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Die Bautechnik, Jg. 18, Heft 2-3

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Academic year: 2022

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(1)

und un zu lässigen Auf- 30cmSteinschüttung auf10cmKies erhöhtes Mitteikieinwasser stau zu v erm eid en ,

^ —iH / Stau bei Sommer-Mittelwasser , _____ \ kann es n otw en dig

\ w erd en, die w asser-

" ' - . J se itlg e B öschungs-

~ kante der A ufhöhung

g egen ü b er der Streich­

lin ie zu rü ckzu verlegen und U ferauflandungen, a u fgeland ete oder zu hoch g e le g e n e B uhnen abzutragen. D ie ab­

zutragenden M assen

, sind m eisten s sehr

| Ü g e e ig n e t, um als Ab- i u deck u n g und kultur-

^ fähige Schicht für die

^ \ | A u fhöh ungsflächen zu

§■ Ja ^ ^ dienen. D ie B öschung

§- derA ufh öhu ngsflächen fl wird ln einer N eigu n g i -i ' * V l : 3 m ittels Stelnschü t-

| ^ tun g auf K iesu nterlage ' P § ab gedeck t (s. A b b. 1).

^ Auf d ie se W eise w er- ij gj den in den obersten

^ §■ b eiden Stauhaltungcn

, , , n „ , „ , , oberhalb der W ehre

Abb. 2. F este Buhnenm arke. Nr_ , und 2 (s A b.

schnitt 3) b eid e Ufer auf in sgesam t 32,2 km Länge aufgehöh t und nach dem F lu ß zu m ittels S teinschü ttun g b efestigt. D ie U feran lieger erhalten dadurch den großen V orteil, daß ihre U ferländereien in d ie richtige Lage zum G rundw asser- sp ie g e l gebracht w erd en , w as für den P flan zenw uchs von großer B e ­ d eutu ng ist, und daß ihre Ufer für alle Z eit g e g en A b sp ülen g esich ert sind.

1. U fe r a u s b a u te n . B el niedrig g e ­ leg e n e n Ufern würden durch den Stau die U ferstreifen, d ie m ei­

sten s als W iese gen u tzt w erd en , auf lange Strecken überstaut und daher der landw irt­

schaftlichen N utzung en tzo g en w erden. D ie

0,30 Kulturschicht t'200 ! Sfeinpockung- füllboden1

Abgrabung

A bb. 1. A ufhöhung e in es U fergeländ es.

ächnitt A -ß

Weidenanpflanzung

\20cm . M.W.Stau vorhandene Buhne V200

Grundriß

Buhnenkrone

Streich Unie des vorhandenen

\ / Deckwerks

volle Auf höh eng -190,00---

2. B a u lic h e M a ß n a h m en im I n te r e s s e d er S c h iffa h r t.

W ie aus Abb. 1 ersichtlich , w erd en vielfach die alten B uhnen üb er­

staut. D ie über den Buhnen vorh an d en e W assertiefe reicht nicht aus, um 2 m tief ab gelad en en Kähnen das Oberfahren der Buhnen zu erm öglich en.

D ie Kähne w ürden auf die Buhnen auffahren und dadurch schw ere Schäden erleid en können. D a sselb e g ilt für zu tief g e le g e n e alte D eckw erke.

A us diesem Grunde m üssen die Buhnen und D eckw erke aufgehöht w erd en , und zwar m indestens auf 75 cm über Stau bei erhöhtem M ittel­

klein w asser (erhöhtes M ittelk leinw asser = M ittelk lein w asser + Z uschuß- w asscr aus den im oberen Q u e llg e b iet des F lu sses g e le g e n e n Talsperren).

Abb. 3.

Leitw erk mit Ö ffnungen zum Durchström en des W assers.

F olge davon wäre ein A usfall an Futter. A us diesem Grunde m üssen zu niedrig g e le g e n e U ferstreifen aufgehöh t w erden. Zur A ufhöhung wird zw eckm äß ig Sand oder K ies v e rw e n d et, der nach Errichtung d e s Stau es als Grund Wasserträger, aus dem d ie Gräser d ie zu ihrem Aufbau erforderliche F eu ch tigk eit en tn eh m en , d ien en kann.

Leitwerk MN-*10,se,

Stoa beiM W -M m ird —' vorhandenes X Vf.

Deckwerk

Traverse N.N.*7,zi ,

Matten

,N.fi.*5,oo

Abb. 4. Q uerschnitt durch das Leitw erk der A bb. 3.

D ie A u fhöh ungsfläche muß m it gutem M utterboden von etw a 30 cm D icke ab ged eck t w erden , der als kulturfähige Schicht dient. D ie Ober­

kante der aufgehöhten Fläche wird zw eckm äß ig auf 70 cm über Stau bei Som m erm ittelw asser g e le g t, wodurch d ie Gräser während der W achstum s-

F alls das aus h o ch w asserp olizeilich en G ründen nicht angängig ist, m üssen in den b eid erseitig en Streichlinien B ober a u sg eleg t w erd en , d ie dem Schiffer die B egren zu n g d es Fahrw assers an zeigen . Da Bober bei H och­

w asser und Eisgang leich t ab getrieben w erd en , ist beab sichtigt, d ie Bober

18. Jahrgang

2 1

DIE BAUTECHNIK

BERLIN, 19. Janu ar 1940 H eft 2/3

A lle R e c h te V o r b e h a l t e n .

Eine Flußkanalisierung.

B auten im und am Strom .

V on O berregierungs- und -baurat Sr.=Sug. E rn st W itte , H annover.

Im nach folgend en so llen ausführlichere A ngaben über die Bauten im und am Strom gem ach t w erden. D ie A ngaben w erd en unterteilt ln:

1. U ferausbauten;

2. Bauliche M aßnahm en im Interesse der Schiffahrt;

3. W ehre.

z eit in die richtige H öh en lage zum G ru n d w assersp iegel gebracht w erden (Abb. 1). D ie O berfläche erhält ein schw ach es G efä lle nach dem Strom ­ lauf zu.

M eisten s sind alte Buhnen vor dem aufzuhöhend en U ferstreifen vorhanden (s. Abb. 1). Um den n ötigen Abflußquerschnitt zu schaffen

(2)

2 2 W i t t e , Eine Flußkanalisierung

DIE BAUTECHNIK F a c h s c h rift f. d. g e s. B a u in g e n le u rw e sen

durch O belisk en , deren Kern aus Kies b esteh t und deren B öschu ngen durch Steinschü ttun g g esich ert sind, zu ersetzen , ln die O berfläche w erden W eid en steck lin ge g e se tz t, d ie nach dem A n w achsen durch ihr Buschw erk dem Schiffer die B egrenzun g des Fahrwassers anzeigen (Abb. 2).

W o aus Gründen der Behinderung der V orflut das D eckw erk nicht in ganzer Breite aufgehöht w erd en kann, w erden in der Streichlinie Leit­

däm m e angeordnet, die dem Schiffer ein e g u te Führung g e b e n und ihm die B egrenzung d es Fahrw assers a n zeig en . Das G eländ e zw isch en Ufer und Leitdamm wird überstaut und kann zur W asserabführung m it heran­

g ezo g en w erden, w enn oben und unten Ö ffnungen in den Leitdäm m en vorg eseh en w erd en , die dem W asser ein Durchström en der F läch e zw ischen Leitdäm m en und Ufer gestatten (Abb. 3 u. 4).

m öglichst ein e 40-m -Ö ffnung, die g leic h z eitig als Schiffahrtsöffnung aus- g e b ild et wird);

4. über d ie F lu ß soh le hinausragende, fest ein g eb a u te B a u teile der W ehrsohle nach M öglich k eit verm ied en w erd en , da sie zu Sandablagerungen

Kraftwerk1

Abb. 5. A nordnung ein er Staustufe m it Seiten k an al.

Es ist selb stverstän d lich , daß für die 2 m tie fg e h e n d e n 1000-t-Kähne durch B aggeru ngen, beson ders in den oberen H altungen, die n ötige F ahrw assertiefe von 2,30 m für Stau b ei NNW geschaffen w erd en muß.

D iese F ahrw assertiefe muß bei A n lage von Seiten kanälen m in d esten s bis zur A u sm ündung des Unterkanals der nächst oberhalb g e le g e n e n Stau­

stu fe, b esser etw a 100 m darüber hinaus reichen. D ie dadurch gesch affen e V ertiefung der Fluß­

so h le läuft nach strom ­ oberhalb in einer B öschu ng aus, deren N eig u n g abhängig ist von der B eschaffen­

h eit der F lu ß soh le und ihrer W iderstandskraft g e g e n A uskolkungen (etw a 1 :2 5 0 0 bei Kies und 1:1000 bei grobem G eröll) (Abb. 5 u. 6).

Der Q uerschnitt im Flußlauf an der A us­

m ündung d es Unter­

kanals muß so g e ­ w ählt w erden, daß die

Räumungskraft d es

■ Haltung -

Abb. 6. Längsschnitt durch ein e F lußkanalisierung.

V eranlassung g e b e n und b ei Sperrung der S c h le u se die D urchleitung der Schiffahrt durch das g eö ffn ete Wehr erschw eren oder gar un m öglich m achen.

N ach d iesen G esichtspun kten w urden d ie W ehrquerschnitte für die fünf neuen Wehre der Flußkanalisierung fe s ig e le g t. D ie g e w ä h lten Licht­

w eiten sin d aus nachfolgender Tafel ersichtlich:

W e h r

Nr.

A n z a h l d e r Ö ffn u n g e n

L ic h tw e ite n (v o m lin k e n U fer a n g e fa n g e n )

m

H. sch. W.

etwa g leich b ord vollem Strom HHW

V o rh a n d e n e r S ta u A o z u fu h re n d e ■ A b flu ß q u e r- ; h e rv o r g e r u f e n

W a ss e rm e n g e s c h n itt am W e h r d u r c h W e h r

Q F J h

in m 3/s e k in m* j in cm

... ! V o rh a n d e n e r A b z u fu h re n d e A b flu ü q u o r- W a ss e rm e n g e ■, s c h n itt a m W e h r

0 F

in m 3/s e k in m 2

S ta u h e rv o rg e ru fe n

d u r c h W e h r J h in cm

1 3 30 + 30 + 40 = 100 m 600 530 2 2650 1263 l i ’)

2 3 40 + 25 + 25 = 90 m 650 452 4 2650 1688 6

3 2 40 + 40 = 8 0 m 650 500 3 2650 3445 1

4 2 40 - f 4 0 = 80 m 670 531 1 2650 3345 1

5 3 2 4 , 6 + 41,7 + 41,7 = 1 0 8 m = ) 800 754 0 2650 3580 1

6 3 : 34 + 40 - 34 = 108 m 950 734 4 3450 2489 3,7

*) M it B erü cksichtigung d es Stau es durch ein e Brücke insgesam t 21 cm Stau.

2) Das neue W ehr wurde mit Rücksicht auf das b esteh en d e Kraftwerk, und um das b e ste h e n d e S tu rzbett auch w eiterhin benutzen zu können, unm ittelbar vor das alte geb au t und d ie beim alten W ehr bereits vorhanden e L ichtw eite von 108 m Strom es nicht zu groß dabei b eib eh alten ,

wird, um Soh len ver-

tlefungen zu verhindern, anderseits groß g en u g , um Sandablagerungen in der ausgeb aggerten Flußstrecke m öglich st zu verm eid en .

3. W eh re.

D ie W ehre haben den Z w eck, durch A nstauung d es W assers die n ötige Fahrwassertiefe von m ind esten s 2,30 m b ei Stau b ei NN W für die 2 m tief g eh en d en 1000-t-Kähne am obersten E nde der ein zeln en H altungen zu schaffen (s. Abb. 6). Es ist erw ünscht, den S tau sp iegel so hoch w ie m öglich zu leg e n , um ein e m öglich st große R eich w eite zu erzielen , so w eit das mit Rücksicht auf d ie Landeskultur z u lä ssig ist. Der Grund­

w assersp iegel an den U ferlän dereien, der durch den Stau im Strom m it­

geh o b en wird, lie g t zw eck m äß ig b ei W iesen und W eid en 0,50 bis 0,60 m unter G eländ eob erfläch e und b e i A ckerländereien 1,0 m. S o w eit d ie se s Maß unterschritten wird, kom m t g eg eb en en fa lls A u fhöh ung der Ufer­

länd ereien, und zwar zw eckm äßig auf 0 ,7 0 m über Stau bei Som m er­

m ittelw asser in Frage, w o b ei die aufzubringende oberste Schicht von 20 bis 30 cm m öglichst aus M utterboden b e steh en s o ll, während darunter die Aufbringung durchlässiger Schichten (Sand und Kies) angebracht ist, in d ie das G rundw asser eindringt, so daß d ie Gräser die zu Ihrem A ufbau erforderliche F eu ch tigk eit unm ittelbar dem G rundw asserträger entnehm en können. Im land esk ulturellen B elan ge kann es erforderlich w erd en , den Norm alstau zu B ew ässeru n gszw eck en , b eson d ers im W inter, zeitw e ilig um 30 bis 50 cm oder m ehr zu erhöhen.

Der Q uerschnitt für das W ehrbauw erk muß so gew ä h lt w erden, daß 1. kein un zu lässiger Stau b ei HHW erzeu gt wird und die auftretenden G esch w in d igk eiten sich innerhalb zulässiger G renzen h alten;

2. k ein e vo rze itig e A usuferung bei bordvollem Q uerschnitt eintritt, da andernfalls g eg en ü b er dem bish erigen Z ustande Schäden durch Fort­

sch w em m en von H eu u. d gl. en tsteh en können;

3. das Eis b ei g ezo g en em W ehr m it Sicherheit ohn e Gefahr der Bildung einer E isversetzu n g abgeführt w erden kann (im Strom strich

Für d ie W ahl der Verschlußkörper kön nen d ie versch ied en artigsten W ehrbauarten in Frage kom m en.

Um für ein en in den Jahren 1930 bis 1933 durchgeführten W ehr­

umbau (s. Nr. 5 der Tafel) die b e ste L ösung zu erhalten, wurde unter den leistu n gsfäh igsten d eu tsch en Firm en ein Id een w ettb ew erb aus­

gesch rieb en . Belm alten W ehr Nr. 5, ein em Schü tzenw eh r m it aus­

schw enkbaren G riesständern, h atte sich g e z e ig t, daß b ei U n dich tigk eiten im V erschluß, w o also der D ruckw asserstrahl austreten kann, gerad ezu un vorstellbare Zerstörungen angerichtet w erd en , w en n der mit Sand gem isch te W asserdruckstrahl, der ja w ie ein Schm irgelstrahl wirken muß, Eisen- oder B eto n teile trifft. B eim alten W ehr waren dicke S tah lgu ß ­ platten, W in k eleisen , R undeisenanker u. dgl. v o llstä n d ig w eg g esch liffe n . Beim B eton der P feiler war die V erk leid u n g aus O ldenburger Klinkern v ö llig ab gesch llffen , der B eton dahinter au sgeh öh lt und d ie in ihn einbetonierten B ew eh ru n g seisen te ilw e is e nahezu v ö llig abgeschliffen.

Nach A u sb esseru n g d es P feilers war im nächsten Jahr d ie aus härtesten Klinkern h e r g e ste llte V erk leid u n g w iederu m auf halb e K linkerstärke abgeschliffen . Nach d iesen Erfahrungen konnte nur ein e B a u w eise in Frage kom m en, die die G ew ähr dafür bot, daß U n d ich tigk eiten in den V ersch lußtellen nach M öglich k eit verm ied en w erd en , um derartige Zerstörungen in Zukunft m it Sicherh eit a u szu sch ließ en . Es ist klar, daß in dieser B ezieh u n g d ie größte G ew ähr ein e B au w eise b ie tet, d ie die H ochw asser- und Eisabführung über das W ehr h in w eg erm öglicht. Es ist ferner ein leu ch ten d , daß V ersch lü sse, die sich fest auf d ie S o h le auf­

se tze n , versenkbaren V ersch lüssen vorzu zieh en s in d , da e in e v ö llig e D ichtung zw isch en W ehrsohle und S o h len b a lk en d es V ersch lu sses b e ­ sonders auch in a b gesen k tem Z ustande, kaum h erzu stellen ist. W enn außerdem u n gü n stige Son nenbestrah lu ng u n g leich e A u sd eh nun gen hervor­

ruft, w erd en stets k lein ere oder größere U n d ich tigk eiten vorhanden sein , d ie die oben b esch rieb en en Zerstörungen zur F o lg e hab en kön nen. Aus d iesem G runde w u rd e so w o h l für das bereits ausgeführte W ehr Nr. 5 als auch für d ie neu zu erb auenden fünf W ehre ein e Schützkonstruktion

(3)

J a h rg a n g 18 H e il 2 /3

1 9 . J a n u a r 1940 W i t t e , Eine Flußkanalisierung

23

mit Stauklappe g ew äh lt. W ährend ln die 42-m -Ö ffnungen des bereits um­

gebauten W ehrs Nr. 5 noch sogen an n te K astenträger ein geb au t w urden, w erden jetzt überall sogen an n te D reigurtschütze v o rg eseh en , w e il der Dreigurt einfacher und desh alb in der W erkstatt billiger herzu stcllen , die S teifigk eit in w aagerechter und senkrechter Richtung günstiger, die D reh steifigk eit größer und ein e Ersparnis an Baustoff zu erzielen ist.

D ie Bauhöhe des D reigurtschützes so ll m öglichst ^ 1/10 der Stütz­

w e ite sein . Der Drehpunkt der K lappe lieg t im a llg em ein en 1 m unter Norm alstau. Das g en ü g t, um sow oh l die W asserm en gen etw a bis MW als auch um das Eis abführen zu können. B ei allen W ehren wird durch Aufrichten der Stauklappe die M öglichkeit g esch a ffen , den Stau im L andeskulturinteresse zur S p eisu n g von B ew ässerun gsanlagen, b eson d ers im Winter, erhöhen zu kön nen. D ie Klappe kann entw eder durch ein unter ihr angebrachtes durchlaufendes Rohr (Abb. 7) oder durch einen fischbauchförm igen Träger (Abb. 8) versteift w erd en . S ie muß so lang sein , daß, um Schw in gun gen d es G anzen zu v e rm e id e n , der Dreigurt auch bei strom aufwärts gerich teten W inden von dem überfallenden Strahl m öglichst nicht g e ­

troffen wird. D ie Stauw and ist auf Vor­

sch lag der V erw al­

tun g b ei den neu zu erbauenden W ehren n ich t, w ie bisher vielfach üblich, senk­

recht, sondern schräg nach vorn üb er­

g e n e ig t g e stellt.

D ie G ründe hierfür sind folgen de:

1. D ie Sch rägstellu n g der Stauw and ist für den Abfluß des W assers unter dem W ehr durch gün stig.

2. D ie V erteilu n g der B elastungen in den Hauptträgern d es Dreigurts wird gün stiger.

3. D as L oslösen des S chü tzes vom Eis beim H och zieh en wird gü n stiger.

4. D er u n terw asserseitige Hauptträger w ird steiler g e s te llt und dadurch etw a nach oben sch ießen d en W asserstrahlen so w ie den W asser­

w alzen d es U nterw assers b esser entzogen .

5. D ie in folge S chrägstellu ng der Stauw and auftretend e, senkrecht nach ob en g erich tete Seitenkraft des W asserdrucks wirkt en t­

lastend so w o h l auf das Triebwerk als auch auf den Sohlendruck.

Dadurch, daß das Schütz auf einer 1 0 : 1 g e n e ig te n E b en e h och ­ g ezo g en wird, wird das Triebwerk w eiter entlastet. D ie V ersuchs­

anstalt für W asser-, Erd- und Schiffbau in Berlin, die d ie g ep lan te Anordnung im M odell untersucht hat, äußerte sich über das Ergebnis im V ergleich mit der senk rechten Stauw and, die sie eb en falls unter­

su ch t hat, w ie folgt:

.D e r U n terschied zw isch en senkrechter und g e n eig ter Wand trat hauptsächlich bei den W ägun gen durch Vergrößerung der Aufzugskräfte b ei der senkrechten Stauw and hervor.

B ei U nterström ung m it den k lein en W ehrhüben von 0,1 bis 0,2 m ist der Druckabfall bei g e n eig ter Wand gleichm äßiger als bei senkrechter. Mit Rücksicht auf d ie Schw ingungsgefahr gerade bei den k lein en H üben ersch eint daher d ie b e sser e Strom führung durch d ie g e n e ig te W and vorteilhafter.*

D ie Form d es S o h len b a lk en s ist von der Stau höhe abh ängig und wird zw eckm äß ig durch M o d ellversu ch e fe stg ele g t. Für die W ehre einer F lußkanalisierung kom m t unter g ew öh n lich en V erhältnissen a llgem ein die ellip tisch e Form in Frage.

D ie D ichtung zw isch en Schütz und K lappe wird nach Abb. 9 aus­

g e b ild et.

D ie K lappe muß ein e so lch e Form erhalten, daß b ei allen m öglich en Ü berström un gshöh en k ein e U nterdrücke e n tste h en , die Anlaß zu Schw in-

Abb. 8. Stauklappe für ein D reigurtschütz, versteift durch ein en Fischbauch,

gu n gen und dam it Zerstörungen der K lappe g e b e n können. D ie g ü n stig ste Form der K lappe wird zw eck m äß ig auf Grund v o n M o d ell­

versuchen erm ittelt, b e i d en en g leic h z eitig der W asserdruck auf d ie K lappe, D rehm om ent auf die K lappe, W asserauflast auf die K lappe, die Ü b er­

fallm en gen bei Sommer- und W interstau und d ie für d ie K lappe er­

forderlichen Antriebskräfte fe stg es tellt w erden.

N achsteh en de A ngaben b ezieh en sich auf das nah ezu fertig g estclltc Wehr Nr. 4 der v orsteh en d en Tafel.

Für das D reigurtschütz und das W indw erk waren in den A u s­

schreib ungsun terlagen im w ese n tlich en folgen d e B ed ingu n gen g e ste llt w o r d e n :

A. D r e i g u r t s c h ü t z :

1. Der eig en tlich e Verschlußkörper Ist aus Flußstahl St 37 h crzu stellen . 2. D ie W ehrverschlüsse sind ausreichend stark g e g en E isstoß zu b e ­ m essen , und zwar ist zu dem im N orm alzustände wirkenden W asserdruck noch ein Z uschlag von 30 % zu m achen, d .h . bei der B erechnung ist der W asserdruck m it der Stoßziffer y> = 1,3 einzuführen.

3. A ls G renze der Zug- und B iegu ngsspan nu ngen wird 1400 k g/cm2 z u g e la sse n . D ie rechnerische D u rchb iegun g so ll höch sten s 1/800 der S tü tzw eite betragen. B ei der B erech nu ng der D u rchb iegun g ist der W asserdruck ohn e Stoßzahl einzuführen.

4. D ie beid en Hauptträger d es Schü tzes sind als d op pelw an d ige Fachwerkträger auszu bilden. Das Stab netz der H auptträger soll als Strebenfachw erk angeordnet w erd en . D ie P fosten d ie se s Fach­

w erks sind m it dem P fosten der Stauwand zu Querrahm en zu ver­

b in den, um ein e gu te V ersteifun g d e s Verschlußkörpers zu erzielen . B. W in d w e r k :

1. Statt einer starren K upplung der von b eiden Seiten angreifenden W indw erke ist elektrisch e K upplung durch A nordnung v o n G leich ­ lauf- b zw . A u sgleichm otoren v orgeseh en . Auf u n b edin gte Ein­

haltung d es G leich lau fs b e i allen nur denkbaren B etrieb störu n gs­

fällen wird größter W ert g e le g t. So muß insb esond ere für den F all, daß auf der ein en A n trieb seite d ie Stromzufuhr aus irgen d­

ein em G runde ausbleib t, der Antriebm otor der anderen S eite mit d en A u sgieichm otoren die ausfallend e L eistung m it übernehm en.

2. N eb en elektrischem Antrieb ist Handantrieb vorzu sehen.

3. R utschkupplungen sind zu verm eid en . An deren S te lle sind se lb st­

tätige H öchststrom ausschalter vorzusehen.

4 . Für die B erechnung der T ragfähigkeit der W indw erke sind fo lg en d e B ew egu n gsw id erstän d e zu berücksichtigen :

das G ew ich t aller zu h eb en d en T eile, die Eis- und W asserauflast,

die Saugw irkung d es unter dem W ehrverschluß durchschießenden W assers,

R eibungsw iderstände der D ichtungen, G leitkörper und B ew egungsvorrich tungen.

Ferner ist für zu fä llig e W iderstände — V ereisu n g der Laufrollen, A ntriebvorrichtung usw . — ein Z usch lag von 1 5 % ein zu setzen . 5. D ie H u b gesch w in d igkeit der Schü tze b ei m otorischem A ntrieb ist

mit v — 0,10 m /m in anzunehm en. D ie H u b gesch w in digkeit des K lappenendes so ll eb en falls v — 0 ,1 0 m /m ln betragen , während das Sen k en mit der dop pelten G esch w in digk eit, also mit t> = 0,20 m /m in , vorgen om m en w erd en soll.

6. D ie je w eilig e S te llu n g der Schü tze soll an einem T eu fenan zeigcr — verk lein ertes M od ell von Schütz und Klappe — leich t erkennbar sein .

(4)

DI E BAUTE Cl lNI K F a c h s c h r i f t f. d. g e s. B a u l n g e n l e u r w e s e n

W i t t e , Eine Flußkanalisierung

n HO. *27,39

^ + ^ ^ + ,-y- rs7au.tZQ.en.i.

-brnp, UKßeton*lS,3o',p - '-

U.K. Spund wand *10,00 UH. Beton

j___ j , ‘l,ooU.K.Beton j_____ l _T.

i___ i ^.*3,00 OK Spundwand \____ j_ ,;

■.—- »Zoo UKBeton— , j__ |

U.K.Spundwand*3.0i_\___i

Stoßschwelle i I Hohnschwelle,

Mteihmg der MnnxUeiste vom llnlenvasser gesehen

<111 1ISO m im TM 0150 9750

m w m m jm ? 7 7 7 7 7 7 7 7 T .

A bb. 12. Q uerschnitt durch das Dreigurt­

schütz mit Stauklappe und Z ahnrandleiste der D ortm under U nion.

Abb. 10. W ehranlage mit 2 Ö ffnungen von je 40 m L ichtw eite im Grundriß und Ansicht,

10*3,50-35,00

Abb. 13.

Stabnetz der Hauptträger d es D reigurtschützes i J- ¡‘/ehrhöchsttage

Jt.U.k.» 25,50

H.H.W*23v H.sch.W. *20.iq

Ö. Hi* 13,21 N.N.W.*13si

A bb. 14. E ndschott d es D reigurtschützes mit L aufw agen und P en d elstü tzen . Abb. 11. Q uerschnitt durch das W ehr mit Dreigurtschütz.

Auf Grund einer engeren A usschreibung unter den leistu n gsfäh igsten W ehrbaufirmen D eutsch lan ds w urde den V erein ig ten Stahlw erken, A b­

teilu n g Dortm under U nion Brückenbau AG in D ortm und, als den M indest- fordernden der Z uschlag erteilt. Für den V erschlußkörper ein es anderen, ebenfalls im Bau b efin d lich en W ehrs Nr. 1 ist der Zuschlag gleich falls bereits erteilt, und zwar an die

M aschinenfabrik A ugsburg - Nürnberg, SeitenschUd am Schütz W erk G ustavsburg, in Zusam m enarbeit ... k . —7-^ :...^

mit Fried. Krupp, Grusonw erk in M agde- r , . Hxzenter bürg (letztere für die m aschinellen T eile). ummi eis e ...

Abb. 10 zeig t Grundriß und A nsicht SeitenschUd der Kloppe1 des W ehrs; Abb. 11 einen Q uerschnitt Sfrömuna mit D reigurtschütz, B edienungsbrücke, ---s»—

die hier als Straßenbrücke a u sg eb ild et Abb. 15.

w erden m ußte, und oberem und unterem Seiten d ich tu n g der Klappe, N otverschluß; Abb. 12 Q uerschnitt durch

D ie vorderen und seitlich en Laufrollen so llen b ei V erw in du n­

gen ein glattes H och ziehen d es S ch ü tzes g ew ä h r ­ leiste n . Das G e­

w icht d es Drei- gurtschtitzes mit K lappe, Lauf­

w agen und Füh­

rungsrollen b e ­ trägt 233 t je 40-m -Ö ffnung.

Abb. 16. Q uerschnitt durch den Obergurt des

oberen Hauptträgers d es D reigurtschützes.

Abb. 17. Q uerschnitt durch den O bergurt des

unteren Hauptträgers d es D reigurtschützes.

das Dreigurtschütz; Abb. 13 zeig t das Stab netz der Hauptträger des D reigurtschützes; Abb. 14 z eig t das Endschott d e s D reigurtschützes mit Laufw agen und P en d e lstü tzen ; A bb. 15 die Seiten d ich tu n g der K lappe.

D ie A u sb ild u n g d es Obergurts d es oberen H auptträgers ist aus A bb. 16 und die d es Obergurts d es unteren Hauptträgers aus Abb. 17 ersichtlich. D ie Stauwand Ist 10 mm stark. D ie zu übertragenden Kräfte w erden durch V erm ittlun g von P en d elstü tzen und zw ei R ollen w agen mit je zw ei Laufrädern auf Stah lgu ßsch ien en und von d iesen w eiter auf die P feiler übertragen (s. Abb. 14).

M a ß n a h m e n z u r B e s e i t i g u n g v o n S c h w i n g u n g e n , a) am W ehrkörper selb st:

Daß das untere Ende der Stauw and zw eck m äß ig abgerund et und nicht eck ig a u sg eb ild et wird, so w ie das N ö tig e über d ie A u sb ild u n g des S oh len b alk en s ist bereits ob en gesa g t. W ichtig ist ferner die A u sb ild u n g des T osb eck en s. S ie ist auf Grund von V ersuchen In der V ersu ch s­

anstalt für W asser-, Erd- und Schiffbau in Berlin sorgfältig erm ittelt (s. Abb. 11), so daß die b ei H eben d es S c h ü tzes frei w erd en d e Energie innerhalb d es T osb eckens so w e it vern ich tet w ird, daß ein ru h iges, zur

(5)

J a h rg a n g 18 H e ft 2 /3

l d . J a n u a r 1940 W i t t e , Eine Flußkanalisierung

25

Bildung von K olken nicht m ehr fähiges Abström en des W assers gew äh r­

le is te t ist. W ich tig ist dab ei, daß das T osbecken so kurz w ie m öglich hinter der S o h isch w e lle beginn t, w eil son st, w ie sich im M odellversu ch ergab, der unter dem Soh len b alk en durchschießend e W asserstrahl, statt nach unten in das T osb ecken zu ström en, nach oben g e g en den V erschluß­

körper schlagen und dadurch S chw in gungen d es Dreigurts anfachen kann.

Es ist klar, daß d ie se G efahr um so geringer ist, je höher der Untergurt des Dreigurts über der W ehrsohle lie g t, w as durch Schrägstellen der Stauw and erreicht wird.

b) an der Stauklappe:

Daß d ie K lappe so geform t w erden muß, daß Unterdrücke und dam it der Anlaß zur Anfachung von Sch w in gu n gen verm ied en w erden, ist oben bereits erwähnt. Trotzdem wird es w ah rscheinlich für je d e noch so gu t geform te K lappe S chw in glagen g e b en , d ie w e g en der Sicherheit des B etrieb es u n bedingt b e se itig t w erden m üssen. Es findet ein Zu­

sam m enw irken d es ü berschießenden W asserstrahls, der unter der Klappe befin d lich en Luft und der K lappe statt. Der über die Stauklappe ab fließ en d e W asserstrahl pen d elt beim Auftreffen auf das U n terw asser hin und her, teils nach strom unterhalb und im nächsten A ugenblick nach strom oberhalb in stetem W ech selsp iel. Im letzteren F alle erzeugt er ein e V erdichtung der unter der 'Klappe befindlich en Luft, d ie gen ü gt, um die K lappe b ei g e w isse n S tellu n g en in Schw in gun gen zu v ersetzen . D iese sind beim W ehr Nr. 5 durch die sogen an n te Z ahnrandleiste der Dortm under U nion vollständ ig b e se itig t w orden. D ie D ortm under Union b eabsichtigt, ihre Z ahnrandleiste eb en falls bei dem ihr in Auftrag g e g eb en en neuen V erschlußkörper für W ehr Nr. 4 zu verw en d en , und zw ar in der in Abb. 12 d a rg estellten Form, die auf Grund von V ersuchen in der V ersuchsanstalt für W asser-, Erd- und Schiffbau in Berlin als die b este unter den vorliegen d en V erhältnissen erm ittelt wurde.

D i e H e i z u n g . S elb st in stren g­

sten Wintern muß es m öglich sein , die g esa m ten von oben zu fließ en d en W asser­

m engen restlos und, so w eit ein Kraftwerk neb en dem Wehr vorhanden ist, nach A b zu g der durch die Turbinen fließend en

W asserm en gen sicher abzuführen.

Dazu ist es not­

w e n d ig , daß die Stauklappe selb st b e i stärkstem Frost sicher b ed ien t w er­

den kann. Sobald offen es W etter, im Q u e llg e b iet v ie l­

leicht bereits Tau­

w etter ein getreten Ist, das große Sch n eem assen zum A b sch m elzen bringt,

während im Bereich der W ehre der Frost etw a noch anhält, kann der Fall eintreten, daß das A bführungsverm ögen der n ied erg eleg ten Stauklappen nicht m ehr ausreicht, so daß die V ersch lü sse g e zo g e n w erd en m üssen.

Zu einer n eu zeitlich en W ehranlage gehört daher, daß sie bei Frost und schw erer V ereisu n g m it Sicherheit b ed ie n t w erd en kann. B ei Erfüllung dieser Forderung wird man o h n e elektrische H eizun g nicht auskom m en.

A lle anderen H ilfsm ittel — Ä x te, Stan gen , Flam m enw erfer, K okskörbe u. dgl. — m ögen zusätzliche H ilfsm ittel sein , gen ü g en aber, bei Schü tz­

w ehren w en ig sten s, allein nicht. Ihre H andhabung ist b ei einem v ö llig vereisten , von oben schw er zugänglich en Wehr sehr schw ierig. Auch die A n w endu ng von Dampf hat sich nicht bewährt, da der F eu ch tigk eits­

nied ersch lag bei großer Kälte sofort w ied er zu Eis erstarrt. A u s allen diesen G ründen wird für die W ehre elek trisch e H eizu n g vo rg eseh en , und zwar w erden b eh eizt (Abb. 18):

1. die D ich tu n gsleistc d es vorderen S eiten sch ild es;

2. die Schurre der Stauklappe;

3. die hintere N ischenk ante in der Pfeilerfront, dam it nicht durch hier g e b ild e te s Eis das N ied erlegen der Klappe unm öglich gem acht wird;

4. die N isch e auf etw a 1,5 m H öhe;

5. die R ollenw agen.

D ie H eizungen sind teils unm ittelbare, d. h. durch das zu erwärm ende Eisen wird unm ittelbar ein schw ach gesp an n ter Strom geschick t (bet 1 und 3), oder m ittelbare, d. h. eiserne Rohre w erd en auf elektrischem W ege g e h e iz t und g eb en ihre W ärme durch die sie u m g eb en d e Luft an den zu erw ärm enden Teil der A n lage ab. D ie H eiztransform atoren (Öltransform atoren) sind in Räumen untergebracht, die unter der Brücke im P feiler ausgespart sind, so daß die L eitu ngen so kurz w ie m öglich werden. Für d ie Schurrenheizung b efin d et sich der Transformator auf dem Schütz selbst.

Nach den Erfahrungen beim W ehr Nr. 5, das eb en fa lls elek trisch e H eizung, w en n auch in etw as anderer A usführung, erhalten hat, kann gesch lo sse n w erd en , daß es g e lin g e n wird, so w o h l hier als auch bei den neu en W ehren mit H ilfe der elektrisch en H eizan lagen die W ehre jed erzeit betriebsfähig zu halten.

T i e f b a u t e c h n i s c h e r T e i l .

Das Wehr Nr. 4 wird im Schu tze von K astenfangedüm m en unter G rundw asserabsenkung gebaut. Der Baugrund b esteh t aus feinem und grobem Sand, K ies, Schluffsand, T onschichten usw ., die sehr u n gleich ­ m äßig gelagert und bei ihrer E n tsteh u n g durch G letsch ereinfluß stark durcheinander g e m en g t sind.

N eb en dem W ehr auf dem rechten Ufer wird ein e P rahm schleuse von 33,0 m nutzbarer Länge und 6,6 m nutzbarer B reite errichtet. D ie S ch leu se soll in erster Linie für das D u rchsch leusen von Fahrzeugen der V erw altung dienen, um zw eck s V ornahm e von A u sb esseru n gsarbeiten den durch das Wehr a b gesch n itten en Flußarm auf kürzestem W ege erreichen zu können, ferner für F loß h olz und Sp ortboote. L etztere haben außerdem die M öglichkeit, m ittels ein er Schienenb ahn, die auf dem rechten Ufer a n g e leg t wird, d ie W ehranlage zu überqueren.

D ie fischereilich en B elan ge w erd en durch fo lg en d e A nlagen gew ahrt:

1. ein e Fischtreppe auf dem rechten Ufer n eben der Prahm schleu se;

2. A alleitern ln den P feilern, d. s. vom Unter- zum O berw asser führende, mit Faschinen g e fü llte und vom W asser durchström te Rohre;

3. die Prah m schleu se. B ei geöffn etem Untertor wird durch Öffnen der F ülleinrichtu ngen am O berhaupt ein Lockstrahl erzeu gt, der d ie Fisch e die S chleusenk am m er aufsuchen läßt, so daß sie durch­

g esch leu st w erden können.

A lle R e c h t e V o r b e h a l t e n .

N eubauten v o n Straßenbrücken.

V on Regierungsbaurat A rth u r L ä m m le in . Im Jahre 1938 wurde ein e größere A nzahl von Brücken im Z uge

von Reichsstraßen so w ie , von Landstraßen I. und II. Ordnung, die für den h e u tig e n Straßenverkehr zu schw ach oder son st nicht leistu n gsfäh ig g en u g waren, durch N eubauten ersetzt und dem Verkehr üb ergeben. Im nach­

steh en d en so llen Entw urf und A usführung von ein igen dieser Brücken beschrieben w erden.

B a u w er k 1.

a) A l t e B r ü c k e (Abb. 1).

D ie alte Brücke w urde in den Jahren 1878/79 für den E isenbahn- und Straßenverkehr erstellt. D ie Fachwerkbrücke, d ie m it drei Ö ffnungen den Fluß überspannt, trägt auf dem Obergurt die z w e ig le isig e B ahn­

lin ie, während die Straße in H öh e des U ntergurtes zw ischen den Hauptträgern verläuft. Mit Rücksicht auf den an die W iderlager an­

sch ließ en d en Bahndamm m ußte d ie Straße an b eid en Enden der Brücke scharf ab g eb o g en w erden , so daß infolge d ieser u n günstigen Lage die Brücke mit ihrer u n g en ü g en d en Fahrbahnbreite von 4,25 m ein e große Gefahr für den Straßenverkehr b ildet. H ierzu kom m t noch, daß d ie Brücke an sich nicht m ehr den Lasten des h eu tig e n Straßenverkehrs

gew ach sen ist, da sie nur für ein e g leich zeitig e B elastung m it zw ei F ahrzeugen zu je 9 t ausreicht. Für den O rtsverkehr hat die Brücke an dieser S te lle keine b eson d ere B edeu tun g, da sie außerhalb der Stadt lie g t und som it k ein e unm ittelbare V erbindung zw isch en der A ltstadt auf dem linken Flußufer und dem auf der anderen S e ite g ele g en en O rtstell bilden kann.

b) E n t w u r f d e r n e u e n B r ü c k e (Abb. 2).

B ei der Lage der alten Brücke bestan d ein e beson d ere Erschwerung für den D urchgangsverkehr auf der Reichsstraße darin, daß d ie W agen durch d ie A ltstad t m it ihren en gen Straßen und G assen fahren m ußten. D ie n eu e Brücke w u rd e d esh alb w estlich d es g e sch lo ssen en Stadtkerns kurz unterhalb der E inm ündung ein es N e b e n flu sse s geb au t. A u f dem linken Ufer verb in det ein e kurze Zufahrtrampe d ie n eu e Brücke m it der alten R eichsstraße, w ährend auf dem rechten U fer nur ein kurzer A nschluß der neu en Brücke an ein e Landstraße I. Ordnung erforderlich war, die auf dieser S e ite dem Flußlauf folgt und nunm ehr für den D urchgangs­

verkehr auf der Strecke zw isch en neuer und alter Brücke b enu tzt wird

(6)

26

L ä m m l e i n , H eubauten vön Straßenbrücken DIE B A U tE C H tu K F a c h s c h rift f. d. g e s. B a u ln g c n le u rw e sen

FOX 121,166 Oberstrom

OXAuftaqerstein, 118.106

Unterstrom

^Besichtigungswagen

/ • N 4 ^

/

Um für d ie se s w ich tige Bauw erk ein en g e eig n e ten Entwurf zu erlangen, fand Ende 1935 ein e en gere A u s­

schreibung sta tt, bei der 23 ver­

sch ied en e Entwürfe ein gin gen . Bei 16 Entwürfen wurde ein e Brücke mit V ollwandträgern und bei 7 Entwürfen ein e Brücke mit Fachwerkträgern vor­

g esch lagen . Mit Rücksicht auf die Ein­

gliederung der Brücke in d ie Land­

schaft mußte ein e Fachwerkbrücke ab geleh n t w erden , da d ie se zu un­

ruhig und nüchtern em pfunden wird.

Man gab daher der Ausführung der Brücke als Volhvandträger den V or­

zu g . D enn die ruhige Linie ein es V ollw andträgers steh t ln bew ußtem G egensatz zu den b e w e g ten H ang­

lin ien des T ales. Um d ie hierdurch erzielte g u te W irkung auch v o ll zur G eltun g zu bringen, w urden d ie G eh ­

w e g e nicht ausgekragt, sondern die Abb. 1. Alte Brücke. Bauwerk 1.

D ie Anordnung von nur einem P feiler im Fluß gesch ah m it Rücksicht auf die Forderungen und W ünsche der Schiffahrt. W ährend d ie O berkante der Hauptträger d asse lb e beider­

se itig e L ängsgefälle von 1 ,5 % w ie die Fahrbahn hat, und zwar mit einem A usrun dungsh alb m esser von 4200 m , lie g t die U nterkante der Hauptträger in H öh e d es HW von 1824 und dam it 7,85 m über dem h öch sten schiffbaren W asserstand.

Das feste A uflager befindet sich auf dem Flußpfeiler. D ie Hauptträger, die w ie die Q uerträger und die Längsträger in St 52 ausgeführt sind, haben bei 17 mm dickem S tegblech , 80 cm breiten Gurtplatten und einer Paketdicke von 7 Platten 800 ■ 20 mm über dem P feiler ein e H öhe von 2896 mm über den W iderlagern und von 3756 mm über dem P feiler.

2,5% 1 ,Oefällsausrundunq Gefälle | r=KOOm 1

Zu Abb. 2. Ansicht d es linken W iderlagers, Zu Abb. 2. Flußpfeiler.

- 11*5,00-85,00-

Abb. 2. Ü b ersichtszeichn ung.

Unterstrom Oberstrom

Hauptträger außerhalb der G eh w eg e angeord­

net (Abb. 3). H ierbei lie g t die O berkante der Hauptträger 0,90 m über den G eh w egen und der Fahrbahn, so daß auch für den Kraftfahrer im Wagen nach b eiden Seiten ein freier Blick in die schön e Landschaft erm öglicht wird.

D ie Fahrbahnbreite wurde mit 7,60 m g e ­ w ählt, mit 2,00 m brei­

ten G eh w eg en (Abb. 4).

D ie zu beiden S eiten angeordneten H aupt­

träger haben ein en A b­

stand von 12,40 m von Mitte zu M itte v o n ein ­ ander und laufen über die zw ei Ö ffnungen von

je 85 m S tü tzw eite durch. Abb. 3. N eu e Brücke. Im Hintergründe die alte Brücke,

D ie Q uerträger sind bei einer Stü tzw eite von 12,40 m , ein er H öhe von 1,38 bis 1,50 m und ein em A bstande von 5 m als V ollw andträger a u sg eb ild et.

D ie Brücke ist für die B rückenklasse I b e ­ rech n et, w o b ei eine 2 4 -t-D a m p fw a lz e und ein 12-t-L a stk ra ftw a g en in un gün stigster S te l­

lun g an genom m en wur­

den und daneb en g leic h ­ m äßige B elastu n g m it 600 k g /m2 auf der Fahr­

bahn und 5 0 0 k g /m2 auf den G eh w eg en . D ie un­

g le ic h e Erwärmung der Gurte, die durch d ie höh ere Tem peratur des freiliegen d en O bergurtes b ei Son nenb estrah lu ng

(7)

J a h r g a n g 18 H el l 2 / 3

1 9 . J a n u a r 1940 L ä m m l e i n , N eu b au ten von Straßenbrücken

g egen ü b er dem mehr ,_jaw oder w eniger beschat- ~ ' teten U ntergurt her- T vorgerufen wird, ist mit 1 5 ° in Rechnung b p g e ste llt w orden. Das h ierb ei berechnete G rößtm om ent der Haupttriiger ergab sich im F eld e zu + 5972 tm ¡- ~j b ei ein em A n teil der uQ , I ruhenden Last von

+ 2974 tm und über dem P feiler zu

— 9689 tm bei einem A nteil der ruhenden Last von — 6117 tm.

D ie größten Auf­

lagerdrücke betragen &sl' 351,6 t über den W ider­

lagern und 1072 t üb er w dem P feiler bei einem A nteil der ruhenden Last von 194 b zw . 684 t.

isem HartgußaspUt, 3 cm Zemalestric/i, -/¡tisrundmg

Aj3t in Jen [nd-

\ {eitern i32in den Mitti

fetdern

Abb. 4. Fahrbahnquerschnitt.

c) A u s f ü h r u n g . . , , ,

& Zustand 2 _ _

Zunächst w u rd e mit y ,

dem Bau d es lin k seitigen ... — . i . i i T ^pr

W iderlagers b eg o n n en , " ---

d essen 4,50 m breite i p w

T eile unter den Auflagern 3l00---.30,00 in offen er Baugrube

zw isch en eisern en Spund­

w änden auf dem ge- Island 3

w ach sen en S an d stein fels, mpoUXSteabtecti •vexKonstr.1

der rd. 6,50 m unter dem ' ~

Vorland anstand, gegru n- '

det w urden. D ie zw ischen d iesen T eilen lie g e n d e Wand d es W iderlagers

wurde in E isenb eton Instand a au sgefü h rt, e b en so die

11,65 m auskragenden Ü l- :r- ‘...-J 1---1— 1— 1—

F lü g el, die auf je einer E isen b eton stü tze mit P fahlgründung ruhen und

durch ein Zugband mit- A b b - 5 - Aufbau der Brücke,

einander verbunden sind.

A lle Sichtflächen der W iderlager und F lü g el w urden mit Sandstein ver- so groß k leid et b e i Ausführung in regelm äß igem Schichtenm auerw erk unter Ver- die für Wendung von grob geflächten Steinen, w o b ei die Ecksteine die dop pelte lieh e H H öhe der S ch ich ten stein e erhielten. D ie Baustoffe für den Flußpfeiler desh alb konnten durch ein en F örd ersteg vom lin k seitigen Vorland aus zugebracht geh altei w erd en , da während dieser Z elt der Schiffsverkehr den W eg durch die Montagi spätere rech tseitige Ö ffnung nahm.

Auch hier gesch a h d ie G ründung auf dem gew a ch sen en F els, der rund 6,50 m unter dem norm alen S tau ­ s p ie g e l angetroffen w urde, in offener B augrube zw isch en Spundw änden.

Flußpfeiler w urden von dem rechten Ufer aus d ie A rbeiten für d ie se s W iderlager in Angriff gen o m m en und

in ähnlicher W eise w ie am lin k seitig en - ¿VA durchgeführt. Eine A u skragu ng der

F lü g el war hier nicht erforderlich,

da die F lü g el m it Rücksicht auf d ie n a h elieg en d e Straße kreisförm ig au sg eb ild et sind und auf tragfähigem G runde un abh ängig von dem W iderlager g eg rü n d et w erd en konnten.

Da die Schü ttun g der Zufahrtrampen bereits frühzeitig begonn en w orden war, konnte der A ufbau d es eisern en Ü b erbau es von der fertigen lin k seitigen Rampe aus durchgeführt w erd en , nachdem m it Rücksicht auf d ie L age des Bahnhofs, w o d ie T eile des Ü berbaues a u sgelad en wurden,

lieg t ein e Lage D ichtungsbahnen m it 3 cm Schutzestrich. D ie G eh w eg e sind m it 2 cm dickem G ußasphalt ab ged eck t, der an die hier an den Hauptträgern a n g en ieteten W in k eieisen anschließt.

Bei der P rob eb elastu ng der Brücke w urden d ie hierb ei auftretenden Spannungen und D urchbiegungen der Hauptträger g e m ess en . Zur M essun g der Spannungen dienten H uggenb erger-T en som eter und D eh n u n gsm esser Bauart G aber mit 200 mm M eß län ge, d ie in den M eß stellen an den Randfasern d es Ober- und U ntergurts der Hauptträger a n g esetzt waren.

Abb. 6. Aufbau des Ü b erbau es in der linken Ö ffnung.

(8)

28 L ä m m l e i n , N eub auten von Straßenbrücken

DIE BAUTECHNIK F a c h sch rift f. d. g e s. B n u ln g c n le u rw e se n

-Eägslno-

m

3*36*2*32

5136

3136 5*36

r*36*t*32>r

Abb. 10. B ew ehrung der inneren Hauptträger.

Abb. 9. Querschnitt.

erm öglichen. Durch das F eh len von erhöhten Schram m borden waren d ie auf der Brücke ver­

kehrenden Fußgänger stark gefährdet.

In den fünf Ö ffnun­

gen der alten Brücke b ildeten frei aufliegend e I-Träger m it Z oreseisen- b elag und Schotter­

decke den Überbau.

D ie W iderlager waren aus San dstein gem auert, von den vier eisernen P en d elstü tzen befanden sich z w ei in dem M ittel­

w asserb ett.

der W unsch, den Verbrauch von Stahl einzuschränken.

Auch konnte d ie Kon­

struktionshöhe g en ü g en d groß gew ä h lt w erd en , ohne daß der Q esam teindruck gestört w urde und ohne daß größere Schw ierig­

keiten für die Ram pen­

en tw ick lu n g sich ergaben.

So war es auch m öglich, die Brücke in z w e i H älften auszuführen. Eine so lch e B au w eise war erforderlich, da ein e U m leitu n g des V erkehrs nicht m öglich war D ie b ei den ein zeln en Last­

stellu n g en beobachteten Spannungen waren um 9 bis 21 °/0 geringer als die errechneten, während die D urchbiegungen der Haupt­

träger, d ie mit dem T h e­

od oliten g e m essen wurden, nahezu mit den errechneten übereinstim m ten. B ei der

größten beobachteten D urchbiegung von 65 mm ergab sich ein e b leib en d e D urchbiegung von 2 mm.

Die Ausführung der W iderlager, P feiler und der Fahrbahnplatte geschah durch die B eton- und M onierbau AG, die A u s­

führung und der Aufbau d es eisernen Ü berbaues durch die Eisenbau W yhlen AG zusam m en mit dem E isen­

werk Grötzingen. D ie rei­

nen Brückenkosten b e ­ trugen 340 RM/m2.

b) E n t w u r f d e r n e u e n B r ü c k e .

V on der W asserbau­

behörde w urden für den N eubau nur zw ei Pfeiler zu g ela ssen , die außerhalb des M ittelw asserb ettes an­

geord n et w erden so llten . D ie Vorderkante der W ider­

lager konnte w ie bei der alten Brücke b eibeh alten w erden, während die U nter­

kante der neuen Brücke geg en ü b er dem alten Zu­

stan de g e h o b en w erden m ußte, dam it sie in H öhe der Krone derb eld erseitlgen H och w asserdäm m e lieg t.

Für d ie n eu e Brücke w urde die E isen b eton ­ b a u w eise g e w ä h lt, und zwar ein e P latten b alk en ­ brücke (Abb. 8). Maß­

g eb en d für d ie se W ahl war

B a u w er k 2.

a) A l t e B r ü c k e . Eine Landstraße I. Ord­

nung kreuzt ein en Kanal, der Im Jahre 1842 zur H och­

w asserab leitung m it einem Doppelquerschnitt zw ischen b eid erseitigen H ochw asser­

däm m en geb au t wurde.

D ie hier vorhandene alte Straßenbrücke gen ü g te den B elastungen d es h eutigen Straßenverkehrs nicht mehr, auch war d ie B reite der Fahrbahn m it 5,20 m zw i­

schen den G eländern kaum ausreichend, um ein B e­

gegn en von zw ei Lastkraft­

w agen auf der Brücke zu

Längsschnitt Ansicht

A bb. 8. Ü b ersichtszeichn ung. Bauw erk 2.

(9)

J a h rg a n g 18 H eft 2 /3

1 9 . J a n u a r 1940 L ä m m l e i n , N eub auten von Straßenbrücken

29

und die E rstellung einer beson deren Notbrücke

verm ied en w erden s o llte , um den Bau rasch zu v o lle n d en . D ie Durchführung der Bau­

arbeiten wurde deshalb in der W eise geplant, daß auf der alten Brücke der Straßenverkehr zu­

nächst un geh indert auf­

rechterhalten bleibt, w ährend ein e Hälfte der neuen Brücke unter­

halb der alten u n m ittel­

bar an d iese a n ­ sch ließ en d erbaut wird.

Nach F ertigstellu n g so llte dann der Verkehr auf d ie se Hälfte um ­ g e le ite t, die alte Brücke abgebrochen und danach der z w eite Teil der neu en Brücke erstellt w erden.

D ie W iderlager und die zu beid en S eiten des M ittelw asserb ettes an­

geord n eten P feiler erh ielten kräftige A b m essun gen . D ie Hauptträger der P lattenbalkenbrücke, d ie über d ie drei Ö ffnungen mit 17,50 m, 28,00 m und 17,50 m S tü tzw eite durchlaufen, w urden m it parabelförm igen Unter­

kanten ausgeführt, wodurch der Brücke ein sch w u n g v o lles und g e ­ sc h m e id ig es A u sseh en verlieh en w erden konnte. D ie O berkante der Fahrbahn wurde bei 2,5 % R am penneigung nach einem H albm esser von 4800 m ausgerundet. D ie Brücke erh ielt ein e 7,50 m breite Fahrbahn mit b eid erseitig en 1,25 m breiten Schram m borden (Abb. 9), so daß deren B eg eh en m öglich ist. In

der M itte der Fahrbahn läuft d ie Trennungsfuge üb er die g a n ze Brücke durch, so daß die beid en Brückenhälften ihre elasti­

schen B ew eg u n g en unab­

hängig von ein an d er aus­

führen können. D ie Brücke w urde nach B rückenklasse 1 b erech n et durch B elastung m it einer 24-t-D am pfw alze und ein em 12 - 1 - Lastkraft­

w agen so w ie m it einer gleich m ä ß ig v erteilten Last v on 600 k g /m 2. D ie G eh ­

w egauskragun gen sind außerdem so b em e sse n , daß sie e in e E in zellast des 1 2 -t-L a stk ra flw a g en s en t­

sp rechend dem Auffahren ein es W agens aufnehm en können. Das fe ste Lager b efindet sich auf dem lin k ­ se itig e n F lu ßp feiler. Für

d ie b e w e g lic h e A uflagerung auf dem rech tseitigen P feiler und dem recht­

seitig en W iderlager w urden E isen b eton p en del m it 5 cm dicken Platten aus hochw ertigem Stahl an den G elenkflächen unter jed em Hauptträger ln b eson d eren Kammern angeordnet. D ie Platten w e isen ein e H öch st­

pressu ng von 6800 k g/cm2 b e i einer größten Auflast ein es Hauptträgers von 168,3 t auf, während die B etonpressung unter den Stahlplatten 120 k g/cm2 beträgt. An dem lin k seitigen W iderlager sind für die b e w e g ­ liche A uflagerung G leitlager in ähnlicher W eise w ie die G elenkp latten der P en del gew ä h lt w orden.

D ie vier H auptträger erh ielten ein e durchgehend e Breite von 0,40 m b ei ein er H öhe von 2,50 m über den Pfeilern so w ie einer solchen von 1,30 m über den W iderlagern und im M ittelfeld und w urden als durch­

laufende Träger m it verän derlich em T rägheitsm om ent berechnet. Das größte p o sitiv e M om ent beträgt in der S elten öffn u n g 180,5 tm und in der

M ittelöffnung 187,8 tm und das größte negative M om ent über den Stü t­

zen 460 tm. D ie größ­

ten Spannungen w ur­

den im M ittelfeld e mit

<t b — 45 k g/cm2 und

<fe — 1500 k g/cm2 er­

rechnet. Für d ie Fahr­

bahnplatte und ihre A us­

kragungen konnte halb­

se itig e Einspannung in den Hauptträgern an­

g en o m m en w erd en , da v ersteifen d e Querträger vorhanden sind. Für d en E isenb eton wurde hochw ertiger Z em en t und Rundstahl St 52 v erw en d et.

D ie rasche Durchführung der Arbeiten war um so beachtensw erter, als die Aufrechterhaltung d e s V erkehrs w esen tlich e Beschränkungen der Bauarbeiten mit sich brachte und H och w asser die Durchführung ver­

zö g erte. 77 Tage nach Beginn der Entw urfsbearbeitung konnte die erste H älfte der Brücke bereits dem V erkehr üb ergeben w erden. D ie ganze Brücke war trotz aller Schw ierigk eiten in der Beschaffung der B austoffe und der Arbeitskräfte nach w eiteren 37 Tagen im w esen tlich en fertig g estellt.

Nach zw eckm äßiger Einrichtung der B au stelle wurden zunächst die W iderlager für die erste Brückenhälfte erstellt, während die beid en Pfeiler

(Abb. 11) in offener Bau­

grube zw ischen Spun d­

w änden auf d ie ganze Breite der Brücke ausgeführt w er­

den kon nten, da d ie P e n d e l­

stü tzen und d ie Fahrbahn der alten Brücke d ie se A u s­

führung ihrer Lage nach nicht b ehin derten. Der w eitere A rbeitsvorgang g e ­ sta ltete sich in der W eise, daß g leic h z eitig m it der A rbeit an den Pfeilern das Lehrgerüst für die erste Brückenhälfte aufgeschla­

gen (Abb. 12), und dann die beiden H auptträger der B rückenhälfte in einem Z uge b is U nterkante V ou te der Fahrbahnplatte b e­

toniert w urden, woran sich die B ew ehrung der Fahr­

bahntafel und ihr Be­

tonieren ohn e A nordnung von A rbeitsfugen anschloß.

Nach g en ü gen d er Erhärtung d e s B etons konnte vor dem A b lassen des L ehrgerüstes bereits der Verkehr auf die n eu e Brückenhälfte u m g eleitet w erden. Nach Abbruch der alten Brücke w urde in gleich er W eise d ie z w eite H älfte der Brücke ausgeführt, w ob ei das Lehrgerüst der ersten H älfte w ied er V erw en du ng fand.

Die durchgehenden R undeisen {d - 32 mm) der Hauptträger, d ie in der erforderlichen Länge nicht ge liefert w erd en k on nten, w urden an den Stößen unter Zulage von z w e i R undeisen d — 12 mm an der B austelle elektrisch g esch w eiß t. A ls D ichtung und B ela g erhielt d ie Fahrbahn ein e 6 cm dicke H artgußasphaltdecke, die durch E instreuen von asphaltiertem Splitt e in e rauhe O berfläche erhielt und unter deren b eid erseitigen Rinnen ein e D op pellage D ichtungsbahnen angeordnet wurde.

D ie Ausführung der Brücke, deren reine Baukosten 260 RM/m2 b e ­ trugen, besorgte Ed. Zublin & Co. AG. (Schluß folgt.) Abb. 11. P feiler der neuen Brücke,

dan eb en die alte Brücke.

Abb. 13. N eu e Brücke. Bauw erk 2.

Abb. 12. Lehrgerüst erste H älfte, dan eb en d ie alte Brücke.

c) A u s f ü h r u n g .

N euere A n w e n d u n g der U nterfan g u n g sb a u w eise im Tunnel- und Stollenbau.

V on D ipl.-Ing. K arl W ie d e m a n n , M ünchen.

Der Tunnel- und Stollen bau hat in der G egenw art auf den ver­

sch ied en sten G eb ieten erhöhte B edeu tun g ge w o n n en . Vor allem ist es die L an d esb efestigu n g und der Luftschutz, d ie diesem Z w eig e des In genieurbau es ein w e ites Feld der T ätigkeit eröffneten. N icht zu letzt ste lle n die T un nelpläne im Zuge der R eichsautobahnen, insb esond ere die

A lpendurchstiche, dieser Baukunst A ufgaben von außergew öhn lichem A u s­

maß. Da e s sich in sehr beträchtlichem U m fange um die A usführung von Q uerschnitten h an d elt, die dem Q uerschnitt e in es E isenbahntu nn els g leic h ­ kom m en oder d ie se n sogar b ed eu ten d ü b ersteigen , so ist die Frage der A n w en d u n g der b e l g i s c h e n B a u w eise, d .h . der G e w ö lb e u n t e r f a n g u n g

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