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Unserer Lieben f rauen Leben
in 20 ßolzfchnitten von Hlbrecbt D ürer mit einer Binleitung von Dr. B enn o R ü tten au er
Berausgegeben vom jfugendfcbriften-Husfcbufs des H llgem einen C eb rerverein s D üffeldorf*
Sechzehntes bis zw anzigstes Caufend.
Verlag von fifcber & franke in Düffeldorf*
Inhalts -Verzeichnis.
t . B la tt. Die M u tter m it dem Kinde.
2. „ D a s O pfer des Joachim .
3. „ Dem Joachim crfcheint ein B n gel.
4. „ Joachim s Beimhehr.
5. „ Die 6 eb u rt der Maria»
6. „ Der erfte Cem pelgang der M aria.
7. „ Verlobung der M aria.
8. „ V erkündigung de9 G n gels an M aria.
9. „ M aria befucbt 6 lifabeth . 10. „ Die ©eburt Jefu Cbriiti*
il* „ D ie Befcbncidung,
12. „ Die H nbetung der Steifen»
1 3
.
„ Die D arftellung im Cem pcl.14. „ Die flu c h t nach H gypten.
15. „ Die heilige fa m ilie bei der H rbcit.
16. „ Der zw ö lfjäh rige Jefu s im "Cempel.
17. „ C h rifti 3 bfd)icd von feiner M utter.
18. „ D er C o d der M aria.
19. „ M ariä B im m elfahrt und K rön u n g.
20. „ Die Verehrung der M aria.
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CTDHlbrecbt Dürer von Benno Rüttenauer.
S ia s Kch fetten fo unbedingt ausfprecbeti läfst, von Hlbrecbt D ürer kann m an es rückhaltlos fagen:
er ift, in feiner K u n ft, die hervorragendfte deutfcbe Scböpfergeftalt aller ¿eiten .
Hlbrecbt D ürer ift nicht n u r der oberitc und vornebm fte, er ift überhaupt der R epräfentant des D eutfcbtum s in der K u n ft, Hlbrecbt D ü rer, das heiists Der deutfcbe 6 en iu s in der darftcllcnden K unft.
D er deutfcbe ©eift, die Seele unferer R affe, hat öfter unperfönltcb als perfönlich auf die europäifcbe K u ltu r eingew irkt. M it der ©otik h at der G enius des © ermanentums gan z G uropa beeinflufst und fozufagen beherrfcbt. D a ra u f dürfen w ir w o h l fto lz fein. Diefe geiftige "Cat w a r eine ungeheure. H ber fie w a r unperfönlicb. S ie knüpft ficb an keine einzelne, w eithin ficbtbare ©eftalt, an keinen vergöttlichten ]Namen, der am firm am en t der ©ef<bi«bte in ■feuer- zeichen durch die G w igkeiten flam m t, f ü r ganz G uropa ficbtbar h a t der germanifcbe ©eift in der
© otik fo r m angenommen. Gine überwältigende fo r m geradezu. S ia s da gefcbah, w a r fo g ro fs, dafs m an es nicht auszudenken verm ag. H ber diefes
© rofse gefcbab anonym ,
G tw a s annähernd Ähnliches in der Cageshelle der ©efcbicbte perfönlich zu vollbringen, eine in der grofsen pcrfö n licb keit bedingte und von ih r abhängige t a t * d as w a r nicht allzu vielen Deutfcben befcbieden.
M an hat fie fcbnell aufgezählt, diejenigen grofsen Deutfcben, grof6 im ©eifte, die d as geiftige STefen ihres V olkes fo rein und tief erfafst und in ureigener fo r m fo m achtvoll zum H usdruck gebracht haben, dafs ihnen nicht nur die eigene N ation in dankbarer Begeifterung laufchte, fondern dafs auch die erleuch
teten K öp fe der fremden Nationen auf fie aufmerkten, von ihnen lernten und den empfangenen Sam en fruchtbringend w eiter verbreiteten im fremden G rd- reich. D a s find die unbeftritten ©roisen unter den Vielen, die geiftig fördernd in einem Volke wirken mochten.
Hlbrecbt Dürer gehört zu ihnen. G r ift fogar, wenn m an hier von den vorangegangenen grofsen
¡Niederländern abfieht, der eritc Dcutfche, der diefe feltene und hohe M illion erfü llt bat, der zum erften- m al, in perfönüchen "Caten geiftiger H rt, den deutfcben G en ius fremden Völkern zu ftaunendem B ew ufstfein gebracht hat, der, a ls einfacher P riv atm a n n aus geringen Verhältniffen, ja , au s B an d w erks- und
©ewerbesbanden heraus, allein durch eigene K ra ft, eine europäifcbe p crfö n licb keit w urde vom böcbften R u f. M an kann © röfseres von einem Menfcben nicht ausfagen.
M an b a t gefchrieben: „ G s geh ö rt zu den gröfsten R uhm estiteln H lbrecbt D ü re rs, d afs das freudig
ftolze G efühl feines D eutfcbtum s ihm jeden Verfuch verw ehrte, den eigenen feiten B a lt aufzugeben und ficb an die fremdländtfche K u n ft anzulehnen. Die Nachahm ung der Italiener h at nach ihm die deutfcbe K u n ft zu © runde gerichtet.** S le r fo febreibt, ver
kennt eigentlich das Slcfcn der © röfse. G r febeint anzunebmen, dafs ©röfse auch nicht © röfse fein hann. D er grofse K ü n ftler kann aber felbftverftändUcb n u r er felber fein* G r kann ficb nicht an ein frem d es verlieren, er kann lieh überhaupt an nichts anderes v e r
lieren. D a m it ift nicht gefagt, dafs er nichts lernen hann vom frem den. D ürer b a t viel von den Italienern gelernt. R ia s w äre er aber gewefen, wenn er dar
über lieb felber verloren batte? D a s kann doch nur geringen Gefeiten paffieren, naebabmerifeben Naturen, bei denen es dann aber auch gan z gleichgültig ift, ob fie frem d es oder Beimifcbes nachahm en; fie werden fo oder fo, wenn fie keine © egengewalt finden, die K u n ft zu ©runde richten.
D ü rers böcbftc Bedeutung liegt nicht in feiner M alerei, fo hoch man fie auch einfebätzen m ag, fondern in feinen grapbifeben Rlerhen, Durch diefi mehr als durch jene erregte er auch die Bewunderung G u ro p a s. B ierin w a r er einzig und hatte nicht feines Gleichen, w a s etw as heifsen w ill in dem hünftlerifcb gröfsten und reiebften Jahrhun dert der dnuftlicben Hera* G r ift in diefen Rterhen ebenfo bew underungsw ürdig durch den hohen G rad teeb- nifeber V ervollkom m nung, w ie durch K ra ft und "Ciefe des H u sd ru d ts, durch O rigin alität, Reichtum und
© efüblsinnigkeit der G rfindung,
D ürer b a t durch feine vier H poftel in München und durch feinen fogenannten „ I m b o f" zu M adrid hinlänglich btwiefen, dafs er w o h l im S tan d e w a r, die deutfcbe Malerei, rein als Malerei w eit über den P u n k t hinauszubringen, auf dem er fie angetroffen.
Diefe an ficb ruhmreiche H ufgabe genügte aber feiner reichen JSatur nicht. D a zu w a r er, w ie jener Ceonardo da V in ci, viel zu fehr Ideenm enidi. Huch mochte der kleinlich-handwerkliche Betrieb der M alerei in Deutfcbland und die allgemein berrfebende engzünftige H nfcbauungsweife, die dem hünftlenfcben S to lz und freib eitsb ed ü rfn is unhold w a r , auf D ü rer nicht gerade verlockend wirken. I n der Bauptfacbe jedoch w a r es ein inneres B e d ü rfn is, w a s D ü rer gebieterifcb feine Riege w ies.
„G in guter Maler*', febreibt er felber und erklärt dam it verblüffend deutlich, w a s er unter einem „guten iM aler" verfteht — ein g u ter M aler ift notw endig
¡voller fig u re n , und wenn es m öglich w äre, dafs er ewig lebte, fo hätte er au s den inneren Ideen allzeit etw as Neues durch die Rlerke auszugiefsen." Rfer s vom M aler diefen B e g riff b a t, — der allerdin gs nicht
der moderne ift — von dem w ird es uns nicht w un dern , wenn er von dem ,,fleifsigen K läubeln", das er au f die fe rtigftellu n g eines O lbilde9 verwenden m ufs, fa ft m it Bedauern fpriebt und lieber „feines Stechens warten*' möchte, d. b. lieber einfachere H u s- drucksweifen w ä h lt, w o rin er den Reichtum feiner Ideen zugleich fcbneller und m it w eiterer Rürkfam heit ausgiefsen kann.
D a s liebfte w a r ihm der K upferfticbi D ürer w a r doch nicht umfon ft der S ob n eines Goldfebmieds, au s welchem G ewerbe auch die K u n ft bervorgewaebfen ift, m it dem G rabfticbcl eine Zeichnung nach ü m r ifs und Schraffierung auf eine K u p ferp latte einzugraben und m ittclft eingeriebener Druck erfebwärze auf feuchtes P a p ie r abzu drucken.
D er geniale Goldfcbm iedsfobn fcheint den Stichel m it keiner geringeren Ceicbtigkcit und Sicherheit gehandbabt z u haben a ls den Zcidbenftift, Dennoch entging ihm nicht d as verbältn ifsm äfsig fcbwerfällige diefes In ftru m en ts. S r griff darum gelegentlich nach der viel leichteren J'iadel. Ih re B andbabung ift durchaus diefelbe w ie die von fed er und S tift. S ie macht aber auch freilich nur gan z leife R itze r in die K upferplatte, und die To eingeritzten oder radierten Zeichnungen taffen Kcb nur in au iserft geringer H n- za h l w irk u n g sv o ll abdruchen. Diefem Ü belftand kann man durch H tzungsverfahren abbelfen* JMan ben utzt dann K upferplatten oder auch p la tte n von anderem M e ta ll, die m it Lack oder fir n is überzogen find und giefst hernach ein geeignetes H tzw affer darüber, das durch Binfrcffen in s K upfer, w o diefes durch die Nadel b lofsgelegt ift, die radierte Zeichnung ver
tieft und verftärkt.
Diefe verfchiedenen Verfahren beim Radieren h at D ü rer, wenn nicht als Bandw erke erfunden, fo doch zu höheren künftlerifcbcn Zwecken allererft angew andt.
Doch diefe Verdienfte w ollten nichts Tagen, wenn d as Genie D ü rers dadurch nicht iilerhe bervorgebraebt hätte, die, obw ohl fie btofs einfache B lä tte r find, Reh desfelbcn R uhm es und derfelben Cfnfterblicbkeit erfreuen, w ie die grofsten Schöpfungen der K u n ft aller Zeiten.
D er K upfcrfticb w ie die R adierung taffen immer nur eine befchränkte V ervielfältigu n g zu , eine viel gröfsere m acht der B o lzfcb n itt m öglich. Z u ihm g r iff D ürer, wenn er einmal recht in feiner Sprache, der Zeichen und Sym bole, zu allem V olke reden w ollte.
Der B olzfcbnitt, w o Hinien und Schriften nicht eingegraben, fondem , w ie beim Buchdruck überhaupt, a ls fteben gebliebene S rb aben b eiten abgedruckt werden.
bedingt einen viel kräftigeren und derberen H usdruck und V o rtra g und ift febon darum volkstüm licher a ls der Kupfcrfticb.
S li r verdanken D ürer aufser vielen S in zeib lättern vier grofse populäre B olzfcbnittw erke: „ D ie Offen
barung jfo b an n is", die man die deutfebe „G ö ttlich e K om ö d ie" nennen könnte, das „Heiden C b rifti", diefes hohe L ied des Schm erzes, und z w a r in zw ei Geftalten a ls „g r o fs e " und a ls „kleine p a ffio n " , und endlich das „M arienleben",
D ie „O ffen b aru n g", das ift hübnfte p b a n ta fic - kunft, die an das dnm öglicbfte ftreift; die „p a ffio n en ", das ift B ifto rie im ftrengen und religiöfen Sin n des d o r t e s ; d as „M arienleben" aber ift Id y lle , idyllifches S p o s , d as G öttliche dargeftellt in rein menfcblicben Dareinsgefüblen, oder rein menfcblicbe Zuftände, die epochemachenden des M cni<hG ebens, poetifiert durch religiöre S ym b ole, die heilige Hegende zum täglichen G reign is um gedeutet und d asH lltagsleben angeknüpft an B ilder göttlicher und bimmlifcher Verklärung.
D a s ift d as Marienleben,
H ber auch rein künftleriich, w ie man beut zu fagen p flegt, w irk t diefes id erk anmutender als die ändern, durch die grofse Gefchloffenheit und äberR chtlicbkeit der K om po fitio n , durch d as zarte D etail, durch die erhöhte farb ige id irk u n g , durch die glückliche Verw endung von Handfcbaft und Hrcbitektur,
S in e ebenfo geniale w ie entzückende G rfindu ng ift gleich d as T ite lb la tt. D a s B la t t ift auch in der H usfübrung To fein, d afs es fa ft an Kupferfticb er
innert. 6 s gebt wirhlicb ein unendliches H usftrablcn von Hicht davon a u s. U nd überhaupt ift es er- ftaunlicb, w ie D ürer m it nichts als m it febwarzen Strichen ganze flu te n vo n Hiebt in diefe einfachen B lä tte r bineingezaubert bat.
Doch abgefehen von aller H ftbetik und — aller M ctapb yfik: Schon durch die unendliche fü lle von Hnfcbauungen au s der deutfeben N atu r, dem dcutfeben V olksleben, dem deutfeben häuslichen Heben, der deutfeben K u ltu r in Städtebildern und Trachten;
m it einem K lo rt: febon a ls Illu ftra tio n unTerer n atio nalen S x ifte n z an einer ihrer entfebeidenften Gpochen, gebührt den B lättern des M arienlebens der T ite l einer deutfeben Bilderbibel erften R an ges.
D a fs dies im m er allgemeiner in s BewufstTein des V olkes dringe und der beanfpruebte T ite l wieder CHirhUcbkeit werde, im Sin n wirkender K ra ft, dazu w ill auch diefe Veröffentlichung ih r T e il beitragen.
D ie jviutttr m it dem Kinde.
D as Opfer des
D ie V erkündigung an
'Joachim und Hnna,
Die G eburt der JVIariA,
JVIanä Cem peigang
M äriä Verkündigung.
'M
m
M «ńS Reimfucbutig.
D ie G eburt Cbrifti.
D ie Befcbtieídutig C b ń fti.
B nbetung der Könige.
D ie DarfteUung im Çem pel.
D U heilige fa m ilie bei der Hrbeít.
D er z w ö lf jäh n ge C b riftu s im Cempel.
ihm
C h riftt Hbfcbied von feiner ¡'lutter.
D er C o d der Marta.