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Der Soldat in Ostpreussen: Nachrichten aus heer, Kriegsmarine und Luftwaffe, Nr 4.

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Academic year: 2021

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Jahrgang 1939 Aprilheft Preis 30 Pf.

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er Soldat in Ulfpmlßen

Herausgegeben »unter Mitwirkung des Wehrhreishofmmandos

Jn den militärischen Aufsätzcnist dieprivate Meinung der Verfasser ausgedrückt, nicht diemaßgeblicher militärischer Dicnststellen

m 20. April1939

vollendete derFührerund Reichskanzler sein50. Lebensjahr An diesem TagegedachteauchjederAngehörigedesWehrkreisesIintieferDankbarkeit des OberstenBe ehlshabersderWehrmachtmit dem erneuten Gelöbnis steterBflichteriillungundEinsatzbereitschaftfürFührer,Volkund Vaterland

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SoldatischesMemel - ein geschichtlicher streifzug

, Von OberstleutnantDnGrosse,Königsberg-Pia 1758

lnSchlesienund Böhmen kämpftderGroße Könignun schonein volles Jahr seinenschweren Kampf,imfernenOstpreußenaber herrscht noch Ruhe. Allerdings istes mehreine Stille vor dem Sturm, denn immer mehr verdichtensichdieGerüchteVon einem

bevorstehenden EinfallderRussen. Zwar stehen unter demFeld- marschallvon Lehwaldt nochalle ostpreußischenRegimenterim Lande,zwar sinddieLandmiliz,eine ArtLandsturm,und Grenz- schutzabteilungen,aus FörsternundJägern bestehend, aufgebvten aberwas könnendiese Kräfte,dievielleichtimganzen 25 000Mann erreichen, aufdieDauer gegen dieHeerederZarinElisabeth2

AlsaufdenostpreußischenFeldern dasKorn der Ernte zureift, beginnt auchderrussische Angriff,derin vielem eine somerk- würdige Ähnlichkeitmit 1914 hat. JnmehrerenKolonnen bricht derNusseein,seine nördlichste istgegen Memel eingesetzt,denn dieser Hafen solleinwichtigerPunkt fürden russischen Nachschub werden. WiealleOstfestungen istdamals auch Memel inschlechtem Zustand,denn derKönig hatvor allemfür Festungsbauten indem neu eroberten Schlesien sorgen müssen.Als Kernwerk ist eine sitadelle vorhanden,diedasTief beherrschtund um diesichdie kleineStadt imHalbkreis herumschmiegt.Aber sonst gibtesnur zwei-ganzeund dreihalbe schwache Bastionen, Außenwerke fehlen völlig,und dieweit ausgedehnten Vorstädte hinderndieVerteidi- gung. Die Artillerie istsehr kümmerlich,nur 80eiserne Geschütze, zuiderenBedienung24gelernte Kanoniere verfügbar sind.Die Besatzung bestehtaus einem Landbataillon, alsoeinem Bataillon eines Garnisonregiments, dasindes allmählichdurchbessere Aus- rüstungund gesteigerte Ausbildung etwas vom Aussehen einer Feldtruppe gewinnt.

Ende Juni zeigen sichunter FührungdesGenerals Fermor die«

ersten russischen Truppen in Nimmersatt, dem nördlichsten Dorf Preußens baldwerden esüber20000Mann sein.Damit noch nichtgenug, erscheintunter demEngländerLewis von Neval her eine Flottevor Memel,dieaußer Kriegsschiffen noch Transporte mitsich führt,die 9000 Mann landen. Der russische Einmarsch bringt sofort ähnliche Erscheinungenhervorwie1914: alleDörfer und Gehöfte stehenin Brand, die Bevölkerung fliehtmit ihren Herdenins Jnnere desLandes. Auch mancherMemeler Bürger packt seinebewegliche Habe aufundflüchtetüberdieNehrungioder

zuSchiffins Samland. .

Dank ihrer dreißigfachenÜbermachtkönnen dieNussenschnell vorgehen, schonam 30. Juni sind Laufgräbenund Belagerungs- batterien erbaut, undbald beginntaufdieStadt ein sostarkes Feuer, daßman es an den windstillenSommertagen bis nach Königsberg hörenkann.

Der vom Königernannte Kommandant Memels, Oberstleutnant

v. Rummel, weißgenau, daßermitseinen800 nicht völligaus- gebildeten Männern aufverlorenem Posten steht.Um Kräftezu sparen,ziehter alles nachder Zitadelle zusammen. Seine zwei DutzendKanoniere schießen,was nur dieRohre hergebenwollen.

Sie fügendemGegner manchen Schadenzu,zwei seinerKanonen- boote gehen auf Grund,eingroßes Kriegsschiffwirderheblichzer- schossen.DieEinwohner unterstützendieVerteidigung, soweit sie nur können. Aber aufdieDauer istinder vernachlässigtenBe- festigungein Widerstand unmöglich,derNussedrohtmit dem Sturm und fügt hinzu,er werde in diesem Falledie Stadt plündern und die Einwohner »demSchwerte des Siegers preisgeben«.

DieLage ist aussichtslos,und sokommt es am 4.Juli zueiner Kapitulation, wonachderVerteidigeralsAnerkennung für sein tapferes Verhalten,,mitgeschultertem Gewehrunddreyßig scharffen Patronen auf jedenMann ingleichen auff5TageBrod« abziehen kann. Aber seltenisteinVertrag soschlecht gehaltenworden«wie dieser: stattnachKönigsberg abziehenzukönnen,wird dasLand- bataillon unter nichtigenVorwänden zuriickgehaltenund schließlich unter Bedeckung nach TilsitinMarsch gesetzt.Dort wird esent- waffnet und-aufgelöst,dieMehrzahlderMänner wird nach Nuß- 32

land abgeführt,einTeil sogarunter Drohungen zumEintritt in russischen Heeresdienstgezwungen.

Die Memeler Garnison hat damals, eines besseren Schicksals würdig,invollem Maße ihre Pflicht erfüllt,dasschwacheBollwerk Nord-Ostpreußenswar erst nach tapferer Gegenwehrundinallen Ehren gefallen.

1807

Mit einem Schlageherrscht vom Januar dieses preußischen Unglücksjahresanregessoldatis chesLeben inMemel,denn plötzlich istdieStadt dieHauptstadt Preußens geworden, von woaus das Land einJahrlang regiert wird. AnfangJanuar begibtsichder Hof in hartemWinterwetter von Königsbergüber die Nehrung nachMemel. Als einziger geschlossener Truppenteil istzudieser seitnur dasRegiment Garde duEorpsinderNähe einquartiert.

Aber bald strömenSoldaten, Offiziere wieMannschaften, indem Städtchen zusammen. Wo nur ein Eckchenfrei ist,müssensie untergebrachtwerden. Essind Versprengtevon allenRegimentern und ,,Ranzionierte«,diesichden Kapitulationen nachJena und AuerstädtdurchdieFlucht entzogen haben. Auf abenteuerlichen Wegenkommen sie zuFußoderaufSchiffenan,um demVater- landinhöchsterNot ihreDienste anzubieten.

EsisteinbuntscheckigesBild,daswenigmehrerkennen läßtvon demschmückenGlanzderaltpreußischenArmee,und esistInden leeren Kassen auchkein Geldvorhanden,um siezulöhnen undein- zukleiden.Esmagschon manchmal so gewesen sein,wiedieGräfin Voßinihren Tagebüchernberichtet, daß Offiziere Holz sägten,um sichzuihrem Kommißbroteinpaar Groschenzu verdienen. So gut esgeht,werden fürdenletzten WiderstandneuelKompanien und Bataillone zusammengestellt. Freilichsehen auch siealles andere wie einheitlichaus, sodaßder Major v.Gneisenau imJanuar 1807 denKönigbittet, »denGreuel aufhörenzumachen,daßdie Soldaten zum Teil in dreieckigemzum Teil in runden Hüten, mehrereinPelzmützenundeinige sogarin Schlafmützenunter demGewehr erscheinen".

Abereszeigen sichnachdererschütterndenKatastrophe doch schon dieAnsätzeneuen Lebens. Auseinem kleinen NestdesI.Bataillons Garde, der als Bedeckungder königlichen Bagage den Kapitula- tionen entgangen war, und Versprengten der anderen Garde- infanterie wirdeinneues Bataillon gebildet,eine ArtLehrbataillon.

Jn diesemBataillon, dasnachder Sitte der damaligen Zeit auf denStraßenund PlätzenMemels exerziert,wird eineneue Taktik ausgebildet Sie istbeweglicherundzugeschnitten aufdieErfah- rungen des letzten Feldzugs. Hierin Memel,wo sicheinJahr langallesvereint,was Preußenanbedeutenden Männern imHeer und inder Verwaltung besitzt,wird der erste Grund gelegtzum

neuen preußischen Staatswesen, dassich fünfJahre späterlnden

Befreiungskriegen so glänzend bewährenwird.

Die 41er

NachdenBefreiungskriegenistMemel verschiedentlichStandort ostpreußischerJnfanterie, vor allemvon Teilen des Jnfanterie- Regiments Nr. 1,derspäteren Kronprinz-Grenadieke«Aberdas istniefür lange Zeit,denn injenen Jahren wechselndieGarni- sonensehr schnell.Erstim HerbstdesJahres 1867 erhalten die Memeler »ihr« Bataillon, das nun fastein halbeS Jahrhundert FreudundLeidmitderBürgerschaftteiltundaufs engstemitihr

verwächst.

EsistdasFüsilierbataillondesJus-Neste 41 dieIII.Bestan- lone werden damals nochdurchwegMit Füsilierbataillonbe- zeichnet—, dasinlangenFußmärschenin Memel einriicktunddort dieFüsiliereder43er ablösLWenn WirdieBerichteaus jener Zeit lesenundeinweniglnDerGeschichtedesNegimentsv.Boyen blättern- sD gewinnenWireln VortrefflichesBild davon, wie der ostpreußischeSoldat indenJahrzehntenbisetwa 1909lebte;denn sowieinMemel istesinvielen anderen ostpreußischenStand- orten auch.

Jnallem herrschr nach jene altpreußischeSparsamkeit,dieVer- anlassung gegeben hatzudemWort, daßPreußen sich großge-

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hungert habe. Kasernen gibtes in den kleineren Standorten kaum,und wo sie schon vorhandensind,kann man siein keiner Weisemitunseren heutigen hellenundqutigenBauten vergleichen.

So Werden denn auchinMemel dieAngehörigendes III.-«41in Vürgerquartieren untergebracht,und zwar meistens einzeln.Nur wenigeQuartiere sindmitzweiMann belegt,nur zweialsgroße Ausnahmemitje fünfMann. Beidieser Belegungbildet sichbald ein sehrherzliches Verhältnis zwischendem Quartierwirt und

»seinem«Füsilier heraus, der völligzur Familie gerechnetwird.

Wenigergünstig istaber dieseweitläufige Verteilung fürden inneren Dienst, zumaldie lebhafte Hafenstadtdochallerlei uner- wünschte Ablenkungen und Versuchungenbietet. Man kann sich denken,wieschweres derUnteroffizier vom Dienst hat,wenn er z.B. in denlang hingestreckten Vorstädtendie Quartiere nach Zapfenstreichrevidieren muß! Allmählich hörendann auch diese patriarchalischeii Zustände auf: Privatunternehmer werden veran- laßt,größere Unterkunftshäuserzubauen, alte Forts werden ——

ähnlichwie inKönigsbergundLötzen—- als Kasernenbenutzt,und schließlichbaut dieStadt inderMoltkestraßeeineKaserne fürdas ganze Bataillon, dieimHerbst1907 bezogenwird. Exerzierplatz nnd Schießstände liegeninnächsterNachbarschaftderUnterlünfte.

Etwas unangenehm ist füralle Soldaten der Umstand, daß Memel bis1875 keinerlei Bahnverbindung besitzt. Mancher Weih- nachtsurlaub muß abgebrochen werden, weil bei Eistreiben der

einzige Memel-Übergang,dieTilsiterSchiffbrücke,außerBetrieb ist.Somit ist jeder VerkehrüberdenStrom unmöglich.Wenn die Rekruten kommen,so muß mancherTransport in kleinenBooten zwischentreibenden EisschollenmitLebensgefahrüberdenStrom gesetztwerden. Nur schwerkönnen wir heutigenSoldaten uns solche Verkehrsverhältnisse vorstellen.

Bis zumJahre 1888 rechnetMemel immer nochzudenPreußi- schenFestungen,und so lange liegen außerdemBataillon noch eine Fortifikation (heuteetwaFestungs-Pionierstab) undeineKompanie Fußartilleriedort. Bis indieneunziger Jahre hineinkommen dann alljährlichimSommer nochTeile der 1.PionierenachMemel, um imTiefihre See-Minen-Übungenzuerledigen. Späterwird dann dieser DienstzweigandieKriegsmarine abgegeben.

SelbstinOstpreußen,woVon jeher Soldat und Bevölkerungeng verbunden sind,galtMemel mit seiner schönen, wechselreichenUm- gebungstetsals ganz besonders,,militärfromme«Stadt. Jahr- zehntelang hat sichdasHI. Bataillon desJnf.-Rgts.v.Boyendort außerordentlich wohlgefühlt; Segelsport, mannigfache Gelegenheit zurAusübungderJagdunddiebeinahesprichwörtliche Gastfreihelt dermemelländischenBevölkerung trugen vieldazubei, dieTruppe festmit ihrem Standort zuverbinden. Jn derZwischenzeit hat sichderSinn derkernigenMemmelländer sicherlichnichtverändert.

Wer als Soldat der WehrmachtimMemelland weilt, wird das schönedeutscheLandundseine Bewohnerbald liebgewinnen.

Das Telephonfräuleinvon Memel

Von Oberstleutnants Dr. Groiie Diegroße masurische Winterschlachtwar zuEnde. Eine schwere gedrückte Stimmung begannsich angesichtsder lerneutenVerluste und Mißerfolgeüber Nußlandauszubreiten, und der Oberst- kommandierende, Großfürst Nikolei Nikolajewitfch, mußte wohl oder übelversuchen, durch irgendeineWaffentat aufder so heiß umkämpften ostpreußischenFront einwenigalledieSchartenver-

gessenzumachen,die das Zarenheer dort seit Tannenberg in iiniinterbrochener Folgeerlitten hatte.Leicht erreichbareLorbeereii schienen im Nordzipfel Qstpreußens zu winken, wo schwache deutsche Landsturmtruppen indünner Linie an die100Kilometer Grenze zusichern hatten. Und so brach denn Mitte März1915 der Russe überraschendinzweiKolonnen ins ostpreiißischeLand, wovon dieeineauf Memel,dieandere aufTilsit angesetztwar.

UmMemel wurde am 18.Märzbisinden späten Nachmittag hineingefochten. Dann gingendieletzten deutschen Truppenüber das Haff nachder Nehrungzurück, wohinimLaufedesTages bereits Tausendeaus derBevölkerungmitdemFährdampferüber- gesetztwaren. Zwischen18und 19 Uhrriickten dieRussenein und begannengleichzuAnfangmit den üblichen Plünderungen und Schießereien.Es war größtenteils russische ,,Reichswehr«, die etwa unserer damaligen Landwehr entsprach.

Etwas abseitsvom Hauptverkehr lagmitdunklen Fensterndas Memeler Postamt. Währendandere öffentlicheGebäude vom

Gegnerunverzüglich besetzt wurden, war das wichtige Postamt scheinbarfvergessenworden odereswar imAbenddunkel übersehen

; Vlellelcht»hielt·enauchdieRussendasGebäude wegen seines UerUcheUSsureme KIVcheWenn aber auchdasAmt stillund

dlfklkeldJlaLLsoWar dochdasLebendarin keineswegs erstorben.

EinigeBeamtinnenvom Fiernsprechdiensthatten sich entschlossen- solangeals nur irgend möglichaufihrem jetzt doppelt wichtigen Posten auszuharren, um biszum äußerstendieVerbindungmit derAußenweltundvor allemmitden militärischenDienststellen UUfVFchtterhalten einheldenthfterEntschlußzueiner Zeit,wo spVseleflpheIJ-dieesirgendwieermöglichenkonnten. Und wie derlesseMiO·Icheneroberten Sstädtenhauste,wieerüberall mit Ungebllchen Spionen und Spioninnen umging,davon hatteman aus denAugusttkzgejIdes . « .e enu E · EntschlußVor aufTodund LeäejklahregBewclsg Swar em

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OberbefehlshabersOstinLötzen anrief UndMeldung Von dem

Niisseneinfallerstattete, klar, sachlich,ohne ÜbertreibungUndohne großeGefuhlsäußerungen,wiesonstnur einSoldat meldet. Jn

Lötzenwar man überrascht. Zwar hatteman Gerüchtevon An- sammlungenrussischer Truppen jenseitsderGrenzeMemel gegen- über gehört,aber derartige Gerüchtewaren schon oftgenug ent- standen, ohne daß daraufeineTat gefolgtwäre. Und sowollte man dieMeldung anfangsnicht recht glaubenoderhielt siezum mindesten fürübertrieben. Fräulein Roestel wagtees,denHörer einpaar Augenblickeaus deinFensterzuhalten, und sokonnte man inLötzenLärmund GeschießeaufdenStraßen hören.Das Erstaunen war jedoch aufder Seite der Telephonistin,als sie merkte,daß siemitGeneral Liidendorff persönlich gesprochen hatte;

erfandwarme Worte fürihrtreiies Ausharren.

Inzwischen war das Postaintvon denRussenentdeckt worden.

Eine StreifestöberteimGebäude herum,voran ein Offizierder dauernd mit geladener Pistole herumfuchtelte. ZumGlücki,nter- essierten sichdieungebetenen Gäste zunächsthauptsächlichfürden Kassenfchrank, hinter dessen Panzertür sie wohl märchenhafte Schätzevermuteten.

Plötzlichneues KnackenimApparat Lötzenmeldet sich noch- mals. Wieder die charakteristische scharfeStimme Ludendorffs.

Der Generalstabschef stellt einigegenaue Fragen, diewichtig sind fürdieZurückeroberungderalten PreußischenSeestadt:dasHaupt- quartierOstist offenbar nicht gewillt,Memel langedenSchrecken einer russischen Besetzungzuüberlassen.Wieder gibtdieTele- phonistin Auskunft,ruhigund ohne Aufregung, obwohl sie weiß,

DieEinweihungderKönigin-Lutie-BriicheinTilsitam18.Oktober 1907 durch PrinzHeinrichvonFreuden,sohn desPrinzen Albrecht(Bild mitte). Rechtsvom PrinzenderdamaligeOberbürgermeisterderstadt Miit-,Pohl Ausn.privatakchio

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daß sie ohneUrteil erbarmungslos an die Wand gestelltwird, wenn einer derbereits im Gebäude weilenden Russen sieam Fernsprecher entdeckt. Dann sagt Ludendorff plötzlich:»Bitte warten Sie,derHerrGeneralfeldmarschall möchteSie nochper- sönlich sprechen. Beruhigend tönt Hindenburgs tiefe Baßstimnie durchdenFernsprecher: »IchdankeJhnen für Jhre Pflichttreue, Sie sindein tapferesMädchen.« Nocheinmal konnte Fräulein Roestelmelden,daß jetztdieRussendabei wären, dieDiensträume genau zu untersuchen, dann war derFernsprecher stummge- worden dieRussen hattendieDrähte durchschnitten. Russische Telephonisten polterten in die Räume,aber Fräulein Roestel konnte unbehelligt durchdie verschneiten Straßen nach Hause gehen;keinNussekamdarauf,daß hier Meldungen erstattetwaren,

ÄbtranoportgekangenerRollenaus derMasurenschlacht Aufn.Haecliel

beidenen esum dasWohlundWeheeiner ganzen Stadt ging.

Denn jeder Tag,dendieNussenunter demDruck deutscher Gegen- angriffe früher zurück mußten,rettete wiedienächstenLeidens- tage zeigten vielen unschuldigen MenschendasLeben.

AufGrund der Meldungen Fräulein Roestelswurden vom Hauptquartier aus nochingleicherStunde Truppen zumGegen- stoß freigemacht.So sehr mußteman jedochimOstenmitjedem Gewehrund jedemKarabiner rechnen, daßsogarStettin Ersatz- formationen in aller Eile nach Ostpreußenschickte. Nachdrei Tagen,am 21.März,war derunheimliche ,,blutige Russenspuk«

vorbei,am Tagedaraufwurden den zurückgehendenRussen noch eine ganze Menge Verschleppter abgenommen. Mit dem Falle Tauroggens eineWoche späterwar auchderStoß auf Tilsitab- gebogen,und sowar Ostpreußen endgültigvom Feinde frei.

EserschienalseineEhrenpflicht,Fräulein Roestel für ihrmuti- gesundvorbildlichesVerhalten zubelohnen. Ludendorsf hat sich, wieer inseinen Denkwürdigkeiten schreibt, persönlich bemüht, ihr dasEiserneKreuz zweiterKlassezuverschaffen;leider waren die Verleihungsbestimmungen dementgegen. Jm Aufträgedes Ge- neralfeldmarschalls überreichte ihr indessenderjüngste Sohndes Kaisers,Prinz Joachim,der nachMemel geschicktwar, um der Bevölkerung Grüßezuüberbringen, eine goldene Armbanduhr.

Dazukamnochvom Hauptquartier eineEhrenspendevon 300M.

Mehrals diese äußeren Belohnungen,vielleicht auch mehr noch als das innere Bewußtseintreu erfüllter Pflichtaber mag sie ein eigenhändiges Dankschreiben Hindenburgs erfreut haben.

Unter den mannigfachen verdienstvollen Taten, die unsere deutsche Neichspdstauf denBlättern ihrer Geschichteaus den KriegsjahrenVermerken kann- steht die Tatdes,,Telephonfriiuleins von Memel«sicher nichtanletzterStelle.

Fräulein Roestel hatdann später geheiratet und lebt heute, wenn wir rechtunterrichtetsind,in einer Stadt Mitteldeutschlands.

streiflichter von Memels Leid Und Glück

Von Markus Joachim Tidich, KönigsbergJPr.

Einst vergangen

1935 inMemel zur Landtagswahl! Viele derwackerstenmemel- deutschenMänner schmachten seit langemhinter litauischenKerker-

mauern. Bajohren,Mariampol, Kowno und einigeandere Ge-

fängnisseund Zuchthäuser bezeichnen ihre Leidensstationen. Zur seit deshärtestenDrucks und derschwersten Drangsal, dieauf allen Lebensgebieten auf die Memeldeutschen ausgeübt wird, schreitetdasmemeldeutscheVolkzurWahlurne.

Als deutscher Berichterstatter hatman schon Glück,wenn man überhauptüber- dieGrenzekommt und nichtschnellstenswieder ausgewiesen wird. AlsKohlenhändlerundinsonstigen komischen Rollen sindwir ins Land gekommen, stetsauf derHut vor litauischen Spitzeln, stets überzeugt davon, daß jedes Ferngespräch abgehörtwird. Dochwas sind diese Schwierigkeiten gegen die Drangsal, derdasmemeldeutscheVolkschon seit soVielenJahren ausgesetzt ist, diese Bevölkerung,überderunentwegt der Kriegs- zustandschwebt? Diese Wahl imDezember1935 ist Vielleicht einzigartiginderganzen Welt.

UndurchführbardasWahlsystem,.dasnur erfunden ist,um eine glatte AbwicklungderWahlen unmöglichzumachen. Stundenlang kommt keiner derdraußeninRiesenschlangenwartenden Wähler ins Wahllokal hinein, Frauen werden überall ohnmächtig,alte Mütterchen verlassen schluchzenddie Wahllokale,weilman ihnen keineWahlhilfe gestattet,wenn siediedeutscheListe wählenwollen.

LitauischesMilitär liegtin zahlreichenOrten vor den Wahl- lokalen. Lange vorheristdieWahlbeeinflussung systematischbe- trieben worden unter finanziellemDruckdurchdielitauische Bank, mit plumpen Drohungen und tausendanderen Mitteln.

Undunter diesenVorzeichen, trotz alledem,legtdas Volkein glänzendesBekenntnis zuseinem Deutschtumab.

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Die Landwirtschaft liegt darnieder, seitlangem haben die Bauern keineZinsenundkeineSteuern mehr zahlenkönnen. Sie konnten keine baulichenJnstandsetzungen vornehmen und ihre Ackernicht ausreichendmitKunstdüngerversorgen;Groß istdie 34

ArbeitslosigkeitinMemel. Alles ist beschnitten,bedrückt,be- schränkt,selbstderSportkannkeineVerbindungmitDeutschland pflegen. Wenn mehrere Angehörigeetwa eines Kam-Vereins im blauen Anzug zusammenüberdieStraße gehen,dann giltdas bereits alsverbotenes Tragenvon Uniform.

i

Und wieder schreitetdasmemeldeutscheVolkzurWahlurne im Dezember1938. Völlig geeintin derHanddesmemeldeutschen FührersDr. Neumann, derselbst Jahre seinesLebensinlitauischen suchthäusern zugebracht hat, legteseingewaltigesBekenntnis ab.

Jubelnde Kundgebungen gehen durchdas ganze Gebiet. Der Ordnungsdienst marschiert,überall habendieMädels Kränzeund Girlanden gewunden,dieMenschen habenes langsam wieder ge- lernt, frohzuseinunddasauch zuzeigen. Und was von amt- lichenStellen noch nicht formuliert werden kann,das sprichtdie Bevölkerungnun offenaus: Wir wollen heimins Reich. Be- geistertwird der deutsche Wagen überall begrüßt.Als er in Heydekrug hält,kommt einalter taubstummer Mann, zeigt aufdas kleine DDAC-Schild und aufdasHakenkreuz,dann aufsichund dann weit ringsum. So—- willerdamit sagen-, sobin ich- so sindwiralle,soistdasganzeLand.

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DasdeutscheOsterreichkommt zumReich—- inMemel beneidet man die Brüder derdeutschenSüdostmark.»DerSudetengaukehrt heim mit fieberndenHerzen nehmen d1e.Memeldeutschendie großen EreignissezurKenntnis. ·Jmm·erwieder fragen sie sich:

Wie langedauert es noch,bis er heimkehrendürfen? Wann kommt derFührerundholtUns?

Dann Pragl Undwann Memel?

* Zum letztenmalüber eineGrenze DieseErinnerungen tauchen auf,alsmein Wagenwieder durch dasLand fährt,dasmich stetswieeinStückOstpreußenempfängt, soganz und garheimatlichin Landschaftund Menschen. Man

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