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Wochenschrift des Architekten Vereins zu Berlin. Jg. 4, Nr 49

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Academic year: 2022

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IWOCHENSCHRIFT p k H R C H I T E K T E N - V E R E I N S M I B E R L I N j

NERflUSGEGEBEN ^ V E R E I N E

E rsch ein t Sonnabends. — B ezu g sp reis halbjährlich 4 Mark, p o stfrei 5,30 Mark, ein zeln e Num m ern von gew öhnlichem U m fan ge 30 Pf., stä rk ere entsprech en d teurer ' D er A n zeig en p reis für die ¿ g e sp a lte n e P e titz e ile b e tr ä g t 50 Pf., für B eh ö rd en -A n z e ig en und für F a m ilie n -A n z e ig e n 30 Pf. — N achlaß auf W iederholun gen |

N u m m e r 49 Berlin den 4. D e ze m b e r 1909 IV. Jahrgang

Z u b e z ie h e n d u rc h alle B u c h h a n d lu n g e n , P o s tä m te r u nd die G e s c h ä fts s te lle C a r l H e y m a n n s V e r l a g in B erlin W . 8, M a u e rstr. 43.44

A l l e R e c h t e V o r b e h a lt e n

Die Entwicklung der Anschauungen

über die ägyptischen Pyramiden in den letzten zwanzig Jahren

Y o r t r a g , g e h a l t e n i m A r c h i t e k t e n - V e r e i n am 13. Ok t o b e r 1 9 0 9

von

Professor Dr. L udw ig Borcliardt

D irek to r des K aiserlich D eutsch en I n stitu ts für ägy p tisch e A ltertum skunde in K airo

M

eine Damen und H erren! Vor Ihnen, den Gästen und M it­

gliedern des B erliner A rchitekten-V ereins, brauche ich bei einem V ortrage über die Pyram iden nicht so w eit auszugreifen, wie . yor einem anderen Publikum . Sie wissen alle, daß man heute m it einer bequemen elektrischen B ahn auf einer schattigen Chaussee in etw a einer halben Stunde von Kairo aus zu den Pyram iden fährt, und daß neben den großen Pyram iden von Gise, die allgemein bekannt sind, sieh eine ganze A nzahl von anderen Pyram idenfeldorn hinzieht, die Ihnen u n ter den Namen Abu Roasch, A busir, Saqqara, D ahschur, L isch t usw.

geläufig sind.

E tw as anderes aber, glaube ich, kann man n ich t so ohne w eiteres voraussetzen, das is t die Chronologie dieser Pyram iden.

Nam entlich, wenn Sie in den letzten Jahrzeh n ten alte Geschichte gelesen haben, so werden Ihnen dabei die verschiedensten D aten für die Pyram idenzeit begegnet sein. Ich möchte daher Vor­

schlägen, daß w ir uns heute n u r eine sehr einfache Z eitbestim ­ m ung m erken: Die Pyram iden sind nach dem, was heute von fast allen G elehrten als am w ahrscheinlichsten angenommen wird, in der M itte des d ritten vorchristlichen Ja h rh u n d erts entstanden.

Nun möchte ich die A elteren u n te r Ihnen an das erinnern, was w ir vor zwanzig Ja h re n und m ehr im Kolleg über B au­

geschichte von den Pyram iden erfahren haben. Damals war außer dem rein T atsächlichen das einzig W issensw erte, was g eleh rt wurde, die L e p s iu s s c h e Pyram identheorie. W irk ­ lich w ar auch L e p s i u s d p ^ .e in z ig e , der sich ernste Ge­

danken über die m it dem P y .. Jd en b au verbundenen F ragen gem acht hat, als er 1842—1845 in B egleitung E r b k a m s auf der großen preußischen Expedition Aegypten bereiste. Seine V orgänger, die Gelehrten der französischen Expedition, die Forscher B o lz o n i, C a v i g l i a und andere, und endlich zwei sehr verdienstvolle Engländer, P e r r i n g und V y s e , h a tte n die ta t ­ sächlichen Feststellungen für ihre Z eit glänzend erledigt.

L e p s i u s fügte zu ihren Beobachtungen einige neue hinzu und baute darauf eine Pyram identheorie auf, die man kurz so zu­

sammenfassen kann: „Ein jed er König fing seinen Grabbau, seine Pyram ide, m it der Kammer an, über der er zuerst einen kleinen B au errichtete. Dieser wurde nach und nach m it M änteln umgeben, und, sobald der König starb, oder ihm der Bau groß genug erschien, durch eine gleichm äßige Bekleidung in die Pyramidenform gebracht.“ Das is t so ungefähr die L e p s iu s s c h e Theorie. D as W esentliche daran is t die Idee vom allmählichen Größerwerden durch Umlegen immer neuer Mäntel.

T rotz dieser n ü chtern und einfach erscheinenden Theorie kam en aber wieder m ystische A nschauungen über die B edeutung der Pyram iden auf. Zw ar die Zeiten, wo die Pyram iden als K ornspeicher Josefs oder als N aturgebilde, oder g a r als S chutz­

bauten gegen den Sand der W ü ste gedeutet w urden, waren vorüber. D afür begann man aber aus ihren Dimensionen allerlei herauszudeuten.

N am entlich England w ar ein fruchtbarer Boden für diese m ystischen A nschauungen, und als in den sechziger Ja h ren des vorigen Jah rh u n d e rts P i a z z i S m i t h m it einer bis in alle D etails ausgeführten Theorie a u ftrat, die aus den Dimensionen der großen Pyram ide von Gise die tiefsten W eisheiten herau s­

las, fand er schnell eine große Gemeinde. E s is t iibertrioben, wenn m an behauptet, er habe aus der Lage der fünften Fuge im aufstoigenden Gauge der Cheopspyramide errechnet, wieviel Ja h re vor C hristi Geburt diese Pyram ide erbaut worden sei, aber etw as W ahres lieg t in diesem Spott. Sie werden einiges von der S m ith s c h e n Theorie und seiner Zahlenm ystik in dem je tz t viel gelesenen Rom an: „D er Kampf um die Cheops­

pyram ide“ gefunden haben, wo M a x E i d t , dem als tatk räftig en Ingenieur jede M ystik fernlag, diese Theorien fein ironisiert.

W ir dürfen uns übrigens bei solchen D ingen gegenüber unsern V ettern jenseits des K anals n ich t aufs hohe Pferd setzen.

V or g a r n ich t langer Z eit is t e rst ein Büchlein von einem unserer L andsleute erschienen, das ganz ähnliches predigt, wie vor ihm P i a z z i S m ith . A llerdings h a t je tz t wieder ein E n g ­ länder alle Rekorde geschlagen, indem er bewies, daß das eng­

lische Maß — ich weiß nicht, ob es F oot oder Y ard w ar — von den B auleuten der Pyram iden angew andt worden sei.

A ber kehren w ir zu P i a z z i S m i t h zurück. E r h at, ohne es zu wollen, der Pyram idenforschung einen neuen A nstoß ge­

geben. E iner seiner Gläubigen zog nämlich 1880/81 aus, um für die B erechnungen des M eisters genaues M aterial zu be­

schaffen. E r kam nach A egypten, um die Gisepyramiden gründ­

lich bis in alle D etails aufzumessen. D as R esu ltat w ar, wie vorauszusohen, ein völliger Zusam m enbruch der P i a z z i S m i t h ­ schen Theorien. Aber das w ar nebensächlich, denn diese h atten für ernste K reise nie existiert. Viel w ichtiger w ar das andere R esultat, die Publikation „The Pyram ids of Gizeh“ by E i i n d e r s P e t r i e . Denn kein anderer als der durch seine zahlreichen A usgrabungen seitdem allgemein bekannt gewordene E i i n d e r s P e t r i e w ar es, der hier zum ersten Mal uns als k ritisch er Beobachter en tg eg en tritt. Seine K ritik m achte sich aber auch

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W ochenschrift des A rch itek ten -V erein s zu B erlin 4. D ezem ber 1909

an die L e p s iu s s c h e n Theorien, und m erkw ürdiger W eise wurden diese fast gleichzeitig von anderer Seite heftig angegriffen, sicher ohne jeden Z u s a m m e n h a n g m itP e trie . P e r r o t - C h ip ie z h atte n nämlich im ersten Bande ih rer „K unstgeschichte des A ltertu m s11 d i e L e p s i u s scheTheorie zu widerlegen versucht, allerdings n ur m it allgemeinen Gründen. F l i n - d e r s P e t r i o aber gab seinem W ider­

legungsversuch den Schein m athe­

m atischer Genauigkeit. E r sagte, die große Pyram ide von Gise könne in keinem Stadium ihres Baues kleiner geplant gewesen sein, als sie heute ist, denn sonst würden sich bei den kleineren A nlagen v er­

schiedene U nregelm äßigkeiten er­

geben, die er einzeln aufführt. Ergo müsse die L e p s iu s s c h e Theorie vom allmählichen W achstum der P y ra ­ miden falsch sein.

D as wurde, da es schön m it A und B m athem atisch bewiesen zu sein schien, s ;h r schnell allgemein und

auch von angesehenen Forschern angenommen und w eitergetragon.

U nd doch war dieser Beweis nu r ein Versuch m it untauglichen M itteln, wie im Ja h re 1892 in einer Reihe von A ufsätzen dar­

getan wurde, die von zwei damals noch jungen deutschen Ge­

lehrten, einem Philologen und einem Techniker, herrührten. Der Techniker zeigte, daß die P e trie sc h e B e w e isfü h ru n g u nrichtig sei, denn die von P e t r i e konstruierten U nregelm äßigkeiten h ätten in der kom plizierten Baugeschichte der großen Pyram ide ihren Grund. Es seien drei Bauperioden zu unterscheiden. Es war zu erst eine Pyram ide angelegt m it einer Kammer, die unten im F els liegen sollte. D ieser Bau w ar dem Könige zu gering, daher is t diese Kammer nie vollendet worden. Die Pyram ide war aber oben schon w eiter v orgeschritten, so daß man im unteren M auerwerk keine Kammer mehr anlegeu konnte.

Man brachte daher einen schräg ansteigenden Gang an, der zum Teil das bereits ausgeführte M auerw erk durehbrach, und legte die neue Kammer oben an. A uch dieses P ro je k t war dem König noch nicht groß genug, er ließ die oben angelegte Kammer verschließen und legte endlich noch w eiter oben eine d ritte Kammer an, in der er dann auch begraben wurde. An einer so unregelmäßigen Pyram ide, die so viel nachträgliche Ein- und Umbauten zeigt, konnte man den Beweis gegen die L e p s i u s ­ sche Theorie nicht erbringen.

Ein zweites Problem, das jene A ufsätze b erü h rten , w ar ganz neu. E s wurde nämlich aus den Inschriften des in der d ritten Pyram ide bei Gise

gefundenen H olzsarges des Königs M ykerinos nachge­

wiesen, daß dieser Sarg meh­

rere tausend Ja h re jü n g er sein m üsse als die Pyram ide.

Zu den philologischen kamen technische A rgum ente. E s ließ sich zeigen, daß auch bauliche V eränderungen an den Pyram iden lange nach ih rer E rrich tu n g sta ttg e fu n ­ den hatten. Sie w aren also in einer späteren, nicht absolut sicher festzulegenden Z eit — vielleicht 700 Ja h re vor Christo — bis zu einem ge­

wissen Grr do re sta u rie rt wor­

den. M it einem Male sah man damals, daß die P y ra ­ miden m ehrG eschichte hatten, als man ihnen bis dahin zu- g o trau t hatte.

Diese A rbeiten regten weitere Forschungen an, und es is t kein Zufall, daß nun von allen Seiten die Bemühungen

z u r E rforschung der Pyram iden wie­

der begonnen wurden, die eigentlich seit den dreißiger Ja h re n des vorigen Jah rh u n d e rts m it einer kurzenU nter- brechung im Jah re 1883, als die P y ra ­ miden m it Inschriften bei Saqqara ge­

öffnet wurden, g e ru h t h atten . F l i n - d e r s P e t r i e selbst u ntersuchte die Pyram iden von Mejdum, H ow ara und Illahun, G a u t i e r und J e q u i o r dio von L ischt, de M o r g a n , der v er­

dienstvolle damalige G eneraldirektor des K airener Museums, die von Dah- schur, M a s p e r o , der jetzige Ge­

neraldirektor die Unaspyramide bei Saqqara.

Diese U ntersuchungen, so ver­

dienstvoll sie im einzelnen gewesen sein mögen, und so viel hochwichtige M useum sresultate auch m anche der­

selben ergaben, haben aber nie eine Pyram idenanlage in ih rer G esam t­

h eit bis zum L etzten erforscht. Es sind immer n u r Teiluntersuchungen gewesen, so daß niemals ein Ueber- blick über das Ganze möglich war.

Diesen Ueberblick über das Ganze zu gewinnen, is t erst der deutschen Forschung möglich gewesen, die u n ter der Aogide der D e u t s c h e n O r i e n t - G e s o l l s c h a f t 1900 bei A busir eingesetzt hat. Es wurden dort in siebenjähriger A rb eit drei Grabdenk­

m äler von Königen der fünften D ynastie (Abb. 272) erforscht.

Seitdem sind uns aber noch andere Gelehrte und andere Nationen auf demselben W ege gefolgt. Die A m erikaner untersuchten u nter L eitu n g von Professor R e i s n e r das Grabmal des Mykerinos bei Gise und haben die W iederaufnahm e der A rbeit an den unvoll­

ständig bearbeiteten Pyram iden von L isch t je tz t begonnen, die Franzosen gruben im Pyramidenfeld bei Abu Roasch, der eng­

lische E g y p t E x p l o r a t i o n - F u n d deckte die Pyram ide und den Totentempel eines Königs der elften D ynastie in D er el-b ah ri auf, und eine deutsche E xpedition, von Geh.-Rat D r. S i e g l i n in S tu ttg a rt aus g e rü ste t, erforschte das Grabdenkmal des Chephren bei Gise.

So haben w ir heute also ein reiches und g u tes M aterial, aus dem ein klares Bild von den G rabdenkm älern der ägyptischen Könige des alten Reiches zu gewinnen ist.

W ie sieh t nun ein solches G rabdenkm al aus, d. h. wie denken w ir heute im Gegensatz zu den früheren A nschauungen davon? Das möchte ich Ihnen an der H and eines Beispiels vorführen. Ich kann nur e in Beispiel herausgreifen, das aller­

dings sehr vollständig ist. Verschiedene Abweichungen und auch die Entw icklung der Anlagen, die sich zeitlich über ein Jah rta u se n d erstrecken, sind n atü rlich auch festzustellen, aber auf das alles einzugehen, is t in e in e m V ortrage u n ­ möglich. Ich werde daher n u r gelegentlich zur E rlä u te ­ ru n g von Einzelheiten auch von anderen B auten dies und jenes m it heranziehen können.

Das Beispiel, welches hier als G rundlage dienen soll, is t der Tempel des S a h u -re (Abb. 273), dessen A usgrabung vor zwei Ja h re n beendet wurde. D er Tempel is t so vollständig erhalten, daß alle Bauteile und der ganze arch i­

tektonische Schmuck noch so g u t nachw eisbar waren, daß es möglich ist, ein Modell der A nlage für Lehrzwecke an­

fertigen zu lassen. Hoffent­

lich werden Sie dieses Modell, das je tz t in der A usführung be­

griffen ist, in einigen M onaten in verschiedenen deutschen Museen besichtigen können.

Abb. 272. Pyrainklenfelil bei A busir

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Nr. 49. IV . Ja h rg a n g W ochenschrift des A rch itek to n -V erein s

zu

Borlin

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W ie haben w ir uns also ein solches Grabdenkmal vorzu­

stellen? Es w ird Ihnen vielleicht schon aufgefallen sein, daß ich im letzten A bschnitt meiner A usführungen n ich t m ehr die Bezeichnung „Pyram ide“ gebraucht habe, sondern ste ts vom

„G rabdenkm al“ sprach. D as geschah m it A bsicht. Denn heute können wir eine Pyram ide n ic h t mehr als einzelnes Monument betrachten, sie is t nur ein Teil eines großen Ganzen, eines G rabdenkmals. E in solches königliches Grabdenkmal bestand nämlich aus zwei H auptteilen, dem Grabe selbst und der K u ltstätte.

Die Pyram ide en th ä lt nu r das Grab, die K u ltstä tte aber is t ein ausgedehnter Tempel, der davor liegt, beide sind von einer gemeinsamen Hofmauer umgeben. Pyram ide und Tempel liegen in etw a 20—25 m Höhe über dom N iltal auf den Höhen des Randes der libyschen W üste. Um dort hinauf zu gelangen,

ist ein A nfgang nötig, der für Festo und Prozessionen dient.

D ieser erh ält an seinem unteren Ende einen großen monumen­

talen Torbau.

W enn der Totentem pel also in drei Teile zerfällt: in den Torbau, den A ufgang und den oberen Tempel, so können wir auch den oberen Tempel wieder zergliedern, näm lich — beim Sahu-re-Tempel is t das besonders deutlich zu zeigen — in den öffentlichen Tempel, der der großen Masse der Teilnehm er an den Totenfesten zugänglich "war, und in einen kleinen „intim en“

Tempel, den n u r die Angehörigen des Königs und ein Teil der P riester betraten. A n älteren Beispielen können w ir sehen, daß diese beiden Tempelteile ursprünglich n ich t u n ter einem D ach liegen, dor öffentliche liegt vor der hohen Mauer, der

„intim e“ dahinter. E r s t bei den B auten der fünften Dynastie liegen beide Tempel u n ter einem Dache. (Schluß fo lg t)

Die diesjährige Abgeordneten-Versammlung

des Verbandes deutscher Architekten- und Ingenieur-Vereine in Darmstadt

Nach dem Bericht des Geheimen Regierungsrats Harder im Architekten-Verein zu Berlin

Schluß aus Nr. 4S S e ite 230

D

er d o u t s c h e A u s s c h u ß f l lr E i s e n b e t o n h a t die B earbeitung der V orschriften für Stam pfbeton abgeschlossen, die vom preußischen M inister der öffentlichen A rbeiten inzw ischen auch angenom m en sind.

Zu dem u n te r der F ü h ru n g des V eroins deu tsch er Ingenieure g e ­ bildeten A u s s c h u ß f ü r t e c h n i s c h e s S c h u l w e s e n h a t der V er- haud zwei V e rtre te r gew ühlt, und der G eschäftsführer ist in den O r g a n i s a t i o n s a u s s c h u ß f ü r d a s I n t e r n a t i o n a l e I n s t i t u t f ü r T e c h n o - B i b l i o g r a p h i e eingotroten. Die w esentlichsten Ziele dieses In s titu ts d arf ich als bekannt voraussetzen. E s h an d elt sich um Sam m lung, S ichtung und V eröffentlichung aller bibliographischen In ­ form ationen über technisch-literarische N euerscheinungen aller H au p t­

k u ltu rsta a te n . M it dem In s titu t soll eine technisch-literarische A u s­

kunftstelle verbunden sein.

D er A rch itek tu rau ssch u ß w urde beauftragt, eine Z usam m enstellung derjenigen B estim m ungen des neuen G e s e t z e s z u r S i c h e r s t e l l u n g d e r F o r d e r u n g e n d e r B a u h a n d w e r k e r auszuarboiton, durch w elche den P riv a ta rc h ite k te n besondere P flichten und w oitgehondo V eran tw o rtlich k eit a u ferleg t worden, ferner w urde der V o rstan d er­

sucht, gem einsam m it H errn v. L e i b b r a n d (S tu ttg a rt) für eine an­

gem essenere V e r t r e t u n g d e r d e u t s c h e n T e c h n i k a u f d e n S t r a ß e n b a u k o n g r e s s e n — und etw a auch den S c h i f f a h r t k o n ­ g r o s s e n — zu sorgen.

D er le tz te V erhandlungsgegenstand b e tra f die T ä tig k e it der V er­

bandsvereine im V erfolg der D enkschriften von 1908 über die k ü n s t ­ l e r i s c h e A u s g e s t a l t u n g v o n P r i v a t b a u t e n u n d I n g e n i e u r ­ b a u t e n . W elches ab seitig e In te re ss e diese A ngelegenheit gefunden h at, dafür sprechen die im G eschäftsbericht auszugsw eise abgedruckten A eußerungeu von 20 V orbandsvereinen.

Die F rag e w urde außerdem in seh r glücklicher W eise durch einen V o rtra g un seres K ollegen, des H errn L andbauinspektors K l ö p p e l , beleuchtet- E benso anregend wie der V o rtrag w ar auch die sich daran anschließende B esprechung, an dor sich außer den H erron S t ü b b e n und R e v e r d y als G ast auch H e rr M in isterialrat F r e i h e r r v o n B i e g e l e b e n , d er D irigent, der obersten B aubehörde im G roßherzog­

tum H essen beteiligte. D as E ndergebnis w ar folgender A n trag : Die V ersam m lung fo rd ert den V erbandsvorstand auf, im E inver­

nehm en m it H errn K l ö p p e l (Berlin) einen A usschuß einzusetzen, m it der Aufgabe, G rundsätze für neuzeitliche B auordnungen in S ta d t und Land zu entw erfen und dabei insbesondere auszusprechen, welche V or­

schriften in allgem eine G esetze und w elche in örtliche B auordnungen aufzunehm en seien.

E ine gelungene E rg än zu n g dieses le tz te n V orhandlungsgegon- standes bildete die vom M ittelrboinischon A rchitekton- und Ing en ieu r- V erein in den N ebenräum en des V ersam m lungslokals v eran staltete A u s s t e l l u n g von Z eichnungen, P hotographien und M odellen, die eine U ebersicht über die bauliche E ntw icklung auf dem G ebiete dor öffentlichen und privaten B a u tä tig k e it im H essenlando gab. B osondors in te re ssa n t und m it der le tz te n F ra g e in engem Zusam m enhang stehend w ar die Z usam m enstellung von kleineren B auentw ürfen, einmal so, wie sie zu r G enehm igung eingereicht w aren und daneben die vom B au ­ beam ten vorgenom m one A bänderung der F assade.

D er au f die beiden S itzu n g stag e folgendo S o n ntagvorm ittag w ar B e s i c h t i g u n g e n gew idm et; ich nenne die T echnische H ochschule, die K ünstlerkolonie m it dem O lbrichschen H ochzeitsturm , das H allen ­ schw im m bad und die neuen B ahnanlagen. A ber in e rs te r R eihe is t der B esuch des von M o s s o l erb au ten L andesm useum s zu erw ähnen, in dessen V orhalle H e rr G eheim er O berbaurat H o f f m a n n (D arm stadt) des zu früh dahingeschiedenen M eisters und seiner B edeutung für die neuzeitliche B au k u n st in w arm em pfundenen W o rte n gedachte.

N achm ittags brachte ein S ondorzug dio T eilnehm er nach W i e s ­ b a d e n , und für don folgenden M ontag w ar noch ein A usflug nach M a i n z geplant.

Dem M ittelrheinischen V erein aber, der sich aus den V ereinen der S tä d te D arm stadt, W iesbaden und M ainz zusam m ensetzt, und in s­

besondere seinem unerm üdlichen V orsitzenden, H errn B a u ra t W a g n e r , g e b ü h rt dor w ärm sto D ank aller T eilnehm er für die trefflich durch- gefllhrten V eran staltu n g en . D er vom g astgebenden V erein veran­

sta lte te B egrüßungsabend, der durch ein kleines F estsp iel ein g eleitet w urde, verlief bei den üblichen A nsprachen und den V orträgen eines geschulten M än n erq u artetts bei einem g u ten Tropfen D ienbeim er W ein in der angenehm sten W eise. Am näch sten Tage schloß sich u n m itte l­

bar an die S itzu n g eine erquickende, leider etw as zu w eit ausgedehnte F a h rt durch den herrlichen städ tisch en W ald an, die auf der L udw igs­

höhe endete, um d o rt den A bend zuzubringen. Den G lan zp u n k t aber bildete am 28. der A u s f l u g nach dem 300 m über der B erg straß e gelegenen A uerbacher Schloß, in dessen altem B urghofe reich b esetzte Tische zu r S tä rk u n g nach der m ühsam en W an d eru n g u n serer w arteten.

D er B lick von den T ürm en des Schlosses auf die von der u n te r­

gehenden Sonne beleuchtete R heinebene w eitete die H erzen und be­

re ite te eine Stim m ung vor, die ih ren H öhep u n k t auf der R ückw ande­

ru n g durch den von S to ck laten en und F ackeln b eleu c h teten nächtlichen W ald erreichte.

Eisen-Betonbau

von Professor A. Tiede

D

ie Z eiten des Steinbaues als k arak teristisch es K ultu rm o m en t gehen im zw anzigsten J a h rh u n d e rt ihrem E nde entgegen. E in neues B aum aterial t r i t t herrschend an die S telle des W e rk ste in - und des Z iegelbaues — das E i s e n in V erbindung m it dem Zem entbeton.

E in neuer B austil muß aus dieser V erbindung sich m it N ot­

w endigkeit herausbilden.

Dio steigende K u ltu r fo rd ert neue, reichere R aum bildungen als frü h er; W e rk e von so bedeutenden D im ensionen, daß die a lte n B au ­ m aterialien für die A usführung n ich t m ehr genügen. W a s an s ta ti­

scher K raftleistu n g für die B austilbildung aus ihnen herauszuholen w ar, h a t die V ergangenheit in vollstem M aße erreicht. Dio beiden großen B auperioden der V orzeit, das A ltertu m und das M ittelalter, haben die S ystem e zw eier statisch en K räfteprinzipe: die B r u c h f e s t i g k e i t des m onolithen M arm orbalkens und die D r u c k f e s t i g k e i t im Ge- wölbbogen, in k o n stru k tiv restlo s gelösten, logisch geord n eten B au­

organisationen — dem Tem pelbau im A lte rtu m und der P feilerkirche im M itte la lte r — d urchgeführt. N ichts is t diesen K onstruktionen als ein N eues, frü h e r n ich t E rk an n te s in Z u k u n ft noch hinzuzufügen, ohne den organischen Zusam m enhang ih re r S ystem e zu stö re n ; beide sind bis z u r höchsten V ollkom m enheit durchgedacht.

H eu te kann n u r m it dem neuen B aum aterial, E i s e n , ein neues, völlig anderes B ausystem h erausgebildet w erden und das is t die A uf­

gabe, die fü r eine w eitere E m porentw icklung der B au k u n st zu stellen ist, u n te r B en u tzu n g des E isen s für j e d e n B a u z w e c k d er N euzeit.

Die N euzeit h a t b ereits eine große Zahl L ösungen von E isenkon­

stru k tio n e n g ezeitig t. A u ß er den übergroßen B rücken k o n stru k tio n en sind m ächtige, frei w eit gespannte H allen überdacht, in A m erika sind die sogenannten W o lk en k ratzer und vor allem in P a ris 1889 der E iffelturm , „nichts als ein eiserner Z w eckgedanke, das edelste W a h r­

zeichen der h eu tig en E poche“, F r . N a u m a n n , e rric h te t worden.

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W ochenschrift des A rch itek ten -V erein s zu B erlin 4. D ezem ber 1909

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Zu allen diesen B au ten w urden E isen k o n stru k tio n en in vielerlei S ystem verbindungon von den B auingenieuren erfunden und das Eisen nach seh r verschiedener K raftleistu n g in A nspruch genom m en. Man v ersuchte aber noch n ich t oder n u r in seltenen F allen (K ettenbrücken), analog d er E rk en n tn is der B ruch festig k eit im m onolithen M arm or­

balken des A ltertu m s, der D ru ck festig k eit im W ö lb stein e des m itte l­

alterlichen Bogens, als K arak teristik o n der beiden B austile, — das E isen allein n u r durch die ihm eigentüm liche, statische K raftleistung,

die Z u g f e s t i g k e i t , für die K o n stru k tio n n u tzb ar zu m achen.

Man verband b isher im m er n u r E isen in genügender M enge m it zahlreichen N i e t u n g e n zu einheitlichen, hinreichend festen B au­

gliedern auf G rund einer m öglichst günstigen G ew ichtsberechnung und nach den m annigfaltigsten K onstruktionsprinzipien. D ie in dem B au­

m aterial la te n t ruhende statische K raft, w elche in der W e rk a rb e it so­

fo rt w irksam w ird und den Aufbau dorselbon sich ert, kann aber allein n u r einen dem M a t e r i a l e i g e n e n B au stil hervorrufen. D as le h rt das Studium der O rganisationen des hellenischen Tem pels und der gotischen P feilerkirche den K u n sth isto rik er, w elcher neben der k ü n s t­

lerischen W ü rd ig u n g des B auw erkes, auch technisch erfahren, das S ystem der einzelnen W erk g lied eru n g en prüfend ü b erd en k t und ihre K raftleistu n g erkennt.

Solches, bisher in k e i n e m k u n s t g e s c h i c h t l i c h e n W e rk sich findendes Studium ze ig t dem F o rsch er der klassischen B auw erke alter und m ittelalterlich er Z eiten, daß beispielsw eise die w eitgespannten W ölbdocken der K önigsbauton A ssyriens, in Rom über den K aiser­

bildern, die K uppel selb st über dem P antheon in ih ren tragenden G liedern, nur durch einen überaus sta rk bindenden M örtel, wio bei allen h eutigen E isenstabsystem en durch zahllose N ietungen, fest zu­

sam m en g e k itte t w aren, zu einem v ö l l i g m o n o l i t h e n B aukörper, der n u r m it seiner S chw orlast auf den S tü tz p u n k te n r u h t — frei schwebend über dem w eiton Raum e — gleichsam eine in sich ein­

heitliche, gebogene M asse. D er K u n sth isto rik e r w ird niem als in solchem W o rk eine selbständige S tilb ild u n g finden können.

F ü r den Aufbau des dorischen Tem pels und gleichfalls für die Zusam m enfügung der G ew ülbsteino des gotischen B ogens m it soinen durch F ialen b elasteten W id erlag ern bedurfte es, um ih rer durch­

dachten statisch en K onstruktionsprinzipe willen, keines die E inzelteile des System s zu ein er festen, tragenden E in h e it k itten d en M örtels. Ih r B estand b e ru h t allein auf d er sinngem äßen N utzung d er dem M aterial innew ohnenden, im A ufbau lebendig w irkenden, statisch en K raft.

Die Tem pel auf der A kropolis zu A th en sind ohne M örtel erbaut und das S y stem der E lisabetbkirche zu M arburg w ürde zum sicheren B estände jedes die W ölbsteine zu einer festen E in h eit bindenden M örtels entbehren können.

D ie dem E isen eigenartig innew ohnende Z u g festig k eit m uß den K o nstruktionsge danken des Ingenieurs bei seiner E n tw u rfsarb eit fo rt­

an b e h e r r s c h e n und aus der genialen N utzung dieses P rinzips wird nach den analogen V orgängen in den alten und m ittelalterlichen S ystem en dann zweifellos in Z uk u n ft ein neues d ritte s B ausystem h e r­

vorgehen. Bei solcher E ntw icklung aber bleibt natu rg em äß , wie bei den beiden S tilen der V ergangenheit, die S chw erkraft der B aukörper ohne Einfluß auf den B augedanken und seine D urchführung, denn die E ig en art eines B austiles b eru h t allein n u r au f der statisch sinngem äßen B ildung der D eckenform , und diese w ird durch sein rationelles B au­

system gesichert. Die S chw erkraft eignet nach dem Schöpfuugsgesetz eben allen K örpern ohne den W illen des schaffenden Ingenieurs.

Die N achw elt w ird dann endlich nach m eh r als fünfzigjährigem Z ögern den von K a r l B o e t t i c h e r , dem V erfasser der T ektonik der H ellenen, in seiner Schinkelfestrede vom 13. M ärz 1846 ausgesprochenen H inw eis: „ d a s E i s e n

i s t d a s B a u m a t e r i a l d e r Z u k u n f t “, gerech­

terw eise schätzen lernen.

In der angeschlosse­

nen D arstellu n g eines W ohnbausystem s soll d er V ersuch g ezeig t w erden, das E i s e n nach seiner statisch en E ig en ­ a r t m it H ilfe des je t z t v erw endeten Z em ent­

betons als K o n stru k ­ tionsgrundlage zu ge­

brauchen.

H e u t g ilt das Z eit und B aukapital sparende V erfah ren : B augliede­

ru n g en (W ände, S tü tzen , Decken) in E isenbeton

herzustollen und durch sachgem äße Z nsam m enfügung den festen Be­

stand der K o n stru k tio n zu gew ährleisten. D er Z em entbeton is t hierbei das H a u p t m a t o r i a l .

D as hier zur P rü fu n g vorliegende neue B auverfahren will da­

gegen das E isen w ieder zum H a u p t m a t e r i a l u n te r N utzbarm achung seiner (latent) ihm innew ohnenden statisch en K raft, „Z u g festig k eit“,

Abb. 274. Pfeileran ord n u n g und D oppel-W ände

Abb. 275. G itterp feiler m it Verbundkappo und an g eb o lzten D eck en - und 'W andträgern

erheben und den Z em entbeton n u r z u r H i l f e l e i s t u n g für Schaffung von B augliedern und zur Sicherung des E isens gegen F euersgefahr anwenden.

I n d er äußeren E r ­ scheinung ein P feiler­

bau, w elcher m it jedem P feiler auf broiter Basis den B augrund belastet.

D iese S tü tzp feiler der B a u la st, die P feiler der F ro n tw än d e und die P feiler an den K reu zu n g sp u n k ten der R aum teilung des I n ­ nenhauses sind, j e nach H öhe e i n o s S to ck ­ w erk es, fü r sich als G itterw erk abgebun­

den. A uf den B eton­

fundam enten, die an­

gem essen u n te r sich Zusam m enhängen, w or­

den die G rundplatten der u n te rste n Pfeiler- reihe des H auses m it Bolzen befestigt.

Die je e in S t o c k w e r k hohen, übereinander stehenden G itter- pfoiler sind durch gußeisorno K appen verbunden, w elche halb üb er die unteren P feiler g estü lp t, in ih re r oberen H älfte die P feilor des n ä c h st­

folgenden Stockw erkes aufnehm en und so eine aus Teilen zusam m en­

g esetzte P fe ile rstu tz e fü r die H öhe des ganzen H auses bilden. Ih re Zusam m enfügung fo rd ert keine N i e t u n g . D ie als V erbindungsglied diononden P feilerkappen haben in allon R ichtungen, nach w elchen hin sich die doppelt geordneten raum teilondon W än d e von den P feilern ablösen, auch in der R ich tu n g der F rontw ände, angegossene, kurze aber k räftig e A nsätze, welche in gabelförm igem A nschluß die D oppel­

trä g e r, wie die tragenden K e tte n einer H ängebrücke, rings um jeden R aum teil für die daran gehängte D eckenbildung aufnehm en. Die A n­

schlüsse dieser D eck en träg er an die K appenansätze w erden durch k räftig e B o l z e n h erg esto llt, und die Z u g festig k eit im E isen w ird so w irksam , w eil die D eck en träg er m it den D ecken sow ohl wie m it den W än d en b e la s te t w erden. D ie B olzenverbindung w iederholt sich für jegliche G liederverbindung in der ganzen K o n stru k tio n und bildet rieichsam eine ähnliche V erbindungsw eise, wie die N agelung der V er- bandstücko eines H olzfachw erkhauses. D aher kann das E isengerippe eines neuen H auses, ebenso wie ein Fachw erksbau auf dem Zimmor- platz, in der E ise n w e rk s ta tt fertig abgebunden und zu r sofortigen A uf­

stellu n g an O rt und Stolle abgeliofert worden. Die V o rarb eit für den H ausbau is t dam it in außerordentlicher W eise gefördert. A lle M aterial­

lieferung z u r B au stelle is t auch w esentlich vereinfacht, denn Ziegel- M aurerarbeit im früheren Sinne is t für den B au ausgeschlossen, eben­

falls die Z im m erarbeit, w eil alle B auteile aus unverbrennlichem M aterial h erzu stellen sind.

Die W ände, wo solcho g eo rd n et sind, w erden aus B otonplatten von geringer S tä rk e in doppelten Tafeln m it einem hohlen Zw ischen­

raum in E isenrahm en an die angebolzten D eckenträger aufgehängt.

D ie Wände, wio die D ecken, gleichfalls aus arm iertem B eton, hängen also beide an den D eck en träg ern und nehm en so diese au f Z u g fertig ­ k e it in A nspruch. Endlich is t das m assive D ach auch von den S tü tz ­ pfeilern getragen.

E s is t einleuchtend, daß überall n u r E isenbauteile von geringen L ängenm aßen, w elche nach N orm alm aßen im H andel, w ie die gew alzten T rä g e r vorrätig, für den Bau verw endet w orden und ihre V erw endung in der einheitlichen W eise m it g l e i c h a r t i g e n B o l z e n n u r geringen K raftaufw and und k ü rz e ste A rb e itsz e it erfordert.

D ie A u stro ck n u n g sfrist für den Rohbau w ird bei dieser Bauw eise w esentlich eingeschränkt.

E s e rü b rig t noch, zu bem erken, daß die S tü tzp feiler des H auses m it Zem entbeton u m h ü llt w erden. Die dadurch sich bildenden H o h l­

räum e in den S tü tzp feilern und die hohlen Zw ischenräum e zwischen den doppelten W an d ta feln nehm en alle L eitu n g ssy stem e fü r die H eizungs-, B eleuchtungs-, V entilationszw ecke 'u n d für je d e sonstige w irtschaftliche A nlage auf. D iese H ohlräum e dienen auch für Iso lie­

rungen, T em peraturausgleichung, Schalldäm pfung und dergl._ m ehr.

F ü r die k ü n stlerisch e A u ssta ttu n g des H auses stehen viele W eg e offen; in A nlehnung an die T radition oder für den V ersuch, das neue statische P rinzip, das dem B au zu G rund g e le g t is t, analog der B ildung von K unstform en im A lte rtu m und M itte la lte r aus den ihnen eigentüm ­ lichen K raftsy stem en heraus, nach vorbildlichen Form en der N aturorgani- sation in neuen karak teristisch en K unstform en zu r G eltung zu bringen.

So is t das E isenbotonhaus in seinem A ufbau d arg esto llt und g e ­ zeigt, daß überall das n eue M aterial, wo es zu r W and-, zur D ecken- und D achbildung dient, lediglich auf Z u g f e s t i g k e i t d urch E in ­ führung der V erbindung d er D eck en träg er m it den S tü tzp feilern durch Bolzen und A nhängung aller L asten an die D eck en träg er in A nspruch genom m en w ird.

F ü r die S c h r iftle itu n g v e ra n tw o rtlich : B au rat II. G u t h in B erlin W .5 7 , B ü lo w s tr .35

C arl H eym an n s V e rla g in B erlin W . 8, M auerstr. 43/44 — G edruckt bei J u liu s S itten feld , H ofbuchdrucker., B erlin W . t Mauerstr. 43/44 Nr. 49

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