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Deutsche Bauzeitung, Jg. 67, No. 6

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Academic year: 2022

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DEUTSCHE BAUZEITUNG

H e r a u s g e b e r : R e g ie ru n g s b a u m e is te r D r. In g . E. h. F ritz Eiselen und H e ft R e g ie ru n g s b a u r a t R u d o lf S te g e m a n n • U n te r d e r M it a r b e it vo n B a rtn in g , B erlin

B e s te lm e y e r, El k a r t , F a h r e n k a m p , H e ilig e n th a l, M e b e s , P o e lzig , S chu m ach er 8 . F e b r u a r 1 9 3 3

A N A T O M IE U N D TH ER A PIE DER R E IC H SH A U PTSTA D T

Dr.-lng. Dr. rer. poi. M a rtin Pfannschmidt, Berlin / 2 A bbildungen

A n a to m ie des e n g . W irts c h a fts g e b ie ts G r.-B e rlin Der Ausbau einer leistungsfahigen City, die Erhaltung einer wettbewerbsfdhigen Industrie und die Sanierung ungesunder Wohnverhaltnisse in der Reichshauptstadt stehen miteinander in engen Wechselbeziehungen. Auch bei einem wirtschaftlichen W iederaufstieg kónnen die zahlreichen, hiermit verbundenen Aufgaben nur gelóst werden, wenn uber die Struktur der Berliner Wirtschaft und uber die Móglichkeiten ihrer zukunftigen Entwicklung hinreichende Klarheit besteht.

Berlin ist in starkerem M afie ais andere Grofistadte mit seiner engeren und weiteren Umgebung zu einem ein- heitlichen Siedlungsorganismus verbunden. Ais „engeres W irtschaftsgebiet G rofi-B erlin" kann etwa ein Gebiet be- zeichnet werden, das innerhalb eines Kreises von 50 km Halbmesser liegt und mit den sechs Landkreisen um Berlin das Gebiet der Reichshauptstadt und des Landesplanungs- verbandes Brandenburg-Mitte umfafit. Daneben hebt sich aus der Norddeutschen Tiefebene noch ein „weiteres W irtschaftsgebiet G ro fi Berlin" heraus, das sich von der dunner bevólkerten landwirtschaftlichen Umgebung durch grófiere Bevólkerungsdichte und starkere Industrialisierung unterscheidet. Zwischen dem Flaming im Suden, dem Baltischen Hóhenrucken im Norden, der unteren O der im Osten und der unteren Havel im Westen umfafit es mit dem Ostseehafen Stettin und den Bruckenkópfen Frankfurt (Oder), Brandenburg und Rathenow landliche und mittelstadtische Industriegebiete, die mit Berlin in enger wirtschaftlicher Verbindung stehen.

Der grófite Teil der Bevólkerung des engeren Wirtschafts­

gebiets G rofi-Berlin lebt von gewerblicher Tatigkeit und von dem Handel mit gewerblichen Erzeugnissen. Eine Kenntnis der Anatomie des Wirtschaftsgebiets Grofi-Berlin ist daher fur die Therapie seiner siedlungstechnischen Schaden die erste Voraussetzung. Die Lagerung der In- dustriestandorte ist dabei fu r den Aufbau des Siedlungs­

organismus innerhalb Berlins ebenso entscheidend wie in den kleineren gewerblichen Orten seiner Umgebung, ob- wohl der Anteil der gewerblichen Berufstatigen infolge starker Besetzung von Handel und O rganisation in Berlin nur 25,7 v. H. der Bevólkerung gegenuber rund 40 v. H.

in reinen Industriestadten wie Brandenburg (W) und Luckenwalde (S) betragt. — Im Gegensatz zu der an- scheinend kreisfórmigen Entwicklung des Berliner Hauser- meers zeigt die Lagerung d e r Industriestandorte im Stadtgebiet auch in dem kleinen M afistab von Abb. 1 einen ausgesprochen bandartigen Charakter, der sich aus der Bindung der schwereren Industrien an die Wasser- strafien und der halbschweren Industrien an die Eisen- bahnen ergibt. Die Gesamtlagerung der schweren Industrien — Gewinnung der Steine und Erden, Metall-

gewinnung, Metallverarbeitung und Chemie — fo lg t innerhalb und aufierhalb Berlins den grofien Linien der Siedlungslandschaft, die ihr entscheidendes G eprage dem Diluvium verdankt. So reihen sich die schweren Industrien an den Wasserlaufen von Spree und Dahme innerhalb des Berlin-Warschauer Urstromtals, am Finów- und G rofi- schiffahrtskanal innerhalb des Thorner Urstromtals und in den quer dazu verlaufenden Endmoranentalern der mittleren Havel (W) und der besonders markanten Senke, die von Rudersdorf-Kalkberge uber Kónigswusterhausen nach Sperenberg (O, SO) streicht. An den Bereich dieser Wasserstrafien sind die „ I n d u s t r i e s i e d l u n g e n "

(Abb. 2) gebunden, unter denen hier dichtere Ballungen industrieller Betriebe und der zu ihnen gehórigen Ar- beitersiedlungen und órtlichen Grunflachen zusammen- g efafit werden. Langs der Eisenbahnen im Einflufibereich dieser Industriesiedlungen und an verkehrsbegunstigten Knotenpunkten der land- und forstwirtschaftlich genutzten Flachen liegen die sog. „M i s c h s i e d I u n g e n". In ihnen durchdringen kleinere Betriebe meist geringerer Frachtempfindlichkeit — des Baugewerbes, der M etall- waren- und Elektroindustrie, der Holzgewinnung und Holzverarbeitung und der pharmazeutischen Industrie — im Einflufibereich der Grofistadt die W ohngebiete aller Erwerbsschichten in lockerer Streuung. A ufierhalb der Grofistadt bilden sie kleinere landwirtschaftliche und forst- wirtschaftliche Marktzentren. Dabei haufen sich in wasser- strafienfernen Orten, wie Strausberg (O), Bernau (N) und Luckenwalde (S) leichteste Industrien der Metall- warenherstellung, der Textilgewerbe und der Konfektion.

Die vorhandenen Industriesiedlungen und Mischsied- lungen, zu denen die in Abb. 1 dargestellten Industrie­

standorte zusammengefafit sind, bilden d a s S k e l e t t d e s g e s a m t e n S i e d l u n g s o r g a n i s m u s . Neben der verschiedenen Schwere und Frachtempfindlichkeit wird sein Aufbau im einzelnen durch besondere Fuhlungs- vorteile naher der Innenstadt und durch sinkende Grund- renten und Arbeitslóhne ferner der Innenstadt bestimmt.

Die gunstigsten Erweiterungsflachen der Industriesied­

lungen liegen an der Oberhavel, am Teltowkanal und an dem schon 1910 vorgeschlagenen Nuthe-Notte-Kanal, die Erweiterungsflachen der Mischsiedlungen an den Eisen- bahnlinien in Nachbarschaft der Industriesiedlungen und inmitten der land- und forstwirtschaftlichen G ebiete1). Die grófieren l a n d w i r t s c h a f t l i c h e n G e b i e t e

') Ihre n a h e re B e g ru n d u n g b ild e t den G e g e n s ta n d eines G utachtens, das d ie g ru n d le g e n d e n S ta n d o rtfra g e n e in g e h e n d b e h a n d e lt (D. V e rf.

„ D ie In d u s trie sie d lu n g in d e r U m ge b u ng von B e rlin " , v e ró ffe n tlic h t ais S o n de rd ruck des Z e n tra lb la tte s d e r B a u ve rw a ltu n g vom 1. 3. 1933).

Eine zu sam m e n h an g e nd e B e h a n d lu n g d e r S ta n d o rtfra g e n f i i r Deutsch­

la n d siehe fe rn e r in d. V e rf. „ S ta n d o rt, L a n d e sp la n u n g , B a u p o litik " , C arl H eym a n n s V e rla g 1932.

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Ubersicht d er Industriestandorte in d e r Provinz B ran d en b u rg rd. 1 : 8 0 0 0 0 0

liegen innerhalb dieses Gebietes auf den besseren Boden.

Bis auf kleinere eingestreute Mischgebiete sind sie industriearm. Im engeren Wirtschaftsgebiet GroB-Berlin sind dies die diluvialen Grundmoranengebiete des Barnim (NO) und Teltow (S) und kleinerer hochgelegener Grundmoranenschollen im Gebiet von Nauen, W erder und Brandenburg (W) zwischen Mittelhavel und Unter- havel. Diese Gebiete sind mit verhaltnismafiig frucht- baren lehmig-sandigen Mischbóden bedeckt. Die mit W a I d bestandenen Restgebiete liegen grofitenteils innerhalb sandiger Niederungen der Urstromtaler und Endmoranen. Sie schlieften sich infolgedessen eng an die Wasserlaufe und an die Industrie- und Mischsied- lungen an. Die landwirtschaftlich genutzten G rund­

moranengebiete liegen dagegen diesen Flachen fern und stellen die Hochflachen des schwachen Reliefs der mar- kischen Landschaft dar. Auch die von gewerblichen Be- trieben fast freien „ r e i n e n W o h n s i e d l u n g e n "

und Nutzgartengebiete liegen vorwiegend im Bereich der Urstromtaler und Endmoranengebiete und nur zum ge-

ringeren Teil innerhalb der Grundmoranengebiete. Die Nutzgartengebiete der gewerblichen Bevólkerung liegen gróBtenteils im Norden von Berlin, soweit sie nicht in die Mischsiedlungen in anderen Gebieten fallen. Im Sud- westen zwischen der City und Potsdam liegen die Wohn- gebiete der wohlhabenderen Bevolkerung. Die C i t y selbst umschliefit Hirn und Herz des gesamten Siedlungs- organismus. Ihre Unternehmungslust und Organisations- kraft bestimmen die K apazitat der auf ferne Absatzmarkte angewiesenen Industrien. Die Arbeitsleistung der in ihr zusammengefafiten Verwaltungen bestimmt in steigendem M afie das Schicksal von Reich und Preuflen. Die stadte- baulichen Probleme der Innenstadt durchdringen sich da- her eng mit denen des engeren Wirtschaftsgebiets G rofi- Berlin und mit denen der gesamtdeutschen Wirtschaft.

Die steigende Konzentration von Handel und O rgani­

sation wird durch eine uberaus starkę Citywanderung deutlich gekennzeichnet. Gleichwohl wohnen innerhalb der Ringbahn immer noch etwa Ufo Millionen Einwohner, das sind zwei Drittel der gesamten Einwohner von Berlin

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1 : 8 0 0 . 0 0 0 .

oder die Halfte der Einwohner des engeren Wirtschafts- gebiets Gro(3-Berlin.

Gebunden an das Relief der Diluviallandschaft, gebunden an die O rganisationskraft der City, gebunden an die Frachtkostenvorteile der gewerblichen Betriebe langs der Wasserstraf3en und Eisenbahnen und an dereń Umschlags- punkten, gebunden an die Fruchtbarkeit der landwirt- schaftlichen Nahrflachen, nicht zuletzt auch gebunden an die Gesundheit und Arbeitsfahigkeit der berufstatigen Bevólkerung und an die Hóhe ihrer Lebenshaltungskosten, schliefien sich so die verschiedenen Arten der Siedlung im engeren W irtschaftsgebiet GroC-Berlin zu einem Gesamtorganismus von aufterordentlicher Vielseitigkeit und V ita lita t zusammen. Klarer, ais die formlosen Hausermassen der GroCstadt es zunachst vermuten lassen, trennt sich innerhalb der Stadt die City von den band- artigen Verbreitungen der Industriesiedlungen und Misch- siedlungen. A ufierhalb der Stadtgrenzen lósen sich diese zwar in stadtebaulich selbstandige Vororte auf, stehen aber noch in engster Arbeitsmarktverflechtung mit der Innenstadt. In etwa 50 km Entfernung erst liegen Tra- bantenstadte w ie Eberswalde-Finow (N), Brandenburg (W), Luckenwalde (S) und das enger mit Berlin verbun- dene Furstenwalde (O), die bei engen Bezugs- und Ab- satzverbindungen mit Berlin durch selbstandige Arbeits- markte mit abweichenden provinziellen Arbeitslóhnen gekennzeichnet sind.

E rltiuteru ng zu ob ige m Flachennutzungsplan

VO G M AN O EN E | I E N T D E N V O N ... * v o r g e s c m l a g c n eI i n o u s t b i e s i e d l u n o e n . . . ... o

UNO M IS C H S IE D L U N G E N

i n d u s t r i e z e n t r e n m i t b e d e u t e n d e m u m s c h l a g v o n E I5 E N B A H N F R A C H T E N • M ii C E N M I T 5 E D E U T E N 0 E M U M S C H L A G V O N W A S S E R — Q

F R A C H T E M G R E N Z E N G EW ERBL1CHER. UNO ST KdTISCHER 5 | EOLUNGEN •...

& R E N Z E N L A N D - UNO FOR.STWI RTSCHAFTLICHER. FLA CH E N __ _

O B E N Z E VON G R O S S - B E R L IN

GES V E R B A N D S G E B IE T 3

E IS E N B A W N , G E P L A N T ...

/ B E S T E W 6 N D W A S S E R S T R A S S E K 4 , G E P L A N T ...

, K U N S T L I C M

t N A T U R L I C M S A H N U Ó F E IN W C H N S I6 0 L U N G E N

V O R H AN D E N E 1 f M I S C H S I E D L U N G ... IHIHIHIIlll li UND G E P L A N T E J I IK1PUSTPIESICPŁ

D I E B E R L I N E R c i t y ...

S 0 N 5 T IG E ^ E I N E“ WOHN- U M Dl --Z -Z -Z -Z

Mu t z g a r t e n g e b i e t e r ’v y Y V '

W A L D & E B I E T E .... ^ Ą L A N D W l R T S C H A F T U C H E G E B I E T E . *—

M IT A B W A S i E R .V E R .R .E G N U N G 1.... '

50N5TI&E LANDWlRTSCHAFTUCHE bEBIETEMT W

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Therapie des eng. W irtschaftsgebiets Gr.-Berlin Verbirgt sich hinter der Massenhaftigkeit der Grofistadt wirklich ein derartig sinnvoller Siedlungsorganismus, so erscheint die Frage berechtigt, warum dieser besonderer Heilungsmafinahmen bedarf. — Schon dafi es besonderer Hilfsmittel, wie einer Industriekartierung (Abb. 1) bedarf, urn die Struktur des engeren Wirtschaftsgebiets Grofi- Berlin herauszuschalen, deutet darauf hin, dafi ihr die stadtebauliche Gestaltung des Wirtschaftskórpers einst- weilen nur bedingt entspricht. Das ist auch kaum anders móglich, wenn man bedenkt, dafi von den herrschenden Berliner Industrien die Metali- und Maschinenindustrie erst drei Menschenalter, die Konfektionsindustrie erst zwei Menschenalter und die Elektroindustrie kaum mehr ais ein Menschenalter zahlt, dafi sich die Bevólkerung Berlins noch wahrend des letzten Menschenalters nahezu ver- doppelt hat und dafi sich die fuhrenden Industrien Berlins in den letzten Jahrzehnten vor dem Kriege in einem steilen Aufstieg befanden, um dann in schwersten Krisen nach dem Kriege ihre W eltgeltung nur noch mit Miihe behaupten zu kónnen. W ie eine Siedlungsanatomie des Grofistadtkórpers, so wird auch eine Siedlungstherapie und eine planmafiige Entwicklung des Gesamtorganismus erst nach A blauf dieses sturmischen Wachstums móglich sein. Von den Mafilosigkeiten einer fast kolonialen Bodenspekulation abgesehen, kónnen den fruheren Ver- waltungen Berlins stadtebauliche Unterlassungssunden und insbesondere der Mangel einer klareren Trennung und Vereinigung von W ohn- und Arbeitsstatten kaum zum Vorwurf gemacht werden, wo sich die gewerblichen Arbeitsstatten, das Skelett der Grofistadt, und die City ais Sitz von Handel und Organisation vor dem Krieg in einem Zeitalter jugendlichen Wachstums befanden und wo jeder einzelne Betrieb in Industrie und Handel in taglichem W ettbewerb und Preiskampf seinen wirtschaftlichsten Standort erst suchen und behaupten mufite. Ist dieser Wachstumsprozefi auch heute noch keineswegs beendet, lafit vielmehr gerade der Tiefpunkt der jetzigen Krise er- hebliche neuartige W andlungen der zukunftigen W irt- schaftsbedingungen und des von ihnen abhangigen Grofi- stadtorganismus erwarten, so unterscheidet sich gleichwohl die gegenwartige Lage grundlegend von der fruheren siedlungspolitischen Situation. Offenbar folgen auf den hinter uns liegenden Abschnitt starksten Bevólkerungs- wachstums langere Zeiten einer Stagnation und in vielen iibervólkerten Stadtteilen sogar eine Verminderung der Wohnbevólkerung. Die Berliner Industrien kampfen um ihren Bestand. Ihre Kapazitat an gewerblichen Arbeitern wird sich unbeschadet eines Wachstums besonders ren- tabler Industriezweige in absehbarer Zeit kaum ver- mehren. Verbreiten sich vor dem Kriege die gewerb­

lichen Arbeitsstatten und Geschaftsviertel in manchester- licher Freiheit ohne Zusammenhang oder gar im Kampf mit privaten und behórdlichen Gelandeerschliefiungen, so beginnt nach dem Kriege eine neue Zeit planvoller Kor- rektur alter Spannungen zwischen wirtschaftlichen Zweck- bestimmungen und stadtebaulicher Gestaltung. Kónnte vor dem Kriege eine aufbluhende Wirtschaft auch die Unkosten stadtebaulicher Fehlmafinahmen aus ihren Uber- schussen mitfinanzieren, so wird in Zukunft bei immer scharferem W ettbewerb der Berliner Industrien mit an­

deren Wirtschaftsgebieten im In- und Ausland ihre Renta- bilitat in entscheidendem M afi von einer billigen Lebens- haltung der Arbeiter und der iibrigen Berufstatigen und v°n einer sorgfaltigen Anpassung der stadtebaulichen lnvestierungen an die Bedijrfnisse der Wirtschaft ab- hangen. Die in den nachsten Jahren zu erwartende Ver- mehrung der Belegschaften der gewerblichen Betriebe ist fur eine Oberprufung der órtlichen Standortverhaltnisse und fur Anderungen ihrer órtlichen Lagerung besonders

gijnstig. Es bedarf daher in Zukunft einer engen Zu- sammenarbeit von W irtschaft und Verwaltung, um die lnvestierungen fur Verkehr und Versorgung und fu r den Bau von Nutzgartensiedlungen der berufstatigen Be- vólkerung mit dereń Arbeitsstatten, insbes. den vorhande- nen und zukunftigen Ansiedlungen der gewerblichen Be­

triebe, in engsten raumlichen Zusammenhang zu bringen.

Eine derartige Siedlungstherapie steht vor einer Fulle der verantwortlichsten Aufgaben. Eine S a n i e r u n g d e r C i t y im lnnern dient ebenso einer Verbesserung des Wohnungswesens w ie einer Befreiung der Verwal- tungen von dem Druck der Strafie. Sie erleichtert auch eine N e u g l i e d e r u n g d e r B e r l i n e r I n ­ d u s t r i e n nach ihren standortbedingten Kostenvorteilen.

Innerhalb der Ringbahn kónnen sich weiterhin hoch- qualifizierte und fuhlungsempfindliche Industrien, w ie die Konfektion (NO), die feine Tischlerei und die feine M etall- warenindustrie (SO), konzentrieren. An den Wasser- strafien kann sich eine Dekonzentration frachtgebundener Industrien der M etallverarbeitung und Elektrotechnik aus- wirken. Leichtere Industrien, wie die Metallwarenindustrien genormter Massenartikel, die gewóhnliche Móbeltischlerei, die Textilindustrie und die Massenkonfektion, kónnen sich weiter dezentralisieren.

N e b e n e r w e r b s s i e d l u n g e n mit Nutzgarten sind innerhalb der Industriesiedlungen, Mischsiedlungen und reinen Wohnsiedlungen auf das starkste zu fórdern. Ihr zusatzlicher Bodenertrag erleichtert eine Anpassung an wechselnde Konjunkturen und kann im Verein mit billige- ren Mieten das Realeinkommen der erwerbstatigen Bevólkerung auch bei Nominallóhnen steigern, die sich den niedrigeren Nominallóhnen anderer Wirtschafts- gebiete angleichen. Da 'd ie bereitzustellenden Nutz- gartengebiete zum grófieren Teil geringere Bodenguten aufweisen und mehr ais 50 v. H. der Flachen vor ihrer Besiedlung einer mehrjahrigen M elioration bedurfen, sind hierfur endlich die erforderlichen Vorbereitungen zu treffen. Muli, Kehricht, Schlamm der G rofiklaranlagen, Lehm und Ton stehen in ausreichenden Mengen zu Meli- orationszwecken zur Verfugung. Zu ihrer Durchfuhrung uber grófiere Flachen bedarf es iedoch einer plan- mafiigen Verfijgung uber das Siedlungsland, leistungs- fahiger Siedlungstrager und einer engen Gemeinschafts- arbeit aller Verwaltungen beiderseits der Stadtgrenzen.

Am ehesten scheinen hier fur Berlin Vorschlage Leberecht Migges ausfuhrungsreif zu sein, die in Zusammenarbeit mit den zustandigen Stadtverwaltungen ausgearbeitet worden sind. Nach ihnen sollen jetzt nicht mehr ren- tierende Rieselfelder in Nebenerwerbssiedlungen von einem Morgen G rófie aufgeteilt und die Reinigung der Abwasser auf wenige G rofiklaranlagen in der A rt von Stahnsdorf beschrankt werden. Diese sollen dann die Nutzgartensiedlungen mit gut gereinigtem, fast geruch- losem Gebrauchswasser und mit Kompost versorgen. So- weit die Rieselfelder in guter Verkehrslage zu den Arbeitsstatten liegen (Abb. 2) und soweit die Frage der Entseifung der uberdungten Rieselfelder einwandfrei ge- lóst wird, durften diesen Planen kaum wesentliche Be- denken entgegenstehen. Rieselfelder. die noch nicht durch vorhandene G rofiklaranlagen aufier Betrieb gesetzt werden kónnen, werden mit geringerem Kostenaufwand nach den Vorschlagen von Karl Laux2) durch neuzeitliche F e l d b e r e g n u n g s v e r f a h r e n entlastet werden kónnen, dereń W irtschaftlichkeit in den verschiedensten Gegenden Deutschlands unter Beweis gestellt worden ist.

Bei einer Verregnung von 200 bis 300 mm Abwasser jahrlich kónnen etwa 100 000 ha der Berlin benachbarten

-) A b w a sse rw irtsch a ft durch F e ld b e re g n u n g , V e rla g E. Słein G . m b. H .. Polsdam.

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F o rtsetzung a u f S eite 115

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ENGERER W ETTB EW ER B R E IC H S E H R E N M A L

g r a n d ia n li* rT u f ln*E A“ >* r,iŁun > 'b ' J i" » " " S ' n ” » '• » •!« •

Ein Preis von 3000 M

V e rfa sse r: Prof. D r.-lng . W ilh e lm Kreis, Dresden

Ais M itte lp u n kt des H ains ist e in e Ehren- h a lle gedacht. D er heu tig e W e g zu ih r fuhrt durch ein e n „ V o r h o f" im T a lg ru n d , nicht u b e r den Yersam m lungsraum .

Ein Preis von 3000 M (zur Ausfuhrung em pfohlen). V erfasser: Prof. O sw a ld Ed.

B ieb e r, Munchen, und Prof. Josef W a cke rle , B ildhauer, Munchen

D er Entwurf ve rw irklich t den G e d a nke n des Ehrenmals durch e in e B a u gru p pe , d ie ein e V e rbin d un g von G e d a chtnishalle, Glockenturm und V ete ra ne n h eim z e ig t. Das Preisgericht hat sich b ereits beim ersten W e ttb e w e rb d a h in g e h e n d g e e in ig t, d a fi d e r Entwurf den Ausschreibungsbedingungen nicht w id e rsprich t.

la g e p la n zum Entwurf B ie b e r-W a c k e rle

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Oberschneidung d e r Terrassen, vom Tal aus gesehen

Ein Preis von 3000 M

V e rfa sse r: Prof. U lfe rt Janssen, Bild*

hauer, und Prof. H ein z W e tz e l, Arch., Stuttgart

D er Entwurf leh n t sich an d ie lan d - schaftlichen G e g e b e n h e ite n an und y e rm e id e t je d e n E in g riff in den W a ld - b estand. Im Schnittpunkt d e r T a le r ein schlichter G lockenturm . D ie lichtung w ird zu r A n la g e e in e r Terrasse ge- nutzt, d ie so g e sta lte t ist, d a li sie d ie W irk u n g des W a ld e s auf d e r H óhe nicht stórt. Beachtlich d ie naturliche Raumfolge d e r W e g e und T a ler.

Fotos K ra je w sky, C h a rlo tte n b u rg

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Ein Preis von 1500 M

V e rfa sse r: Reg.-Baumstr. H. Blecken, Reg.- Baumstr. H. Brauhauser und Architekt H.

H o lb o rn , Duisburg

D er H a in w e g an d e r schlichten Terrasse w ird mit einem to ra rtig e n Bau abgeschlossen und das M a i in Form eines Rundbaues in d ie M itte des H aines g e ste llt. Vom P reisgericht w ird e in e V e rbin d un g d ie s e r Lósung mit dem Entwurf Janssen-W etzel em pfohlen.

Foto Krajew sky, C h a rlo tte n b u rg

Ein Preis von 1000 M V e rfa sse r; D ip l.-ln g . K a rl Pfeiffer- H a a rd t, Munchen. G lo cken vo r- s d ila g O tto Schilling, A p o ld a Das M a i ist a is geschlossener kubischer Bau in e in e lid itu n g geste llt. D ie G lo cke in d e r M itte des fe ierliche n Raumes mit 4 m Durchmesser s o li taglich mit dem H am m er ange sch la g e n w e rd e n , so daO d e r Schall w e ith in ins Land d rin g t.

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GASTSTATTE „H O H E W ELT“ U N D SC H IH O TTE

Baugestaltung: Ewald Liedecke, Stuttgart Erich Kotzer, Reg.-Baumstr. a. D.

M itarbeiter Heinz Dieter

L a g e : Im Arlberg auf 1685 m Hóhe. Ein von morgens bis abends besonnter Sudhang am Fufie der Mohnen- fluh und des Kriegerhorns, am Rande einer Gelandestufe vor dem Steilabfall ins Łechtał, mit Blick auf Lech, das

Zurser Tal und die Madloch.

Gaststatte „Hohe W e lt"

A u f g a b e : Eine fur einen engeren Bekanntenkreis bewirtschaftete Alm w ar der Ausgangspunkt. Es galt, fur diesen Kreis, der sich erweiterte, ein neues Haus zu bauen, das in Unterkunft und Betrieb grófiere Bequem- lichkeit und Sauberkeit bietet, ohne durch „K om fort" zu teuren Preisen zu zwingen und das huttenmafiige Leben unmóglich zu machen. Die Aufgabe w a r also: kein Hotel zu bauen, sondern eine zu bewirtschaftende Hutte fur etwa 37 Leute.

L ó s u n g : Die Mafiverhaltnisse des Hauses werden be- stimmt von einem zweibettigen Zimmertyp, der bei be- scheidenen Ausmafien doch wohnlich und zum Schreiben und lesen geeignet bleibt (s. Seite 112). Im ersten Stock ist fur die Gaste des Hauses eine Kaffeestube und an-

schliefiend daran gegen Sudwest eine vorgebaute Sonnenterrasse, die zugleich den Schutz des Eingangs bildet. Fur die verschiedenen (insgesamt 80) Gaste, die beschaulicheren und die lebhafteren, sind drei Gast- raume bestimmt, von denen der mittlere zum Durchgangs- raum wird, wenn die Terrasse vo r dem Haus bewirt- schaftet werden kann. Das Personal w ird im alten Haus nebenan untergebracht. Eine Erweiterung des Hauses an der Kuchenseite ist vorgesehen.

K o n s t r u k t i o n : Die Fundamente betoniert unter ausschliefilicher Verwendung des durch die Grabarbeiten zutage gefórderten Gerólles, ebenso der Kuchenteil. Der ganze ubrige Bau: Holzskelett in Schneiderbau- weise. Die Stander 14/14 cm, dazwischengespannt Platten, ihrerseits bestehend aus zwei Holzplatten, zwischen die eine schwerentzundliche Hobelspanmasse geprefit ist. Das Dach ist mit 0,6 mm Tecuta-Bronce ge- deckt. Aufien horizontal gefalzte Schalung, innen vertikal genutete Schalung. Die W arm ehaltung hat sich ais sehr gut erwiesen. Samtliche Holzwande — auch aufien —, Bóden und Decken sind unimpragniert stehengeblieben und werden jetzt goldgelb bis braun. Farbgebung durch bunte Laufer, Teppiche, Tischdecken und Yorhange. Durch-

„H o h e W e lt" von Sudosten Foto Buck, B regenz

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ObergeschoflgrundriB M . 1:250. Im 2. GeschoB trełen an Stelle de r Kaffeestube 3 Normalzimmer.

Das Bad befindet sich ebenfalls im 2. GeschoB

Terrasse

ErdgeschoflgrundriBM.t:250. DarunterUntergeschoB mit Schiraum, Heizung, Vorratsraumen und Keller

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N orm a lzim m e r d e r „H o h e n W e lt"

weg Doppelfenster in Kastenform, nur in der Kaffeestube ineinanderliegende gekuppelte Doppelfenster, nach innen um 180 Grad umlegbar. Warmwassersammel- heizung. Fliefiendes Kalt- und Warmwasser im ganzen Haus. Dies ist nicht nur eine Frage der Annehmlichkeit, sondern ebenso der einfachen Bewirtschaftung. Die Wasser- und Heizungsinstallation verlauft an den inneren W anden in Kasten, die - zu óffnen sind. W egen der Frostgefahr stehen die Heizkórper nicht unter dem Fenster, sondern am Waschbecken. Dies hat den Vorteil des leichten Trocknens von Handtuchern, Kleidern und Stiefeln.

B a u z e i t : Planung September 1930, fast gleichzeitig Beginn der Grab- und Betonierarbeiten. Die Abbinde-

arbeit erfolgte in Lindau. Befórderung der Einzelteile ab Station Langen auf Schlitten uber den Flexenpaft.

Aufschlagen: Dezember 1930. Ausbau wahrend des Winters. Belegung: Ostern 1931.

B a u k o s t e n : Einschliefilich der eingebauten Betten, Schranke, Bankę und Tische rund 90000 RM, d. h. je Bett rund 2500 RM, je cbm rund 36 RM.

Bei der Bausumme ist zu berucksichtigen, d a fi die An- fahrt von der nachsten Bahnstation vier Schlittenstunden betragt. Die Beforderungskosten lassen sich jedoch nicht genau ausziehen, da die Lieferungen teilweise a b W e rk - statt, teilweise frei Bahnstation, teilweise frei Lech ver- rechnet wurden. Sie betragen jedoch mindestens 20 v. H.

der Bausumme.

Gestaltung des Normalzimmers M. t : 60

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Schihutte der Akademischen Gesellschaft „Sonderbund" in Stuttgart

Wohnraum abgełrennt, zugleich Waschraum. Kuchen- herd und Zimmerofen sind kombiniert. Beide Schlaf­

raume sind ebenfalls vom W ohnraum aus zuganglich. Sie enthalten je zwei nicht eingebaute Betten, M atratzen- lager und Schranke fur eine normale Belegschaft von elf Mann. Der Vorraum ist so grofi, d a fi er nicht nur zum Trockenstellen der Schier genugt, sondern d a fi auch das Wachsen und kleine Reparaturen dort besorgt werden kónnen. Eine Falltreppe fuhrt nach oben zum Dachraum, wo die Koffer und die nicht gebrauchten Gegenstande und Betten untergebracht werden. Durch eine Lukę ist ein einfacher Erdkeller zuganglich. Es wurde damit bew ufit von einer zweigeschossigen Anlage abgesehen, bei der die Schlafraume oben gelegen waren. M afi- gebend dafur war, d a fi die mit Tabak, Efigeruchen, Schiwachs und trocknenden Kleidern verdickte Luft nach oben dringt, wenn die Treppe aus dem W ohnraum nach oben geht, dafi aber die oberen Raume nicht erwarm bar sind, wenn die Treppe in den Vorraum gelegt wird.

W eiter herrscht erfahrungsgemafi von den Schlaf- raumen, w o die Rucksacke mit den Vorraten, dfer Wasche und allerlei Bedarfsgegenstanden aufgehangt sind, zum W ohnraum ein lebhafter Verkehr, der ebenerdig viel weniger stórt ais uber eine Treppe. Endlich sind die Schlafraume leicht zu temperieren, was besonders bei Krankheitsfallen wichtig ist. Die W andę zwischen W o h n ­ raum und Schlafraumen sind nicht isoliert, so d a fi die Schlafraume temperiert sind, und nicht die feuchte Kalte der Dachraume haben. Die dreiseitige Umbauung des Wohnraumes w irkt sich warmetechnisch recht gunstig aus.

K o n s t r u k t i o n : Unter den belasteten Pfosten ins- gesamt 14 Betonfundamentpfeiler, dazwischen mit un- behauenen Steinen ausgebeigt. Die Holzkonstruktion zimmermannsmaftiges Fachwerk; innen und aufien doppelt geschalt. Zwischen den aufieren Schalungen Dachpappe, zwischen den inneren Kartonpappe. Diese Konstruktion hat sich warmetechnisch ais vo lla u f genugend erwiesen.

Dachdeckung zwei Lagen Pappe und Palasit. In den Schlaf- und Nebenraumen einfache Fenster. Im W o h n ­ raum vollstandig nach hinten umklappbare, in sich lie- gende und gekuppelte Doppelfenster. N u r Fenster und Laden erhielten deckenden Olfarbanstrich, samtliche ubrigen Holzteile sind ohne Praparierung geblieben.

A u f b a u : Erdarbeiten durch jungę Mannschaft des Bundes. Abbinden durch den Zimmermann an O rt und Stelle. Bauzeit N ovember 1931 bis Januar 1932. Die Arbeiten an Licht, Wasser und an der Terrasse werden in den nachsten Ferien fortgesetzt.

A u f g a b e : Zugrunde lag das Erlebnis kameradschaft- lichen Zusammenschlusses bei gemeinsamen Schifahrten und gemeinsamer Huttenbewirtschaftung im Gebirge.

Es sollte eine Hutte gebaut werden zur Unterkunft von einem Dutzend Mann wahrend der Ferien, die selbst wirtschaften. Daneben sollte die Hutte auch brauchbar sein zum A ufenthalt alterer Angehóriger des Bundes, unter Umstanden mit Frau und Kindern.

L ó s u n g : M ittelpunkt ist der W ohnraum mit dem Ofen.

Er ist auf drei Seiten umbaut. nach vorne aus dem Bau- kórper herausgestofien. Eine nach drei Seiten gleich schóne Aussicht w ird einbezogen und der Raum den ganzen Tag besonnt. Entlang dem Fensterfries und ent- lang den W anden zieht sich eine Bank, zwischen der die Tische nach A rt der Belegschaft verschiedenartig zu- sammengestellt werden kónnen. Die Kuchę ist vom

GrundriB de r Schihutte M . 1 :100

113

(12)

Wohnraum de r Schihutte

B a u k o s t e n :

Rohbau (einschlieftlich Dachdeckung) . . . . 4565,40 RM G e sam tinneneinrichtung... 1093,55 RM Befórderungskosten... 957,10 RM Bauplatz und G e b u h re n ... 250, RM Sonstige Unkosten (Vereinseintragung, Porto,

Werbung, Versicherung, Spesen, Zólle) . 512,10 RM 7378.15 RM In den Preisen fur Rohbau und Inneneinrichtung sind weitere Befórderungskosten eingeschlossen. Kamin und einzelne Einrichtungsgegenstande wurden gestiftet.

F i n a n z i e r u n g :

Bausteine (Beitrage des B u n d e s )... 3657,75 RM Darlehen ... 3720,40 RM 7378.15 RM

Rechtstrager ist ein innerhalb des Bundes gegrundeter e. V.

Zinsendienst, laufende Ausgaben und Ruckzahlung der Darlehen erfolgt aus Einnahmen durch Huttengebuhren und Beitritt zum Verein. Die Huttengebuhren betragen, gestuft nach A lter und Verdienst, je Nacht 0,50 bis 1,50 RM.

Fur Nichtmitglieder des Huttenvereins erhóht sich der Bei- trag um 0,50 RM, die jedoch auf die Vereinseintrittsgebuhr angerechnet werden. Die Mitgliedschaft zum Verein w ird durch eine einmalige Zahlung von 30 RM erworben. Es ist mindestens mit folgenden Einnahmen zu rechnen-.

Weihnachten

10 Tage 12 Mann = 120 Kopftage 50 Pfg. Geb. = 60 RM Febr.-Marz

10 Tage 8 Mann = 80 „ 75 „ „ = 60 RM Ostern

2+ 10 Tage 8 Mann = 160 „ 50 „ „ = 80 RM Sommer insgesamt 100 „ 75 „ „ = 75 RM

Einnahmen 275 RM

Zinsendienst: 4 v. H. von 3720,40 RM = 148 RM Rest fur Ruckzahlung, Erneuerungen usw. = 127 RM Die Sicherheiten liegen in einer tatsachlich starkeren Be- legung, durchschnittlich hóheren Gebuhren und Nicht- einrechnung der Yereinseintrittsgebuhr.

Fenster des Wohnraums M . 1 :6 . Vertikal- und Horizontalschnitt

Da das Haus den grólłten Teil des Jahres le e r steht, w aren starkę la d e n not- wendig. Das im Wohnraum umlaufende Fensterfries e rg ob herunterklappbare Laden, die von innen hochzuziehen sind. Da entlang dem Fensterfries eine Bank verlauft, sind die Fenster um 180“ umlegbar. Die Bank ist vom Fenster so weit abgeruckt, d a li auch bei geóffnetem Fenster bequem zu sitzen ist.

114

(13)

A natom ie und Therapie d e r Reichshauptstadt (Fortsetzung von Seite 106) landwirtschaftlichen Gebiete die bisher zu Hóchst-

ertragen fehlenden Niederschlagsmengen nebst den er- forderlichen Dungstoffen erhalten und etwa den doppel- ten Ertrag bringen, ohne dafi diese A rt der Abwasser- beseitigung grófiere Unkosten bereitet ais bisher. Damit erhalten die landwirtschaftlichen Nutzungsflachen im en­

geren W irtschaftsgebiet GroC-Berlin erhóhte Bedeutung (Abb. 2). Infolge frachtgunstigster Lage beliefen sie seit jeher den Berliner M arkt mit frischen unveredelten Er- zeugnissen aller A rt und unterscheiden sich von den ferner liegenden landwirtschaftlichen Gebieten durch eine auf- fallend geringe Veredlungswirtschaft. Nach Durchfuhrung der Feldberegnung kónnen sie in noch gróflerem Umfang auf intensiven Gemuse- und Hackfruchtbau umgestellt werden. Allerdings bedarf es auch zu ihrer landwirt­

schaftlichen lntensivierung einer grofiflachigen Zusam- menfassung der Landgemeinden zu Beregnungsgenossen- schaften, einer engen Zusammenarbeit der Stadt Berlin und der umgebenden Landkreise und einer planmafligen

Fernhaltung von Splittersiedlungen der nichtlandwirtschaft- lichen Bevólkerung, die in den industriefern gelegenen landwirtschaftl. Gebieten ohnehin unwirtschaftlich sind.

M ag es auch eines oder mehrerer Jahrzehnte bedurfen, um das engere Wirtschaftsgebiet G ro6-Berlin in Richtung eines derartigen Wunschbildes zu entwickeln, so wird doch fortan jede siedlungstechnische Mafłnahme, die zwingende Bindungen der órtlichen Standortverhaltnisse beachtet, die Wirtschaftlichkeit der Gesamtsiedlung stei- gern. Es darf ais ein positives Ergebnis der gegen- wartigen N otzeit gewertet werden, d a fl sie die w irt­

schaftlichen Daseinsbedingungen der Reichshauptstadt klarer erkennen liefi ais bisher. Móge es dem ziel- bewufiten Einsatz der aufierordentlichen Krafte von fiin f Millionen Menschen gelingen, die Struktur des engeren Wirtschaftsgebietes Grofl-Berlin zu wandeln und mit einer wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Gesundung der Reichshauptstadt den Grund zu einer neuen Blute GrofJ-Berlins zu legen.

DER W ETTBEW ERB

K U N S TA U SS TELLU N G SG EB A U D E M U N C H E N

Regierungsbaum eister Karl ErdmannsdorFFer, Munchen Beim Munchner Kunstausstellungsgebaude handelt es sich um ein Bauwerk von w eit mehr ais órtlichem Interesse;

denn trotz aller N o t haben die jahrlichen grofJen Munch­

ner Kunstausstellungen — untrennbar mit dem Begriff

„G laspalast" verbunden — wenig von ihrer internationa- len Bedeutung verloren. Bevor ein kurzer Bericht uber das W ettbewerbsergebnis gebracht wird, dem eine Aus­

wahl der wichtigsten Arbeiten folgt, sei es gestattet, kurz auf die stadtebaulichen Grundlagen und die Ausschrei- bung des W ettbewerbs einzugehen.

D e r B a u p la tz im S ta d to rg a n is m u s

D ie G r u n f l a c h e . Der etwa 41 000 qm gro6e alte Botanische Garten w ird im Suden von der Elisenstrafle begrenzt, auf den ubrigen Seiten von den beiden Armen der SophienstraGe bogenfórm ig umfafit. Entlang der Nordseite w urde 1853/54 der etwa 11 000 qm uber- deckende Neubau des Industrieausstellungsgebaudes, eben der alte Glaspalast, errichtet. Infolge der damit verbundenen Verkleinerung der Freiflache auf etwa 27 000 qm verkummerte der Botanische Garten ais wissen- schaftliche A nlage mehr und mehr, gewann dafur je- doch ais Grunflache 'inmitten der sich verdichtenden G rofistadt erheblich an Bedeutung. Der zum Teil noch aus der Grundungszeit stammende schóne Baumbestand sowie die Lage abseits vom Strafienlarm des Hauptver- kehrs liefien ihn zur wichtigen — weil einzigen — Er- holungsflache im Westen der Altstadt und in unmittel- barer Nahe der Verkehrsbrennpunkte Stachus — Bahn- hofplatz werden. Es ist daher nicht verwunderlich, da6 nach der Glaspalastkatastrophe 1931 verschiedentlich Stimmen iaut wurden, die eine vóllige Freihaltung der gesamten Flachę fur alle Zeiten verlangte. Wenn nun auch fur ein neues Kunstausstellungsgebaude kein anderer Bauplatz ernstlich in Betracht kam, so muG doch die Erhaltung einer móglichst grofłen zusammenhangen- den Freiflache unter weitgehender Schonung des vor- handenen Baurnbestandes ais eine der wichtigsten stadtebaulichen Forderungen angesprochen werden.

D ie V e r k e h r s l a g e . Es wurde schon erwahnt, d a6 der alte Botanische Garten abseits des Hauptverkehrs, wenn auch in nachster Nahe davon, gelegen ist. Damit

ist allerdings nicht gesagt, da6 die ihn beruhrenden Strafien keine Verkehrsbedeutung besitzen. Die Elisen- strafie im Suden ist vielmehr eine wichtige Entlastungs- strafie fu r die sudlich der Justizgebaude zum Bahnhof- platz fuhrende Prielmayerstrafte, umsomehr, ais sie eine Umgehung der „Verkehrsschleusen" am Stachus und am Bahnłiofplatz ermóglicht. Nicht minder wichtig ist die senkrecht auf den alten Botanischen Garten zufiihrende ArcisstraBe und der anschlieflende W estbogen der Sophienstrafie. Zusammen mit letzterem bildet die Arcisstrafie die einzige ungebrochen durchlaufende Ver- bindung vom Bahnhofplatz nach dem Westen Schwabings (Elisabelhplatz), dereń Bedeutung sich bei einer spateren Verlegung des Bahnłiofs nach Westen noch steigern wird. Erwahnt sei, da6 die Arcisstrafie den Kónigsplatz mit seinen beiden Kunstausstellungsgebauden und den Platz auf der Ruckseite der beiden Pinakotheken be- ruhrt, ein Umstand, der freilich mehr von ideellem ais praktischem Interesse ist und der beim W ettbewerb ver-

1 Lage des B au g eltin d es im S ta d to rg a n is m u s 1 : 1 0 0 0 0

1 A lte r G laspalast. 2 A lter Botanischer G a rten . 3 A lte r Justizpalast.

4 N eu er Justizpalast. 5 Zoologisches Institut. 6 Schule. x Verkehrs- schleusen mit Regelung. Neue Baulinie

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5 und 6 Dor z w e ite Preis. Verf. Reg.-Baurat Karl Hocheder und Reg.-Baurat Karl Badberger, Miinchen. Bauanlage im Westen, die Hauptraume um einen Innenhof gruppiert. Der Hauptzugang erfolgt von N orden, die Anfahrt von Siiden, eine Lósung, die ais sehr gliick- lich bezeichnet wurde

4 Ein A n k au f. Verfasser Reg.-Baumeister Reissinger, Diisseldorf- Bayreuth. Die Losung ist eine V a ria n te des obigen Preises, ausstellungs- technisch gut, an diesem Platz etwas frem d

2 und 3 Ein d r itt e r Preis. V e rf. Reg.-Baumstr. Hans Reissinger, Dusseldorf-Bayreuth. H auptbau in Nordsudrichtung. Eingang zu einer W a n d elh a lle entwickelt, welche den Schliisselpunkt fur mehrere Flugel- bauten und Freihófe bildet. Die gegen W esten offenen Hofe wurden beanstandet, die im G anzen ausstellungstechnisch sehr gute Losung hervorgehoben

'i' 1' i' W I I I T HAUPT- f INC, ANC,

ARClSUPASSE

FUHRi/NOS L I N I L ---

116

(15)

7 ~ 9 Ein A n k a u f. Verfasser Post- b a u ra t Heinrich G o tzg e r, Munchen.

Es w urde die schlichte, sparsame Bau- gestaltung betont, das Fehlen eines zusam m enhangenden Ausstellungs- raumes beanstandet

r

8

Text a u f Seite 119

r / I B ® 11—13 D er erste Preis. V e r f . R e g .-B a u m s tr. C le m e n s B óhm u n d

J lf llH B IH M

J 1 t A r c h ite k t E d u a rd F t-ld p a u s c h , A u g s b u r g . G r o f ie r A u s s le llu n g s ra u m , um einen Hof kleinere Raume und im N orden vier Pavillons. Klarę, ausgewoger.e, zweckm afiige Lagerung de r Baumassen

10 Ein v ie r t e r Preis. V erf. Baudirektor Lois W elzenbacher, Inns­

bruck. H auptbau an de r Elisenstrafie; von hier zweigen drei Einzel- bauten a b , je d e r mit eigenem Zugang usw. Gunstig die Heraus"

nahme de r Ehrenhalle und de r Gastraume und die gślockerte, aus- stellungsmaflig gute und rationelle Lósung

(16)

schiedentlich uber Gebuhr in den Vordergrund gescho- ben wurde.

D ie P l a t z w a n d e . Der wichtigste Bau an den an- liegenden Strafien ist ohne Zweifel der alte Justizpalast, weitaus die bedeutendste Leistung unter den grofien Re- prasentationsbauten, welche das ausgehende 19.^ Jahr hundert in Munchen hervorgebracht hat, von Friedrich von Thiersch 1887 bis 1897 in f r a n z ó s is c h - klassischer Barockarchitektur erbaut. Unmittelbar wesMioh schliefit der Neue Justizpalast an, bei dem der gleiche Architekt, der eklektizistischen Zeitstrómung folgend, in bewufitem Gegensatz zum Altbau eine Wiederbelebung des hei- mischen Ziegelrohbaues mit farbig behandelten Flachen anstrebte. Dieser zweiturmige Bau erschwert infolge seiner nach Umrifi und Farbę recht unruhigen Erscheinung und seiner Lage gegenuber der Mitte des Bauplatzes jeden Versuch einer stadtebaulichen Bindung zwischen dem Ausstellungsneubau und dem alten Justizpalast aufierordentlich. — Die Hauser am Westende der Elisen- strafie und an der Osthalfte der Sophienstrafie zeigen einfache, ruhige Miethausfronten aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts; die unmittelbar óstlich der Arcis- strafie liegenden sind nicht besonders schón, wurden aber im Zusammenhang mit dem W ettbewerb zu Unrecht ais ausgesprochen hafilich bezeichnet. — Am westlichen Arm der Sophienstrafie ist die Bebauung nicht wie am óstlichen der Strafienkrummung gefolgt. Hier befinden sich wissenschaftliche Instftute des Staates.. am weitesten westlich an der Luisenstrafie der erst 1931, kurz vor der Glaspalastkatastrophe begonnene Neubau des Zoo- logischen Instituts. Das zugehórige schiefwinklige Garten- stuck zwischen Sophien- und Luisenstrafie wird bis zum letzten Ouadratmeter fiir wissenschaftliche Zwecke be- nótigt, so dafi der naheliegende Gedanke einer Strafien- verlegung bzw. der Schaffung eines grofien Platzes zwischen dem Schulhausbau Theodor Fischers und dem Kunstausstellungsgebaude ais vóllig undurchfuhrbar aus- scheiden mufite. — Am Osteingang zum alten Botanischen Garten steht ein kleiner Portalbau, eine der liebens- wurdigsten Schópfungen des Munchner Fruhklassizismus.

Seine Erhaltung w ar auch im Wettbewerbsprogramm verlangt. — Eine besonders stark betonte Achse fehlt. Die Arcisstrafie kann nur bedingt ais solche angesprochen werden, noch weniger die kurze Luitpoldstrafie, die zum Hinterhof eines grofien Warenhauses fuhrt. Die Achse des alten Justizpalastes, entschieden die wichtigste, die vorhanden ist, liegt so weit óstlich, dafi sie fur das Kunst­

ausstellungsgebaude kaum mehr in Betracht kommt.

D e r V o r e n tw u r f P rofessor A bels und d e r W e t t ­ b e w e rb

Der im Auftrag des bayerischen Unterrichtsministeriums von Professor Abel gefertigte, aufierordentlich sorgfaltig durchgearbeitete Vorentwurf im Mafistab 1 :200 (DBZ 26/1932) war óffentlich ausgestellt, bevor einem Land- tagsbeschlufi entsprechend der W ettbewerb ausge- schrieben wurde. Diese vorherige óffentliche Austellung hat zweifellos unter der Mehrzahl der Wettbewerbs- teilnehmer eine gewisse Befangenheit verursacht. Die Gegner des Abelschen Entwurfes — meist zugleich Ver- teidiger der bisherigen von West nach Ost durchlaufen- den Grunflachenanordnung — haben sich bei ihren Lósungen vielleicht noch konservativer an den alten Glas- palast angeschlossen, wie dies sonst der Fali gewesen ware. Im Gegensatz dazu hat ein G rofiteil der Be- werber schon deshalb den Grundgedanken des Abel- entwurfes — Stellung des Hauptbaues im Westen — mehr oder weniger aufgegriffen, weil die Meinung weit ver- breitet war, das Preisgericht wurde jede andere Lósung von vornherein nicht zum Zug kommen lassen.

A ussch reibu n g u n d P r o g r a m m des W e tt b e w e r b s Das zum besseren Verstandnis des W ettbewerbs Wichtige sei im Auszug aufgefuhrt: Teilnahmeberechtigt die in Bayern geborenen oder ansassigen Architekten deutscher Zunge. — Die mit einem Preis bedachten oder an- gekauften Entwurfe gehen zur freien Benutzung in das Eigentum des bayerischen Staates uber. Die W ahl der mit der Ausarbeitung eines Ausfuhrungsentwurfes sowie mit der Bauleitung zu betrauenden Architekten bleibt un- abhangig von dem Ergebnis des W ettbewerbes der freien Verfugung des Staatsministeriums fu r Unterricht und Kultus vorbe'halten.

B a u p r o g r a m m : Gesamtgrundflache der nutzbaren Ausstellungsraume 8000 qm ; die Ausfiihrung mufi in Teil- abschnitten von 5000 qm (1. Bauabschnitt) und 3000 qm (2. Bauabschnitt) móglich sein. Hof- oder Gartenraume fur Plastiken und Fresken sind verlangt, ferner Verwal- tungsraume, Kasse, Hausmeisterwohnung usw. — Es wird W ert darauf gelegt, dafi eine grófiere zusammen- hangende Anlagenflache vor der Nordseite des alten Justizpalastes von der Bebauung freibleibt. Eine W eiter- fuhrung der Arcisstrafie durch das Baugelande ist nicht beabsichtigt. (Auf die dem Abelschen Vorentwurf zu- grunde liegende gleichzeitige Verwendbarkeit der Haupt- halle ais Konzertsaal w ar verzichtet worden.)

A u s a r b e i t u n g : M afistab des Lageplans und eines isometrischen Luftbildes 1 : 1000, der Grundrisse und An- sichten 1 :500, des Hauptschnittes 1 :200. Darstellung aller Piane in Schwarz-Welfi-Zeichnung mit dunkel angelegten Fenstern. M odelle und Schaubilder sind nicht zugelassen und werden von der Beurteilung ausgeschlossen (sie wur­

den nicht aufgehangt).

Das U rte il des P re is g e ric h ts

Das Preisgericht, das unter dem Vorsitz von Geheimrat Dr. Theodor Fischer tagte, hatte keine leichte Arbeit.

Wenn es bei der grofien Zahl von 498 W ettbewerbs- entwurfen die eine oder andere bemerkenswerte Lósung ubersehen haben sollte, so kann man ihm dies nicht ernst- lich zum Vorw urf machen. Man bekam jedenfalls den Eindruck, d a fi die besonders klaren und eindrucksvollen Lósungen mit ganz wenigen Ausnahmen in die engere W ahl gezogen wurden. Das soli nun keineswegs heifien, dafi unter den ausgeschiedenen Entwurfen nicht noch viele sehr gute Arbeiten gewesen waren, die in formaler Hinsicht zum Teil mehrere der „E ngeren" an W ert nicht unwesentlich ubertrafen. Bei der Burteilung der ein- gereichten Entwurfe scheint das Preisgericht das Haupt- gewicht auf die stadtebauliche Einfugung und die aus- stellungstechnische Gesamtlósung gelegt und danach die besten und die interessantesten Arbeiten ausgewahlt zu haben. Die Fragen der formalen Gestaltung, der Einzel- durchbildung, der Belichtung u. a. wurden dagegen wohl erst in zweiter Linie gewertet. Versucht man an Hand der Urteilsniederschrift herauszuschalen, w a s d a s P r e i s ­ g e r i c h t j e w e i l s f u r b e s o n d e r s g u n s t i g u n d w i c h t i g h i e l t , s o kommt man zu folgendem Ergebnis:

S t a d t e b a u I i c h : Stellung des Hauptbaukórpers in Nord-Sudrichtung auf der Westseite des Bauplatzes;

Seitenhallen entweder gegen Westen oder óstlich langs der Nordseite des alten Botanischen Gartens. kurzer Flugel langs der Elisenstrafie zur Abdeckung des neuen Justizpalastes. Zusammenhangende Grunflache im Suden oder Osten, Erhaltung des Baumbestandes. W eiter- gehende Beschneidung der Grunflache nur vertretbar bei besonderen stadtebaulichen Vorteilen der Gruppierung.

A u s s t e 11 u n g s t e c łi n i s c h : Ein g ro fie r zusammen- fassender Raum von m afiiger Hóhe erwunscht, jedoch nicht Bedingung; kleinere Ausstellungsraume in Seiten-

118

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14 Ein d r itt e r Preis. Verf.

Reg.-Baumstr. Theo Pabst, M unchen. H auptbaukórper Nordsud zweistóckig in ge- schickter A nordnung. Zu- sam m enhangender G a rten - teil mit Sudlage. Eingang im W esten etwas versteckt, verkehrstechnisch jedoch gut

16 Ein A n k a u f. Verfasser Reg. - Baumeister Gustav G sanger, Munchen. Langer Bauteil Ostwest in G e- schossen. Eine de r sparsam- sten Verw endungen des Bau- platzes unter Verw endung des Baumbestandes (unten

erster Bauabschnitt)

14

15 Ein v ie r t e r P reis. V erf. Reg.-Baumstr. Heinz SchmeiGner, Mit- a rb eite r Reg.-Baumstr. H erbert Landauer und Reg.-Baumstr. G eorg Lotz, Munchen. Schwerpunkt und Eingang im W esten. Luisenstrafte zu einem Platz ausgeweitet, d e r im Verhaltnis zu den Baukórpern ais zu groO empfunden w u rd e. G a rten schon umrahmt. A uf einen Saal- bau wurde zugunsten von kleineren Baugruppen verzichtet

18 Ein v ie r t e r P reis. Verfasser Uli Seeck und J. H. Rosenthal, Reg.- Baumstr. und Architekten, Munchen. Bau an de r N ordseite mit guter Anordnung d e r Ausstellungsraume

17 (Bild s. Seite 117) Eine B elobung. Ver- fasser Hans H olzbauer, Holzhausen. Langsbau an der N ordseite. Eingang an der Ostseite verkehrstechnisch bedenklich. An der Arcis- straOe zu wenig Verkehrsflache. Raum- anordnung ausstellungstechnisch zu wenig variabel

19 Eine Belobung. Verfasser Prof. O . O . Kurz, Munchen. V or dem alten Justizpalast wird ein abgegrenzter Vorhof vorgesdilagen, um eine Isolierung der Justizgebaude zu verm eiden.

Haupteingang gegenuber dem M ittelb au des alten Justizgebaudes mit den Y erw altungen u. a.

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flugeln oder Pavillons, zum Teil im ersten, zum Teil im zweiten Bauabschnitt, mit der Móglichkeit weitgehender Unterteilung (fur Sonderausstellungen und die Aus- stellungen der in sich abgeschlossenen Kunstlergruppen).

Raume móglichst nur im Erdgeschofi, wenigstens keine Hauptausstellungsraume in Obergeschossen. Ein oder mehrere Hófe.

E i n g a n g e u n d Z u f a h r t : Haupteingang mit Zu- gangsmóglichkeit vom Lenbachplatz (durch das Tor des alten Botanischen Gartens), Anfahrt an der Elisenstrafie, jedoch etwas hinter die Baulinie zuruckgesetzt. Haupt­

eingang im Westen mit davorgelegtem Platz an der Luisenstrafie nicht besonders glucklich. Nebeneingang von der Arcisstrafie vorteilhaft.

Die vom Preisgericht hervorgehobenen Arbeiten lassen sich ungefahr in drei Gruppen einteilen:

E r s t e G r u p p e : B a u a n l a g e i m W e s t e n . Unter diese Gruppe fa llt der 2. Preis (Hocheder-Badberger), ein 3. Preis (Reifiinger), ein 4. Preis (Stamm) und ein Ankauf (Gótzger). Gemeinsam ist diesen Entwurfen das Bestreben, durch eine stark betonte Abriegelung in nord- sudlicher Richtung vor dem alten Justizpalast eine platz- artige Anlage zu schaffen, was allerdings durch den un- ruhigen Bau des neuen Justizgebaudes erschwert wird.

Die Verfasser des 2. und 3. Preises, bei denen dieser Ouerriegel hinter die Flucht der Arcisstrafie zu liegen kommt, schieben langs der Elisenstrafie einen niederen Seitenflugel vor, der den neuen Justizpalast unten etwas abdeckt und damit in der Erscheinung zuruckdrangt. Der 4. Preis legt den Ouerriegel noch vor den neuen Justiz­

palast, beschneidet damit aber die Grunflache ganz aufierordentlich. M it zu dieser ersten Gruppe kónnte man noch den 4. Preis von W elzenbacher, den Ankauf Reifiinger und eine Belobigung rechnen; hier fehlt aller­

dings der stark betonte Ouerriegel. W elzenbacher legt einen schmalen Hauptbau an die westliche ElisenstrafJe und ordnet drei Pavillons sagezahnartig langs des West- bogens der Sophlenstrafie an, wodurch die Freiflache nur wenig beschnitten w ird ; sehr geschickt wird dabei der Blick von Norden her durch das freistehende Cafe mit anschliefiender Pergola vom neuen Justizpalast abgelenkt und auf den alten gelenkt. Der Ankauf Reifiinger ver- dankt seinen Erfolg mehr den ausstellungstechnischen Vorteilen ais der stadtebaulichen Einfugung.

Z w e i t e G r u p p e : H a u p t b a u i m W e s t e n , S e i t e n f l u g e l o d e r P a v i l l o n s l a n g s d e r N o r d s e i te . Fur diese Gruppe, zu der der 1. Preis (Bóhm - Feldpausch), ein 3. Preis (Pabst), ein 4. Preis (Schmeifiner), ein Ankauf (Schneider) und zwei Belobi- gungen gehóren, scheint sich besonders Professor Bonatz eingesetzt zu haben. Infolge der Verlegung der Seiten- bauten an die Nordseite kann die Abriegelung des Platzes weiter westlich erfolgen; die Grunflache wird schmaler, aber langer, die Nordseite des Platzes erhalt einen klaren Abschlufi. Durch die Bauten langs der Nordseite gewinnt die Erholungsflache an W ert, da bei der Munchner Bevólkerung der Aufenthalt vor langen, ostwestlich gerichteten Gebaudefronten an kuhlen Fruh- lings- und Herbsttagen wegen der besonnten W andę be­

sonders beliebt ist. M it einer Ausnahme finden w ir auch bei den Entwurfen dieser Gruppe durch langere oder kurzere Seitenflugel langs der Elisenstrafie eine Bindung mit den Justizgebauden angestrebt. Ausstellungstechnisch wurde die Anordnung von Einzelpavillons, zum Teil mit dazwischenliegenden Hófen, sehr gunstig beurteilt.

D r i t t e G r u p p e : B a u a n l a g e i m N o r d e n a n S t e l l e d e s a l t e n G l a s p a l a s t e s . Von den drei Gruppen kam diese, wenn man so sagen darf, am schlechtesten w eg; konnte sie doch von den acht Preisen

nur einen 4. (Seeck-Rosenthal), einen Ankauf (Gsanger) und zwei Belobigungen (Kurz, Holzbauer) zugeteilt er- halten. A uf den ersten Blick erscheint das um so ver- wunderlicher, ais hier die w ertvolle zusammenhangende Grunflache im Suden unter vólliger Schonung des vor- handenen Baumbestandes erhalten bleibt und die bei der zweiten G ruppe erwahnten sonnigen Sudwande die denk- bar grófłte Ausdehnung erhalten. Bei naherer Unter­

suchung ergibt sich allerdings, d a fi diesem Vorteil, der vom Preisgericht durchaus gew ijrdigt wurde, nach An- sicht der Preisrichter mehr oder weniger starkę Nachteile in ausstellungstechnischer Beziehung gegeniiberstehen.

Eine Ersparnis an uberbauter Flachę w ird nur durch A n­

lage eines oder mehrerer Obergeschosse erreicht, wobei zum Teil auch Hauptausstellungsraume nach oben gelegt werden mussen und die unteren Raume nur Seitenlicht erhalten. Auch die Eingangsfrage ist bei den Arbeiten dieser Gruppe nicht durchweg glucklich gelóst. Der 4. Preis (Seeck-Rosenthal) und der Ankauf Holzbauer haben auf eine stadtebauliche Bindung mit den Justiz­

gebauden bew ufit verzichtet; der Entwurf Kurz versucht dies durch Vorrucken der Haupthalle nach Siiden und seitliche Baumpflanzung, Gsanger ordnet einen niederen Ouerriegel d o rt an, wo bei der zweiten Gruppe die Haupthalle liegt.

Z u s a m m e n f a s s u n g : Das Preisgericht hat den Grundgedanken des Abelschen Vorentwurfes, die A nord­

nung einer N ordsudhalle im Westen des Bauplatzes, ais richtig anerkannt. Im ubrigen hat es Entscheidungen ge- troffen, die eher einer Kritik des erwahnten Vorentwurfes gleichkommen, so insbesondere hinsichtlich der Lage des Haupteingangs unmittelbar an der Elisenstrafie. der starken Achsenbeziehung auf die unbedeutende Luitpold- strafie, des Fehlens von Hófen u. a. W enn dem Preis­

gericht von seiten der Gegner einer W estbebauung beab- sichtigte Einseitigkeit zum Vorw urf gemacht w ird, so mu6 dem entgegengehalten werden, d a fi die Mehrzahl der qualitativ bemerkenswerten klaren Arbeiten eine West­

bebauung vorgesehen hat. Dabei bleibt allerdings die Frage offen, inwieweit dieser Umstand nicht auf eine Beeinflussung durch den Vorentw urf Professor Abels zuruckzufuhren ist.

R a n d b e m e rk u n g e n zu m W e ttb e w e r b s v e r fa h r e n Um dem W ettbewerb ais solchem gerecht zu werden, mufi man ihn ais Vorstufe eines zweistufigen W ettbewerbs betrachten, bei dem nur dieser erste Teil zum Austrag kam. A uf Grund der Sachlage konnte keiner der Munch­

ner Teilnehmer ernstlich daruber im Zweifel sein, dafi die Beauftragung eines der Preistrager kaum zu er­

warten war. Aus dem W o rtla u t d e r Ausschreibung ging dies klar genug hervor, und tatsachlich hat jetzt Pro­

fessor Abel den A uftrag erhalten, unter Berucksichtigung der durch den W ettbew erb entstandenen Anregungen einen zweiten Vorentw urf und einen Ausfuhrungsentwurf fur den ersten Bauabschnitt auszuarbeiten. Die Ent- tauschung, zumal unter der freien Architektenschaft, ist begreiflicherweise grofi, jede weitere Aussprache kann aber nichts mehr andern und ist, wenigstens fur diesen Fali, ziemlich unfruchtbar.

Fruchtbarer erscheint es, zu untersuchen, inwieweit der W ettbewerb dem Charakter ais erste Stufe, also ais Ideenwettbewerb, Rechnung trug. Es w a r zweifellos richtig, wenn hier das Preisgericht die stadtebauliche Ein­

fugung in den Vordergrund stellte und ahnlich wie beim Reichsehrenmal verschiedene Lósungen zum Zuge kommen liefi. Demgegenuber mufiten die Fragen der formalen Gestaltung, der detaillierten Einteilung, der giinstigsten Belichtung usw. zunachst etwas zurucktreten. Sache einer

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zweiten W ettbewerbsstufe ware es dann gewesen, den Preistragern zu einer weiteren Durcharbeitung im M afi- stab 1 =200 — móglicherweise im Benehmen mit einer aus Architekten und Vertretern d e r Kiinstlerschaft zu- sammengesetzten Baukommission — Gelegenheit zu geben und danach die beste Gesamtleistung klar her- auszustellen. Erst dann w are ja eine Gegeniiberstellung zum Abelschen Vorentw urf auf g I e i c h e r Basis móglich.

Dann w iird e aber auch die wirklich beste Arbeit wohl so iiberzeugend wirken, d a fi selbst eine etwas weiter- gehende Beschneidung der Griinflachen in Kauf genom- men werden konnte. W enn das Ergebnis des W ett- bewerbs nicht so ganz befriedigen kann und sozusagen noch ein Fragezeichen offengelassen hat, so ist dies eben in der N atur des Ideenwettbewerbs ais Teilstufe be- griindet. Damit w ird aber auch begreiflich, warum von den vielen guten Arbeiten nur 32, also etwas iiber 6 v. H., in die engere W ahl kamen. Unter den ausgeschiedenen waren zahlreiche Entwurfe von hóchstem, kiinstlerischem W ert, bei denen indessen die Klarheit der Gesamtlósung vernachlassigt w ar zugunsten einer liebevollen Durch­

arbeitung der einzelnen Bauteile.. sowohl hinsichtlich der eingehenden G rundrifiunterteilung wie der Gestaltung des Aufieren. Die intimen Feinheiten gingen aber in der Masse der eingelaufenen Arbeiten vóllig unter und konn- ten selbst bei gewissenhaftester Betrachtung der Aus-

stellung nicht die Beachtung finden, die sie an sich ver- dienten.

Naturgem afi konnte bei diesem W ettbewerb die Dar- stellung keine entscheidende Rolle spielen. Bei einigen der ausgezeichneten Arbeiten ist sie freilich trotz des kleinen Mafistabes so sauber und fein, dafi ein Einflufi auf die Rangstellung dieser Entwurfe vermutet werden konnte, wenn sie nicht umgekehrt bei anderen Preisen fast etwas vernachlassigt erschiene. Soviel ist jedenfalls sicher, dafi die Festsetzung des Mafistabes auf 1 :500 die zeichnerisohe A rbeit auf ein Minimum beschrankt und den Bewerbern Mufie zu um so intensiverer gedanklicher Arbeit gegeben hat. In dieser Hinsicht d arf die Aus- schreibung ais vorbildlich gelten. Auch dem Verbot von Schaubildern und Modellen kann man nur zustimmen.

Erstere lassen ja nur die graphische Uberlegenheit eines Bewerbers erkennen, nicht die kunstlerische; ein wirklich fachkundiges Preisgericht d arf sich davon nicht beein- flussen lassen, also sind sie uberflussig und verursachen nur unniitze Arbeit. M odelle kónnen allerdings die Be- urteilung wesentlich erleichtern. Bei einer zweiten W ett­

bewerbsstufe sind sie ohne Zweifel sehr am Platz; bei der gegenwartigen wirtschaftlichen Notlage der Archi- tektenschaft wiirden sie indessen in Anbetracht der bei einem Ideenwettbewerb stets zu erwartenden grofien Be- teiligung fiir Viele eine untragbare Belastung darstellen.

DER S C H U T Z DES H O LZ FU S S B O D E N S

IM KELLERLO SEN H A USE

Richard Flugge, W ittenberg / 3 A bbild u n g e n An keiner Stelle des Hauses verfallt der Holzfufiboden

so leicht der Zerstórung w ie in einem Erdgeschofi, das nicht unterkellert ist. In dem hier unter dem Fufiboden eingeschlossenen Luftraum und in dem luftberiihrten, meist verunreinigten und von Pflanzenfasern durchsetzten Erd-

weniger gefahrden, wenn unterhalb des Fufibodens Trockenheit herrschte; denn dann sterben die Kleinlebe- wesen, und dazu gehóren die Krankheitskeime, ab. Doch sind hier Erdboden und Hohlraum normalerweise nicht trocken. D afiir sorgen das aus dem Erdreich von unten

1 (links oben) F e h le rh a fte A usfiihrung

2 (links unten) Richtige A usfiihrung

3 (rechts) E inzelheit fiir P unkt A in A bb . 2

fljp h a lt p a p p e

D eckteiite Jie6t/errcMa/}

/)u rf/ibohrur?g

Dac/tp crfpieftuc/ć B itu m en ttn iirtc/t

H olzfuB boden im k e lle rlo s e n Hause

boden finden Bakterien aller A rt ihre Lebensbedingungen und erzeugen Pilzbefall, Faulnis und den mit Recht ge- fiirchteten Hausschwamm. Die Krankheitserscheinungen treten mit besonderer Schnelligkeit und in starkem Aus- mafie ein, wenn der Fufiboden mit Linoleum oder einem ahnlichen Belage bedeckt ist und die Holzteile der oberen Luftberiihrung entzogen sind.

Zwar wurden die Verunreinigungen des Erdbodens und seine Durchsetzung mit Krankheitskeimen die Holzteile

aufsteigende Wasser und seine Verdunstung an die ein- geschlossene Luft, das aus der Benutzung des Erd- geschosses durch die Dielenfugen nach unten dringende Pansch- und Aufwischwasser sowie das sich unterhalb des Fufibodens in d e r eingeschlossenen Luft dichtende (kondensierende) Schwitzwasser.

Dafi Feuchtigkeit den eigentlichen Trager der fur das Holz bestehenden Gefahren darstellt, ist altbekannt. Die zu ihrer Abwendung bisher gewahlten Mafinahmen

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