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Deutsche Bauzeitung, Jg. 75, H. 33

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D .R .P . U N D A U S L A N D S P A T E N T E

B O D E N V E R D I C H T U N G O R T P F A H L

V E R D IC H T E T E R PFAHLFUSS i» v«s!i«!u»o. V E R D IC H TE TER ER D M A N TEL ..«enniiium .'VERD IC HTETER PFAHLBETON

J O H A N N K E L L E R

F R A N K F U R T A M M A I N

Technik im Baufach

Berufs- und Rechtsfragen

Bauwirtschaft, Nachrichten Gagfah-Bauten in Bremen

BER LIN ]3..August 1941

(2)

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G.M.

BAU M ASC H IN EN FABR IK

B.H.

SCHWÄB.-GMÖND (Würif.)

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E ingang zum Deutschen Haus a u f dem G e lä n d e d e r.ß ü jg ra d e Messe. S ä m t l i c h e M e t a l l t e i l e d e r T ü r e n a u s P o l i t a f 3 f f A u s f ü h r u n g t H e i n r i c h S c h w a r z K. G . , F r a n k f u r f / M a i n .

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F ö r d e r b ä n d e r . B e to n m is c h e r, A u fz ü g e . W in d e n , D r e h k ra n e , S c h ü ftb o d e n s ta m p fe r . n e u z e itlic h e B a u s te lle n e in r ic h tu n g e n .

B e s tb e w e h rte Q u a litä ts e r z e u g n is s e I

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r ä t e b r e tte r u. -S ch rän ke , B e h ä lte r usw.

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fü r L u ftsch u tz lie fe re ich au ch nach Vorschr if t

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F e u e rw e h rg e rä te fa b rik

B e lü ftu n g s a n la g e n

S ä m tlic h e an d eren G eräte und Ausrüstungen

(3)

DEUTSCHE BAUZEITUNG

Wochenschrift für nationale Baugestaltung • BautechnftV^ Raumordnung und Städtebau • Bauwirtschaft • Baurecht

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Heft 33 75. Jahr 1 # 13. August 1941

D e r B ezu g sp reis b e t r ä g t m o n a tlic h R eichsm ark 3,40, b e i B ezug durch d ie Post e in s c h lie ß lic h 9,92 P fenn ig Z e itu n g s g e b u h r, z u z ü g lic h 6 P fenn ig B e s te llg e ld

Die Industrie im so ziale n W o hn un g sb au

ln der nächsten Zeit w ird auf Veranlassung des Leiters der Reichsgruppe Industrie eine erneute W erbungsaktion für die Be­

teiligung aller Betriebsführer am sozialen W ohnungsbau durch­

geführt werden. Diese M itteilung machte G eneraldirektor Dr.-Ing.

e. h. Eugen V ö g I e r als Vorsitzender des Wohnungs-, Siedlungs­

und Planungsausschusses der R e i c h s g r u p p e I n d u s t r i e (ausführlich im „W irtschaftsblatt der Industrie- und Handelskam­

mer zu Berlin", Heft 27/28). Jeder industrielle Unternehmer müsse sich vom Führer-Erlaß vom 15. Novem ber 1940 angesprochen füh­

len und schon jetzt seine Einsatzmöglichkeiten mit vollem Verant­

wortungsbewußtsein prüfen und, soweit möglich, auch schon die geldlichen und ändern materiellen Vorbereitungen treffen. Nicht nur rein w irtschaftlich gesehen, sondern auch sozial-ethisch sei.

die M itwirkung als Betriebsführer beim sozialen W ohnungsbau von W ichtigkeit. Entspreche sie doch der im Arbeitsordnungs­

gesetz festgelegten Fürsorgepflicht. Ausschaltung der Betriebs­

führer aus dem W ohnungsbau würde also einen der vornehmsten Teilbereiche der Fürsorgepflicht lahmlegen.

G eneraldirektor Vogler richtet in diesem Zusammenhang a n d e n R e i c h s f i n a n z m i n i s t e r d i e B i t t e , die Industrie­

betriebsführer nicht so sehr im einzelnen Fall durch staatliche Zu­

schüsse und Beihilfen zu fördern als durch eine s t e u e r l i c h e B e g ü n s t i g u n g der aus sozialen Erwägungen im W ohnungs­

bau angesetzten E i g e n m i t t e l und durch w ieder stärkere Ver­

lagerung des W ohnungsbaus in den eigenen Veranwortunas- bereich des Betriebsführers. Es lasse sich keine G eneralregel d a ­ für aufstellen, ob die W erke den W ohnungsbau in eigener Bau­

verantwortung oder auf dem mittelbaren W eg der Einschaltung anderer Bauträger anfassen sollen. Selbstverständlich müsse trotz der kommenden schärferen Ausrichtung der W ohnbaumaßnahmen im Reich und in den Gauen Raum bleiben für die Errichtung von E i g e n h e i m e n und Kleinsiedlungen unter eigener Bauherr­

schaft der Gefolgschaftsm itglieder mit Förderung der Betriebe.

Die Vierraumwohnung gehöre im Grundsatz bereits zur Über­

lieferung des industriellen W ohnungsbaus. Um die Kosten für diese W ohnungen tra g b a r zu gestalten, werden allerdings neben dem W e g fa ll aer kriegsbedingten Mehrkosten a l l e M ö g l i c h ­ k e i t e n e i n e r V e r b i l l i g u n g des W ohnungsbaus aus- genützf werden müssen. Vogler verweist a u f die überlieferte A u f­

fassung, wonach die Industrie aus ihren Investitionen im W o h ­ nungsbau nicht den sonst üblichen wirtschaftlichen Ertrag e rw a r­

tet. Ungeachtet dessen begrüße die Industrie es, daß der Reichs­

wohnungskommissar das Fernziel eines möglichst weitgehend v o n S u b v e n t i o n e n f r e i g e m o c h l e n W o h n u n g s ­ b a u s aufgestellt hat, w eil die Finanzierung der W ohnungen aus Gründen der volkswirtschaftlichen W erterhaltung und der Förde­

rung der Privatinitiative so aufgebaut werden müsse, daß sie dem selbständigen Bauträger einen angemessenen wirtschaftlichen Er­

trag sichert und den in eigener Verantwortung bauenden W erken keine unübersehbaren Verlustwagnisse aufbürdet. Eine fortschrei­

tende Verwirklichung eines w irtschaftlich gesunden W ohnungs­

wesens biete vielleicht die M öglichkeit, die H ilfegelder der Indu­

strie noch stärker als bisher auf die mit der Errichtung größerer W ohnungsbaugruppen meist verbundene Schaffung der A ll­

gemeinheit zugute kommender S o z i a l e i n r i c h t u n g e n zu lenken. Vogler sieht das entscheidende M ittel zur W iederherstel­

lung einer gesicherten und gesunden W ohnungswirtschaft in den angekündigten M i e t z a h l u n g s s c h e i n e n . Dieser Beitrag des Reichs zur Erleichterung der W ohnungslasten gebe die M ö g ­ lichkeit, Mieten zu veranschlagen, die auch vom Standpunkt des Vermieters aus w irtschaftlich verantw ortet werden können, und er verhindere zugleich eine G efährdung des Altbesitzes und des Reaikreditmarkts.

Ober die Rolle der Betriebszuschüsse oder Betriebsdarlehen für den W erkwohnungsbau äußert sich gleichzeitig der Leiter des Verbands norddeutscher W ohnungsunternehmen W . V ö l s c h a u in der „Zeitschrift für Wohnungswesen", Heft 13. Sind die W o h ­

nungen (Mietwohnungen) für die Angehörigen eines bestimmten wirtschaftlichen Unternehmens vorgesehen, so darf, nach dem Erlaß des Reichswohnungskommissars vom 4. A p ril 1941 (zur Übergangsregelung im sozialen Wohnungsbau) eine Reichsförde­

rung nur gew ährt werden, wenn das Unternehmen für die Finan­

zierung einen Z u s c h u ß in Höhe von mindestens 10 vH der G e ­ samtkosten bereitstellt. W ird an Stelle des Zuschusses ein D a r ­ l e h e n gewährt, so muß dieses mindestens 20 vH der Gesamt­

kosten betragen und zu erleichterten Bedingungen bereitgestellt werden. Dabei ist im allgemeinen eine Annuität von nicht mehr als 2 vH zuzulassen. W enn das W erk nach den Feststellungen der Bewilligungsbehörde zu dieser W erkbeteiligung nicht in der Lage ist, kann eine geringere zugelassen werden. Auch bei Kleinsied­

lungen und bei Volkswohnungen, die als Eigenheime übereignet werden sollen, ist auf eine»angemessene W erkbeteiligung hin­

zuwirken.

Eine rechnungsmäßige Untersuchung zeigt, daß bei der Kosten­

kalkulation sich für das Wohnungsunternehmen kaum ein Unter­

schied zwischen dem lOvH-Zuschuß und dem 20 vH-Darlehen er­

gibt, da die gesamten aus der W ohnungsbewirtschaftung ent­

stehenden Kosten sowohl beim Zuschußverfahren als auch beim Darlehensverfahren der Miete entsprechen. Lastenmäßig w äre es also für die Wohnungsunternehmen völlig gleich, in welcher von den beiden Formen das W erk den Gerolgschaftswohnungsbau fördere. Im Darlehensverfahren sei zw ar die Gesamtilgung höher;

jedoch entspreche der Differenz von 15 RM (in einem bestimmten Rechnungsbeispiel!) eine um den gleichen Betrag höhere A b ­ schreibung. Aber auf die Dauer ergeben sich doch bei dem Zu­

schußverfahren leichte Vorteile für das W ohnungsunternehmen, indem hierbei die I. Hypothek in etwa 40 Jahren, das restliche Reichsdarlehen nach etwa weiteren sechs Jahren getilgt und dann die Grundstücke lastenfrei sind; während im Darlehensfall nach erfolgter Tilgung noch für w eitere 24 Jahre die Verpflichtung zur Verzinsung und Tilgung des W erkdarlehens bleibt.

Völschau stellt w eiter fest, daß bei dem Darlehensverfahren die V erdoppelung der vom W erk zur Verfügung gestellten G eldm ittel nur eine mäßige Herabsetzung des Reichsdarlehens nach sich ziehe, für das Reich sich also bei der gegenwärtigen Finanzie­

rungsweise keine besondere Entlastung gegenüber einem ver­

lorenen Werkzuschuß ergebe. Für das W erk stelle das Darlehen gegenüber dem Zuschuß nicht nur eine höhere Belastung der Kassenmitte! dar, auch die laufenden Kosten der Erhebung der Zins- und Tilgungsraten fielen schwer ins Gewicht. Rein w irt­

schaftlich betrachtet sei aber auch für das W erk der Unterschied zwischen den beiden Verfahren nicht sehr -groß. Entscheidend dürfe jedoch die s t e u e r l i c h e A u s w i r k u n g sein, da sich jede durch die Finanzierung des Baus Von Gefolgschaftswohnun­

gen eintretende Gewinnminderung steuerlich erheblich auswirke.

Für das Reich bedeutet der M ehrbetrag, der bei Darlehens- ewährung vom W erk zur Verfügung gestellt w ird, lediglich eine n t l a s t u n g d e r R e i c h s d a r l e n e n etwa in Höhe eines Drittels des Mehrbetrags, w ährend die beiden übrigen Drittel die I. Hypothek vermindern. Für das W erk stellt die G ew ährung eines Zuschusses eine nur halb so große kassenmäßige Belastung wie die Auszahlung eines W erkdarlehens dar. Jedoch besteht bei dem Darlehen bereits im Jahr der Gewährung eine M öglichkeit zu einer erheblichen steuerlichen Abschreibung, die bei den ver­

lorenen Zuschüssen erst w ährend der Gesamtdauer des Anspruchs auf die W ohnungen in annähernd gleicher Höhe wahrgenommen werden kann.

Zum Schluß noch ein W ort, das der Geschäftsführer beim Reichswohnungskommissar, Dr. Hans W a g n e r , im M ai 1941 in W ernigerode zu den Betriebsführern gesprochen hat: „Je mehr die deutsche W irtschaft den W ohnungsbau finanziell unterstützt, um so schneller w ird sie aus dem Engpaß der Verknappung der A rbeitskräfte herauskommen; denn der W ohnungsbau ist nun ein- * mal ein sehr entscheidender Punkt in der N a c h w u c h s ­

f r a g e." G.

Deutsche B a u zeitu n g H e ft 33 v. 13. 8. 1941

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W e t t b e w e r b f ü r e i n A l t e r s w o h n h e i m i n H a l l e / S a a l e

H l U U M I U . w ir ts a w ir r s ■

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Die besondere Bedeutung dieses W ettbewerbes, zu dem die Stadt Halle sieben einheimische und einen auswärtigen Architek­

ten eingeladen hatte, liegt vor allem darin, daß es sich hier um eine A ufgabe handelt, die angesichts der in fast allen Gemeinden herrschenden W ohnungsnot erhöhte Aufmerksamkeit bean­

spruchen kann, da der Bau von Altersheimen geeignet ist, wesent­

lich zur Entlastung des Wohnungsmarktes mitzuhelfen.

Viele alte Ehepaare oder alleinstehende Personen leben in W ohnungen, die für ihre Verhältnisse zu groß, zu unbequem und zu teuer sind, w ährend andererseits selbst Familien mit Kindern darauf angewiesen sind, in Untermiete zu wohnen und sich mit wenigen Zimmern begnügen müssen. Diesem sozialen Übelstand kann nur abgeholfen werden, wenn die M öglichkeit geschaffen wird, alten Leuten gesunde Ein- oder Zweizimmerwohnungen in Heimen zur Verfügung zu stellen.

Unter den zahlreichen W ettbewerben, die in den letzten Jahren ausgeschrieben wurden, gehören Altersheime unstreitig zu den am seltensten behandelten Themen. W ir freuen uns deshalb,

Erster P re is :

Architekt M ax Schlemmer

unsern Lesern hier das Ergebnis des höllischen W ettbewerbes mit- teilen zu können, das nicht nur für den vorliegenden Fall von Interesse sein dürfte, sondern ganz allgemein für den Altersheim­

bau überhaupt.

Gewiß gibt es kein Altersheim an sich. Die örtlichen V erhält­

nisse werden überall anders gelegt sein, und kein Bau kann ohne Kenntnis seiner näheren Umgebung geplant und auch nicht ge­

w ü rd ig t werden. Es w äre deshalb abw egig, einen Standardtyp schaffen zu w ollen. Doch es g ib t einige Grundsätze, die nach M öglichkeit in allen Fällen beachtet werden sollten.

Bei der W ahl des Bauplatzes sollte man stets eine verkehrs­

schwache Gegend am Stadtrand, am besten im Anschluß, an Grünanlagen bevorzugen. M it Rücksicht auf das A lter der Be­

w ohner ist der Baukörper nicht zu sehr in die Höhe zu entwickeln, jedenfalls dürften drei Geschosse (Erdgeschoß und zwei O b e r­

geschosse) als die äußerste Grenze nach oben gelten. Bei der Ausrichtung des Gebäudes ist besonders darauf zu achten, daß die W ohn- und Schlafzimmer viel Sonne erhalten.

S tra ß e n a nsich t im M a ß s ta b 1 :600 U n te n : E rd g e sch o ß g ru n d riß im M a ß s ta b 1 :600

ü D C E S C H O S S ,

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D eutsche B a u zeitu h g H e ft 33 v. 13. 8. 1941

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Ic ig c p lo n M a ß s la b 1:200

DOPPrm l-IHFR KÖR KHEPPBaE , WOHNTSU 40QMGÜOSS

l z i m m e h o h n e h o c h n

U n t e n : G ru n d ris s e d e r d re i Z im m e re in h e ite n im M a ß s ta b 1 :200

Typ sr ,

E I N Z E I Z I M f t E R h!t t i O C H w i s C H E , S S O M C I O « ,

U rte il des P re isg e rich ts:

D er Entw urf w u rd e an e rste S te lle g e s te llt, w e il e r in se in e r a rch ite kto n isch e n und kü nstle risch en G e s ta ltu n g d e n N a c h w e is e r b rin g t, d aß d e r V e rfa sse r dem e n d g ü ltig a u f G ru n d des W e ttb e w e rb s e rg e b n is s e s u m zu g e sta lte n d e n P ro je kt g e s ta lte ris c h am besten g e re c h t w e rd e n w ird . A uch s tä d te b a u lic h e n ts p ric h t d e r E ntw urf d e r A u ffo ssu n g des P re isgerichts, d a ß d ie v o rh a n d e n e n F re iflä c h e n ö s tlic h des beste he n d en A lte r s ­ heim es und des N eu b a u e s in g ro ß e m Zusam m enhang e rh a lte n b le ib e n müssen.

D a g e g e n z e ig t d ie g ru n d riß lic h e Lösung m a n c h e rle i U n g e lö s th e ite n , u nte r d en e n sich d ie e in e r a llg e m e in e n g ro ß e n W e iträ u m ig k e it auch w irts c h a ftlic h n a c h te ilig a u s w irk t. In d ie s e r H in sich t müßte das O b je k t e in e U m a rb e itu n g e rfa h re n , w o b e i auch d ie a rc h ite k to n is c h e G e ­ s ta ltu n g e in e w e s e n tlic h e Beschränkung in ih re r an sich g e ko n n te n V ie ls e itig k e it und e in e U m b ild u n g zu s tro ffe re r H a ltu n g e rfa h re n müßte.

N e b e n d e r z u ta g e tre te n d e n kü nstle risch en B e fä h ig u n g des Verfassers w a r auch d ie im V e rg le ic h zu d e n a n d e re n Entw ürfen g ute Lösung d e r e in z e ln e n W o h n ty p e n m itb estim m e n d fü r d ie R an g o rdn u n g dieses Entwurfes.

Sehen w ir uns daraufhin den vorliegenden W ettbew erb an, so können w ir zunächst feststellen, daß das von der Stadt Halle v o r­

gesehene Grundstück an der Westlichen Ladenbergstraße sich vorzüglich zur Bebauung mit einem Alterswohnheim eignete, da es eine gute Ausrichtung der Räume zur Sonnenseite ermöglichte und groß genug w ar, um eine dreigeschossige Bauweise nicht überschreiten zu müssen. Der anschließende Pctck des vorhande­

nen AltersJ und Pflegeheims konnte zudem mit in die Planung einbezogen werden, so daß man sich nicht a u f die A nlage eines kleinen Gartens zu beschränken brauchte. Von dieser M öglichkeit hat der 1. Preisträger auch richtig Gebrauch gemacht, w ährend der Verfasser der anderen A rbeit den Garten durch eine Mauer vom Park abtrennte.

Die unmittelbare N ähe des Pflegeheims gestattet zudem die enae wirtschaftliche Verbindung mit dem neuen W ohnheim , so daß es möglich w ar, a u f eine eigene Küchenanlage zu verzichten, da die Speisen für die Bewohner, die sich nicht selbst beköstigen wollen, ohne große Mühe vom Pflegeheim herübergefahren und von den Teeküchen aus verteilt werden können. Eine eigene Heizungsanlage und Hausmeisterwohnung w a r jedoch e rfo r­

derlich.

Um einen Überblick über den Umfang der Aufqabe zu erhalten, seien nachstehend kurz die wesentlichsten Punkte des Programms angeführt: Das Heim soll im ganzen etwa 130 Bewohner auf- nenmen können, und zw ar 30 Ehepaare und 70 Einzelpersonen.

Es ist anzunehmen, daß sich mindestens die H älfte der Bewohner selbst beköstigen.

Für die Ehepaare waren zwei zusammenhängende Zimmer mit einer abgeschlossenen Kochnische von'zusam m en 40 m" Größe vorzusehen. Die Kochnische sollte an der 'Außenwand liegen, um eine direkte Belichtung und Belüftung zu ermöglichen. Sie w ar mit einer Kochstelle für Gas oder elektrischem Strom, einem ein­

gebauten Speiseschrank, einer W asserzapfstelle mit Ausguß und einem W aschbecken auszustatten.

Für die Einzelpersonen waren etwa 35 Einzelzimmer mit Koch­

nische zu projektieren, w obei vorgeschlagen wurde, den Schlaf­

teil hinter der Kochnische anzuordnen. Gesamtgröße 25 m".

Außerdem waren noch 35 Einzelzimmer ohne Kochnische unter­

zubringen, die gleichfalls mit fließendem Wasser auszustatten waren. Raumgröße etwa 20’m‘j!.

In jedem Geschoß waren zwei bis drei Tagesräume von 30 bis 40 m2 Größe, ein bis zwei Bäder, eine Teeküche von 25 m2 Größe mit Speiseaufzug, ferner A bort- und Besenräume vorzusehen.

Außerdem wurden verlangt: ein Arztzimmer und eine Haus­

meisterwohnung, bestehend aus Küche, zwei Zimmern, Kammer und Zubehör. Im Kellergeschoß w aren neben der Heizungs- und W aschküchenanlage Vorratskeller für die Selbstversorger und die erforderlichen Luftschutzräume einzurichten.

Eine möglichst wirtschaftliche Grundrißgestaltung und sparsame Installation w urde zur Bedingung gemacht. Hinsichtlich der äuße-

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Z w e it e r P r e is

: Architekten Kallmeyer und Fadlides, Halle

N o rd a n s ic h t

W estansicht Südansicht

U rte il des P re isg e rich ts:

D ie s tä d te b a u lic h e H a ltu n g die se s Entw urfes e n tsp rich t d e n E rfo rd e rn isse n des G e lä n d e s und d e r s tä d te b a u lic h e n Lage in noch g lü c k lic h e re r Form a ls d ie b e i d e r m it dem ersten Preis a usg e ze ich n e te n A r b e it. N u r e rs c h e in t d e r h erm etische A b sch lu ß des G o rte n h o fe s g e g e n den ü b rig e n p a rk a rtig e n G a rte n des G e sa m ta lte rsh e im ko m p le xe s w e n ig v o rte ilh a ft. H ie r müßte zum indest d e r E u n dg a ng , s ta tt d urch e in e M a u e r n o rd w ä rts a bg e schlossen zu w e rd e n , auch nach dem Park zu g e ö ffn e t sein. A n d e re rs e its e rfo rd e rt d ie s tä d te b a u lic h e G e s a m ts itu a tio n w o h l auch e in e d iffe re n z ie rte re G e s ta ltu n g d e r Baumassen. Der G ru n d riß ist d urch d ie G e sch lo sse n he it d e r A n la g e und d ie d u rch w e g z w e ib ü n d ig e A u s b ild u n g d e r ß a u tra k le p ra k tis c h und w irts c h a ftlic h . Zu b ea n sta n d e n ist d ie m a n g e lh a fte B e lich tu n g d e r Flure. D ie A u s b ild u n g d e r e in z e ln e n W o h n u n g styp e n lä ß t zu w ünschen ü b rig . In sb e son d e re ist d ie Lage von K och­

nischen an d e r In n e n w a n d tro tz b e s o n d e re r B e lü ftu n g sro h re zu b e a n sta n d e n . D ie a rc h ite k to n is c h e H o ltu n g v e rrä t e in e g lü c k lic h e und s o lid e G ru n d ­ h a ltu n g . N ic h t ü b e rze u g e n d w ir k t d a g e g e n d ie A u s b ild u n g d e r rü c k w ä rtig e n T re p pe n h au sfen ste r.

reh Gestaltung und der W ahl der Baustoffe w urde jedoch den Be­

w erbern freie Hand gelassen. Von den sonstigen Forderungen sei noch erwähnt, daß die Zufahrt zum Alters- und Pflegeheim nicht überbaut w erden durfte und daß ein einw andfreier Anschluß an das westlich angrenzende W ohnhaus in der Ladenbergstraße ge­

sucht werden sollte.

Von einer kritischen Besprechung der beiden Arbeiten w ird Abstand genommen, da die Urteile des Preisgerichts, die in ihrem vollen W o rtla u t w iedergegeben werden, sehr eingehend sind und erschöpfend Auskunft geben. Die Skizzierung des Raumpro­

gramms sowie die maßstäbliche W iedergabe von Grundrissen und Hauptansichten w ird jedem eine gute Einfühlung und selb­

ständige Urteilsfindung ermöglichen. Besonders aufmerksam ge­

macht sei jedoch auf die Grundrisse der drei Zimmereinheiten von Schlemmer, die überaus geschickt sind und es verdienen, daß man sich diese Lösungen merkt. Um dunkle Flure zukünftig zu vermeiden, w ird empfohlen, gelegentlich eine Lichtschleuse ein­

zuschalten oder die W ände der Tagesräume a u f der Flurseite in Glas aufzulösen.

Es ist zu hoffen, daß andere Gemeinden dem Beispiel der Stadt Halle bald folgen werden, um auf diese Art zur Linderung des W ohnungsmangels beizutragen. Es w äre zu wünschen, wenn sie zu diesem Zweck gleichfalls W ettbew erbe veranstalten würden, deren Teilnahme möglichst nicht allzu eng begrenzt werden sollte, da der Altersheimbau in Deutschland noch der W eiterentw ick­

lung bedarf. h

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D eutsche B a u zeitu n g H e ft 33 v. 13. 8. 1941

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Bauwirtschaft, Wohnungs- und Siedlungspolitik

N eue G e b ü h re n o rd n u n g d e r Architekten in A rb e it

Hinsichtlich der Auswirkung der Reichstypen a u f das Schaffen der Architekten ist die Befürchtung unberechtigt, als ob es sich grundsätzlich und allgemein um den Ausfall der Grundrißplanung und dam it um wirtschaftliche Einbuße von Teilleistungen 1 und 2 d e r Gebührenordnung, nämlich um Vorentwürfe und um den Ent­

w u rf handle. Es fä llt vielmehr künftig lediglich die Teilleistung

„V o re n tw u rf" sowie ein Teil des Entwurfs weg. Dagegen ist der eigentliche Entwurf mit allen technischen A ufgaben und M aß ­ bezeichnungen nach wie vor neu aufzustellen, und zw ar nicht nur für das Erdgeschoß, sondern auch für das Kellergeschoß und in vielen Fällen auch für den Dachraum und für den Einbau von Dachkammern und Giebelwohnungen. Als gegeben und unbedingt einzuhalten ist lediglich die sog. R a u m t i e f e n s u m m e , w ä h ­ rend bei den Breitenabmessungen und namentlich bei den Mauer- slärken gewisse Freiheiten gegeben sind.

Ist also bei der Grundrißplanung trotz der Reichstypen auch künftig sehr viel zu tun, so g ilt dies erst recht für die P l a n u n g d e s H a u s b i l d s und fü r die Gestaltung der S t r a ß e n z e i l e und des O r t s b i l d s . Hier tritt sogar ganz entschieden eine Steigerung der A ufgabe für den Architekten ein, denn aus dem Erlaß vom 2. M ai 1941 und den amtlichen Begleitaufsätzen zu den Reichstypen geht klar hervor, daß es bei der Verwirklichung der Reichstypen letzten Endes also um die Kultur des Wohnhauses geht und daß hierbei die bodenständige heimatverbundene Bauweise zur Geltung kommen w ird.

Die Architekten müssen sich daher mehr als bisher mit dem Studium der heimatlichen Bauüberlieferung befassen, die Forde­

rungen der Einfügung der Bauwerke in die Landschaft ebenso ernst nehmen w ie die ortsgebundene handwerkliche Bauleistung und schließlich in der Zusammenfügung der Häuser zu G ebäude­

trakten architektonisch befriedigende Raumlösungen schaffen, anstatt, w ie bisher, vielfach lediglich Haustypen vö llig gleicher Form zu addieren.

Die schöpferische und baukünstlerische Leistung taucht als eine erneute und gesteigerte Verpflichtung für die Architekten auf, w obei die Einfügung in das G elände nicht nur landschaftlich künstlerisch, sondern auch technisch eine Verbesserung ertragen kann. Das Letztere b e trifft namentlich die Entwässerungsfragen, Straßenführungen und Stützmauern. Daß auf diesem städtebau­

lichen G ebiet auch der Gartengestalter rechtzeitig in die Planung

Einschränkung des Bauwollens — Behelfsmäßige Kriegsbauweise

W ie Reichsmarschall G ö r i n g in einem Erlaß vom 20. Juni 1941 bestimmt, sind die Bauten a u f ein Mindestmaß zu beschränken.

Die Bauausführungen selbst haben in einfachster Form zu e rfo l­

gen. Alle nicht unbedingt nötigen Aufw endungen, w ie Schönheit der Arbeit, architektonische Gestaltung, Ausstattung und dgl.

haben zu unterbleiben. Dauerbauweisen sind weitestgehend durch Behelfsbauweisen zu ersetzen. Den A uftrag, die Baumaß­

nahmen des Göring-Plans durchzuführen, hat der G eneralbau­

inspektor für die Reichshauptstadt, Professor S p e e r , erhalten.

Dieser hat für seine Bauten „Richlinien für behelfsmäßige Kriegs­

bauw eise" erlassen, die gemeinsam mit dem Göring-Erlaß in einer Druckschrift vom GB-Bau zusammengestellt und zur Anwendung f ü r a l l e R ü s t ü n g s b a u v o r h a b e n bestimmt w orden sind.

Ergänzend hierzu gibt der GB-Bau in einem Erlaß an seine G e­

bietsbeauftragten und Vertrauensmänner folgendes bekannt (GB — 1/30/41 XVIII b vom 16. Juli 1941):

„W e n n schon eine Kürzung des Bauwollens unverm eidbar ist, so soll doch die Einsparung weitestgehend und in erster Linie durch Anwendung einfachster Bauweise erzielt werden. So w ird es möglich sein, bei der Ausführung der einzelnen Bauvorhaben Arbeitskräfte, Baustoffe, Treibstoffe, Transportraum usw. einzuspa­

ren, ohne daß die Zahl der Bauten mehr .als nötig vermindert w ird. Das G ebot der Stunde heißt, mit den einfachsten Mitteln den größtm öglichen Erfolg zu erzielen. A ufw endiger als in diesen Richtlinien angegeben sollte in Zukunft nicht mehr gebaut werden.

Dies beschränkt sich nicht nur auf neu zu beginnende Bauten, sondern auch auf im Bau befindliche Maßnahmen, soweit eine Anwendung noch m öglich ist. Die von mir eingesetzten Prü­

fungskommissionen werden darüber wachen, daß die Richtlinien angew andt w erden."

Die obengenannten Richtlinien sind bereits dem größten Teil aller am Bau Beteiligten zugesandt worden. Im Bedarfsfall werden noch weitere Stücke ausgegeben in der Dienststelle des GB-Bau, Berlin W 8, Pariser Platz 3 (Anruf: 11 6481). Sollten größere M en­

gen angefordert werden, dann sind die Anforderungen zu richten an die Druckerei H. Heenemann, Berlin-W ilm ersdorf, Uhland- straße 102 (Anruf: 86 7181).

Erfahrungsgemeinschaft Röstungsausbau

In V erfolg des von Reichsmorschall G ö r I n g gegebenen A u f­

trags zur grundsätzlichen Vereinfachung aller künftig auszufüh-

und Ausführung einzuschalten ist, kennen w ir alle als alte Forde­

rung, der künftig stärkere Beachtung geschenkt w erden muß, wenn die Zielsetzung der Typenerprobung voll erfüllt werden soll.

Ein weiteres sehr wichtiges Feld verstärkter Betätigung der Architekten bietet die t e c h n i s c h e D u r c h b i l d u n g d e s H a u s e s . Die Architekten haben es längst selbst empfunden, daß es künftig nicht ausreicht, Pläne 1 :100 und ein p a a r D etail­

zeichnungen zu liefern, im übrigen aber die Durchführung anderen Kräften zu überlassen. Vielmehr leiten die Erprobungstypen einen Zeitabschnitt ein, in welchem die Verantw ortung des Architekten sich a u f das Haus als solches bis zur bezugsfertigen Herstellung erstreckt. Zur Erfüllung dieser Verpflichtung ist der schöpferische Impuls allein ebensowenig ausreichend wie die technische Sach­

kunde des W ohnungsbaus; sondern hierfür müssen beide Erfor­

dernisse in einer Person vereinigt sein.

Es w ird künftig eine A r c h i t e k t e n s c h a f t d e s W o h ­ n u n g s b a u s geben, und je eher sich die hierzu berufenen Architekten mit dieser Tatsache vertraut machen, um so besser w ird es für sie selbst und für den W ohnungsbau der Zukunft stehen. Es w ird hierbei auch die sog. örtliche Bauleitung (in der Gebührenordnung „B a u f ü h r u n g " genannt) eine wesentlich höhere Bedeutung haben als w ir es bisher gewöhnt waren. Dies ist namentlich deshalb nötig, w eil künftig sich viele Überschnei­

dungen ergeben werden zwischen bisherigen konstruktiven Ver­

fahren nach den „anerkannten Regeln der Baukunst" und den neuen Bauweisen, die, aus der Verknappung der W erkstoffe und Arbeitskräfte bedingt, nun einmal endgültig in Marsch gesetzt sind. Daß für alle diese neuen A ufgaben auf dem Gebiet der Planung, des Hauses und des Ortsbilds ebenso w ie bei der tech­

nischen Durchbildung eine angemessene Vergütung in der H o - n o r a r b e m e s s u n g zu leisten sein w ird, ist selbstverständlich.

Im G efolge der Erprobungstypen ist, wie die „Deutsche Siedlung"

(Korrespondenz für Wohnungswesen, Siedlungswesen und Städte­

bau) mitteilt, die Neuregelung der Gebührenordnung der A rchi­

tekten bereits in A rbeit genommen worden. Der Reichsverband des deutschen gemeinnützigen Wohnungswesens hat auch auf diesem Gebiet sich seit längerem um eine N euordnung bemüht, die eine w irkliche Leistungssteigerung nach den aufgefünrten G e­

sichtspunkten nicht nur zum Ziel hat, sondern auch für den A rchi­

tekten tra g b a r macht.

renden Rüstungsbauten hat der GB-Bau nach dem Runderlaß vom 18. Juli 1941 (GB 0/18/2/41) die vom G eneraibauinspektor für die Reichshauptsfadt zur Durchführung des Luftschutzbauprogramms herausgegebenen vereinfachten baupolizeilichen Richtlinien zur allgemeinen Anwendung im Rüstungsausbau empfohlen. Der Minister ist sich bewußt, daß mit diesen Richtlinien nur allgemeine G rundlagen gegeben werden: können, die einer ergänzenden A rbeit im Einzelfall bedürfen. A uf seine Veranlassung w urde beim Munitionsministerium unter dem Vorsitz von Professor Dr.

S c h a e c h t e r l e eine „Erfahrungsgemeinschaft Rüstungsaus­

bau" gebildet, die den A u ftrag hat, die allgemeinen Grundsätze für vereinfachte Rüstungsbauten zu vertiefen und zu ergänzen und auch bei der Entwurfsbearbeitung neuer Rüstungsbauten beratend tätig zu werden.

Der Minister bittet, bei der Prüfung von Rüstungsbauten die Er­

fahrungsgemeinschaft in schwierigen Fällen rechtzeitig zu Rat zu ziehen. Ihre Geschäftsführung liegt beim Reichsminister für Be­

w affnung und M unition; Vorlagen und A nfragen sind zu rich­

ten an: Reichsminister für Bewaffnung und Munition, z. Hd. Herrn M inisterialrat Prof. Dr. Schaechterle oViA., Berlin N W 40, Königs­

platz 6.

Verbot der Umwandlung von W ohnungen

Durch Verordnung vom 29. Juli 1941 hat der Reichsarbeits­

minister bestimmt, daß die Umwandlung von W ohnungen in Räume anderer Art, z.B. in W erkstätten, Dienst-, Fabrik-, Lager- oder Geschäftsräume, in Orten, die nach der Volkszählung von 1939 10 000 und mehr Einwohner besitzen, der Genehmigung der G e­

meinde bedarf. Auch für O rte mit einer geringeren W o hnbevöl­

kerung kann die Genehmigungspflicht angeordnet werden. Eine

„U m w andlung" liegt auch dann vor, wenn W ohnungen ohne bau­

liche Änderung für andere als W ohnzw ecke verwendet werden.

Die Gemeinde kann die Umwandlung genehmigen, wenn die umzuwandelnden W ohnungen für andere als W ohnzw ecke d rin ­ gend benötigt w erden oder wenn es wegen der Beschaffenheit der Räume vertretbar erscheint, sie nicht als W ohnraum zu erhal­

ten. Die Genehmigung ist an die A uflage zu knüpfen, daß für den beanspruchten Raum nach dem Verlangen der Gemeinde neuer W ohnraum geschaffen oder der Gemeinde ein ent­

sprechender G eldbetrag gezahlt w ird. Der Höchstbetrag der Ablösungssumme für ¡eden umzuwandelnden W ohnraum von mehr als 12 qm Fläche beträgt 1000 RM. Als W ohnräum e gelten auch Küchen. Aus Billigkeitsgründen kann die Gemeinde die A b l ö s u n g s s u m m e ermäßigen. Die gezahlten G eldbeträge

Deutsche B a u ze itu n g H e ft 33 v. 13. 8. 1941

559

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sind für Schaffung von Ersatzwohnraum zu verwenden. Die Umwandlung soll genehmigt werden, wenn eine Unwirtschaftlich­

keit des Hauses vorliegt, die durch eine Verwertung zu W o h n ­ zwecken nicht beseitigt werden kann. In diesem Fall werden keine Auflagen an die Genehmigung geknüpft.

Der Ausbau der W ohnungsstatistik

Der Reichskommissar für den sozialen W ohnungsbau teilt in seinem Erlab vom 12. Juli 1941 über den notwendigen Ausbau der W ohnungsstatistik mit, daß er diese Frage in engstem Einverneh­

men mit dem S t a t i s t i s c h e n R e i c h s a m t und der R e i c h s- s t e l l e f ü r R a u m o r d n u n g verfolgt. Er weist darauf hin, daß keine Bedenken bestehen, daß die Gauwohnungskommissare bereits veröffentlichte oder auch unveröffentlichte Statistiken, die, bei dem Statistischen Reichsamt und den Pianungsbehörden vo r­

handen sind, für die Zwecke der Lenkung des W ohnungsbaus in ihrem Gau auswerten. Dagegen wünscht der Reichsko'mmissar nicht, auch wegen der kriegswirtschaftlichen Bedingtheiten, daß von den Gauwohnungskommissaren oder den sonstigen Stellen der mittleren Instanz' besondere statistische Erhebungen v o r­

genommen werden. Der Reichskommissar em pfiehlt vielmehr, die sog. k l e i n e R e i c h s w o h n u n g s z ä h l u n g a b z u w a r ­ t e n , die zur Zeit vom Statistischen Reichsamt vorbereitet w ird und möglichst bald durchgeführt werden soll.

Schließlich macht der Reichskommissar auf die jüngste Ver­

öffentlichung des Statistischen Reichsamts über den W ohnungsbau der einzelnen G aue der NSDAP, im Jahresdurchschnitt 1933 bis 1939 aufmerksam, welche die „Deutsche Bauzeitung" auszugs­

weise in ihrer vorigen Ausgabe veröffentlicht hat. Der Reicns- kommissar hält diese Veröffentlichung für die Lenkung der W o h ­ nungsbautätigkeit in den einzelnen Gauen und für die Beurteilung der Baukapazität der einzelnen Gebietsteile der G aue für be­

deutsam.

Herabzonung von Bauland zur Erzielung von Richt­

preisen

In der „Sozialen Praxis" Nr. 14 vom 15. Juli 1941 lesen w ir zum Baulanderlaß des Preiskommissars vom 10. Juni:

„Dieser Erlaß ist von großer grundsätzlicher Bedeutung; denn er macht jede Bodenspekulation auf Grund des sozialen Bau­

programms unmöglich und ist geeignet, den größten Tejl des für die Durchführung nötigen Baulands zu Preisen zur Verfügung zu stellen, die nicht nur eine Steigerung der W ohnungskosten aus­

schließen, sondern auch die Errichtung von Heimstätten, Eigen­

heimen mit Garten ermöglichen,"

Ausgangspunkt für die Festsetzung der Richtpreise für Bauland ist der S t o p p r e i s ; das ist der Preis, der am 17. O ktober 1936 bei Veräußerungen des Grundstücks unter regelmäßigen V erhält­

nissen voraussichtlich erzielt w orden w äre. Im Hinblick auf diese w ichtige Bestimmung macht die „S oziale Praxis" da ra u f aufm erk­

sam, daß viele Städte zw ar große Gebiete für Stockwerksbauten a ufgeteilt und durch Straßen erschlossen, aber gar kein oder nur sehr w enig G elände für den Flachbau bereitgestellt.haben. W enn diese Ssädte jetzt das Versäumte nachholen wollten, so-w ürden sie auf eine. Schwierigkeit stoßen, über die ihnen der Bauland­

erlaß nicht ohne weiteres weghelfen könnte. W o die Bauordnun­

gen allzu reichlich die Umgebung für Stockwerkshäuser a u f­

geschlossen und freigegeben haben, werde kein aut gelegenes ö e lä n d e mehr für Heimstätten vorhanden sein. Die Preise werden mit Rücksicht auf die Möalichkeit, drei- oder vierstöckig zu bauen, schon vor dem 17. O ktober 1936 eine Höhe erreicht haben, die bei Anwendung des Stoppreises die Verwertung zu Eigenheimen mit Garten ausschließt. Hier helfe nur eine Änderung des Be­

bauungsplans, w odurch der für Heimstätten nöjige und geeignete Bauboden herabgezont werden könnte. Es führe zw eifellos zur Senkung der Baulandpreise, wenn für Gebiete, w o bisher G e ­ schoßbau zugelassen w ar, die Bebauung auf Flachbau beschränkt werde, da jene Baulandpreise sich nach der „m öglichen" Aus­

nutzung des Bauplatzes gerichtet haben. Diese Senkung der Bau­

landpreise w ird als berechtigt bezeichnet, da der Zweck des deutschen Baubodens nicht seine geschäftliche Ausnutzung sei, nicht der Gewinn einer möglichst hohen unverdienten Grundrente, sondern die Verwertung für Familienheime. N ö tig , sei allerdings, daß diese Herabzonung s o f o r t vorgenommen w ird, noch vor der Festsetzung der Richtpreise, „d a m it 'diese nicht von dem Zu­

stand der Grundstücke vor 1936, sondern von 1941 ausgehen könne".

Eine solche - Herabzonung weiter städtischer W ohnsiedlungs­

gebiete w äre zw eifellos ein wirksamer Beitrag zur Senkung unse­

rer W ohnkosten, die ja nach dem Führer-Erlaß vom 15. Novem ber 1940 die unumgängliche Voraussetzung für die Durchführung des sozialen W ohnungsbaus nach dem Krieg ist. Den deutschen G e­

meinden erwächst hier also eine dankbare und e n t s c h e i ­ d e n d w i c h t i g e S o f o r t a u f g a b e .

S ozialträger im gem einnützigen Wohnungswesen Reichsorganisationsleiter Dr. L e y hat kü.rzlich für die Fach­

gruppen Handel und Fremdenverkehr die Anordnung ergehen lassen, im W e g der Zweckverbindung kleinerer Betriebe, die nur bis zu 20 G efolgschaftsm itglieder beschäftigen, gemeinsame So­

zialträger in der Form von Sozialgenossenschaften zu bilden zum Zweck der gemeinsamen Bereitstellung von sozialen Einrichtun­

gen, die der einzelne Kleinbetrieb für sich selbst zu beschaffen nicht in der Lage ist.

Um die Bedeutung dieses Auftrags zu ermessen, vergegenw är­

tige man sich, daß nach der G ew erbezählung von 1933 nur

2,9 vH der Großhandelsbetriebe, 0,4 vH der Einzelhandelsbetriebe und 0,8 vH der Gaststättenbetriebe je Betrieb mehr als 20 G e fo lg ­ schaftsmitglieder zählen. A uf Grund jener amtlichen Zählung haben wahrscheinlich etwa 50 vH der in der gewerblichen W irt­

schaft überhaupt tätigen Menschen (in einigen Gewerbezw eigen sogar bis zu 90 vH) nicht ohne weiteres über ihre Betriebe den Genuß sozialer Einrichtungen w ie W e r k w o h n u n g e n , G e ­ meinschaftsküchen, Erholungsheime und sonstiqe gesundheitliche Einrichtungen, Sportplätze, die im G roßbetrieb heute selbstver­

ständlich gew orden sind.

Dem A uftrag des Reichsorganisationsleiters folgend hat der Leiter der Fachämter „D e r deutsche H andel" und „Frem denver­

kehr" die Gründung von Sozialgenossenschaften vorbereitet, in denen sich Kleinbetriebe zusammenschließen können. Bereits sind Richlinien für Errichtung, und Arbeitsweise der Sazialgenossen- schaften und eine Mustersatzung ausgearbeitet. Die Form der Genossenschaft mbH ist hierbei zwingend. Man erwartet, d a ß ' auf diesem W eg der Organisation auch Urlaubs- und Freizeit­

möglichkeiten für die Betriebsführer selbst und deren Ehefrauen mit Hilfe geeigneter Stellvertreter geschaffen werden. Zu beach­

ten ist, daß der Lohnstop auch der-Tätigkeit der Sozialgenossen­

schaften Grenzen setzt.

Es w ird daran erinnert, daß die Abteilung „Das deutsche H and­

w erk" in der DAF. schon vor zwei Jahren angeregt hat, Sozial- ewerke zu bilden, denen die gleiche Aufgabe wie heute den ozialgenossenschaften gestellt ist, und daß heute schon in 27 Gauen 300 Sozialgewerke 130 000 Betriebsangehörige von 25 000 Handwerksbetrieben mit Gemeinschaftsverpflegung, ä rz t­

licher Betriebsbetreuung, Betriebssport und Freizeitgestaltung be­

treuen.

Die vom Reichsorganisationsleiter angeordneten Maßnahmen dürften als Anregung empfunden werden auch im Bereich der gemeinnützigen W o h n u n g s u n.t e r n e h m e n , von denen 1939 im Reichsverband des gemeinnützigen Wohnungswesens 3464 zusammengeschlossen waren. W enn auch durch gewisse Bestimmungen des Wohnungs-Gemeinnützigkeits-Gesetzes (W GG) für Aufwendungen der Unternehmen, die nicht unmittelbar dem W ohnungsneubau dienen, Schranken gesetzt sind, so bleibt doch zu erwägen, inwieweit die soziale Fürsorge für die eigenen G efolgschaftsm itglieder, besonders für die Erhaltung ihrer Gesund­

heit, innerhalb dieser Schranken gelegen wäre. Trotz der örtlichen Vereinzelung der W ohnungsunternehmen, die immerhin in einer Entfernung von durchschnittlich 20 km einzeln ihren Sitz haben, käme als A ufgabe einer sozialen Trcgergönossenschaft nicht etwa nur die S c h a f f u n g v o n E r h o l u n g s h e i m e n (Ferienheimen) in Betracht, sondern auch alle sonstigen Einrich­

tungen der sozialen W irtschaftsfürsorge, da sich die Gemeinsam­

keit ja doch in der Form der Bildung von gemeinsamen S ozial­

fonds auswirken könnte.

Verunstaltungsvorschriften gelten auch für Privatstraßen Ein Urteil des Preußischen O b e r v e r w a l t u n g s g e r i c h t s vom 23. M ai 1940 (IV C 46.39) hat ein den Bahnhofsvorplatz ver­

unstaltendes W erbeschild verboten, das an der Böschungsmauer angebracht w ar. Der W erbeunternehmer w andte ein, daß der Bahnhofsvorplatz Eigentum der Reichsbahn sei. Das O b e rve rw a l­

tungsgericht führte aber demgegenüber aus, daß es auf die Eigentumsverhältnisse gar nicht ankomme. Der Bahnhofsvorplatz ist ein Eisenbahnzufuhrweg, d. h. ein W eg, der zw ar grundsätzlich Privatweg ist, aber tatsächlich dem öffentlichen Verkehr dient.

Die der Reichsbahn eingeräumte Sonderstellung gegenüber der örtlichen Baupolizei bezieht sich nur auf „Reichsbahnanlagen", d. h. a u f die im Bahnbereich liegenden und dem Verkehr der Eisenbahnen als eigengearteter öffentlicher Transportanstalt d ie ­ nenden Anlagen, w ie Bahnhöfe, Stellwerke, Wassertürme, aber nicht auf Bahnhofsvorplätze. Deshalb sind nur^solche W erb e e in ­ richtungen der baupolizeilichen Zuständigkeit entzogen, die in Bahnhofsvorhallen oder innerhalb der Bauanlagen der Reichs­

bahn, oder auf Bahnsteigen angebracht werden, auch diese aber nur dann, wenn sie nicht von Straßen, Plätzen aus, die dem öffentlichen Verkehr dienen, gesehen werden können; wenn sie also auf das Orts- und Landschaftsbild nicht zu wirken vermögen.

Verstärkte Eigenheim-Wünsche bei der Beamtenschaft Der Bautätigkeit sind gegenwärtig aus kriegswichtigen Erforder­

nissen Schranken gesetzt. W enn die Bausparbewegung trotzdem hierunter nicht leidet, vielmehr gerade während des Kriegs einen weiteren Aufschwung genommen hat, so ist dies nicht nur ein Beweis für das Vertrauen des Volks in die Zukunft, sondern auch Ausdruck der Entschiedenheit, mit der die Freunde des Eigen­

heims an dem Gedanken festhalten, sich ein Heim auf eigenem Boden zu schaffen, auch wenn die Verwirklichung dieser Absicht im Augenblick nicht möglich ist. Dabei liefert einen besonders guten Beweis für die S chlagkraft des Elgenheimgedankens die deutsche Beamtenschaft, die sich im B e a m t e n h e i m s t ä t ­ t e n w e r k des Reichsbunds der deutschen Beamten ein eigenes O rg a n zur Förderung des Siedlungsgedankens in ihren Reihen geschaffen hat, das auf der gesetzlichen G rundlage des Beamten- heimstättengesetzes tätig ist und aus diesem Grund allerdings seinen M itgliedern besondere Vorteile bieten kann. Diese be­

stehen vor allem darin, daß die Darlehen des Beamtenheimstät­

tenwerks zur Restfinanzierung des tatsächlichen Bau- und Boden­

werts, also nicht nur des sog. Beleihungswerts, gew ährt werden.

Außerdem ist die Anstalt in der Lage, ohne jede W a rte ze it dem Beamten sofort Darlehen zur Durchführung seines Bauvorhabens zur Verfügung zu stellen.

560

D eutsche B a g zeitu n g H e ft 33 v. 13. 8. 1941

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G a g fa h -B a u te n in Brennen

A rc h ite k t: E n t w u r f s a b t e i l u n g d e r G a g f a h , B e r l i n - E s s e n

An der Horner Heerstraße, der Verlänge­

rung der Schwachhäuser Heerstraße in Bre­

men, einer der großen Ausfallstraßen vom Stadtkern nach Norden, erw arb die Gemein­

nützige Aktiengesellschaft für Angestellten- Heimstätten ein 70 m breites, 610 m tiefes G e­

lände. Die Stadt stellte beim Erwerb die Be­

dingung, daß die auf dem Baugelände vo r­

handenen, unter Naturschutz stehenden alten Eichen, Buchen, Kastanien, Linden, Eschen, Akazien, Liciodendron, G ingko und Sumpf­

zypressen auf jeden Fall erhalten bleiben mußten. Sie stehen fast ausschließlich auf dem südlichen Rand des Grundstückes, an dem die eine H älfte der neuen Straße angelegt wurde, deren Häuser hier einen etwa 10 m breiten und 40 m tiefen Hintergarten erhielten. In der zweiten H älfte wurde die Straße zweiseitig bebaut, sie hört mit dem W endeplatz für die Autos auf, in dessen Blickfeld noch ein D op­

pelhaus gerückt ist. Die einzelnen Gärten sind bei der D oppelbebauung in dem rückwärtigen Teil w eniger tief.

Die alten Bäume geben der ganzen Anlage ein ganz besonderes G epräge, sie stellt sich von der Hauptverkehrsstraße aus wie eine schöne, vö llig in Grün gebettete A nlage dar, zumal die einzelnen Hausgärten und vor allem auch die Häuser selbst in echt bremischer Art mit besonderer Sorgfalt gepflegt sind. An d ie ­ ser Stelle ist w iederholt da ra u f hingewiesen w orden, welches Gew icht der Bremer auf den Erwerb eines eigenen Hauses legt; die von der G agfah erbauten Häuser, von denen 19 als freistehende, 59 als Doppelhäuser — davon eines als Dreierhaus in der Achse der ersten Straßenhälfte — errichtet wurden, gingen sämtlich sofort käuflich an die Besitzer über.

Die Ausführung der Häuser erfolgte völlig einheitlich. Alle Grundstücke wurden mit Hecken und Rasenkantensteinen, zum N ach­

barn mit 90 cm hohen H olzpolygonzäunen ein­

gefriedet. Die völlig unterkellerten Häuser sind besonders sorgfältig gegen aufsteigende und seitlich eindringende Feuchtigkeit isoliert, die Waschküchen liegen im Kellergeschoß. Für die Fundamente w urde Eisenbeton- bzw. Eisen­

betonpfeilergründung, für die Außen- und Innenwände Mauerwerk, für die freitragenden Zwischenwände Leichtwände verwertet. Die Schornsteine sind vorschriftsgemäß aus

O b e n : D ie G ie b e ls e ite n d e r E in fa m ilie n h ä u s e r R e c h t s : B ild vo n z w e i E inze lh äu se rn, im H in te rg ru n d a lte Bäume, d ie u n te r N atursch u tz stehen

Deutsche B a u zeitu n g 1941 H e ft 33

K 197

(10)

Blick in d ie R on ze len stra ß e : es w echseln h ie r m ite in ­ a n d e r a b E in fa m ilie n h ä u s e r

Z w e ifa m ilie n h a u s an d e r R on ze len stra ß e

und Z w e ifa m ilie n h ä u s e r, d ie Z w e ifa m ilie n h ä u s e r h a b e n e in e n sch m ale re n V o rg a rte n

D er Z u g a n g s w e g zu d e n H äu se rn ist m it P latte n b e fe s tig t

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K 198

Deutsche B o u ze itu n g 194! H e ft 33

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D e r L a g e p la n des b e b a u te n G e lä n d e s . Ein- und Z w e ifa m ilie n h ä u s e r wechseln a b . Am rü c k w ä rtig e n T e il d e r S tra ß e A u to w e n d e m ö g lic h k e it.

D er sü dliche Rand des G e lä n d e s ist m it a lte n Bäumen b e se tzt

S ä m tlich e A u fn a h m e n : W e rk a u fn a h m e n

S e ite K 198 und K 199: A n ­ sichten und G ru n d ris s e d e r W o h n h ä u s e r an d e r H o rn e r H e e rs tra ß e

Deutsche B a u zeitu n g 1941 H e ft 33

K 199

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Ziegelmauerwerk mit Zementkranz- abaeckung mit Fugung in reinem Zementmörtel steinbündig aus- gefüFirt, die Dächer mit naturroten .Hohlziegeln gedeckt. Die Decken über Keller sind als Eisenbeton-, in den Bädern als Terrastdecken ge­

arbeitet, alle übrigen Decken, mit Ausnahme der Kehlbalkendecke, sind Holzbalkendecken mit Schüt­

tung zwischen den Balkengefachen.

W ie es hier in Nordwestdeutsch­

land vielfach üblich ist, wurden lediglich Einfachfenster und zur Terrasse auch nur eine Einfachtür vorgesehen, jedoch erhielten die Häuser farbig gehaltene Fenster­

läden. Das Hausäußere wurde mit einem zw eilagigen Putz versehen, dessen erste Lage aus einem guten, mit wasserdichtem Zusatz versetz­

ten Zementunterputz, dessen zweite Lage aus N aturkratzputz besteht.

Die Fenster- und Türlaibungen w u r­

den glatt geputzt und mit 5 cm b re i­

ten, zurückliegenden glatten Ze­

mentfaschen umrahmt und im Fas­

sadenanstrich gestrichen. Alle H äu­

ser haben Kachelofenheizung, die Bäder G asbadeöfen. Die Terrassen erhielten Erdbefestigung, von der Terrasse zu den Gärten wurden Zementsteinstufen verlegt.

Die Einzelhäuser haben im Unter­

geschoß zwei mit Schiebetür ver­

bundene W ohnräum e und Küche, die Diele mit W in d fa n g hat den in Bremen üblichen zweiten Hausein­

gang zum Garten erhalten. Das Obergeschoß besteht aus zwei Schlaträumen, einer Kammer und Bad. W ährend die Gesam twohn­

fläche des Einzelhauses 112 qm be­

trägt, umfaßt das Doppelhaus 96 qm, in dessen Erdgeschoß sich die beiden W ohnräum e mit Küche, in dessen Obergeschoß sich zwei Schlafräume und Bad befinden.

Die sehr geschickte Ausnutzung des stark schlauchartigen Geländes gedieh dem Bremer Stadtbild zur Bereicherung, wozu nicht nur die Art der Bebauung und die ge w ä hl­

ten einfachen, sehr abgewogenen Formen und die alten Baumgruppen beitragen, sondern auch die ge­

radezu vorbildliche Pflege, die jeder Besitzer Garten und Haus in gleicher W eise angedeihen läßt.

D ie E ing ä n ge w ie o b e n und Blick a u f d ie g e g e n ü b e rlie g e n d e S tra ß e n fro n t

D ie E ing ä n ge zu d e n Z w e ifa m ilie n h ä u s e rn

Blick a u f Terrasse und G ä rte n d e r Ein- und Z w e ifa m ilie n h ä u s e r

K 200

Deutsche B a u zeitu n g 1941 H e ft 33

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T e c h n i k i m B a u f a c h

Einhandbohrmaschine für die Bauwerkstatt

Nicht nur bei der Bauausführung, sondern auch später bei der Fertigstellung und namentlich bei der Einrichtung der Räume kommt es o ft genug vor, daß kleine Löcher in Eisen-, Stahl- oder Leichtmetallteile oder auch in Holz gebohrt werden müssen.

Meist benutzte man bisher in solchen Fällen einen einfachen H andbohrer, die Brustleier oder dgl. Viel vorteilhafter ist aber die Zuhilfenahme einer elektrisch angetriebenen neuzeitlichen Einhandbohrmaschine, die bei besserer Arbeitsausführung eine wesentlich höhere Leistüng hat.

Diese Einhandbohrmaschinen stellen zw ar an sich durchaus keine Neuerscheinung dar, haben aber in der jüngsten Zeit ver­

schiedene durchgreifende Verbesserungen erfahren, w obei man vor allem auf eine Herabsetzung des Gewichtes bedacht war.

Dies gilt insbesondere- auch für die abgebildete verbesserte Siemeps-EinhandBohrmaschine, die bei einer Baulänge von 242 mm mit 1,1 kg nur noch halb soviel w iegt wie ihre V orgänge­

rin. M it ihr können in Leichtmetall und H artholz Löcher bis zu 6 mm und in Stahl solche bis zu 4 mm Durchmesser gebohrt werden.

Infolge ihres geringen Gewichtes und ihrer geschickten äuße­

ren Form kann diese Maschine bei der A rbeit ohne besondere Anstrengung zwischen Daumen, Zeige- und M ittelfinger gehalten werden, w ährend mit dem vierten Finger ein Druckknopftaster be­

tä tig t w ird, der im Knick des pistolenförmigen Griffes angeordnet ist und bei dessen Loslassen der Strom ausgeschaltet und das G e­

rät stillgesetzt w ird. Dieser Druckknopftaster ist so kräftig aus­

geführt, daß er für sich selbst eine lange Gebrauchsfähigkeit und fü r die ganze Maschine einen störungsfreien Betrieb gewährleistet.

In Anbetracht ihrer kleinen Abmessungen und ihrer leichten Handhabung können mit dieser verbesserten Einhandbohr­

maschine auch Bohrungen an besonders ungünstig liegenden Stellen ausgeführt werden, w ie z. B. in Ecken, W inkeln usw.

Berufs- und R ech tsfrag en

Zum Begriff der Sicherheit mit einem Wechsel

Eine Baufirma hatte 1936 den Um- und Erweiterungsbau eines Kreiskrankenhauses übernommen. N ach den besonderen Ver­

tragsbedingungen mit dem Bauherrn, dem Kreise, hatte die Firma zur" Sicherung der vertragsmäßigen Ausführung sowie zur Er­

füllung der Gewährleistung eine Sicherheit in Höhe von 3 vH der Endvergütung zu hinterlegen. Im. Februar 1938, nach dem Bau­

T I

m

D I C H T U N G S P U L V E R als Zusatz zur Trockenmischung Wissenschaftlich geprüft - praktisch bewährt G E B R O D E R M A Y E R - E S S L I N G E N a. N

Bei .voller Belastung beträgt die Drehzahl der Maschine etwa 1900 Umdr./Min., w ährend sie bei Leerlauf auf etwa 3500 Umdr./

Min. ansteigt. Bei W echselstrom betrieb hat sie eine Leistungs­

aufnahme von etwa 50 W att.

Erhältlich ist die Einhandbohrmaschine in verschiedenen Aus­

führungen für Netzspannungen von 110 bzw. 125 und 220 Volt und in einer Sonderausführung für die Kleinspannung von 42 Volt.

Zu jeder Maschine gehört ein schlüsselloses Dreibackenbohrfutter und ein 7 m langes, Anschlußkabel. Letzteres ist bei der Bauform für Kleinspannung zw eiadrig, bei den anderen Ausführungen d reiadrig.

Die W irkungsweise des Gasschalters

Es unterliegt heute keinem Zweifel mehr, daß, zur Vermeidung von Unfällen durch unverbrannf ausströmendes Gas die Brenner a lle r größeren Gasfeuerungen mit geeigneten Sicherungen aus­

gestattet sein sollen. Dies g ilt in erster Linie für die Gaskessel von Zentralheizungen, und zw ar sowohl von normalen Anlagen für das ganze Haus als auch von sog. Stockwerksheizungen, so­

wie für Einzelgasöfen, w ie sie in immer größerer Anzahl zur Heizung von W ohn- und Büroräumen, Läden und Werkstätten

usw. Verwendung finden. •

Eine der bekanntesten und am weitesten verbreiteten derartigen Sicherungen ist der Junkers-Gasschalter, der aus der bereits seit mehreren Jahrzehnten eingeführten Zündflammensicherung ent­

wickelt wurde, deren höchsten G rad der Vollkommenheit er d a r­

stellt.

Die Unvollkommenheit der bisherigen Zündflammensicherung und dam it ihr N achteil bestand darin, daß w ohl Zündflammen- und Hauptflammenhahn derart in zw angläufige A bhängigkeit voneinander gebracht waren, daß letzterer nur geöffnet werden konnte, wenn zuvor der Zündflammenhahp geöffnet w ar, daß trotzdem aber sehr w ohl die M öglichkeit bestand, daß bei man­

gelnder S orgfalt und Aufmerksamkeit das zwischen dem ö ffn e n der beiden Hähne vorgeschriebene Anzünden der Zündflamme vergessen wurde. Dann konnten aus den Ö ffnungen des H aupt­

brenners in. wenigen Augenblicken große Gasmengen ausströ­

men, die sich unter Verpuffungserscheinungen an der Flamme eines Streichholzes oder einer Lunte entzünden konnten.

Beim Gasbrenner kann etwas Derartiges niemals Vorkommen, w eil bei ihm das Brennen der Zündflamme die Voraussetzung für die M öglichkeit der Ö ffn u n g des Hauptflammenhahnes ist und weil ferner nach dem Anzünden der Zündflamme, das stets von Hand geschehen muß, sich alle mit dem Ingangsetzen der Feue­

rung zusammenhängenden Schaltvorgänge ganz selbsttätig und durch den Menschen nicht beeinflußbar in bestimmter Reihenfolge abw ickeln. Ebenso laufen auch alle nach dem Verlöschen der Zündflamme zur Stillegung der Feuerung und zur Absperrung des gesamten Gasstromes zur Zündflammenöffnung und zu den Heizbrerineröffnungen führenden Schaltvorgänge vollkommen

selbsttätig ab, ohne daß auch, sie von außen her irgendw ie be­

einflußt werden könnten.

Das Bild zeigt einen im Betriebe befindlichen Gasbrenner, der durch einen Junkers-Gasschalter gesichert ist, in schematischer Darstellung. W enn die Zündflamme, gleichviel aus welchem Grunde, zum Verlöschen kommt, so schließt sich nahezu augen­

blicklich das im Spreizzünder 4 befindliche Ventil 4 b und sperrt dam it den Gasdurchgang zur Zündflamme ab. Infolgedessen staut sich das Gas in der Steuerleitung 3 a und fü llt diese über die Leitung 29 aus dem über der Membran 24 liegenden H interdruck­

raum 26 so lange, bis die Schließfeder 28 die Membran 24 mit dem an ihr befestigten Hauptflammen-Gasventil 27 nach unten drückt, dieses dabei schließt und dam it dem Gas den W e g auch zum Heizbrenner versperrt. Es kann dann trotz geöffneter Bren­

nerhähne Gas w eder an der Zündflammenöffnung noch an den Ö ffnungen des Heizbrenners entweichen.

Zur W iederinbetriebnahm e der Feuerung muß man zunächst durch Eindrücken eines Druckknopfes den Gasstrom freigeben und dann die Zündflamme anzünden, deren W ärm e das ö ffn e n des Ventils 4 b im Spreizzünder 4 veranlaßt. Durch die Ö ffnung dieses Ventils w ird die Stauung des- Gases in der Steuerr leitung 3 a sowie in der Leitung 29 und in dem durch letztere ver­

bundenen Hinterdruckraum 26 des Gasschalterkörpers a u fgeho­

ben und dem Gas A bzug-zur Zündflammenöffnung verschafft, an der es verbrennt. Infolgedessen sinkt der Gasdruck im Raum 26, so daß die Membran 24 mit dem Hauptflammenventil 27 entgegen der Kraftwirkung der Schließfeder 28 nach oben gedrückt w ird und dabei das Hauptflamm enventil öffnet. Dadurch erhält das Gas nun auch freien Durchgang zu den Brenneröffnungen, w o es sich an der Zündflamme entzündet.

Sämtliche Schaltvorgänge bei der Inbetriebsetzung und bei der Stillegung einer durch einen Gasschalter gesicherten Gasfeuerung erfordern einen Zeitaufw and von jedesmal nur wenigen Sekunden.

N am e n und A n s c h rifte n d e r H e rs te lle r w e rd e n a u f A n fra g e b r ie flic h m itg e te ilt.

D eutsche B a u zeitu n g H e ft 33 v. 13. 8. 1941

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