• Nie Znaleziono Wyników

Deutsche Bauzeitung. Stadt und Siedlung, Jg. 60, Nr. 23

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Deutsche Bauzeitung. Stadt und Siedlung, Jg. 60, Nr. 23"

Copied!
8
0
0

Pełen tekst

(1)

STADT UND SIEDLUNG

BEBAUUNGSPLAN, VERKEHRSWESEN, V ER SO R G UNG S-ANLAG EN

HERAUSGEBER: PROFESSOR ERICH BLUNCK UND REG.-BAUMEISTER FRITZ EISELEN Alle R e c h t e V o r b e h a lte n . — F ü r n ic h t v e r la n g te B e itr ä g e k e in e G ew ä h r.

6o7jAHRGANG B E R L IN , D E N 6. N O V E M B E R 1926 Nr. 23

DEUTSCHE BAUZEITUNG 1926, Nr. 89

G eneralidee und Generalbauplan.

Ein Beitrag zur Praxis des Städtebaues.

Von Reg.-Baumeister a. D. Otto S c h m i d t , Stadtbaurat, Essen.

ir v erd an k en Prof. Dr. F ritz Schu­

m acher eine neue A rt, moderne S tädte als Organismen zu sehen und darzustellen. Seine D arstellungen des O rganismus H am burg und Köln sind hierfür klassische Beispiele Es w ird durch diese D arstellungen die

„G eneralidee“ einer S tadtentw ick­

lung auf em klares und überzeugendes Schema ge­

bracht, es wird ein Leitm otiv entw ickelt, das in allen Teilen des G eneralbauplanes w iederklingt, ihm H alt und Rückgrat gibt. E s stellt die E rfassung und D ar­

stellung dieser G eneralidee, die eigentlich schöpferische und im besten Sinne des W ortes künstlerische städ te­

bauliche T at dar, ohne die jede städtebauliche Absicht der Ü berzeugungskraft u n d dam it auch der A ussicht auf Verwirklichung entbehren w ird. Sie bildet zu­

gleich auch den w ichtigsten und unentbehrlichsten Teil innerhalb des gesam ten städtebaulichen A rbeitsvor­

ganges. . .

Im Folgenden soll kurz berichtet werden, wie ich gegenüber der in Essen zu leistenden Planungsarbeit versuchte, diese G eneralidee zu finden, sie in den Arbeitsvorgang einzufügen und diesen hierdurch zu fördern.

An anderer Stelle*) habe ich an dem Beispiel von Wetzlar nachzuweisen versucht, wie aus einer städ te ­ baulichen „B estandsaufnahm e“ die Größe der stä d te ­ baulichen „B edarfsflächen“ und „E rw eiterungsflächen“

abgeleitet werden kann. Eine derartige Überlegung ist jedoch nur die V oraussetzung der städtebaulichen Arbeit, sie gibt den rechnerisch prüfbaren Nachweis über den Umfang der aufzustellenden P lanung bzw. des durch die Planung einzubeziehenden Flächengebietes.

In den Abb. 1, rechts, u. Abb. 6— 8, S. 171, sind die wichtigsten Pläne auszugsw eise dargestellt, die der Bestandsaufnahme und B estandserfassung beim Bei­

spiel Essen dienten. Auf die in diesen Plänen über den Bestand hinaus eingetragenen P ro jek tstü ck e wird später zurückzukom m en sein, zunächst sei lediglich auf den durch die P läne dargestellten B estand auf­

merksam gemacht.

So sehen w ir im Plan Abb. 8 das w irre D urch­

einander der vier großen städtebaulichen Flächenarten:

Wohnflächen, Industrieflächen, V erkehrsflächen und Erholungsflächen, denen die derzeitige Stadtgrenze eine unorganische und zufällige B egrenzung gibt.

Im Plan Abb. 1 erkennen w ir die physikalische Struktur Essens als eine am R ande des vorgeschicht­

lichen Em scherufers liegende Mulde, die nach Nord- OsbNord zur Em scher hin geöffnet, auf den übrigen Seiten dagegen von A nhöhen u m lag ert ist. Diese Höhen haben eine m ittl. H öhe von ru n d 100 m und steigen allmählich und allseitig zu einer im Süd-W est- Süd gelegenen höchsten E rhebung von rund 160 m

*) Z eitschrift D e u tsc h e s B a u w e se n , B a n d I, N r. 18 vom 16. 9. 25.

Höhe an, um sich alsdann in mehr oder minder steilem Abfall wieder zur Ruhr herabzusenken. Es entspricht hierbei das Borhecker Bergland fast genau nach Höhe und Ausmaß demjenigen von Stoppenberg und Frillen­

dorf. Die Spitze im Süd-W est-Süden bildet K ettw ig, die beiden Grenzen im Süd-W est-Süden und Süden bildet in sym m etrischer Form die Ruhr.

E in ganz ähnliches Bild zeigt ein Blick auf Abb. 6, in der die K arte der Bevölkerungsdichte des Raumes Essen dargestellt ist. (Ein P u n k t = 200 Einwohner.) Das Gros, rund 250 000 Menschen, besetzt hierbei hufeisenförmig die Mulde, der R est gruppiert sich, gleichmäßig in der Dichte abnehmend, auf den an­

gelagerten Höhen.

Die Abb. 7 zeigt die B elegschaftsstärke der großen Essener Industrieflächen, wobei ein P u n k t 200 A rbeiter darstellt. Um die Beziehungen der W ohnstätten zu den A rbeitsstätten noch plastischer herauszuarbeiten, m üßten eigentlich die Punkte in dieser Abb. verfünf-

A b b . 1.

S c h ic h t e n p la n v o n E s s e n .

(2)

O » 9 G E N E A A l B A u P l A N E S S E N I--- 1--- 1

C R U N Z ' U' C E

E S S E N 1 9 Q 6 S C B M I O T - J T A D T I A U « « T .

A bb. 2 (o b e n lin k s ) . B a h n v e r b in d u n g e n . A bb. 3 (o b e n r e c h t s ) . G r ü n z ü g e .

A bb. 4 (lin k s ). G e s .-T e ilu n g u. F u h r v e r k e h r . A b b . 5 (h ie r ü b e r ). L a g e b e z ie h u n g e n d e r R u h r s tä d te .

facht werden. (D urchschnittskopfstärke der A rbeiter­

familie.) Es w äre dann noch leichter zu erkennen, was es z. B. für Essen bedeuten würde, wenn die 5 • 40 000 = 200 000 Angehörigen K rupp’scher Arbeiterfamilien auf anderw eitige Erw erbsgrundlage gestellt werden müßten.

Einen übersichtlichen und schlagenden A usdruck erhält das Ergebnis einer Bedarfsnachweisung in graphisch-statistischer Form, wie sie Abb. 11, S. 174, zeigt. W ir erkennen hier in der ersten Säule die innerhalb des Stadtgebietes Essen bisher für einen end­

gültigen städtebaulichen Zweck in Anspruch ge­

nommenen Flächen in verschiedener Schattierung d a r­

gestellt. F a st die H älfte des Essener Stadtgebietes ist hiernach noch „jungfräuliches“ Gelände, und der flüchtige B etrachter könnte hieraus den Schluß ab­

leiten, daß noch auf ungezählte Ja h re hinaus Essen mit F lächenvorrat versorgt sei. E r h ätte hierbei jedoch vergessen, daß eben zu dem B estand zunächst noch die Deckung des bereits je tz t schon vorliegenden

„Bedarfs“ hinzukommen muß, der sich — wie in der oben angezogenen Veröffentlichung nachgew iesen wurde — teils rechnerisch, teils erfahrungsm äßig er­

170 N r. 23.

(3)

STADT ESSEN

A b b . 6. P la n d è r B e v ö lk e r u n g s d ic h te . ( E in P u n k t 200 E in w o h n e r .)

A b b. 7. B e le g s c h a f t s s t ä r k e d e r g r o ß e n E s s e n e r I n d u s tr ie flä c h e n . (E in P u n k t 200 A r b e ite r.)

mitteln läßt. In der zweiten Säule ist die­

ser „B edarf“ dem

„jeweiligen B estand“

hinzugerechnet und man sieht, daß hier­

durch sich die Säule bereits bis fast an die Grenze des v e r­

fügbaren F lächen­

raumes vorschiebt.

Geht m an von der so geschaffenen B a­

sis aus —■ w as in der dritten Säule ge­

schehen ist — und gibt der Restfläche eine E inteilung, die der jährlichen E r­

w eiterung durch die natürliche B evölke­

rungszunahm e en t­

spricht, so erkennt man, daß der F lä ­ chenraum innerhalb des S tadtgebietes Essen bereits nach zwölf Ja h re n er­

schöpft w äre. Es muß also bei der wei­

teren B earbeitung neuer F lächenvorrat außerhalb der der­

zeitigen S tadtgrenzen in A nspruch genommen werden.

Nun beginnt die eigentliche P lanungsarbeit mit der F rag e: W o soll der bereits vorliegende Bedarf an den verschiedenen F lächen in A nspruch genommen und gesichert w erden und w o der später auftretende Be­

darf infolge „E rw eiteru n g “, besser gesag t infolge Be­

völkerungszunahm e? (D arüber, welche verschiedenen F lächenarten hier in F ra g e kommen und wie die Siche­

rung des B edarfs rechtsw irksam zu gestalten ist, habe ich versucht, in W irtschaftsbeilage Nr. 10 u. 14 der

„Dtsch. B auztg.“ , Jg . 1926, einen Nachweis zu führen.)

Abb.

J e t z . Ü b e r s lc h t s p la n v o n E s s e n .

Hier gilt es nun, die Generalidee zu finden, die die große Ordnung des Ganzen übernimmt und die für die gesam te F lä­

chenverteilung im einzelnen richtungge­

bend auftritt. Ein ge­

danklicher V organg muß einsetzen, der die physikalischen, w irtschafts- und be­

völkerungspolitischen Gegebenheiten sowie die in ihr schlum­

m ernden Möglich­

keiten zu einer Ein­

heit zusammenfaßt und sie in wechsel­

seitiger D urchdrin­

gung und Befruch­

tung zu einem greif­

baren Planbild aus­

reifen läßt.

Bei dem Beispiel Essen w ar die Auf­

gabe insofern beson­

ders schwierig, als es sich einmal nicht um eine gewachsene S tadt, sondern um ein mehr oder minder zufällig zusammengewirbeltes K onglom erat der v er­

schiedensten Siedlungselemente handelt, zum anderen diesem Gebilde durch den Abbau der K rupp’schen F abrik m it einem Schlage sein w irtschaftliches R ück­

g ra t gebrochen wurde.

Sollte hier Neues entw ickelt werden, so w ar es vor allem zunächst wichtig, sich über die Lagebeziehung des Raumes Essen innerhalb seiner N achbarschaft im rhein.-westfäl. Industriegebiet K larheit zu verschaffen.

Die Abb. 6. oben, zet£t hierzu folgende Situation:

Essen liegt auf einer vom Rhein (Düsseldorf) zur

6. N ovember 1926. 171

(4)

Lippe (Dorsten) von Süd-W est-Süd nach Nord-Ost- Nord ziehenden H auptrichtungslinie. Sozusagen als Portale ergeben sich zum Rhein hin Kettw ig, zur Lippe hin Horst. Es legen sich korrespondierend an: einmal Gladbeck und Buer, zum anderen R otthausen und Gelsenkirchen zur Lippe hin, Mülheim und W erden-

Land zum Rhein hin. Die zu dieser ersten Richtung senkrecht gerichtete zweite Richtung wird dargestellt durch die Folge:

1. R u h r- un d K a n a lm ü n d u n g (H a n ib o r n , R u h ro rt, D u is b u r g ) 2. e in e m e r s te n Z w is c h e n g li e d (S te r k r a d e , O s te r fe ld , O b er­

h a u se n , M ü lh eim )

3. d em R a u m e E s s e n

4. e in e m z w e i t e n Z w is c h e n g li e d (R o tth a u s e n , K ra y , S t e e le , K u p fe r d r e h )

5. d em R a u m e B o ch u m

6. e in e m d r itte n Z w is c h e n g li e d (C a s tr o p , L a n g e n d r e er .W it t e n ) , e n d lic h

7. d e m R a u m e D o r tm u n d .

W ährend innerhalb der parallelen Städtereihe Essen nach Düsseldorf zielt, zielt Bochum nach Elber­

feld-Barmen und D ortm und nach Hagen.

Gab diese Ü berlegung bereits die für die General- ldee so überaus w ichtige H auptentw icklungsrichtung und die Begrenzung im großen, so w ar es noch er-

A b b . 9.

172

N r. 23.

(5)

forderlich, d e n V e r l a u f d e r Schwerpunktlinie im ein­

z e ln e n a u f z u s u c h e n u n d dem zu entw ickelnden Orga­

n is m u s e i n e n a t ü r l i c h e und organische Be<rrenzungs-

lin ie im e i n z e l n e n zu geben. H ier enthielten die Ge­

g e b e n h e i t e n der Bestandsplä'ne w ichtige Fingerzeige,

i n d e m s o w o h l der physikal. H öhenplan als auch der

P la n der B evölkerungsdichte ganz augenfällige

P a r a l l e l e n z u der großen, von Nord-Ost-Nord nach

S ü d - W e s t - S ü d w eisenden R ichtung aufwiesen. Das

K r u p p 's c h e W erk, inm itten der Schw erpunktlinie ge-

F aktoren darstellten. Die Achse des alten Essen bildete die historische Straße von der Lippe zur Ruhr,

\ on H orst nach W erden. Es m ußte erkannt werden, daß diese Achse, die für einen flüchtigen Beschauer den äußerlichen V orteil hat, so schön parallel m it dem K artenrand von Norden nach Süden zu verlaufen, für den größeren Raum, für den neuen Begriff Essen, nicht mehr ihre frühere Bedeutung haben konnte. Sollte der zu entwickelnde neue Organismus nicht ein für allemal an einer unglücklichen Einhüftigkeit kranken, mußte

A b b . 10.

G e n e ra lb a u p la n v o n E s s e n .

A l t s t a d t

6fN fR A IB A U P L A N • E 55E N • O I E A I T S T A O T -

_

legen, nimmt hierbei den größten Teil der oben ge­

nannten Mulde ein und h at den K ristallisationspunkt zu der ringsherum an gesetzten B evölkerung gebildet.

Um hieraus das F azit für den V erlauf einer neu festzulegenden Schwerpunktlinie des O rganism us Essen zu ziehen, war es n otw endig, m it einer überkom m enen Vorstellung zu brechen: Das verhältnism äßig kleine Gebiet von E ssen-A ltstadt h atte kurz vo r dem K riege und während desselben G ebiete eingem eindet, die ihrer Flächenausdehnung nach um ein Vielfaches größer waren als der Kern und d ie zum T eil auch in Be­

völkerungs-Zahl und -D ichte bereits fast gleichw ertige

eine neue Schwerpunktlinie aufgezeigt werden. Sie ist in den Plänen der schon erw ähnten Abb. 1 u . 6— 8 eingetragen, aus denen wohl — auch ohne besondere Beschreibung — ihr V erlauf k lar hervorgeht und seine B egründung findet.

Die Begrenzung des neuen Organismus m ußte da gesucht werden, wo durch die Zufälligkeit der E n t­

wicklung sich draußen in der Ö rtlichkeit noch zu­

sam m enhängende Freiflächenstreifen finden ließen. Sie ist als G rünband von wechselnder Breite, gedacht, das z w a r ein m olluskenhaftes Ineinanderfließen der benach­

barten, städtebaulichen Lebewesen verhindert, ohne sie

6. Novem ber 1926. 173

(6)

jedoch — da die Erholungsfläche beiden Angrenzern zugute kom m t — im eigentlichen Sinne zu trennen.

Hierbei w ar ferner noch Bedacht darauf zu nehmen, daß beiderseits der Schwerpunktlinie etw a gleich viel Fläche für den neuen Organismus gefunden wurde, und zwar hierunter auch solche Fläche, die durch bisher dünne Besiedlung für die kommende „E rw eiterung“

die notwendige Y orratsergänzung brachte. Die hier­

durch bedingten G renzkorrekturen gehen aus den Abb. 6—8 deutlich hervor.

W ar somit der Bauplatz nach Form und Größe ge­

klärt, so w ar nunmehr die F rage zu beantw orten:

Welche wirtschaftliche Grundlage soll der neue Orga­

nismus besitzen und wie sollen die Beziehungen der Dreizahl: Arbeit, W ohnung und Erholung eine befriedi­

gende Lösung finden?

Der Raum Essen h at sich sozusagen mühelos auf Grund des riesigen Monopolbetriebs der K rupp’schen

W erke zu einem Gebilde von rund 600 000 Menschen entwickelt. Hier hieß die Grundfrage: W ird Essen überhaupt auf die D auer A rbeitsgelegenheit für diese 600 000 Menschen bieten können, die m an plastischer noch (nach Abzug von rund 20 v. H. für Handel und V erw altung) als 100 000 Arbeiterfam ilien bezeichnen kann? Es w ar hier notwendig, ganze A rbeit zu machen und vor Möglichkeiten großen Form ates nicht ängstlich die Augen zu verschließen. Die Zukunft industrieller Entw icklung liegt in der H auptsache in der Veredelung der Rohstoffe und dem sogenannten vertikalen Ausbau:

Verfeinerung, Synthese, A usnutzung der Neben­

produkte, W ärm ew irtschaftlichkeit und Frachtersparnis.

Es w ar hierzu notwendig, die F rage zu stellen, ob es überhaupt, bei dem Zug des Eisens zur billigen F ra c h t­

basis des Rheins, bei dem Zug der Kohle nach dem Norden, möglich sein würde, in Essen auf die Dauer größere Industrie zu halten.

W enn Essen sich nicht selbst aufgeben will, m ußte diese F rage m it Selbstverständlichkeit dahin beant­

w ortet w erden, daß es notw endig ist, trotz aller Un­

gunst der V erhältnisse durch bew ußt zu schaffende K om pensationen Essens Industrie im weitesten Maße zu erhalten. Sie m ußte aber auch ferner dahin beant­

w ortet werden, daß es notw endig ist, die vorhandene Industrie, soweit erforderlich, von unwirtschaftlichem Ballast zu befreien, ihr neue Entw icklungs- und Aus­

dehnungsm öglichkeit zu geben.

Es w äre vermessen, nun zu glauben, durch städte­

bauliche A rbeit w irtschaftliche Entw icklungen un­

m ittelbar. a k tiv beeinflussen zu können. Die städte­

bauliche Aufgabe kann hier wie überall nur lauten, M ö g l i c h k e i t e n offen zu halten, W ege zu bereiten, um w a h r s c h e i n l i c h e n Entw icklungen freie Bahn zu schaffen. Es m ußte darau f B edacht genommen wer­

den, daß die zu schaffende Form auch für den Fall einer anderen, u n erw arteten und unwahrscheinlichen Entw icklung einen m öglichst vielseitigen Rahmen ab­

gibt. Demgemäß w urde in die weitere Pla­

nung zwar die M öglichkeit eingeführt, die F irm a K rupp an eine neue Stelle, die eben­

so wie die bisherige in der Schwerpunkt­

linie des Organismusses Essen liegt, all­

mählich herauszuverlegen. H ierdurch wäre es möglich, die w eitläufig gew ucherte Form des alten M onopolbetriebs zugunsten eines streng rationell, auf K onkurrenz abge­

stellten und neu airfzubauenden Betriebes allmählich zu verlassen und die neue An­

lage durch m odernen A usbau der Verkehrs­

wege günstiger zu stellen. Sie könnte als­

dann einmal m it einer entwicklungsfähigen Kohlenbasis, zum anderen m it einer neu zu entw ickelnden K ohlenverfeinerungs­

industrie unm ittelbar verbunden werden.

An das gleiche neu zu gestaltende Ver­

kehrsnetz könnten endlich für diesen an­

genommenen W ahrscheinlichkeitsfall der neue G üterbahnhof und die neue Groß­

m arkthalle als neues H andelszentrum an­

geschlossen werden. F ü r den unwahr­

scheinlichen Fall aber, daß das K rupp’sche W erk sich an alter Stelle durch Ein­

schränkung und Umbau um stellen würde, w ürde alsdann die freigehaltene Fläche neu in Essen anzusetzenden Industrien zugute kommen können. Alles dies w äre natür­

lich einer E ntw icklung von Jahrzehnten vorzubehalten, wobei jedoch eins wichtig erscheint, daß diese mögliche neue w irt­

schaftliche B asis ebenso wie die bisherige in der genannten Schw erpunktlinie liegt.

Der zu entw ickelnde Organismus wird also dann die größtm öglichste W ahrscheinlich­

k eit der R ichtigkeit haben, w enn er in den Beziehungen der W ohn- und Erholungs­

flächen hierauf R ücksicht nimmt,

Demgemäß ist der V ersuch gemacht w orden, die S iedlungsstruktur, das Netz der Erholungs­

flächen und das Bahnnetz k lar und organisch im Sinne der gefundenen Richtlinien zu entw ickeln. (Vgl. die Abb. 2—4, S. 170.)

Z unächst ist der drohenden E inhüftigkeit durch eine vollständig neue G estaltung der V erkehrszüge im nördlichen Stadtgebiet — vor allem zwischen Kanal und Em scher — abgeholfen. Es ist herausgearbeitet, daß siedlungstechnisch — entspr. der vorhandenen Be­

völkerungsdichte — in dem Organismus Essen dem Stadtteil A ltstad t völlig gleichgeordnet der Stadtteil Altendorf liegt, beide zusam m engefaßt durch den in der M itte gelegenen Stadtteil K arnap, A ltenessen auf der einen. H olsterhausen auf der anderen Seite.

In gleicher W eise ist eine N eueinstellung gegen­

über den großen Erholungsflächen eingetreten. Es ist herausgearbeitet w orden, daß d er B orbecker P ark genau korrespondierend m it dem H allopark liegt, das B ergeborbecker M ühlental m it dem A ltenessener Berne­

tal. der Friedhof Schönebeck m it dem F riedhof H uttrop, Aa

A bb. 1 1. B e d a r f s n a c h w e is u n g in g r a p h is c h -s ta ti s t i s c h e r F o rm .

174 N r. 23.

(7)

das T al des Rossenbaches m it den T älern des R uther­

und W olfsbaches usw. H ierdurch h at Essen, was man so sagt, ein neues G esicht erhalten, neue Beziehungen wurden klar.

Ein Organismus g estaltete sich, der sein v er­

stärktes Gerippe findet in der Fortentw icklung vor­

handener A nsätze im Bahn- und Straßennetz zu einem System huf eisen- und x-förmiger Verkehrsbeziehungen.

Einzelheiten w ürden hier zu w eit führen. N ur auf eins sei kurz hingewiesen, daß auch die gerade in Essen so prekäre F rage der Personenbahnhöfe völlig neue Lösungsmöglichkeiten erhielt. So w ürden z. B.

„Essen-Hbf.“ und „E ssen-W est“ als „A ltstadt-Süd“

und „A ltendorf-Süd“ zu Lokalbahnhöfen werden, in denen aller O rtsverkehr (V orortsverkehr) hält, während in dem dazwischen, im Gelände des Schederhofes, an­

zulegenden neuen F ernbahnhof neben dem lokalen auch der F ernverkehr halten w ürde. Hier w äre dann auch vielleicht sp äter einmal, so wie in Berlin, F rie­

drichstraße, der Ü bergang auf eine in der neuen Schwerpunktlinie offen zu haltende Schnellbahn ge­

geben.

W ar so der Organismus g e staltet in bezug auf seine prim itive G rundsätzlichkeit: A rbeit, W ohnung, Erholung, so g a lt es noch, die B esonderheit für das neue Lebew esen aufzuweisen, dem Begriff Essen eine neue R ichtung, gew isserm aßen eine neue schlagkräftige Parole zu geben.

Auch hier kam en die natürlichen G egebenheiten der A bsicht entgegen: W ir sahen Essen liegen auf der Linie Rhein—Lippe oder D üsseldorf— Dorsten. Diese T atsache bildet für die neue P arole den denkbar besten W egweiser: der Rhein als Symbol a lte r echter K ultur, sonniger Lebensfreude, all’ dessen, das den „S onntag“

des menschlichen Lebens im besten Sinne ausm acht, und die Lippe als Symbol neuster Erschließungs- und Arbeitsm ethoden im Bergbau, neuster, großzügiger E r­

fassung des „W erktags“. Hier liegt die große be­

sondere Aufgabe Essens in der Entw icklung eines A u s g l e i c h s v o n K u l t u r u n d A r b e i t , einer Brücke vom Alltag zum Sonntag des menschlichen Lebens, einer Versöhnung und Heiligung des modernen Arbeitsmenschen, in der N euprägung des großen Zieles, das bereits den m it der Entw icklung Essens v er­

bundenen Männern Alfred K rupp und Carl E rn st Ost­

haus, wenn auch vielleicht in anderer W eise, vor­

schwebte.

Es kam nun darauf an, diese neue Besonderheit, diese Generalidee auch planm äßig festzulegen und ge­

wissermaßen in nüchterne städtebauliche A rbeit zu

übertragen. Dieses konnte dadurch geschehen, daß außer für den neuen A rbeitskern in der neuen Schwer­

punktlinie auch Raum geschaffen wurde für diejenigen Elemente, die geeignet sind, Essen diese neue Be­

sonderheit zu geben.

Sie seien im Anschluß an die Abb. 4, S. 170, kurz in der Richtung von Norden nach Süden aufgezählt:

Es folgt hier auf das neue Industrie- und W irtschafts­

zentrum die alte K rupp’sche Fabrik. Sie könnte, so­

fern eine vollständige oder teilweise V erlegung nicht in F rage käm e, s ta tt ihrer bisherigen trennenden Funktion • ein Elem ent der Zusammenfassung beider S tadthälften werden. Sie könnte ganz allmählich — m it F o rt­

schreiten der H erausverlegung — Elem ente aufnehmen, die dem neuen Organismus ein kulturelles und kommer­

zielles Zentrum abgeben könnten: Die K rupp’schen w issenschaftlichen und V ersuchs-A nstalten als Grund­

stock einer techn. Hochschule, das H auptverw altungs­

A b b . 12. T e ilb e b a u u Q g sp la n fü r d ie A lts ta d t.

175

(8)

gebäude als Zentrum städtischer Verwaltung, gleich­

mäßig günstig gelegen für alle Bürger Essens, im Gegensatz zu dem derzeitigen, exzentrisch gelegenen R athaus, ein Teil der großen Hallen als Grundlage einer nach Branchen geordneten Dauerm usterm esse, ein anderer Teil um gebaut zu Turn- und Schwimmhallen, verbunden durch Grünanlagen mit den vorgenannten Anlagen und den im Gebiet des alten V ersuchsschieß­

platzes anzulegenden Spielplätzen. Das Gelände des Schederhofes (vgl. Abb. 9, S. 172, u. Abb. 12, S. 175) gibt Raum für einen Bahnhofsvorplatz großen Stils mit zentral gelegenen Hotelbauten, K ongreß-Sälen u. dgl., verbunden hiermit durch einen monumentalen Grünzug, an beherrschender Stelle gelegen das neue T heater, w eiter südlich inm itten eines großen zentral gelegenen P arkes die neue H olsterhauser Kirche. Endlich als A usgangspunkt' für die Erschließung des neuen Süd­

geländes der Rem brandtplatz. Vor ihm liegt, v er­

bunden durch breite Grünbänder (Haumannshof, Mühl­

bachtal, K rupp’sche Anlagen), korrespondierend links das Ausstellungsgelände, rechts die M argarethenhöhe, axial das Plateau der Lührm ann-Stiftung als Vorhof des dahinter aufgebauten beherrschend gelegenen Ge­

ländes zwischen Norbert- und Som m erburgstraße. Hier ist der ideale Platz für ein neues großes K ulturzentrum , das in gleicher Weise der Seele und dem K örper dienen kann, das die Besonderheit Essens besonders eindring­

lich verkörpert und das nicht nur die Stadtteile Essens zusammenzufassen geeignet wäre, sondern auch die dem großen Begriff Essen verw andten N achbarn. Noch einen Schritt w eiter südlich an der Kreuzung zwischen

Vermischtes.

S c h a f f u n g v o n w i s s e n s c h a f t l i c h e n u n d p r a k t i s c h e n S t r a ß e n b a u - F o r s c h u n g s s t e ll e n . A u f V e r a n la s s u n g e in e r R e ih e N o r d - u n d N o r d w e s td e u ts c h e r S tr a ß e n b a u ­ v e r w a ltu n g e n , d ie m it d e m E r su c h e n u m S c h a ff u n g e in e s S t r a ß e n b a u - F o r s c h u n g s i n s t i t u t e s a n d ie

„ S tu d ie n g e s . f. A u to m o b ilstr a ß e n b a u “ h e r a n g e tr e te n w a r , h a t d ie s e d ie A n g e le g e n h e it zu d er ih r ig e n g e m a c h t u n d e n tsp r . A n tr ä g e a n d ie in F r a g e k o m m e n d e n M in iste r ie n g e r ic h te t. D a s p reu ß . M in isteriu m fü r W is s e n s c h a f t , K u n s t u n d V o lk s b ild u n g h a tt e d a r a u fh in V e r tr e te r d e s R e ic h s ­ v e r k e h r s m in is te r iu m s , d e s R e ic h s fin a n z m in is te r iu m s , d e s p reu ß . F in n a n z m in is te r iu m s , d e s M in iste r iu m s fü r L a n d ­ w ir ts c h a ft, D o m ä n e n u n d F o r s te n , d e s M a te r ia lp r ü fu n g s­

a m te s D a h le m u n d e n d lic h d er S tu d ie n g e s e lls c h a f t .zu e in e r B e sp r e c h u n g d er A n g e le g e n h e it im A u g u s t d. J . e in ­ g e la d e n .

V o n d em V o r s itz e n d e n M in ist.-R a t D r. v o n R o tte n b u r g v o m K u ltu s m in iste r iu m , w u r d e d ie g r o ß e B e d e u t u n g d er A n g e le g e n h e it h e r v o r g e h o b e n . S o w o h l d ie L a n d s tr a ß e n , w ie a u c h d ie stä d t. S tr a ß e n — a u f b e id e m ü s s e sic h d ie F o r s c h u n g e r s tr e c k e n — s e ie n z u m e is t d e m g e s t e ig e r t e n K r a ftw a g e n v e r k e h r n ic h t g e w a c h s e n , für e in e n s o lc h e n V e r k e h r a u c h g a r n ic h t g e b a u t, g a n z a b g e s e h e n v o n d er V e r n a c h lä s s ig u n g d er U n te r h a ltu n g w ä h r e n d d e r K r ie g s ­ u n d N a c h k r ie g s ja h r e . D ie F r a g e s e i b e s o n d e r s a k tu e ll, w e il d e r S tr a ß e n b a u , b e i d e m d ie A r b e its lö h n e e in e v e r ­ h ä ltn is m ä ß ig g r o ß e R o lle s p ie le n , in d e m P r o g r a m m d e r p r o d u k tiv e n E r w e r b slo s e n fü r s o r g e v o r a u s s ic h tlic h in v o r d e r e r L in ie s t e h e n w e r d e .

N a c h d e m d u rch G eh. R e g .- R a t P r o f. D r .-In g . E . li.

B r i x , V o r s . d er S tu d ie n g e s e lls c h a f t, d ie A u fg a b e n e in er s o lc h e n F o r s c h u n g s s te lle d a h in f e s t g e le g t w o r d e n w a r e n , d aß s ie sic h d a r a u f e r s tr e c k e n m ü ß ten :

1. d ie U n t e r s u c h u n g sm e th o d e n fü r d a s S tr a ß e n b a u ­ m a te r ia l zu v e r b e s s e r n ,

2. d ie z w e c k m ä ß ig s t e n S tr a ß e n b a u k o n str u k tio n e n zu e r m itte ln ,

3. d ie m e c h a n is c h e n u n d m a sc h in e lle n M e th o d e n d e s S tr a ß e n b a u e s z u v e r v o llk o m m e n ,

wru rd e f e s t g e s t e llt , d aß v o n 'sä m tl. A n w e s e n d e n d ie B e ­ d ü r fn is fr a g e für s o lc h e F o r s c h u n g s s te lle n b e ja h t w u r d e . M an h ie lt e s fe r n e r h in fü r z w e c k m ä ß ig , d ie F o r s c h u n g s ­ a r b e ite n zu d e z e n t r a lis ie r e n u n d d o r t a u s z u b a u e n , w o b e r e it s A n s ä t z e v o r h a n d e n s e ie n , in e r s te r L in ie a ls o a n d e n s tr a ß e n b a u te c h n . L a b o r a to r ie n d e r T e c h n . H o c h ­ s c h u le n in Z u s a m m e n a r b e it m it d e n M a te r ia lp r ü fu n g s ­ ä m te r n . D ie A r b e ite n d e r e in z e ln e n F o r s c h u n g s s te lle n s e ie n j e d o c h u n b e d in g t in e in e r D a c h fo r m a tio n z u s a m m e n ­ z u f a s s e n , d e r d ie V e r e in h e it lic h u n g d e r P r ü fu n g s m e t h o d e n , d ie Z u te ilu n g d e s A u fg a b e n k r e is e s , s o w ie d ie S a m m lu n g 176

Meisenburg- und H atzperstraße .endlich ist Raum für ein neues k aritativ es Zentrum in weiträumiger und landw irtschaftlicher Form , das zu dem, ebenfalls in der Schw erpunktlinie gelegenen, in städtischer Form ge­

haltenen K rankenhause hinübergrüßt.

So durchdringt die Generalidee den ganzen Orga­

nismus und w irk t sich ebenso wie in den generellen Plänen (vgl. Abb. 1) auch bis in alle einzelnen Be­

bauungspläne aus. Als Beispiel hierfür sei zum Schluß noch in Abb. 10, S. 173, der Plan der A ltstadt gezeigt.

Es wird unschw er in dem dargestellten Gebiet die ent­

sprechende F igur aus Abb. 7, S. 171, wiedererkannt werden. Der gesam te große D urchgangsverkehr fließt demgemäß um die eigentliche A ltstad t herum, so daß die dargestellten V eränderungen im Straßennetz sowie die wenigen D urchbrüche nur den verschiedenen Arten des O rtsverkehrs und sonstigen besonderen örtlichen Zwecken zu dienen bestim m t sind. Sowohl bei diesem Plan als auch bei dem Plan der Abb. 12, S. 175, sind auf Grund besonderer eisenbahntechnischer Planungen Begrenzungslinien für die B ahnanlagen eingetragen, die in ihren Einzelheiten auch wiederum nur auf Grund der in Abb. 9 entw ickelten Generalidee gefunden wer­

den konnten.

W enn diese Zeilen den A nstoß geben würden, auch die bei anders gelagerten Aufgaben gem achten prak­

tischen E rfahrungen über die „G eneralidee“ der Öffent­

lichkeit zuzuführen, so w äre ihr Zweck erfüllt, zu ihrem kleinen Teil beizutragen an der großen, nur in gem einsam er A rbeit zu lösenden Aufgabe des Neubaus unserer Städte. —

d e r L ö s u n g e n u n d ih r e V e r ö f f e n t lic h u n g u n d e n d lic h e in e e n g e F ü h lu n g n a h m e m it d e n m a ß g e b e n d e n B e h ö r d e n a ls A u f g a b e z u fä llt. A ls a m g e e i g n e t e s t e n fü r e in e d e r a r tig e Z e n t r a ls te lle w u r d e d ie S t u d i e n g e s e l l s c h a f t fü r A u to m o b il- S tr a ß e n b a u a n e r k a n n t.

In d e r V o r s t a n d s s it z u n g d e r S t u d ie n g e s e lls c h a f t E n d e A u g u s t e r s t a t t e t e G e h e im r a t O tz e n B e r ic h t ü b e r d e n V e r ­ la u f d e r B e s p r e c h u n g . V o n s ä m t lic h e n R e d n e r n w u rd e e in m ü t ig d ie W ic h t ig k e it u n d Z w e c k m ä ß ig k e it e in e s s o lc h e n F o r s c h u n g s in s t it u t s z u m A u s d r u c k g e b r a c h t, so d a ß d e r V o r s ta n d n a c h k u r z e r D e b a t t e b e s c h lo ß , im R a h m e n d e r S t u d ie n g e s e lls c h a f t e in e n in e n g e n G ren zen zu h a lte n d e n „ A u s s c h u ß fü r w is s e n s c h a f t lic h e u n d p ra k ­ t is c h e S tr a ß e n b a u f o r s c h u n g “ e in z u s e t z e n . D e r V o r s ta n d e r a c h t e t e s e b e n f a lls a ls w ü n s c h e n s w e r t , d a ß d ie F o r s c h u n g s a r b e it e n a n m e h r e r e n ü b e r d a s g a n z e R e ic h v e r t e ilt e n F o r s c h u n g s s t e lle n g e l e i s t e t w e r d e n s o lle n , um in ih rer G e s a m t h e it z u s a m m e n g e fa ß t zu -w erden v o n d e r S t u d ie n g e s e lls c h a f t a ls g e i s t i g e m M itte lp u n k t. A ls F o r s c h u n g s s t e lle n s in d v o r l ä u f ig in A u s s ic h t g e n o m m e n d ie T e c h n . H o c h s c h u le n : H a n n o v e r , u n te r L e it u n g v o n G eh . R a t O t z e n ; C h a r lo tte n b u r g , D r. S c h e n k ; S tu ttg a r t, P r o f. D r .-In g . N e u m a n n ; K a r ls r u h e , P r o f. H o e p f n e r u n d D a r m s ta d t, P r o f. S t e u e r . —

E r ö f f n u n g d e r d i r e k t e n S c h n e l l b a h n v e r b i n d u n g v o m O s te n n a c h d e in W e s t e n ü b e r d a s G l e i s d r e i e c k in B e rlin . Im H e r b s t 1912 w a r d ie d ir e k te Z u g v e r b in d u n g z w is c h e n d em O ste n u n d W e s t e n d u r c h d e n U n g lü c k s f a ll a u f dem G le is d r e ie c k b is a u f w e it e r e s e in g e s t e llt w o r d e n . D e r U m ­ s t e ig e b a h n h o f „ G le is d r e ie c k “ tr a t d a fü r in d e r b ish e r ig e n F o rm in B e tr ie b . J e t z t i s t d ie n e u e V e r s tä r k u n g s lin ie v o m W itte n b e r g p la tz b is B a h n h o f G le is d r e ie c k in B e tr ie b g e s te llt w o r d e n , m it d e r e n H ilfe n u n m e h r w ie d e r o h n e u m z u s te ig e n d ie V e r b in d u n g v o m W e s t e n n a c h d em O s te n m ö g lic h ist.

D ie V e r s tä r k u n g s lin ie s t e llt e in n e u e s G le isp a a r z w is c h e n d e n B a h n h ö fe n W it te n b e r g p la t z u n d G le is d r e ie c k dar.

W ä h r e n d d ie a lte n G le is e d u r c h d ie K le is t - u n d B ü lo w - str a ß e fü h r e n , v e r f o lg e n d ie n e u e n d e n W e g K le is t s t r a ß e — N o lle n d o r fp la tz — M o tz str a ß e — K u r fü r s te n s tr a ß e . D a s n e u e G le isp a a r h a t d ie Ü b e r g a n g s r a m p e in d e m n ic h t d u rch Q u e r s tr a ß e n u n te r b r o c h e n e n H ä u s e r b lo c k z w is c h e n K u r ­ fü r s te n - u n d S t e g lit z e r S tr a ß e e in e r s e its ' u n d P o ts d a m e r ­ u n d D e n n e w it z s t r a ß e a n d e r e r s e its . D ie n e u e S t r e c k e b e s it z t z w e i U n te r g r u n d b a h n h ö fe : e in e n z w e i g e s c h o s s i g e n a u f d em N o lle n d o r fp la tz u n d e in e n in d e r K u r fü r s te n s tr a ß e a n d er P o ts d a m e r S tr a ß e . —

In halt: G en era lid ee und G eneralbauplan- — V erm isc h tes. — Verlag der D eutschen Bauzeitung, G .m .b .H . in Berlin.

Für d ie R edaktion verantw ortlich: F r i t z E i s e l e n in Berlin.

Druck: W . B ü x e n s t e i n , Berlin SW 48.

N r. 23.

Cytaty

Powiązane dokumenty

Aus dem beigegebenen H allenquerschnitt geh t hervor, wie mit Hilfe eines versenkten Saalgeschosses die E rd ­ bewegung bew ältigt w erden k ann und wie zwei leicht

E r b at alles V orhandene und die gesam te Neuschöpfung in deren allgemeinen Beziehungen zu einander und insbesondere zu dem m it dem Bebauungsplan zu

Das fertige Rohrnetz wird im Graben an den hohlliegenden Stellen unterbaut, um so ein Senken oder Verschieben der Leitung zu verhüten.. Der Erdboden wird

So wird diese Ausstellung nicht allein für den Fachmann neues wertvolles Material bringen, sondern auch den Laien fesseln und dazu beitragen, das Verständnis für

Über die zulässige Anzahl der Geschosse hinaus dürfen im Dachgeschoß keine W ohnungen eingebaut werden. Kellerwohnungen sind überhaupt verboten. Über die Zu­.. lassung

Die Bestimmung, daß in der Bauklasse n drei Zehntel und drei Geschosse errichtet werden dürfen, wird manchen Grundstücksbesitzer im Laufe der Zeit dazu bringen,

Eine Milderung erfährt diese Bestimmung für die bereits an angelegten Straßen liegenden Grundstücke der Bauklassen IVa, V und V a dadurch, daß in ihnen Hinter w o

Die w eitere A rbeit muß aber darin bestehen, daß durch die Detaillierung dieses Gedankens alle W erte der Umgebung sorgfältig zueinander abgewogen werden, um