Bank-Archiv. Zeitschrift für Bank- und Börsenwesen, 1930.05.15 nr 16

A N K - A R C H I V

Z e its c h rift fü r B ank- und Börsenwesen._______

X X IX . Jahrgang. Berlin, 15.

Mai

Zur Steuerpflicht der öffentlichen Betriebe,

Von Dr. jur. W ilhelm Koeppel, Berlin.

D e r R e ic h s ta g h a t in s e in e r S itz u n g v o m 20. J u n i 1929 b e i d e r z w e ite n B e ra tu n g des E n tw u r fs eines G e se tze s ü b e r d ie F e s ts te llu n g des R e ic h s h a u s h a lts ­ p la n s f ü r das R e c h n u n g s ja h r 1929 u. a. fo lg e n d e E n t­

s c h lie ß u n g a n g e n o m m e n :

d ie R e ic h s re g ie ru n g zu e rsu ch e n ,

a) d ie F ra g e d e r B e s te u e ru n g d e r B e trie b e d e r ö ffe n tlic h e n H a n d u n d ih r e r so n s tig e n B e ­ la s tu n g m it A b g a b e n fü r ö ffe n tlic h e Z w e c k e e in e r e in g e h e n d e n P rü fu n g zu u n te rz ie h e n u n d d ie v o lk s w ir t s c h a ftlic h e u n d fin a n z p o litis c h e B e d e u tu n g d e r F ra g e d a rz u s te lle n ,

b l e in e n G e s e tz e n tw u rf v o rz u le g e n , d u rc h den d ie B e trie b e d e r ö ffe n tlic h e n H a n d z u r B e r e it ­ s te llu n g d e r e rfo r d e rlic h e n U n te rla g e n v e r ­

p f lic h t e t w e rd e n .

N a c h d e m fa s t e in J a h r s e it d ie s e m B e s c h lu ß des R e ic h s ta g s ins L a n d g egangen is t, ohn e daß se iten s d e r R e ic h s re g ie ru n g e tw a s geschah, le g t d e r R e ic h s ­ fin a n z m in is te r n u n m e h r d em v o rlä u fig e n R e ic h s w ir t­

s c h a fts ra t den E n t w u r f eines „G e s e tz e s ü b e r d ie M i t ­ w ir k u n g d e r ö ffe n tlic h e n B e trie b e b e i E rh e b u n g e n z u r P rü fu n g d e r F ra g e ih r e r B e s te u e ru n g “ v o r. Z u r B e g rü n d u n g d e r V o rla g e dieses G e setzes f ü h r t d ie a m tlic h e B e g rü n d u n g in d e r E in le itu n g aus:

„Bevor an die vom Reichstag gewünschte Prüfung herangetreten werden kann, ist eine Klärung der Frage nötig, wie sich überhaupt die Besteuerung der Betriebe der öffentlich-rechtlichen Körperschaften in Deutsch­

land entwickelt hat, welches der gegenwärtige Rechts­

zustand ist und welche Gründe f ü r und g e g e n die Aufrechterhaltung dieses Rechtszustandes vorgebracht werden. Aus der Darlegung dieser Gründe und der gegen sie gemachten Einwendungen wird sich dann als Vorbedingung für die bezeichnete Prüfung die Not­

wendigkeit ergeben, daß die Betriebe der öffentlichen Hand gesetzlich zur Klarstellung ihrer wirtschaftlichen Verhältnisse verpflichtet werden."

D e r E n t w u r f des G e s e tz e s s e lb s t b e s te h t aus z w e i P a ra g ra p h e n u n d h a t fo lg e n d e n I n h a lt * 1 2 3):

J) Der wirtschaftspolitische und finanzpolitische Ausschuß des vorläufigen Reichswirtschaftsrats behandelten in ihrer gemeinsamen Sitzung vom 8. M ai 1930 den obigen Gesetz­

entwurf. Während der umfangreichen und sehr eingehenden Aussprache in den beiden Ausschüssen wurden einige Aende- rungsanträge gestellt, durch die der Hauptteil des Gesetz- entwurfs die nachstehende Fassung erhielt:

„Zum Zwecke der Prüfung der Frage, wie sich die Besteuerung der Betriebe der öffentlichen Hand u n t e r B e r ü c k s i c h t i g u n g i h r e r s o n s t i g e n B e - l a s t u n g m i t A b g a b e n f ü r ö f f e n t l i c h e Z w e c k e volkswirtschaftlich, finanzpolitisch u n d s o z i a l p o l i t i s c h auswirken würde, sind

1. die Behörden von Körperschaften des öffentlichen Rechts,

2. die Vorstände von Betrieben mit eigener Persön­

lichkeit des öffentlichen Rechts,

3. die Vorstände von Unternehmungen, deren E r­

träge ausschließlich Körperschaften des öffent­

lichen Rechts zufließen,

verpflichtet, den vom Reichsminister der Finanzen

„Der Reichstag hat das folgende Gesetz beschlossen, das mit Zustimmung des Reichsrats hiermit verkündet wird:

§ 1.

Zum Zwecke der Prüfung der Frage, wie sich die Besteuerung der Betriebe der öffentlichen Hand volks­

wirtschaftlich und finanzpolitisch auswirken würde, sind 1. die Behörden von Körperschaften, des öffentlichen

Rechts, . _

2. die Vorstände von Betrieben mit eigener Persön­

lichkeit des öffentlichen Rechts,

3. die Vorstände von Unternehmungen, deren Erträge ausschließlich Körperschaften des öffentlichen Rechts zufließen,

verpflichtet, den vom Reichsminister der Finanzen be­

auftragten Behörden auf Verlangen über die finanziellen und sonstigen wirtschaftlichen Verhältnisse der ihnen unterstellten oder von ihnen unterhaltenen oder ge­

leiteten Betriebe Auskunft zu erteilen, Erklärungen ab­

zugeben und Einsicht in die Jahresrechnungen, Jahres­

berichte, Wirtschaftsbücher und sonstigen A uf­

zeichnungen und Geschäftspapiere dieser Betriebe zu gewähren. Aeußerstenfalls ist Buch- und Betriebs­

prüfung zulässig.

Soweit die Betriebe der Ausübung der öffentlichen Gewalt dienen, gilt für sie die Verpflichtung des Abs. 1 nicht.

§ 2.

Für die Zwecke des § 1 finden die Vorschriften der Reichsabgabenordnung über Steuerermittlung, Steuer­

aufsicht, Rechtsmittelverfahren und Wahrung des Steuer­

geheimnisses entsprechend Anwendung, wie wenn die im § 1 bezeichneten Betriebe unbeschränkt steuer­

pflichtig wären.“

D ie B e g rü n d u n g z u d ie s e m G e s e tz g ib t z u n ä c h s t e in e U e b e r s ic h t ü b e r d ie B e s te u e ru n g d e r ö ffe n tlic h - r e c h tlic h e n K ö r p e rs c h a fte n in d e r V e rg a n g e n h e it u n d G e g e n w a rt, a ls d a n n e in e U e b e r s ic h t ü b e r d ie in d e r B e s te u e ru n g d e r ö ffe n tlic h e n B e tr ie b e lie g e n d e n P ro b le m e (G rü n d e fü r u n d gegen d ie A u f r e c h t ­ e rh a ltu n g des g e g e n w ä rtig e n R e c h ts z u s ta n d e s ) u n d g ib t s c h lie ß lic h a m S c h lu ß a llg e m e in e F o lg e ru n g e n aus d e n v e rs c h ie d e n e n G rü n d e n , w e lc h e f ü r u n d gegen d ie S te u e r p f lic h tig k e it d e r ö ffe n tlic h e n B e trie b e s p re c h e n .

D ie R e ic h s re g ie ru n g s e lb s t h a t in d e r B e ­ g rü n d u n g zu d e n a u fg e w o rfe n e n P ro b le m e n a b s ic h t­

lic h k e in e S te llu n g g e n om m e n. S ie is t v ie lm e h r, w ie d ie B e g rü n d u n g a u f S e ite 15 h e rv o rh e b t, d e r A u f ­

beauftragten Behörden auf Verlangen über .die finanziellen und sonstigen wirtschaftlichen Verhältnisse der ihnen unterstellten oder von ihnen unterhaltenen oder geleiteten Betriebe Auskunft zu erteilen, E r­

klärungen abzugeben und Einsicht in die Jahres­

rechnungen, Jahresberichte, Wirtschaftsbücher und sonstigen Aufzeichnungen und Geschäftspapiere dieser Betriebe zu gewähren. Aeußerstenfalls ist Buch- und Betriebsprüfung zulässig."

Außerdem wurde nachfolgende Entschließung angenommen:

„Die Reichsregierung wird gebeten, die Beschaffung der in dem Gesetzentwurf vorgesehenen Unterlagen zu beschleunigen und ihre Stellungnahme auf Grund dieser Unterlagen zu der Frage, wie sich die Besteuerung der Betriebe der öffentlichen Hand volkswirtschaftlich, finanz­

politisch und sozialpolitisch auswirken würde, dem Reichswirtschaftsrat möglichst bis zum 31. Dezember 1930 vorzulegen.“

304 K o e p p e 1, Zur Steuerpflicht der öffentlichen Betriebe.

fassung, daß, b e v o r diese F ra g e g e lö s t w ir d , z u e rs t e in m a l d ie U n te rla g e n b e s c h a fft w e rd e n m üssen, d ie e r fo r d e r lic h sind , u m d ie S t ic h h a ltig k e it d e r e in z e ln e n f ü r u n d gegen d ie B e s te u e ru n g v o r ­ g e b ra c h te n G rü n d e p rü fe n u n d d ie G rü n d e gegen­

e in a n d e r a b w ä g e n zu k ö n n e n . F ü r d e r a r tig e E r ­ h e b u n g e n f e h lt a b e r n a c h A n g a b e d e r R e ic h s ­ re g ie ru n g z u r Z e it n o c h d ie g e s e tz lic h e G ru n d la g e , D ie s e G ru n d la g e s o ll e n ts p re c h e n d d e r eingangs w ie d e rg e g e b e n e n R e ic h s ta g s e n ts c h lie ß u n g d u rc h den v o rlie g e n d e n G e s e tz e n tw u rf g e sch a ffe n w e rd e n . In ih m w ir d v o rg e s c h la g e n , f ü r d ie ö ffe n tlic h e n B e trie b e e in e g e s e tz lic h e V e r p flic h tu n g z u r E r te ilu n g v o n A u s ­ k ü n fte n ü b e r ih r e V e rh ä ltn is s e u n d z u r G e w ä h ru n g v o n E in s ic h t in d ie e in s c h lä g ig e n U n te rla g e n e in ­ z u fü h re n . D ie R e ic h s re g ie ru n g b e m e r k t d u rc h a u s z u tre ffe n d , daß d ie v o rz u n e h m e n d e P rü fu n g s ic h n ic h t a u f d ie p r iv a t e n u n d g e m is c h tw irts c h a ftlic h e n B e ­ tr ie b e m ite r s tr e c k e n müsse, w e il diese schon b is h e r a lle n e in s c h lä g ig e n S te u e rn u n te rle g e n h a b e n u n d in fo lg e d e s s e n ih r e w ir ts c h a f tlic h e n u n d fin a n z ie lle n V e rh ä ltn is s e s ic h m it h in re ic h e n d e r D e u tlic h k e it aus d e n ü b e r sie v o rh a n d e n e n S te u e ra k te n e rg eb en .

W e n n m a n zu d ie s e m G e s e tz e n tw u rf k r it is c h S te llu n g n e h m e n w ill, so is t z u n ä c h s t zu b e m e rk e n , daß je d e n fa lls e in F o r t s c h r it t zu v e rz e ic h n e n is t in s o fe rn , als d ie R e ic h s re g ie ru n g , w e n n a u c h m it m ir u n v e rs tä n d lic h e r V e rs p ä tu n g , e n d lic h e in m a l d ie U n te rla g e n f ü r diese P rü fu n g d u rc h d e n v o rlie g e n d e n G e s e tz e n tw u rf b e s c h a ffe n w ill. W ie im e in z e ln e n d ie A u s fü h ru n g s b e s tim m u n g e n n a c h h e r aussehen w e rd e n , is t aus dem E n t w u r f n o c h n ic h t zu e n t­

n e h m e n . D ie R e g ie ru n g b e m e r k t h ie rz u

„Die an die öffentlichen Betriebe im einzelnen zu stellenden Fragen im, Gesetz selbst festzulegen, erscheint schon mit Rücksicht auf die Vielgestaltigkeit der zur Prüfung erforderlichen Unterlagen nicht angängig. Für die Durchführung der Erhebungen wird die Aufstellung und Hinausgabe eines eingehenden Fragebogens durch den Reichsminister der Finanzen im Benehmen mit den beteiligten Ressorts des Reichs und der Länder not­

wendig werden. W ie die Darlegungen unter B zeigen, liegen die zu stellenden Fragen auf den verschiedensten Gebieten. Um für die Durchführung der Erhebungen alle ihrem Zweck schädlichen Hemmungen auszuschalten, dürfte daher eine möglichst allgemeine Fassung der ein­

zuführenden Verpflichtung geboten sein. In § 1 Abs. 1 des Entwurfs ist vorgesehen, die Verpflichtung darauf zu erstrecken, den vom Reichsminister der Finanzen beauf­

tragten Behörden auf Verlangen über die finanziellen und sonstigen wirtschaftlichen Verhältnisse der von ihnen geleiteten oder unterhaltenen oder ihnen unter­

stellten Betriebe Auskunft zu erteilen, Erklärungen ab­

zugeben und Einsicht in die Jahresrecibnungen, Jahres­

berichte, Wirtschaftsbücher und sonstigen Aufzeich­

nungen und Geschäftspapiere dieser Betriebe zu gewähren. Aeußerstenfalls, d. h. wenn auf anderem Wege eine Klärung der Verhältnisse eines Betriebs oder bestimmter Einzelfragen nicht möglich ist, soll Buch- und Betriebsprüfung zulässig sein.“

D e r F o r t s c h r it t is t a b e r d och n u r e in m in im a le r.

D ie R e ic h s re g ie ru n g m e in t, daß f ü r d ie a n z u s te lle n d e n E rw ä g u n g e n , w e lc h e d e r R e ic h s ta g g e fo rd e rt h a t, z u r Z e it n o c h d ie g e s e tz lic h e G ru n d la g e fe h lt, w e il d ie ö ffe n tlic h e n B e tr ie b e n ic h t d e r B e s te u e ru n g u n te r ­ le g e n h a b en . D as is t im g ro ß en u n d g an zen r ic h tig , s tim m t a b e r d o c h n ic h t in dem U m fa n g e , w ie d ie b r e ite O e ffe n t lic h k e it a n n e h m e n m ö c h te .

Z u n ä c h s t e in m a l h a t e in e ganz groß e R e ih e ö ffe n tlic h e r B e trie b e d e r G e w e rb e s te u e r g e ra d e in dem g rö ß te n L a n d e , n ä m lic h in P re u ß e n , u n te rle g e n . D ie V e rs o rg u n g s b e trie b e w ie a u c h d ie so n s tig e n g e w e rb lic h e n B e trie b e d e r ö ffe n tlic h - r e c h tlic h e n K ö r p e rs c h a fte n s in d n ä m lic h in P re u ß e n g e w e rb e ­

s te u e rp flic h tig . N u r in e in ig e n L ä n d e rn s in d d ie b is ­ h e rig e n B e fre iu n g e n d e n V o r s c h r ifte n des K ö r p e r ­ s c h a fts te u e rg e s e tz e s v o n 1925 a n g e p a ß t w o rd e n . So g e n ie ß e n d ie V e rs o rg u n g s b e trie b e d e r L ä n d e r u n d G e m e in d e n in B a y e rn ( A r t . I I I A b s , 1 N r. 3 des b a y e ris c h e n G e w e rb e s te u e rg e s e tz e s ), in S achsen (§ 5 des s ä ch sisch e n G e w e rb e s te u e rg e s e tz e s ), in W ü r t t e m ­ b e rg ( A r t . I A b s . 2 S a tz 1 des w ü rtte m b e rg is c h e n G ru n d -, G e b ä u d e - u n d G e w e rb e s te u e rg e s e tz e s ), in T h ü rin g e n (§ 4 A b s . 1 N r. 2 des th ü rin g is c h e n G e ­ w e rb e s te u e rg e s e tz e s ) u n d in H a m b u rg (§ 5 N r. 1 des h a m b u rg is c h e n G e w e rb e s te u e rg e s e tz e s ) G e w e rb e ­

s te u e rfre ih e it. In B a d e n s in d n a c h § 47 N r. la 2 des b a d is c h e n G ru n d - u n d G e w e rb e s te u e rg e s e tz e s d ie v o m b a d is c h e n S ta a te b e trie b e n e n U n t e r ­ n e h m u n g e n s o w ie d ie U n te rn e h m u n g e n , d e re n E r ­ trä g e a u s s c h lie ß lic h dem b a d is c h e n S ta a t u n m it te lb a r o d e r m it t e lb a r z u flie ß e n , d u rc h w e g , d ie v o n b a d is c h e n G e m e in d e n , G e m e in d e v e rb ä n d e n o d e r K re is e n b e ­ trie b e n e n U n te rn e h m u n g e n in s o w e it, als sie u n m it t e l­

b a r f ü r ö ffe n tlic h e Z w e c k e b e tr ie b e n w e rd e n , v o n d e r G e w e rb e s te u e r b e fr e it. In P re u ß e n sind, w ie schon gesagt, d ie V e rs o rg u n g s b e trie b e w ie a u c h d ie s o n stig e n g e w e rb lic h e n B e tr ie b e d e r ö ffe n tlic h - r e c h t­

lic h e n K ö r p e rs c h a fte n n a c h w ie v o r g e w e rb e s te u e r- p flic h tig u n d z w a r in v o lle m U m fa n g e . D a n u n in P re u ß e n im g ro ß e n u n d g an zen d e r s te u e rp flic h tig e G e w e rb e e rtra g im u n m itte lb a r e n A n s c h lu ß an d ie V o r s c h r ifte n des K ö r p e rs c h a ft- u n d E in k o m m e n ­ s te u e rg e s e tz e s b e re c h n e t w ir d , so h ä tte d ie R e ic h s ­ re g ie ru n g im m e rh in d u rc h V e rh a n d lu n g e n m it P re u ß e n e in a u ß e ro rd e n tlic h e rg ie b ig e s M a t e r ia l ü b e r das s te u e rp flic h tig e E in k o m m e n d e r ö ffe n tlic h e n B e ­ tr ie b e des g rö ß te n d e u ts c h e n B u n d e s s ta a te s e rh a lte n k ö n n e n .

A u s den e ig e n e n A k t e n k ö n n te a b e r d ie R e ic h s ­ re g ie ru n g n o c h v ie l w e ite rg e h e n d das s te u e rp flic h tig e V e rm ö g e n s ä m tlic h e r ö ffe n tlic h e r B e trie b e e in s c h lie ß ­ lic h d e r V e rs o rg u n g s b e trie b e fe s ts te lle n . Z w a r e r s tr e c k t s ic h d ie V e rm ö g e n s te u e rp flic h t n a c h dem R e ic h s v e rm ö g e n s te u e rg e s e tz g ru n d s ä tz lic h ü b e rh a u p t n ic h t a u f ö ffe n tlic h - r e c h tlic h e K ö r p e rs c h a fte n ; n u r K r e d ita n s ta lte n des ö ffe n tlic h e n R e c h ts u n te rlie g e n ih r (§ 2 N r. 2d V S tG .). D ag eg en w e rd e n b e k a n n tlic h zu d e n L e is tu n g e n n a c h dem A u fb rin g u n g s g e s e tz d ie w e rb e n d e n B e trie b e des R e ic h e s , d e r L ä n d e r u n d d e r G e m e in d e n (G e m e in d e v e rb ä n d e ) s o w ie solche w e rb e n d e n B e trie b e h e ra n g e zo g e n , d e re n E r tr ä g e a u s s c h lie ß lic h d em R e ic h , d e n L ä n d e rn o d e r d en G e m e in d e n (G e m e in d e v e rb ä n d e n ) z u flie ß e n (§ 2 A b s . 2 S a tz 1 des A u fb rG e s .). W e n n m a n d e n R e c h ts z u s ta n d g e n a u b e s c h re ib e n w ill, so is t § 2 A b s . 2 S a tz 2 des A u fb rG e s . zu v e rb in d e n m it § 4 A b s . 2 d e r V e ro rd n u n g z u r A u s fü h ru n g des § 60 des F in a n z a u s g le ic h s g e s e tz e s v o m 21. J u li 1923 (R G B l. I S. 731). D a n a c h s in d als w e rb e n d e B e trie b e a n ­ z u seh en B e trie b e , d ie n a c h g e s e tz lic h e r V o r s c h r if t o d e r a llg e m e in e n fin a n z w ir ts c h a ftlic h e n G ru n d s ä tz e n in d e r W e is e z u fü h re n sind , daß d u rc h d ie E in n a h m e n m in d e s te n s d ie A u s g a b e n g e d e c k t w e rd e n , g le ic h ­ v ie l ob d ie s e r E r fo lg im e in z e ln e n F a ll ta ts ä c h lic h e r­

r e ic h t w ir d . Z u den w e rb e n d e n B e tr ie b e n g e h ö re n in s b e s o n d e re :

1. B e trie b e der La n d - und F o rs tw irts c h a ft und z u r G e w in n u n g vo n B odenschätzen (Domänen, G ü te r, W e in b e rg e , sonstiger la n d w irts c h a ft­

lic h g e n u tz te r G ru n d b e sitz, Forsten, Z iegeleien, B e rg w e rk e , H ü tte n , Salinen, S te in b rü ch e und dergl.),

K o e p p e 1, Zur Steuerpflicht der öffentlichen Betriebe. 305

2. V e r k e h rs b e trie b e (K le in b a h n e n , S tra ß e n ­ b a h n e n , H o c h - u n d U n te rg ru n d b a h n e n , H a fe n ­ b e trie b e , L a g e rh ä u s e r, M e ß g e b ä u d e u n d dgl.), 3. A n s ta lt e n z u r V e rs o rg u n g m it W a s s e r, Gas,

K r a f t u n d L ic h t,

4. B a n k e n u n d s o nstig e K r e d ita n s ta lte n m it A u s ­ n a h m e d e r S p a rk a s s e n , so nstig e g e w e rb lic h e B e tr ie b e (V e rs o rg u n g m it L e b e n s - u n d G e n u ß m itte ln , B ä d e r v e r w a ltu n g e n , F a b r ik e n , M ü h le n , M o lk e r e ie n , B ra u e re ie n , Z e itu n g e n , D ru c k e r e ie n u n d d e rg l.).

D ag eg en g e h ö re n n ic h t zu den w e rb e n d e n B e ­ tr ie b e n V e ra n s ta ltu n g e n , d ie ohn e R ü c k s ic h t a u f E r ­ tra g s e rz ie lu n g zu g e m e in n ü tz ig e n Z w e c k e n u n te r ­ h a lte n w e rd e n . O e ffe n tlic h e S p a rk a s s e n g e lte n n u r d a n n als w e rb e n d e B e trie b e , w e n n sie s ic h n ic h t a u f d ie P fle g e des e ig e n tlic h e n S p a rk a s s e n v e rk e h rs b e ­ s c h rä n k e n . N ic h t a ls w e rb e n d e r B e tr ie b g ilt d e r

B e tr ie b d e r R e ic h s p o s t (§ 2 A b s , 2 S a tz 4 A u fb rG e s .).

G e ra d e diese ö ffe n tlic h e n B e trie b e w e rd e n n ic h t n a c h dem K u r s w e r t d e r A n t e ile z u r A u fb rin g u n g d e r In d u s trie b e la s tu n g n a c h d em D a w e s p la n h e ra n ­

gezogen w o rd e n sein, s o n d e rn es w ir d e in e genaue B e re c h n u n g des V e rm ö g e n s e rfo lg t sein. Es w ä re in te re s s a n t, d u rc h F ra g e n aus d em R e ic h s ta g zu e r­

fa h re n , w ie h o c h das a u fb rin g u n g s p flic h tig e gesam te V e rm ö g e n d ie s e r V e rs o rg u n g s b e trie b e u n d a uch e r ö ffe n tlic h e n K r e d ita n s ta lte n is t. H in s ic h tlic h d e r le tz te r e n m uß ja das R e ic h o h n e h in a u c h A k t e n iib e i d ie H e ra n z ie h u n g z u r R e ic h s v e rm ö g e n s te u e r b e s itz e n , w e il d ie s e r le tz te r e n S te u e r K r e d ita n s ta lte n des ö ffe n tlic h e n R e c h ts n a c h § 2 N r. 2 d V S tG , u n te r ­ lie g e n . D ie ö ffe n tlic h e n S p a rk a s s e n s in d a lle rd in g s v o n d e r V e rm ö g e n s te u e r b e fr e it, s o w e it sie s ic h a u f d ie P fle g e des e ig e n tlic h e n S p a rk a s s e n v e rk e h rs b e ­ s c h rä n k e n , u n d e benso s in d b e fr e it s o nstig e ö ffe n tlic h - r e c h tlic h e K r e d ita n s ta lte n , d ie sa tzungsgem äß a u s ­ s c h lie ß lic h g e m e in n ü tz ig e n Z w e c k e n d ie n e n (§ 4 A b s , 1 N r. 4 u n d 6 V S tG .). W ä h re n d im a llg e m e in e n v e rm ö g e n s te u e rfre i a u c h U n te rn e h m u n g e n sind , d e re n E rträ g e a u s s c h lie ß lic h d e m R e ic h , d e n L ä n d e rn o d e r d en G e m e in d e n z u flie ß e n , g ilt a u s d rü c k lic h e ine A u s n a h m e f ü r K r e d itu n te rn e h m u n g e n (§ 4 A b s . 1 N r. 3 V S tG .). In fo lg e d e s s e n w ir d s ic h e rlic h d e r R e ic h s ta g b e i d e n b e v o rs te h e n d e n V e rh a n d lu n g e n ü b e r d ie V e ra b s c h ie d u n g dieses G e se tze s v o m R e ic h s ­ fin a n z m in is te r das M a t e r ia l d a rü b e r e rb itte n , w ie groß n a c h d em A u fb rin g u n g s g e s e tz das a u fb rin g u n g s ­ p flic h tig e V e rm ö g e n d e r ö ffe n tlic h e n B e trie b e e in ­ s c h lie ß lic h d e r V e rs o rg u n g s b e trie b e is t u n d w ie groß n a c h den V e rm ö g e n s te u e ra k te n das s te u e rp flic h tig e V e rm ö g e n d e r ö ffe n tlic h e n K r e d ita n s ta lte n is t; d e r R e ic h s fin a n z m in is te r w ir d a b e r a u c h in d e r L a g e sein, sich r e c h tz e itig das M a t e r ia l d a rü b e r z u b e sch a ffe n , w ie g ro ß n a c h d e n p re u ß is c h e n G e w e rb e s te u e ra k te n d ie s te u e rp flic h tig e n G e w e rb e e rträ g e d e r ö ffe n t­

lic h e n B e trie b e , in s b e s o n d e re d e r V e rs o rg u n g s ­ b e trie b e , sind.

W e n n m a n e in m a l das s te u e rp flic h tig e V e r ­ m ö g e n d e r ö ffe n tlic h e n V e rs o rg u n g s b e trie b e h a t, is t es im ü b rig e n n ic h t so s e h r s c h w e r, e in e D u r c h ­ s c h n itts z iffe r f ü r d e n E r tr a g d e r V e rs o rg u n g s b e trie b e s ic h a u s z u re c h n e n ; d e n n es g ib t in d u s tr ie lle E r ­ fa h ru n g s z iffe rn , d ie f ü r G as, W a s s e r u n d E le k t r iz it ä t den v o ra u s s ic h tlic h e n d u r c h s c h n ittlic h e n E r tr a g d u rc h a u s z u v e rlä s s ig s c h ä tz e n lassen, w e n n m a n das V e rm ö g e n k e n n t. Z u v e rlä s s ig e r w ir d d ie S c h ä tz u n g a lle rd in g s d an n, w e n n m a n a u c h d e n U m s a tz k e n n t.

D ie se U m s a tz z iffe rn k ö n n e n a b e r ohn e w e ite re s a n ­

g egeben w e rd e n . A lle r d in g s w e rd e n sie v ie lfa c h dem R e ic h s fin a n z m in is te r n ic h t b e k a n n t sein; d e n n n a c h dem U m s a tz s te u e rre c h t s in d v o n d e r a llg e m e in e n U m s a tz s te u e r a u s g en om m e n R e ic h , L ä n d e r, G e ­ m e in d e n u n d G e m e in d e v e rb ä n d e w e g e n d e r S c h la c h t­

h ö fe , G a s-, E le k t r iz it ä t s - u n d W a s s e rw e rk e (§ 3 N r. 2 U S tG .).

So se h r zu w ü n s c h e n is t, daß d e r v o m R e ic h s ­ fin a n z m in is te r v o rg e le g te G e s e tz e n tw u rf so s c h n e ll w ie m ö g lic h v o m R e ic h s ta g a n g e n o m m e n w ir d , so s o llte d o c h s e ite n s d e r R e g ie ru n g s p a rte ie n im R e ic h s ­ ta g n ic h t d a ra u f v e r z ic h te t w e rd e n , d ie h ie r ange­

d e u te te n F ra g e n zu s te lle n u n d d ie V o rla g e des M a te r ia ls zu v e rla n g e n . Es is t zu w ü n s c h e n , daß d e r R e ic h s ta g je t z t b e i d e r b e v o rs te h e n d e n D e b a tte ü b e r d ie a llg e m e in e S te u e rs e n k u n g u n d S te u e rä n d e ru n g g ru n d s ä tz lic h a u c h d ie E in fü h ru n g d e r S te u e r p flic h t fü r d ie ö ffe n tlic h e n B e trie b e e in s c h lie ß lic h d e r V e r ­ s o rg u n g s b e trie b e b e s c h lie ß t. D ie G rü n d e f ü r d ie E in ­ fü h ru n g d ie s e r S te u e r p flic h t s in d in dem G e s e tz ­ e n tw u r f z u tre ffe n d aus d e r v o rh a n d e n e n L it e r a t u r z u s a m m e n g e s te llt. S ie s in d e in z u te ile n in G rü n d e w irts c h a fts p o litis c h e r, s o z ia lp o litis c h e r u n d fin a n z ­ p o litis c h e r A r t . D ie s e G rü n d e s in d so o ft e r ö r t e r t w o rd e n u n d a u c h in d e r a m tlic h e n B e g rü n d u n g zu d ie sem G e s e tz e n tw u rf so v o llk o m m e n zu s a m m e n ­ g e s te llt, daß a n d ie s e r S te lle a u f e in e n o c h m a lig e E r ­ ö rte r u n g v e r z ic h t e t w e rd e n k a n n . N u r a u f e in e n G ru n d , w e lc h e r b is h e r im a llg e m e in e n w e n ig h e r v o r ­ g e h o b e n w o rd e n is t, se i h in g e w ie s e n : Es g ib t e ine groß e R e ih e v o n g e m is c h tw irts c h a ftlic h e n B e trie b e n , w e lc h e an s ic h k ö rp e r s c h a fts te u e r p flic h tig s in d u n d an d e n e n d ie ö ffe n tlic h e H a n d b e te ilig t is t. G e ra d e d ie ö ffe n tlic h e H a n d v e rla n g t v ie lfa c h , daß e in e rh e b ­ lic h e r T e il des J a h re s g e w in n s in irg e n d e in e r F o rm a b s e its d e r D iv id e n d e v o ra b g e z a h lt w ir d , u m d a d u rc h zu e rre ic h e n , daß diese B e trä g e n ic h t d e r K ö r p e rs c h a fts te u e r u n te rlie g e n . D a d u rc h w e rd e n d ie an s o lc h e n g e m is c h tw irts c h a ftlic h e n B e trie b e n b e te ilig te n P riv a tg e s e lls c h a fte n b e n a c h te ilig t; d e n n sie m üssen n a tü r lic h diese B e trä g e v e rs te u e rn , w ä h re n d d ie ö ffe n tlic h e H a n d s te u e rfre i a usgeht. A n s ic h b ie te t d ie n e u e s te R e c h ts p re c h u n g des R e ic h s ­ fin a n z h o fs w o h l h ie r e in e M ö g lic h k e it, d e ra rtig e V o ra b -Z a h lu n g e n a ls G e w in n a u s s c h ü ttu n g e n a n z u ­ sehen u n d b e i den g e m is c h tw irts c h a ftlic h e n B e tr ie b e n d e r K ö r p e rs c h a fts te u e r zu u n te rw e rfe n . Es is t dies a b e r in k e in e m e rh e b lic h e n U m fa n g e b is h e r ge­

schehen, B e i den P r iv a tb e tr ie b e n w e rd e n diese B e trä g e n ic h t als D iv id e n d e b e h a n d e lt, so daß sie d a n n a u c h n ic h t a u f G ru n d des S c h a c h te lp riv ile g s s te u e rfre i sind. V e r s tö ß t schon im allg em ein en ^ d ie S te u e r fr e ih e it d e r ö ffe n tlic h e n V e rs o rg u n g s b e trie b e gegen den G ru n d s a tz d e r g le ic h m ä ß ig e n B e la s tu n g o d e r, w ie es e in m a l a u s g e d rü c k t w o rd e n is t, gegen den G ru n d s a tz des f a ir p la y , so m uß m it a lle m N a c h ­ d ru c k d a ra u f h in g e w ie s e n w e rd e n , daß d u rc h diese z ie m lic h v e r b r e ite t e n M e th o d e n n a tü r lic h d ie U n ­ g le ic h m ä ß ig k e it d e r B e la s tu n g n och v e r m e h r t w ir d . D ie s e r E in w a n d k a n n u n m ö g lic h m it d em H in w e is d a ra u f b e k ä m p ft w e rd e n , w ie es v o n A n h ä n g e rn d e r S te u e r fr e ih e it so g e rn g e s c h ie h t, daß d ie ö ffe n tlic h e n B e trie b e a n g e b lic h b e so n d e rs s o z ia l w ir k t e n . Es is t ja k e in G e h e im n is , daß d ie S tä d te u n d G e m e in d e ­ v e rb ä n d e d ie T a r ife fü r d ie ö ffe n tlic h e n B e trie b e k e in e s w e g s n ie d r ig h a lte n , s o n d e rn d u rc h ih re H ö h e e in e a llg e m e in e in d ir e k te S te u e r e rh e b e n . D as P r in z ip is t a n s ic h d u rc h a u s r ic h tig ; m a n s o llte es a b e r a n e rk e n n e n u n d n ic h t m it v e rs c h ä m te m fro m m e m

306 v. H o f m a n n s t h a l , Haftung für delegierte Aufsichtsratsmitglieder.

A ugena ufschlag b eteue rn , daß die T a rife n u r dann so n ie d rig gehalte n w e rd e n k ö n n te n , w enn die S te u e rfre ih e it bestünde.

Z u m S ch lüsse n o c h e in W o r t zu d e n f o r m a l ­ r e c h t l i c h e n B e s tim m u n g e n des G e s e tz e n tw u rfs . N a c h § 1 A b s . 1 s o ll f ü r d ie Z w e c k e des G e s e tz e s

„ ä u ß e r s te n fa lls " B u c h - u n d B e tr ie b s p r ü fu n g z u lä s s ig s e in u n d n a c h § 2 s o lle n f ü r d ie Z w e c k e des § 1 d ie V o r s c h r if te n d e r R e ic h s a b g a b e n o rd n u n g ü b e r S te u e r e r m ittlu n g , S te u e r a u fs ic h t e tc . e n ts p re c h e n d A n w e n d u n g fin d e n , w ie w e n n d ie im § 1 b e z e ic h n e te n B e tr ie b e u n b e s c h rä n k t s te u e r p flic h tig w ä re n . D e r R e ic h s fin a n z h o f n im m t n u n a b e r (v g l. E n ts c h e id u n g e n B d . 4 S. 265, B d . 26 S. 183 s o w ie R S tB l. 1930 S. 245) d e n S ta n d p u n k t e in , d aß d ie F in a n z b e h ö rd e n n ic h t b e r e c h tig t se ie n , s e lb s t g e g e n ü b e r s o lc h e n ö ffe n t­

lic h e n B e trie b e n , d ie n a c h g e lte n d e m R e c h t s te u e r­

p f lic h t ig u n d d e r B u c h - u n d B e tr ie b s p r ü fu n g u n t e r ­ w o r fe n sind , Z w a n g s m itte l a n z u w e n d e n , w e n n d ie se B e tr ie b e e in e s o lc h e P rü fu n g n ic h t d u ld e n w o lle n ! K e in G e rin g e re r als d e r S e n a ts p rä s id e n t am R F H . D r. B e c k e r , d e r S c h ö p fe r d e r R e ic h s a b g a b e n ­ o rd n u n g , h a t (S tW . 1930 S p a lte 267 f.) a u f d ie U n ­ h a lt b a r k e it d ieses R e c h ts z u s ta n d s h in g e w ie s e n u n d e in e A e n d e ru n g im G e s e tz g e b u n g s w e g e a n g e re g t.

A n g e s ic h ts d e r b e k a n n tg e w o rd e n e n F ä lle , in d en en u n te r o ffe n s ic h tlic h e r M iß a c h tu n g d e r R e ic h s a u to r itä t s ta a tlic h e u n d k o m m u n a le B e tr ie b e d ie B e fo lg u n g d e r e in s c h lä g ig e n B e s tim m u n g e n d e r R A O . v e r ­ w e ig e r t h a b e n , e r s c h e i n t e s d r i n g e n d g e b o t e n , d e n v o r l i e g e n d e n A n l a ß z u r S c h l i e ß u n g e i n e r L ü c k e d e s G e s e t z e s z u b e n u t z e n , d e r e n B e s t e h e n e i n e w e i t e r e u n d f ü h l b a r e F ö r d e r u n g d e s W e t t b e w e r b s d e r ö f f e n t l i c h e n H a n d g e g e n ü b e r d e r P r i v a t w i r t s c h a f t e n t h ä l t .

Haftung fü r delegierte Aufsichtsrats­

m itglieder.

Von Dr. Emil v. Holmannsthal, Rechtsanwalt in Wien.

In N r. 8 des „ B a n k - A r c h iv ” n im m t H e r r L a n d e s­

g e ric h ts p rä s id e n t R o s p a 11 u n d in N r. 2 des „ Z e n tr a l­

b la tt fü r H a n d e ls re c h t" H e rr R e ic h s g e ric h ts ra t S i m o n - s o n zu m e in e n A u s fü h ru n g e n in d e r L e ip z ig e r Z e its c h rift 1929 ü b e r die „H a ftu n g d e r B a n k e n fü r v o n ih n e n e n t­

sendete A u fs ic h ts rä te ” S te llu n g . B e id e g elangen im w e s e n tlic h e n zu a b w e ic h e n d e n E rgebnissen. D ie U rsa ch e d ie s e r A b w e ic h u n g is t h a u p ts ä c h lic h ih re ve rsch ie d e n e A u ffa ssu n g vom V e rh ä ltn is d e r d e le g ie re n d e n G e s e ll­

s c h a ft (A ) zu dem vo n ih r in das O rg a n (A u fs ic h ts ra t, V o rs ta n d ) e in e r a n d e re n G e s e lls c h a ft (B) e n tse n d e te m V e r tr e te r . Ic h w age es n a tü r lic h ka u m , d e n R e c h ts ­ a n s ic h te n so h e rv o rra g e n d e r J u ris te n e n tg e g e n z u tre te n und b itte n u r um die E rla u b n is z u r P rü fu n g d e r Frage, ob sie sich m it den t a t s ä c h l i c h e n V e rh ä ltn is s e n decken. D e n n e in e re c h tlic h e A u ffa s s u n g ka n n n u r dann z u tre ffe n d sein, w e n n sie sich auf das b e z ie h t, w as ist, n ic h t b lo ß a u f das, w as sein soll.

R o s p a 11 e rh e b t Z w e ife l gegen die vom R e ic h s ­ g e ric h t m it 105, 392 ausgesprochene A n s ic h t, daß gegen die re c h tlic h e Z u lä s s ig k e it eines d e ra rtig e n D e le g ie ru n g s ­ a uftrages k e in e B e d e n k e n bestehen. S i m o n s o n v e r ­ te id ig t sie. B e id e tre ffe n sich a b e r in de r A u ffa ssu n g , daß d e r F u n k tio n ä r in e in m aß gebliches R e c h ts v e rh ä ltn is n u r z u r G e s e lls c h a ft B, n ic h t zu A , tre te . W e n n e r „d ie S te llu n g n ic h t als P riv a tm a n n , sondern als V o rs ta n d s ­ m itg lie d seiner G e se llsch aft, also in ih re m In te re sse und A u ftra g , ü b e rn o m m e n habe, so b e stä n d e n gegen die re c h tlic h e Z u lä s s ig k e it eines d e ra rtig e n A u ftra g s n ic h t,

w ie das U r te il sagt, k e in e , s o n d e rn in W a h rh e it die e rh e b lic h s te n B e d e n k e n " (B r o d m a n n , A k tie n re c h t,

§ 243, A n m . 2c). „W a s , gew isserm aßen h in te r den K u ­ lissen, v o rg e h t, is t fü r d ie re c h tlic h e B e u rte ilu n g des V e rh ä ltn is s e s d e r B a n k zu jenem a n d e re n w irts c h a ftlic h e n U n te rn e h m e n in H in s ic h t a u f den S itz eines ih r e r H e rre n im A u fs ic h ts ra t jenes^ U n te rn e h m e n s v ö llig b e la n g lo s ” ( S i m o n s o n , 1. c,, S. 34/3).

Is t das ric h tig ? E n ts p ric h t dies den ta ts ä c h lic h e n V e rh ä ltn is s e n ? Ic h b itte um eine re c h tlic h e B e u rte ilu n g v o n T a tsa ch e n , n ic h t v o n F ik tio n e n . W e rd e n die F u n k tio n ä re d e r A k tie n g e s e lls c h a fte n le d ig lic h g e w ä h lt, w e il „ d ie A k tio n ä re in ih r e r M e h rh e it ih n e n V e rtra u e n s c h e n k e n “ ( S i m o n s o n , 1. c., S. 34/1), o d e r als D e le ­ g ie rte s ta rk e r A k tio n ä rg ru p p e n , m itu n te r sogar e in flu ß ­ re ic h e r G e sc h ä fts fre u n d e (K re d itb a n k e n ), a u f d e re n W in k sie z u rü c k tre te n o d e r a u sgew echselt w e rd e n ? F ra g e n w ir doch d ie B a n k e n o d e r M u tte rg e s e lls c h a fte n , d ie ih re F u n k tio n ä re in d ie O rgane k o n tr o llie r te r A .G , e ntsenden;

fra g e n w ir a lle d ie u n z ä h lig e n S y n d ik a ta re , die e in a n d e r g e g enseitig in e in e m V e rtra g e die W a h l e in e r b e s tim m te n A n z a h l v o n A u fs ic h ts ra ts te lle n g a ra n tie re n ; fra g e n w ir e in fa c h den L a ie n , d e r e in e n A n w a lt als seinen V e r tr e te r in den A u fs ic h ts ra t e in e r A .G . w ä h le n lä ß t, an d e r er m it einem groß en A k tie n p a k e t in te re s s ie rt is t. Sie w ü rd e n re c h t e rs ta u n te A u g e n m achen, w e n n m an ih n e n e rk lä re n w o llte , daß das n ic h t ih r B e v o llm ä c h tig te r, n ic h t ih r V e r tr e te r im A u fs ic h ts ra t sei, daß sie ih n b e i ge­

sch w u n de n e m V e rtra u e n n ic h t z u rü c k z ie h e n u n d d u rc h den M a n n ih re s V e rtra u e n s e rse tze n k ö n n te n . „E s ka n n d u rch a u s V orko m m e n , daß jem and, d e r in fo lg e se in e r Z u g e h ö rig k e it zu e in e r B a n k in e in e n A u fs ic h ts ra t ge­

w ä h lt w o rd e n is t, tr o tz seines A u ssch e id e n s aus seiner B a n k s te llu n g seine S te llu n g als A u fs ic h ts ra t b e h ä lt, was ausgeschlossen w ä re , w e n n e r als V e r tr e te r d e r B a n k im R e ch tssin ne seinen S itz im A u fs ic h ts ra t in n e h ä tte "

( S i m o n s o n , 1. c „ S. 35/2). Es k a n n n ic h t V orkom m en, u n d k o m m t es d och v o r, so w ä re d ie se r A u fs ic h ts ra t, d e r sich ohne W e ite rb e s te h e n des M a n d a ts d e r G e s e ll­

sch a ft A an ein e n S itz in d e r G e s e lls c h a ft B k la m m e rn w o llte , d o rt s o fo rt jedes E influsses, je d e r B e a c h tlic h k e it e n tk le id e t.

R o s p a 11 d e fin ie rt d och den D e le g ie ru n g s a u ftra g sehr ric h tig d a h in, „e in e W a h l anzunehm en u n d im A u f ­ s ic h ts ra te so lange zu v e rb le ib e n , als n ic h t die G e n e ra l­

v e rsa m m lu n g B die B e s te llu n g o d e r de r A u ftra g g e b e r A den A u ftr a g z u rü c k n im m t und im le tz te re n F a lle das A m t n ie d e rz u le g e n , im In n e n v e rh ä ltn is a b e r darauf, daß W e is u n g e n u n d In te re s s e n d e r G e s e lls c h a ft A h in te r den In te re sse n d e r G e s e lls c h a ft B z u rü c k z u tre te n h a b e n ", u n d n u r in diesem R ahm en die In te re s s e n d e r G e s e ll­

s c h a ft A zu v e rtre te n (1. c. S. 158/6). A b e r das genügt w o h l, ih n zum B e a u ftra g te n u n d zum V o llm a c h tträ g e r d e r G e s e lls c h a ft A zu m achen, fü r den eben, w e n ig ste n s nach ö s te rre ic h is c h e m R e c h t (§§ 1017, 1313a A B G B .), „in s o fe rn d e r G e w a lth a b e r na ch dem In h a lte d e r V o llm a c h t den G e ­ w a ltg e b e r v o r s te llt" , u n d w e n n ic h m ic h n ic h t täusche, auch nach d e utschem (§ 278 B G B .), ja nach fa s t a lle n R e chten, d e r A u ftra g g e b e r h a fte t, w e n n e r im R ahm en seines M a n d a ts e in e n D r it te n schädigt. V o llm a c h tü b e r­

sc h re itu n g e n fa lle n aus dem R ahm en dieser B e tra c h tu n g . Es g ib t n u n e in ganz einfaches K rite riu m , um fe s t­

z u s te lle n , ob ein A u fs ic h ts ra t ein e n b e s tim m te n M a n d a n te n v e r t r it t . M a n fra g e sich einfach, ob e r auch g e w ä h lt w o rd e n w ä re , w e n n e r n i c h t D ir e k t o r d ie se r B a n k , D e le g ie rte r je n e r G ru p p e , A n w a lt eines A k tio n ä rs w ä re . P ra k tis c h v e r t r i t t e in A u fs ic h ts ra t A k tio n ä re (hie u n d da auch G e s c h ä fts fre u n d e o d e r G lä u b ig e r), th e o ­ re tis c h w ir d e r „v o m V e rtra u e n d e r G e n e ra lv e rs a m m lu n g “ g e w ä h lt. D ieses V e rtra u e n w ü rd e ih n a b e r — v o n A u s ­ nahm en abgesehen — n ie d o rth in erheben, w e n n e r n ic h t eben V e r tr e te r e in e r A k tio n ä rg ru p p e w ä re , die d u r c h i h n h a n d e lt. D a h e r muß sie auch f ü r i h n h a fte n .

D iese K o n s tru k tio n is t n ic h t n u r aus dem L e b e n g e h o lt, sondern auch im R e c h t v e ra n k e rt. W ir kennen

v. H o f m a n n s t h a l , Haftung für delegierte Aufsichtsratsmitglieder. 307

das o ffiz ie lle D e le g ie ru n g s re c h t ö ffe n tlic h e r K ö r p e r ­ sch a fte n b e i G e m i s c h t w i r t s c h a f t l i c h e n U n t e r n e h m e n (vgl. G u ta c h te n de r K o m m is s io n des J u ris te n ta g e s S. 22 u n d des A n w a lts v e re in e s I S. 106).

Is t da d ie R echtslage eine a n d e re ? D e r D e le g ie rte d e r K ö rp e rs c h a ft w e n ig e r ih r V e r tr e te r als d e r D e le g ie rte eines K o n z e rn s ? D ie ö ffe n tlic h e E ig e n s c h a ft v e rs c h ie b t die R e ch tsla ge n ic h t um e in J o ta . S c h lie ß lic h fü h r t das z u r F ra g e des P r o p o r t i o n a l W a h l r e c h t s , w e lch e s das R e c h t e in z e ln e r G ru p p e n v o n A k tio n ä r e n b e ­ d e u te t, in den O rganen de r A .G , v e rtre te n zu sein. Es b e s te h t p r a k t i s c h s c h o n h e u t e f ü r G r u p p e n , d i e d e r M e h r h e i t a n g e h ö r e n . W e n ig e S e ite n nach S i m o n s o n fin d e ic h im Z e n tra l­

b la tt fü r H a n d e ls re c h t H o r r w i t z : „ M i t R e c h t n im m t d ie h e rrs c h e n d e M e in u n g schon fü r das h e u te gelte n d e R e c h t d ie Z u lä s s ig k e it d e r s ta tu ta ris c h e n V e rtre tu n g der M in d e rh e it im A u fs ic h ts ra t an. Es is t a b e r v o n d ie se r M ö g lic h k e it b is h e r k a u m G e b ra u c h gem acht w o rd e n . Das is t auch ganz n a tü rlic h . D e n n eine d e ra rtig e s ta tu ­ ta ris c h e B e s tim m u n g is t n u r b e i E in w illig u n g a lle r G rü n d e r u n d s p ä te r n u r d u rc h B eschluß d e r M e h rh e it m ö g lic h “ (1. c. S. 38). A ls o is t es re c h tlic h zulässig, daß G ru p p e n D e le g ie rte z u r W a h l p rä s e n tie re n , d ie g e w ä h lt w e rd e n müssen. H ö re n diese d u rc h die W a h l auf, M a n ­ d a ta re ih re r G ru p p e n zu sein?

D a ra n ä n d e rn d ie F o lg e n e in e r I n t e r e s s e n ­ k o l l i s i o n z w is c h e n den b e id e n G e se llsch a fte n A und B gar n ic h ts . Es is t z w e ife llo s , daß d ie In te re s s e n der G e s e lls c h a ft B vo ra n g e h e n s o lle n (z. B. R G , 9. 10. ¿o, S tr I 308/28). W ie das in d e r P ra x is aussieht, is t eine and e re F rage. D ie D e le g ie rte n b e tra c h te n s ich m e ist v o r a lle m als V e r tr e te r d e r entsendenden, n ic h t d e r k o n ­ tr o llie r te n A .G ., d e r A n w a lt in obigem B e is p ie l v o re rs t als V e r tr e te r seines K lie n te n b e i d e r A .G ., dann e rs t als F u n k tio n ä r d e r A .G . A b e r j e d e r M a n d a ta r lä u ft G e ­ fa h r, in ein e n In te re s s e n k o n flik t zu g e ra te n . In einen K o n f lik t m it eigenen, o d e r in ein e n K o n flik t m it anderen, ih m e b e n fa lls a n v e rtra u te n In te re sse n . W a s e r in einem solchen F a lle zu tu n h a t, s te h t n ic h t z u r D isk u s s io n . D e r Ja p a n e r h ilf t sich ä u ß e rs te n fa lls m it H a ra k ir i, d e r E u ro ­ p ä e r m e is t m it D em ission. A b e r w as b e w e is t die M ö g ­ lic h k e it eines In te re s s e n k o n flik te s , w as b e w e is t das Z u ­ s a m m e n tre ffe n z w e ie r P flic h te n k re is e gegen den B estand des ein e n m it a lle n se in e n R e ch tsfo lg e n ?

In W ir k lic h k e it is t es ja d ie G e s e l l s c h a f t A , d ie in den A u fs ic h ts ra t d e r G e s e lls c h a ft B e in t r it t und dies in d e r F o rm tu t, daß sie e in e n V e r tr e te r w ä h le n lä ß t. D e r ganze Ir r tu m lö s t s ich auf, sobald m an d ie W a h lfä h ig k e it d e r g e w ä h lte n P erson selbst a n n im m t.

V g l. „J u ris tis c h e P ersonen als A u fs ic h ts ra ts m itg lie d e r“ im

„E ild ie n s t d e r D e u ts c h e n S te u e rz e itu n g ", S. 187/1930:

„ N u r a llm ä h lic h e rr in g t sich d ie ju ris tis c h e P erson die v o llk o m m e n e G le ic h s te llu n g m it d e r n a tü rlic h e n Person, d ie ih r v o n G esetzes w egen z u k o m m t . . . Es is t noch ga r n ic h t so lange her, daß m an ih r d ie M ö g lic h k e it b e ­ s tr it t, M itg lie d e in e r o ffe n e n H a n d e ls g e s e lls c h a ft zu sein (RG. 105, 101). K u rz v o r d e m K rie g e w u rd e sie e rs t­

m a lig in B a y e rn als p e rs ö n lic h h a fte n d e G e s e lls c h a fte rin e in e r K o m m a n d itg e s e lls c h a ft a n e rk a n n t (die A .G . & Co., d ie G .m .b.H . & Co.). D ie E n tw ic k lu n g ging b a ld w e ite r.

D ie ju ris tis c h e P erso n k a n n T e s ta m e n ts v o lls tre c k e r, N a c h ­ la ß v e rw a lte r sein, e in e m G lä u b ige ra u ssch u ß im K o n k u rs an g e h ö re n (O LG . D resden, S e u ffA rc h . 60, 41). E in e n S c h ritt w e ite r b e d e u te t d ie E n ts c h e id u n g des O L G . K a rls ru h e (J W . 1925, 2017). D o r t w u rd e e rs tm a lig a n e rk a n n t, daß d ie ju ris tis c h e P erso n L iq u id a to r e in e r G e se llsch aft, sogar e in e r G .m .b .H . sein kö n n e . Das K G . h a t je tz t, nachdem es zu nächst diese A u ffa ssu n g als fa lsch v e r­

w o rfe n h a t (EgersE. 20, 244), n e u e rd in g s in einem B e ­ schluß v o m 26. 9. 1929 - l b X 617/29 (R echt 1930 N r. 327) — dem z u g e stim m t. G e ra d e fü r d ie n e u z e it­

lic h e Zusam m enfassung v o n U n te rn e h m u n g e n is t es ein B e d ü rfn is , ju ris tis c h e P erso n e n als g e se tzlich e V e r tr e te r vo n G e se llsch afte n , insbesondere v o n L iq u id a to re n , zu ­

zulassen; das le b e nd e R e c h t muß sich ü b e r d ie A u f ­ fassung, d ie n ach dem S tand d e r w irts c h a ftlic h e n V e r ­ h ä ltn is s e z u r Z e it d e r A b fa ssu n g des Gesetzes gegeben w a r, e n ts p re c h e n d d e r A e n d e ru n g d ie s e r V e rh ä ltn is s e hinaus e n tw ic k e ln . Es is t Sache d e r R echtsp re ch u n g , d ie se r E n tw ic k lu n g R echnung zu tra g e n .“ M it R e ch t w e is t a u ch das K G . je tz t d a ra u f hin, daß d ie entgegen­

gesetzte A u ffa ssu n g d e r V e rfa sse r des K o m m is s io n s ­ b e ric h te s k e in e n H em m schuh d e r E n tw ic k lu n g b e d e u te n könne.

D e r V o rs ta n d d e r ju ris tis c h e n P erson is t ih r R e­

p rä s e n ta n t. D a m it sind die V o ra u sse tzu n g e n fü r ein T ä tig w e rd e n d e r ju ris tis c h e n P erson gegeben.

F e rn e r h a t L o e b in C o n ra d sJ, 78, 13 m it R e c h t d a ra u f h in g ew ie se n , daß w irts c h a ftlic h e N o tw e n d ig k e ite n fü r d ie A n e rk e n n u n g d e r ju ris tis c h e n P erson als A u f ­ s ic h ts ra ts m itg lie d sprechen.

W e n n u n d solange m an diese A n s ic h t n ic h t an­

e rk e n n t, h a n d e lt d ie G e s e lls c h a ft A eben n u r d u rc h ih re F u n k tio n ä re , d u rc h d ie sie sich b e i B v e rtre te n lä ß t, w e il sie n ic h t anders h a n d e ln kann, u n d muß fü r sie h a fte n .

W e n n m an diese A n s ic h t a n e rk e n n t, d a n n w ü rd e es den T a ts a c h e n e n tsp re ch e n , daß d ie G e s e lls c h a ft A selbst in den A u fs ic h ts ra t B g e w ä h lt w ü rd e . D a n n k ö n n te an ih re r H a ftu n g fü r die H a n d lu n g e n , d ie do ch w ie d e r n u r ih re F u n k tio n ä re setzen, n ic h t g e z w e ife lt w e rd e n .

D ie H a ftu n g k ö n n te sie auch n ic h t um gehen, in d e m sie e in fa c h an ih re r S te lle ih re n V e r tr e te r w ä h le n ließ e.

R o s p a 11 s c h e in t n ic h t im R e c h t zu sein, w e n n e r das V o rlie g e n des v o n ih m d e fin ie rte n A u ftra g e s n u r d o rt annehm en w ill, w o die „A n n a h m e d e r W a h l a u f die W e is u n g d u rc h den A u fs ic h ts ra t d e r G e s e lls c h a ft A , so­

w e it d ie s e r satzungsm äßig dazu b e fu g t is t o d e r a u f e tw a ig e n B eschluß d e r G e n e ra lv e rs a m m lu n g b e ru h t

„ o d e r “ w e n n d ie U e b e rn a h m e p flic h t d u rc h d ie S atzung o d e r den A n s te llu n g s v e rtra g a u fe rle g t w ä re “ . E r fä h r t selbst fo r t, „d a ß dies a b e r w o h l n ie m a ls d e r F a ll is t; daß die D ie n s tv e rp flic h tu n g des V o rs ta n d e s n u r d ie V e r­

w a ltu n g d e r eigenen G e s e lls c h a ft zum In h a lt habe, sich a b e r n ic h t auf d ie M itb e tä tig u n g b e i e in e r fre m d e n G e ­ s e lls c h a ft“ b e z ie h t.

H ie r s c h e in t m ir d e r v e re h rte V e rfa s s e r v o n den t a t ­ sä ch lich e n V e rh ä ltn is s e n des W irts c h a fts le b e n s ab­

z u w e ic h e n . N ach s e in e r A n s ic h t w ü rd e das V o rlie g e n e in e r solchen A u fs ic h ts ra ts te lle „ k r a f t A u ftr a g " n u r in äuß erst w e n ig e n F ä lle n v o rlie g e n . Ic h glaube je d o ch sagen zu k ö n n e n , daß es in sehr v ie le n , bein ah e in d e r ü b e rw ie g e n d e n Z a h l d e r F ä lle v o rlie g t u n d m ö c h te die G re n ze anders ziehen.

W e n n d e r F u n k tio n ä r o d e r V e rtra u e n s m a n n d e r G e ­ se lls c h a ft A m it d e re n Z u s tim m u n g in den A u fs ic h ts ra t d e r G e s e lls c h a ft B g e w ä h lt w ird , d e r ohne diese E ig e n ­ sch a ft b e s tim m t n ic h t g e w ä h lt w o rd e n w ä re , so is t er als V e r tr e te r d e r G e s e lls c h a ft A im A u fs ic h ts ra te zu b e ­ tra c h te n . Ic h m ö ch te das V e rh ä ltn is n ic h t e in m a l auf einen b e s tim m te n A u ftr a g d e r G e s e lls c h a ft A ab ste llen , de r u. U . le ic h t v e rm ie d e n w ü rd e , um d ie V e ra n tw o rtu n g d e r G e s e lls c h a ft A zu b e se itig e n , b e i v o lle r W a h ru n g ih re r In te re s s e n d u rc h d e n V e rtr e te r. Is t d e r g e w ä h lte A u fs ic h ts ra t ein F u n k tio n ä r d e r G e s e lls c h a ft A , so k a n n m an m it B e ru h ig u n g das V e rtre tu n g s v e rh ä ltn is v e rm u te n ; m an k a n n es dem G eg e n b e w e ise fre is te lle n , daß e r in c o n c re to n ic h t als d e re n V e rtr e te r, so ndern k r a f t se in e r P riv a tv e rh ä ltn is s e o d e r seines p riv a te n A k tie n b e s itz e s g e w ä h lt w u rd e . W e n n d e r D ir e k to r e in e r B a n k filia le in e in e r S ta d t in den A u fs ic h ts ra t e in e r In d u s trie d ie se r S ta d t g e w ä h lt w ir d , w e il seine B a n k m it A k tie n b e s itz o d e r K re d itv e rb in d u n g an diesem U n te rn e h m e n b e te ilig t ist, so is t es d o c h fü r d ie den T a ts a c h e n n a h e ko m m e n d e w irts c h a ftlic h e B e tra c h tu n g jedem Z w e ife l e n trü c k t, daß er als V e r tr e te r d ie se r B a n k zu b e tra c h te n is t; n u r w e n n n achgew iesen w ü rd e , daß die B a n k an dem U n te rn e h m e n n ic h t in te re s s ie rt is t, o d e r daß e r k r a f t seines o d e r eines a n deren M a n d a ta rs A k tie n b e s itz o d e r w egen seiner p riv a te n F ä h ig k e ite n g e w ä h lt w u rd e , w ä re das G e g e n te il

308 R o s p a 11, Erwiderung.

anzunehm en. W e r k ö n n te a n d e rn fa lls z w e ife ln , daß er d ie In te re s s e n d e r B a n k b e i d e r In d u s trie ta ts ä c h lic h v e r­

t r i t t , w ie e in V e r tr e te r d ie se r B a n k, ob sie ih n n u r fo rm e ll ein e n A u ftr a g dazu e r t e ilt h a t o d e r n ic h t.

B e i d ie s e r A u ffa s s u n g fa lle n w irts c h a ftlic h e und re c h tlic h e B e tra c h tu n g n ic h t auseinander. Z u r B e- k ra fh g u n g seien e in ig e w e ite re Sätze des e rw ä h n te n A r t ik e ls aus dem „ E ild ie n s t“ a n g e fü h rt, d e re n sachliche R ic h tig k e it w o h l n ic h t b e s tr itte n w e rd e n k ö n n e n :

„ W ir ts c h a ftlic h sind schon lange d ie v o n den G ro ß ­ u n te rn e h m u n g e n e n tsa n d te n A u fs ic h ts ra ts m itg lie d e r n u r d e re n R e p rä se n ta n te n . N ic h t w e n ig e müssen sich v e r­

p flic h te n , ih r A m t als A u fs ic h ts ra t n ie d e rzu le g e n , sobald sie ih re V e rtra u e n s s te llu n g b e i dem eigenen U n te rn e h m e n au lg eb e n o d e r v e rlie re n , g a r m anche m üssen d ie T a n - tie m e ih re r G e s e lls c h a ft z u r V e rfü g u n g s te lle n ...

Das P u b lik u m w ü rd e z w e ife llo s w ie d e r größeres V e r­

tra u e n zu se in e r A .G . g e w in n e n , w e n n es w ü ß te , daß das G ro ß u n te rn e h m e n selbst fü r e tw a ig e V e rfe h lu n g e n

e in tn tt . s

Z usam m enfassend sei nochm als die A n s ic h t v e r ­ tre te n :

,,W e r s i c h i n d e m O r g a n e i n e r j u ­ r i s t i s c h e n P e r s o n d u r c h e i n e n D e l e - g i e r t e n v e r t r e t e n l ä ß t , h a f t e t f ü r d e n S c h a d e n , d e n d i e s e r d o r t a n r i c h t e t , "

, Y 0« H,e rr n L a n d g e ric h ts p rä s id e n t R o s p a t t in B ie le fe ld g e h t uns h ie rz u n a ch ste h e n d e E rw id e ru n g zu:

D ie v o rs te h e n d e n A u s fü h ru n g e n k ö n n e n m ir zu e in e r A e n d e ru n g m eines S ta n d p u n k te s (B .-A . X X I X 157 f f f

k e in e n A n la ß geben. ' '

A u s s c h e id e n k a n n d ie F ra g e , ob eine ju r. P erson se lb s t w ie d e r A R .- M itg lie d e in e r A G . sein k a n n , eine Präge, die ü b rig e n s n ach g e lte n d e m R e c h t w o h l k a u m zu b e ja he n is t (vg l. d ie ein g eh e n d e n G e g e n a u sfü h ru n g e n

® r A° i m a n „n ■ A k t.- R . § 243 A . 2e, u n d S t a u b , 12./13. A u fl A . 4 A b s . 2 zu § 243 H G B .); d enn auch, w e n n d ie U e b e rn a h m e des A R .-A m te s a u f V e ra n la s s u n g eines E in z e lin te re s s e n te n e rfo lg t, d e r s e lb s t das A m t ü b e rn e h m e n k ö n n te , lä ß t s ich eine E rs tre c k u n g d e r H a ftu n g des § 249 H G B . a u f ih n d e r R e g e l n och n ic h t re c h tte rtig e n .

H o f m a n n s t h a l n im m t fü r d ie A u s ü b u n g des A m te s in diesen F a lle n e in re g u lä re s A u ftra g s v e rh ä ltn is an, be i dem P flic h te n k o llis io n e n n u r ebenso V o rk o m m e n k ö n n e n w ie b e i je d e m M a n d a ts v e rh ä ltn is . D e m stehen a b e r na ch m e in e n A u s fü h ru n g e n a. a. 0 . v o r a lle m fo lg e n d e h ie r n o c h e in m a l k u rz zusa m m e n ge fa ß te n G rü n d e e n tg e g e n :

1. E in A u ftra g s V e rh ä ltn is b e ru h t a u f d e r v o m W ille n

“ es U e s c h a fts h e rrn a b h ä n g ig e n U e b e rtra g u n tf d e r G e sch a ftsb e so rg u n g, das A R . - A m t a b e r k a n n n u r d u rc h d ie G e n .-V e rs . ü b e rtra g e n w e rd e n .

2. D e r „G e sch ä ftsh e rr“ kann durch W id e rru f die U eber- w f r A m te s n ic h t w ie e in e a u ftra g s w e is e G e- sch a ttsb e so rg u n g rü c k g ä n g ig m achen.

3 ' iu r d ie T ä tig k e it eines B e a u ftra g te n is t

a i aS- ^n J_eresse des G e s c h ä fts h e rrn , fü r d ie A R . - l a t i g k e it a b e r in e rs te r L in ie das In te re s s e d e r A G ., u n d n u r s o w e it dieses In te re s s e n ic h t b e rü h rt w ird , d a rf das M itg lie d seine eig e ne n o d e r fre m d e In te re s s e n b e rü c k s ic h tig e n .

J? ° , f “ 1L? n S 1 Wili schon daraus- d aß das A R .- ö le irb ge'Ya h lt w orden wäre, w enn es n ic h t zu- r ssentP? lre k , Gm# r i B a nk oder V e rtre te r eines In te r- f n f f r i T a j®’ d,le FoIge zlehen’ daß die B ank oder der A R h a n d lt dUj Ch, d1as„ M it g|ied als ihren V e rtre te r im laß t « tr lf d desl ialrb auch fü r ihn haften müsse. So re c h tlic h ! v r em A u ftra g s v e rh ä ltn is , das an bestim m te re c h tlic h e Voraussetzungen gebunden ist, von denen

gerade d ie w e s e n tlic h s te n (1— 3 v o rs te h e n d ) h ie r fe h le n , n ic h t b e g rü n d e n . W e ite r w ill e r fü r den F a ll, daß die S a tzungen P ro p o rtio n a lw a h le n zu g u n ste n d e r M in d e rh e it vo rs e h e n u n d diese v o n ih re m V o rs c h la g s re c h t G e b ra u c h m a ch t, die G e w ä h lte n als M a n d a ta re d e r M in d e rh e it ansehen, u n d ebenso a n sch e in e n d b e i M e h rh e its g ru p p e n d e re n K a n d id a te n . W ie nun, w e n n d ie v o n diesen G ru p p e n P rä s e n tie rte n g le ic h z e itig D ir e k to r e n e in e r e b e n fa lls in te re s s ie rte n a b e r n ic h t zu d e r p rä s e n tie re n ­ den M in d e rh e it g e h ö rig e n B a n k usw . s in d ? W e r s o ll d a n n A u ftra g g e b e r u n d n ach H o f m a n n s t h a l h a ft­

b a r se in ? D ie B a n k o d e r d ie G ru p p e ? U n d w ie , w e n n v e rs c h ie d e n e G ru p p e n ohne w e ite re n Z usam m enschluß g e g e n se itig ih re K a n d id a te n a u fs te lle n u n d w ä h le n ?

feTrTne/< w enn„ d je W a h lg ru p p e s p ä te r a u s e in a n d e r- ta f lt ? U n d w ie s o ll das A u ftra g s V e rh ä ltn is s ich ä u ß e rn ?

a , teressen, soU d e r »B e a u ftr a g te “ — s o w e it seine A c , c h te n m c h t e n tgegenste h e n — in d ie se n F ä lle n w a h rn e h m e n u n d w essen W e is u n g e n fo lg e n ? W e m ge g e n ü b e r s o ll e r e v e n t. z u r N ie d e rle g u n g v e rp flic h te t s e in ? D e n n das A u ftra g s v e rh ä ltn is k a n n sich d o ch n ic h t e in z ig in d e r H a ftu n g , d ie H o f m a n n s t h a 1 ja se lb st e rs t als F o lg e des A u ftra g s a n n im m t, e rsch ö p fe n . U e b e r a lle diese s ich d och a u fd rä n g e n d e n F ra g e n m it ih re n zum m in d e s te n s ta rk e n U n k la rh e ite n g ib t H o f m a n n s - t h a 1 k e in e n A u fs c h lu ß . U n d w e n n e r h in s ic h tlic h d e r B e e n d ig u n g des A m te s m e in t, e in M itg lie d , das sich tr o tz F o rtfa lls des A u ftra g s an das A m t k la m m e rn w o lle , w ä re d o r t s o fo rt g ä n z lic h e in flu ß lo s , so is t auch das n ic h t ohne w e ite re s ric h tig , so n d e rn k o m m t ganz a u f m e U m sta n d e a n ; b e s te h e n im A R . w ie so o ft v e r- sch ie d en e ^G ru p p e n , so k a n n das e in z e ln e M itg lie d t r o t z ­ dem das ¿ ü n g ie in an d e r W age sein. J e d e n fa lls is t d e r ß,o r tb e s tä n d des A u ftra g s k e in e re c h tlic h e V o ra u s s e tz u n g v?r d ie A u s ü b u n g des A m te s . W e ite r w ir d a b e r auch l 1®. a ra k ! e r if i e rung des In n e n v e rh ä ltn is s e s d a h in , daß

! n Ä t h W1Ci b e i ’ ed?m A u ftra g s v e rh ä ltn is In te re s s e n - k o n flik te V o rk o m m e n k ö n n e n , d e r R e ch tsla g e ke in e sw e g s g e re ch t. K e n n z e ic h n e n d fü r diese is t v ie lm e h r d ie g ru n d - sa tzh ch e gera d e U m k e h r d e r so n stig e n R e c h ts la g e : w a h re n d fü r d ie T ä tig k e it des B e a u ftra g te n das G esetz des H a n d e ln s g ru n d s ä tz lic h das In te re s s e des A u ft r a g ­ gebers b ild e t, is t es u m g e k e h rt fü r den A R . in e rs te r L m ie — u n d fü r d ie m e is te n F ä lle d a h e r a lle in e n t- sch e id e n d — das G e s e lls c h a fts in te re s s e . R ic h tig is t ge­

w iß , daß In te re s s e n te n , die V e rtra u e n s le u te z u r W a h l in den A R . V orschlägen, diese d a n n v ie lfa c h n u r als ih re In te re s s e n v e rtre te r ansehen. D as is t a b e r eben so tatsch w ie w e n n P a rte ie n b e i e in e m S c h ie d s g e ric h t d ie v o n ih n e n b e n a n n te n S c h ie d s ric h te r, w ie m a n auch n ic h t s e lte n b e o b a c h te n ka n n , als ih re In te re s s e n v e rtre te r an- sehen. I n b e id e n F ä lle n ste h e n v ie lm e h r d ie P flic h te n des ü b e rn o m m e n e n A m te s v o llk o m m e n s o u v e rä n ü b e r a lle n A n w e is u n g e n u n d In te re s s e n u n d b ild e n d ie fü r d,le A m m b u n g des A m te s m aß gebende R ic h ts c h n u r.

V e rs to ß t d e r In h a b e r des A m te s gegen diese P flic h t, so m a c h t e r sich h a ftb a r. S e lb s tv e rs tä n d lic h k a n n ih m m c h t v e rw e h rt w e rd e n , s o w e i t e i n G e s e l l ­ s c h a t t s i n t e r e s s e d a d u r c h n i c h t b e r ü h r t w 1 r d , auch sein eigenes o d e r e in fr e m d e s in te re s s e zu b e rü c k s ic h tig e n , da e r h ie rd u rc h gegen k e in e P flic h t v e rs to ß t; a b e r auch s o w e it e r d a b e i e in e r ih m e rte ilte n W e is u n g fo lg t e rg ib t s ich d a ra u s d och k e in e s fa lls

— auch abgesehen v o n den o b ig e n G e g e n g rü n d e n — d ie U n te rs te llu n g d e r gesam ten A R . - T ä tig k e it u n te r ein A u ftra g s v e rh ä ltn is , so n d e rn h ö ch ste n s fü r d ie se n ganz b e sch rä n kt« ;., R ahm en, in n e rh a lb dessen d ie A usübun“

w e n f ü r d,e In te re s s e n d e r A G . b e d e u tu n g slo s, auch k e in e n S chaden fü r sie im G e fo lg e haben ka n n .

S e lb st w e n n m an a b e r d ie ganze A R . - T ä tig k e it ge­

g e b e n e n fa lls u n te r das A u ftra g s v e rh ä ltn is zie h e n w o llte , w u rd e sich d a ra u s d och n o ch k e in e H a ftu n g des A u ftr a g - gebers u r diese T ä tig k e it ergeben. H o f m a n n s t h a l s te llt als a llg e m e in e n G ru n d s a tz h in , daß d e r A u ftr a g ­ g e b e r fü r den B e a u ftra g te n h a fte t, w e n n d ie s e r im