n zu kön n en , w ird n e u e rd in g s häu fig eine durc h g eh en d e L eitu n g s fü h r u n g b e v o r z u g t (Abb. 12).

Die erste V e rle g u n g s a rt hat den Vorteil, d a ß die Leuchten beliebig u m g e h ä n g t w e r d e n können, w o d u r c h sie a llerd in g s nicht den Zweck d e r A llg e m e in b e le u c h tu n g e rf ü llt. Diese ist bei d u rc h g e h e n d e r L e it u n g s f ü h r u n g z w a n g s lä u f ig g e ­ geben. Auch un te rlie g e n die A bzw eigleitungen, obw o h l f ü r sie wie auch f ü r den H a u p tb e l e u c h tu n g s s tr a n g n u r hoch­

wertige G um m ischlauchleitung en tsp re c h e n d d e r A us­

führung N SH z u r V e r w e n d u n g kom m t, d e r ra u h e s te n Be­

anspruchung sow ohl beim U m h ä n g e n d e r Leuchten als auch beim tä glichen U m le g e n des B ele uch tu n g sstran g es.

Da das tr a g b a re G eleu ch t als Not- u n d F a h r b e l e u c h tu n g ohnehin zur Zeit noch beibehalten w e r d e n muß, kann man ihm die A ufg abe einer zusätzlichen P la tz b e le u c h tu n g zu­

weisen.

Abb. 12. Schla gw ettergeschützte Leic htm etall -A bbaule uchte für durchgehende L e it u r g s f ü h r u n g .

Die Speisung aus dem f ü r d en K ra ft b e tri e b erric htete n Drehstromnetz e rf o lg t u n t e r Z w i sc h e n sc h a ltu n g von o r t s ­ beweglichen T r o c k e n t r a n s f o r m a t o r e n , d e re n L eis tu ng je nach Bedarf von 0,75 bis 10 kVA zu bem essen ist (Abb. 13). Mit Rüc ksicht auf den S c h la g w etters ch u tz werden sie in Bau art » e rh ö h te Sicherheit« a u sg e f ü h rt. Zu ihrem Schutz und dem jen ig en des L e itu n g sstra n g e s sowie der Leuchten dienen d ru c k f e s t g e % p s e l t e S c h u t z s c h a l t e r (Abb. 14).

Die Steckvorrich tu ngen müssen f ü r S c h la g w e t te r­

gruben so g ebaut sein, d aß die K onta kte bei S tr o m d u r c h ­ gang entsprechend d e r B a u a rt »druckfeste K apselung«

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Abb. 13. S c h la g w e t te rg e s c h ü tz t e r T r o c k e n u m s p a n n e r .

Abb. 14. S chla gw etterges chützte Lichtverteilungsk ästen mit eingebaute n Trennschalte rn.

S te ckvorrichtung, die bereits dem E n t w u r f d e r zur Zeit in Arb eit befindlichen neuen Sch la gw ette rschutz vorschrif te n V DE 0170 entspricht, zeigt Abb. 15. Sie ist als Schalt- steckvorrichtu ng au sg eb ild et u n d verm eid et einen zusätz­

lichen V erriegelu ngsschalter. An Stelle d e r sonst üblichen K on takthülsen u n d Stifte tr e te n F ed e rk o n ta k te u n d K onta ktm esser aus Flac hm essing; n u r d e r E r d u n g s k o n t a k t ist in konzen trisch er A n o rd n u n g als üblicher Steckkontakt ausgebildet. Bei B etä tig ung d e r Ste ckvorrichtu ng e r f o l g t zunächst ein Einschieben d e r K onta ktm esser in die g e g e n ­ überlie genden A u ssp aru n g en des Is o lie rk ö rp ers ; ers t d urch ein d ara u f fo lg e n d e s D rehen w ir d die K onta ktgabe wie in einem D re hschalte r herg este llt. F ü r optische Meldezw'ecke ist zur U n te rb r e c h u n g einer Phase ein M eld ed ru ck k n o p f an d e r Steckerhälfte an gebrach t.

Abb. 15. S ch la g w etterg es ch ü tzte S c haltsteckvorrichtu ng m it S ignaldru ckknopf.

Die sc hlagw ettergeschützten A b b a u l e u c h t e n sind ausschließlich in B auart »erh öhte Sicherheit« zulässig. N u r die beim A usb au o d e r E in bau etw a au ft re t e n d e n Funken m üssen genau wie bei d en explosio nsgeschütz ten Leuchten d u rch druckfeste K apselu ng an ei ner Z ü n d u n g von u m ­ s tehenden Schla gw ettern g e h i n d e rt w erden. D er U n t e r ­ schied g e g e n ü b e r d e r K onstru k tio n ex p lo sio n sg e sch ü tzter Leuchten besteht darin, d aß eine K apselu ng des fed e r n d e n M itt elk ontakte s, wie sie bei den bis herigen s c h l a g w e t te r ­ geschützte n A u sführungen üblich war, in Z u k u n ft allein nicht m e h r g e n ü g t , s o n d e r n d aß d e r G e w i n d e k o r b der F a s s u n g un d d e r ein g esch rau b te Lam pensockel eine d r u c k ­ feste K apselung bilden sollen, w obei die Spaltw e ite zwischen den Bauteilen höch sten s 0,5 mm b e t r a g e n darf und im A ugenblick d e r K o n ta k t tr e n n u n g m indestens n och 2 voll­

s tän d ig e G e w i n d e g ä n g e des Lam pensockels im F a s s u n g s ­ g e w in d e sitzen müssen. Die A bbauleuchten w e r d e n mit Rücksicht dara uf, d aß beim U m le g e n im m er ein S tr a n g abgeschlossen sind, f e r n e r d aß sie e n t w e d e r durc h U n b e fu g te nicht betätig t w e rd e n können, o d e r d a ß dies durc h mechanische o d er elektrische V erriegelung n u r in sp a nnungslosem Z u sta n d e rf o lg en kann. Eine n euartig e

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von 4 bis 5 Leuchten bei engsten Raum verhältnissen b e fö r d e rt w erd en muß, in Leichtmetall, un d zw ar in Silumin, ausgeführt.

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a Selbstschalter di2,3 G leichrichter b Umspanner e Oifferentlalrelals c Scha/tsteckvorrichtung f Signalschalter

m it Signaldruckknopf g P rü f taste h Abbauleuchten Signalschalrung

Abb. 16. Schaltungen bei A bbaubele uchtungsanla gen.

Signalschaltung und Schaltung mit Siemens-Leitungs- w ächte r System G rü m m er.

Einen bem erk ensw erten Vorteil bietet die netzgespeiste S trebbele uchtung in V erbindung mit der fa s t allgemein eingeführten sogenannten S i g n a l s c h a l t u n g (Abb. 16).

Nach A rt einer T re pp en h au ss ch altu n g w ird den Leuchten die S pannung in einer Phase unm ittelb ar, in d e r andere n Phase von d e r entgegengesetz ten Richtung zu geführt, ln d e r U m gehungsphase liegen die berei ts e rw äh n ten U n te r­

b rechungsdru ckknöpfe der Steckvorrich tu ng o d e r auch g e tre n n t angeordnete Signalschalter, d u rc h dere n Be­

tä tigung sich M orsesignale sowohl in F ö rd e r ric h t u n g als auch entgegengesetzt geben lassen. N u r auf diese Weise ist bei dem starken Mas chin enlärm im Abbau eine ein­

w andfreie V erständig ung möglich, ohne daß eine be­

so nder e Beo bachtu ng wie bei V e rw e n d u n g von getrennten Signallampen no tw en d ig wäre. Das im Berg bau übliche Ruf- oder K lopfsignal hat im neuzeitlichen G r o ß a b b a u ­ betrieb keine Dasein sbere chtigung mehr. A ndere akustische Signale, beispielsweise durc h Sig nal hupen o d er -pfeifen, erhöhen n u r den Lärm u n d können kaum als ein w an d ­ freies V ers tändig ungsm itte l angesprochen w erden.

Im Hinblick auf den L e i t u n g s s c h u t z u nd den B e ­ r ü h r u n g s s c h u t z w erd en an eine A bbaubele uchtung An­

fo r d e ru n g e n gestellt, die ü b er das ü b ertag e gebräuchliche Maß hinausgehen, g ib t es doch sonst kaum Beleuchtungs­

anlagen, mit denen d e r Laie in so enge B e rü h ru n g kommt, zumal er beim täglichen U m le gen selbst mit behilflich sein muß. In erste r Linie ist d aher eine s o r g fä ltig e E r d u n g d er G ehäuse von Leuchten u n d A rm atu ren notw endig. Mit Rücksicht auf die O rtsveränderlichkeit d e r gan zen Anlage muß ein b e sonderer E rd le ite r in d e r Gum m isc hlauchle itu ng m itg efü h rt werden. D amit bei einer nicht zu b eob­

achtenden U n terb rech u n g des E rd le ite rs eine sofortige Abschaltung d e r Anlage erfo lg t, ist d e r Siemens- L e i t u n g s w ä c h t e r System G rü m m e r entwickelt w orden, d er gleichzeitig auf Q u ersch n ittsv erm in d eru n g o d e r voll­

ständig en A derb ru ch sow ie a u f stark g e d ä m p fte Kurz­

schlüsse, mit denen bei d en gro ß e n L eitungslä ngen der Abbau beleuch tung gere chnet w erd en muß, anspricht. Um den Ein flu ß von F e h le rströ m en aus d e r Anlage, die einen gesunden Z usta n d vortäu schen könnten, zu verm eid en , ver­

w endet man als Ü berw achungsstrom Gle ichstrom , d e r am A nfa ng u nd Ende des Leitungsstranges ü b e r G leichric hter­

paare in V ollw eg sch altu n g en tn o m m e n wird. Ohne die in Abb. 16 d arg es tellte S chaltung im einzelnen erläute rn zu wollen, sei n u r d a r a u f h in ge w iesen, daß bei gesundem Z usta nd des L eitungssystem s sich beide Gleichströme, die am A n fan g u n d E n d e d e r L eit ung e ntnom m e n werden, in ihrer W i rk u n g a u f die beiden M agnetspulen eines D ifferen tialrelais das G leichgew icht halten. Bei Eintreten irgendein er d e r g en an n ten S tö r u n g e n w ird dieses sofort aufg eh oben , so daß das D ifferentialrelais zum Ansprechen kommt, ü b e r ein A r b e itsstro m re la is des Schalters die Anlage ohne V e rz ö g e ru n g s p a n n u n g s lo s macht u n d damit das A uftr ete n einer G e f a h r nach Menschenmöglichkeit schnellstens beseitigt.

Auf der anderen Seite b ri n g t g e r a d e die hochkerzige A bbaubele uchtung die M ö glic hkeit einer w irksam en Ver­

m i n d e r u n g d e r G e f a h r e n d u rc h Stein- u n d Kohlenfall mit sich, da sie die Sinne d e r B ele gschaft wachhält und ein E rk ennen von Riß bild ungen am K ohle nstoß und am H an genden rechtzeitig erm öglicht. Auch den Gefahren, die der im mer mehr z u n e h m e n d e Maschin eneinsa tz in den Abbau hineinträgt, k ann n u r eine a u sreich en d e Starkstrom­

beleuchtung w irk s a m b eg e g n e n . D er Rückgang von Unfällen in mit S ta r k s tr o m b e l e u c h tu n g ausgestatteten Betrieben ist aus der U nfa llstatistik bere its erkennbar, w eshalb auch die B e rg b e h ö rd e von sich aus ihre weitere Einführung b e g r ü ß t un d fö rd ert. Auf einen weiteren Er­

folg der S ta r k s tr o m a b b a u b e l e u c h tu n g im Hinblick auf die Leistu ngssteig eru ng hat bere its S chneider hingewiesen.

Hinzu k o m m t die M öglic hkeit einer reineren Förderung durch Aushalten der B e rg e e in la g e ru n g e n an der Ge­

w innungsstelle, was eine E n t l a s t u n g d e r Förder- und der A ufb ere itu ngsanlagen im G e fo lg e hat.

Bei diesen Vorteilen, die an sich nicht überraschen können, lohnt sich d e r zusätzliche Kostenaufwand einer guten Beleuchtung sow o h l in den Strecken als auch im Abbau, selbst wenn das t r a g b a r e G eleu ch t des Bergmannes beibehalten wird. O b sich die n eu erd in g s auf dem Markt erschienenen Relais- und V e rb u n d la m p e n , die eine Ver­

bindung von S tar k str o m - u n d Akkumulatorenleuchten sowie von Pre ßluft- und A kkum ula torenleuchten darstellen, durchsetzen w erden, bleibt a b z u w a rte n . Zweckmäßig er­

scheint die Beibeh al tu ng d e r bis her üblichen tragbaren Manns chaftslampen, da sie a u ß e r als Fahr- und Not­

beleuchtung als zusätzliche Platzbeleuchtung dienen können. W as die Preßluftleuchten anbelangt, so stehen sie in g rö ß e r e m U m fa n g e in A n w e n d u n g . Sie dürften auch in Z ukunft im wesentlichen als Einzelleuchten stets dort am Platze sein, w o die M i t f ü h r u n g eines Kabels an ent­

legene Stellen, wie beispielsweise im Streckenvortrieb, nicht lohnend ist.

In Z ukunft wird die E n tw ick lu n g wohl bald dahin gehen, daß genau so, wie man die Kosten für ein weit verzweigtes F ernsprechnetz bis n ahe an die Abbaubetriebe heute nicht mehr scheut, die V e rle g u n g eines Beleuchtungs­

kabelnetzes bis an die A b b a u b e tr i e b e auch dort eine Selbst­

verständlichkeit w ird, wo noch kein el ektrisc her Maschinen­

betrieb vorh anden ist.

Z u s a m m e n f a s s u n g .

Die A u sführungen u n te rri c h te n in gro ß e n Zügen über den heutigen S ta nd d e r Beleuchtungstechnik im Bergbau und zeigen, welche M ö g lich k eiten nic ht nur übertage, sondern vor allem u n te r ta g e noch bestehen, um durch Licht neben der Siche rheit auch das H ö c h stm a ß an Leistung zu gew äh rlei sten , das die deu tsch e Volksw irtsch af t vom Bergbau erw artet.

Schadensersatzpflicht bei durch bergbauliche Einwirkung verursachten Rohrbrüchen.

Von Rech tsanwal t Dr. iur. F. W e i s , Kohlscheid (Rheinla nd).

Es ist eine nicht seltene Erscheinung, daß in Bergbau- sehr häufig zur Folg e, d aß G as o d e r W ass er aus de g eg en d en Gas- oder öfters noch W a ss e rro h re infolge der beschädigten Leitungen in b e n a c h b a rt e H ä u se r eindrinfi bergbaulichen Sen kungen besc hädigt werden. Dies hat und d o r t V e b e n e S ? B c . Ä o Ä ü c Ä

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k a u f 427

Umständen auch P e rs o n e n s c h ä d e n o d e r S chäden an b e w e g ­ lichen Sachen v erursacht.

Was die G r u n d s t ü c k s s c h ä d e n an g e h t, so k ö n n e n solche in einer Ü b e rs c h w e m m u n g u n d V e r s c h m u tz u n g des Kellers oder auch in ei ner s o n stig e n B e e in trä c h tig u n g des H au ses bestehen, w o d u rc h K oste n f ü r R e in ig u n g usw . b e d i n g t werden. F e r n e r k ö n n e n mit solchen S chäden S t ö r u n g s ­ schäden v e r b u n d e n sein, w a s z. B. d e r Fall w äre, w enn mit Rücksicht auf e in d rin g e n d e s G as o d e r W a s s e r ein Mieter des H au ses v o r ü b e r g e h e n d ausziehen o d er in einem mit Wasser ü b e r s c h w e m m t e n Keller ein d o r t st a tt fin d e n d e r Betrieb v o rü b e r g e h e n d ei ngestellt w e r d e n m üßte. Auch könnte man einen S tö r u n g s s c h a d e n darin erblicken, d aß ein durch W a s s e r ü b e r s c h w e m m t e r Keller zur Auf­

bewahrung von V o r r ä t e n v o r ü b e r g e h e n d o d e r d a u e rn d unbrauchbar w ürd e.

Personenschäden dü rften bei b e s a g t e n Ere ignissen wohl seltener auftreten, w obei alle rd ings an den Fall des Urteils des L andgerichts S a a rb r ü c k e n vom 25. April 19071 erinnert sei, in dem durc h G as, w elc hes einer d u rc h B e r g ­ bau beschädigten R o h rle itu n g e n t s tr ö m t und in ein b e n a c h ­ bartes Haus e i n g e d ru n g e n w ar, zw ei Menschen zu T o d e kamen. Dagegen sind, nam entlich bei W a ss e r r o h r b r ü c h e n , sehr zahlreich Sch äd en an bew eg lich en Sachen festzustellen, die meistens den V e rd e rb o d e r die V ern ic h tu n g von Keller­

vorräten aus den benachbarten Kellern zur F olge haben.

Bei der F ra ge nach d e r H a f t u n g für die a n g e fü h r te n Schäden wird je der G e s c h ä d ig t e zu n äch st eine H a f tu n g des Bergw erkseigentü m ers ins A u g e fassen. Es k a n n al le r­

dings nicht abgestritten w e rd e n , d a ß d e r urs ächliche Z u ­ sammenhang dieser Schäden mit den bergbaulichen Ein ­ wirkungen vorhanden ist, auch w en n sich die Schäden nicht als erste Folge d e r E in w ir k u n g e n d arste lle n; denn als erste Folge der E in w ir k u n g e n ist die B eschädigung der Gas- oder W ass erro h re an zu sehen , in d eren w e it e re r Auswirkung dann erst die a n g e fü h r te n Schäden zu v e r­

zeichnen sind. Trotzdem w e rd e n solche Sch äd en aber sowohl in der Rechtspre chung als auch in d e r R echts le hre als unmittelbare Folgen des B erg b a u b e trie b e s a u f g e f a ß t 2.

So ist es also durchaus v erstä ndlic h, w en n d e r g e sch äd ig te Grundbesitzer den B e r g w e r k s e i g e n tü m e r im R ah m en des

§ 148 ABG. verantwortlich macht. G anz zw eifello s ist eine entsprechende H aftu ng des B e rg w e r k s e i g e n tü m e r s auch gegeben, soweit es sich bei den S chäden um G ru n d s t ü c k s ­ schäden handelt. Es sind dies ei gen tliche B erg sch äd en , für die der Bergw erkseigentü iner u n m i tt e lb a r ei nzuste hen hat.

Diese Rechtslage w ird in einem alle rdings schon älteren Urteil des O berla ndesgeric hts H am m vom 1. F e b r u a r 1 8 9 8 3 verkannt, dem der übliche T a t b e s t a n d z u g ru n d e lag, daß eine der Ableitung von W a s s e r die n en d e R o h rle itu n g durch bergbauliche Senkungen Brüche erlitte n hatte , was zu einer Stockung des W a s s e rs u n d d a m it zu ei ner V e r­

sumpfung eines N a c h b a r g r u n d s t ü c k s führte . In die sem Falle hatte der G r u n d e ig e n tü m e r von sich aus die G em ein d e, welche die Rohrle itung v e rl e g t hatte , in A nspruch genommen, was Anlaß g ab , d aß die G e m e in d e ihrerseits den B erg w erk seigentü m er auf E rsatz v erklagte. Die Haftung des B e r g w e rk se ig e n tü m e rs g e g e n ü b e r dem G r u n d ­ besitzer aus § 148 ABG. w ä r e in diesem Falle ohne w eiteres gegeben gewesen. O b a b e r die G e m e i n d e bei dem v o r ­ liegenden Sachverhalt ü b e r h a u p t sc h a d e n s e rsa tz p flic h tig war, muß mit Rücksicht a u f die F r a g e des V ersch u ld en s als äußerst zweifelhaft a n g e s e h e n w e rd e n . D esh alb stand ihr auch ein E rsatzanspruch g e g e n den B e r g w e r k s e i g e n ­ tümer wahrscheinlich g a r nicht zu. Dies h a t je doch das Oberlandesgericht H a m m nic ht g e h i n d e r t, tr o tz d e m den Bergwerkseigentümer nach K la g e a n t r a g zu veru rteilen.

In demselben U m fa n g wie f ü r G ru n d s t ü c k s s c h ä d e n haftet der B e rg w e rk s e i g e n tü m e r nach § 148 ABG. für

1 Z. Bergr. 49 (1908) S. 178.

2 Vgl. F u n k e in Z. Berg r. 37 (1896) S. 313.’|

3 Z. Bergr. 39 (1898) S. 472.

Sch äd en an bew eglichen Sachen, wenn es sich dabei um Bestandteile o d er Z u b e h ö r des b eschädigten G r u n d stü c k s handelt. Offen d a g e g e n bleibt die Frage, ob d e r B e r g w e r k s ­ eig e n tü m e r auch haftet, w enn es sich um P ersonenschäden od er um Schäden an bew eglichen Sachen, die nicht B esta n d ­ teil oder Z u b e h ö r des G ru n d s t ü c k s sind, handelt. In der P raxis ist schon d e r Versuch g e m a c h t w o rd en , die durch R o h rb rü ch e an solchen bew eglichen Sachen verursachte n Schäden als Berg sc häden, und zw a r als Stö rungsschäden, zu behandel n. D abei b eru ft man sich in d e r H au p tsach e auf die viel um s tritten e Ents c h eid u n g des Reichsgerichts ü b e r den Ersat z von G asv erlu st bei G a s ro h rb r ü c h e n vom 24. Juni 18851. Diese E ntsc heid ung w eist z w a r ausdrücklich d arau f hin, daß nicht das G as se lbst — eine bewegliche Sache — als O b j e k t der Beschädigung erscheine, das Q u a n tu m des entwichenen G ases vielm ehr n u r den M aßs tab des Verm ögenssc hadens bilde. Z u r B e g rü n d u n g dieses V e rm ögensschadens g e h t das U rteil davon aus, d aß die Rohrleitung Z u b e h ö r der G asan stalt und d e r für letztere errichteten G e b ä u d e sei. In dem U m stan d , d aß dieses Z u ­ b e h ö r nicht m e hr richtig arbeite, sei eine M in d e ru n g des E rtra g sw e rte s der G asan stalt un d dam it ein V e rm ö g e n s ­ verlust der G asanstalt zu erblicken. »Eine G asan stalt mit brüchigen, schlecht zusa m m e n g e f ü g te n Röhren«, so heißt es in dem Urteil, »wird infolge des d a d u rc h verursachte n G asverluste s te u r e r pro duzieren, deshalb w en ig er N u tzen abw erfen u n d folglich einen g e rin g e re n W e r t haben als u n te r sonst gleichen U m stä n d e n eine G asanstalt mit fe h ler­

losem Röhrensystem.« Die se r V erm ögensschaden kann nach der Festste llu ng des Urteils in H ö h e des G asverluste s bem essen w erden .

Das Urteil k o n stru ie rt dam it einen m ittelb aren G r u n d ­ stücksschaden, nämlich einen Sch ad en aus d e r V erm in d e­

ru n g der N u tz b a rk e i t des G ru n d s t ü c k s bzw. seines Z u ­ be hörs . Dies hat in der Praxis dazu geführt, auch bei Ü b ersch w em m u n g eines Kellers einen G ru n d stü c k ssc h a d e n insofern an zunehm en, als durc h die Ü b ersch w em m u n g die N u tz b a rk e it des Kellers für die L a g e ru n g von V orräten v erm in d er t w erde, w as sich als Stö ru n g ssch ad en darstelle, der auch nach M a ß g a b e des W e rte s d e r verd o r b e n e n V o r­

rä te ers etz t w e rd e n müsse. N och kürz lic h hat das A m ts ­ gericht Aachen in einem U rteil vom 10. April 1940 — A k te n ­ zeichen 10 C 146/40 — u nd in einem w eitere n Urteil vom 28. Mai 1940 — Aktenzeichen 1 0 C 2 9 6 /4 0 — aus dense lben G e d a n k e n g ä n g e n herau s einen B e rg w e rk sb e sitz e r zum Ersatz von v erd o r b e n e n Kellerv orräten verurteilt.

In doppelte r H insicht ist es verfehlt, das U rteil des Reichsgerichts vo m 24. Juni 1885 hier als P räju d iz h e r a n ­ zuziehen. Wie schon oben erw äh n t, sieht das Reichsgericht in diesem U rteil das G as — eine bew egliche Sache — nicht als O b je k t d e r B eschädigung, so n d ern n u r als M a ß s ta b für die V e rm in d e ru n g des E rt ra g s w e rte s der G asan stalt an. Das se tzt f ü r die A n w e n d u n g des Urteils in Fällen d er hier fraglichen A rt im m erhin vora us, d aß d e r E r t r a g s ­ w e r t eines G ru n d s t ü c k s durc h die Ü b e rsc h w e m m u n g des Kellers b e r ü h r t w o rd e n ist. Dies m a g vielleicht au s n a h m s ­ w eise für Fälle zutre ffen, in denen ein Keller für einen gew erblich en Betrieb benutzt w ird , d a g e g e n fä l l t diese V o r­

a u ss etzu n g ohne w eiteres fort, w enn es sich u m einen Keller handelt, der nur zur A u fb e w a h r u n g von V o rräten bestim m t ist; denn in die sem Falle kann d e r Keller für den G r u n d e ig e n t ü m e r niemals als Mittel für eine E r t r a g s ­ g ew in n u n g in B etr acht k o m m e n . Es ist kla r, d aß dam it auch die M öglic hkeit entfällt, die zur B e g rü n d u n g der E n tsc h ä d ig u n g für G a sv e rlu st die nenden A u sfü h ru n g e n des Urteils ohne w eiteres auf einen E n ts c h ä d ig u n g s a n s p n ic h fü r v e rd o r b e n e K ellervorräte anzuw enden.

A b g eseh en von die sen E r w ä g u n g e n ist a b e r das U rteil des Reichsgerichts vo m 24. Juni 1885 ü b e r h a u p t rechtlich u nhaltbar. Es s t e h t zw a r nach der R e c h ts p re c h u n g fest, d a ß der B e rg w e r k s e i g e n tü m e r auch in d e njenigen Fällen,

i Z. Bergr. 27 (1886) S. 100.

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in denen es sich nicht um die W e rtm in d e ru n g körp erlicher G egenstä nde, sondern um eine sonstige durch die b e r g b a u ­ liche Ein w ir kung auf das G ru n d stü c k verursach te Schädi­

g u n g des V erm ögens handelt, Ersatz leisten muß. H ie r­

für kom m en die Fälle in Betracht, in denen mit dem G r u n d ­ s tück irgendein Betrieb verbunden ist, dessen E rtra g durch die bergbau liche E in w ir kung g eschm äle rt wird. Keineswegs ge h t es a b er an, die H öhe dieses Schadens nach dem W erte der bei der E inw irkung etwa besc hädigte n oder ver­

nichteten beweglichen Sachen zu bem essen. Das muß zu ganz unhaltb aren F olg erungen führen; denn wenn man bei Beschädigung der G asle itu ng einer G asanstalt das verlorene G as als M aßsta b für den der G asanstalt zu ers etzenden V erm ögensschaden annimmt, dann m üßte man gle icher­

maßen für den Fall der durch berg baulic he E in w irkung bew irkten A ustr ocknung des Wass erlaufs eines M ühlen­

g rundstü cks das dem M ü h lengrundstück entzogene W ass er als M aßs tab für den V erm ögensschaden des M ühlen­

besitzers heranziehen. Dies w ü rd e jedoch eine schwierige Rechnung geb en, was zeigt, daß das Reichsgericht hier einen falschen W eg eingeschlagen hat. D em g e m ä ß ist die Richtigkeit der Entscheid ung im Schrifttum auch s t a rk an- gezweifelt word en . Die schärfste Kritik an dem Urteil wird bei W e s t h o f f 1 geübt. W esthoff lehnt die B egrü n­

dung besagten Urteils gla tt ab und zeigt anschließend, nach welchen G esic htspunkten allein eine Entschädig ung für das Gas als bew egliche Sache in F rage k o m m e n kö nnte und wie im übrigen der G asverlust als V erm ögensschaden zu ersetzen ist. Nach dieser Richtung fü h r t er aus, daß das Gas als bewegliche Sache n u r zu entschädigen wäre,

»wenn man annehm en kö nnte , daß das G as einen Besta nd­

teil der Gasro hrleitung, mit ihr wirtschaftlich einen einzigen G egenstand bildete«. Anschließend sa g t W e s t h o ff dann, daß der G asverlust dem B e rg w erk seig en tü m er gem äß

§ 148 ABG. als Vermögens schaden n u r in sow eit belastet w erd en könne, »als sich dieser Verlust gleichzeitig als Sch äd igung des G asgrundstücks selbst darstellt, etw a in erhöhten Betriebsunkosten o d er entgangenem G eschäfts­

gewinn der einen Bestandteil dieses G ru n d stü ck s bildenden industriellen Anlage zum Ausdru ck k o m m t und in dieser Weise bere chnet wird«.

W e n d e t man diese G ru n d sätze auf die vorliegenden Betrachtungen an, daß nämlich ein H auskeller infolge berg baulic her E in w irkungen ü b e rs c h w e m m t u nd dad urch ein V erd erb der d o rt la gernden V orräte herv orgerufen wird, dann führt dies zu dem zw in genden Erg ebnis, daß man eine Entschädig ung für die S tö rung nur nach den wirklichen Nachteilen d e r S tö rung bem essen darf. Diese können z. B. darin bestehen, daß d e r G ru n d e ig e n tü m e r sich für kürz ere oder lä ngere Zeit einen Ers atzraum beschaffen muß. Anderseits k äm e in Fällen, in denen ein in dem Keller befindlicher Betrieb g e s t ö rt wird, für die dad urch entstandene V erm ögensschädig ung ein Ersat z nach den von Westhoff für den G asverlust entwickelten G r u n d ­ sätzen in Frage. Niemals a b er können die V orräte oder die so nst im Keller aufbew ahrten G eg e n stä n d e M aßsta b un d dam it indire kt O b je k t des Schadensersatzes sein. Zu welchen absurden Erg ebnissen eine solche R eglu ng führt, w ird auch deutlich, wenn man sich überlegt, daß es doch dem reinen Zufall üb erlassen ist, ob nicht ge ra d e bei einer dauernden Ü b erschw em m ung eines Kellers n u r geringe und w enig er wertvolle V orräte darin enthalten sind, w ähre nd vielleicht bei einer nur v o rü b e r g e h e n d e n Ü berschw em m ung se h r g ro ß e und te u re V orratsm engen davon betroffen werden. In diesen Fällen w ü rd e d e r tatsächliche Stö ru n g s­

schaden wahrscheinlich viel g r ö ß e r bzw. g e rin g er sein, als er sich bei der Berechnung nach dem W erte d e r Vorräte ergäbe.

1 W e s t h o f f : Bergbau und Grundb esitz. Berlin 1904. B d .l S . 77.

Die V orräte als bew egliche Sachen können nach Maß­

gabe des § 148 ABG. n u r e rs etzt w e rd e n , wenn sie entweder Zubehör des G ru n d s t ü c k s sind, w as z. B. bei dem Keller eines L andgute s nach § 98 Ziffer 2 BGB. der Fall sein kann, oder nach W e sth o ff einen Bestandteil des Grund­

stücks bilden. L etz teres w ird je doch bei Kellervorräten niemals der Fall sein, eb e n so wie W e sth o ff diese Voraus­

setzung auch bei dem d urch eine G a s ro h rl e it u n g laufenden Gas ablehnt, w obei er d arau f hinweist, d aß »die Gasrohr­

leitung zweifellos nicht den Z w e c k habe, der dauernden A ufbew ahrung des G ases, s o n d e r n im G egenteil, seiner Fortleitu ng zu dienen«. E n tsp r ech en d ist ein Keller zwar zur A ufbew ahrung, a b e r doch nic ht zur dauern den Auf­

b e w ahrung der V orräte d e r a r t bestim m t, d aß die Vorräte damit zu Bestandteilen des G r u n d s t ü c k s würd en . Soweit hiernach eine H a ftu n g des B e rg w e rk sb e sitz e r s nach § 148 ABG. versagt, w äre noch zu prü fen, ob d e r Bergwerks­

besitzer für be sa g te Schäden vielleicht nach der Be­

stimmung des § 823 BGB. v eran tw o rtlich gem acht werden kann. V oraussetzung für die A n w e n d b a rk e it dieser Bestimm ung w äre der N achw eis eines Verschuldens des B ergw erk seigentü m ers . Da a b e r ein so lcher Nachweis in der Regel nicht zu e rb r in g e n sein w ird, weil der Berg­

w erkseigentüm er zum B erg b a u b e rech tig t ist und Boden­

senkungen im G efolg e des B ergbaues nicht vermieden w erd en können, w ird in d e r R egel auch hiernach eine H a ftu n g des B e rg w erk seig en tü m ers entfallen.

Dieses Erg eb nis m ag einen Laien nicht ganz be­

friedigen, jedoch muß man sich d a r ü b e r klar werden, daß die B ergschädenregelu ng des § 148 ABG. vom Gesetz­

g eber mit Absicht auf die Schäden an den Grundstücken selbst besch rän k t w o rd e n ist, weil diese Regelung eben nur als Ausgleich für das d e m Bergwerkseigentümer zu­

stehende Recht dient, den B e rg b a u ohne Rücksicht auf eine Beschäd igung des G r u n d e ig e n t u m s zu betreiben. Was hiernach nicht zum G r u n d e ig e n t u m geh ö rt, wird auch von diesem Ausgleich nicht erfaß t. Dies kann dazu führen, daß Schäden an solchen G e g e n s tä n d e n , wenn auch die H aftung des B erg w e rk sb e sitz e r s aus § 823 BGB. dafür ent­

fällt, nicht ersetzt zu w e rd e n brau ch en und damit vom Ge­

schädigten gleich den F o lg e n ei ner Naturkatastrophe, d.h.

als Schäden kraft h ö h e r e r G ew alt, hingenommen werden müssen.

Eine E in sc h rän k u n g w ird dab ei allerdings insofern zu machen sein, als das P la tzen ei ner Rohrleitung infolge bergbaulic her E in w ir k u n g nicht in allen Fällen einer Natur­

katastr ophe gle ichgestellt w e r d e n kann. D er Vergleich ver­

sagt jedenfalls dann, w enn es Mittel gibt, entweder das Platzen der Rohre selbst o d e r w en ig sten s das Ausströmen des Gases od e r des W a ss e rs an die Oberfläche zu ver­

meiden. Dies w ären a b e r M a ß n a h m e n , die ausschließlich den E ig en tü m er der Leitungen angehen, da dieser bei V erlegung von Leitungen angesichts einer bestehenden G efa hr b erg b au lich er E in w ir k u n g e n allein für die Her­

stellung von S ic h e ru n g s m a ß n a h m e n einzutreten hat, auch wenn^ schließlich d e r B e r g w e r k s b e s i tz e r die dafür not­

wendigen Kosten zahlen muß. Inw ie w eit auf G ru nd einer solchen U n te rla ssu n g ein V erschulden des Eigentümers der Leitungen a nzunehm en ist, en tsch eid et die Sachlage des einzelnen Falles. Im m erhin k a n n d e r Eig entümer der Leitungen u n te r solchen U m s t ä n d e n zur Verantwortung gezogen w erden. D ies stellt auch das oben bereits er­

w ähnte Urteil des L andgerichts S aa rb r ü c k e n vom 25. April 1907 fest, in dem das L a n d g e ric h t — un te r Verneinung der H aftung des B e rg w e rk s b e s i tz e r s —- die Gasanstalt mit durchaus z u treffen d er B e g r ü n d u n g g e m ä ß § 823 BGB. zum Schadensersatz v e ru r te i lt hat, eben weil die Gasanstalt die notwendige Sic h e ru n g d e r G a s le i tu n g schuldhaft unter­

lassen hatte.

(9)

zz

~ k a u f

429

U M S C H A U

Rückblick auf d ie T ä t i g k e i t de r A k t i e n g e s e l l s c h a f t für S t e i n k o h l e v e r f l ü s s i g u n g und S t e i n k o h l e ­

v e r e d e l u n g in D u i s b u r g - M e i d e r i c h . ( Z u r A u f l ö s u n g d i e s e r G e s e l l s c h a f t . ) Von Dr. F. B a u e r f e l d , D uisburg-M eiderich.

Durch die stü rm isch e Entw ick lu n g des V e rb r e n n u n g s ­ motors seit d e r J a h r h u n d e r t w e n d e h a b e n die natürlichen Erdöllagerstätten weltpolitische B e d e u tu n g g e w o n n e n . E r d ­ ölarme Länder w a re n , um m it d en an d e re n Schritt zu halten, gezw u n g en , auf a n d e re Energiequellen z u r ü c k z u ­ greifen. D eutschlands g r ö ß t e r E n e rg i e v o rra t ist die Kohle, und so w ar es natürlich, d a ß in u n s e r e m Lande die se r Rohstoff seit W e ltk r i e g s e n d e in im m e r s t ä r k e r e m M aße zur Erzeugung von T re i b s to f f h e r a n g e z o g e n w urde.

Der rheinisch-wes tfälische S te i n k o h le n b e r g b a u h a t aus diesem G runde schon an d en erste n V ersu ch en d e r T r e i b ­ stoffgewinnung aus K ohle lebhafte n Anteil genom m en, als im Jahre 1913 B e r g i u s die g ru n d l e g e n d e n P a te n te auf das Verfahren, Kohle u n te r W a s s e r s t o f f d r u c k aufzuspalten, nahm. Ehe dieses V erfa h re n im J a h r e 1924 auf ei ner A nlage in Mannheim-Rheinau in kle inte chnischem M a ß s ta b e e r ­ probt worden w ar, h a t te sich d e r rheinisch-w estfälische Steinkohlenbergbau bere its 1922 in d e r S teinkohlen-B e rgin AG. (KOBERGIN) die de u tsc h e n S c h u tz rech te auf die V e r­

arbeitung von S te inkohle , S te i n k o h le n t e e re n u n d Stein­

kohlenteerderivaten g e s ic h e rt u n te r Ü b e rn a h m e d e r V er­

pflichtung, eine V e rsu c h sa n la g e für einen J a h r e s d u rc h s a t z von wenigstens 15000 t zu erstellen.

Träger dieser B e s tr e b u n g e n w a r das G e m e in sc h a fts­

werk des S te inkohle nbergbaues, die G esellschaft für T e e r ­ verwertung m. b. H. in D u isb u rg -M eid erich . Sie h atte von Anfang an die Arb eiten von B erg ius mit A u f m e r k ­ samkeit verfolgt u nd d u rc h eigene um f a n g re ic h e F o r ­ schungen eine genaue Ken ntn is d e r M öglichkeiten erlangt, die in dem Verfahren steck ten . D er T a t k r a f t ihres d a ­

maligen Generaldirektors, Dr. Dr. A dolf S p i l k e r , g elan g es gegen mancherlei W i d e rs t ä n d e , d en Bau einer g r o ß ­ technischen Versuchsanlage auf d e m G e lä n d e d e r G esell­

schaft für T e erverw ertung du rch zu s etzen . Dieses W e r k wurde im Jahre 1926 als A k tie n g esellsch aft für K ohle ­ verflüssigung und K o h le v e re d e l u n g g e g r ü n d e t u n d d e r Name Ende 1927 in AG. für S te i n k o h le v e rflü ssig u n g und Steinkohleveredelung u m g e ä n d e r t. E ig e n t ü m e r des U n te r ­ nehmens waren die in d e r G esellsch aft für T e e r v e r w e r t u n g m. b. H. zusa m mengeschlo ss enen R uhrzechen, denen sich noch folgende G esellschaften ansch lo ssen : R u h rg a s AG., Bergwerks-Gesellschaft H ibernia, H a r p e n e r B e rg b a u AG., Gewerkschaft König L udw ig, R ü t g e r s w e r k e AG. und Essener Ste inkohle nbe rgw erke AG.

Der Planung d e r A nla ge, die für einen J a h r e s d u rc h s a t z von etwa 30000 t v o rg e s e h e n w ar, w u r d e n die te chnischen Erfahrungen zug ru n d e g e le g t, die m an in d e r von Dr. Bergius in M annheim -Rheinau erste llten kle ineren V e r ­ suchsanlage ge w onnen h a t t e 1. D e r Kern d e r A nlage b estan d aus liegenden R e a k tio n sg efäß en mit e in g e b a u te n R ü h r ­ werken. Heute w erden w ie d e r Stim m en laut, die die se r A n­

ordnung geg enüber den je tz t allg em ein gebräuchlichen, von der Ammoniaksynthese ü b e rn o m m e n e n Öfen V orzüge nach­

rühmen.

Während man s p äter die B e h e iz u n g d e r R e a k ti o n s ­ gefäße verlassen hat u nd nach v o r h e r g e h e n d e r A ufheiz ung der Rohstoffe mit d e r E x o th e r m i e d e r U m s e t z u n g e n die Wärmeverluste im R ea k tio n sra u m ausgleic ht, m u ß te n die Öfen der AG. für S te i n k o h le v e rflü ssig u n g un d S te in k o h le ­ veredelung noch beheizt w e rd e n . Als W ä r m e ü b e r t r a g e r diente vorgeheizter Stickstoff, d e r u n te r R ea k tio n sd ru c k um einen Zwischenmantel g eleitet w u rd e . Das R eak tio n sg u t wurde zusammen mit W a ss ersto ff n a c h e in a n d e r du rch die Öfen gedrückt und g elan g te ü b e r eine A nzahl W ä r m e ­ austauscher und Kühler zu den A bsc h e id e g e f ä ß e n . Der Wasserstoff w ar aus K o k ereig as nach d e m L inde-V erf ahre n erzeugt. Eine Ö l-D ru ckw äsche für den u m la u fe n d e n Wasserstoff vervo llstä ndigte die A nlage. D er g a n z e Be­

triebsgang w u rd e mit F e r n m e ß g e r ä t e n von ei ner Z en trale aus überwacht und geleitet.

1 Z . V D I 69 (1 9 2 5 ) S 1359.

W enn heute auch manche Einzelheiten vollendeter sind, als dem Stand d e r T e c h n ik in den B auja hren 1928 und 1929 entsprach, so hat doch die A nlage keine w esentlichen technischen M ängel u nd d ad u rch bed in g te S törungen auf­

gewiesen. Die im Ja h r e 1930 d u rc h g e f ü h rte n Versuche verliefen erfolgreich. B esondere E r w ä h n u n g verdient die technische D u rc h fü h ru n g d e r H y d r ie r u n g von Stein- kohle nte erpech, von dem dam als im durchlaufe nden Betrieb bis zu 1 0 0 1 tä glich in A usbeuten von 75 ®/o in leichte und sc hw ere Öle u m g e w a n d e l t w o rd e n sind. Die wirtschaftlichen Verhältnisse, b esonders die zu geringe W e rtsp a n n e zw ischen d e m A usgangsstoff und den erzeu g ten Ölen, z w an g en nach Absch lu ß der V ersuch e im Ja h r e 1931 zur Stilleg ung des Betriebes.

Erst als sich im J a h r e 1936 die w irtschaftlichen Be­

din gungen wesentlich g e ä n d e r t ha tte n, w u rd e beschlossen, die bis dahin te chnisch unte rh a lte n e Anlage w ie d e r an- laufen zu lassen un d auszubauen. H ie rbei sicherte man sich die Beteiligung der I. G. F arbenindustrie AG., die ihre E rfahrungen auf dem G eb iete der H y d r ie r u n g zur V er­

fü gung zu stellen bere it war. Die V e rhandlungen hat te n bereits zu w e itgehenden V erträgen und P la n u n g e n geführt, als sich durch die E rr ich tu n g wesen tlich g r ö ß e r e r Anlagen im Rahmen des Vie rjahre sp lanes auf Ste inkohle nbasis die wirtschaftlichen G ru n d la g e n w ie d e r erheblich änderten. Die N otw endig keit, aus E r sp a r n isg r ü n d e n diese neuen H y d r ie r ­ anlagen unm itt elb ar an den O r t der K o hlengew innung und der billigsten K ra fte rz e u g u n g zu verlegen, en t z o g der V ersuch sanlag e in Meiderich die w ic htig sten w irtschaft­

lichen V orb edin gungen. Som it m u ß te die Aktiengesellschaft für Steinkohleverflüssigung und Ste ink o h lev e red elu n g die ihr ursprü nglich gestellte A ufgabe als erfüllt ansehen. Man entschloß sich, die A nla ge ab z u b re c h e n und die v o r­

handenen Ein richtungen der deutschen H ydrierindustrie z u r V er fügung zu stellen. Die A nla ge in D u isb u r g - Meiderich hat als G ro ß v e rsu c h s a n la g e zu einer Zeit, als die N o tw en d ig k eit so lcher V ersuche noch se h r um stritten w ar, den S te in k o h le n b e rg b a u m it den te chnischen und wirtschaftlichen V o ra u sse tz u n g e n der spalte nden H y d r ie r u n g v e rtra u t gem acht. W enn auch w irtschaftliche Frü chte diesem U n te rn e h m e n nic ht besc hieden g e w e s e n sind, so ist doch die D u r c h fü h ru n g dieses mit erheblichen O p fern v erbundenen G ro ß v e rsu c h e s eine P ioniertat, die dem rheinisch-wes tfälischen S te in k o h le n b e rg b a u un d den an der V erw irklic hung des P ro b le m s beteiligten P ersönlic h­

keite n zur hohen E hre a n g erech n et w e rd e n muß.

Ri ch tl in ien für die U r b a r m a c h u n g der T a g e b a u e in ne rh a lb des D e u t s c h e n Reichs.

Der Reic hswirtschaftsminister h a t am 19. Juni 1 9 4 0 1 fü r die U rb a rm a c h u n g der T a g e b a u e innerh alb des Deutschen Reichs Richtlinien erlassen. Ihr W o r t l a u t ist fa s t ders elbe wie d e r am 14. A ug u st 1 9 3 9 2 f ü r P re u ß e n erlassenen Richtlinien. N e u ist die B estim m ung im § 6, w onach die anfallenden A b ra u m m a sse n in die T a g e b a u e möglichst nicht bis zur f r ü h e re n H öhe, so n d ern so a nzustürzen sind, daß dam it eine m öglic hst g r o ß e Fläche w ie d e r eingeeDnet u n d b ew irtschaftet w e rd e n k a n n ; sow eit die Betrie bs­

verhältnisse es zulassen, soll d arau f g e a c h te t w erd en , d aß die O berfläche des w ie d e r ers ch lo ss enen G elän d es über dem künftig en G ru n d w a s s e rs t a n d liegt. § 10 enthält den Zusa tz, daß die Richtlinien ohne Rücksicht auf die Eig entum sverh ältnis se an den beteilig te n G ru n d stü c k e n

gelten. S c h l ü t e r .

A u s b il d u n g s - und P r ü f u n g s v o r s c h r i f t e n für B e r g ­ i n s p e k t o r e n und für R e g i e r u n g s i n s p e k t o r e n .

Der Reic hswirtschaftsminister h a t am 13. Juni 1940 eine Ausbildungs- un d P r ü f u n g s o r d n u n g für die A n w ä rte r des g e h o b e n e n nichttech nisch en Dienstes in d e r Reichs­

w irtsch aftsv erw altu n g (L aufbahn der R egierungs- u n d der B erginspekto ren) erlassen (RWMB1. 267). Nach dem zu­

geh ö rig en A usbildungspla n w e rd e n bei den O b e r b e r g ­ äm te rn B e r g in sp e k to r e n -A n w ä rte r für die B e rg v erw altu n g ausgebildet u n d R e g ie r u n g s in s p e k to re n - A n w ä rte r, d e re n A usbildung durc h das Statis tische Reic hsam t e rg ä n z t wird.

1 RWMB1. 318.

2 Glückauf 76 (1940) S. 58.

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