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Reichsgesetzblatt : herausgegeben im Reichsministerium des Innern, 1883 nr 9

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Academic year: 2022

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(1)

9leid)é=©efe|í>íatt.

J X i 9 .

® e f e | , betreffenb bte .feaníenberftdjetung bet Sltbeiter. <5. 73.

(9ír. 1496.) ©efefc, betreffenb bte ítranfenOerfídjerung ber 2lrbeiter. 'Born 15. 3uni 1883.

3 B tt f Don (BotteS ©naben T)eutfcber ^aifet, $oníg Don premien x.

nerorbnen im Acamen be§ 9teid)§, nad) erfolgter Suftimmung be§ ©unbe§ratl)8 unb be§ 9leid)§tag3, toa§ folgt:

A . ©erftcfyerung^fóang.

$. l .

©erfonen, toetefe gegen ©epalt ober öofn befdpäftigt ftnb:

1. in ©ergio er ten; ©atinen, 3lufbereitung§anjialten, ©rücfjen unb ©ruben, in gabrifen unb .Jütten roer len, beim ©ifenbapn* unb ©trmenbampf[d)iff faprtSbetriebe, auf SBerften unb bei ©auten,

2. im ipanbtoerf unb ín fonftigen ftebenben ©etoerbebetrieben,

3. in ©etrieben, in benen üDampffeffel ober butd) elementare straft (SSinb, SBaffer, íDampf, ©as, l)eipe Suft te.) beioegte Xriebtoerfe ¿ur ©er»

loenbung fommen, fofern biefe ©ertoenbung níd)t a u s ff lie f lid) in not»

übergepenber ©emtíumg einer niept ju r ©eírieboaníage geljörenben

^raftmafcpine beftept,

ftnb m it SíuéSnapme ber im §. 2 unter giffer 2 bis 6 aufgefübrten ©erfonen, fofern niept bie ©efdpaftigung iprer 9iatur nad) eine oorübergepenbe ober burd) ben Slrbeitöoertrag im woraus auf einen Seitraum oon loeniger at§ einer 'Ißocfe befepränft ifi, nad) ©iafgabe ber ©orfepriften biefeS ©efetjes gegen ^ranfpeit ju oerftepern.

Sftcid^ö - ©efefeBt. 1883.

3tu§gege6cn ju Serltn ben 21. 3utti 1883.

15

(2)

VetrieBSbeamte unterliegen ber Verftd)er mtgSpflic£)t nur, wenn ilpc SlrbeitS*

werbienft an Copn ober ©epalt fech^weibrittel S ta rt fü r ben SlrbeitStag ntcf)t überfteigt.

2118 ©epalt ober ßopn int ©inne biefe§ ©efe|eS gelten auch Tantiemen unb StaturalBejüge. ©er SBertp ber lepteren ift nact) ©rtSburcpfchnittSpreifen in Slnfap ¿u Bringen.

§. 2.

©urcl) ftatutarifcBe Vejiintm ung einer ©emeinbe fü r ihren V e jirf, ober eine§ weiteren ^ommunalwerbanbeS fü r feinen SSejirf ober Steile beSfelben, fann bie Slnwenbung ber Vorfcpriften beS §. 1 erftreift werben:

1. auf biejenigen in §. 1 Be;,eigneten ^erfonen, beren Vcfcbäftigung ihrer Statur nach eine worübergepenbe ober bnrd) ben SlrbeitSwertrag im woraus auf einen Zeitraum won weniger als einer SBocpe Befd)ränft ift, 2. auf ¿panblungS = ©epülfen unb =ßeprlinge, ©epülfen unb ßeprlinge in

Slpotpefen,

3. auf ^erfonen, welche in anbereit als ben in §. 1 Bejeicpneten Transport*

gewerBen bcfcpäftigt werben,

4. auf Sperfonen, welche won ©eWerBetreiBenben aufierpalb ihrer VetriebS*

ftätten Befcpäftigt werben,

5. auf felbftänbige ©eWerBetreiBenbe, welche in eigenen VetriebSftätten int Sluftrage unb fü r Sted;nung anberer ©eWerbetreiBenber m it ber ¿per*

Teilung ober Bearbeitung gewerblicher ©rjeugniffe BefcBäftigt werben (^auSinbujtrie),

6. auf bie in ber ßanb = unb ^orflw irtpfcpaft Befd)äftigten SlrBeiter.

© ie auf ©runb biefer Sßorfcprift ergepenben ftatutarifcpen Beftimmungen ntüffen neben genauer Bezeichnung berjenigen klaffen won p ’tfcnen, auf weiche bie Slnwenbung ber fßorfcpriften beS §. 1 erflrecft werben fo li, Beftimmungen über bie SSer^flidptung ¿nr 2ln= unb Slbmelbung, fowie über bie Verpflichtung ju r (Sin^ablung ber ^Beiträge enthalten.

©ie Bebürfen ber ©enehnügung ber höhnen VerwaltungSbepörbe unb ftnb in ber fü r Befanntmacpungen ber ©emeinbeBepörben worgefcpriebenett ober üblichen gorm ¿U weröffentlichen.

§- 3.

2luf Beamte, welche in BeiriebSwerwaltungen beS SteicpS, eines BunbeS»

ftaateS ober eines ^ommunalwerbanbeS m it feilem ©ehalt angeftellt ftnb, finben bie Beftimmungen ber §§. 1, 2 biefeS ©efetjeS feine Slnwenbung.

2luf ihren Eintrag ftnb won ber VerftcperungSpflicht ju Befreien, sperfonen, welche im ÄranfBeitSfaile minbeftenS fü r breigehn Sßocpen auf Verpflegung in ber gam ilie beS 2lrBeitSgeBer8 ober auf gortjaplung beS ©epalteS ober beS ßopneS Slnfprud) paben.

(3)

B. ©emeinbe * .tanfenberftcherung.

§• 4.

g ü r alle werft dherung§:pflid/tigen sperfonen, meld£)e nicpt einer ©rt§ ^ranfenfaffe (§. 16),

einer Betriebs» (gabrif=) ^ranfenfaffe (§. 59), einer S au * 3iranfenfaffe (§. 69),

einer gnnungg = $ranfenfaffe (§. 73), einer $naf>:pfd)aft§faffc (§. 74),

einer eingefchriebenen ober auf ©runb ianbeSreditiidter Sorfcferiften errichteten §ülf8faffc (§• 75)

angeboren, tritt bie ©emeinbe * Äranfenoerftd/erung ein.

$Perfüllen ber in § § .1 , 2 , 3 bejeid/neten 3 lrt, toelche ber Serftcherung§=

|)fiid)t nicht unterliegen, fomie © ienft boten ftnb berechtigt, ber ©emeinbe«Ärahfen*

Oerficherung ber ©emeinbe, in beren S e jirf f:e befchäftigt ftnb, befutreten. ©er S e itritt erfolgt burch fdiriftlidje ober münbliche ©rflärung beim ©emeinbeoorjlanbe, gemährt aber feinen Slnfprudf auf llnterftiitjung im gatte einer bereits ju r Seit biefer ©rflärung eingetretenen ©rfranfung. Seigetretene, welche bie SerftcherungS*

beitrage (§. 5) an jtoei auf einanber folgenben Sahlunggterminen nicht geleitet haben, fd/eiben bamit aus ber ©emeinbe = ftranfenoerficbetung au§.

§• 5.

denjenigen ^erfonen, fü r welche bie ©emeinbe. Äranfenoerficherung eintritt, tjl oon ber ©emeinbe, in beren S e jirf fte befchäftigt ftnb, im gatte einer ßranfheit ob« burch Äranfheit perbeigeführten ©noerbgunfäl)igfeit ßranfenunterftü|ung ju

e i b 33°n bm1'ei6en ^ai bie ® emeinbe Äranfenoerftcherungbbeiträge (§. 9) ¿u

§. 6.

3118 $ranfenunterftü|ung ift ju gemähten:

1. oom Seginn ber f t rauf fe it ab freie ärztliche Sel)anblung, Slrjnei, fomie S tille n , Srud)bänber unb ähnliche Heilm ittel/

2. im gatte ber ©rmerbgunfähigfeit, oom brittcn Sage nach bem Sage ber (Srfranfung ab fü r jeben SlrbeitStag ein fttanfengelb in Höhe ber Hälfte beS ortsüblichen SagelopneS gewöhnlicher Sagearbeiter.

©ie ftranfenunterfiü|ung enbet fpäteftenb m it bem Slblauf ber brenebnten Ssocbe nach beginn ber ftranfbeit.

15*

(4)

© ie ©emeinben ftnb ermächtigt, ju befcfjliefim, bafj bei Stranfheiten, weld)e bie Vetifeiligten ftd) oorfätjlich ober bitrci) fdfulbpafte Vetlfeiligung bei Schlägereien ober Staufhänbeln, burd) S runffälligfeit ober gefd)ied)tticC)c AuSfcpweifungen ju=

gezogen haben, bas ^ranfengelb gar nicht ober nur theilmeife gemährt w irb , fowie baff ^ierfonen, welche ber SSerftcherungg^fticht nicht unterliegen unb freiw illig ber

©emeinbe »Äranfenoerfidferung beitreten, erft nach A blauf einer auf t)öcbfteng fecps Aßodien oom Beitritte ab ju bemeffenben $ rift ^ranfenunterjiü^ung erhalten.

©aS Ütranfengelb ift wöchentlich poftnumeranbo ju jal)len.

§• 7.

An Stelle ber in §. 6 oorgefchriebenen ßeiftungen !ann freie Ä ur unb Verpflegung in einem Äranfenbaufe gewährt werben, unb jw ar:

1. fü r biejenigen, welche oerheirathet ober ©lieber einer gam ilie ftnb, m it ihrer guftim m ung, ober unabhängig oon berfelben, wenn bie A rt ber Äranfheit Anforberungen an bie Vepanblung ober Verpflegung ftellt, welchen in ber gam ilie beS (Erfranften nicht genügt werben fann, 2. fü r fonfiige (Erfranfte unbebingt.

§ a t ber in einem ftranienhaufe Untergebrachte Angehörige, beren Unter»

palt er bisher auS feinem ArbeitSoerbienfte befinden hat, fo ift neben ber freien Uur unb Verpflegung bie Hälfte be§ in §. 6 fefigefe^ten ÄranfengelbeS ju leifien.

§• 8.

©er Vetrag beS ortsüblichen SagelohneS gewöhnlicher Sagearbeiter wirb oon ber höheren Verwaltungsbehörde nach Anhörung ber ©emeinbebehörbe fcftgefe^t.

©ie geftfeijung finbet fü r männliche unb weibliche, fü r jugenbliche unb erwachfette Arbeiter befonberS ftatt. $ ü r Lehrlinge g ilt bie fü r jugenbliche Arbeiter getroffene gejlftellung.

§• 9.

© ie oon ber ©emeinbe ju erhebenben VerftcherungSbeiträge follen, fo lange nid)t nach Sftafigabe beS § .1 0 etwas anbereS feftgefept ift, einunbeinhalbeS ^¡rojent beS ortsüblichen SagelopneS (oergl. §. 8) nicht überfteigen unb ftnb mangels befonberer Vefchlufjnal)me in biefer £>öhe ju erheben.

©iefelben fließen in eine befonbere Äaffe, auS welcher auch öie Oranten»

unterjlüiiitngen ju befreiten finb.

© ie (Einnahmen unb Ausgaben biefer $affe ftnb getrennt oon ben fonfligen (Einnahmen unb Ausgaben ber ©emeinbe feftjuftellen unb ju oerrechnen, ©ie Verwaltung ber Sbaffe hat bie ©emeinbe unentgeltlich ju führen. (Ein ^apreS»

abfcplufj ber ftaffe nebft einer Ueberficpt über bie Versicherten unb bie UrantbeitS»

oerpältniffe ift alljährlich ber höheren Verwaltungsbehörde einjureidfen.

(5)

fReic^ert bie Seftänbe ber $ranfenoerftcherung§faffe nicht avtS r um bie fällig werbenben Sluggaben berfelbett ju becEen, fo ftnb aug bet ©emeinbefaffe bie erfütbetlidben Sorfd)üffe ¿u leiden, meiere ihr, oorbehaltlid) ber Seitimmungen beS

§. 10, bemnäct)[t aug ber $ranfenoerfid)erunggEaffe m it ihrem Steferoefonbg ju erstatten ftnb.

§. 10.

(Ergiebt ftd) au§ ben ^ahregabfcblüffen, baff bie gefeblidfeu tranfen»

oerfidberunggbeiträge ju r (Decfung ber gefehlten Sranfenunterftüimngen nid)t augreichen, fo fönnen m it ©cnebmigung ber höheren SerwaltungSbehörbe bie Seiträge big ju ¿wei ^¡rojent be§ ortsüblichen Sagelohneg (§. 8) erhöht werben.

Ueberfchüffe ber (Einnahmen über bie 9lusgaben, welche nicht ju r (DecEttng etwaiger Sorfchüffe ber ©emeinbe in Slnfprudf genommen werben, ftnb ¿unäcbfi ju r Slnfamntlung eineS SteferoefonbS ¿u oetwenben.

©rgeben ftd) aug ben ^abrcSabfcblüffen bauernb Ueberfchüffe ber ©innahmen aug Seiträgen über bie Sluggaben, fo ftnb nad) Slnfamntlung eineg Sdeferoefonbg im Setrage einer burd)fdmiidid)en ffabregeinnabme junächft bie Seiträge big ju einunbeinhalb ^irojent beS ortgüblichen XagelobneS (§. 8) ju ermäßigen. Set»

bleiben algbann noch Ueberfchüffe, fo hat bie ©emeinbe ju befdiliefen, ob eine weitere Söerabfetjung ber Seiträge ober eine (Erhöhung ber Unterftüijungen ein»

treten füll. (Erfolgt eine Sefcblufnabme nid)t, fo fann bie höhere Serwaltungg»

behörbe bie £erabfe|ung ber Seiträge oerfügen.

$. 11.

fperfonen, fü r weldfe bie ©emeinbe»Slratdenoerftdferung eingetreten ift, behalten, wenn fte aug ber biefelbe begrüttbenben Sefchäftigung augfeheiben unb nicht ju einer Sefd)äfiigung übergeben, oermöge welcher fte nach S o rfiifrift biefeS

©efetjeg SDiitglieber einer itranfenfaffe werben, ben Slnfpruch auf ftranfenunter»

ftüffung, fo lange fte bie Serftcberunggbciträge fortfablen unb etttweber im ©e«

meinbebejirfe ihres bisherigen Slufentlfalteg oerbieiben, ober in betn ©emeinbe»

bejirfe ihren Aufenthalt nehmen, in welchem fte gutegt befdfäftigt würben.

§. 12.

EDtebrere ©emeinben iönnen ftch burch übereinftimmenbe Sefdgüffe gu gemeinfamer ©emeinbe»^ranfenoerftdberung oereinigen.

(Durch Sefcbluf eineg weiteren ^ontmunaloerbanbeg fann biefer fü r bie

©etneinbe»Äranfenoerfid)erung an bie ste lle ber bemfelben angehörenben einzelnen

©emeinben gefegt ober bie Sereinigung mehrerer ilftn angelförenber ©emeinben ju gemeinfamer ©emeinbe »Sranfenocrfidferung angeorbnet werben.

S3o weitere fiommunaloerbänbe nicht begehen, fann bie Sereinigung mehrerer benachbarter ©emeinben ju gemeinfamer ©emeinbe»$ranfenoerfid)erung burch Serfügung ber höheren SerwaltungSbehörbe angeorbnet werben.

(6)

Derartige Vefcblüffe urtfe Verfügungen rnüffen über bie Verwaltung ber gemctnfamen Gemeinbe=$ranfenoerjtcherung Vefiimmung treffen.

Dte Vefdflüffe bebürfen ber Genehmigung ber höheren Verwaltunggbelwrbe;

gegen uie Verfügung ber letzteren, burch rt>eict)e bie Genehmigung oerfagt ober ertheut ober bie Vereinigung mehrerer Gemeinben angeorbnet w irb, fleht ben betheiligten Gemeinben unb Ifommunaloerbänben innerhalb oier SSochen bie Ve=

[cbm erbe an bie gentralbehörbe ju.

§. 13.

r , einer ©emeinbe nicht minbejfeng fünfzig fßerfonen oorhanben, fü r melche bte Gemembe^ranfenoerftcherung einjutreten hat, ober ergiebt ftcb aug ben MreSabfchluffen (§. 9 Sibfaij 3) einer Gemeinbe, baff auch «ach Grbö&ung ber Verftcherunggbeitrage auf ¿wei «projent beg ortsüblichen Dagelohneg (« 8) bie Decrung ber gefehlten Äranfenunterjlüfcung fortiaufenb Vorfchüffe ber Gemeinbe*

raffe erfordert, fo fann auf Eintrag ber Gemeinbe beren Vereinigung m it einer ober mehreren benachbarten Gemeinben ju gemeinfamer Äranfenoerftcherung burdb bte h°t)ere Verwaltunggbebörbe angeorbnet werben.

g r ifft bicfe Voraugfetmng fü r bie Vfetfrjahl ber einem weiteren kommunal*

»erbanbe angehörenben Gemeinben ju , fo fann bie höhere Verroaltunggbebörbe anorbnen, bag ber weitere Äommunaioerbanb fü r bie Gemeinbe«Äranfenwerficbe»

rung ber il)m angehörenben Gemeinben an bie Stelle ber eimeinen Gemeinben t treten hat.

c—rr ' [ e^er P*e Verwaltung ber Gemeinbe«^ranfenoerftcherung ftnb in biefen v «-> °‘e„ Drforberlitigerr Vorfchriften nach Anhörung ber betheiligten Gemeinben unb Verbanbe ju erlaffen.

Gegen bie auf Grunb ber oorftebenben Veftimmungen oon ber höheren JerWaltungsbehorbe erlaffenen Slnorbnungen unb Vorfchriften fleht ben beteiligten Gememben unb ^ommunaloerbänben innerhalb oier SVochen bie Vefcbwerbe an bte ^entralbehörbe ju.

Gemeinben oon mehr als jehntaufenb (Sinwohnern fönnen ohne ihre (Sin*

wtlltgung nur bann m it fleineren Gemeinben oereinigt werben, wenn ihnen bie Verwaltung ber gemeinfamen Gemeinbe*Äranfenoerftcherung übertragen wirb.

§• 14.

t s ® r"fr 0Uf f tunb b? §' 12 obtt be8 § • 13 i« 6 e i9efüljrte * ™ „ i 9„ „ 9 fann auf bemfetben SS ege Wteber aufgelöft Werben, auf Welchem fie berbeigeführt ift.

r „ ®ttrch Vefcblu§ beg weiteren Äommiutaloerbanbeg ober Verfuauna ber höheren Verwaltunggbehörbe fann bie Sluflöfung nur auf Antrag einer ber be*

thethgten Gemeinben herbeigeführt werben.

er r i „,-^ ei)er ^ie V erkeilung eineg etwa oothanbenen fReferoefonbg ift. falls bie Sluflofung burch Vefclfluh erfolgt, burch biefen, fallg fie Oon ber höheren Ver=

(7)

waltunggbehörbe angeorbnet w irb, in bcr bie Sluflöfung anotbnenben ©erfügung

©eftimmung ju treffen.

©egen bie ©erfügung ber ^ß^ercn ©erwaltunggbehörbe, burd) welche bie

©enebnügung ju einer befdfloffenen Sluflöfung e rte ilt ober »erfagt w irb, ober burd) welche bie Sluflofung angeorbnet wirb , fleht ben beteiligten ©emeinben unb Kommunaioerbänben innerhalb oict ©Jochen bie ©efdjwerbe an bie gentrab belforbe ju.

§. 15.

g ü r ©emeinben, Welche nad) ben ßanbeggefe|en ben nach ©orfdbrift biefeg

@efe|eg »erftcherunggpflichiigen ^üerfonen Kranfcnunterftüfsung gewähren unb ba=

gegen ¿ur Erhebung beftimmter ©eiträge berechtigt ftnb, g ilt bie lanbeggefepd) geregelte Kranfenüerftcherung als ©emeinbe=Kranfen»erficberuttg im ©inne biefeg

©efe|eg, fofern bie llnterftütjung ben Slnforberungen biefeg ©efetu’S genügt unb E)öt)ere Beiträge, als nad) bemfelben juläfftg ftnb, nicht erhoben werben, ©ine hiernach etwa erforberiid)e Erhöhung ber iln te rftü fu n g , ober Ermäßigung ber Beiträge muß fpätefteng big ¿um Slblauf eine§ gaßreg nad) gnfrafttreten biefeg

©efe^eg ijerbeigefülfrt werben

C. Ort^^ranfcttfaffen.

§. 16.

©He ©emeinben ftnb bered)tigt, fü r bie in ihrem ©ejirfe befd)äftigten »er»

fid)erunggfflid)tigen ^perfonen £>rtg*Kranfenfaffen ju errichten, fofern bie gal)l ber in ber Kaffe ¿u »erftd)ernben ^perfonen minbefteng einl)unbert beträgt.

© ie Drtg»Kran!enfaffen follen in ber Siegel fü r bie in einem ©ewerbgjweige ober in einer ©etriebgart befcfäftigten sperfonen errichtet werben.

©ie Errichtung gemeinfamer Drtg=Kranfenfaffen fü r mehrere ©ewcrbgjweigc ober ©etriebgarten ift ju lä ffig , wenn bie gahl ber in ben einzelnen ©ewerbgjweigcn unb ©etriebgarten befd)äftigten sperfonen weniger alg einhunbert beträgt.

©ewerbgjweige ober 33etrie&garten, in weld)en einhunbert ^¡erfonen ober mehr befd)äftigt werben, fönnen m it anberen ©ewerbgjweigen ober 33etriebäarten

¿u einer gemeinfamen £)rtg=Kranfenfaffe nur vereinigt werben, ttad)bem ben in ihnen befcbäftigten Sperfonen ®elegenl)eit ¿u einer Sleußerung über bie Errichtung ber gemeinfamen Kaffe gegeben worben ift. Sßirb in biefem galle ©Jiberffrud) erhoben, fo entfdheibet über bie guläfftgfeit ber Errichtung bie höhere ©erwaltungg»

bepörbe.

§. 17.

©urch Sinorbnung ber höheren ©erwaItungöbepörbe fann bie ©emeinbe

»erfflichtet werben, fü r bie in einem ©ewerbgjweige ober in einer ©etriebgart

(8)

befchäftigten Verfemen eine DrtS»Äranfenfaffe ju errichten, wenn bieS non Be»

heiligten beantragt wirb unb biefem Einträge, nad^bem fämmtlichen B eteiligten ju einer Steuerung barüber (Gelegenheit gegeben ift, mehr als bie §ätfte berfetben unb ntinbefteitS einfntnbert beitreten.

©aSfelbe g ilt non ber ©rridjtung einer gemeinfamen DrtS4tranfenfaffe für mehrere ©ewerb§zweige ober Betriebsarten, wenn bem Anträge mehr als bie Gälfte ber in jebern ©ewerbSzweige ober in jeher Betriebsart befestigten ^fer»

fonen unb im ganzen minbeftenS einl)unbert beitreten.

©egen bie Beifügung ber höheren BerwaltungSbelförbe, burd) welche bie

©rriefitung einer gemeinfamen £)rtS»(branfenfaffe angeorbnet w irb, fiept ber ©e=

meinbe innerhalb nier 3®od)en bie Befd)werbe an bie 3entralbel)örbe zu.

©enteinben, weldfe biefer BerpflidRung innerhalb ber non ber höheren Berwaltungsbel)örbe ju beftimmenben g rifi nicht rtaebfommen, bürfen non beti»

jenigen ^3erfonen, fü r welche bie Grricbtung einer £5rtS»Äranfenfaffe angeorbnet ift, Berficferungsbeiträge jitr ©emeinbe^lrantenncrftcberung (§. 5 Slbfa| 2) nid)t ergeben.

§. 18.

Beträgt bie g a ff ber in einem ©ewerbSzweige ober einer Betriebsart befchäftigten flerfonen weniger als einbunbert, fo fann bie (Errichtung einer £)rtS=

^ranfenfaffe geftattet werben, wenn bie bauernbe CeiftungSfäbigteit ber .(taffe in einer non ber höheren BerwaltungSbet)örbe fü r auSreicpenb erachteten Sfßeife ftd>er=

geftellt ift.

§• 19.

©ie ©ewerbSjweige unb Betriebsarten, fü r welche eine OrtS=.trä n t'enf affe errichtet w irb , finb in bem ta ffe njta tut (§. 23) ¿u bezeichnen.

© ie in biefen ©eWerbSjweigcn unb Betriebsarten befchäftigten er fonen werben, foweit fte rwrficperungSpflichtig finb, m it bem Sage, an welchem fie in bie B e fe stig u ng eintreten, Btitgüeber ber (taffe, fofern fte nicht nachweislich einer ber übrigen in §. 4 benannten Waffen angehören.

@oweit fie nicht oerficperungSpflichtig finb, paben fie baS 9ledpt, ber ta ffe beizutreten. ©er B e itritt erfolgt burep fcpriftliche ober münbliche Slnmelbung bei bem taffeiworftanbe ober ber auf ©runb beS §. 49 5lbfah 3 errichteten Bleibe»

ft eile, gewährt aber feinen Slnfprud) auf llntcrftüim ng im gälte einer bereits zur Seit biefer Slnmelbung eingetretenen ©rfranfung.

©er 2luS tritt ift tterftcperungSpfiichtigen f f er fonen m it bem © dfuffe beS

^Rechnungsjahres zu geflatten, wenn fie benfelben fpäteftenS brei Bconate zuoor bei bem Borftanbe beantragen unb oor bem SluStritte nachweifen, baff fte Blit»

glicber einer ber übrigen in §. 4 bezeichneten Waffen geworben finb.

©ie B litg lie bfd aft nichtoerftcperungSpfliddiger ^ferfonen erlifcht, wenn fte bie Beiträge an jtre i auf einanber folgenben gaplungSterminen nicht geleiftet haben.

(9)

©ie DrtSAranfenfaffen foHen minbeftenS gewähren:

1. eine 5franfenunterftühung, tüelcbe nach § § . 6 , 7, 8 m it ber SJiafigabe

¿u bemeffen ift, ba§ ber burchfdhnittlidbe Xagelofn berjenigen Staffen ber SSerjtcherten, fü r welche bie ftaffe errichtet w irb , foweit er brei SDiarf fü r ben Arbeitstag nid)t ü6erfdb>reitet, an bie ©teile beS ortS*

üblichen XagelofmeS gewöhnlicher Xagearbeiter tritt;

2. eine gleiche Unterjtütjung an 3ßöd>nerinnen auf bie ©auer non brei SBod)en nad) d)rer SUeberfunft;

B. fü r ben XobeSfall eines SÄitgliebeS ein ©terbegelb im ¿wanjigfachen SSetrage be§ ortsüblichen XagelohneS (§. 8).

©te geftfM ung beS burchfchnittlichen XagelohneS fann auch unter Serüd»

fichtigung ber ¿wifchen ben ^affenmitglicbern hmftchtlich ber SohnI)öhe befde£>enben SSerfd)iebenheiten flaffenweife erfolgen, ©er burdjfcbnittlidie Xagclofm einer klaffe barf in biefem gaüe nicht über ben betrag Don oier SJiarf unb nicht unter ben Setrag beS ortsüblichen Xagelol)neS (§. 8) feftgejM t werben.

§. 21.

©ne Erhöhung unb (^Weiterung ber Seiftungen ber OrtSAranfenfaffen ifi in folgenbem Umfange ¿uläfjtg:

1. ©ie ©auer ber ftranfenunteritütjung fann auf einen längeren Settraum als breijehn Sßochen big ju einem ^alue fejtgefe|t werben.

2. ©aS Äranfengelb fann auf einen höhnen SSetrag unb ¿war big ¿u brei Viertel beS burchfchnittlichen XagelohneS (§. 20) fe|tgefe|t werben;

neben freier ärztlicher Sefanblung unb Arznei fönnen aud) anbere als bie im §. 6 bejeidjneten Heilm ittel gewährt werben.

8. Sieben freier Stur unb SSerpflegung in einem ftranfenfaufe fann Uranien*

gelb bis ¿u einem Achtet beS burchfchnittlichen Xagelol)neS (§. 20) auch fotzen bewilligt werben, welche nicht ben Unterhalt non Singehörigen auS ihrem Sohne beftriiten hüben.

4. Sßödmcrinnen fann bie Stranfenunterftü|ung big ¿ur ©auer non fed)S SBochen nach ihree Siieberfunft gewährt werben.

5. greie ärztliche Sehanblung, freie Argnei unb fonftige Heilm ittel fönnen fü r erfranftc Familienangehörige ber Staffenmitglieber, fofern fte nicht felbft bem ^ranfennerftdherungSjwange unterliegen, gewährt werben.

Unter berfelben 95orauSfe|ung fann fü r (Sbefrauen ber Äaffenmitglieber im Falle ber ©ntbinbung bie nach Sir. 4 ¿uläfftge Stranfenunterjlüfcung gewährt werben.

SRci<f)8 > ®efetjbl. 1883.

§• 20.

16

(10)

6. ©a§ ©terbegeib fann auf einen höheren alg ben ¿wanjigfadfen Vetrag unb jw ar big jum »ierjigfad)en Vetrage be§ ortsüblichen SagelobneS (§. 8) erhöht werben.

7. Veim 2obe ber (SE)eftau ober eineg $inbe§ eineg Äaffenmitgliebeg fann, fofern biefe 5perfonen nicht fetbft bem Verfid)erung§jwange unterliegen, ein ©terbegeib unb ¿war fü r erfiere im betrage bis ¿u ¿wei © rittetn, fü r ledere bis ju r ^ä lfte beg fü r ba§ SDtitgfieb fejtgeftellten ©terbe*

gelbe8 gewährt werben.

Stuf weitere Unterftü|ungen, namentlich auf ^noaiiben*, SBittwen» unb SBaifenunterftütjungen, bürfen bie ßeiftungen ber Ort» * fötanfcnfaffe nicht aug=

gebest werben.

§• 22.

©ie Beiträge ju ben Drt§ O ranten taffen ftnb in ^projenten beS burd)fci>nitt=

liehen Sagelohneg (§. 20) fo ¿u bemeffen, ba§ fie unter <£inrec^nung ber etwaigen fonjiigen ©nna Ernten ber Staffe auöreicben, um bie ftatutenmägigen Unterftüijungen, bie Verwaltungbfoften unb bie ju r SlnfamtnEung ober (Srgänjung beS 9teferoe=

fonb§ (§. 32) erforberlichen ERücfiagen ju beeten.

§• 23.

$ ü r jebe £)rt§ »&raufenfaffe ift oon ber ©emeinbebe^örbe nad) Sln^örung ber VetheiEigten ober oon Vertretern berfelben ein Äaffenjtatut ¿u errichten.

©agfetbe muff Vejtimmung treffen:

1. über bie klaffen ber bem E^ranfenoerftcherunggjwangc untertiegenben

^perfonen, welche ber Haffe alg üDlitglieber angeboren fotien;

2. über 3Ert unb Umfang ber Unterftü|ungen;

3. über bie §öi)e ber ^Beiträge;

4. über bie Viibung beS Vorftanbeg unb ben Umfang feiner Vefugniffe;

5. über bie gufammenfefmng unb Berufung ber ©eneraloerfammiung unb über bie SErt ihrer VefcfiEu^faffung;

6. über bie Slbänberung beS (Statuts;

7. über bie StufftelEung unb V^üfung ber 3aE>re8recf)nung.

©ag © tatut barf feine Veftimmung enthalten, welche m it bem gweef ber

$affe nicht in Verbinbung ftet)t ober gefe|iicE)en Vorfcfwiften juwiberEäuft.

§. 24.

©a8 Haffenftatut bebarf ber Genehmigung ber boberen Verwaltunggbehörbe.

SSefcheib ift innerhalb fecpS SBoc^en ¿u erteilen, ©ie Genehmigung barf nur

(11)

toerfagt werben, wenn bag S ta tu t ben Slnforberungen biefeg Gefepeg nicht genügt.

Sßirb bie Genehmigung »erfagt, fo ftnb bie Grünbe mitjuti)eilen. ©er »erfagenbe SSefcheib fann im Sßege beg 3ßerwaltunggflreit»erfal)reng, wo ein foldfeg nicht befielt, im 233ege beg Slefurfeg nach SJtaffgabe ber SSorfc^riften ber §§. 20, 21 ber Gewerbeordnung angefod)ten werben.

Slbänberungen beg S tatuts unterliegen ber gleichen 33orfd)rift.

§. 25.

©ie £>rtS»Hranfenfaffe !ann unter ihrem Slamen Siechte erwerben unb 33er»

binblichfeiten eingel)en, »or Gericht flagen unb nerilagt werben.

g ü r alle Sßerbinblichfeiten ber Haffe haftet ben Haffengläubigern nur bag Vermögen ber Haffe.

§• 26.

g ü r fämmtliche Haffenmitglieber beginnt bag Siecht auf bie Unterfiü|ungen ber Haffe jum SSetrage ber gefeljlicf)en SJlinbeflleiftungen ber Haffe (§. 20) m it bem geitpunfte, in welchem fte SJlitglieber ber Haffe geworben ftnb (§. 19). 33on Haffenmitgliebern, welche nachweifen, baff fte bereits einer anberen Hranfenfaffe angehört ober Beiträge ju r Gemeinbe»Hranfen»erftcherung geleiftct haben, unb baff

¿wifchen bem ßettpunfte, m it welchem fte aufgehört haben, einer folgen Htanfen»

faffe anzugehören ober Beiträge ju r Gemeinbe»Hranfen»erftcherung ju leiften, unb bem geitpunfte, in welchem fte SJlitglieber ber Drtg» Hranfenfaffe geworben ftnb, nicht mehr alg breijel)n 3ßod)en liegen, barf ein Gintrittggelb nicht erhoben werben.

Soweit bie »orflelfenben SSeflimmungen nicht entgegenflehen, fann burdh Haffenflatut beflimmt werben, baff bag Sledft auf bie llnterflü|ungen ber Haffe erfl nach Slblauf einer Haren^eit beginnt, unb baff neu eintretenbe Haffenmitglieber ein Gintrittggelb ¿u jablen haben, ©ie Haren^eit barf ben Zeitraum »on fed)S Sßod)en, bag Gintrittggelb barf ben betrag beg fü r fedfS SBochen ju leifienben Haffenbeitrageg nicht überfteigen.

Haffenmitgliebern, welche gleichzeitig anberweitig gegen Hranfl)eit oerftcpert ftnb, ifl bie ftatutenmäffigc Hranfenunterftühung foweit ju fürjen, alg fte, jufammen m it ber aug anberweiter Sßerftcfterung bezogenen Hranfenunterftütjung, ben »ollen SSetrag il)reg burchfchnittlichen ©agelolmeg überfleigen würbe, © urd) bag Haffen»

flatut fann biefe H ütu ng ganz °^er theilweife auggefchloffen werben.

©urch bag Haffenflatut fann ferner beflimmt werben:

1. baff Haffenmitglieber, welche bie Haffe wieberlfolt burdf 33etrug ge»

fchäbigt haben, »on ber SOtitgliebfchaft au§zufd)lieffen ftnb;

2. baff SÄitgliebern, welche ftcf) bie Hranfheit »orfäpch, ober burch fchulb»

hafte 33etl)eiligung bei Sd)lägeteien ober Slaufhänbeln, burd) ¿runf»

fälligfeit ober gefcblechtüche 2luefd)Weifungen ^gezogen haben, bag ftatutenmäff ige Hranfengelb gar nicht, ober nur theilweife ju gewähren ifl;

16*

(12)

3.

bafj einem SDtitgliebe, welches bie ftatutenmäfjige tranfenunterftü|ung ununterbrochen ober im Saufe eines talenberjalfreS fü r breijefm SLSocben bezogen hat, bei (Eintritt einer neuen tta n fb e tt nur ber gefeijltche SDlinbeflbetrag ber tranfenunterftü|ung unb bie oolle ftatutenrnäffige tranfenunterftü|ung erft lieber gemährt w irb, wenn ¿wifdfen ber lebten llnterftütjung unb bem Eintritte ber neuen tra n fh e it ein Seitraum oon breigehn 3Sod)en ober mehr liegt/

4. baff fperfonen, welche ber 2ßerfid)erungspflid)t nicht unterliegen unb freiw illig ber .taffe beitreten, erft nach Ablauf einer auf hödhftenS fedfS SBochen oom Beitritte ab ju benteffenben $ rift tranfenunterflü|ung erhalten/

5. baff auch anbere als bie in ben §§. 1 bis 3 genannten fperfonen als üDtitglieber ber .taffe aufgenommen werben ibnnen.

3Ibänbetungen beS ©tatutS, burch weld)e bie bisherigen taffenleiftungen herabgefe|t werben, finben auf fold/e iOtitgtieber, welchen bereits ju r Seit ber Slbänberung ein Unterflü|ungSanfpruch wegen eingetretener tra n fl)e it ¿uftel/t, fü r bie ©auer biefer tra n tl)e it feine Slnwenbung.

§• 27.

taffenmitglieber, welche aus ber bie SHitgliebfchaft begrünbenben 35 e«

fchäftigung auSfcheiben, unb nicht ju einer 35efchäftigung übergehen, oermöge welcher fte SDZitglieber einer anberen ber in ben §§. 16, 59, 69, 73, 74 begeicpneten tranfenfaffen werben, bleiben fo lange 5Jtitgliebcr, als fte ftd) im ©ebiete beS

©eutfchen 9letd)§ aufhalten, fofern fte ihre bahin gelfenbe 3lbftd)t binnen einer Sfßoche bem t'affenoorftanbe anjeigen. £)te Safflung ber oollen ftatutenmäffigen taffenbeiträge ¿um erften gälligfeitstermine ift ber ausbrüdlid/en Slnjeige gleich

¿u erachten.

£>ie 9Jlitgliebfd)aft erlifcht, wenn bie Beiträge an ¿wei auf einanber folgenben SahlungSterminen nidpt geleiftet werben.

X)urd) taffenftatut fann beftimmt werben, baff fü r nicht im S5ejitfe ber

©enteinbe ftch auflfaltenbe SJtitglieber ber im erften Sibfat/e begeicpneten 9 lrt an bie ©teile ber im §. 6 Slbfaij 1 9 lt. 1 beneid)neten Seiftungen eine Erhöhung beS tranfengelbeS um bie .^palfte feineS 25etrageS tritt.

lieber bie ©infenbung ber 35eiträge, bie SluSjahlung ber Unterftü|ungen unb bie tranfenfontrole fü r bie nicht im 23egirfe bet ©emeinbe ftch aufhaltenben

^p er fönen hat baS taffenftatut SSeflimmung ¿u treffen.

§. 28.

taffenmitglieber, welche erwerbslos Werben, behalten für bie £)auer ber

©rwerbsloftgfeit, jebodp nicht für einen längeren Seitraum, als fte ber taffe an»

(13)

gehört falben, unb £)öcf)fiens fü r brei SBodfen ihre Slnfprüche auf bie gefe|lichen ÜJtinbeftleiftungen ber f t affe.

§• 29.

£)ie Vlitglieber ftnb ber ftaffe gegenüber lebiglid) ¿u ben auf Grunb biefeS

®efe|e§ unb bes ftaffenftatutg feftgefleiiten Beiträgen oerpflichtet.

gu anberen greifen alg ben ftatutenmäffigen Unter[tü¡jungen; ber ftatuten*

mäßigen Slnfammlung unb (Ergänjung beg Steferoefonbg unb ber ©etfung ber Verwaltunggfoften bürfen Weber ^Beiträge non SJiitgliebern erhoben werben, nod) Sßerwenbungen au§ bem Vermögen ber ftaffe erfolgen.

§. BO.

(Entfielen gwcifel barüber, ob bie im ftaffenftatut norgenommene Vemeffung ber Beiträge ber Slnforberung beg §. 22 e n tflich t, fo hat bie böl)cre Verwaltungg*

be£)örbe toor ber (Ertbeilung ber Genehmigung eine fadwetftärtbige Prüfung ber*

beijufül)ren unb, falls biefe bie Unmlänglichfeit ber Verträge ergiebt, bie (Er*

tl)eilung ber Genehmigung non einer (Erhöhung ber Beiträge ober einer SJlinberung ber Unterflütjungen bis auf ben gefe|lichen Sftinbeflbetrag (§. 20) abhängig

$u machen.

§. 31.

Vei ber (Errichtung ber ftaffe bürfen bie Verträge, foweit fte ben ftaffen*

mitgliebern felbft ju r ßaft fallen (nergl. §. 52), nicht über ¿wei ^projent beS burdp fchnittlichen Sagelohneg (§. 20) feftgefept werben, fofern foldpg nicht gur Dedung ber Vlinbeftleiftungen ber ftaffe (§. 20) erforberlidp ift.

(Eine fpätere (Erhöhung ber Beiträge über biefen betrag, welche nicht ju r

©eefung ber Vlinbeftleiftungen erforberlid) w irb, ift nur bis ju r $öl)e non brei Sprojent beS burchfcpnittlichen Sagelohneg unb nur bann juläfftg, wenn biefelbe fowohl non ber Vertretung ber ju Beiträgen nerpfliepteten Slrbeitgeber (nergl. §. 38) alb non berfenigen ber ftaffenmitglieber befdploffen wirb.

§• 32.

£)ie £>rtg*ftranfenfaffe ha^ einen 9tefe«efonb§ im SJlinbeftbetrage einet burchfchnittlichen 3al)re8au§gabe anjufammeln unb erforberlichenfallS big ju biefer

£>öhe ju ergänzen.

©o lange ber SFtefernefonbg biefen Vertag nicht erreicht, ift bemfelben minbefteng ein gehntel beS 3ahregbetrageg ber ftaffenbeiträge jujuführeit.

§. 33.

(Ergiebt ftch aug ben 3 ahte§aöfchWffen ber ftaffe, bah bie (Einnahmen ber*

felben ju r ©edung ihrer Sluggaben cinfd)liefjlid) ber Stüdlagen ju r Slnfatnmlung unb (Ergänzung beS 9tefernefonbg nicht augreichen, fo ift entweber unter Verüd*

(14)

ftd)tigung bet Vorfcpriften be§ § . 3 1 eine ©rpöpung ber ^Beiträge ober eine Vlinberung ber Äaffenleiftungen petBepufüpren.

(Srgiebt ftd) bagegen au§ ben 3 af)rega6fd)Íüffenr baf bie SapreSeinnapmen bie SapteSauSgaben übetfieigen, fo ijt, fali§ ber SfteferüefonbS ba§ doppelte beS gefe|Iicpen SJlinbeftbetrageS erreid)t pat, entioeber eine (Srmctfjigung ber Beiträge ober unter S5erücfftcf>tigung ber Vorfcpriften ber §§. 21 unb 31 eine ©rpöpung ber Äaffenleiftungen perbepufüpren.

Unterläßt bie Vertretung ber Siaffe, biefe Slbönberungen ju befcpliefjen, fo

|a t bie folgere VertoaltungSbepörbe bie Vefcplu§faffung anjuorbnen, unb falls biefer SInorbnung feine golge gegeben tvirb , iprerfeitS bie erforberlicpe Slbänberung be§ £affenftatutS oon SlmtStoegen m it recptSoerbinblicper SBirfung ju oolljiepen.

§. 3 4.

©te Äaffe mu§ einen oon ber ©eneraloetfammlung (§. 37) gewählten Vorftanb paben. ©ie SBapl, toelcpe, abgefepen oon ber ben Slrbeitgebern naep

§. 38 mftepenben Vertretung/ auS ber M itte ber ^affenmitglieber erfolgt, finbet unter Leitung beS VorftanbeS ftatt. Silur bie erfte SBapl naep (£rrid)tung ber

^affe, foroie fpätere SBaplen, bei toelcpen ein Vorftanb niept oorpanben ijl, merben oon einem Vertreter ber SXufftdfttgbe^örbe geleitet, lieber bie Sßaploerpanblung ifl ein Sprotofoll aufjunepmen.

© et Vorftanb pat über jebe Slenberung in feiner 3ufammenfe|ung unb über baS ©rgebnif jeber Sßapl ber SlufftcptSbepörbe binnen einer £Bod)e Slnjeige ju erftatten. 3 ft bie Slnjeige niept erfolgt, fo fann bie Slenberung britten Sperfonen nur bann entgegengefe|t toerben, toenn betoiefen toirb, ba| fte leiteten befannt toar.

§. 35.

©er Vorftanb oertritt bie Äaffe gericptlicl) unb aufjergericptlicp unb füprt naep Vtafgabe beS tRaffenftatutS bie laufenbe Verwaltung berfelben. © ie Ver*

tretung erftredt fiep aud) auf biejenigen ©efepäfte unb SftecptSpanblungen, für toeldpe nad) ben ©efe|en eine 0pe;palüollmacpt erforberlid) ift. © urd) baS S ta tu t fann einem Vlitgliebe ober mehreren SJtítgliebern beS VorftanbeS bie Ver*

tretung nad) aúpen übertragen toerben.

Sur ßegitimation bes VorftanbeS bei allen SRecptSgefcpäften genügt bie Vefd)einigung ber SlufjtcptSbepörbe, bap bie barin bejeiepneten Sperfonen ju r Seit ben Vorftanb bilben.

§. 36.

Soioeit bie Sffiaprnepmimg ber Slngeíegenpeiten ber ítaffe nicht nad) Vor*

feprift bes ©efepeS ober beS S tatuts bem Vorftanbe obliegt, fiept bie Vefd)lupnapme barüber ber ©eneraloerfammlung ju. ©erfelben mup oorbel)alten bleiben:

1. bie Qlbnapme ber 3apreSrecpnung unb bie Vefugnip, biefelbe oorgangig burd) einen befonberen SluSfcpup prüfen ju laffert;

(15)

2. feie Verfolgung oon Sinfprüdfen, tüeid^e feer $affe gegen Vorftanfeg*

mitgliefeer aug feeren Slmtgführung efloadhfen, feurd) Beauftragte;

3. feie Befd/lufittalfme über Slbänfeeruttg feer Statuten.

§. 37.

£>ie ©eneraloerfammlung befielt rtacfe Befiimmung feeg Statute enüoeber aug fämmtlichen ^affenmitgliebern, »eiche grofjätjrtg unfe im Beft|e feer bürger»

lieben <Sferenred)te ftnfe, ofeer aug Vertretern, toeld/e oon feen bejeid/neten Mit»

gliefeern aug ihrer M itte gen?äf>It »erben.

©ie ©eneraloerfammlung mu§ aug Vertretern befielen, toenn feie .taffe fünfbunfeert ofeer mehr M itglieder jählt.

Beftebt feie ©eneraloerfammlung aug Vertretern; fo ftnfeet feie 2Baf)l ber=

felben unter Seitung beg Vorftanfeeg ftatt. V u t feie erftmalige 2ßal)l nach ®r=

riebtung feer ta ffe , fo»ie Spätere Söahlen, bei »eichen ein Vorfianb nicht oor*

banfeen ift, »erben oon einem Vertreter feer Slufftchtgbehörbe geleitet.

§. 38.

Arbeitgeber, »eiche fü r feie oon ihnen befebäftigten Mitgliefeer einer £>rtg=

tranfenfaffe an feiefe Beiträge aug eigenen M itteln ju ja bien oerpflic£>tet ftnfe (§. 52), haben Slnfprud) auf Vertretung im Vorftanfee unfe feer ©eneraloerfamm»

lung feer ta ffe.

£>ie Vertretung ift nach feem VerE)äItniffe feer oon feen Arbeitgebern aug eigenen M itteln ju jaf)Ienfeen Beiträge ju feem ©efammtbetrage feer Beiträge ju bemeffen. Mehr alg ein ^Drittel feer Stimmen fearf feen Arbeitgebern »eher in feer ©eneraloerfammlung noch im Vorftanfee eingeräumt »erfeen.

£)ie V kblen ber ©eneraloerfammlung ¿um Vorftanfee »erfeen getrennt oon Arbeitgebern unfe taffenmitgliefeern Oorgenommen.

$Durcb feag S ta tu t fann beflimmt »erfeen, baff Arbeitgeber, »eiche m it Sahlung feer Beiträge im Stüdjtanfee ftnfe, oon feer Vertretung unfe feer SBahb beredftigung augjufdhlieffen ftnfe.

§. 39.

2Birfe feie SBafil feeg Vorftanfeeg oon feer ©eneraloerfammlung ofeer feie 2BahI feer Vertreter ¿ur ©eneraloerfammlung feurch feie 2ßahlbered)tigten oer*

»eigert, fo tritt an ihre Stelle Ernennung feer Mitgliefeer feeg Vorftanfeeg ofeer feer ©eneraloerfammlung feurch bie 9lufftd)tg&ebörbe.

§• 40.

£Die ©innahmen unfe Sluggaben ber Äaffe ftnb oon allen feen g»eden ber Äaffe fremben Vereinnahmungen unb Verauggabungen getrennt feftjufleüen; ihr«

Beftänbe ftnb gefonfeert ¿u oer»ahren.

(16)

SBerthpapiere, Welche ¿um Vermögen ber Kaffe gehören unb nicpt lebtglich ju r vorübergeßenben Anlegung zeitweilig verfügbarer 33etrteb§gelber fü r bie Kaffe erworben ftnb, ftnb bei ber 8lufjtc$t86ehörbe ober nach beren Rnweifung ver*

wahrlich nieberjulegen.

Verfügbare Oelber bürfen nur in öffentlichen ©parfaffen ober wie bie (Selber ©evormunbeier angelegt werben.

©ofern befonbere gefeßlicpe ©orfchriften über bie Anlegung ber (Selber S3e*

oormunbeter nicht beftel)enr tann bie Anlegung ber verfügbaren (Selber in ©d)ulb<

verfchreibungen, welche von bem ©eutfd)en Speich, von einem beulten ©unbeS*

jtaate ober bem ReidßSlanbe Eifaß Lothringen m it gefetjiicher Ermächtigung auS*

geftellt ftnb, ober in ©cbulbverfchreibungen, beren SSerjinfung von bem (Deutfdßen Speich, von einem beutfchen ©unbeSjtaate ober bem Retdjslanbe Elfaß Lothringen gefe^lich garantirt ift, ober in ©cbulbverfchreibungen, welche von beutfchen fommunalen Korporationen (^rovinjen, Streifen, (Semeinben x.) ober von beren Krebitanftalten auSgeftellt unb entweber feitenS ber Inhaber fünbbar ftnb, ober einer regelmäßigen Rmortifation unterliegen, erfolgen. Ruch können bie (Selber bei ber Reid^banf verzinslich angelegt werben.

§• 41.

©ie Kaffe ift verpflichtet, in ben vorgefchriebenen griffen unb nach ben vorgefchriebenen gormularen Ueberftchten über bie Rtitgiieber, über bie KranfheitS»

unb ©terbefäüe, über bie vereinnahmten ©eiträge unb bie geleiteten llnterftüßungen, fowie einen RedwungSabfcbluß ber RufftchtSbeßörbe einzureidien.

©ie höh^c ©erwaltungSbehörbe ifl befugt, über R rt unb gorm ber Rechnungsführung ©otfdwiften zu erlaffen.

§• 42.

£)ie Riitglieber beS ©orftanbeS, fowie RedptungS* unb Kaffenführer haften ber Kaffe fü r pflichtmäßige Verwaltung wie ©ormünber ihren Rtünbeln.

©erwenben jie verfügbare (Selber ber Kaffe in ihrem Rußen, fo fönnen fte unbefchabet ber ftrafred)tlid)en Verfolgung burch *>ie Rufßd)tSbehörbe angehalten werben, baS in ihrem Rußen verwenbete (Selb von ©eginn ber ©erwenbung an ju verginfen. (Den ginSfuß befiimmt bie RufßcbtSbehötbe nach ihrem Ernteffen auf acßt bis vom $unbert.

^anbeln fte abftchtlid; jutn Radüheile ber Kaffe, fo unterliegen fte ber ©e*

ftimmung beS §. 266 beS ©trafgefeßbuchS.

§• 43.

Rießrere (Semeinben fönnen ftcß burch übereinftimmenbe ©efdblüffc tur Er*

richtung gemeinfamer D rtS=Kran! enf affen fü r ihre ©ejirfe vereinigen.

(17)

®uvc£) Befdffufj eines weiteren HommunaloerbanbeS farm fü r beffen B e jirf ober fü r Xbeile beSfelben bie Errichtung gemeinfamer OrtS«Hranfenfaffen an«

georbnet Werben.

«Bo weitere Hommunaloerbänbe nidff beffchen, farm bie Errichtung gemein«

famer Ort§«Hranfenf affen burd) Verfügung ber böseren BerwaltungSbchörbe fü r einzelne Xbeile ffteS Verwaltungsbezirk angeorbnet werben.

^Derartige Befdffüffe unb Verfügungen müffen zugleich Beffimmungen barübet treffen, fü r welche (Gewerbgjweige ober Betriebsarten bie genteinfamen Ort§«Hranfenf affen errichtet unb oon meiner Beförbe fü r bie lederen bie ben (Gemeinbebeiwrben übertragenen Obliegenheiten wahrgenommen werben füllen.

<Die Befdffüffe bebürfen ber (Genehmigung ber l)öi)eren BerwaltungSbehörbe.

©iefe fann oor E rte ilu n g ber (Genehmigung ben bei ber Errichtung ber gemein«

[amen Hranfenfaffen betheiligten fftetfonen ju einer Steuerung barüber (Gelegenheit geben unb bie (Genehmigung oerfagen, wenn au§ ber Btitte ber B eteiligten SCßiberfpruch bagegen erhoben wirb.

(Gegen bie Berfügung ber höhnen BerwaitungSbeijörbe, burch welche bie (Genehmigung oerfagt ober ertheilt ober bie Errichtung einer gemeinfamen Orts«

Hranfenfaffe angeorbnet w irb, ffeht ben betheiligten (Gemeinben unb kommunal«

»erbanben innerhalb oier Sßochen bie Befd)Werbe an bie gentralbehörbe ¿u.

§• 44.

£)ie Slufftcht über bie Otk«Htanfenfaffen wirb unter Oberauffidff ber höhnen B er w altungS b eh ßrbe in (Gemeinben oon mehr als jel)ntaufenb Einwohnern von ben (Gemeinbebel)örben, übrigeng von ben feitenS ber ÖanbeSregierungen ju be«

ffimmenben Behörben wahrgenommen.

§• 45.

© ie 3lufft et) tö b e h o r b e übetwadff bie Befolgung ber gefefflichen unb ffatu«

tarifchen Vorffhriften unb fann biefelbe burch Slnbrofung, gefffe|ung unb Boll«

ffreefung non Drbnungsftrafen gegen bie Blitglieber beS HaffenoorffanbeS erzwingen.

©ie iff befugt, non allen Berhanblungen, Büd)ern unb ^Rechnungen ber Haffe Einftcht ju nehmen unb bie Haffe ju reoibixen.

©ie fann bie Berufung ber Haffenorgane ju © jungen oerlangen unb, fa lls biefem Verlangen nicht enifprochen w irb, bie © ju n g e n felbff anberaumen.

3 n ben auf ihren Slnlaf} anberaumten © ju n g e n fann fte bie Leitung ber Berhanblungen übernehmen.

©o lange ber Borffanb ober bie (Generaloetfammlung nicht juffanbe fommt ober bie Organe ber Haffe bie E rfüllung ihrer gefepd)en ober ffatutenmäfsigen Obliegenheiten oerweigem, fann bie üHuffidffSbehötbe bie Befugniffe unb Obliegen«

heiten ber Haffenorgane felbff ober burd; oon ihr ju beffelleube Bertreter auf Hoffen ber Haffe wahrnehmen.

¡Kti$8<®efe6bt. 1883. 17

(18)

©ammtlicpe ober mehrere Drtg=tranfenfaffen innerhalb beg V eiirfg einer Slufjtcptgbepörbe fönnen bunt übetemjlimmenbe Vefcplüffe iprer ©eneraioerfamm»

lungen ju einem Verbanbe ¿um gtoecf:

1. ber Stnfiellung eine§ gemeinfamen Siecpnungg* unb taffenfüprerg, 2. ber Slbfcplieffung gemeinfamer Verträge m it Renten, Stpotpefen unb

Kranfenpäufern,

3. ber Einlage unb beg Betriebes gemeinfamer Slnftalten ju r Teilung unb Verpflegung erfranfter SJlitglieber

fiep oereinigen.

Vertretung beg taffenoerbanbeg unb bie ©efcpäftgfüprung fü r benfelben mtrb naep Viaffgabe eineg non ber pöperen Vermaltunggbepörbe nt genepmigenben 0tatut§ burep einen non ben VorfMttben ber betpeiügten Waffen ju mäplenben ober/ fo lange eine Sßapl niept ¿uftanbe fom rnt/ non ber SlufjtcbtSbeßörbe *u ernennenben Vorfianb maprgenontmen.

©ie SluSgaben beS Verbanbeg roerben burep Beiträge ber betpeiügten Kaffen gebeeft, tnelcpe in (Ermangelung anbertneiter burep Uebereinfomnten berfeiben getroffener Siegelung neep ber %al)i ber taffenmitglieber umgelegt tnerben.

§• 46.

§• 47.

©ie ©cplieffung einer £)rtg<tranfenfaffe muff erfolgen:

1. tnenn bie Sapl ber SWitglieber bauernb unter fünfzig fin it,

2. tnenn ftep aug ben ^apregabfcplüffen ber ta ffe ergiebt, baff bie gefeb*

hcpen^m beftieijtungen auep naep erfolgter (Srpöpung ber Beiträge ber Verftcperten auf brei tprojent beg burepfepnittlicpen ©agelopneg (§. 20) ntept gebeeft tnerben fönnen, unb gegen bie tneitere (Srpöpung ber Vei»

t au§ bei SDiitte ber Veitraggpfücptigen SBiberfprucp erpoben tnirb.

©ie Sluflofung fann erfolgen, tnenn fte non ber ©etnetnbebepörbe unter gufttmmung ber ©eneralnerfammlung beantragt tnirb.

® ie ©cpliejfung ober Sluflöjung erfolgt burep Verfügung ber pöperen Vermaltunggbepörbe, tnelcpe naep Sttaffgabe beg §. 24 angefoepten tnerben fann.

~ ,,. 2ßll’^ etlte O rtg^ranfenfaffe gefcploffen ober aufgelöjt, fo ftnb bie nerfleperunggi p fit cp tigert fperfonen, fü r tnelcpe fte errieptet mar, anberen Drtg=tranfenfaffen unb fomett bteg niept opne Venacptpeiligung anberer Drtg*tranfenfaffen gefepepen fann

ber ©emetnbe *tranfenoerfteperung ¿u übermeifen. ;

J D a g etma oorpanbene Vermögen ber ta ffe ifl in biefem gälte ¿unaepfi u tr Vertcpttgurtg ber etma norpanbenen ©cpulben unb ¿ur ©eefung ber oor ber ©cpliefiuvtg m 6i rei ! e” ^ anbtenen flnterjiü|ungganfprücpe ¿u nermenben. ©er Jteft fa llt naep (Sntfcpetbung ber pöperen Vermaltunggbepörbe benfenigett Drtg«

(19)

ft rartfenf affen, fowie ber ©enteinbe=ftranfcnoerftSerung ¿u, webten bie bet ge*

fcftoffenen ober aufgeiöflert f t affe angetförenben SPerfonen überwiefen Serben.

£)ie SSorfd^rift beS erjten 5lbfa|e3 ftnbet feine Slnwenbung, wenn nad) bem Urtl>eiie ber I)ol)eren 58 er w aliun g s b et) örb e bte ©ewätfrung ber gefeijtid)en SüDUnbeft*

leiftungen burd) norf>anbene§ Sßermögen ober burd) anbere aufjerorbenilid)e £ütfs=

quellen gefiebert iji.

§. 48.

£>rt8*ftranfenfaffen, weld)e auf ©runb ber §§. 16, 17 fü r oerftd)erungö=

^flic^tige 5perfonen üerfcl)iebener ©eWerbSjweige ober ^Betriebsarten errichtet ftnb, fönnen nad) Sinterung ber ©emeinbe aufgelöft werben, wenn bie ©eneral*

berfammlung ber f t affe bieg beantragt.

Unter ber gieidpen iBorausfeimng fann bie SluSfSeibung ber bemfelben

©eWerbSjweige ober berfelben ^Betriebsart angetförenben Äaffenmitgtieber auS ber gemeinfamen ftaffe erfolgen, wenn bie SDtefwjafyt biefer ftaffenmitglieber ¿uftimmt.

g ü r £>rtS*ftranfenfaffen, welche auf ©runb bes §. 43 gemeinfatn fü r mehrere ©emeinben ober fü r einen weiteren ftommunalnerbanb errichtet ftnb, fann auf Sintrag einer ber beseitigten ©emeinben ober ber ©eneraloerfattttttlung ber beseitigten .ftaffe bie Siuftöfmtg ober bie 3luSfd)eibung ber in einer ober mehreren ber beseitigten ©emeinben befestigten .ftaffentnitglieber erfotgen.

£)ie Stuftöfung ober SfuSfcbeibitng erfolgt burS Verfügung ber l)öt)eren Sßcrwaltungsbebörbe, in weidjer nad) Stafgabe beS §. 47 2lbfa| 4 , 5 über bie üBerwenbung unb Scrtfeitung bcS Vermögens, fowie über bie anberweitige 58er*

ftd)erung ber oerftd)erungSpfiid)tigen 5perfonen 5Beftimmung ju treffen ift. ©egen bie Verfügung, burd) welche bie Siuftöfung ober 5luSfd)eibung angeorbnet ober oerfagt w irb, fiept ben 33ett)eiligten innert)alb oier SLßod)en bie 58efd)Werbe an bie gentratbepörbe ju.

D. ©emetttfatne 53cfUmmungcn für bte ©emetnbe * ftranfcnberftdferuttg unb für bte OrtiPftidinfenfaffen.

§. 49.

£)ie Strbcitgeber haben jebe non ipnen befepäftigte i^erftcperungspfticptige 5perfon, für wetd)e bie ©emeinbe *ftranfenoerfid)erung eintritt, ober wetSe einer ÖrtS=ftr auf enf affe angetfärt, fpäteftenS am britten Sage naS ^Beginn ber 58 e*

fd)äftigung anjumelben unb fpäteftenS am britten Sage naS 58eenbigung bes 9lrbeitSüert)ältniffeS wicber abjuntelben.

5Die 3tnmelbungen unb Sibmelbungen erfolgen fü r bie ©emeinbe »ftranfen*

UerftSerung bei ber ©emeinbebet)örbe ober einer oon biefer ¿u beftimmenben SDtetbe*

ftelle, fü r bie £)rtS*ftranfenf affen bei ben bui'S baS @tatut beftimmten ©teilen.

1 7*

(20)

£)ie Aufftd)tSbehörbe fann eine genteinfame SMbejiede fü r bie ©emeinbe»

^ranfennerftd)erung unb fämmtlid)e OrtS»St!ranfenf affen eine8 SBcgirfs errieten.

®ie Sofien berfelben jtnb non ber ©emeinbe unb ben OrtS»$ranfenfaffen nad) Sltaßgabe ber 3 ahi ber int 3ahreSburchfd)nitt bei irrten nerftcherten perfonen ju beftreiten.

§• 50.

Arbeitgeber, roetcbe iprer Slnmelbepftidft nid)t genügen, ftnb netpflid)tet, ade Aufwendungen ju erftatten, welche bie ©emeinbe » Stranfennerftcherung ober eine Ortö » Äran'fenfafie auf ©runb gefe|Iid;er ober ftatutarifcher SSorfcprift ju r linterftütjung einer oor ber Anmelbung erfranften Perfon gemad)t haben.

§• 51.

2Me Arbeitgeber ftnb nerpflid)tet, bie Beiträge, welche nad) gefeMidVer ober ftatutarifd)er 58orfc|rifi fü r bie non ihnen befchäftigten perfonen ju r ©emeinbe»

Stranfennerftd)erung ober ju einer £>rtS»Slranfenfaffe ju entrichten ftnb, im norauS, unb ¿war fü r bie entere, fofern nicht bitrd) ©emeinbebefdfluß anbere gafflungS»

termine feftgcfeßt ftnb, wöchentlich, fü r bie [entere ¿u ben bitrd) © tatut feftgefe|ten 3at)iung§terminen einjujat)len. ®ie ^Beiträge ftnb fo lange fortjujat)len, bis bie norfchriftSmäßige Abmeldung (§. 49) erfolgt ift, unb fü r ben betreffenben Qeittpeil

¿urüdguerftatten, wenn bie abgemelbete perfon innerhalb ber 3at)lungsperiobe auS ber bisherigen 23erßd)erung auSfcheibet.

§• 52.

©ie Arbeitgeber l)fl5en ein ^Drittel ber Beiträge, welche auf bie non ihnen befchäftigten o er ft cb e m it gSpfli d) ti gen perfonen entfaden, auS eigenen M itteln tu leijten.

®urcb ftatutarifche Siegelung (§. 2) fann bejtintmt werben, baff Arbeit»

geber, in bereit betrieben ©ampffejfcl ober burd) elementare Straft bewegte Xrieb»

werfe nicht nerwenbet unb mehr als ¿wei bem Stranfennerßdjerungöjwange unter»

iiegenbe perfonen niept befd)äftigt werben, oon ber 33erpflid)tung ¿ur ßeiftung ron Beiträgen auS eigenen SAitteln befreit ftnb.

§. 53.

S ie Arbeitgeber ftnb berechtigt, ben non ihnen befd)öftigten Perfonen bie Beiträge, welche fie fü r biefelben ein^aplen, foweit fte folcpe nicht nach §• 52 auS eigenen M itteln ¿u leiften haben, bei jeber regelmäßigen ßohnjahlung in Ab^ug

¿u bringen, foweit fte auf biefe ßohnjahlungSperiobe antheilSweife entfaden.

A u f ©treitigfeiten ¿wifd)en bem Arbeitgeber unb ben non il)nt befchäftigten Perfonen über bie 53ered)nung unb Anrechnung ber non biefen ju leifiettben 33ei»

träge finbet §. 120a ber ©emerbeorbnung Anwenbung.

(21)

Ob unb inwieweit bie Vorfdpriften ber §§. 49 big 53 auf bie Arbeitgeber ber im §. 2 unter 1 big 6 bejeicpneten fßetfonen Anwenbung finben, ift burd) ftatutarifdpe V erm utung ju regeln/ biefelbe bebarf ber (Genehmigung ber höheren Verwaltunggbepörbe.

§. 55.

Sftüdfianbige Beiträge werben in berfelben SBeife beigetrieben, wie ©emeinbe»

abgaben. Oiefelben haben bag Vor$uggrecpt be§ §. 54 A r. 1 ber SHei$8»Äonfur8»

orbnung oom 10. gebruar 1877.

§. 56.

Oie bern Untertüpunggberecptigten auf ©runb biefcg ©efepeg juftebenben gotbetungen tonnen mit rechtlicher SBirfung Weber oerpfänbet, noch übertragen, noch ge^fänbet unb bürfen nur auf gefd/ulbete Verträge aufgerechnet werben.

§. 57.

Oie auf gefeplicper V otfcprift beruhenbe Verpflichtung non ©emeinbe« ober Armenoerbänben ju r Unterpüpung pülfgbebürftiger fperfonen, fowie bie auf ©efep ober Vertrag beruhenben Anfprüd/e ber Verftcperten gegen O ritte werben burd/

biefeg ©efep nicht berührt.

©oweit auf ©runb biefet Verpflichtung Unterpüpungen fü r einen Seitraum geteiftet ftnb, fü r welchen bem Unterpüpten auf ©runb biefeg ©efepeg ein Unter»

püpungganfptucp jupept, gef)t ber leptere im Vetrage ber geleiteten Unterftüpung auf bie ©emeinbe ober ben Armenoerbanb über, oon welchen bie Unterftüpung geleiflet ift.

Oag ©leicpe g ilt non ben Vetriebgunternehmern unb Waffen, welche bie ben bejeicpneten ©emeinben unb Armenoerbänben obliegenbe Verpflichtung ¿ut Unter»

ftüpung auf ©runb gefeplicper Vorfcprift erfüllt haben.

3 ft oon ber ©emeinbe »^tanfenoetpcperung ober oon ber Ortg».fbranfenfaffe Unterftüpung in einem ^ranfpeitgfalle geleiflet, fü r weld/en bem Verpcpetten ein gefeplicper ©ntfcpäbigungganfprucp gegen O ritte ¿upept, fo gept biefet Anfprucp in £öpe ber geleiteten Untertüpung auf bie ©emeinbe»^ranfenoerpcperung ober bie Ortg»fttanfenfaffe über.

3 n gälten biefer A rt g ilt alg ©rfap ber im §. 6 Abfap 1 A r. 1 bejeicpneten Leitungen bie Hälfte beg gefeplid/en Atinbepbetrageg beg ftranfengclbeg.

$• 54.

§. 58.

©treitigfeiten, welcpe ¿wippen ben auf ©runb biefeg ©efepeg ¿u oerftcpernben täerfonen ober ipren Arbeitgebern einerfeitg unb ber ©emeinbe4ltanfenoerfid)emng

(22)

ober ber Dttt*Är<m fcniaffe anbererfeitg über bie Serpflichtung ¿ut ßeiftung ober (Sinjaijiurtg oon Beiträgen ober über Unterjlüpungganfprüche entfielen, werben üon ber 2tuffid;tSbe^örbe entfliehen, ©egen beren (Sntfd)eibung fmbet binnen jwei SBod&en nach guflellung berfelben bie Berufung auf ben gtecptgweg m ittelfi (Srfiebung ber Mage ftatt. £)ie (Sntfcheibung ift oorläufig oollftrecfbar, foweit eg ftd) um ©treitigfeiten ijanbelt, welche linterfiütjungganfprücbe betreffen.

©treitigfeiten über bie im §. 57 dbfatj 2 big 4 bezeichnten Slnfprüche werben im Serwaltunggjlreitoerfahren entfliehen. Sffio ein foldjeg nicht beftebt, finbet bie Sorfcfwift beg 9tbfa|eg 1 m it ber Maßgabe Slnwenbung, baf bie oor=

läufige Sollftrecfbarfeit ber (Sntfcheibung ber §Uuffid;töbei)örbe auggefd;loffen ift.

E. 23etricb§= ($abrtf<) ^ranfenfaffen.

§. 59.

Manien!affen, welche fü r einen ber im §. 1 bejeidmeten Setriebe ober fü r mehrere biefer betriebe gemeinfam in ber Sßeife errichtet werben, baf auf bem Sßcge beg Slrbeitgoertrageg (burch ^abritorbnung, Reglement u. f. w.) bie in bem Setriebe befchäftigten ^3erfonen ¿um Seitritte oerpflichtet werben, unterliegen ben nacpfolgenben Sorfcfriften.

§. 60.

(Sin Unternehmer, welcher in einem Setriebe ober in mehreren Setrieben fünfzig ober mehr bem Mranfenoerftcherunggjwange unterliegenbe Sperfonen be=

fd d ftiß t, ift berechtigt, eine Setriebg* (g a b tid ) Manfenfaffe ju errichten.

(Sr fann feaju burch Slnorbnung ber höheren Serwaltunggbet)örbe oet=

pflichtet werben, wenn bieg oon ber ©emeinbe, in welcher bie Sefcpciftigung ftatP finbet, ober oon ber Manfenfaffe, welcher bie befchäftigten ^Jerfonen angehören, beantragt wirb. S o r ber Slnorbnung ift bem Unternehmer, fowie ben oon ihm befchäftigten Scrfonen ober oon biefen gewählten Sertretern unb, fallg ber Antrag oon einer O rts =.feanfenfaffe auggegangen ift, auch öer ©emeinbe ¿u einer Sleufe^

rung barüber ©elegenheit ¿u geben.

§• 61.

Unternehmer eineg Setriebeg, welcher fü r bie barin befchäftigten ^erfonen m it befonberer Mcanfheiiggefafw oerbunben ift, fönnen auch bann, wenn fte weniger alg fünfzig ^erfonen befd;äftigen, ¿ur Errichtung einer Setriebg» (gabrif=) Äranfentaffe angehalten werben.

Unternehmern eineg Setriebeg, in w eitem weniger alg fünfzig Sperforten befchäftigt werben, fann bie (Srrichtung einer Setriebg» (gabrif=) Manfenfajfe ge=

(23)

ftattet werben, wenn bie nachhaltige SeiftungSfähigfeit bet Kaffe in einer non ber höheren VerwaltungSbehörbe fü r auSreidfenb erachteten ÜIBeife fichergeftellt ifi.

S. 62-

Unternehmer, welche ber Verpflichtung, eine VetriebS« (fjabrif«) Traufen*

laffe ju errichten, innerhalb ber non ber £)öheren Verwa(tungSb elf ör b e ¿u beftinn ntenben g rift nicht nachfommen, finb oerpflichtet, fü r jcbe in ihrem betriebe befchäftigte, bem VetfidferungSjpoange unterliegenbe ifJerfon Beiträge bi§ ju fünf

^projent beS oerbienten Sohne» aus eigenen M itteln ju r © emeinbe=Kranfenoer«

ficherung ober ju r £>rtS=Kranfenfaffe ju leiflen.

©ie fwbe ber ju leiftenben Beiträge wirb nach Anhörung ber ©emeinbe*

bel)örbe non ber höhnen VerwaltungSbehörbe enbgültig feftgefefü-

§. 63.

VerftdferungSpflichtige iperfoneit, welche in bem betriebe, fü r welchen eine VetriebS* (gabrif») Kranfenfaffe errichtet i f i , befcpäftigt werben, gehören m it bem Sage beS (Eintritts in bie Vefdfäftigung ber Kaffe alb SJiitglieber an, fofern fte nicht nachweislich 9)litglieber einer ber in ben §§. 73, 74, 75 bejeidpteten Kaffen ftnb.

SlichtoerftcherungSpflichtige ^em ^Betriebe befchäftigte SP er fönen tu1 ben bab Siecht, ber Kaffe beigutreten. ©er V e itritt erfolgt burch fcpriftiiche ober münbliche Slnmelbung bei bem Kaffenoorftanbe, gewährt aber feinen SlnfprudE) auf Unter«

ftü|ung im galle einer bereits ¿ur Seit biefer Slnmelbung eingetretenen ©Uranfang.

VerftdherungSpflichtigen iperfonen ift ber SluStritt m it bem 0d)(ufj beS SlechnungSjahres ju geftatten, wenn fte benfelben minbeftenS brei SHonate norher bei bem Votfianbe beantragen unb nor bem SluStritte nachtneifen, bafi fte einer ber in § . 7 5 bejeid)neten Kaffen angel)ören.

9lid)toerftcherungShfIichtige ^öerfonen, welche bie Verträge an ¿wei auf einanber folgenben gahlungSterminen nicht geleiftet haben, fcpeiben bamit auS ber Kaffe auS.

§. 64.

©ie §§. 20 bis 42 ftnben auf bie VetriebS* ({Jabrif =) Krattfenfaffen m it folgenben Slbänberungen Slnwettbung:

1. ©urch Veftimmung beS 0tatut§ fönnen bie Veiträge unb Unterftütjungen ftatt nach burchfcpnittlicpen ©agelöfmen (§. 20) in ^projenten beS wirf«

liehen SlrbeitSoerbienfieS ber einzelnen Verftcherien feftgefetjt werben, foweit biefer oier SJlarf fü r ben ©ag nid;t überjleigt.

2. ©aS Kaffenftatut (§. 23) ifi burch ben VetriebSunternel)mer in ^perfon ober burcl) einen ^Beauftragten nach Slnpörung ber bekräftigten bp e!>

fonen ober ber oon benfelben gewählten Vertreter ju errichten.

(24)

3. ©urdb bag $affenftatut fann bem Betriebgunternebmer ober einem 55er=

tretet begfelben ber Borftß im Borflanbe unb in ber ©eneraloerfamm*

lung übertragen werben.

4. ©ie Stecbnungg* unb $affenfüt)rung ift unter Berantwortlicbieit unb auf .ftoften be§ S3etrieb§untexnebmer§ burd) einen non bemfelben ju beflellenben SRecbnungS» unb 5ia((enfü£)rer wa^rjune^men. Berwenbungen oon ¿taffengelbern in ben Außen ber Betriebgunternebmer falten unter bie Borfcbrift beS §. 42 Abfaß 2.

5. 9leicf)en bie Beftanbe einer auf @runb ber Borfcßrift be§ §. 61 er»

richteten Betriebs» (gabttf») ftranfenfaffe nicht aug, um bie taufenben Ausgaben berfelben ¿u beeten, fo ftnb oon bem Betriebgunternebmer bie erforberticben Borfdjüffe ju leiften.

6. ©ie aus bem betriebe auSgefd)iebenen *perfonen, welche auf ©tunb ber B o rfd ftift beS §. 27 Btitglieber ber Äaffe bleiben, fönnen ©tirnm«

rechte niept augüben unb ftaffenümter niept befleiben.

§. 65.

©ie Betriebgunternebmer ftnb üerOflid)tet, bie ftatutenmdfiigen Beiträge fü r bie oon i^nen befebäftigten oerjtd)erungg|3fIid;tigen ^affenmitglieber ju ben burdj bag ftaffenftatut feftgefeßten gablungSterminen in bie Staffe einjujablen unb ju einem © ritte t aug eigenen M itteln ju leiften.

©ie ftnb berechtigt, biefe ^Beiträge ju ¿wei © ritteln ben iiaffemnitgliebern, fü r Welche fte biefetben einjablen, bei jeber regelmäßigen Öot)njablung in Abjug ju bringen, foweit fte auf bie ßobnjablunggperiobe antbeitgweife entfalten.

Serben bie gefeßlicben Atinbeftleiftungen ber ibaffe (§. 20) bureb bie Bei­

träge, nad;bein biefe fü r bie Berftdberten brei ^trojent ber burcbfcbnitilicben Sage»

löbne ober beg ArbeitSoerbienfteS erreicht haben, nicht gebeeft, fo bat ber Betriebs»

Unternehmer bie ju r ©eefung berfelben erforberticben 3ufd;üffe aug eigenen M itteln ju leiften.

A u f ©treitigfeiten jwifeßen bem Betriebgunternebmer unb ben non ihm befebäftigten ^üerfonen über bie Berechnung unb Anrechnung ber Beiträge ber teueren fmbet §. 120 a ber ©ewerbeorbnung Anwenbung.

© ie §§. 55 big 58 ftnben auch auf Betriebs - (gabrif*) Äranfenfaffen Anwenbung.

§. 6 6 .

A u f bie Beaufftcbtigung ber Betriebs- (gabrtf») ^ranfenfaffen ftnben bie

§§. 44, 45 Abfaß 1 big 4 Anwenbung.

©ie Aufftd)tgbebörbe ift befugt, Aufbrüche, Welche ber Piaffe gegen ben Betriebgunternebmer aug ber Otecbnungg» unb ^affenfübrung erwaeßfen (oergl.

(25)

¿u beftellenben Vertreter geitenb ju machen.

§. 67.

SBirb ber Vetrieb ober ne erben bie Vetriebe, fü r welche bie 5t affe errichtet ift, zeitweilig eingeftellt ober fo rocit eingefchränft, baff bie 3al)l ber barin be*

fd)äftigten werft dherungSpflichtigen ^perfoncn unter bie hoppelte 3al)l ber ftatuten»

mäßigen Vorftanbbmitgtieber frn ft/ fo fann bie Verwaltung non ber 2lufftd)t§*

beerbe übernommen werben, welche biefelbe burd) einen non il)r ju beftellenben Vertreter walepunebtnen bat.

<Da§ nori)anbene ^affetwermögen, bie Stedmungen, Vüdfet unb fonftigen Slftenftüde ber Äaffe finb in biefem gälte ber Slufjtch&behörbe aupuliefern.

Vorjtebenbe Vcftimmungen finben feine Slnwenbung, wenn bie zeitweilige (Einflellung ober (Sinfdwönfung eine burd) bie Slrt beS VetriebeS bebingte periofctfcp Wieberfel)renbe ift.

§.

68

.

®ie .Haffe ift ju fd)liefjen:

1. wenn ber Vetrieb ober bie Vetriebe, für Welche fte errichtet ift, auf»

gelöft werben/

2. foweit nicht auf ben Vetrieb, fü r welchen bie Haffe errichtet ift, bie V o rfd )rift be§ §. 61 Slbfaij 1 Slnwenbung ftnbet, wenn bie Qapl ber in bem Vetriebe befcpäftigten nerficf)erungspflicf)tigen fpcrfonen bauernb unter bie gefei/liche Vcinbefpahl (§. 60) fin ft unb bie bauernbe ßciftungP fäl)igfeit ber Haffe nid)t genügenb fidpergeftellt wirb (§. 61 Slbfats 2);

3. wenn ber VetriebSunternehmer e§ unterlaßt/ fü r orbnungömäftge baffem unb 91cchuung§führung ©orge ju tragen.

3 n bem gälte zu 3 fann gleichzeitig m it ber © d/liefung ber Haffe bem Vetriebsunternebmer bie in §. 62 norgefctpne Verpflichtung auferlegt unb bie (Errichtung einer neuen Vetriebe» (gabrif») Hranfenfaffe werfagt werben.

£>ic Haffe fann nach 3tnl)örung ber betheiligten ©emeinben aufgelöjt werben, wenn ber Vetrieb§unternef)mer unter guftim m ung ber ©eneraloerfammlung bie Stuftöfung beantragt.

£)ie ©d)liefiung ober Sluflöfung erfolgt burch bie höhere Verw altung^

behörbe. ©egen ben biefelbe auöfpredfenben ober ablel)uenben Vefcheib, in welchem bie ©rünbe anzugeben ftnb, fann binnen jwei SSocl/en nach ber guftellung Vefd)Werbe an bie oorgefetpe Velförbe erhoben Werben.

Sluf ba§ Vermögen ber gefd)loffenen ober aufgetöften Haffe finben bie Vorfchriften be§ §. 47 Slbfap 5 m it ber Vtafgabe Slnwenbung, baff ber Steft be§ Vermögend, fofern Haffenmitglieher, welche einer £)rtS* Hranfenfaffe über*

SReid/ä-Qefejjbl. 1883. 18

(26)

triefen trerben, nicpt rorpanben ftnb, ber (Gemeinbe*^ ra n f enr er ftcperung jufafft.

© inb bie ¿ur ©edung bereits entftanbener Unterftüßungganfprüd)e erfovberliefen M itte l nicht rorhanben, fo ftnb bie lepteren ro r Schließung ober Sluflöfung ber Äaffe aufjubringen. 'Die Haftung fü r biefeiben liegt bern Betriebgunternehmer ob.

F. Sau * Äranfcnfaffcn.

§• 69-

g ü r bie bei ©fenbajjn«, Äanal*, BSege*, ©trom*, ©eid)= unb gejtungg*

bauten/ fotoie in anberen rorübergehenben Baubetrieben befepäftigten 0erfonen E>aben bie Bauherren auf Slnorbnung ber böseren Bertraltunggbehörbe Bau*

ibranfenfaffett ju errichten, trenn fte zeitweilig eine größere Saßt ron Arbeitern befd;äftigen.

§. 7 0.

© ie ben Bauherren obliegenbe Berpflicptung lann m it (Genehmigung ber höheren Berwaltungöbepörbe auf einen ober mehrere Unternehmer/ treiche bie 5lusfül)tung beg Baueê ober eine» ©peilet begfelben fü r eigene Rechnung über*

nommen hüben, übertragen trerben/ trenn biefeiben fü r bie E rfüllung ber Ber*

pflid)tung eine nach bem Urtpeile ber höheren Berwaltunggbepörbe auêreicpenbe

©icperpeit befteiien.

§• 71.

Bauherren, treiche ber ihnen nach §• 69 auferlegten Betpflichtung nicht naepfommen, paben ben ron ihnen befchäftigten sperfotten fü r ben g a lt einer

^ranfpeit unb im ^a£ie beg ©obeg berfelben ihren Hinterbliebenen bie im § . 2 0 rorgefdjriebenen Unterftüßungen aug eigenen B litteln ¿u leiften.

§• 72.

© ie in (Gemäßheit beg §. 69 errichteten itranfenfaffen ftnb ju feb ließen:

1. trenn ber Betrieb, fü r treichen fte errichtet ftnb, aufgelöft w irb;

2. trenn ber Bauherr ober Unternehmer eg unterläßt, fü r orbnungsmäßige Waffen* unb üRedptunggfübrung ©orge ju tragen.

3 n bent gaffe ju 2 trifft ben Bauherrn ober Unternehmer bie im § .7 1 auggefproepene Berpflicptung.

3 m übrigen ftnben auf bie in (Gemäßheit be§ §. 69 errichteten Äranfen*

faffen bie Borfcpriften ber §§. 6B big 68 m it ber Maßgabe Sltttrenbung, baß über bie Slntrenbbarfeit ber Borfcprift beg §. 32 bie höhere Bertraltunggbehörbe

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