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Katholisches Sonntagsblatt der Diöcese Breslau, 1925, Jg. 31, nr 17

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(1)

@in$elpceis 10 Rcl^spfennige. debet $tettttb! HHtb für mid)!

fc*1

:* mit bet iiiufmerteii Beilage „<£)ie łmtl)oii|dje #elt'% #:

Ś0e3wg»ł»eels ftttr atprlf bur© bie $ofc SurfjfjanbUtngcn, Slgentuientn, Rolporteure 40 ©otbpfcnnige. 93ei Slbbolung i. b. ©efdjäftsftette Mummerei39/41

monotlitf) 35 ©olbpfennige.

Id. Bing 497,1110,9248.

poftfc&ccf Br. 190.

St&lef.Boltsjtg., Breslau.

9t«jeigcnpmfe In ©oldmavt. ©ej©äftsa«3*lgen 25 ’Big, ©tellengcfmt 10 Bfg., *21nge&ote 15 für ble ÜBZüHmeteibölje. (Erfüllungsort SBrcsla*.

S©tuft ber Snferatenannatjmf 10 läge oot 6r(©dnen itber 9tummer,

Mummer 17,

Breslau, ben 26. 2lpril 1925.

lohrgong XXXI.

3roeiter Sonntag na© Offen».

(Eoangeliutn (Jol). 10, 11—16).

3n jener Seit fprad) Jefus 311 ben pfjarifdem: 3d) bin ber gute i)irt. Der gute Ęirt feßt fein £eben ein für feine Sdjafe, Der tTtietling aber, ber nid}t f)irt ift unb bem bie Strafe nid)t eigen finb, fielet ben tDolf kommen unb »erläßt bie Scfyafe unb fließt; unb ber HOolf raubt unb 3erftreut bie Strafe. Der tTtietling ober fließt, roeil er tTtietling ift uub itjn an ben Strafen nid)ts liegt. 3d) bin ber gute fjirt unb kenne bie tTteinen unb bie tTteinen kennen midj, roie mid) ber Dater kennt unb idj ben Dater kenne; unb id) gebe mein £eben für meine Sdjafe. 3d) l)abe noi% anbere $d)afe, roeld)e nid)t aus biefem Sdjafftalle finb; aud) biefe muß id) ßerbeifüfyren, unb fie werben meine Stimme ßören unb es roirb eine tjerbe werben unb ein tjirt.

©efcetsgebanten aus bee Gifutrgie/

• Misericordia Domini, bie SBanubersigkcif beä $errn, jprid)f beufe 31t uns im L23ilbe beś guten Sitten. §>ic Citurgie beS heutigen GonttfagS iff ein dankbarer KobpreiS auf jEtalmiS, ber feine Skfenlicbe m,f feinem %obe befiegeff bat.

„^frohlocket ihr Gercdjfen," — gerecbffertigt burd) baS 9)(uf beś Opferlammes, — „in bem $ertn. (Den Geheiligten 3iemf £ob-

«efangl (GingangSfpruch.) „31)r wäret wie hrenbe Gchafe, jeßf ober babf ißt euch bekehrt 3um ßirfen unb <3ifd)of eurer ßeelen" (Epiffel). 3n ihm babf iljr euren ftratnb unb Gtlöfer erkannt, wie auch er eucb als feine ©djäftein erkannt bat, bie feiner Siebe unb Gorge bebitrfcn,

3n tlebcreinftimmimg mit bem Gnmbgebanhen ber heutigen Sihtrgie würbe in »ergangenen 3aht'hunbetfen ber päpft(id)e GorleSbienff an blefem Gonnfagc in ber Svirche beS bk ‘Petrus, beS ftoilvertrcfenöen ^ölkethirfen, obgebatten. Geit bem brei- maligen: „^Beibe meine Kämmer, meine 6d)afe" an 'Petrus ift CSbriffi Sirfenliebe bauernb in ber Sirfenforge feines GfcUvet- IrcferS in c2iom. Wür ihn liegt in ben Porten beS heutigen Evangeliums eine forfroäbrenbe Genbung aud) über bie (Stensen ber fvtd)e hinaus: „3d) habe noch onbere 6d>afe, bie nicht aus biefet* .f)ürbe finb, auch biefe muß id; führen, unb fie fallen meine Glimme hören."

% heilig ernff fül)lf unfer $l. <£afct 'Piuś XL biefe cPflid)f, wenn er, 311 mal feßt im l;k 3af;re, bie Gläubigen bringenb bittet unb aufforberf, für bie cZBieöeroereinigung ber im Glcuben ge­

trennten Sßrßber su beten: „0 Gott, mein Golf, id) föhne mid;

Jräblingsglaubc.

Ijnb fd)au icf} Lottes Welt im 5tühlmgslid)t, Wenn junges ©rün «rgläujf auf allen (Triften, Wenn B(ütenfd)nee aus bürten Heften brid)t

Unb £uftgejang ertönt aus blauen Säften, Dann hoff’ id) wieber tutb nod) glaub’ td) nicht An bie (Erfüllung fd)on bet letjten Schriften, U)o bradjenb biefe fiinbenmorjdje Weit 3n Slammen bes (Berichts 3uj am menfällt.

Dann jäufelt’s wie ein l)immlijd)es (Erbarmen Htid) böftlidj an im lauen Srül$lmgsminb;

Dann lächelt, wie gewiegt in tflutterarmen, Die (Erbe mir, ein neugebornes Kiub;

3d} fei) ben alten Srigenbaum erwärmen 3m Sonnenfdjein, ben gnäbig unb geltnb 3l)m nod) bies Jahr vergönnt bie ew’ge Gebe,

<Db er nid)t Blüten nod} unb Sriidjte triebe.

Unb }d)au id) in ein Kinberangefid}!:

Die offne Stirn, bie berjtid) treuen Augen, Aus betten hedt ber lltut ber Unfd)ulb fprid|t, Die frifd) ben (Blanj ber Sdjöpfung in jid) fangen - Dann hoff id) mieöer unb nod) glaub idj nid)t, DaB gar nid)ts mel)t bie Btenfd)f)ett fällte taugen, Daß fie fdjon bürres §0(3, $u nichts mehr gut, Als um 3U brennen in ber ero’gen ©lut,

Dann freu’ id) mid) - nod) ift nicht garn verloren Des Sdjöpfers Bilb in biefer Sünbenwelt.

Hoch werben Kinber unfern ©ott geboren Wie frifd) er ©au auf morgenrotem Selb;

Wer weif), W03U bies Kinblein fei erboten ?

ffib’s ein Prophet oielleid)t, ein Subunftshelb ? — Denn ©ottes ©eift will nod) in viel ©cftalten Die Sülle feiner Herrlichkeit entfalten,

Karl ©vvoh.

nad) Mr, fd)on bei bed ftrüblicbte 6d)intmer" (OpferverS). Zer*

ftebf ben 6el)nfud)Bruf non Zlillioiten irtenber 6d)äftein, bie nad) ber ßürbe 3efu Ebtifft verlangen, unb helft beten, baß bie Siebe beS 9luferffanöenen bie Zerbeißung mabnnad>e, mit ber er fein unvergänglid) fd)öneS, in Ztiibe unb Siebe ftrablen«

bes Gleichnis vom guten Wirten fcßließf: eS wirb e i n 6d)aiftalt

unb e i n #irl werben^ %

(2)

206 j

$(id)ef öor betu (Sö^enbienff!

Bon 9l»ffalt§pfarm Bicbard ©robb ©rotlkau,

Scßrijtlefimg. (i. Kor. 10, 14-22).

Darum, meine Cieben, fließt den ffiößenbienjtl 3d) rede 311 Derftän»

digcn; beurteilt felbjt, mas id) jage. 3 ft ber Segensheld), ben mir jegneit, nid)t bie Eeilnabme am Blute Cßrifti? 3|t bas Brot, bas mir bred)en, uid)t bie ©eilnol)me am Ceibe €l)riflt? BMI es nur ein Brot i|t, jo find mir alle nur ein £eib; mir alle nehmen ja an bem einen Brote teil, Set)t auf bas irbifdje 3frael 1 Baben nid)t bie, meld)c bie (Dpfer effen, Sitteil am ©pfcraltar ?

Was mill id) bamit jagen? Daß ein ©ößenopfer etmas fei? ober ein

©öße? ITein, jonbern baß bie t^eiöcn bas, roas fie opfern, ben böfen

©ciftern opfern unb nicßt ©oli. 3d) mill jebod) nid)t, baß ißt mit ben böfen ©eiftern in üerbinbung tretet. 3ßr könnt nid)t ben Keld) bcs ßerm trinken unb ben Keld) ber böfen ©elfter, könnt nid)t am 5Cifd)e bes ßerrn teilneßmen unb am ©ifdje ber böfen ©elfter, ©ber roollen mir ben tferrn herausfordern? Sinb mir etroa ftärher als er?

Ob wohl diefe in ber llcberfcbriff auśgefprodjene 9Kabnung berechtigt iff? Wirb benn wirklich in unterem Baferlanbe

©ößenöienff getrieben, wie bieś einft )ur Seif ber Bpoffel in ber Sclöenwcff gefd)av? 9?un, gewiß glaubt bie blutige kultivierte Wenfcbbeif nicht mehr wie bie alte $ctbenme(f an ©ößen unb ihre Wad)t über ba& 9Hcnfcbcnleben, aber gleidjwobl find tm- 3äbiige, ohne baß fic eö felbft rcd>f wißen, arge ©ößenöiener.

vlicKt ber unenb(id;c ©oft iff $err unb ßie* ibreś Ccbenś, fonbern fie ffeßcn in ber entwürdigenden Knecbffcbaft beś großen W c!f g ö ß c n, beś beibnifdjen, und)t*ifflid)en ßeif- geiffeś, weldiev mit feiten blendenden, vergänglichen ©üfern fo mächtig anlockt 5teine Verbindung mit bem wahren ©oft unb dafür eine fd)mäblid)c SKtaverei gegenüber bem Welfgeiff, ber fid) 3u ©oftcö ©efeß in fein 1 fern ©rgenfaße befindet! ©arum iff auch beute bie Wohnung beś Bdlkerapoftelś berechtigt, bie er im erften Kovinlberbriefe an bie Koilnfbergemeinbe febreibf (10, 14): „©cśbalb fliehet meine ©eliebfcn, oor bem ©öben- dienff!"

Wie bie Seiden alter Seit ihren ©öffern opferten, fo find aud) bie modernen ©ößenbiener 3 n Opfern bereit. Sie opfern fogar noch nid mehr, atś eś einft gefebaß. Bichl bloß irgendeine fiebibare ©abe, nein, boś Werfoollffe, waś fie haben, weihen fie bem imcrfäfflkben Wellgoßen. 6ie werfen bas geinob Aeś wahren ©laubenś weg, baś ©off ihnen in 3orfer

^inbbcif ebne ihr Berbienff gesenkt bat. 9l(ś aufgeklärt wollen fie gelten unb plappern darum ohne jeden oerntinffigeit Veweiś die bcibnifd)e Bebenśarf nad), baß mil bem Kobe allcś miś fei. 6ie entwürdigen ibr Geben, indem fie bie fifflicben icbcnßgrunöfäße ©otfcś wegwerfen unb fid) fdbff 3U ©efeß- gebern machen, ©em bdbnifd;en Wdtqeiffe bringen fie ihre nor allen noch cbriftlicb denkenden Wilmenfchen, ihre ©e- ftmbbdf (unmäßige*! unfimid;tś Geben), ihre Kraft und Seif blindlings 3um Opfer der.

Vei ben beibnifd)cn Opfern wtu.be nur ein Steil beś ffleifcbcś ber Opferficre oe: bra nut, ben W ff veriehrlc man bei rcliqiöfen tPfcrmabbdten und privaten ©aflma'blern. ©ie Seiden von domato baffen ihre ©offer für ßbr gnädig und vergaßen ficb felbft bei den ©oßenopfern nickt. Br.n gab eś in der dwiffltcben

©cmein.de in Korinth F reihe" kodier, welche die Steilnobme an den beidnifdien ©ößenopfermabheifen für erlaubt erklärlen, und der ©cuitiś mußte diefer febwärmerifeben Buffaffung entgegentreten, ©r würde auch beute noch fein enffcbiedeneś Veto einlegen. wenn er unter uns wandelte und die Beteiligung fo vieler Katholiken an den modernen © ö ß e n 0 p f e r - wobf3eife 11 feben würde. Bber gibt eś denn beute noch fo!cl;e 9Hal) (.leiten? 3a freilich! 6ie beffeben in jeglicher Cu ft welche ©brifti ©efeß roiderftreifet ©a iff .mnäcbff die Bugenluff.

3br frdbnen die Sabgterigen, welche nicht genug von den ver­

gänglichen 6ä)äßcn diefer Welf 3ufammenl>amftern können, die nid>tś kennen alś baś ©efeß der 9lrbeif und aud) fonft gewiffen- loś alle Wittel benüßen, um reich 3U werden. 6ic find ftramme, grattfome ©griffen, denen cbrifflicbe Bäcöffehliebe alś dummer 3deńliśmuś gilt. 6odann nehmen an den heutigen ©ößenopfer- mabljcifen die ©lener deś Ffdfd)eś teil, die allen ©eltiffen beś Geibeś naclvgeben. Beicb befcirf iff ihr Stifcb mit verfd)ieden- arfigen ©eriebfen, welche der Sinnlichkeit .rufagen: Cuyttś und llmnäßigkeif im ©ffen und Strinken, unfifflicbcr Verkehr, an- ftößige STbeofcr- und ^inovorftelhmgen, weichliche, finnenbe- raufd)ende 9Zlufik, unanftändige STäftje, überhaupt ein beguemeś, genußfüditiges Geben, baś für ©offeś ©bre nicbfś leiffcf und feine heiligffen fifflicben Forderungen mit Füßen tritt ©ann

|d;ließltd) wollen bei dtefen Wabljeiten nicht fehlen all die Soffärtigen, die vor keinem Unrecht 3urückfcbrccken, um ihren

©brgelj 3« fäftigen. 91(1 die ©iflen, die leicbffinnlg durch ihr an- flÖßigeS Benehmen (unfiffiiebe Kleidung) Seelen morden, die aus modernem ©linke! ihren Kindern fd;on bei ihtjem ©intrift inś

Geben irgend einen Sdbennamen mit auf ben Weg geben, ffgft ben kleinen ©rdenbürgern einen bintmüfdgen Sdjußpafron als Vefdjüßer für bie gefährliche GebenSreife an bie Seite 31t ff eilen.

Sind denn aber die genannten ©Inge, in weichen auch Katho­

liken fo oft ihre Cuff fuchen, wirklich ©ößenopfermabl3eifen?

Was haben fie mit ©ößendienff 3U tun? ©er bL "Paulus mußte einft den korintbifcben FrdheitSfchwarmern fein Verbot, an bert ßeldnifcßen ©ößcnopfermab^eifen feilzuncbmen, ausführlich be­

gründen. ©r erklärte darum ausdrücklich, daß folcbe ©emeinöc- mifglieder eben dod; am ©ößendicnß teil nehmen und fotnif den böfen ©eiftern dienen, welche die Wenfchen 31tm

©ößendienff verteilen, um die Verehrung des wahren ©otteS 31t oerbindern. 3n ähnlid)cr Weife treiben and) heutzutage alle jene ©öi-endienf! welche der dreifachen Cufl diefer Welt huldigen, da diefe fündige Guff mit der Sulöigung vor dem heidnifd.ten Welfgeiff aufs engffe verbunden iff. BuSdrückHcf) fdjreibt der ßl. Johannes (1. 3oß. 2, 15 f.): „Wenn jemand die Welt lieb l ol, fo iff nicht die Ciebe deS VaferS in ihm. ©em«

alles, waS in der Welt iff, daS iff die Vcgteilicbkeif deS FleifcßeS, die Vegierflchkeit der Bugen und die Soff art beś Gebens, maś' nicht vom Vater, fondetn von der Well iff."

©ie fiindhaftc Cuff der Welf iff nach dem bl "Paulus dem griffen weiterhin deshalb oerfagl, weil er dadurch in große

©e va hr kommt, ein völliger ©ößendienet 3U werden, 3c mehr jemand in ungeordneter Weife die Cuff fueßf, um fo lallet wird fein S^rz, baś ganz faff iff von diefer Welt für den großen ©off. Biemanb kann zwei Surren dienen (Waith- 6, 24),

■ Vauiub verurteilt jodanu den Geichtfinn der korintbifcben Frcihcipanbänqer noch in folgender Weife: „3ßr könnt nicht den Kelch deS serrn und den Kelch der ©ämonen trinken; ihr könnt nicht am H.ifcße des Setrn Bnteil hoben und am STifcbe der ©ainoncv" ,10, 21). ©aS mußte allen Korinthern ein- leuchten, daß die Teilnahme am chriftlichen Bbcndmaßle unver­

einbar ,ci mit der Veteiligimg an den ©Ößcnopfermablzeifen, Wenn doch auch alle Katholiken bieś einigen möchten, daß fie durch der. ©enuß deS göttlichen SimmelSbroteS und das hl Weß- oofer innigen Bnteil haben am Zif eße i b r e ä

©oft e ś und untereinander eine innige CtcbeSgemeinfcbaff bilden muffen! Wie könnten fie da adeSmif machen, was die

©iener deS heidnifchen Weltgeldes tun? „Wacht euch diefer Welf nithf gleichförmig, fondetn laßt euch umwandeln in ©r- neuerung eures SinneS, fo daß ihr prüft was der Wille ©otfeS, was gut, wohlgefällig und vollkommen fei" (Böm. 12, 2). ©er wahre Katholik wird zur unchrifflichen Welf immer in einem

©cqertfaße flehen, und ffändig wird an ihm zur Wahrheit werden das Seilanbswotf: „Wäret ißt von der Welf gemefen, fo würde die Welf daS Jßrige lieben; weil ihr aber nicht von der Welf feid, fondern ich euch non der Welt auSerwaßlf habe, darum haßt ettd) die Welt" (3oß. 15, 18 f.). ; 11

©aß ein ©ßriff nicht an heidnifchen ©oßenopfern feilneßmeti darf, müßten, wie St ‘patiluś tagt, die Korinther f e l b ff ei li­

fe beit. 3a, auch jeder Katholik follfc erkennen, daß fein

©faube ißm nicht jede Weltluff geffaffet ©r darf nicht mit den alltäglichen ©nffdntidiqungen und welllicllen beauenten BedenS«

arfen kommen, fondetn muß fieß zu feinem Seile belehren laffcn und tapfer allem enffogen, waS feinen katholtfcßen

©rundfäßen roiderffreifet und ©ößendienff iff. ©r darf nie die B^aßnung überhören: ,,©S feien die, welche diefe Welf ge­

brauten, als brauchten fie diefelbc ntd)l; denn die ©effalt diefetf Welf vergeht" (t Kor. 7, 31).

Bicßf die Bad)e des allmächtigen Vergelters herausfordernd fo mahnt fcbfießMcb der Völkeravoffel. 3a, wider ff rebeti wir der Wahrheit n i cß f! Gaffen wir ab vom fündbaffeti Wcltdlenfte! „3ßt Wenfcbenkinder! Wie lange iff noch febwer euer Serz? Warum liebt ihr die ©ifelkeif und flicht die Güae?"

(TU 4, 3). Gaffen mir unS nicht tätlichen von dem unwahrem Welfaeiffe! ©ienen wir in Brette unferent ©offe gemäß den Vorschriften unferer Beligion! ©ann werden mir mit ruhigem

©emiffen leben und einft mit zuverfWlidier, reicher Seele f(beiden, „©ie Welt veracht mit ihrer Guff; wer aber den Willen ©olfeS M, der bleibt in ©miqkeif" (I. 3oß. 2, 17).

„Baf)d)aff öffcrlid)c

©ie Seit, in ber mir leben, iff nicht nur eine Seit bcsi Gelbes, fonbcm tud) b e r © r 6 | e, 3ff wahrhaft öflerliche Seif. Wilfionen arbeiten-

»er Wcnfcßcn fließen nod) VcrffanbmS, »erlangen Vertrauen unb find mch bereit, neuer Fiihrerfcßafl ißr Vertrauen 311 fcßenkcn. Bbec Eiltioncn Serben, bie bisher im BlHSgltoen befangen nnb gefangen

»aren, fucßen beute auch mieber ben Weg aus ben Wirrniffen bed naferieften ©ofeinS 3ur höheren (Erkenntnis. Wöcßtc btcfeS Suchen mb Scßnen nun auch feine mutige Stimme finben, Jekt, wo eS b$c wcbffcn Gebend- unb SnbnnftSfragen ber Vation gift. Vicht um besp einzelnen ©erfon, nein, um ber Vatlon willen» Wilhelm Warf.

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207

Denies CEf>rgefüf)t tmb itaf&otifc&es (Bemiffeti. i

Von VTicpael Harbina! O' a u l b a b e t, 92t üacbcn. I 9Bir bringen im folgenden einige ©ebankcn aus einer febr iufercffuuten Vtcfcbüte bes Vtöncbener ©täbifcbofS, ber ja be*

hnnntlid; nor einigen Vtonafen im Mittelpunkt ber nationa- liftifcben ^e^e eines filler unb ßubenborff gegen bie kalb*»"

iil'cbc 5tncbe ftanb. ©ctaöe für den heutigen VJablfag eine febr beavbtendroerte Lektüre. 0aS Gdjriftcben ift erfd)icnen im Vertag von Sr. ßrong 91. Pfeiffer, München. 62 ©eiten,

*prciS 1,40 9Hk.

^ u l f u r fe a m p f iff ber tubmlofeffe, ber auSfidjtSlofefte, ber

»erbängniSuoüfte ^ampf. 0er rubmlofefte, weil Vewaffnete gegen Unbewaffnete ftepen ober oietmebr roeil robe (Seroalt gegen rein peiflige Prüfte mit ungteicben Waffen auSrückf. 0er auSfkbfSlofeflc, roeil er felbft für ben eifernen Pansier ber 70er 3abre mit einer Vieberlage enbigte. 0er DcrbängniSoollffe, roeil er bie VJunbe ber ©taubenSfpalfuug neu aufreißt unb bie

»errounbbarfle ©telle beS beutfdjen ©iegfrieb trifft, mehr ,yum

©dbaben bes nöikifcber als beS religiösen Lebens. ©ine Neu­

orientierung ber beutfd)en Kultur in tomfeinblicbem ©inne hätte ein frehlenfwidUung ui-jeres gefamten Volkslebens 3ur $otge.

©in gau3 fd; nad)o<ille5 Kapitel ber beutfd)en ©efcbidlte ber testen Ntonale, jugleid) ein fcbroaqer llnbank beS beutfdjen Volkes, ift b i c & e ß e gegen ben ^eiligen Vater Pius XI. unb feinen Vorgänger VenebiktuS XV Vct ben einen ift es o;fcne, rein negatioe ßoS-non-Vom-Ve-

roegititg, bei ben anbei»: ift es ber fttlte Plan, ben oon Vom loS*

getitenen «tulbo'.iken .iS ©rfuß eine bemühe Vationalkirche 3«

geben, ©ine Äird)e, bie fid) genüg*»’ row.be, Vationalkirdje 311 fein, alfo barauf oeqicbtef V)eltkird>e 3U fein ober 31t werben, bat bamif barattf ueqiddet, überhaupt SUiibe 3« fein.

©ine weitere ReiterfMeinung, bie krankhafte Vng ft o 0 r ben 3efuifen, nimmt allmählich pafbologifchen (Charakter an unb wirb in ber beutfeben «lulfurgefcbicbte einmal ein ebenfo bunkier Punkt werben wie ber £jejrenroabn bes VtitfelaterS. ©5 fehlte nur noch, baß auch bie ß(ud)t beS 5XaiferS nad) ^ollanb als ©dbacbjug ber 3efuifcn ausgegeben werbe.

Vtit bem oielgebraiicbten ©djlagroorf „P 01 i t i k gehört tt t d) f auf b i e ifta tt.5 e (" foil baS katbolifcbe ©ewiffen abge- fd>reckt werben, bie Vorgänge unb Vlaß nahmen beS öffentlichen CebenS auf ber 9Vage bei ©ebofe ©otteS unb beS ©oangeliumS itacb.wprüfen. 3m ©runb ift baS ©cblagroorf „Politik gehört nicht auf bie #an3el" nur eine anbere Raffung bcS marjiftifdjen

©runbfaßcS „Veligion ift Prii>affad)e\ 0abei ift man gleid)- roohl bankbar, wenn kirchliche Greife bie nationale Verocgung unter ftüßen, unb man mürbe es nid>t »erwehren, wenn völkifchc Parteipolitik auf bie Ran3e( gebraut würbe.

^mbenburg ober 2llar$?

Das finb feltfame ©eroiffensnöte, aus benen heraus manche Katbolifen glauben, nicht Ptarj wählen 3U tönnen.

„Warg/' fo fagen fie, „mirb ja auch oon ben Sozialifien unb unb Demotraten gewählt, unb mit benen tönnen mir Katholifen hoch fein Pünbnis fdjließen." ©5 ift zum Laiben, mie fchrecflich ftreng fatholifch biefe Wenfchen finb. Eus lauter Katholizismus wollen fie nicht ben ftafhollfett Barg, fonbetn ben pcofeffanfe«

Hinbenburg mahlen, alio ben Wann, für beffen ŚBał)l auch bie fd)ärfften Kircbenfeinbe, bie VationalfoziaUffen ßubenborff unb Hitler unb ihre Anhänger unb ber ©oangeltfche Bund mit feinem berüchtigten Eufruf bei ben leßten Wahlen ein treten. Warum habt ihr ftrengen Katholifen benn aor biefen Sozialifien auf einmal fo wenig Engft?

©s ift 3um Sachen, gaft alle fatholifchen Priefter unb Pifdjöfe in DeuOch'anb wählen mit ber Partei, ber man immer roieber ihr Pünbnts mit ben Soztalbemofraten zum Porwurf macht.

Unb troßbem haben geroiffe Katholifen Engft, mit bem Zentrum 31t gehen, roeil es ihnen nicht fatholifch genug ift. Elfo aus«

gerechnet wir Priefter, bereu gan^e Kraft unb ^eit ber Erbeü für bas Heil ber Seelen gilt, mir wollen bas fatbolifche Polf in bie Ernte bes Sozialismus treiben unb ihm babttrd) ben ©lauben nehmen? Wie töricht, fo etwas nur zu benfen!

linb bie fi© ba im politifchen Leben plößlid; fo überfatholifch gebärben, bas finb meiftens Leute, bie für bie Kirche unb bie Sache ©ottes in ihrem ganzen Leben noch nicht fo oiel getan haben, wie ber jüngfte priefter in einem 3al;re leiftet. Unb b i e Leute wollen über einen Winbthorft, über einen Warg, über alle bie Wanner im Zentrum, Priefter unb Laien, unb ihren Katholi­

zismus zu ©eridjt ftßen. Welch' eine Enmaßung unb Lieblofigfeitl Vein, bas fatholifdje Polt hört auf bi e Wanner, bie für bie faff)oUfd)e Sache etwas geleiftet, Opfer gebracht unb gearbeitet haben, unb bie rufen ihm zu; Bähtet Barg! 3.

Die Jatnilie Mtwretw.

©rgöhlnng aus bem Spanifdjen oon ß er na n ©abattero.

Ueberfeßt unb bearbeitet oon Kaptan £5 0 f e f Were, üeberlingen (Pobenfee).

fünftes Kapitel.

Via 11 traf bie Vorbereitungen zu ben beiben Hochzeiten,

©loira unb Ventura follfen fie feiern oor Vita unb Perico, benn fie brauchten nid;t auf bie DtfpenS oon Vom zu warten.

Pcbro roünfcbfe, baß feine Tochter Vtarcelta noch oor Ve*

ginn ihres VooiziafS an ber Hochzeit ihres VruberS feilnähme.

60 befchloß er, fie in Vlcalä abzuholen. Vtoria hatte bort noch eine Schulb zu erheben. Da fie bei biefer (Gelegenheit all ihrer

©eibet bedurfte, machte fie fich bie Veife ihres alten gteunbeS Zu Vußen, um Vegleitung zu haben.

Die gute ©hrlftin bekreuzte fich unb »errichtete ein Debet Zum hk ©rzengcl Vapbael, bem patron ber Veifenben »on HTobiaä an bis auf Vtaria, unb bie beiben Vifen beftiegen ihre

©felinneit unb trafen bie Veife an.

Vequcm faß Warta auf ben Kiffen in ihrem grauenfaffel, fie trug einen weifen Kaffunrock, ber um ben Dürfet galten bllbefe, unb eine 3acke »on fchroatzer Wolle, beren knappe Vermel am Hanbgelenk eine Veihe Silberknöpfe fd;(offen. DaS weiße WuffclinhßlSfud) hielt am Vacken eine Vabel zufamnicn, baß eS nicht mit bem Haar in Verührunq komme. So iah fie aus wie ein verfrühtes Püppchen jener Wöbe, bie breißig 3abre fpater bei ben Damen ber feinen Welt herrfd;en follfe. Den Kopf bebeckfe ein Such, beffen ßipfel unter bem Kinn 3ufammen«

gebunben waren,

Pcbro trug mit geringen Vbmeidwngen bie Ttad;f, bie wir fchon befdjrieben haben, als wir »on feinem Sohne fprachen, nur baß fein Tuch gröber unb bie ßeibbinbe »on fchroarzer Wolle war, ba er hoch ein Witwer war. Seine ganze Kleibung war weiter unb ben breitkrempigeren Huf trug er ohne 3^rraf ge»

rabe unb nicht wie fein Sohn keck nach ber Seife geneigt.

„©in PrachtSfag!" fagfe Waria, als fie fich auf freiem gelb befanben. „Die gelber lachen nur fo» 6S fleht grab aus, als fagfe ihnen bie Sonne „greuf ©u<h!"

„3a," fagfe Pebro, „bie Vlonblne hat fich baS Defichf ge- roafd)en unb ihre Strahlen gefpißf, baß fie ffechen wie Vabeln."

©r 30g einen Tabaksbeutel aus Kaninchenfell heraus unb drehte fich eine ßigarre.

„Waria," fagfe er banach, „ich bin mit mir im Veinen, baß 3br mit cbenfo teeren Hänben »on Vlcalu zurückkehrt, wie 3hr fie bahin mitgenommen habt. Vber, 3hr ©hnffemnenfd;, roeld;er Teufel hat Dich auch in Verfügung geführt, biefem Schlucker

©elb 311 borgen? Habt 3hr niä)f gewußt, baß er nicht einmal einen gledt hatte, aut ben er tot hinforheln kann, baß er auf nichts zu red;ncn hat als auf eine Portion Hunger unb eine Portion Vof?"

„Vber, Pcbro," enfgegnefe Waria, „wenn man leiht gerät man immer an bie Vrmen; bie Veichen branden fo was nicht.

3ubem war er mir befreundet."

„Unb wißt 3hr nicht Heilige ©infatf: Wer einem greunbe borgt, verliert baS Delö unb ben greunb. Vber 31;r, Wartet feib immer in Vefl;!el;em. 3d) fag* ©uch nur fooiel: biefer Vtenfd; bezahlt ©ud; in brei Voten: foot fd;le<hf unb niemals."

„3hr benkt and; immer gleich baS Schliwmffe, Pebro."

„Unb ber Sufali will, baß ich'S immer errate, wie baS Sprich»

wort fagf: Denke fd;lcd;t unb du haft recht" fprad) ber alte Pfiffikus.

Dleich barauf begann er eine Vomanze »or fich hinzu*

trällern, beren enMofer Tcyf alfo lautete:

Väd;tlid; um bie zwölfte Stunde Hörte id; fid; etwas regen,

Sorting »oll Vngff bie Trevpe ’runter Unb ergriff ben blanken Degen . . . Sföb’re burch baS ganze HauS,

Vringe, bringe nichts heraus.

Unb weil bieS fo kurioS,

Leg ben gall ich nochmals loS:

VädUlid) um bie zwölfte Stunde . . . ufw,

Waria fagfe nid/S und dachte nid;f viel mehr. Deroiegf durch den fünften 6d;riff ihres LaftfierS, überließ fie fich dev Wübtgkelf, die ber fcl;öne Lenzfaß mit fid; brachte, unb fd;lum*

merte allgemad; ein.

Vuf halbem Wege kamen fie zu einem WirfhouS. Vuf ben gemauerten Vänken unter bem Vorbad; zu beiden Seifen bet Türe tagen einige Soldaten lang auSgeffreckt. Seit fie unfet edles Paar hcranfd;manken fahen, begannen fie, es 31t über»

fchtitfen mit einer glut »on Sprüchen und Herausforderungen, Scherzen und Vccketeien, wie fie im Volk, unb defenders unfep Soldaten üblich find»

(4)

„OnM, u> ob in gc|t 3l)f mit öiefer ftafftełprebigt?" faßte bei*

'eine.

„Xante/' meinte bet anbere, „ffebt bic 5tirdj>c nod) immer, in bei fie (Sua) getauft haben?"

„Xante, befinnt 3br (Such nod) auf (Suren Sod)3eifdlaq?' fagte ber anbere.

„Onkel/ fragte ein oierter. „gebt 3f)r nach 9llcalä, um (Such mit biefem $räuleind)cn 3U oerloben?"

„9Iein/ erroiberte ‘Pebro, bieroeil er bebutfam oon feiner (Sfcliu betabftieg, „ba märte id) fd)on, bid id) noch ein bifteben älter roerbe unb bad ^inbeben audgeroaebfen iff.

„Xante/' fuhren bie anbern fort," falten mir (Sud) nicht etroad bebiiflid) fein beim .v)crabfteigen oon biefem Staatdfüllen?"

„Dad ift bad 93eftc, road 3f)r tun könnt, liebe ftinber/ er- roiberte bie gute $rcm.

Die Sclöaten kämen naher unb halfen ihr in ber aufmerk- famffen unb Üebendroürbigffen Weife.

3m Wirfdbaud traf %)ebro mit einigen alten bekannten 31t- jarnmen, bie ihn gleid) 311m Xrinken einluben. (Sr ließ fleh nicht lange bitten. (Dann ober fügte er: „3eftf aber ift bad (Sinlaben auf meiner Seite, naebbem id) ber (Singetabene geroefen bin.

31)r, liebe gveunbe, unb biefe ehrenwerten Herren,* bie id) nur kenne, um ihr gel)ovf«mffer (Diener 311 fein, Sie alle roerben mir bas» Vergnügen bereiten, fiel) ein ©lädd)cn 9lniö auf meine (9c- funbheif 3U genehmigen."

„Onkel ‘pebro," begann barauf ein faultier treibet aus»

3mcifd)ioeftern, „ersählt unś mad, unb id) roili berroeilen Sorge fragen, baft (Euer ©luddjen nie leer unb (Eure Äebic nie trocken roirb." „91 cb, ßerr 3efudl" jammerte Xante Waria, bie fid) nad) (Erlebigung ihied 91nidglädcbend auf ein Sjäufcben ©efreibe- fficke gefeftt batte. „Scrr 3efud, hilf! öenn wenn %)ebro fein knochenlofcd 3nffrument =s ßunge einmal in betrieb gefeftf hot, ban kommen mir nicht mehr 00m gleck, ohne ein Wunbcr 3ofuod fid)cr nicht."

„Seib ohne langen, Worin/ oerficherfe %)ebro, „31)t braucht nicht auf ben Säcken fiften 3U bleiben, bid 3br Schmielen bekommt!"

„3ff*d roal)t, Onkel %)ebro/' fragte ber Waultierfreiber, „iffd roahr, road meine Wutter cr3ö()lf, baft 3ftr in entfehrounbenen Xagen in (Eurer 3ugcnb einmal mit Xante 9Hario oerlobf mart?"

„9tber flehet, unb ich veeftne mir’d fchroer ru meiner (Ehre an!"

nerfeftfe Onkel ‘Pebro.

„(Er lügt! er lügt!"- rief Xante Waria, ,/d ift eine haudgroftc iuge. ©cb, ‘pebro, unb road für ein Stahlband (Du biff!

Wein Sebfag hob' ich keinen anbern ßiebffen gehabt aid meinen Wann; ©oft hob* ihn fetig!

„tiraa Waria! grau Worin," rief Vebro aud, „rood für ein flatterhaftes; ©ebädjlnid hoben 31)te ©ebanhen. 9)cbcnkf 3hv benn gar nid)f:

„llnb raubt 3hr mir auch oiled gar, Die ^rone unb mein Seqoqtum;

9rtid)f rauben könnt 3!)r mir ben '-Ruhm, Daft id) eireff Seqog roär!"

„(Etroad Waftred if?. fd)on bran/ erroiberte Worin; „auf ber

>5cd)3eif einer meiner 93afen mad)te er mir freilich auch einmal ben ßof unb kam eined 9tad)fd an mein genffetgiffer; aber ba ift ihm ein folcher Schreck in bie ©lieber gefahren, baft er mich meinem Sd;ickfat über lieft, ©elaufen iff er, roie wenn bie gurd)t ihm Flügel an bie ßufte geheftet hätte, unb id) glaube beffimmf, baft er nicht eher roieber ßum Stehen kam, aid bid er am (Snbc ber Welt einen 9cafenftfikcr bekam."

„Wie iff bad?" riefen einffimmig bie Störet unter flatten- bem ©elächfer aud, „f 0 gebt 3f)r f^erfengelb, roenn 3hr 91nqff habt, Onkel ^ebro?" '

,,3d) oerkaufe mid) nid)t gerabe aid Selben," oerficherfe biefer feelcntuhig/' „aud) mill id) nicht bem $ran3 Stephan ben /Rang ablaufen!" .

„Das beißt alfo, 3hr hobt mehr 9!ngff aid ©htgefühk" fagte Xante Worin, bie allmäl)lid) tmgebttlbig rourbe.

„3a, ba fd)aut her, meine Herren," erroiberte %)ebro unb flinjeite oerfd)miftf mit ben 9lugen, „baft fie mir noch immer ntd)f oer3iel)en bot Wad foil bad beißen? Sot fie mich gern gehabt? 9lber ben unter (Sud) möchte id) feben (aid (Sib

©ampeabor); ber ed mit Dingen aud ber anbern Welt, mit über­

natürlichen Dingen, 311 [chaffcn bekäme."

„Ucbernatürlid)cd gab'd ba überhaupt nidjfd aid Sure 9tngft,"

fiel Worin ba3U>if<hen, „unb einen anbern 9lnlaft gab'd aud) nicht, aid einen Stein, ber 00m Dach betabtoHfc; oielleid)!

hatte eine aufgeweckte kaftc ihn getöft"

,,©r3ählt und ben $all, Onkel %)ebro, erädMf und ben @äll, bann finb mir bic Scbicbdricbfcr," riefen bie Xrinkcr aud.

„9lifo, wißen Gic benn, meine Serren," begann Pebrot

„Dad ffenfter, an bad mid) Waria beftetlf baffe, ging auf bie Sinter feite bed Saufed binoud, an einem einfamen abgelegener»

Ort ont ©nbc bed Dorfed.

3n ber 9täf)e bing ein 91tlerfeelenbilb, unb baooc brannte ein £ämpd)en. Wie id) mm büd Gicht fab, kam mir ein ©reignid in ben Ginn, bad fid) kurs 3uoot im Dorf sugefragen baffe, 3cben 91bertb ging ba am 93ilb oorbei ein Oberfcbäfer mill leeren 6d)iäu<ben, in benen er am Worgen bei Sonnenaufgang bie Wild) mifnebmen wollte. 9tn bad piäßd)en gekommen, mad)le er fid) gar kein ©e wißen baraud, bad Gämpcben berati- sunebmen, um fid) bantif bic ßigatre ansusünben. 9ln einem 9lbenb, bem oot 9lllerfeelen juff, nahm er roieber wie gewöhn- 11 d) bad ßämpchen herunter, aber ansünben konnte er nicht;

auf einmal erlofd) bad £td)f. Dad oerrounberfe ihn bod), benm bie 9tacbf war heiter unb ber Winb eingefd)lafen.

©r ftelife bad £ämpd)cn roieber hinauf unb feiste feinen Weg fort.

9lbcr nad) einer kleinen Weile brel)fe er nochmals feinen

£opf herum, unb wie groß war fein ©tffaunen: bad Gämpcbem war roieber angesünbef unb bad Gicht brannte heller aid suoor!

©rgriffen unb reuig über feine tlnehrerbiefigkeif, faß er barin eine heilige Warnung ©oiled, unb sur Strafe machte er bad ©elöbnid, fein Geben lang überhaupt keine 3$8<irrc mehr ansusünben. llnb, meine Serren/' fügte Pebro mit gemeßene;

Stimme hinsu: „er hofd gehalten!"

Pebro machte eine Pcufe unb niemattb unterbrad) ihn,

„Sier gilt aud>," bemerkte Waria nad) einer Weite, „was bie Geute fagen, roenn auf einmal alle ffilt finb: ein ©ngel ift über und Imttoeggeflogen, unb ber Saud) feiner Schwingen ft&t und bad ehrfürchtige Schweigen emgeftßßf."

„91bcr, Onkel Pebro, fahrt fort," fügten bic Waultier­

freiber, „oorroörfd, kommen wir sur Sache!"

„9t(fo, meine Sctrfchoffen," fuhr pebro in feinem früheren luftigen Xon weiter, „3hr müßt wißen, bied Gämpd)en flößte mir einen großen Wfpekt unb aud) etroad 9tngff ein. ,Wär’d roohf"

getan, fagte ich 3« mir fclbff, „roenn id) baberkomme unb id;

fcnfferlc ben armen Seelen, bie leiben unb fühnen?’ 3d) oer- fiebere Sie, bei meiner Xreu, ich hatte Wfpekt oor bem Gicht- lein, bas fo heilig brannte ju ©bren ber armen Seelen, ©ine Opfergabe roar’d für ben Serrn, ed fehlen 311 mahnen unb 31$

road)en, ed roar, wie roenn’d mich anfähe unb mir Vorwürfe mad)te. 93alb roar’d traurig unb fränenooll wie ein „De pro- fimclis“, halb fehlen ed unbeweglich wie bad 91uge eined Xoten, bas mich feff auf ab, halb erhob ed bie flamme unb f «hielt rote ein ^euerfinger, ber mir eine Prebigt hielt.

3n einer 9tad)t uollenbd fah icb’d brohenb wie nie, unb ein Stein, oon unfid)tbarer Sanb gefd)teubert, fcßlug gegen meinen 5vopf, baß er mich gans betäubt machte; unb bad ift gans fichet, benn ich rootlfe mich fdßeunigff aud bem Staube machen, unb troßbem, auf bem fosufagen glaffrafiertcn ftelb ging’d mir wie bem 9tegcr(ein Pechoogel, ber brei Xürcn batte unb su keiner hinaudkam. Wahrhaftig, mit alt meinem Gaufen geriet id;

nicht nad) Saufe, fonbern in einen Steinbruch unb fiel hinein/

„Onkel Pebro/ fagte einer ber 9tnroefenben, „feßon immer hab’ ich gehört oon bem Wegerlcin Pecßuogel, aber noch nie könnt* ich d ertiggern, wie er 311 bem 9tamen kam. jxönnt 3hf mir’d fagen?"

„Daß ich’d nicht könnte!" beteuerte Onkel Pebro, „bad iff bod) allbekannt. . .!" (tfortfeßüng folgt.)

Unentwegt, weil wohlüberlegt.

Goßt fie (dampfen, laßt fie lägen unb ßeßen gegen und unb unfcte kafßoiifcßen $ußrcr im öffenftid)en Geben, bid ihnen bad Schimpfen unb Gögen unb Seßen felber über roirb. ©d ift einem Winbthorjf in ben fahren bed Kulturkampfes nicht beffer er­

gangen. Darum hnf ihn aud) unfer Serr Karbinal in feiner biedjähtigen 9teujabrdanfprod)e alien benjenigen kathoiifd)en Wännern sum 9?orbilb bingcffetlf, bic gleich ihm im öffenf(id)en, politifchen Gehen für bie Kirche unb bic 3nfercffen bed kaffm- Hfchen talked eintreten unb gieid) ihm mit ©iff unb ©kitte be«

fprißf werben. Schließlich fällt aller Scbrnuß auf Me sur fick, bie ihn geworfen haben. Wir Katholiken wißen, road wir wollen, wir (eben nid)f nach red)td unb nicht nad) linkd, fonbern wählen, rote ed und unfer ©eroiffen eingibt: 3ur © 1)r e © 0f te d unb Sum 9ö 0 h (e un f er ed bateria nbedt

(5)

209

3m 5(ug über Europas Ruinen,

Bon Sr, Otto K u n g e.

3n ber „Ultlgemeinen Runbfdjau", bet1 von ®r. Ewitn kaufen begrünbeten Jjernorragenben 5öocf)cnfc^>rift für Beütit ttnb Kultur, veröffentlichte Dr, Otto Kunge unter obiger Ueberfdjrift oor einiger Seit eine ^antafie vom näd)ften Kriege. Ser Serf aff er begeid)nei bie @efd)id)te felbft als

$t)antafie, aber roer weiß, ob nicht vi'elleUht in fdjon türgerer Seit bie £ed)nit fomeit entroidelt ift, baß felbft bt'efe grau«

figen Gd)überungen als überholt gelten fömten. Oitis fiel)t feft: Ser näd)fte Krieg roirb unmenfd)tid) graufam geführt werben unb befonbers bie 3'oilbevölfernng aufs fdjroerfte treffen. Diejenigen, bie beute bereits wiebet unter „nätio»

nalem" Wänteldjen sum Kriege bereit, verüben ein fdjweres Berbredjen.

mar um bie SDtitte bes 20. Fahrhunberts, brei Faßre nach bem gmeiten europaifeßen Kriege. 3m Flugßafen non Dongi g, ber grei-en 5)auptftabt bes Oftfeebunbes, ftartete ein mächtiger Doppelbeder mit elganter, gefdpoffener Kabine. (Kr trug bie Staatsflagge, benn feine Faßrgäfte maren im öffentlichen Dienft.

3m Borb erteil ber Kabine, bie mit ihren Elitminiumrippen, ihren Fenfter* unb Dachplatten aus ©las mie ein filbergefaßter-Ricfcn*

biamant in ber Sonne büßte, faß ber Genfer, gang hinten ein Schreib« unb Funffräulein; im 9Äittetraum an einem Di fei) lehnten in bequemen Korbfeffctn gmel Herren von etroa fünfgig Sohren. Der eine mar ein Dr. Schmarg oom Bunbesamt für Sieberaufbau, ber anbere ein Deutfd)brafitianer, Selrner mit tarnen. (Kr fuhr im Auftrag ber ©uropaßilfe feiner Ganbslente imb follte beł,te erp u Runbbüd über fein Erbeitsfelb erhalten.

Die Stabt mit ihren Dünnen unb holten Irakern tag frßon Bef unten unb feßob fid) rüdroärts. Das Siefen* unb Seelanb Seftpreußens grüßte herauf. Dr. Schmarg frarnte in papieren, mäßreub Herr Selrner mit [cßarfem Euge ßinunterfpäßie. (Kr hob n nb.ltd) ben Kopf unb fagte:

,^Bor breißig Faßren bin ich ausgemanbert. Damals nod) Au Schiff oon Hamburg. 9Jian fagt folgt, es gibt feine (Knt*

fernungen mehr. Unb bod), mie meit meg bin id) in Brasilien allem geroefen, mas Sie hier erlebt haben. Sch fann’s nid)t glauben, ich muß es mit eigenen Eugen felgen. 91 ad) jeeßs

#o na ten Krieg halb (Kuropa eine oerbrannte Süße. , . . Die Bolfsgaßl um ein Dritel oerminöert. Berfchtebungen ber Staats*

grengen, neue Staaten — nichts 9leites für Kinber bes erften Seltfrieges. Eber Berfcßiebungen ber Religionen, ja bcs Klimas . .

Dr. Schmarg breitete auf beut Zifcß eine Karte aus. Blau bas 9Jtecr, roeiß bas Ganb, über bem Ganb aber rote ©ürtel unb Fleden. Eis fei ber (Krbteil fchmer oerrounbet. „Sehen Sie,"

begann er, »halb finb mir über bem erften toten Ganb. Das heißt, eigentlich ift es Saffer."

Der anbere marf einen Blitf auf bie Karte: „Berlin . . Der Mann oom Sieberaufbau niefte. „Sie roiffen es ja.

Beim erften Fliegerangriff fraß bie Blaufäure alles Geben roeft«

(ich oom Ziergarten. Die Ofthälfte floß bei Rad)t unb Regen.

En 50000 Wenfcßen beim Sturm auf bie BaßnßÖfe gerquetfebt, vertreten. Enbern Zogs 9Jtorb unb Zotfcßtag auf ben Ganb*

praßen, Blüttberung, Branb, bis bie Bauern mit Mafcßtnen*

gemeßren aufräumten. Zeilroeifer Rücfgug in bie Stabt, Zob oits ber vergifteten Safferleitung. Fmeiter Flieger ingriff hradgte bie (Kntlobung eines eigenen ©asbombenlagers. Der Reft ift Efd)c."

Ein (üblichen ^origont etfd)kn ein langer Safferftreif.m. Der lieberfeebeütfche geigte fragenb hin.

„Da ift es," fprad) Dr. Schmarg. „Die ©jftftoffe hatten fid) in bie (Krbc gefeßt ober mit ben getöteten Organismen ©afe non unberechenbar gerftörenben Sirfungen ergeugt. Kein Zugvogel tarn (ebenbig über bas oerfluchte ©ebiet. ©tunbemoeit und) gingen bie Sälbcr ein. Da half nur bas alte, einfache Wittel, bie Mutter oHes Bebens, bas Soffer. Durch Ebleitung ber Ober unb Stauung ber Kjaoel mürbe bas ©ange fünftlidj über*

Wmemmt ..."

„Bis es mieber — heilt."

, „3a. Bon Küftrin reicht ber See bis gur neuen ©rengo bes Königreichs Sachen. (Kr trennt ben Oftfee bim b oom (Klb*

Donaubunb."

„Die große beutfeße (Kinßeit, mo ift fte?" feufgte Herr Seltner.

.,0s giot ferne (Kinßeit großer Böller mehr in (Kuropa, es gibt mit noch om edge meinfd)often auf ben Oafett bes toten Ganbes, mCrfSr^uf un^ Krümmern ein neues Dach bauen. Das rftitifdie befttmmen bie ©elbgeber. Schon nach bem erften Mifrieg geroannen bie neutralen, aber abgelegenen Staaten an Bebcutimg. Feßf nach bem gmeiten beherrfchen fie bie übrigen.

Bon Gichtenftein, bas ber finberloje leßte Fürft ben Habsburger»

übermachte, werben bie gäben gu einem neuen Römifcßett Reich beutfcßer Ration gefponnen. Unfer Dangig, bas felbftänbig gwifcßen Deutfcßlanb unb Roten lag, ift ber Mittelpunkt bes Rorb*

opens geworben. Bis gur Gäbe bauen mir auf."

„Uns, bie mir in Emerika unveränbert roeitertebten, wirb es fchrocr, an bas altes überhaupt gu glauben. Wußte es beim jo kommen?"

Das gluggeug mar ießt über bem breiten Saffer, unter bem bie tote Seltftabt Berlin einer ungemiffcit Euferroecfung ent*

gegenfchlief. Grüne glerfen, ©umpfgeroäcßfe, mechfeiten mit grauen gluten.

„Es mußte fo fommen/' fprad) Sr. Schmarg bumpf, „mell Europa nicht hören wollte. Enftatt gemetnfam bie Sunben bes früheren Krieges gu ßellen, wollten bie Sieger ftrafen, bie Be*

jiegten fid) rächen. Rur wenige hatten erkannt, baß jener Krieg bie Bcrberblicßkeit eines Fuftanbes offenbarte, ber ben gur Ein»

heit beftimmten Erbteil in willkürlich ßanbelnbe, roetteifernbe Wacßte gerlegte. Fa, mährenb vorbem fünf bis fed)s große BÖlfer nebeneinanber ftanben, fd)ufen bte griebensfcßlüffe non 1919 unter bem Sdßngmori Freiheit ber kleinen Rationen nocf größere 3erfplitterung."

„Unb ben Bölferbunb," warf Selrner bagmifcßen.

„Das mar ber größte Frrtum. Sir können ihn bloß noch gefcßtcßtltcß begreifen. Damals mar ja bie Demokratie auf bem Höhepunkt oor ihrem Ebftieg. Sie konnte man bte ausübende

©eroatt, bas Richteramt über Gleiche, aus biefen ©heießen felbft heroorgehen taffen! Sie kann Eutorität aus Mehrheit kommen!

Der Bölferbunb mar eitle Zotgeburt. Eber bie Menfcben von bamals gingen gu ihm unb an ber mähren Eutorität vorbei."

„Ein Batlfan?"

„Fa. Sas Europa fein follte unb konnte, bie Rupfte hohen es feit 1914 immer roieberßolt. Eine Bölkerfamilte. Eine Familie aber wirb burd) Zrabition gufammengeßalten. Sinh Sie Rroteßant?"

„Feh bin Katholik mie Sie."

„Feh bin gar nicht Katholik," lächelte Dr. Schmarg, „aber id) erkenne, baß bie Zrabition ber europäischen Bölkerfamilte katßolifd}, römifcl), päpftlid) ift. Der gemeinfame Stolg, bas Gefußt ber Einheit fant baß in mit ber ©laubenseinßeit. Euch ber Sille, fid) gu vertragen. Dabei machte es nichts aus, ob groet Gegner gerabe im Gfotrbcn getrennt maren. Für biefe Erkenntnis aber mar Europa felbft nach ben feßlimmften Er*

foßnmgen noch nicht reif."

„Bei uns in Sübamerika ift nach bem Batifanlfcßen Kongtl ber christliche Bölferbunb Zatfacße geworben. Mit bem päpft*

ließen Sdjiebsgericßt als gmeite Fnftang."

„Unb Brafiften hat 100 Millionen Einwohner, mährenb es hüben 20 Millionen Deutfche unb 8 Millionen gramofen gibt.

Monfieur Gibt el Moßameb aus Marratefcß, her frangößfeße Rräfibent, ßat besßalb nettlid) bei ber Senatseröffnung in Mar*

feilte — Raris ift, mie Sie roiffen, aueß tot — offen gefugt, e#

gebe 12 Millionen Deutfcße gu viel."

„Zroß bes wüften Gürtels vom Rhein gur Marne!?"

„Man lächelt auch über bie verbrauchte Snlge von ben Sicherheiten. öqcßen mürbe man, wenn iron's noch könnte.

Die wenigen reinblütigen Frangofen, bie im Bunb bes Heiligen ßubwig organ!fieri finb, verobfeßeuen biefe Efrikanerpoltlik.

Eßriftlicßmbenbtänbifd), europätfeß ift ißre ßofung mie bie imfrcr geiftigen Füßrerfd)aft."

„Etwas anberes bleibt ja gar nießt meßr übrig. — So finb mir jeiß?"

„Ueber Seßfaten. Sollen mir früßftücken?"

Euf bie Fußimmung Gelmers trug bas Srßreibfräulcin, eine ernfte, blaffe Kriegsmaife, eine kleine Erfrifcßung auf. „So flammen Sie ßer, mein Kittb?" fragte ber Ebgefonbte ber Europaßilfe freunblidj.

„Eus München, mein Herr." Fßr Munb feßtoß fuß rote in Sdnnergen.

„Fßre Eltern ftarben bei bem fürchterlichen Gasüberfall vom 20. Mai", erklärte Dr. Giß warg leife, als bas Mäbcßen roieber an feinen Rlaß gegangen mar. „Sie felber mar auswärts in einem Klofterinftitut. Sanft lebte fte auch nießt mehr"

„München kannte id) gut. Es ift noeß unbetv lßnt?"

„Um bie kleine Kirche vom H^Tiogjpiia!, bie numberbar, mie es heißt, erhalten blieb, haben ließ roieber ein paar ßeute angefiebelt Eber bie ßanoesß wptßad tß Regensburg unb ber Ergbifcßof moßnt im alten greiling."

Das Flnggeug ßatte eine Feiilang grünes, rooßt angebautes ßattb überquert. Feßt tauchten gelbgraue Streifen groifeßett Siefen unb Sälbern auf. Dann waren es grüne Streifen im Grau, bie allmaßlicß auch verfeßmanben. Das ehemalige

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€c^Itid)tfeB ber großen Stampfe im Beften. i)atte ber Belt*

frteg oon 1914—18 mir bas ©ebiet ber Stellungsfämpfe unb ber großen Durcßbrüdje »erßeert, fo mar im dmeit-en euro*

päifchen Krieg aurf) bie betberfeitige (Etappe oon oornherein unter geuer gelegen. Die 100—200 Kilometer meit tragenben Biefengefchüße maren oon oorntjerein auf Brüden unb Bahn*

l)öfe eingeftellt. gabrifen unb ßager oon Munition maren jtroar &um Zeil fd)on tief unter her (Erbe angelegt; bie übrige SjerfteUung oon Kriegsbedarf — unb barunter fiel frhließtid) alles bis 311m Knopf ober (Eßlöffel — mürbe fofort oon Flieger*

gefcßmabern fyeimgefucßt. Barb babei hauptfäd)lid) mit Brand*

unb Sprengbomben gearbeitet, fo fudjte man mittels giftiger (Basnebel bie (Ernte auf ben gelbem unb in ben (Bärten 31t oer*

nicßten. Bur roenige Zage oergingen aud) bis 3ur Bergafung offener bewohnter Städte. Der Bormanb, es werde bort Kriegs*

bedarf ßergeftellt ober ber (Begner babe angefangen, mar fibnell da.

Um dem fremben (Baft einen genauen (Einbrud 31t oer*

frbaffen, ließ Dr. 6d>roar3 bas gahrseug nur etroa 100 Meter über bem Boden fliegen. Die ßuftflappen mürben gefdjtoffen unb ein Sauerftoffapparat in (Bang gefeßt. Denn immer nod) mar bie Stttmofpbäre oon töbfid>en Dämpfen gefdjmängert unb bie Reinigung burd) fünf«id)e ©emitter nicht über erfte BerfuĄe hinaus, ©s märe eigentlich fein Bild ber ^erftörung gu griinb*

lid) geroefen. ©s mar eine 9trt Dünenlandfchaft, nur oon einem gaii3 imirbifchen, foaufagen höüifchen Slusfehen. Stils feien felbft ßuft, Bind unb Bolfen nicht mehr oon ben Baturgefeßen, fonbern oon ber Bitlfür losgelaffene Dämonen geteuft roorben, fo fdtfam erfchienen bie Bobenmetlen, bie fchroefüchen Baffertümpel, bie ßichter unb Schatten. Mit bem gernglas mar 311 ernennen, baß fiel) an irgendwie begünftigten Stellen nieberftes ßeben ben Bedingungen bes Rollenreießs angepaßt hatte, ©ine greüblaue gfechte, aus ber rote, fafteenähnlirbe

©ebitbe wucherten, bebedfe ftrießmeife ben Boben.

„Das mar ein blühendes Snbuftriegebiet/ erflärte ber Be*

amte. ,,©s ift am heißeften umfämpff roorben. Mit bem ©nde, daß feiner meßr etroas damit anfangen fann."

Der Mitreifenbe faß nur fturnrn durchs ©lasfenfter.

„Ueberm Win roirb es etroas beffer. Der breite Strom hat ifolierenb geroirft. Dort ift auch bie englifAe Berfurhs*

ftation, unfer giel für heute/

„Sa, bie Slngelfachfen/" ntdte ber Mann aus Ueberfee. „Dies*

i?|a ^er neutral, bis Deutfche, gransofen, Italiener unb bie Kleineren fich genügend oerbraucht hatten, ©riffen dann em, um grieden 3U ftiften, b. h- fich felber 3U Herren bes geft*

lanibes 3U machen. Ba, es hot fte fo oiel Blut gefoftet, baß fie ohne ihre Bereinigung mit Borbamerifa heute nichts mehr bebrüteten/

„Das geftlanb ift heute, mas einft ©riechenfanb. Die fachfen find bie neuen Börner/

„Dann roerben fie fich halb mit bem anderen Born Dergleichen muffen, mit bem Born, bas einig ift/

Unter bem gfugaeug breitete fich jeßt ber Bhein.

,,©s roäre anbers geworben/ fagfe Dr. Sci>mar3 unb beutele hinunter, „hätten ©nglanb unb Bmerifa 00r fünfunb^roo 1131g fahren ben gransofen — unb geroiffen ßeuten bei uns — energifch flar gemacht, baß unb roie man hier im Beften naeßbar*

lieh ausfommen hnnte."

Die ßanbfcßaft drunten mürbe jenfeits bes Stromes etroas natürlicher. SteUemoeife rouchs fogar hartes ©ras. ©in Schlacht*

felb alten Stils mit Zricßtem uenb ©räben erroeefte in .ßerrn Selmer ©rinnerungen an bie Somme, roo er 1918 als jugend*

lieber ©rfaßreferoift noch bie Bücfsugsfämpfe mitgemaeßt hatte, ©s flammte aber oon einem Borpoftengefecßt aus bem jüngften Krieg. Dann ftieß eine oöllig roüfte ©bene auffällig mit grasberoachfenen Jßiigeln sufammen. ^roifeßen sroei Ąiigeln mürben Bellblecßßäufer fießtbar, unb oon einem ßimmelßußen gunfmaft roeßte bie aus Sternenbanner unb Union 3ad fom»

poniert-e angelfärßfifcße gfagge.

„©hemafs belgifcßes ©ebiet/ bemerfte Dr. Scßroarß. „2lber Stntroerpen geben bie Briten rooßl nie wieder ßer. Unb bas Übrige ift nichts mehr inert/

Die Borbereitungen dur ßanbung fchnttten weitere ©efprärhe ob. (Einige Stunben fpätcr faßen bie beiden Beifenben cm ein*

fachen Mittagstifd) ber engllWamerifanifcßen Ingenieure, Betterbeobachter unb Bobenthemifer. ©iner baoon, ein feßarf*

finniger ©rftnber, roar übrigens Deutfcher. ©r hatte bie ©äffe nmbgefiihrt, unb ihnen alles gezeigt: bie ßuftbrud* unb ©runb*

maffermeffer, bie Apparate sum Bachtoeis oon ©aren in ber Sltmofpßäre ober im Boben, bas lufieleftrifche Berf 311 r ©r*

geugung fünftlerifcßcr ©emitter, guleßt ben ©orten mit feinen En«

bauverfucßen. Das Klima mar milder geworben; man itritt fi#

ob durch ©inflüffe bes Krieges ober eine Beigung ber ©rbad)fe ober ©rupfionen auf ber Sonne, ©inige wollten gerade aus derartigen ßimmlifcßen Störungen bies ^albjaßrßunbert ber Kriege unb Umwälgungen beuten.

Herr Gelmer, für alle anwefenben ©uropäer ber geehrte ©aff, fühlte fid) oerpftid)tet, gum Danf für bie gute 2fufnaßme eine Heine Bebe gu halten. Bach den üblichen #öfltd)feiten gab er, mit innerer Bewegung feinen ©inbrucf wieder. Bas er gefeßen, wenn auch bloß wie einen fdjnell abroUenben gilm, hatte il?m erfchüttert. Bie furchtbar mußten die Eugnblicfe ber ^erftörung felbft gewefen fein! Eber als ein Mann, der fich im fremdem ßanbe felbft fein Sieben gegimmert, fah er auch hier Hoffnungen unb Auswege. Die ernften, entfcßloffenen ©efid)tcr -im Zffrße mufternb, erhob er feine Stimme:

„Bas ich gefehen, höbe, meine Herren, hat mir offenbart, meld)e Macht ber Menfch über bie Batur erlangt hat. Die wildem

©(entente, geuer, Baffer, ßuft, ©leftrigitöt, die phnfifalifrhen unb chemifchen Berbinbungen fängt er ein unb verändert mit ihnen bas Entliß der ©rbe. Doch gu welchem ^wed? Ilm bie eigenem Berte gu gerftören, ja fd)limmer: um ©ottes Berte auf ©rbem gu vernichten, Sßflangen, Ziere unb feine eigenen Brüder, die Menfcßen anderer Ert. geh frage Sie: hotten ©uropas Böller bie Kraft, den Scharffinn unb bas ©elb, womit fie bie Ber», müftung breiter, fruchtbarer ßanbftriche vorbereiteten and not!»

brachten, nicht aufmenben tonnen, um bie Biifte Sahara ober bie Büfte ©obi gu befruchten? ©emaltiges hot der Schöpfer feinem

©benbilb in bie Hand gelegt. 81 ber um Seinen Billen, nicht um den Billen bes Satans gu tun. Skt, ber Menfch, ber ber Herr ber ©rbe fein foil, ift noch nicht Sj:n feiner felbft geworben.

möchte indes boeß glauben, baß er auf bem Be ge bogu ift. Seße icß gßre Erbeit unb die meines freundlichen Begleiters, fo über*

trage ich in ©ebanfen die ©nerqie ber gerftörung in die ©n er gle­

bes Eufbaues. Konnte ber Menfch feine Mutter, die ©rbe, fo verunftalten, fo gelingt es ihm vielleicht auch, fie wieder gu heilen, ja fchöner gu machen als fie war. Die Bütten werben wieder grünen, die Städte werben fid) neu beoöltern, ©loden unb Hämmer wieder Hingen. Bur eins tut not: ber Herr der

© rbe m u ß f i,cß f e l b ft b e h e r r f d) e mierne n. Birßt der, Heine einzelne Menfch allein, ber es allenfalls frßon tonnte — nein, auch ber große, ber ©cfamhnenfcß, die Böller unb 6 eaten.

Moral und Becßt muffen auch groifcß-en ißnen gelten. Das gauft»

reeßt foil abgetan fein. Das fommt freiließ nießt von unten, aus Maffentrieben ober Maffenbefcßtüffen; bas tommt allein vom oben, aus göttlichen . ©efeßtn unb ©nabenfräft-en "

Elle verbanden ben Sprecher. Denn im feeßften gigcgegnt bes 20. gaßrßunberts war der ©taube an ©ott wieder © einem gut ber gebildeten Menfcßßeit geworben. Und ber berüchtigte B g non ber Humanität über die ^Nationalität gur Beftialität, b<n eilt Betfer bes 19. gaßrunberts oorausgefagt, war überwunden — bis gum bitteren ©nbe.

Wus ber Bumpettammer.

©in Xröpfletn Dinie.

@erpräcß ^roijeßen Mutter unb Kind.

Ktn b: „Mutter, ich fann gor nicht uetfteben, warum bu mich nicht mit Bachbars Enna roillft fpielen (affen, ©s ift roaßr, fie gehör# manchmal ihrer Mutter nicht, flucht bann unb wann ein wenig unb tagt nicht immer bie Bahr heb; aber fie ift jo ein luftiges Mädchen unb icß fpiele gern mit ihr. Du hoft mieß gelehrt, bie Unarten hoffen; ba wirb fie mich gewiß nießt verderben

fönnett." ^

Mutter: „Mein gutes Kind, fieß. hier ift ein ©las reines, frifeßes Baffer, laß einen Zropfen Zinte ßinemfallen unb geig es mir bann!"

Kind: „Ed), nur ein eingiger Zropfen ßat bas gange ©las Baffer fo ßäßlirß gemacht."

Mutter: ©iß nun einen Zropfen reines Baffer ßingu, unb fieß, ob er es wieder hetl maeßt.“

Kinb: Ed), Mutter, bu fpotteft meiner; was man aucl) jeßt hinein gießt, bie Zinte fann nießt meßt bernuetommeit."

Mutter: „Dann muß icß audi forgfä.iig darauf leben, baß»

fein feßmarget: Zropfen Unart und Sünde in dein Herg fällt; denn es liegt Picht in meiner Macßt, einen folcßen wieder heraus gu nehmen. Gießft bu jeßt ein, baß icß dir nießt erlauben fann, mit böjen Kindern gu fpielen ?"

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Beilage für alle Sreunbe unb tDoljltäter bes Bonifatiusoereins.

$ p e n & e n nimmt entgegen: B o n i f a t i u s Raff e, Breslau, p o ft f d) e dt ft onto Breslau B r. 8998.

L^iiiimwiwimiLiiiwniimi^iiiiM * *n - T*h5hw1Sww«wiii^^

„^ajjef bie ftlcmen 311 mir tommen, . *

Sen Pfarrer pocaafefc, Semrntn (Pommern.)

S?atb foli id; roieber im Stamen bed göfflid;en Ainberfreunbed biefen Stuf in meine weife, 35 Öuabrafmeilen große Siafpora- flemeinbe, on bie (Elfern non ungefähr 250 Ainbern unb an bie Ale' en felbff ergeben (offen.

Stm oorigen 6onnfog erff ffanb roie fo off eine bronę, kafßo- nfebe ««uuiwr mit ipren beiben Ainbern, einem Anaben unb einem Wäbd;en, nor mir unb bat miel;, ed möglich 3u mad;en,

%e nun fd;on 3toölf* unb örei3ehnjährigen Ainber in ber kafho*

|ifd;cn Religion 311 unfermeifen, nor ollem halb auf bie heilige Reichte unb Kommunion oor|lbereifen. 3n ihrem ©utdheßirk wären nod; einige Ainber, bie benfefben Wunfd; hätten. (Ed 9ehf nid;f onberd: Sie kleinen können nur einmal roöd;enflid;

? nß narb Semmin kommen unb finb auf biefe Weife ge*

Nötigt, bei gutem unb fch(ed;fem Weiter über vier Stunben

^h‘iuiiee unb Sanbrocg 3U roanbern. Wad foli ber Seelforger JHt biefen armen, ermübefen manchmal burd;näßfen unb er­

frorenen Ainbern in ber einen Wod;enboppdffunbe anfangen?

Unb roie nieten Ainbern geht ed ebettfo! Wie niete finb nod; bebenfenb roeifer vom pfarrort entfernt, ein großer Zeit bis 31t 40 Kilometer unb mehr! (Efroa 100 befud;en profeftanfifd;e Wofkdfdmten unb roerben in (Ermangelung jeber reltgiöfcn llnferroeifung bem eoangelifd;ett Steltgionduttferrid;! 3ugeführf, m i t |uffimtnung ber eitern ober oft auch ohne Anhörung bcrfelben. Sie Pfarrkirche, ben georbnefen kafhotifd;en

©ottedbienft bie Teilnahme am religiöfen Sehen ber ©emeinbe in regelmäßiger Hebung kennen ffe oft gar nicht. Sin ben eventtief; erreichbaren fünf Orten, an roeld;en alte fünf Wochen

©ottedbienff ffafffinbef, können bie kleinen nie erfahren unb auakoffen, road #eifanbdndhe im ftillen Tabernakel bebeufef, nor bem bed eroigen Sichfleind fanffe Stuf freue Wache hält.

5<od; clcnber aid bie Slbbtlbitngen in ber Wimmer biefcd SStaffed finb bie übrigen „Aulfftäffen". 3m Winter, bei fchlech- fern Wetter, roeifn bie Sanbroege non Schlamm unb Schinuß fjtarreu, hören unb fehen bie kathofifd;en Ainber niebtd non prieffer, ©offedbienff unb Sakramenten.

Hm biefen Slermften ber Sieblinqe bed göttlichen ßeilanbd menigftend einige religiöfe Aenntnlffe 3U vermitteln unb ben (Empfang her Sakramente ber SBuße unb bed SHfard 3U er- möglichen, faminelfe id; im nötigen 3ahre über 100 foicher 3er- ffreuf roohnenben Ainber an fedbd Stellen, 31t benen Pfarrer u^b Aapfgn 3. T .nur in Tagereifen gelangten. Slber and; bie Ainber mußten weite Wege roanbern. Sie Sonnenfebnfnd;f nact; bem ßeilanb imb feiner Sehre ließ bie ©roßen unb Aletnffen alle Wüben nergeffen. Wie kamen fie fo freu, rote folgten fie in heiliger (Ehrfurcht mit leuebfenöen Singen ben tehrenben Worten bed Priefferd, menu er fie einen SHidt in bie ihnen unbekannte, heilige Welf ber Siebe bed göttlichen Wilber- freunbed tun ließ! Sa kamen btei kleinere ©efchroiffer toöcbenf- lici) vier Stunben gelaufen, bad eine Wal bad alfeffe Wäbcben unter größten Scbmer3en mit einem oerffauchfen ffuß. gaff a'le gingen am 1. Ston ember tut erffett bl. Kommunion, barunfer timber bid 311 16 3ohren, bie vorher kaum bad Areu33eid)en

*" konnten. Ser Sin blick ber feiten großen Jftnberfchar roar erßebenb, bie Air ber waren Überglücklid;, ob- t lehr niete erff kuq nor ber freier bei ffrömenbem Siegen, h'Y1 Aommunionkletb ober ber Slntug verpackt, elnfrafen unb rf* fchnell umstehen mußten. (Einige, ungefähr 10 A tuber,

»e’'en fon ff bie Teilnahme an ber freier unmöglich geroefen ronve,

»*urben mit ihren ©(fern unb ©efchroiftern, aid fie in fpäfev Stürbe am SJoraber-s eirfrafen, fo gut ed ring, im Pfarrhaufe Hi. , einigen kafholifchen Familien unfergebracht. Sie (Elfern

fei;liefen auf ben S3ättken ober auf bem S3oben ber Schule.

tin finb fie alle roieber 3crffrettf feit ihrem ©rffkontmtmion- fage, Inf erricht ohne religiöfe Hebung unb ©offedbienff, her ©inflüffen ber Umgebung, befonberd ber orofeffantifehen Schule, audgefeßt Sie geringen, nicht vertieften Aennf-üffe, benen vor allem bad ©rieben in prahfifeßer, kafholifcher ©lau- Scmdübttng fehlt verblaßen halb. Stur wenige von ihnen bekam ich feit bem 1 Stopem bei* vorigen 3al;red roieber 311 ©eßchf.

Sollte ed bei nld;f kafbofifebe Serien neben, bie »oll Witteib

gern

helfen, biefe Stof unb Strmuf 31t Hrtbern?

Stur noch einen kurzen Wiek in bie Stof ber Aletnffen: So niete Ainber roie in btefem Winter finb wohl fetten oudgefetgf, nerfdhenkf, ja ermorbet roorben. Sa roarf bort, roo meino Pfarrei an Wecklenburg-Sfrchliß grengt, eine polnifche

Schnitterin in ber Slergroeiflung groei Ainber non 2 unb 4 3ahrert ind Wafter; ba fanb man im ©ife eined gtüßleind im ©rimmenet;

Teil meiner ©emeinbe ein Ainölein, bad ind Waff er geworfen unb nun eingefroren roar. (B ffettfe ficf> and) hier her and, baß ed von einer kafholifdjen Schnitterin herffammfe, Ainber werben auf beit Bahnhöfen, Stafhäufern ober nnberdroo

audgefeßt

Schaut in bad unfdjulbige ©ngddgcftd)fchen ber kleinen

© e u o v c t> a. ©evabe konnte ich cd noch verhinöern, baß fie uerfd)enkf rourbe, unb mußte bad evangdifche, von Siakontffcn geleitete Säuglingsheim bitten, bid auf rodfered bie. Afeine auf- 3unehmen. ©d fei, lobenb ermähnt baß man ed tat, obwohl bad kleine Heim mit über 100 Ainbern fchon überfüllt roar, 3elt- roetfe waren von und bort bid gegen 15 Ainber fo lange unter- gebracht hid ich fie mit Hilfe bed Skr liner ©ortfadverbanbed in kat'holifchc SInffatfen ober Familien bringen konnte.

Wie viele ßunberfe biejer Aletnffen gehen bem kafholifchen

©tauben verloren, werben von profeftanitichcn ßamilien ange­

nommen unb gar nicht aid haffjotifcl) geführt ©rft wenn fie

„konfirmiert" werben follen, wirb bei ©inforb. urig bed Tauf- fcheind mogltchenvcife ihr katholif ched SJekennlnid feffgeftellt , Sann iff ed aber mcift 311 fpäf; Stirb bied nicht ßuftänbe, welche

an bie Wiffion unter ben Hdöenkinbern erinnern?!

„Gaffet bie Aleinen 31t mir kommen, beim ihrer iff bad Himmelreich!" Saturn richte ich angefichfd des großen, feelifcben unb off auch leiblichen Slot biefe t armen Ainber an eble Hergen in ber kafholifchen Heimat bie SHffe: Helft mir, baß ich recht halb beffer unb roirkmtgdvoller bie A(einen bem göttlichen Atnbcrfreunbc guführen unb fie ihm erhalten kann! 3d) weiß cd, baß in blefem S3 latte jeöedmut Stiften unb Hilferufe and ber Siafpora ertönen, benen ich von Hergen ©thörung münfchc.

Slber bei nuferer ben STerhälfniffen gegenüber offenfichtlicb faff hilflofen Sage hohe id) bie Hoffnung, baß mir tu ent g fl e n d etwa d g e hoffe n werben wirb.

Wie kann man helfen?

Hnfer hodjtvürbtgffer Herr Aar bi na t ber bie Sedemtof feiner kleinen Siafpotabiögefanen kennt, unb in väterlicher Siehe tun biefdben hefoegt iff, hat 31t f of or tigern Sfnkauf elited geeigneten

©ebäubed halb voll bie Summe von 7000 Sitar k gefpenbef. Wit biefen Summe unb Wittein ber ©emeinbe unb aoberer Wohl­

täter rourbe. ein befcheibened Häuschen in fchöiter Sage, in bei*

Stahe bei* Pfarrkirche käuflich erworben. Siecht halb follen brei Schroeftern in unfer kleines! Siafporaktnberheim eingtehen, um 3 a Öfter n er ff einmal benjenigen Ainbern Slitf nähme gu ge­

währen, bereu ©Ilern ivünfchen, baß fie unfere kleine, katholif<hc Privaffchule, bie eingige katholif che Schule meilenweit int Hm- kreis, heftigen, ©inige Aornnmnikanfe» unb Aleinkinber harten gleichfalls ber Stufna|me. Wit roentgen Släumen foil begonnen werben. Soch fehlen und jegliche Slüftd, um biefdben für unferen ßweck geeignet hergnviebten urb notdürftig für Schroeftern unb Ainber audguffatfen, Wir uenben und bal)er im Seamen bed göttlichen Ainberfreunbed an bie ©Hern unb Ainber ber kafholifchen Heimat „Helfet und! 3ebe ©abe wirb ben teiebffen ©otfedlohn hefonberd auf bie hejahrnfen, beten Ainber bad ©lack hohen, ben fdjöneti, kafholifchen ©offedbienff besuchen unb and pvtejtcrd- unb Sehverdnumb bie Sloffcbaff bed

©otteSfohned regelmäßig vernehmen gu können. Helfen wir ben Ainbern, bewahren wir bie ©Item bcrfelben, bie oft ein Her3 voll kafholifchen Heimwehs allmählich bem ©lauben abff erben. ©r- roünfdjt finb brauchbare Wobei, Wäfche, Hand- unb Aücben«

gerate tt. ä, Wer eine ©dbfpenbe für unfere Ale inen opfern, will, gable einen kleinen Sietrag auf bad poftfchcckkonlo

„S t a f p 0 r a n 0 f l> i t f e S e in tu i n" Stettin 11279.

Wie fthött unb ergtehcrifd? wäre ed, wenn Ainber bei* kalho- lifchen Heimat für ihre kleinen Slrüber unb Schwefferti fammdteti unb beteten! Helfet ben Wut:ich bed göttlichere Hergcitd erfüllen: „Söffet bie A(einen gu mir kommen, bereu ihrer iff bad Him md reich!" *

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©ünbe nicht loSwerben unb fi&lt;h nicht 3u einem übernatürlichen Menfd;en emporringen (50.); fein Serg gleicht einer fd&gt;roargen Äohle, bie mir burd) nod) fo oiel Wafdkn unb

©agu kommt noch bei vielen Arbeitern, baß fie alltäglich gweimal einen weiten, bei manchen Arbeitern fogar ffunben- langen Weg gur ArbeifSffäffe gurücklegen muffen, nicht wenige

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