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Die Bautechnik, Jg. 18, Heft 51

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DIE BAUTECHNIK

18. Jah rg ang BERLIN, 29. November 1940 Heft 51

Al le R e c h t e V o r be h al te n .

Der Bau des Hafens v o n L eix ö es (Porto) in Portugal.

Von Dipl.-Ing. J. K aiser, Direktor der Socledade Constructora da Doca do Porto de Leixöes.

1. A llg e m e in e s .

Der Ort Leixöes, an der M ündung des Flüßchens Le?a in den Atlantischen Ozean gelegen, verdankt seinen Nam en den .Felsenriffe n“, die ihn u m geben und auch den Flußlauf beherrschen. Die Bucht liegt 12 km von der Stadt Porto entfernt, die als b e d e u te n d e H andelss tadt b ekannt ist. Da die M ü ndung des Douro versan det ist und daher größere Schiffe die Stadt nicht erreichen können, war schon seit Jahren eine H afenanlage in Leixöes geplant. Bereits ln den achtziger Jahren wurden zw ei Schutz m ole n gebaut,

die jedoch bei den außer­

ordentlich starken Südwest- u nd N ord weststürm en an d e r Atlantischen Küste bei weitem nicht ausreichten.

Der en dgültig e Ausbau des Hafens (Abb. 1) sah deshalb auch eine Verlä ngerung der N ordmole vor. Der ge g e n ­ wärtige Ausbau der G esam t­

anlage umfaßt:

1. den A usb au des Innen­

hafens (Doca Nr. 1), 2. die Ausb ag geru ng

eines Zuganges zum Innenhafen und 3. die Verlä ngerung der

Nordmole.

Im F e b ru a r 1932 wurde der Tochtergesellschaft der Siemens-Bauunion in Bar­

celona, der Sociedad Metro­

politana de Construcción, vo n d e r portugiesischen Regierung der Auftrag zum Bau des I n n e n h a f e n s

v o n L e i x ö e s erteilt, w ähre nd die Ausbaggerung des Zuganges einem fran­

zösischen un d die Verlängerung der Nord mole einem holländisch-englischen U nte rn e h m e n übertragen wurden. Nach Untersuchung des Baugrundes

ergaben sich einige Ä nderu ngen des Ent­

wurfes, so daß der Bau­

vertrag erst am 8 . April 1933 abgeschlossen wurde. Zur Durchfüh­

rung der Bauarbélten

Abb. 1. Ausbauplan der Hafenanlage Leixöes (Modellaufnahme).

wurde später in Gemeinschaft mit einer italienischen Gesellschaft die Sociedade Constructora da Doca do Porto de Leixöes gegründet.

Im Mai 1933 w urde mit den Bauarbeiten begonnen. Sie umfaßten (Abb. 2):

den Ausbau eines Hafenbeckens von 500 m Länge, 175 m Breite und 10 m Tiefe,

die Ausführung der Hafenmauern in etwa 1000 m Länge mit teil­

w eiser Tiefgründung auf Senkkasten bis auf 24 m Tiefe,

die U mleitung des Le?a- Flu sses wäh rend der Bau­

zeit durch einen Düker und einen offenen Kanal, der später durch ein Überlau fbau werk ersetzt wurde,

dleEinfriedigung des Hafen­

geländes und

die Herstellung der Zufahrt­

straßen zum Hafen.

2. Die A u s h u b a r b e i t e n . Zur Durchführung der A u s h u b a r b e i t e n im Trockenen war zunächst ein Teil des Innenhafenbeckens un d besonders die gegen den Vorhafen liegendeSeite durch Spundw än de abzu­

schließen. V erw endet wur­

den 1800 t Spundw andeisen der Bauart Larssen, Größe II, III und IV, in Längen von 6 bis 20 m. Umfangreiche B a u g r u n d u n t e r s u c h u n ­ g e n hatten festgestellt, daß der Untergrund aus Sand und einem grau bis dun kelblau gefärbten Lehm, g enannt . L o d o “, bestand, der sich in den untersten Lagen als sehr fest erwies. Auch die Sandschichten waren fest gelage rt und mit GeröII- schichten durchsetzt.

Die Rammarbeiten für die Spundbohlen (Abb. 3) ge staltete n sich da her recht schwierig, da die festen Bodenschichten dem Eindringen der Bohlen meist starken Widerstand entgegensetzten. Anderseits wurde das Ziehen der Bohlen später durch den zähen Lodo sehr erschwert.

Zum Rammen der Spundbohlen wurden Ram mhämmer verw en det, zum Ziehen Pfahlzieher der Bauart Zenith un d Demag.

Abb. 3. Rammen der Spundw and an der Westseite des Hafenbeckens.

Abb. 4. Aushubarbeiten.

(2)

580

K a i s e r , Der Bau des Hafens von Leixöes (Porto) in Portugal D IE BAUTECHNIK F a c h s c h rift f. d . g e s . B a u in g e n ie u rw e s e n

'l/islungs-

b o im e r k

Flügelmsuer 3ZftO Nach Fertig stellung der S p u n d ­

w ä n d e konnte der A ush ub in ihrem Schutz v oll kom m en im Trockenen au sg eführt werd en. Der Entw ässe­

rung der Baugru be dienten vier sechszöllige Pum pen (Klein, Schanz- lln & Becker). Der Wasserandrang war gering. Er betr ug durchschnitt­

lich nicht m ehr als 180 1/s bei einer O berfläche von 100000 m 2 un d 14 m Aushubtiefc.

Der G esam tau sh u b b estand aus 1 100 000 m 3 B oden, vorwiegend Sand, u nd 300 000 m 3 Fels (Abb. 4).

Ein gese tzt waren für den Erd aushub zwei Dieselbagger mit je 1 m 3 Löffel­

inhalt u nd für den F els aushub ein Dam pfbagger mit 1,5 m 3 Löffelinhalt.

Ein Dampflöffelbagger mit 0,6 m 3 Löffelinhalt w urde zusätzlich e n t ­ w e d e r im Fels o d e r beim Erd aus­

h ub verw endet, wo die Arbeit seinen Einsatz erforderte. Der größte Teil des A ush ubes mußte etwa auf 3 bis 4 km nach A ngaben des Bauherrn längs der Küste abgefahren u nd gelagert w erden. Die hierzu er­

forderlichen 15 km langen Gle is­

anlagen w u rd e n ln 750 mm Spur au sgebaut. F ü r die Fö rd eru n g w urden zwölf Lokom otiven von 50 bis 90 PS u nd 225 M uldenkip per mit 2,5 m 3 Inhalt eingesetzt. Bei zweischichtiger Arbeit konnte n mit diesem G erät in 35 Monaten täglich im Durchschnitt 1600 m 3 Boden

u n d Fels gefördert werd en. D er beste Tagesd urc hschnitt erreichte w äh ren d dreier Mon ate 1835 m 3 Boden u n d 490 m 3 Fels. Die beste Tagesleistung ü b e rh a u p t b etr u g 2200 m 3 Boden, d. h. je Bagger u nd Schicht eine Leistung von 550 m 3. Zu Beginn der Arbeiten w u rd e der A ush ub aus der Baugrube ü b e r Rampen mit bis zu 3°/0 Steigung ausgefahren. Später w urde der A ushub mit zw ei Aufzügen von der Baugrubensohle auf die Höhe der schon b e ste h e n d e n M auer des N ordhaupte s g e h o b e n und von dort aus verf ahren (Abb. 5).

Abb. 2. Lageplan.

3. D ie G r ü n d u n g u n d d e r A u f b a u d e r H a f e n m a u e r n .

Der grö ßte Teil der H afenm auern konnte bei — 12,00 m unm ittelb ar auf d en Fels g e g rü n d e t w erden. F ür den restlichen Teil w urde eine Tie fgründung auf Pfeilern vorg esehen, die durch einzeln e G ew ölbe v e r­

b u n d e n w urden. Eine G esam tübersicht ü b er die Einteilung verm ittelt d er Lageplan des Hafen-

beckens (Abb. 6). Die Pfei- ft

ler sind unte r Druckluft mit E isenbetonsenkkäste n auf Tiefen bis zu — 24,00 m,

■d.h. 14 m unte r Hafensohle, g e g rü n d e t w ord en. Die S enkkästen für die Pfeiler h atten ein e Länge von 10 m u n d eine Breite von 5,50 m ; die Eckpfeiler hatten die A b m ess u n g en 9 X 1 0 m.

In den Zwisc henrä um en zwischen den Pfeilern ist eine S teinschüttu ng ein­

g e b a u t, die mit Trocken­

m auerw erk verkleid et ist.

Ihre So hle reicht 1 m tiefer als die H afensohle, nach o b en ist sie bis zur H öhe

— 2,50 m hochgeführt. Von hier aus sind die G e w ö lb e ­ öffnungen mit einer Mauer abgesch lossen , deren oberer A nsc hlu ß an die G ew ölbe durch besonders dafür her­

gestellte Betonformsteine g e b ild e t wird. Um ein A b­

gle ite n der Ste insc hüttu ng nach dem Hafenbecken hin

A ush ub un d F örderung im R am penbetrie b; Aufbau der Aufzüge.

Abb. 5.

Abb. 6. Lageplan des Hafenbeckens.

(3)

W estseite Abb. 7. Ansicht der in Pfeiler und Gewölbe aufgelösten Hafenmauer der Nordseite,

O stse ite

'^r&Ä'w

-12.W £

3 Senkkastens' -ZJff

Senkkasten.

Senkkasten

Södhaupt ßemtbe

Abb. 12. Nordseite des Hafens. Durchlaufende Kaimauer (links) und Pfeiler und Gewölbe der aufgelösten Kaimauer (Mitte) im Bau Abb. 11.

Druckluftarbeiten für die Pfeilergründungen

J a h r g a n g 1§ Hert5l ., ■■ ti • 1

29.November 1940__________________________ K a i s e r , Der Bau des Hafens von Leixöes (Porto) in Portugal 5 8 1

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6 8 2 K a i s e r , Der Bau des Hafens von Leixoes (Porto) in Portugal ÜI E BAUTI’.CHN tK F a c h s c h r i f t f. d . g e s . B a u i n g e n i e u r w e s e n

Bösch ungsv erkleid ung an der O stseite des Hafens.

Abb. 14. Offener Kanal zur U m le itu ng des Lega-Flus ses. Spundw and O stseite und Holzsp undw and.

er durch eine Holzspund­

w and abgeschlossen. In seiner Sohle w urd e ein kleiner D üker für die Ab­

wässer der benachbarten Stadt M atozlnhos vor­

gesehen. Später w urd e der Kanal w ieder eingedeckt un d durch ein Ent­

las tu ngsbauw erk an der O sts eite des Hafens er­

setzt. Das Bau werk b e ­ s t e h t aus einem Eisen­

betonkana l mit vier Öff­

nungen von je 3 X 3 , 3 5 m lichtem Querschnitt, es hat eine Länge von 103 m und kann bis zu I 5 0 m 3/sek Wasser abführ en (Abb. 15).

Die hierfür verarbeitete Be­

to nm enge betr ug 7600 m 3.

Die gesam ten B au ­ arbeiten w u r d e n , soweit sie dem Bauvertrag ent­

sp rachen, fristgemäß im J a h r e 1938 fertiggestellt.

Alle R e c h t e V o r be h al te n .

Entwurf und O b erbauleitung im D ie n ste der Sicherheit d es B a u ste lle n b e tr ie b e s.

Vom technischen Aufsichtsbeam ten Bau meister P. R olo ff in Potsdam.

Entw urfsbearb eiter u nd O berb aule ite r haben das größte Ansehen un d die größte Macht auf unseren Baustellen. Die Durchführung Ihrer A nordnungen ist Selbstverständlichkeit, wird von allen Baubeteiligten angestrebt un d durch freiwillige Leistungssteiger ung wirkungsvoll ergänzt.

Wäre es anders, so hätte die deutsche Bauwlrtschaft ihre großen Aufgaben nicht so erfüllen können, wie es gelang und mit Stahl- und Betonzeichen in die Weltgeschichte ein gez eichnet w ord en ist.

E ntw urfsbearb eiter und O berb aule ite r u n ser er größeren Baustellen ha ben ab er auch erkannt, daß ü b errag en d e Leistungen nur zu erzielen sind, w enn die Baustelle zu betriebss icherer A rb eitsa usf ühru ng von vorn­

here in angehalte n wird. In den Entw urfsein zelheiten, dem Zeitplan, den A usschreibungsunterlagen und dem Auftragsschreiben muß bere its daran g edacht w erden, für die Betriebssicherheit und somit auch für die Unfall­

verh ü tu n g auf der Baustelle zu sorgen. Schon hier bieten sich weit­

g e h e n d e Möglichkeiten, die aber nur dann wirklich wirksam für die Betriebssicherheit ausg enutzt w erd en können, wen n die Beachtu ng der einschlägigen Vorschriften nicht nur so n eb en b ei mit erledigt, sondern durch beso ndere Beauftragte bis in die Einzelheiten durc hgearbeitet wird.

Ein b esonderer Bearb ei ter wird der Baustelle um so größere Dienste leisten können, je meh r er durch Erfahrungen in diesen Sonderg ebiete n u nte rstü tzt wird.

Die Kosten für die Ein richtung die ser Stellen sollten nicht gescheut w erd en, in vielen Fällen w erd en sie helfen, große V erluste an Zeit, G eld u nd vor allen Dingen an schaffender deu tscher Volkskraft zu ersparen.

Die Verluste, die u n sere Baustellen durch Unfälle un d die damit ver­

b u n d en en Betriebsstöru ngen jährlich treffen, sind noch viel zu wenig bekannt. Die augenblickliche Lage gestattet zwar nicht die Offenlegung unserer Statistiken, einen Überblick erhalten wir für unsere Zwecke aber auch durch Verhältniszahlen, die sich auf Erfahrungen stützen. Es möge je d e O berbauleitung für das Bauvorh aben überschläglich prüfen, ob die angen o m m en en Zahlen der Wirklichkeit nahekom m en.

Auf die Zahl 1000 einer Bauleistung entfallen etw a:

20 Teilaufw endungen für Lasten, die aus Körperbesch äd igungen bei Unfällen für den Bauherrn entste hen,

45 Teilaufw endungen für Schäden und V erluste an G eräte n usw., 30 Teilau fw en dungen für M inderu ng der Volkskraft,

25 Teilaufw endungen für M inderung der Bauausführungsg üte , zus. 120 Teilau fw cndungen auf 1000 Baule istungseinheiten, die allein durch man gel nde Betriebssicherheit verursach t werd en. Hinzuzurechnen wären h ier eigentlich noch die V erlus te durch Ü bers chre itu ng der F riste n usw.

W enn durch die Tätigkeit des Sachbearbeiters für die Sicherheit des Baustelle nbetriebes diese T eilaufw endungen auf die Hälfte herabgedrückt werden, so b e d e u te t dies, daß bei einem Bauvorhaben von einer Million Reichsmark eine Einsparung von 6°/o> also von 6 0 0 0 0 RM, neben der V erm eidung vieler ethischer und sozialer V erluste erreicht w erd en w ürde.

Bereits eine überschlägliche Berechnung rechtfertigt also, ja verlangt so gar die Ein setzung des besonderen Sachbearb eite rs zur Pflege der Betriebssicherheit auf Großbaustellen.

Sein Arb eitsg eb ie t könnte ü b er folgende Gruppen erstreckt w e rd e n : a) G estaltung d e r Entwurfseinzelheiten,

b) Durc harb eitu ng der Ausschreibung,

c) Ü berw achung d e r F estsetzung der Baufristen, d) Ü b ern ah m e des Bauleitu ngsabschnitts Sicherheit, e) Ü berw achung der Arbeitsausführung.

Diese Abschnitte sollen im folgenden nacheinander behandelt werd en.

Die Tafel 1 zeigt die Häufigkeit der Unfallursachen (beispielsweise bei einer Baugewerks-Berufsgenossenschaft), und zwar g e tr e n n t nach leichten (gemeldeten) und schw eren (erstmalig entschädigten) Unfällen. Sie soll dem Sonderb earbeiter zugleich die Richtung angeben, in der er den grö ßten Schaden für seine Baustelle zu erw arten hat.

T a f e l 1.

Fall u nd Sturz

F ö r d e r m i t t e l ...

Verkehrsunf ällc auf dem Wege zur Arbeit Z u s a m m e n b r u c h ...

M a s c h i n e n ...

G ase und schädliche Stoffe W e r k z e u g e ...

Nägel und Splitter

S o n s t i g e ...

Zu sam m en

g em eld ete

U n f ä 11 e (in % ) erstmalig entschädigte

a) P f l e g e d e r B e t r i e b s s i c h e r h e i t b e i d e r E n t w u r f s g e s t a l t u n g . Bei der E ntw urfsgesta ltu ng bieten sich dem Sachbearb ei ter viele Möglichkeiten zur w irksam en Mitarbeit. Auf alle Ein zelheiten kann nicht eingegangen werd en, die A bhan d lu n g soll nur zur Weiterentwicklung

(5)

J a h r g a n g 18 H e f t 51

2 9 . N o v e m b e r 19 4 0_____________ R o l o f f , Entwurf und Oberbauleltung im Dienste der Sicherheit des Baustellenbetriebes 5 8 3

dieses Arbeitsgebiets anregen un d einige Beispiele besprechen. Zunächst darf der Bauentwurf nicht nur den fertigen Zustand der Bauteile im Auge h aben, sondern muß jeden Teilabschnitt der Ausführung berücksichtigen.

Es g e n ü g t nicht, diese Arbeit dem Zeichentisch der ausführenden Unte r­

n e h m u n g zu überlassen, sondern es ist bereits bei der Form gebung jedes wichtigen Bauteils seine Erstellungsmöglichkeit zu überprüfen. So sind z. B. Fälle bek an nt, in denen das Bauwerk selbst zum erheblichen Teil beseitigt und nachträglich verstärkt werden mußte, um überhaupt den Ein bau der Maschinensätze zu ermöglichen. Es entstand übelste Flick­

arbeit, die nicht nur beträchtliche unnötige Mehrkosten verursachte und die G üte des Bauwerks herabsetzte, sondern auch oft ein großes Wagnis für die Sicherheit der Ausführung bedeute te . Der Sachbearbeiter für die Betriebssicherheit kann nicht nur, sondern muß stets ein gu ter Mittler zwischen Entwurf u nd Baubetrieb sein.

Ein besonderer Fall, in dem immer wieder gesündigt wird, sei noch erw ähnt. Bei der Gestaltung der Gesimse wird leider nicht immer daran gedacht, daß w ähre nd des Verlegens des Gesimses seine einzelnen Teile in jedem Bauzustande kippsicher liegen müs sen. Es genügt nicht, die Stands icherheit des fertigen Gesimses zu untersuchen, die Ermittlungen müssen sich vie lm ehr auf jeden

einzelnen Arbeitsvorgang des V er­

legens au sd eh nen . J e d e s einze lne Glied des Gesimses ist statisch zu unte rsu chen. Nur dann w e r­

den die bereits bei der Verlegung ein getre tenen Gesimsabstürze ver­

hü tet, die sogar schon Menschen­

leben gekostet haben.

Abb. 1. Gesims. Abb. 2.

Die Ermittlungen, die meist erst nach dem Absturz ausgeführt werden, ergeben dann, daß die Mittelkraft der beiden Unterglieder des Gesimses bei der Verlegung gar nicht oder nur durch die schwache Pla tte n­

verkleid ung unte rstü tzt worden ist (Abb. 1). Die Durchführung der beiden U nte rg lie der bis Hinterkante Mauerwerk oder die Untersteifung beim V erlegen un d die sofortige Verankerung jedes einzelnen Steines hätten schon m ancher Baustelle größere Verluste an Zeit, G eld und vor allen Dingen an Menschenleben ersparen können. Durch M aß nah m en dieser Art (Abb. 2 u. 3), die ein besonder er Sachbearbeiter für die Sicherheit des Baustelle nbetriebes un bedin gt zur Durchführung bringen würde und in einigen Fällen auch gebracht hat, ist namenloses Unheil verh ütet worden.

Abb. 4. Zu steil angelegte Böschungen rutschen oft nach.

Abb. b.

Abb. 2 u. 3. Absteifungssicherung beim Verlegen eines Gesimses.

Am zw eckmäßigsten wäre es allerdings, die Gesims­

glieder so auszubilden, daß sowohl jedes Glied für sich wie auch alle Glie der zusam men kipp­

sicher verlegt werden können.

b) P f l e g e d e r B e t r i e b s s i c h e r h e i t

b e i d e r A u s s c h r e i b u n g .

Bereits beim Erdaus­

hub wird hier in vielen Fällen gesündigt. Auch für den Bodenaushub sind g enaue Zeichnungen her­

zustellen, die unter Be­

rücksichtigung der B oden­

unter suchungen entwor­

fen w erd en müssen. Die Böschungsverhältnisse, der nötige Arbeitsraum neben dem Bauwerk und sonstige Einzelheiten sind anzu geb en und können, sorgfältig eingetragen, un­

nötige Erschwernisse und Verzögerungen in der Arbeitsausführung ver­

hüten. Sie können dar­

ü ber hinaus zugleich Ab­

rechnungsgrundlage sein (In die Änderungen selbst­

verständlich einzutragen sind) un d so auch der Wirtschaftlichkeitdes Bau­

vorhabens dienen. Ü ber­

läßt man den Umfang des Aushubes einfach der ausführenden Bauunter­

ne hmung oder läßt man Unklarheiten über die abzurechnenden Boden­

mengen besteh en (z. B.

ü ber den erforderlichen Arbeitsraum), so kann es in der Baugrube sehr leicht wie auf Abb. 4 aus- sehen. Die Böschungen werden dann oft zu steil un d ohne jeden Arbeitsraum angelegt, so daß Bodenrutschüngen ein- treten, deren Beseitigung im mer Verzögerungen ver­

ursacht und auch die sorg­

fältige Bauarbeit erschwert.

Abb. 5 zeigt, wie es in der Baugrube aussehen muß. Viele schw ere Unfälle durch Ver­

schüttungen wären zu ver­

hüte n, wenn der Bodenaushub planvoller gestaltet würde.

Sind Baugrubenumschlie­

ßungen erforderlich, so genügt die einfache Anordnung einer Absteifung nicht. Auch hier

sind stets die einzelnen Arbeitsvorgänge bereits dem Entwurf zugrunde zu legen. So wird z. B. häufig die so gen an nte Trägerbohlwand (Aus­

höhlung zwischen geram m ten Trägern) vorgesehen. Die Ausführung dieser Wände, die, bei entsprechenden Bodenverhältnissen und unter erfahrener Leitung erbaut, ihre Vorteile hat, sollte jedoch in dieser Bau­

weise nur wirklich erfahrenen Unte rn ehm en übertragen werden. Wenn es sich auch um eine verhältnismäßig einfache Bauweise handelt, so haben doch Unfalluntersuchungen im mer wieder ergeben, wie wenig sich die Beteiligten, vom Entwerfenden bis zum Bauführer des Unternehmers, mit ihrem Wesen und ihrer Eigenart beschäftigt hatten. Nicht einmal die Gefahr der geringen Auflagerbreite der Bohlen auf den Trägerflanschen war in solchen Fällen bekannt (Abb. 6).

Abb. 5. So muß eine Baugrube mindestens aussehen. (Aber auch hier fehlt noch zwischen Böschungsfuß und dem Aushub für

die Grundmauern der Arbeitsraum.)

1,6cm

Abb. 6. Auflagerbreiten der Bohlen in den Trägerflanschen bei Bohlwandaus- führungen. Die Ausführung solcher Wände mit Breitflanschträgern b ie tet größere Sicherheit und sollte im mer

angestrebt werden.

(6)

5 8 4 R o l o f f , Entw urf un d O b erb au leitu n g im Dienste der Sicherheit des Baustelle nbetriebes Fachschrift t. d. ges. Bauingcnieurwcscn

Abb. 9.

Lichtbildaufnahme eines zu unte rfangenden Nachbargiebels.

H

Abb. 11. Die U nterfangung von G arten­

m auern u nd klei nen älteren G eb äu d en ist oft schwieriger als bei grö ß eren Bauwerken.

Auch die Schw ierigkeiten des B ohle neinzie hens sollte j e d e r einmal an Ort un d Stelle kennengelernt haben, um dabei festzustellen, wie hier die G ew ö h n u n g an Gefahr sich dem Leichtsinn nähert (Abb. 7). Große Dienste sind die ser Bauweise durch die so genannten Regelblätter der Deutschen Reichsbahn geleistet w orden, die in die H ände aller Beteiligten gela ngen sollten.

Im Entwurf wird häufig die W ie dergew innung d e r Bohlen vorgesehen.

In der Regel w erden je doch bei der Trä gerb ohlwand die Bohlen im Boden verb leib en müs sen. Man wird oft nur die Träger w iederg ew in nen können u nd dies auch nur dann, wenn beim Bohle neinziehen und bei d er Ausfü hru ng der Schutzschicht entsprechende M aßnahm en durchgef ührt w urden. Breitflanschträger grö ßerer Rammtiefen (von 14 m und mehr) sind fast im m er nur se hr schwer w ieder zu ziehen. Fern er ist- die W iederg ewinnung der Bohlen aus klei nen Arbeitsräum en stets mit großen G efahren v erb u n d en un d sollte nie

g e d u ld e t w e rd e n (Abb. 8). Selb st­

verständlich ist es, daß zur Träger­

bo hlw and stets eine sichere G ru n d ­ w asserabsenkung gehört.

Abb. 10. Trieblade für die Absteifung bei Unterfangungsarbeiten.

Beim Tieferführen von Bauwerksteilen an N ach barg eb äu den komm en U nterfangungsarbeiten zur Ausführung. Es ist zweckmäßig, hierbei stets folgende P unkte zu beachten:

1. Das zu unterfa ngende N achbarg ebäude Ist zu nächst gründlich zu untersuchen.

2. Zur F estleg u n g etw aiger bereits b e s t e h e n d e r Schäden am N achbar­

geb äu d e sind gu te un d möglichst gro ße Lichtbildaufnahmen auszuführen (möglichst P latte ngröße 18 X 24 cm, da mit sich auch kleinere Einzelheiten durch entspre chende V erg rö ßeru ng feststellen lassen) (Abb. 9).

3. Ü ber b e s t e h e n d e Risse w e rd e n G ip sbänder angelegt.

4. In b e sonderen Fällen ist die Herbeiführu ng einer Feststellu ngs­

klage ge gen den Nachbar erforderlich, wodurch der bauliche Zustand des N achbarg ebäudes von vornherein durch Sachverständige amtlich fest­

gele gt wird.

5. Es sind sorgfältige Trie bladenabsteifungen ausz uführe n (Abb. 10).

6.. Die größte Breite der einze lnen Unterfangungsabschnitte darf höchstens 1,25 m betrag en . Sie sind In der richtigen Reihenfolge anzuordnen, zuerst unte r Ecken und tragenden oder ausste ifenden Mittelwänden.

7. Kleine altersschw ache G eb äu d e oder gar G artenm auern sollten ü berhaupt nicht unterfangen w erd en. Der Abbruch u nd Wiederaufbau wird nicht nur wirtschaftlicher, sondern auch im m er ungefährlicher sein.

Schwere Einsturzunfälle dieser Art zeigen, daß nicht im m er üb e rle g t wird, wieviel schwieriger die U nte rf angung bei kleinen Bauwerken sein kann als bei größeren (Abb. 11).

8. Streng ist darauf z u achten, daß die le tzte Schicht fest und keil­

förmig un te r das b e s t e h e n d e M auerw erk unterg etrieb en wird. Hierfür m uß bei dem U nte rf angungsm aurer stets ein Hartholzstiel (W eichmacher­

stiel) n e b s t H a m m er bereitliegen. Man kann b e h a u p te n , daß sau ber e U nterfangungsa rb eite n o h n e diese oder ähnliche Werk zeuge nicht au s­

geführt w erden können.

9. Die Ausfü hru ng von U nte rf angungsa rb eite n ist V ertrauenssache und sollte daher nur darin erfah renen Bauunte rne hm ungen übertragen werden.

In den A usschre ibungsunterlagen erhalten selbst die umfangreichsten Gerüstbauarb eiten zum eist keine b e sonderen Posten, sondern müssen In die betreffenden Mauerwerks- oder Putz poste n mit eingerechnet werden.

Ein Bauherr sprach mir bei der Durchsicht des K ostenanschlages sein V er w undern darü b er aus, daß w ohl für Scheuerleisten im Anschläge b e ­ sondere Posten enth alte n seien, daß er ab er die viel umfangreicheren G erüstbauarbeiten nicht h ab e finden können. Er glaubte, sie wären verg essen w orden. Diese unb efan g en e Ansicht eines Laien sollte uns Baufachleuten doch Anlaß zum N achdenken geben. Im merhin ist es zu begrüßen, daß das B auleistungsbuch1) auch für den G erüstbau bes ondere Posten vorsieht. Für G erüste sind stets besondere P o sten einzurichten.

Am zw eckm äßigste n erschein t folgende A ufteilung der Posten für G erü st­

b a u te n :

a) Kosten für Anfuhr, Aufbau un d A bbau für 1 m 2 zu b erüs tender Flächen,

b) V orhalten und U nte rh alte n der G erü ste w ährend der Bauausführung nach den baupolizeilichen u nd berufsgenossenschaftlichen Vorschriften (Preisfestlegung nach Quadra tm ete r-T agen zu b erü s ten d er Flächen),

c) Mehrpreis für längeres V orhalten der G e rü ste (Preisfestlegung je Qua dra tm ete r-T ag länger eingerüste te r Flächen).

!) H erau sg eg eb en vom D eutschen H andwerk sin stitut, Berlin. Verlag Rudolf Müller, Ebersw alde.

Abb. 7. Das Einziehen der Bohlen darf nur Bohle für Bohle ausgeführt w erden; links: falsch — rechts: richtig.

Abb. 8. Das Wiederg ewinnen der Bohlen au s Trägerbohl- w änden un d engen Arbeits­

räum en ist sehr gefährlich.

(7)

J a h rg a n g 18 H e it 51

2 9 . N o v e m b e r 1940 R o l o f f , Entwurf und Oberb auleitung im Dienste der Sicherheit des Baustellenbetriebes 5 8 5

Durch Einführung dieser besonderen Gerüstposten in den Kosten­

anschlag würde auch eine sparsame Bewirtschaftung des G erüstvorhalte­

holzes erreicht. Ohne diese Posten im Anschläge kümm ern sich E nt­

w erfende und O berb aule ite r um die Gerü ste als solche doch nur in A usnahmefällen. Ja, selbst örtliche Bauführer sind verärgert, wenn sie sich .a u c h n o c h “ um die Gerü ste bem ühen sollen. Daß es um die G erüstfrage schlecht bestellt ist, zeigt sich deutlich, wenn die Frage auf­

taucht, w er die Schutzgerüste für die Dacharbeiten zu errichten oder vorzuhalte n hat — alle an Dacharbeiten Beteiligten werden mir recht geben. Oft sind diese Gerüstarbeiten in keinem Anschläge enthalten.

Es ist ab er doch keinem Bauunternehm er übelz unchm en, wenn er nach einer H inauszögerung der ihm nicht übertragenen Dacharbeiten für das weitere Vorhalten des G erüstes Nachforderungen stellt, ln vielen Fällen dringt hierbei die Gerüstfrage erstmalig zum O berbauleiter vor, weil n e u e Mittel für diese Nachforderungen bereitzustellen sind. Oft gibt es aber auch Streitfälle, die vor dem Staatsanwalt enden, weil der Dach­

decker oder Klempner, durch die U mstände veranlaßt, versucht haben, ohne Schutzgerüst zu arbeiten und hierbei tödlich abgestürzt sind. Durch die Einführung der G erü stposte n wird eine klare Rechtslage geschaffen, un d die Beteiligten hüte n sich vor Nachlässigkeiten.

D arü ber hinaus wird auch noch der örtliche Bauführer gezw ungen, dem Gerüstbau m e h r A ufm er ksam keit als sonst zu zu w en d en ; denn ein S te hen­

lassen des Gerüstes über die im Anschläge vorges ehenen

Q uadratm eter-T age wird b egründete Nachforderungen bringen, die zur Überschreitung des Kostenanschlags führen.

Er wird also auch die Posten für d en G erü stbau im Auge b ehalten müssen und dafür sorgen, daß kein G erü st länger als erforderlich herumsteht.

Große Holzverluste können so der Bewirtschaftung des Vor­

halteh olzes erspart werden. Es darf nicht m ehr Vorkommen, daß G erüste monatela ng vor­

gehalten werden müssen, weil sich n ie m a n d so recht darum kümmert.

W ann sind überh aupt Gerüste erforderlich? Auch diese Frage wird häufig zu spät gestellt. Auskunft darüber geben die baupolizeilichen Verord nungen und die Unfallverhütungsvorschriften der Berufsgenossen­

schaft. Übersichten un d Ausführungsbeispiele habe ich in der G erü stbau­

fib e l2) zusam m engetra gen. Abb. 12 läßt ausreichend klar erkennen, wann G erüste errichtet werden müssen.

c) B e t r i e b s s i c h e r h e i t u n d F e s t l e g u n g d e r B a u f r i s t e n . Oft kann festgestellt werden, daß die Frist für die Baustellen­

einrichtung zu kurz angesetzt ist. Die Bauuntern ehmungen w erd en häufig gezw ungen, bereits bei unvollendeter Baustelleneinrichtung mit der eigentlichen Bauausführung zu beginnen. Von den Erschwernissen, die h ie rbei einen sonst geo rd neten Baubetrieb treffen, kann so mancher Bau­

führer sein Lied singen. Es wird dann oft von beiden Arbeiten nichts Rechtes mehr! Die Fertigstellung der Baustelleneinrichtung kann dann einfach nicht meh r so durchgeffihrt werden, wie es eigentlich sein müßte, u nd die zu früh beg onnen e Bauarbeit auch nicht. Beiden fehlt es an au sr eic henden Kräften, an Platz

und Zeit. Es wird darauflos gepfuscht, und Reibereien b e ­ g innen ihr lähm endes H an d ­ w erk. Der O b erbaule ite r sollte auch die Lage erkennen, in der sich der Bauleiter der Bau­

un tern eh m u n g beim Baubeginn befindet. Er möchte es doch nicht gleich zu Anfang mit der O b e rb a u le i tu n g verd erben und versucht so auf Druck hin, an der Einrichtungszeit zu sparen,

Abb. 12. Bei Neu- und U m baute n sind Standger üste an den Außenseiten der Umfassungswände aufzustellen, wenn in einer Höhe von m ehr als 7 m (nach den im Entwurf vorliegenden neuen Unfall­

verhütungsvorschriften 5 m) gearbeitet w erden soll. Der oberste Gerüstbelag darf nicht tiefer als 4 m unter der j e ­ weiligen Arbeitsstelle liegen (siehe § 4 6 und Nachtrag der U nfallverhütungs­

vorschriften).

2) R o l o f f , P., G erüstbau­

fibel. Bd. 11 der Schriftenreihe

„Der B auw erker“. Berlin 1939, Verlag der Deutschen Arbeits­

front.

A rb e it

W o c h e n

E inrichtung

A a

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D \

E \

E

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Abb. 13. Zweckmäßig für den späteren Baufortschritt ist es, wenn die Linie des Zeitplanes mit den Einrichtungs­

arbeiten nach Linie a flach anläuft.

allerdings dann oft zum Schaden der späteren Bauausführung. Herr Oberbauleiter, nehm en Sie es doch einem ehrlichen un d aufrechten Bauleiter der B auunte rn ehm ung nicht gar so übel, wen n er einen zu kurz bemesse nen Zeitplan der Einrichtungszcit nicht so genau einhält.

Gerade er, der Wert auf die Einrichtung legt, wird in der Lage sein, die scheinbar verlorene Zeit wieder einzuholen. Die Praxis hat dies bereits recht oft bew iesen. Zweckentsprechender wird es Immer sein, wenn die O berb aule itu ng bereits die Frist für die Baustelleneinrichtung ausreichend bemessen in den Zeitplan einsetzt. Die Fristenlinie eines Zeitplans darf nicht wie die Linie b in Abb. 13 aussehen, sondern sollte sich stets der Linie a annähern.

Auch die Fristen als solche werden noch häufig sehr knapp bemessen.

Je d e überkürzte Fertigstellung einer Bauarbeit kostet ungleich mehr an Geld, Betriebssicherheit und auch an Güte der Arbeitsausführung. Unfälle treten beim überh aste ten Arbeiten leichter ein. Bei einer Eisenbeton­

arbeit waren die Fristen so kurz gestellt, daß bei Verwendung von g e ­ wöhnlichem Zement nicht einmal die Ausschalfristen eingehalten werden konnten. Hochwertiger Zem ent war aber im Kostenanschläge nicht vor­

gese hen und wurde auch erst nach längeren Verhandlungen zugclassen.

Die Fristen sind unter Mitarbeit erfahrener Sonderfachmänner jedes Bau­

gebietes festzusetzen, dann wird es auch klappen, ja, es w erden oft sogar noch V erkürzungen zu erreichen sein. Es sollte doch nicht sechs Monate lang gep la nt und drei Monate lang gebaut werden. Kurze Fertigstellungs­

fristen beanspruchen darüber hinaus auch noch in erhöhtem Maße die Reichsbahn, die Schiffahrt und den privaten Lasten verkehr. Größere Lageraufwendungen, erhöhte Stand- und Liegegelder und nicht zuletzt die Herabminderu ng der Ausführungsgüte sind oft die Folge.

Gewiß kö nnen wir als Deutsche stolz darauf sein, so manche wichtige Bauarbeit in unvorstellbar kurzer Zeit fertiggestellt zu haben. Diese Arbeiten wollen wir hier nicht zum Vergleich heranziehen. Für alle anderen Bauvorhaben sollten aber die Fristen erträglicher gestaltet werden.

d) P f l e g e d e r B e t r i e b s s i c h e r h e i t d u r c h d i e O b e r b a u l e i t u n g , J ed er O berbauleiter ist sozusagen der oberste Befehlshaber der Bau­

stelle. In seinen Händen liegt die Macht über alle am Bau Schaffenden.

Sein Wort hat die erforderliche A nerkennung und seinem Befehl muß Folge geleistet werden. Keine andere Stelle auf dem Bau wird daher die Betriebssicherheit so erfolgreich pflegen können. Die Aufmerksamkeit, die der O berbauleiter diesem Gebiet schenkt, wird je der Fachmann beim ersten Betreten der Baustelle erkennen. Der allgemeine Zustand der Baustelle läßt bereits Rückschlüsse zu. Das Wort des Oberbauleiters vermag bei den ausführenden U nternehmern viel zu erreichen; denn welcher Auftragnehmer möchte es mit dem Obe rb aule ite r verd erben?

Und schließlich nur w egen der paar fehlenden Absperrungen, Abdeckungen oder weil nicht aufgeräumt ist oder gar die Gerüste nicht verschwertct sind? Einige wenige Hinweise durch den Oberbauleiter oder seine beauftragten Herren, und alle Betroffenen werden die Berechtigung der Rüge empfinden und für sofortige Abhilfe sorgen. Es muß auf unseren Baustellen dahin kommen, daß den Beteiligten liederliche Gerüste, schlecht gepflegte Maschinen und Werkzeuge sowie je de U nordnung auf dem Bau ebenso ein Dorn im Auge sind, wie sich z. B. ein Maurer schämen würde, den man rügt, weil er dreimal Fuge auf Fuge gemauert hat.

Wenn der ^Einsatz eines besonder en Sach­

bearb ei ters für Betriebs­

sicherheit und Unfall­

schutz auf einer Bau­

stelle ausnahmsweise nicht möglich sein sollte, so wird es doch zu er­

reichen sein, daß der O berbauleiter wechsel­

weise für Wochen oder Monate je einen seiner Bauführer mit der Pflege der Betriebssicherheit betraut. Ein „Garnichts­

tun* für die Betriebs­

sicherheit ruft auf der Baustelle recht bald einen Schlendrian her­

vor, der auf deutschen Baustellen nicht g e ­ d uld et w erden darf. Ja, der oft auch viele der Besten zum Einschläfern bringt, sie verbummelt, wie man auf dem Bau sagt, un d sie erst durch ein Unfallereignis wieder

Abb. 14. Rüststangen, die nicht eingegraben werden können, müssen in anderer Weise so befestigt werden, daß sie ihre Lage nicht verändern können (siehe § 48 und Nachtrag

der Unfallverhütungsvorschriften).

(8)

5 8 6 R o l o f f , Entwurf und O b e rb a u le itu n g im Dienste der Sicherheit des Baustelle nbetriebes F a c h s c h r ift1 f. d . g e s. B a u in g e n ie u rw e sen

aufschrecken läßt. J e d e r auf der Baustelle m uß seinen Bauleiter fürchten un d schätzen. Beides wird ln erhöhtem Maße elntreten, w enn sich auf der Baustelle herum gespro chen hat, daß sich der Bauleiter . a b e r auch um jed en Dreck“ kümmert.

Mit einer Reihe von Lichtbildern vo n Unfalluntersuchungen will ich nun zeigen, durch w elch e geringen Ausführungsfehler an Gerüsten, Werk­

zeugen, G eräten , Maschinen und an d e r Bauausführung selbst Betriebs­

störungen hervorgerufen w urd en. Betriebsstörungen, die nicht nu r die

19a,

Abb. 19a u. b. So w ie im Bilde links sollte doch keine Baustellenzufahrt m ehr auss ehen. Für einen sicheren Bauste lle nverkehr sind z u m in d est Bohle nw ege erforderlich.

Abb. 15. Leitergangsöffnungen sind stets zu u m w ehren (§ 54 der Unfallverhütungsvorschriften).

Abb. 17. Ein gem auerte r eiserner Bügel zur Befestigung der V eranke­

rungen der Gerüste.

Abb. 18. Schlechte Verkehrsverhältnisse auf Baustellen verursachen Betriebsstörungen und Verluste,

Abb. 16. Die V erankerung der G erüste an Q uerlegern in Öffnungen muß beim F enstere in setz en um gespannt werd en. Zweckmäßiger sind

daher eingem auerte V erankerungsbügel.

(9)

J a h r g a n g 18 H e it 51

2 9 . N o v e m b e r 1940 R o l o f f , Entwurf und Oberbauleitung im Die nste der Sicherheit des Baustellen betriebes 5 8 7

Vernichtung von Men sch en leben im Gefolge hatten, sondern da rü ber hinaus Geräte, Baustoffe und Maschinen beschädigten und nicht zuletzt die fristgerechte Fertigstellung des Bauvorhabens ln Frage stellten.

So w ar z. B. ein G erüst auf einer Kellerdecke zu errichten. Die Stangen konnte n hier nicht, w ie vorgeschrieben, 1 m tief eingegraben werden. Die in diesen Fällen erforderliche besondere Sicherung der Stangenfüße kam nicht zur Ausführung. Während der Putzarbeiten schlug dieses G erü st um un d verletzte drei Mann schwer. Dieser Ein­

sturz wäre vermieden worden, wenn die Stan­

genfüße nach Abb. 14 besonders gesichert und zusätzliche Verschwer­

tungen ausgeführt wor­

den wären.

brennungen der beiden am Kran tätigen Männer waren außerdem die weitere Folge.

Durch schlechte Wegeverhältnisse, auf der Baustelle versackte ein Lastzug und versperrte allen anderen Fuhrwerken den Weg zur Baustelle.

Beim Herausbringen des versackten Anhängers erlitt ein Mann beim Koppeln eine schwere Brustquetschung. Die Verluste an Zelt und ge su nden Gliedern wären vermieden w orden, wenn die Baustellenwege

vor oder mit der Bau­

stelleneinrichtung zu­

gleich fertiggestellt wor­

den wären. Auch ein Herrichten von Bohlen­

w egen hätte diesen U n­

fall verhüten können (Abb. 18 u. 19).

den Baum wurde ein Arbeiter schwer zer­

quetscht (siehe § 147 der U nfallverhütungs­

vorschriften).

Abb. 21. Gleise sind in solchem Abstand von festen G egenständen (Mauern, Masten, Brücken, Einschnitten u. dgl.) anzuordnen, daß an allen Stellen der Bahn die am weitesten ausladenden Teile der Fahrzeuge einen Abstand von mindestens 60 cm haben

(§ 147 der Unfallverhütungsvorschrlften).

Abb. 23. An den leicht abgedäm m te n NGA- Drähten droht, namentlich bei feuchtem Unter­

gründe und in der Nähe von Rohrleitungen usw., große Gefahr durch den elektrischen Strom. Diese Leitungen sind auf Baustellen so zu verlegen, daß sie nicht berührt werden

können.

Auf einer Waldbaustelle stand ein Baum zu nahe am Gleis und be­

hinderte den Feldbahnbetrieb. Der vorschriftsmäßige und erforderliche Abstand zwischen Feldbahn und Baum war nicht vorhanden. Bäume durften gem äß Auftragsschreiben nicht entfernt werden. Erst nachdem ein Arbeiter Q uetschungen davongetragen hatte, wurde durch Beseitigung des Baumes Abhilfe geschaffen. Gleise sind auf alle Fälle vorschriftsmäßig frei zu halten (Abb. 20 u. 21).

Durch ein nicht abgesperrtes und nicht abgedecktes Dcckenloch stürzte beim Aufmaß der Poller. In diesem Falle mußte erst der Oberbauleiter den alten erfahrenen Polier zw ingen, nunm ehr das Loch abzusperren.

Selbst nach diesem Unfall hielten es andere Stellen nicht für nötig, Abhilfe zu schaffen (Abb. 22).

Die elektrische Bau beleuchtung war ln leicht abgedäm mten (sog. N G A -) Drähten verlegt. Die Drähte lagen ungeschützt und in Reichnähe. Beim Glätten des Fußbodenestrichs verunglückte ein Arbeiter tödlich.

Er hatte beim Verlegen der Lampe eine b e ­ schädigte Stelle der Lei­

tungsdrä hte berü hrt und, well er auf feuchtem U nte rgründe stand, durch den Strom tödliche V er­

letzungen erhalten. Auch die vorläufigen elek­

trischen Bauleitungen sind so zu verlegen, daß sie nicht berü hrt w er­

den können, andernfalls müs sen sie gegen Be­

rühren verkleidet sein, oder es sind gut ab­

gedäm m te G ummikabel zu verw enden, ln vielen Fällen wird ein Schutz durch ü b er die Drähte g e ­ zogene Gummischläuche, wie sie zum Verlegen der Leitungen unte r Putz V erw endung finden, aus­

reichen. Besondere Le­

bensgefahr besteht dort, wo diese Leitungen in

Abb. 24. Vorschriftsmäßige Schutzerdungen sind auf Baustellen an jedem elektrischen G erä t durchzuführen (§ 34 und Vorbem er­

kung der Unfallverhütungsvorschriften).

Dazu kann auch eine Nulleitung verw en det werden.

Ein Leitergangsloch war nicht umw eh rt. Beim Aufmaß stürzte ein Bauführer durch diese nicht gesicherte Öffnung ln der Gerüstlage ab und w urd e schwer verletzt. An den Leitergangslöchern Ist also stets für ausreic hende Sicherungen zu sorgen (Abb. 15).

Die V erankerung eines Gerüstes w ar an sogenannten Querleger n ln Fensteröffnungen ausgeführt. Diese Verankerungen, die bekanntlich in 9 m waagerechtem und 7 m senkrechtem A bstande vorh anden sein müssen, w urden beim Fenstereinsetzen gelöst. Das Gerüst kippte um, weil es ohne ausr eichen de V era nkeru ng war. Wären mit dem Hochführen des Mauer­

werks Vera nkeru ngsb ügel mit eingem auert worden, so hätten die Ver­

ankeru ngen beim Fenstereinsetzen nicht gelöst zu w erden brauchen. Durch die V erw endung dieser Verankerungsart wäre neben unnötiger U m spann­

arbeit auch der beschäm ende Gerüsteinsturz verh ütet worden (Abb. 17).

Eine elektrische Freileitung lag im Schwenkbereich des Turm dreh­

kranes. Zuständigkeitsstreitigkelten verhinderten ein rechtzeitiges Ver­

legen der Leitung. Belm Schwenken geriet der Kran mit dem Aufzug­

seil und der Last in die Leitung, zerriß sie und legte hierdurch die Strom­

zuführung zur Grundwas serabsen kung still. Der Baugrubeneinsturz durch ansteig en des G ru ndwasser kon nte nur ln letzter Minute durch Wie der­

in betriebsetzen der Stromversorgung verhütet werden. Schwere Ver-

Abb. 22. Durch dieses zur Zeit des Unfalles nicht abgesperrte Deckenloch stürzte der Polier beim Aufmaß ab.

(10)

5 8 8 R o l o f f , Entwurf und O berb aulei tun g Im D ien ste der Sicherh eit d e s B au s tellen b etrieb es F a c h s c h rift r. a. g e s . B a u in g e n ie u rw e s e n

Reichnähe zu Rohrleitungen, Trägern oder zum feuchten U nte rgründe liegen.

Eine elektrische Han dbohrm aschin e erhielt plötzlich durch die Lösung einer inneren Verschra ubung einen G ehäuseschluß. Der Zim merer , der nach einem G ew itterre gen seine Arbeit gera de wieder aufnehm en wollte, veru nglückte tödlich durch den elektrischen Strom. Diese Maschine hätte, wie je d e andere elektrische Maschine, g e e rd e t sein müssen. Eine vor­

schriftsmäßig ausgeführte S chutz erdung oder Nullung hätte dieses M enschen­

leben erhalten (Abb. 23 u. 24).

Durchschnittlich' ereignen sich täglich auf deutschen Baustellen drei tödliche un d w eitere 30 schwere Unfälle u nd rufen neben namenlosem Unheil u ngeheure Schäden am Bau selbst hervor. Baumaschinen, Geräte, Hölzer, Baustoffe, ja sogar Bauteile w erden dab ei beschädigt. Die stark b eanspruchte deutsche Bauwirtschaft kann sich dies a b e r nicht leisten.

Hier muß unte r allen U m ständen u nd gerade he u te durchgegriffen werden.

Der Entw erfen de un d der O berb aule ite r sind aber in erster Linie in der Lage mitzuhelfen, Unfallgefahren und Betriebsstörungen von der Baustelle fernzuhalten.

A l l e R e c h t e V o r b e h a l t e n .

W e rk sto ffu m stellu n g im M aschin en - und G erätebau.

Von Dipl.-Ing. H. S e i d e l VDI, Berlin.

Die vor vier Ja hren der deuts chen Technik vom F ührer des Groß- deuts chen Reiches gestellte Aufgabe der Werkstoffumstellung, d. h. der Schaffung und Bere itstellung von Stoffen, die an die Stelle bisher aus dem Ausland bezogener Stoffe treten sollen, hat w ährend des g e g e n ­ w ärtigen Krieges bereits ihre B ed eu tu n g für den D aseins kam pf unseres Volkes bew ie sen. Sie wird aber ü b er den Krieg hinaus von größter Wichtigkeit bleiben, da die zukünftigen Friedensa ufg aben, wie W ohnungs­

bau, Siedlung, U m la gerungen und N eueinrichtungen Innerhalb der Industrie, Ausb au der Verkehrseinrichtu ngen und nicht zuletzt die Beseitigung der Kriegsschäden, einen zusätzlichen Bedarf an M etallen und a nderen W erk ­ stoffen auslösen werd en, der nicht a n n äh ern d durch die Einfuhr gedeckt werden kann.

Auch innerdeutsche G rü nde und gem e in sa m e Aufgaben der euro ­ päischen Großraumwirtschaft zwingen uns dazu, an derWerkstoffumstellung, die durch die Errichtung der zahlreichen großen Erzeugungsstä tte n für Leichtmetalle, Zink, Eisen, Kunststoffe usw. große menschliche Arbeits­

le istungen und en ts prechendes Kapital geb u n d en hat, festzuhalten.

Dieser Zusam m enhänge m uß sich je der Ingenieur bei der Entwurfs­

b earb eitu n g u nd im Fabrik- oder Baubetrieb b e w u ß t sein. Bei der U m ­ stellung wird jedoch stets die Gütefrage en ts cheid end sein. Ziel einer je d e n U m stellung Ist, die G üte eines Erzeugnisses m indestens zu erhalten, nach Möglichkeit sie jedoch zu verbes sern , was in zahlreichen Fällen gelu ngen ist. Dabei ist es besonders wichtig, die dem neuen Werkstoff am be sten gerecht w e rd e n d e G esta ltu ng zu finden, die vielfach ganz er­

heblich von derjenigen abweicht, die bei den ursprünglich verw e n d e te n Werkstoffen als richtig erkannt un d ang e w e n d e t word en ist.

Um d en Ingenieuren der Praxis brauchbar e Angab en und Ratschläge für einen zw eckmäßigen Einsatz der neuen Werkstoffe zu geben, führt der V e r e i n D e u t s c h e r I n g e n i e u r e im NS.-Bund D eutscher Technik auf A nregung der Reichsstelle für M etalle und In Ü bereins tim m ung mit dem Reichsministerium für Bewaffnung und Munition sowie dem Bevoll­

mächtigten für die M as chinenproduktion u n ter Mitwirkung der W ehrk reis­

beauftragten und Sparstoffkommissare des Reichsministers für Bewaffnung und Munition V o r t r a g s r e i h e n über die Werkstoffumstellung im Maschinen- un d G eräte bau in 15 Städten des Reiches d u r c h 1). Eine dieser Tagungen hat am 11. O k to b er 1940 ln Berlin stattgefunden.

Die Vorträge, die sich mit der Berechnung und F o rm g e b u n g wichtiger Maschinenteile, wie Lager und Zahnräder, von Maschinen u nd Fahrzeugen, fe rner mit der Bearb eitu ng und dem O berflächenschutz d e r metallischen Stoffe befassen, verd ien en weit ü b er d en en gere n Kreis der Mas chinen­

technik hinaus Beachtung. F ür d en B auin genieur sind die F ra gen der Lagerung un d A ntriebsü bertra gung der Baumaschinen, der G estaltung von P u m p e n und R ohrle itu ngszubehör sowie des Oberflächenschutzes von Met allen von b esonderer Bedeutu ng. Auf den Inhalt der Vorjräge, die besonders auf die se Fragen A ntwort geben, soll daher im folgenden etwas näher ein geg angen w erden.

A u s t a u s c h w e r k s t o f f e im L ä g e r b a u . Bei der G estaltu n g von Lagern ist v or allem davon ausz ugehen, daß grundsätzlich für alle Gle itvorg änge bei gesch m ierten Flächen die Oberfläche, nicht aber das inner e des tragenden Werkstoffs die en ts cheid ende B edeutung hat. Daher ist w eit­

g e h e n d e Besc hrä nkung der Dicke der Laufschicht nicht nu r au s Spars am ­ keit g e b o te n , sondern auch sachlich richtig. Sie hat schon zu beacht­

lichen L eistungssteig erungen geführt.

Als Austauschstoffe für die früher verw e n d e te n Weißm eta lle mit hohem Zinngehalt können nach den heutigen Erfahrungen ohne Bedenken die im N orm blatt DIN 1703 U ang eg eb en en z i n n a r m e n u n d z i n n f r e i e n W e i ß m e t a l l e (Bleilagermetalle) v e rw e n d e t werd en. Da Bleibronzen und Sonderbr onzen nu r noch in besc hränkte m Umfang bei bestim m ten geringen W anddicken v erw en d et w erd en können, ist man hie r vom Ein ­ stoff- zum Zweistofflager (V erbundgußlager) übergegangen. Derartige Lager stellen h eu te die besten verf ügbaren Gleitla ger dar. Sie halten F lä chenpressungen von 250 kg/cm2 bei Gleitgeschw in digkeiten von 8 m/s einwandfrei aus. Im F lu gm oto renbau g e h t man mit den A usgußdicken bis zu 0,3 mm h e ra b ; im F ahrzeugm otorenbau w erden die Lagerausgüsse te ilweise nicht unter 1 mm gehalten, da der Ausguß sich dann bei Auf­

treten von K ante npre ssu ngen leichter verformt als ein d ü n n erer und so ein . F r e s s e n “ in den Lagern verhindert wird. Ü berall dort, wo eine Notlaufschicht gefordert wird, z. B. in lebens wichtigen Betrieben, geh t

x) Auszüge aus den Vorträgen dieser Vortragsreihe sind in dem Buch Werkstoffumstellung Im Maschinen- und Appara te bau, Berlin 1940, VDI- Verlag, zu sam m engefaßt (72 S. mit Bildern, Preis 2 RM). Ü b er w eitere Veröffentlichungen gibt die Geschäftstelle des VDI, Berlin NW7, Herman n- Göringstraße 27, Auskunft.

man zu Dreistofflagern über, bei denen die G ru ndschalen aus Stahl, Stahlguß oder Gußeisen, eine Zwischenschicht aus K upferlegierungen und Ausgüsse aus Weißm eta lle n (Bleilagermetall) bestehen.

L e i c h t m e t a l l - L a g e r lassen sich auf drei ve rs chie denen G ebie te n einbauen. Bei der Lagerung von Buchsen mit mäßiger Bela stung und G leitgeschwindigkeit treten sie an die Stelle von Messing- un d Rotguß­

lagern. Fü r Lager mit hoher Bela stung und geringer Gleitg esch w in digkeit oder hoher Gleitgesch w in digkeit und mäßiger F lächenbela stung eignen sich besonder s die A lu m iniu m le gieru ngen mit h ohem Siliziumgehalt.

Das dritte A n w endungsgebiet ist die Lageru ng des Triebw erks schnell­

laufender V erb re nnungsm asc hinen m it hoher L agerb elastu ng u nd hoher Gle itgeschwindigkeit, für die bis her Weißmetall-Lager auf Rotg ußstütz ­ schale oder Bleibronze auf Stahlstützschal e v e rw e n d e t w urden. Hierfür sind b eso n d ere Alum iniumlagerwerkstoffe entw ic kelt w orden.

Bei ein em Lagerdruck von u n ter 10 kg/cm 2 u nd Gieitgeschw indig- keiten von 0,1 bis 3 m/s g e n ü g t als Lagerwerkstoff gew öhnlicher dichter G r a u g u ß mit ein er Brinellhärte von über 180 k g /m m 2. Bei höhere n Drücken v e r w e n d e t man Grauguß h öherer Festigkeit. D amit die aus Stahl b e ­ steh en d e Welle nicht durch . F r e s s e n “ besc hädigt wird, empfiehlt es sich, gehärtete oder ein satz gehärte te Wellen einzubauen. Vor allem muß das Entstehen trockener Reibung v erh in d ert w erden. Es ist dah er darauf zu achten, daß stets ein Öl- oder Fettfilm im Lager vorhanden ist un d voll­

ständig erhalten bleibt. Einwandfreies Schmiermittel und gu tes Schmieren sind der beste Schutz der Welle bei G ußeisenlagern.

S i n t e r e i s e n (Wichte 5,5 bis 6 k g /d m 3) findet man an Stelle von Bronze und Rotguß In Lagern von Kranlaufrädern, als Lagerbüchsen von Förd erbändern und Rollenrosten, als Lagerschalen in Stahlstützschalen an M uldenkip pern, als Lagerschalen für F ö rd erw ag en und V erschiebelo ko­

mot iv en, als Buchsen und Lager für Bagger und Elektromotoren. Dieser Werkstoff besteht aus formgepreßtem und gesinte rtem Reineisenpulv er und hat hervorragende Gleiteigenschaften, gu te Verschleißfestigkeit und gute Wärmeleitfähigkeit. Sein Ö lhalteverm ögen sichert stets einen b e ­ triebsicheren Ölfilm.

Z i n k l a g e r w e r k s t o f f e werd en erst seit kurzem eingesetzt. Trotzdem liegen bereits Erfahrungen aus der Praxis vor, die mit d en günstig en Erw artungen au s verg leic henden Laufversuchen mit den bekannte n Lager­

le gierungen auf Kupfer-, Zinn- u nd Bleigrundlage in gute m Einklang stehen. Die in Betracht k o m m e n d e n Guß- un d K netlegieru ngen mit 10 oder 4°/0 Aluminium, 0 , 7 % Kupfer u nd 0 , 0 3 % M agnesiu m sind für die H erstellung von V ollagern u nd als Ausgußwerkstoffe geeig net. Es sind mit ihnen Flä chenpressungen bis 150 kg/c m 2 bei 4 m/s Gleit- gesch w ln dlgkeit erzielt w orden. Erp ro bte A n w e n d u n g sg e b ie te sind u. a.

Lagerschalen un d Lagerb üchse n für D am pfm aschinenseitenlager, K re uz­

kopflager, K urbellager für Schw ingsiebe, Lagerschalen für Steh lag er und Sellerslager.

L a g e r a u s K u n s t h a r z - P r e ß s t o f f sind h e u te in der gesam te n deutschen Industrie mit Erfolg eingeführt. Für ihren erfolgreichen Ein ­ satz muß man sich allerdings z. T. von den für Metallager geltenden Begriffen frei m a c h e n 2). Die für Lager hauptsächlich in Frage kom m enden Preßstoffe sind In DIN 7703 zu sam m engeste llt. Bei der schlechten W ärm e­

le itu ng des Preßstoffes sind g u te Schmieru ng und K ühlu ng sowie kurze Bauart des Lagers Vorausset zu ng für erfolgreichen Einbau. Die Wand- dicke soll nicht m ehr als 1 0 % des Wellendurc hm essers betrag en . Da durch Ölein w irkung eine leichte Q u e llu n g der Oberfläche des Preßstoff- lagers eintritt, sind beim Ein bau w eite Laufspiele zu geben, um ein Festsetzen der W elle zu verhindern. Preßstofflager müsse n w ährend des Einlaufens beobachtet w erden.

Am w eiteste n verbreitet sind Kunstharz-Preßstofflager in der Eisen- und Metallhüttenin dustrie. Aber auch im allgem einen M aschinenbau sind die Einsatzmöglichkelten groß. Besonders günstig liegen die Verhältnisse bei Förd eran lagen , wie Feld b ah n w ag en , Förderhunden, bei der Lageru ng von Kranseilrollen, Laufrädern, dem H ub- u nd Fahrw erk von Kranen, von Laufrollen in Seilbah nwagen und bei den Lagern von Betonm isch ­ maschinen un d Zem entfö rd er schnecken.

G e t r i e b e r ä d e r . Als Austauschwerkstoff für Chrom-Molybdän-Einsatz- stähle ha b e n sich im Zahnra dbau C h r o m - M a n g a n - S t ä h l e g u t ein­

geführt. Fü r Stirn- und Keg elräder ist im G roßgetr ie bebau auch mit unle giertem Stahl ein befriedigendes Laufv erhal ten zu erreichen. Auch Räder aus K u n s t h a r z - P r e ß s t o f f k o m m en in Frage.

2) Vgl. auch VDI-Rlchtlinlen: G estaltu n g un d V e rw e n d u n g von Gleit­

lagern aus Kunstharz-Preßstoff, Berlin 1939, u nd die zu diesen Richtlinien erschein enden Ergänzungsb lätfer 1 und 2.

(11)

J a h r g a n g 18 H e ft 51

2 9 . N o v e m b e r 1940 S e i d e l , Werkstoffumstellung im Maschinen- und Gerätebau 5 8 9

Bel Schneckenrädern haben sich infolge ihrer geringen Wichte L e i c h t m e t a l l - L e g i e r u n g c n vo r allem im Fahrzeugbau bewährt. Im Verschleiß stehen auch die Z i n k l e g i e r u n g e n kaum hinter den Leicht­

metall-Legierungen zurück. Für G etriebe mit geringen Umfangsgeschwin­

dig keite n und mittleren Zahnflankenbelastungen kann man auch Schnecken­

räd er aus K u n s t h a r z - P r e ß s t o f f und K u n s t h a r z - P r e ß h o l z verw enden.

Das Kunstharz-Preßholz hat ho h e Biegefestigkeit, aber auch höhere Quell- empfindlichkeit ge gen Öl und Wasser.

Im G etrieb eräd erb au ist bisher eine scharfe Abgrenzung der An­

w endungsbereiche der neuen Werkstoffe nicht möglich; es sind noch w eitere Forschungsarbeiten notwendig. Ziel für die künftige V erwendung der Austauschstoffe ist, Kupfer und Zinn einzusparen, dabei aber eine V erschw endung von Aluminium, Magnesium u n d Zink zu verm eid en .

P u m p e n . Im Pum penbau ist man bei Eisen nicht angreifenden Betriebsstoffen, wie Ö le n und Benzol, stark alkalischem Speisewasser, Laugen un d Ammoniak bei Tem per aturen bis etwa 2 50° und niedrigen Drücken auf Eisenaus führung für sämtliche Pum penteile übergegangen.

Man v e rw e n d e t G u ß e i s e n u n d d e v i s e n f r e i e S t ä h l e nach DIN 1611 und DIN 1661. Auch T e m p e r g u ß kann für verschiedene Teile verw endet w erden. Bei höhere n Temperaturen und Drücken komm en S t a h l g u ß , Elektro guß und Elektrostahlguß als Baustoffe in Betracht.

Als rost- und säurebeständiger Austauschstoff an Stelle von Bronze hat sich C h r o m g u ß bewährt. Ein weiterer wichtiger Austauschstoff für Chrom-Nickel-Molybdän-Stähle und Hartblei ist besonders bei Säure­

pumpen S i l i z i u m g u ß mit etwa 16% Silizium. Da er infolge seiner großen Härte nur durch Schleifen bearbeitet werden kann, geringe Festig­

keit hat und empfindlich gegen hohe Temperaturen und Temperatur­

w echsel ist, müssen diese nachteiligen Eigenschaften schon beim Entwurf der Pumpe berücksichtigt werden.

K u n s t h a r z - P r e ß s t o f f ist bei Pum pen schon vielfach angew endet word en, so z. B. ln den Plunger führungen für Stopfbuchsen und G ru nd­

buchsen bei P re ßpum pen. Eine be so ndere Schmierung der Tauchkolben ist kaum notw endig , da schon das Wasser, das beim Arbeiten des Tauch­

kolb ens mitgerissen wird, die Arbeit des Schmierstoffes besorgt.

Im Kreiselpumpenbau sind auch S t e i n z e u g u n d P o r z e l l a n als Austauschstoffe zu verw enden. Auch durch bauliche Maßnahmen, wie Lageru ng der Welle nicht im Innern der Pumpe, sonder n außerhalb des G eh äu ses in zwei weit auseinander gestellten Lagern, kann man z. B.

G ru ndbuchsen u nd Laufbuchsen aus Rotguß ganz verm eid en.

O b e r f l ä c h e n s c h u t z v o n M e t a ll e n . Die als Austauschstoffe in Betracht k o m m e n d e n Metalle bedürfen vielfach als Schutz ge gen Zerstörung durch chemischen Angriff eines besonderen Oberflächenschutzes. Dieser Schutz ist auch bei allen Anlagen notwendig, die dem Angriff der Luft und des Wassers a usgesetz t sind.

S t a h l u n d E i s e n müssen genau wie im Stahlbau auch im Maschinen- und G erätebau fast stets Oberflächenschutz erhalten. Einen dauerhaften S chutz liefert Anstrich mittels trocknender Öle. Es komm t dabei darauf an, seine A bbauerzeugnisse in der Grundschicht durch alkalische Pigmente, wie Bleifarben oder Zinkoxyde, zu binden. Die Grundschicht ist wiederum durch eine Deckschicht möglichst ho her Quellfestigkeit abzudecken. Für d en Aufbau der Deckschichten stehen h eu te neben natürlichen Harzen gut b e w ä h rte synthetisc he Lackharze zur Verfügung. Von den Zellulose­

lacken sind die Lacke aus Benzylzellulose w egen ihrer hohen Wasser­

unempfin dlic hkeit geschätzt. Bei gesteigertem chemischen Angriff, z. B.

durch Rauchgase, hat sich Chlorkautschuk bewährt. Bei einmaligem Schutz von Stahl und Eisen auf längere Zeiträume ist man auf mehrere Millimeter dicke Schutzschichten übergegangen, deren Grundstoffe Erd­

ölb itu m en und Steinkohlenteerpech sind.

Als metallische Ü berzüge von Stahl und Eisen kommen seit langem Verzinkungen, Tauchüberzüge von Zinn, Blei und Aluminium in Frage.

Der be so ndere Vorteil galvanischer Überzüge liegt in ihrer durch Wasser­

stoffeinlagerungen zu erklärenden großen Härte. Auf dieser Erkenntnis beruht auch die Hartverchromung.

Von den Deckschichten größerer Schichtdicke sind die Plattierungen se hr verbreitet. Besonders sparsame Verw endung von Deckmetallen gestatten die sogenannten Diffusionsschichten. Derartige Schichten aus Aluminium sind z. B. gegen schweflige Säure und als Zunderschutz ge­

eignet. F ür Beschläge verw endet man vielfach ein Diffusionsverfahren, das auf der Anreicherung von Silizium im Stahl beruht. Besonders wichtig ist die Diffundierung von Chrom im Stahl gew orden. Sie wird jetzt auch bei Milchkannen und nahtlosen Rohren angewendet.

Bei L e i c h t m e t a l l e n sind oxydische Überzüge, die nach dem MBV- un d dem Eloxal-Verfahren hergestellt werden, seh r verbreitet.

Sie ergeben eine für Aluminium beso nders werkstoffgerechte Art der Oberflächenbehandlung. Unter den metallischen Überzügen kommen neben Tauchverfahren und galvanischen Verfahren vor allem die Plattier­

verfahren in Betracht. Die Auflagen bestehen dabei vielfach aus Rein­

aluminium oder hochkorrosionsbeständigen Aluminiumlegierungen. Kupfer­

plattiertem Aluminium ko mm t als Austauschstoff für Vollkupfer besondere Bedeutu ng zu. Ein gu te r Oberflächenschutz von Leichtmetallen läßt sich auch durch Färb- und Lackanstriche erreichen, wenn man die Leicht­

metalle zweckentsprechend vorbehandelt. Schließlich kann man für Leichtmetalle auch Beläge aus nichtmetallischen Stoffen, wie Holz, Kunst­

harze, G um m i und Bitumen, verw enden.

Bei Z i n k - u n d Z i n k l e g i e r u n g e n hat sich besonders eine 0,025 mm dicke Schutzschicht bewährt, deren unterer Teil aus Nickel und deren oberer Teil aus Chrom besteht. Da jedoch ein Vernicklungsverbot besteht, wird jetzt auf Zink ein Messing- oder Kupferniederschlag aufgebracht, der sich ebenfalls verchromen läßt. Mit der Metallspritzpistole kann man verhältnismäßig dicke AIuminium-Magnesium-Überzüge aufbringen, deren Bearbeitung jedoch ziemlich kostspielig ist. Von den nichtmetallischen Zin küberz ügen haben Chromat- und Phosp hatüberz üge große Bedeutung.

Um den Korrosionsschutz zu erhöhen, kann man Phosphatüberzüge auch mit Öl, Wachs oder Lacken nachdichten. Zum Lackieren von Zink- und Zinklegierungen kann man alle am Markt erhältlichen, an der Luft oder im Ofen trocknenden Lacke verwenden.

Durch die Werkstoffumstellung und den Neueinsatz verschiedener Metalle ist das G ebiet der O berflächenbehandlung stark befruchtet worden.

Durch eifrige Arbeit hat man dabei neue Fortschritte erzielt. Dem Nicht­

fachmann ist zu empfehlen, daß er sich Rat und Auskunft von maß­

geb en d en Stellen einholt, damit auch auf diesem G ebiet eine unnötige Verschwendung von Werkstoffen verm ieden wird.

A u s s t e llu n g . Die Vortragsreihen waren In Berlin und ändern Orten mit einer Ausstellung verbunden, die an zahlreichen Beispielen aus den vers chiedensten A nwendungsgebiete n zeigte, welche Möglichkeiten für die U m stellung auf Heimstofffe gegeben sind und auf welche Weise man den besonderen Anforderungen dieser Stoffe an die Gestaltung gerecht gew orden ist.

V erm ischtes.

F o r s c h u n g s g e s e l l s c h a f t f ü r d a s S t r a ß e n w e s e n . An Stelle des vers to rb e n e n Gen eraldirektors Dr. W. K r u s p i g und des zurückgetretenen Gen eraldirektors Sr.=gng. S p i l k e r hat der Vorsitzende, Reichsminister Dr. T o d t , den G eneraldirekt or Dr. O. E. B ö d e r , H amburg, un d Direktor H a v e r , Essen, in den Vorstand berufen.

Halbleiterschicht übertragen. Wegen der geringen Masse der Halbleiter­

schicht ist die Übertragung bis zu mehreren kH z praktisch trägheitslos möglich. Die Empfindlichkeit beträgt etwa 2 % der Widerstandsände-

H ilf s m itte l fü r M e s s u n g e n a n B a u w e r k e n . Für Druck- und Zug­

m essungen an Fachwerken, zum Messen der Werkstoffbeanspruchung In statisch unbestim m ten Tragwerken und zum Untersuchen von Schwingungs­

vorg ängen sind von der Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft neue Hilfs­

mittel entw ickelt worden, die die Form eines Streifengebers oder Ring­

gebers haben.

Der S t r e i f e n g e b e r (Abb. 1) ist ein kleiner Streifen von hohem W id erstande, der für Dehnungsm essu ngen aller Art in Betracht kommt.

Infolge des großen Schwingungsbereiches, des geringen Gewichtes, der kle inen Ausmaße, der flachen Form und der einfachen Art des Anbringens am Prüfteil wird das M eßergebnis ohne Rückwirkung w iedergegeben.

Ein Streifengeber wird auf die zu prüfende Stelle aufgeklebt und kann bei vorsichtigem Ablösen nach einer Messu ng mehrfach verw endet werden.

Der R i n g g e b e r (Abb. 2) die nt zum Messen von Schw ingungsweiten zw eie r geg en ein an d er beweglicher Teile. Der Ring, der aus einem fe d ern d en Werkstoff b e s t e h t ' und durch zwei einande r g egenüber lie­

g e n d e Laschen an den bew eg lichen Teilen aufgeklebt o d er aufgeschraubt wird, hat an der Innenseite vier Streifengeber, die in Brückenschaltung zu ein a n d er liegen. Das eine Paar der Drahtlitzen wird an eine Strom­

qu elle und das andere Paar an ein M eßgerät angeschlossen.

Ein Streifengeber besteht aus einer dünnen, auf einem Streifen auf- getragenen Halbleiterschicht, deren elektrischer Widerstand zwischen 10 u nd 15 k O hm liegt und sich mit der Dehnung ändert. Durch die Innige V erbin dung mit der Prüfstelle w erd en alle Längenänderungen auf die

Abb. 1. Streifengeber für Dehnungsmessungen an einem I- Elsen mit angeschlossener Meßbrücke.

rung bei 1 % 0 D ehnung; sie Ist auf jedem Streifengeber ge nannt und ändert sich auch nicht, wenn nach einer Messung der Streifengeber vor­

sichtig w ieder abgeiöst wird. Bei den Ringgebern hängt die Empfind­

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