• Nie Znaleziono Wyników

Deutsche Bauzeitung. Konstruktion und Bauausführung, Jg. 60, No. 1

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Deutsche Bauzeitung. Konstruktion und Bauausführung, Jg. 60, No. 1"

Copied!
8
0
0

Pełen tekst

(1)

D E U T S C H E B A U Z E I T U N G

60. JAHRGANG * Nr. 3 * BERLIN, DEN 9. JA N U A R 1926

KONSTRUKTION UND BAUAUSFÜHRUNG

M ASSIV-, EISENBETON-, EISEN- UND H O L Z B A U

SCHRIFTLEITUNG: REG.-BAUM EISTER a. D. FRITZ E ISELEN

Alle Rechte Vorbehalten. — Für nicht verlangte Beiträge keine Gewähr.

Ein neues Eisenbeton-Bausystem*).

Von Prof. Dr.-Ing. A. K l e i n l o g e l . ine b e re its ü b erg ro ß e A nzahl v on

im E ise n b e to n b a u vorhandenen, n eu z eitlic h en D eckensystem en lä ß t es b egreiflich erscheinen, w enn die F a c h w e lt in d ieser H insicht allm ählich etw a s ab g e stu m p ft ist u n d einem n eu en V o rsch lag n u r zw eifelnd g e g e n ü b erste h t. E s ist n ic h t zu leug n en , daß sich sehr viele E in z elk o n stru k tio n en k au m n e n n e n sw e rt v o n e in a n d e r u n te rsc h eid en , u n d d aß schon lä n g e re Z eit au f diesem G ebiet kein eigentlich n e u e r G e d a n k e m e h r zum A u sd ru c k gekom m en ist. Bei dem n a c h s te h e n d b esch rieb e n en B ausystem ist n un ab e r o hne Z w eifel d ie F ra g e d e r Ü berdeckung von R ä u m en , zu g leic h a b e r a u c h d ie F ra g e d e r H er­

ste llu n g v o n A u ß en - u n d Z w ischenw änden v o n einer g an z n e u e n S eite h e r a n g e f a ß t u n d g elö st w orden. Es han d elt- sic h h ie r n ic h t u m eine n e u a rtig e F e rtig - k o n stru k tio n . so n d e rn u m b ish e r völlig ungew ohnte W ege in d e r V e rw e n d u n g v o n B eto n und. E isen, sowie in d e r k o n s tr u k tiv e n V e rk ö rp e ru n g des G edankens.

A bb. 1 hier- neben g ib t d en allg em ein en E in ­ d ru c k d e r n e u e n

K o n s tru k tio n e n w ieder, u n d es is t h ie ra u s e rs ic h t­

lich, d a ß die . P l a t ­ te n tr ä g e r P a te n t S ch äfe r" a u s zw ei räu m lich v o n e in ­ a n d e r g e tre n n te n ,

se n k re c h t ü b e re in a n d e rlie g e n ­ den v e r h ä ltn is m ä ß ig d ü n n en B e to n p la tte n b e s te h e n , die le d ig lic h in d e n se itlic h e n L ä n g s-B e g re n z u n g s e b e n e n m itte ls D ia g o n a le n a u s S ta b ­ e is e n v e rb u n d e n sind. D ie L e tz - te re n g re ife n a n G ele n k b o lz en

Abb.

an.~die°in d e n P la tte n fe s t v e r a n k e r t sind. W ä h ren d es bish er zu d e n G ru n d s ä tz e n des E ise n b eto n b a u es g e ­ hö rte, sä m tlic h e E ise n te ile ü b e ra ll in B e to n einzuhullen, und w ä h re n d d ie se r G ru n d s a tz b e i d en b e k a n n te n r ac i w e r k trä g e m (Y isin tin i, S ie g w a rt u. d erg l.) befo lg t ist, tr i t t hier zum e rste n M ale ein S y stem auf, bei dem.

w e n ig ste n s w a s d ie D ia g o n a le n a n b e trifft, eine solc e U m hüllung n ic h t d u rc h w e g v o rh a n d e n ist.

D a s S y stem w e is t a b e r a u c h n o ch die w eitere E ig e n tü m lic h k e it au f, d a ß d ie in d en B e to n p la tte n v o r­

h a n d e n e n E ise n - o d e r S ta h le in la g e n m it erheblicher V o r s p a n n u n g v e rse h e n sind, u n d som it einem sch o n m e h rfa c h zum A u sd ru c k g ek o m m en e n W u n sch e d e r F a c h w e lt e n tsp ro c h e n w o rd e n ist. B ei den üblichen

* E r f in d e r is t d e r F a b r ik a n t W . S c h ä l e r . M a n n h e i m d e r s e in e r F ir m a - E is e n - o . P l a t te n t r ä g e r w e r k W . S c h ä fe r-M a n n h e im »•*

h a f e n * da« n e n e B a u a y ste m a n s w e r te n w ill. —

Konstruktion und Bauausführung Nr. 1.

E ise n b eto n k o n stru k tio n en is t es n a tü rlic h nich t m ög­

lich. die schlaffen E ise n a n la g e n in S pan n u n g zu setzen, es k a n n d as n u r b ei F e rtig k o n stru k tio n e n d u rch g e fü h rt w erden. D aß dies h ie r in zu v e rlässig er W eise g e w ä h r­

le iste t w ird, is t als b eso n d erer V orzug des S ystem s zu w erten. Die V o rsp an n u n g ko m m t n a tü rlic h v o r allem dem gezogenen B eton der u n te re n B e to n p la tte n zugut, dem au f diese W eise zu n ä ch st eine D ru c k b e a n sp ru ­ chung e rte ilt w ird, die e rst hei zunehm ender B e la stu n g über N ull allm ählich in eine Z ugsp an n u n g üb erg eh t.

Die A n fe rtig u n g d e r G elenkbolzen, ih r E in setzen , sow ie die H erste llu n g der D iagonalen, g e sch ie h t in hochv o llen d eter G en a u ig k eitsarb e it, w odurch, a b ­ g eseh en v on dem sc h arfe n E in p assen , e rre ic h t w ird, d aß sich die D iagonalen, im G egensatz zu den F a c h w e rk e n m it eisernen K notenblechen, in n ah ezu reibungslosen G elenken bew egen, u n d d aß som it d a fü r g e s o rg t ist, d a ß d ie diesbezüglichen V o ra u sse tzu n g e n d e r R ech n u n g m it g ro ß e r A n n äh e ru n g zutreffen.

Um dies A lles in g ew o llter W eise zu erreichen, u n d um ta tsä ch lic h ein tad ello ses F e rtig -W e rk stü c k au f den M arkt zu bringen, m it dem ein schnelles, sicheres u nd

v o r allem billiges B au en m öglich ist, h a t d e r E rfin d e r die g esam te H e r­

ste llu n g d e ra rtig e r T rä g e r a u f eine eb enfalls neue, w ese n tlich fo rtg e ­ s c h ritte n e S tufe g e s te llt. N ach ja h re la n g e n B e­

m ü h u n g e n is t es ihm gelu n g en , eine M aschine zu bau en , au f d e r n ic h t n u r die B e to n p la tte n in im m er g le ich b leib e n d er G üte u n d F e s tig k e it e rz e u g t w erd en , so n d e rn hei d er a u c h die G röße d er V o rsp a n n u n g in den E ise n ein lag e n au f d as K ilogram m g e n a u g ew ä h rleistet, u n d fe rn e r d ie L ag e d er °G elen k b o lzen a u f den M illim eter ein g eh a lte n w erden k an n . D iese P l a t t e n m a s c h i n e a n sich k a n n als ein W e rk zeu g g ro ß e r G en a u ig k eit, Z u v er­

lä ssig k e it u n d L e istu n g sfä h ig k e it g e k e n n ze ic h n et w erden. N ac h den b ish e r v o rlie g en d en E rg eb n issen kö n n en in einfachem u n d üb ersich tlich em A rb e itsv o r­

g ang d e r au ch b ei V erw en d u n g u n g e le rn te r A rb e ite r L eich tsin n oder S ab o ta g e a u ssch ließ t, m it d ieser M aschine n ac h dem E in b rin g en d e r E ise n ein lag e n in d er M inute 6— 8 Udm P la tte n v o n bis zu 7 5 cm B reite hem -e^tellt w erden. D ie so e rz eu g te n P la tte n tr ä g e r sind d am it n ic h t n u r allen g e n ü g e n d b e k a n n te n Z ufällig­

k eiten d e r B a u ste lle e n trü c k t — es k a n n v ie lm e h r ein d e ra rtig e s W e rk s tü c k in G üte u n d A b m essung als eb en ­ so v o llw e rtig an g e sp ro ch e n w erd en , w ie dies b ei E ise n ­ k o n stru k tio n e n d er F a ll ist.

A bb. 1. A n s ic h t d e s P la tte n tr ä g e r s . P a t e n t S c h ä fe r.

\Pum pentB4t

2. S c h e m a d e r B e la s tu n g s v e rs u c h e i. d. if a t.-P r ü f.- A n s ta lt d e r T e c h n . H o c h s c h u le z u D a r m s ta d t.

(2)

Die sta tisc h e n V erhältnisse des „ P la tte n trä g e rs P a te n t S ch äfe r“ liegen insofern k la r, als die S ta b k rä fte w ie bei einem F a c h w e rk n ach dem C rem onaplan be­

stim m t w erden können, w obei die b ere its erw äh n te a n ­ n äh e rn d e R eib u n g slo sig k eit d e r G elenke einen g ü n ­ stig en U m stan d d arste llt. Die S te ifig k e it der beiden B e to n p la tte n , die im allgem einen eine S tä rk e von 4— 6 om besitzen, d ü rfte nach, den v o rliegenden V er­

su chsergebnissen als a u sre ich e n d a n g e se h en w erden, um eine zuverlässige Ü b ertrag u n g d er N u tz la st au f die K n o te n p u n k te zu v erb ü rg en . Im ü b rig en is t V orsorge g etroffen, d aß die V e ran k e ru n g e n d er G elenkbolzen w eit in d en P la tte n b e to n hineinreichen, u n d d aß auch die L än g sb e w eh ru n g m it diesen V e ran k e ru n g e n v e r­

bunden ist; au ß erd em is t eine kreuzw eise V ersp an n u n g zw ischen den G elenkbolzen v o rhanden.

Um einerseits das g an ze System ein er m a ß ­ g eb en d en P rü fu n g au f T ra g fä h ig k e it zu u n te rw e rfen u n d um a n d e re rse its festzustellen, ob die Ü berein­

stim m ung d e r R ech n u n g m it d e r W irk lic h k e it a u s ­ reic h en d v o rh an d e n ist, w u rd e n in den J a h re n 1923/1924 v ersc h ied e n e B elastungs- u n d B ru ch v e rsu ch e d u rc h ­ g efü h rt, d a ru n te r au ch solche in d er M a te ria l-P rü fu n g s­

a n s ta lt d er T echn. H ochschule D a rm sta d t. Die nach Abb. 2, S. 1 b e la ste te n P la tte n tr ä g e r e rb ra c h te n den N achw eis, d aß diese im S ta n d e sind, v erh ä ltn ism äß ig g ro ß e B e la stu n g en aufzunehm en, d aß die L a s tü b e r­

tra g u n g au f die K n o te n p u n k te , sow ie d a s g an ze V er­

h alten w ä h ren d des V ersuches, den V o ra u sse tzu n g e n der R e ch n u n g u n d den so n stig en E rw a rtu n g e n d u rc h ­ w eg en tsp rach .

N am entlich zeigte sich die g ü n stig e W irk u n g der E ise n -V o rsp an n u n g im B e to n z u g g u rt, u n d es erg ab en sich a u c h zahlreiche B ew eise fü r die m aschinell e r­

zeu g te G üte des P la tte n b e to n s. S elb st b ei u n g ü n stig en A nnahm en (u n m ittelb a re Z erreiß festig k eiten liegen bis je tz t n ic h t vor) erg a b sich die v o rlä u fig d u rch R ech n u n g e rm ittelte Z u g fe stig k eit des B etons zw ischen m in d esten s 22,1 u n d 25,2 kg/om=; w ah rscheinlich w a r sie ab e r noch ziem lich höher. D urch die V o rsp an n u n g w ird erzielt, d a ß d er gezogene B e to n des U n te rg u rts se lb st bei einer w esen tlich en Ü bersch reitu n g d er p ra k ­ tisch in F ra g e kom m enden B e la stu n g e n im m er noch m itw irk t, ohne d aß seine Z u g fe stig k e it ersc h ö p ft zu sein b rau c h t.

E s ist so m it hier, w ie b ere its erw äh n t, d as schon m eh rfach erk e n n b a re B estreb en der F a c h w e lt in b ra u c h b a re r W eise in die W irk lic h k e it u m g e setzt w orden, die L eistu n g sfä h ig k e it des gezo g en en B etons, u n d . d a m it d as Z u sam m enw irken zw ischen E isen un d B eton, d urch v o rg e sp a n n te E isen ein lag en zu erhöhen, w o d u rc h au c h eine b essere A ufnahm e d e r S chw ind­

sp a n n u n g erzielt w ird. D ieser U m stan d d a rf als e n t­

schiedener F o rts c h r itt g e w e rte t w erden.

W a s die D u rch b ieg u n g en der T rä g e r a n b e trifft, so w aren diese, solange im U n te rg u rt noch k ein e R isse v o rh an d e n w aren, d u rc h a u s gleichm äßig u n d b ew e g ten sich au ch w eiterh in in den v on a n d e ren K o n stru k tio n e n h e r b e k a n n te n G renzen.

,A us diesen B eo b ac h tu n g en is t zu schließen, daß die P la tte n tr ä g e r in se n k re c h te r R ich tu n g eine a u s ­ reichende S teifig k e it besitzen. In w a g re c h te r R ich tu n g w ird die S teifig k e it d u rch an den T rä g e re n d e n v o r­

g esehenen K o p fp la tte n bezw . D o p p elp latten u n te rstü tz t.

E s zeigte sich im ü b rig en schon beim T ra n s p o rt der T rä g e r au f einem L a sta u to v on M annheim n ac h D arm ­ s ta d t, b ei d am als seh r schlechen S tra ß e n v e rh ä ltn isse n , sow ie beim E in b a u u n d bei d er B e la stu n g d er T rä g e r, d aß diese, tro tz d em im offenen F eld ein Q u erv erb an d n ich t v o rh an d e n ist, eine g ro ß e W id e rsta n d sfä h ig k e it g eg en seitliche V ersch ieb u n g en u n d äh n lich e B e­

w egungen besitzen.

Die F eu ersic h erh eit d e r E ise n b eto n b a u w eise ist s e it J a h re n k eine F ra g e m ehr, n ac h d em zahlreiche B ran d fälle die W id e rsta n d sfä h ig k e it g u t h e rg e ste llte r E ise n b e to n k o n stru k tio n e n im m er w ie d e r erw iesen haben. Bei d en P la tte n trä g e m P a te n t S ch äfe r sind die

B e w ehrungen d e r P la tte n te ile ebenfalls in üblicher W eise v on B eto n u m geben, n u r die D iagonalen liegen als solche z u n ä c h st frei. N ach dem V erlegen der T rä g e r w erd en jedoch die u n te re n u n d oberen L än g s­

fugen zw ischen den P la tte n so rg fä ltig ausgegossen, so- d a ß die G elenkbolzen u n d die d o rt a n g re ife n d en Teile d e r D iag o n a le n ebenfalls a u s re ic h e n d in B eton einge­

h ü llt sind; d am it w ird a u c h hier d e r B estim m ung ent­

sprochen, d aß die B e to n d e ck u n g d e r E isen ein lag en an der U n te rse ite v o n P la tte n m in d e ste n s 1 cm betrag en soll. Um ein so rg fä ltig e s A u sg ie ß en zu erm öglichen, befinden sich an d e n G elenkbolzen sow ie dazw ischen (s. A bb. 1) A u ssp a ru n g e n , die zudem eine gew isse V er­

zah n u n g g ew ä h rleisten .

W a s a b e r dem S y stem S ch äfe r w eiterh in einen be­

so n d eren W e rt v erle ih t, is t d e r U m stan d , daß dieses n ic h t n u r a u f die H e rste llu n g v o n Ü b erd eck u n g en be­

s c h rä n k t ist, so n d e rn ebenso g u t a u c h fü r W a n d - k o n s t r u k t i o n e n v e rw e n d e t w e rd e n kann. Die beiden B e to n p la tte n b ilden in d ie ser H in sic h t sozu­

sa g en eine n a tü rlic h e in n e re u n d ä u ß e re B egrenzung, u n s es is t k ein e rle i S c h w ie rig k e it v o rh an d e n , W ände un d D eck en in k o n s tru k tiv e in w a n d fre ien Z usam m en­

h a n g zu b ringen. W ä h re n d b ish e r D ec k en u n d W ände n ac h g ru n d sä tz lic h v e rsc h ie d e n e n G e sich tsp u n k ten er­

ste llt w u rd en , v e rm a g d as S y stem S ch äfe r beiden A rten von B ed ü rfn issen zu e n tsp re ch e n . Abb. 6 , S. 3 zeigt d en E n tw u rf eines g an z e n G eb äu d es, b ei dem also, m it A usnahm e d e r a n O rt u n d S telle herzu stellen d en ra h m e n a rtig e n A u sste ifu n g sb a lk e n alle T eile fertig a n ­ g eliefert w erd en k ö n n en . E in z elh e ite n d er A usbildung d er V erb in d u n g zw ischen D ec k en u n d W ä n d en zeigen die A bb. 3 u n d 4, S. 3. w ä h re n d in A bb. 5, S. 3 ein Teil des u n te re n A u fb a u es, die G rü n d u n g ein er A u ß en w an d w ied e rg eg eb e n ist.

Bei einem n eu en V o rsch la g g eh en die W a n d ­ k o n stru k tio n e n ab w ech seln d so g a r 2 S to ck w erk e hoch du rch , w obei die D e c k e n trä g e r e n tsp re ch e n d a b ­ w ech seln d in, d er einen u n d in d e r a n d e re n R ich tu n g v e rle g t sind. D iese A u sfü h ru n g sa rt k o m m t h a u p t­

sächlich für W o h n h a u sb a u te n in F ra g e ; sie h a t den V o rteil ein er m ehr d u rc h g e h e n d e n W a n d v erb in d u n g u n d eines V ersetze n s d e r S tö ß e d e r W a n d trä g e r, w o­

d u rch die S te ifig k e it e rh ö h t w ird.

Die A u sfü h ru n g -d e s S y stem s is t n ic h t n u r an zwei p a ra lle le G u rtu n g en g eb u n d en . D äc h er, H allen b a u ten u. dergl., bei d en en d e r A b sta n d zw ischen Zug- und D ru c k g u rt sich ä n d e rn soll (Abb. 7 u n d 8 , S. 3), b e­

g eg n e n in d e r A u sfü h ru n g k e in e n S chw ierigkeiten, d a au c h d e ra rtig e n b eso n d e re n A n sp rü ch en u n d A u s­

fü h ru n g sfo rm en m it d er P la tte n m a sc h in e an stan d slo s en tsp ro c h e n w erd en k a n n .

D ie A u sfü llu n g d e r Z w isch en räu m e zw ischen den oberen u n d u n te re n bezw . den in n e re n u n d äu ß eren B e to n p la tte n e rh ö h t n a tü rlic h den W ä rm e sc h u tz und die S ch alld äm p fu n g . Ä hnlich w ie b ei d e r W ä rm e le it­

fä h ig k e it die so g e n a n n te n W ä rm e b rü c k e n , so sind es bei d e r W e ite rle itu n g d es S challes d ie sogen an n ten S ch allb rü ck en , d ie w irk en , die a b e r b ei dem S ystem S ch äfer n irg e n d s v o rh a n d e n sind. D och sind diese e tw a ig e n E ig e n sc h a fte n n ic h t v on au ssch la g g e b e n d e r B e d eu tu n g , d a es g e n ü g e n d b e k a n n t ist, d a ß z. B. für H erb eifü h ru n g ein er w e itg e h e n d e n S ch allsic h erh eit die A n w en d u n g b eso n d ers g e tre n n te r V o rk e h ru n g e n n ö tig ist. W a s d en W ä rm e sc h u tz a n b e trifft, so is t d ie s­

b ezüglich v on m a ß g e b e n d e r S eite eine ein g eh en d e v e r­

g le ich e n d e W ä rm e v e rlu stre c h n u n g d u rc h g e fü h rt w or­

den, a u s d e r h e rv o rg e h t, d a ß die W a n d k o n stru k tio n n ach S y stem S ch äfe r e tw a h alb so v iel W ä rm e d u rc h ­ lä ß t, als eine 3 8 om s ta rk e m a ssiv e Z iegelw and.

Zu b e a c h te n is t fe rn e r d e r U m sta n d , d a ß bei einem H a u sb a u n a c h S y stem S ch äfe r d ie L a s tü b e rtra g u n g auf die W ä n d e u n d v on d ie sen a u f d en B a u g ru n d in einer d u rch w eg viel g le ic h m ä ß ig e re n W eise erfo lg t, als dies so n st d er F a ll zu sein p fleg t. E s sin d n ic h t einzelne T rä g e r u n d S äulen, die au flieg en bezw . au fste h en , 2

(3)

so n d e rn es h a n d e lt sich ü b e ra ll unr durch lau fen d e A u flag e ru n g u n d um gleich m äß ig e L a stü b e rtra g u n g .

N ach d e n b ish e r vo rg en o m m en en V ergleichs­

b e re ch n u n g en sc h e in t d ie W irtsc h a ftlic h k e it des S y stem s b eso n d ers fü r W o h n h a u sb a u te n (S erienbauten) h e r \ o rz u tre te n . E s erg e b en sich für d e ra rtig e B auten

a u f d e r B au stelle m üssen n a tü rlic h en tsp re ch e n d e A u f­

z u g sv o rric h tu n g en v o ra u sg e se tz t w erden, die a b e r ein­

fach er N a tu r sein k ö nnen. S o d an n a b e r is t m it der A u sfü h ru n g des S ystem s eine w esentliche V e rk ü rz u n g d e r B a u ze it v erb u n d en , w od u rch a u c h eine e n t­

sprech en d g e rin g e re ze itliche In an sp ru ch n a h m e des

D e c k e u n d W a n d . m

A bb. 5. G rü n d u n g d e r A u ß e n w ä n d e .

A b b . 7. D a c h k o n s tr u k tio n m it z u n e h m e n d e m A b s ta n d z w is c h e n Z u g - u . D r u c k g u rt.

z w is c h e n Z u g - u n d D ru c k g u rt.

e rh e b lich e E in sp a ru n g e n an G rü n d u n g , A ushub, M auer­

w erk , V e rp u tz , H eizu n g u. dergl. M it ein er der H a u p t­

v o rz ü g e d es S y stem s lie g t in dem W eg fall jed er S c h a lu n g u n d R ü s tu n g fü r d en g a n z en B au u n d in dem V o rh a n d en se in e b e n e r U n tersic h ts- u n d eb en er W a n d ­ fläch en . F ü r d a s V erle g en u n d V ersetze n d e r T rä g e r

zw isc h e n D e c k e u n d W a n d .

A bb. 6. E n tw u rf e in e s W o h n h a u s e s , in d e m so w o h l d ie D e c k e n a ls a u c h d ie W ä n d e n a c h d e m n e u e n

P la tte n s y s te m , P a t e n t S c h ä fe r, a u s g e b ild e t sin d . B a u k a p ita ls e n ts te h t — U m stände, die h e u tz u ta g e v o n n ic h t g e rin g e r v o lk sw irtsc h a ftlic h e r B e d e u tu n g sein d ü rfte n . F ü r die B ek äm p fu n g d e r W o h n u n g s n o t ist hier ein n e u e r erfo lg v e rsp re c h e n d e r W e g gefu n d en .

A uf A n tra g v on P ro f. D r.-Ing. P r o b s t in K a rls ­ ru h e i. B. is t die baupolizeiliche Z u la ssu n g d es S y stem s

(4)

S chäfer d urch den b ad isch e n M inistererlaß N r. 22019 vom 3. März 1925 bereits g en e h m ig t w orden.

In d er H a u p tsa c h e k ö n n en die V orteile des S ystem s wie fo lg t zu sam m en g efaß t w erd en :

1. Die H erste llu n g in d e r F a b rik is t u n ab h ä n g ig von der W itte ru n g , es ist im Som m er u n d W in te r ein g leich m äß ig er B etrieb m öglich. Die T rä g e r kom m en in a u sre ich e n d e rh ä rte te m Z u stan d e au f die B austelle.

2. Die eigens hierzu k o n stru ie rte M aschine ist so le istu n g sfä h ig , d aß schon d ad u rc h die H e rste llu n g s­

u n d V e rk au fsk o ste n sich v erh ä ltn ism äß ig nied rig stellen.

3. D ie B austoffe, E isen und B eton, sind durch w eg a u sg e n u tz t, w o ra u s sich ein E rsp a rn is an diesen selbst sow ie an A rb e itslö h n en ergibt.

4. Die D ecke h a t sow ohl eine ebene O bersicht, als

au c h eine ebene U n tersic h t, ohne d a ß die le tztere aus zw eierlei M aterial b este h t.

5. Die B em essung d e r P la tte n tr ä g e r lä ß t sich auf G ru n d v on T ab e lle n h a n d h a b e n , so d a ß die B ü ro arb e it au f einen K le in stw e rt b e s c h rä n k t w erd en k an n .

6. Im B au se lb st fä llt je d e S c h alu n g o d er R ü stu n g v o llstän d ig w eg. E s is t n u r eine e n tsp re ch e n d e A uf­

zu g sv o rric h tu n g zum .V erlegen d e r T rä g e r notw endig.

7. D ie D ecke ist so fo rt b etrieb sfäh ig .

8. Die H o h lräu m e v e rb ü rg e n einen g u te n W ä rm e­

schutz, w elch' le tz te re r d u rch E in fü llen v on g eeigneten S toffen e rh ö h t w erd en k an n .

9. D er A b b ru c h von D ecken, W ä n d e n u n d D ächern is t le ic h t m öglich D ie T rä g e r k ö n n e n a n d e rw e itig w ied er v e rw e n d e t w erden.

10. Die B a u ze ite n k ö n n e n b ei A n w en d u n g dieser B auw eise erheblich h e ra b g e d rü c k t w erd en . —

G e flü g e lstä lle.

Von R. R ö s n e r , D irektor der Lehr- und V ersuchsanstalt für Geflügelzucht, In stitu t der Landw irtschaftskam m er für die Provinz Sachsen, Halle-Cröllwitz.

reikundert Millionen Goldmark gab das Deutsche Reich vor dem K riege für Geflügel und dessen Erzeugnisse (Eier!) an das Aus­

land und 1925 wird an dieser Summe wiede­

rum nicht viel gefehlt haben. Das ist der Grund, aus dem seitens der interessierten Stellen mit allen Mitteln erstrebt wird, die Geflügelzucht und -haltung zu heben, eben um das Geld dem eigenen Lande zu erhalten.

Die Maßnahmen erstrecken sich auf verbesserte F ü tte­

rung. Zucht, Rasse, aber auch, und das ist wichtig, auf verbesserte Pflege, also auf gesunde Stallhaltung. Daran m angelt es aber auf dem Lande, wo 80 v. H. des gesamten Geflügelbestandes sind, besonders.

Die Ställe spotten oft jeder Beschreibung. Selbst da aber, wo neue Ställe stehen, entsprechen sie vielfach in Ein­

richtung, Anlage, nicht modernen Anforderungen. So weise ich nur auf gänzlich verfehlte Fenstergröße und manches andere hin. Wenn nun auch die Landw irte in Schulen und Vereinen aufgeklärt werden, so fehlt es in den Kreisen der A rchitekten und Maurermeister, letztere sind vornehmlich die Erbauer von Geflügelställen, wie ich aus mir einge­

reichten Plänen des öfteren ersehe, noch sehr an ent­

sprechender Sachkenntnis auf diesem Gebiet.

Das ist der Grund, daß ich nachstehend ein System zur Erläuterung bringe, nach dem jeder 'Stall eingerichtet werden sollte. Selbstverständlich liegen die V erhältnisse oft verschieden; deshalb ist es empfehlenswert, R at von Fach­

leuten einzuholen. Auch die mir unterstellte A nstalt ist gern zur Auskunft über einschlägige F ragen bereit.

Zu den Zeichnungen auf S. 5 ist Folgendes zu sagen:

Die Stallfront liegt, wenn irgend möglich nach Südosten oder Süden, dam it die W intersonne auch in den Stall herein kann. Aus diesem Grunde geht das Fenster auch fast bis auf die Erde herab.

Man b etritt den Stall von vorn durch die einzige Außen­

tür, die möglichst einbruchsicher sein muß, und kommt zuerst in den Gang (Abb. 1 u. 2, S. 5). Dieser ist unten zem entiert und hat zu seiner Erhellung am Gangende oder an der rechten Gangseite ein kleines Fenster. Vom Gang aus gelangt man durch die Innentür in den eigentlichen Stall. An seiner Rückwand ist ein K otbrett von 1 m Tiefe gezogen, dessen Einzelbretter des besseren Abkratzens halber von hinten nach vorn laufen. Dieses B rett wird ge­

wöhnlich m it Torfmull zum Auffangen des Naohtdüngers zu bestreuen sein. Die darüber liegenden Stangen sind lose auf Seitenbrettern aufgelegt, die auch wiederum lose in eisernen H aken liegen. So ist eine schnelle H eraus­

nahme und Reinigung möglich. Gegebenenfalls können auch Milbenfänger als Sitzstangenträger genommen werden.

Die W ände oberhalb des K otbrettes, und soweit dieses nach vorn reicht, sind d o p p e l t und zwar ihnen Gipsdielen, sauber verschmiert, der Zwischenraum m it Torfmull ge­

füllt. Auch Torfoleumplatten, die verputzt werden, können zur Isolierung gebraucht werden. Alle anderen W ände sind einfach, d. h. B retter m it Deckleisten außen über den Ritzen. Die Deckleisten sind an e i n e r Seite festzu­

nageln, da sie sonst beim Verziehen platzen und ihren Zweck nicht erfüllen. Durch das K otbrett wird erreicht, daß eine öftere Reinigung möglich ist, indem nur dieses abgekratzt wird und die Tiere nicht in ihrem K ote an der Erde scharren müssen. Für kalte W internächte ist eine

W ärm espannung dadurch vorgesehen, daß ein Holzrahmen, der m it Sackzeug bespannt und gewöhnlich an die Decke gezogen ist, vor das K otb rett herabgelassen wird, und so die Tiere einen kleinen Raum zum Erw ärm en haben, in den aber durch das Sackzeug doch frische Luft tritt, während die schlechte L uft durch das Luftloch an der Decke in den Gang abziehen kann. Im übrigen kommt die frische Luft durch die V entilationsschlitze in den Stall. Diese befinden sich rechts und links neben dem Fenster. D ort ist das B rett außen ausgespart und der offene Schlitz m it einem Rahmen, der m it D rahtgeflecht bespannt ist, versetzt. Da­

m it die Luft aber nicht direkt herein kommt, stößt sie innen gegen ein B rett und steigt an diesem in den Kasten hoch in den Stall. Diese V entilation kann W inter und Sommer offen sein.

Zwischen ihr liegt das Fenster, und zwar ist der untere Teil ein im W inter von außen vorgesetztes Mistbeet­

fenster, der obere ein festes nach innen aufklappbares übliches Stallfenster. H inter dem unteren Fenster, bzw.

vor dem oberen sind Eisenstangen gegen Einbruch einge­

lassen, und hinter diesen ist D rahtgeflecht gespannt, damit im Sommer bei fortgenommenen F enstern kein Ungeziefer aber auch kein Marder usw. herein kann, andererseits die Hühner nicht heraus können.

Unterhalb des einen Ventilationsschlitzes befindet sich der Ein- und Ausschlupf. Dieser k ann der einfache übliche sein, oder wie in d e r Zeichnung vorgesehen, ein P aten t­

frühauslauf (Abb. 3—7, S. 5). Abends wird die am Ge­

wicht hängende Glasklappe heruntergetan, so daß sie in den Haken einschlägt. Früh drän g t das Huhn dem durch die Scheibe scheinenden Lichte zu, tr itt innen auf das Brett, wodurch sich die Scheibe aus dem Haken löst und zufolge des Gewichtes emporschnellt. So kann das Huhn heraus und findet gerade im T au viele eiweißreiche Nahrung.

D er Fußboden des Stalles ist eine Schicht Muttererde, unter der ein engmaschiges, zu teerendes Drahtgeflecht angeordnet ist, das an den Seiten hochgezogen und am besten mit dem Fundam ent verm auert wird. So ist von unten der Stall gegen Eindringen von R atten geschützt.

Der Fußboden wird im W inter hoch m it Kaff, Streu oder Stroh gedeckt, worin die Hühner scharren können. Gegen ein Auslegen m it Ziegelhohlsteinen ist nichts einzuwenden.

Die Legenester sind so eingerichtet, daß sie mit der V orderfront im Stall sind, sonst aber in den Gang ragen, so daß zur Eierabnahme der Stall nicht betreten zu werden braucht. Auf der Zeichnung (Abb. 8—12, S. 5) sind Fallennester vorgesehen. Das Huhn fliegt auf und nimmt beim Betreten des Nestes die fängisch gestellte K lappe auf seinem Rücken mit. D reht sich das Huhn oder setzt es sich, so verliert die untere Hälfte der Klappe ihren Halt, fällt herunter, so daß nun das N est geschlossen ist. Bei der Eierabnahme wird die Klappe vom Gang aus wieder fängisch gestellt.

Soll nicht mit Fallenfenstern gearbeitet werden, so läßt man den unteren Teil der Klappe fort. Der obere Teil pendelt heraus und herein und hindert das Tier nicht am V erlassen des Nestes, stellt aber ein gewisses erwünschtes Halbdunkel her.

Will man tasten, so werden die Hühner früh alle in den Gang getrieben und dann getastet. Diejenigen, die 4

(5)

A bb. 1 u. 2 ( lin k s ).

A n s ic h t u n d G ru n d riß e in e s

H ü h n e rs ta lle s .

A bb. 3 —7 (re c h ts ).

K o n s tru k tio n s - E in z e lh e ite n d e s

.P a t e n t f r ü h a u s ­

la u f s “. Sjj ' i

11 ^

^0 \

---

2

^/c x /fe r? /? **s/e ~

Abb. 8— 12. F a lle n n e s te r.

---— j

r %t/ 2 St/j»/ipT2 a / ä ß & o r c t / 7m e s s

1 1 t S / / z s £ x n p e n |

1 ! ' ! 1 ! ! 1 ! 1’ t'"h

~ r ~ ...

J2)rct/i6fe/z?e6e a f a n g s s c f i n / f f -

A bb. 13—15. G ru n d riß , Q u er- u n d L ä n g s s c h n itt zu’ e in e m S ta ll fü r 60 H ü h n e r, 15 E lite h ü h n e r , 8 P u te n , 10 G ä n s e , 10 E n te n ,

so w ie fü r K ü k e n a u f z u c h t.

(6)

ein Ei haben, werden durch die in der Stalltür befindliche Klappe in den Stall zurückgesteckt, die anderen durch die in der Außentür befindliche K lappe auf den Hof getan.

Das Dach des gesam ten Gebäudes ist doppelt, d. h.

außen Ziegel oder Pappe, innen an den Sparren 2A c”>

starke Gipsdielen. Der Zwischenraum w ird . sorgfältig mit Kiefernnadeln, Torfmull oder Sägemehl ausgestopft. Hinten fängt eine Dachrinne das W asser.

Erscheint es wünschenswert, den Stall für mehr Hühner einzurichten, so ist das bei gleichem System durch Ver­

tiefung oder Verlängerung möglich. Bei Vertiefung würde man das K otbrett auch tiefer machen und eine oder mehrere weitere Sitzstangen anfügen. Tiefer als 1,60m soll, aber das K otbrett nicht werden. Man rechnet auf einen laufenden Meter Sitzstangen 5 Hühner. Bei V er­

längerung w äre eben K otbrett, Stangen und in diesem Falle auch die Klappe länger zu fertigen. Die Stangen be­

nötigen dann in der Mitte eine Stütze, da sie sonst durch­

biegen. Bei Innehaltung der Maße zwischen Stange und Stange und oben genannter Länge ergeben sich alle anderen Maße der Grundfläche von selbst.

E r l ä u t e r u n g z u r S t a l l z e i c h n u n g (Abb. 13—15).

Das System ist durchaus dasselbe. V om links ist der Stall für 60 Hühner. E r unterscheidet sich von dem vorher beschriebenen nur durch die Maße. Das K otbrett ist z. B.

1 3 5om tief. Die Legenester sind hier so eingerichtet, daß V erm isch tes.

Die Eisbahn des Berliner Schlittschuh-Klubs. Zu der in Nr. 25 der Konstruktionsbeilage vom 5. Dezember v. J.

gebrachten Notiz nebst Abbildungen über den Umbau des Berliner Sportpalastes wollen wir noch nachtragen, daß der A rchitekt des Umbaues Oskar K a u f m a n n , Berlin, ist und daß die Ausführungsarbeiten1 in den Händen der Firm a Adolf S o m m e r f e l d , Berlin, lagen. —

Nordamerikanische Betonstraßen. Am 7. Dezember 1925 hat im F rankfurter Arch.- u. Ing.-Verein, Prof. Dr.-Ing.

A. K l e i n l o g e l -D arm stadt, einen interessanten V ortrag mit zahlreichen Lichtbildern über den heutigen Stand des Betonstraßenbaues in N ordam erika gehalten1). Nach Schilderung der riesenhaften V erkehrsentw icklung ging der Redner zu sehr eingehenden Darlegungen über die V or­

bereitung des Untergrundes und über die K onstruktion der Betonstraßen über. Anhand von m ehreren praktischen Beispielen zeigte er die Straßenquerschnitte, die sich drüben am meisten eingebürgert haben, wobei es sehr be­

achtensw ert ist, daß in einigen Staaten wieder nur die bewehrte Straße den Beanspruchungen sich gewachsen ge­

zeigt hat. Man muß dabei berücksichtigen, daß bei der ungeheuren Größe des am erikanischen Kontinents, auch entsprechend große Unterschiede im Klima vorhanden sind, die zur Folge haben, daß das, was für den Osten oder Süden brauchbar ist, noch lange nicht für den W esten oder Norden ebenfalls gut zu sein braucht. Die folgenden D ar­

legungen über die Zubereitung sowie über die Verarbeitung, namentlich aber auch über die Nachbehandlung des Betons zeigten in besonders eindrucksvoller Weise, daß die Ameri­

kaner sich durchaus bewußt sind, daß nur eine außer­

ordentlich sorgfältige Herstellung und eine gewissenhafte Nachbehandlung des Betons die Güte und die dauernde W iderstandsfähigkeit desselben gew ährleisten können. In jeder Hinsicht können natürlich die Amerikaner m it ganz anderen Mitteln arbeiten, und es stehen dem Straßenbau drüben viele hundert Millionen Dollar an staatlicher Unter­

stützung zur Verfügung. Die zahlreichen Lichtbilder gaben dem V ortrag ein sehr lebendiges Gepräge. Es w ar Über­

einstimmung darüber, daß die amerikanischen, im ganzen 30jährigen Erfahrungen für uns nicht ungenützt brach liegen dürfen. Der Redner schloß mit dem Wunsche, daß unsere wirtschaftlichen V erhältnisse sich bald so weit bessern mögen, daß w ieder die nötigen Mittel für den Ausbau des Straßennetzes zur V erfügung stehen. Dann wird es uns nicht schwer fallen, es den Amerikanern gleich zu tun. —

Verlängerung der Lebensdauer alter Makadamdecken durch Oberflächenbehandlung mit Bitumen1). Die Stadt Rockford in Illinois hat im letzten Ja h re mit Erfolg ver­

sucht, die w irtschaftliche Lebensdauer alter Makadam­

straßen durch verschiedene V erfahren der Oberflächenbe­

handlung mit Bitumen zu verlängern. Solche mit W asser eingeschlämmten Decken, deren Be­

schaffenheit sich für eine unm ittelbare Oberflächen­

behandlung mit Bitumen nicht mehr eignet, werden aufgerissen und unter Verwendung einer 3 Zoll

p s. h ie rz u d ie a u s fü h rlic h e S c h rift ,,N o rd a m e rik a n is c h e B e to n ­ s tr a ß e n “ vo n P ro f. D r.-In g . K l e i n l o g e l , B e r lin 1025, „ Z e m e n tv e r la g 1- B ln .-C h a rlo tte n b u rg .

sie im Stall stehen, nur die H i n t e r s e i t e ist jetzt im Gang. Diese ist gleichzeitig K lappe zum Herausnehmen der Tiere (s. Querschnitt). Bei dieser Gelegenheit sei gleich erwähnt, daß die Nester des Elitestalles hingegen n u r m i t d e r V o r d e r f r o n t im Stall stehen und sonst in den Gang ragen; hier ist die Klappe o b e n , die Eier­

abnahme erfolgt also von oben, nicht wie vor von hinten.

Sonst ist die Einrichtung die gleiche. In beiden Fällen braucht man zur Eierabnahme den Stall nicht zu betreten.

Rechts vorn im Gang ist der kleine Stall für die Elite.

Einrichtung und Gebrauch wie zuvor. Anschließend die 3 Kükenräum e. Fenster wie in den Hühnerställen, des­

gleichen Ventilation. Ausschlupf so, daß sich die Klappen innen befinden und durch eine Zugvorrichtung v o m G a n g a.u s geöffnet und geschlossen werden können.

Steht elektrische Leitung zur Verfügung, so ist diese hin­

einzulegen, und es empfiehlt sich, eine elektrische Glucke zu benutzen. Diese 3 Räume können zu j e d e m anderen Zweck, wie Glucken setzen, Mast usw. benutzt werden.

Links hinten der P utenstall mit einer Stange und Fenster, das einfacher und hoch gelegen sein kann. Kein K otbrett, kein Vorhang. Durch ihn hindurch Zugang zum letzten Raum, der mit 1 m hohem D rahtgeflecht Gänse und Enten trennt.

W eitere Anfragen beantw ortet gern die am Kopf an­

geführte A nstalt, von der auch Sonderentwürfe für Massen­

geflügelställe, Kükenaufzuchträum e usw. zu erhalten sind.—

(7,5cm) starken Schotterlage m it K orngrößen zwischen i y t ” (31,75mm) und 2'A ” (63,5mm) neu ¡n s Profil gewalzt.

Das Walzen wird dabei solange fortgesetzt, bis schwere L astwagenräder keine Rillenbildung mehr erkennen lassen.

Hierauf wird A sphalt (Eindringung 110) auf 300° bis 325° F (150°—163° C) erhitzt und im M engenverhältnis von nicht weniger als 1H> gal. (5,681) und nicht mehr als 1,8 gal.

(6,821) auf 1 Q uadratyard (0,84m 2) gleichmäßig verteilt.

Hernach wird die Decke mit Steingruß zwischen lA ” (12,7mm) und l V i ” K orngröße bis zur Ausfüllung aller Zwischenräume bestreut. Nach nochmaligem W alzen dieses Steinüberwurfs wird alles lose Material abgekehrt. D arauf­

hin wird von demselben Bitumen, wie oben erwähnt, noch­

mals Vi bis % gal. auf 1 Q uadratyard Fläche heiß auf­

gebracht und die Decke m it Gruß zwischen A ” und lA ” Korn bestreut. Die Fahrbahn wird dann nochmals gründlich gewalzt und ein drittesm al m it erhitztem Bitumen im Mengenverhältnis von nicht unter A gal. und nicht über A gal. für 1 Q uadratvard getränkt. Nach gleichmäßigem Bestreuen der Deckenoberfläche m it Erbsenkies wird noch­

mals solange gewalzt, bis der Asphalt das Bestreben zeigt, durch die Zwischenräume noch oben zu dringen. Dieses V erfahren h at sich als sehr erfolgreich erwiesen. Die auf diese Weise ausgebesserten Straßen hatten nach einigen Monaten das Aussehen von W alzasphaltdecken.

Im Ja h re 1924 w urden 2,276 Meilen u nter Aufwand der in nachstehender Tabelle angegebenen K osten nach diesem Verfahren behandelt:

W a lz e n u n d A u fre iß e n d e r D e c k e , zu s. 1060 A r b e its ­

s tu n d e n z u 1,50 $ ... 1590,00 $ W ie d e r h e r s te llu n g d e s P ro fils n a c h d em A u fre iß e n

64 A r b e its s tu n d e n zu 2,00 $ ... 128,00 $ L o h n k o s te n fü r W ie d e r e in s c h o tte rn d e r D e c k e

3132,5 S t u n d e n ... 190,21 $ S c h o tte r , 6 806,5 k u b ik y a r d s (1 c y d = 0,76 m 3)

z u je 1,75 $ ...11911,38 $ A s p h a lt, 106147 G a llo n e n zu 11,5 c e n ts d ie G a llo n e 147,00 $ S tra ß e n ö l, 45 p r o z e n tig e s A s p h a ltö l zu 10,7 c e n ts /g a l. 535,00 $ zus. 23 418,51 $ Gesamte Deckenoberfläche in Q uadratyards rund 40 995, daher für 23418,51 $ Gesam tkosten, die durch- schnittl. K osten für 1 Q uadratyard gleich 0,693 $ (3,5 M/<im).

D er durchschnittliche Verbrauch an A sphalt wurde zu 2,71 gal./sqyd (12,23 l/üm) erm ittelt. B,ei den im Ja h re 1925 weiter geführten Versuchen (0,653 Meilen) ergaben sich die K osten für 1 sqyd zu 0,563 $ (2,81 M/qm). l n diesen K osten sind die Anteile für Verzinsung und Abschreibung der Bau­

ausrüstung enthalten. (Eng. News Rec. Vol. 95, Nr. 19 S, 759.).

Dr.-Ing. Reg.-Baumstr. H a l l e r . Die neue Brücke San Giorgio in Mantua. (Abb. 1 u. 2, S. 7.) Diese im Zuge der Straße Mantua—Legnano—Rovigo gelegene Brücke verbindet die S tadt Mantua m it den <auf dem linken Ufer des Mincio gelegenen Gemeinden.

Bei der alten gem auerten, 800m langen Brücke, die einen der drei durch den Stau des Mincio gebildeten Seen überquert, lag die F ahrbahn unter dem Hochwasserspiegel, so daß öfter V erkehrsstockungen eintraten; überdies be­

stand der m ittlere Teil des Bauwerkes aus einer hölzernen Zugbrücke, um der Schiffahrt die D urchfahrt zu ermög- 6

(7)

liehen. W ollte man den Anforderungen des stark an°-e- wachsenen V erkehrs genügen, so w ar eine Abhilfe dringend notig, besonders d a die Absicht besteht, die beiden Ufer mit, einer elektrischen Bahn zu verbinden.

Die Zufahrten der neuen Brücke werden durch über dem Bauw erk errichtete Erddämme gebildet; diese über­

spannt fast genau an der Stelle der alten Zugbrücke den See m it einer einzigen großen Öffnung (Abb. 1). Die F ahr­

bahnoberkante der Brücke liegt 2,0 m über dem höchsten W asserstand (vom Ja h re 1917), w ährend die auf den Zu- fahrtsdam m en noch 1,0 uberm höchsten W asserspiegel liegt.

Mit R ücksicht auf den alluvialen Boden, der von Sand- Un* Tonsclnehten durchsetzt ist — die W iderlager ruhen aut Ulaliien — ist ein Dreigelenkbogen in Eisenbeton

ausführlich unterrichtet hatten, sind zwei Ereignisse ein­

getreten, die von Bedeutung für die weitere Entw icklung der Angelegenheit sein dürften. Wie die Londoner „Times“

vom 11. Juli 1925 m itteilt, hat die britische Regierung von dem westlichen E ndpunkt der Ugandabahn am Viktoriasee, K i s u m a (oder P o rt Florence), eine K r a f t w a g e n ­ s t r a ß e in nordwestlicher Richtung, zwischen den beiden Seen von K ioga und Salisbury hindurch, nach Mongalla und Gondokoro, dem südlichen Endpunkt der sudanesischen Dampferschiffahrt auf dem weißen Nil, hergestellt, die in der trockenen Jahreszeit für die Reisenden gu t benutzbar ist, wenn er seinen K raftwagen m itbringt; die Entfernung beträgt etwa 675km (420 Meilen). Damit w äre also eine wichtige Lücke in der V erkehrsstraße geschlossen.

A b b . 1. G e s a m tb ild d e r B rü c k e (N a c h d e r ita l. Z e its c h r ift „ I n g e g n e r ia “ 1924).

gew ählt worden. Die Stütz­

w eite zwischen den K äm p­

fergelenken beträg t 40,0m, die Spannw eite zwischen den W iderlagern 41,50m (Pfeil­

höhe 4,20 m, Halbmesser der inneren Leibung 50,00m).

Der Überbau besteht aus einer P lattenbalkenkonstruk­

tion m it 30 cm starker Platte.

Die Balken w erden durch Säulen auf den Bogen abge­

stützt. Die je 1,25m breiten Gehwege sind ausgekragt, wodurch die Brückenweite zwischen den Geländern auf die Breite der Z ufahrts­

straße, d. h. auf 8,0 0 m er­

höht w orden ist.

Abb. 2 zeigt die in Guß­

stahl ausgeführten Gelenke;

in ihrer N ähe ist der Beton des Bogens durch Spiral­

bew ehrung verstärk t.

Als Belastungsannahm en

für die Rechnung dienten _

500 ks/ m2 gleichm. vert. L ast und eine 20t-Walze. Bei der B elastungsprobe wurde die gleichm. verteilte L ast auf 600 ks /m- erhöht und eine 20t-Walze m it Lastkraftwagen umgeben (zusammen ein Gewicht von 110 *•) aufgestellt.

D abei ergab sich dann eine Scheitelsenkung von 1,5 «>“ . Die zugelassenen B eanspruchungen entsprechen den amtlichen V orschriften. Die G esam tkosten einschließlich der Zu­

fahrten im B etrage von 15 mill. Lire tru g der Staat.

E ntw urf und Bauleitung: Cav. Uff. Olindo Bergamaschi.

Ausführende Firm a: F errobeton (aus der ital. Zeitschrift Ingegneria 1924). Dipl.-Ing. A. Rywosch, Berlin.

Die Kap-Kairo-Verbindung. Seitdem wir unsere Leser über den S tand des Kap-Kairo-Untem ehm ens in der K onstr.-Beilage Nr. 13 vom 28. Ju n i 1924 (Seite 101 u. f.)

Ferner hatte die briti­

sche Kolonialregierung einen S t u d i e n a u s s c h u ß zur Prüfung der schwebenden Eisenbahnpläne nach Ost­

afrika entsandt und dieser hat kürzlich vorgeschlagen, Eisenbahnverbindungen von Tabora nach Muansa und von Tororo, nördlich des V ikto­

riasees, nach dem Nil, herzu- stellen. Tororo ist eine an der Grenze zwischen Kenya und Uganda gelegenen Sta­

tion der von der Uganda­

bahn in N akuru in nordwest­

licher Richtung abzweigen­

den, zur Zeit noch im Bau begriffenen Seitenbahn, die südlich am Mount Elgon vor­

bei nach Jin ja an der Nord­

küste des V iktoriasees ge­

führt werden soll. Die vor­

geschlagene Bahn wurde von Tororo aus, wie die K raft­

wagenstraße, zwischen dem Kiogasee und dem von Salisbury hindurch eine nordwestliche Richtung nehmen, zwischen Albert- see und Nimule über den W eißen Nil, auf dessen linkes Ufer übergehen und von da auf Rejaf zu führen sein. Der Studienausschuß betont, daß diese Linie Gebiete durchschneiden würde, die für den Baumwollbau besonders in Betracht kommen. F erner w ürden die w est­

lich gelegenen Goldgruben Kito-Moto in der belgischen Kongokolonie für diese Bahn leicht zugänglich zu machen sein; durch ihre Bedienung würde die R ente der Bahn natürlich erheblich zu steigern sein. Von Kito aus soll übrigens bereits eine gute K raftw agenstraße nach Rejaf am Nil bestehen.

Es leuchtet ein, daß durch den Ausbau dieser beiden Bahnverbindungen die bestehenden Lücken in der Kap- A bb. 2. S c h e ite lg e le n k .

Die neue San-Giorgio-Brücke in Mantua.

7

(8)

Kairo-Straße sich vollständig schließen würden. Damit würde eine durchgehende Reiseverbindung von im Ganzen

11 7 4 5 1 c m geschaffen, deren Zurücklegung, nach V er­

besserung der Fahrpläne und Anschlüsse, etw a 35 bis 30 Tage Zeit erfordern würde.

Fraglich bleibt zunächst, wer die beiden Eisenbahnen, Tabora—Muansa etwa 320 km, und Tororo—Rejaf, minde­

stens 400 engl. Meilen gleich rund 650km, bauen soll. Die Linie Tabora—Muansa ist allerdings zur Vervollständigung des Bahnnetzes im Tanganjikagebiet unbedingt notwendig und wird früher oder später gebaut werden müssen. Bei der Linie Tororo—Rejaf ist diese Notwendigkeit weniger gegeben. Wie in unseren früheren Ausführungen hervor­

gehoben ist, ist das Interesse der britischen wie der belgi-, sehen Kolonialregierung an dem Zustandekommen der Kap-Kairo-Linie heute nicht mehr so groß wie früher, und die Bahn Tororo—'Rejaf wird also auf ihre Verwirklichung vielleicht w arten müssen, bis in ihrem Gebiet wertvolle Rohstoffe oder abbauwürdige Mineralien entdeckt werden, deren V erfrachtung die Bahn rentabel machen.

Für die Geschäftsreisenden und W eltbummler sind die entstandenen Kraftwagenstraßen, natürlich von hohem W ert, wenn auch auf ihnen ein regelm äßiger Fahrdienst noch nicht eingerichtet ist. Daß aber selbst eine vollendete Kap-Kairo-Verbindung für den Güterm assenverkehr in A frika kaum in Betracht kommt, w ar schon im Bericht vom Jah re 1924 eingehend erörtert und begründet. —

Die Grundsteinlegung für die Friedrich-Ebert-Brücke in Mannheim (vgl. die ausführliche Besprechung des betr.

Unternehmens in unserer W ettbewerbs-Beilage 1925) ist bereits am 28. November v. J. erfolgt. Der Ausführung ist der mit dem I. Preise ausgezeichnete Entwurf ,. F l a c h b r ü c k e “, Verf. M a s c h . - F a b r i k A u g s ­ b u r g - N ü r n b e r g , W e r k G u s t a v s b u r g in Gustavsburg bei Mainz und Tiefbauunternehm ung G r ü n

& B i 1 f i n g e r A.-G. in Mannheim zu Grunde gelegt. Die Vorbereitung und die Leitung des Brückenbaues liegt in den Händen des Städt. Tiefbauamtes, das z. Zt. des Beginnes vorübergeh. von Ob.-Bau-Dir. Z i z 1 e r geleitet wurde. Die unmittelbare Bauleitung liegt dem Ob.-Brt. E l s a e s s e r und Bauam tmann L o r e n t z ob. —■

Wiederkehrende wärmetechnische Mängel hei Wohn­

haushauten. „Zu dem an und für sich beachtenswerten Aufsatz des Hrn. Ing. F l ü g g e m Nr. 23 der Konstr.-Beilage 1925 bitte ich folgende Bemerkung zu veröffentlichen:

Es ist auffallend, daß in diesem Aufsatz, sowie auch fast in allen anderen Aufsätzen ähnlichen Inhalts immer dasjenige Mittel am allerwenigsten empfohlen wird, das neben seinen unbestreitbar ausgezeichneten Eigenschaften noch den Vorzug der größten Billigkeit hat, nämlich die V erwendung des porigen Vollziegels oder vollporösen Ziegels. Fl. erw ähnt zuvor, daß „hochporöse Ziegel doppelt so günstig sind, als gewöhnliche.“ Die Feststellung dieser Tatsache durch V ersuche h at zwar lange auf sich w arten lassen, obgleich ich seit mehr als 20 Jah ren alles mögliche versucht habe, dies zu erreichen. Aber nun ist sie endlich seit einigen Jahren wissenschaftlich in ihrem W erte b e ­ legt. Herr Fl. kennt sie auch, aber trotzdem kommt er unbegreiflicherweise nicht zu der Folgerung, gerade diesen Ziegel in erster Linie zu empfehlen. E r erw ähnt des länge­

ren die Nachteile des porigen Lochziegels, er empfiehlt die an und für sich vorzüglichen rheinischen Schwemm­

steine, die aber in Berlin sich um mindestens 50 v. H.

teurer stellen, als gute porige Vollziegel. Er empfiehlt Sterchamolsteine, Torfplatten und andere Mittel, gegen die an sich nichts eingewendet w erden soll. Aber wir müssen uns doch nam entlich heute möglichst w irtschaftlich ein­

stellen und deshalb würde es im höchsten Grade verdienst­

voll sein, wenn Fl. seine V orschläge nun auch noch ein­

mal an der H and des Rechenstiftes vergleichen wollte. Ich bin fest überzeugt, er wird dann selbst zu der Überzeugung kommen, daß der porige Vollziegel in denjenigen Gegenden, in denen er hergestellt wird, in den m eisten Fällen (selbst auch z. B. bei Brandm auern!) sogar an erster Stelle Be­

rücksichtigung verdient. Die Erkenntnis, daß die unend­

lich vielen kleinen Luftbläschen, wie sie im porigen Ziegel vorhanden sind, den besten W ärm eschutz gewährleisten, h at zu den Bestrebungen geführt, auch den Beton, der in seiner jetzigen Beschaffenheit wegen seiner allzu großen D ichtigkeit und des sich daraus ergebenden allzu geringen W ärmeschutzes für W ohnhausbauten wenig geeignet ist, durch besonderes V erfahren porig herzustellen. Diese Auf­

gabe scheint an sich auf verschiedenen W egen gelöst zu sein (Gas-, Zellen, Eisbeton). Die F rage aber, ob diese H erstellungsarten in Bezug auf die sonstigen Eigenschaften namentlich in Bezug auf die Billigkeit den porigen Ziegeln gegenüber sich v o rte ilh a fte r erweisen werden, ist v o r­

läufig noch nicht gelöst. Um so mehr möge man dem pori­

gen Vollziegel diejenige Stelle einräumen, die ihn augen­

blicklich noch unbestreitbar zukommt.

t Stadtbaurat Hans W i n t e r s t e i n , Bln.-Cliarlottenburg.

B riefk asten .

A n t w o r t e n d e r S c h r i f t l e i t u n g .

L. N. in B. ( K a n a l i s a t i o n s - H a u s a n s c h l ü s s e ) . E in e G em einde w ill die A n se h lu ß le itu n g e n m it 100, 125 un d 150 mm W eite, j e n a c h d e r G röße d e r H ä u se r, bem essen . W ir h a b e n als a u sfü h re n d e U n tern eh m er B e d en k en , d ie A n sch lü sse so v e rsc h ie d e n a rtig au szu b ild en , e in erseits w e g e n d e r sc h w ierig en E rh e b u n g e n , die d a fü r a n z u ste lle n w ären , u n d d a v e rsc h ie d e n ­ a rtig e s R e in ig u n g s g e rä t v e rw e n d e t w e rd e n m ü ß te ? E s w ird um S tellu n g n ah m e d azu g e b e te n . —

W ir h a b e n die F ra g e einem S p e z ia lsa c h v e rstä n d ig e n v o r­

g e le g t, d e r 150 mm als R o h rw eite als e rfa h ru n g sg e m ä ß p ra k tis c h s te W e ite an g ib t, w e n n a u c h b ei S ie d lu n g sh ä u se rn , V illen bis au f 125 mm h e ra b g e g a n g e n w e rd e n k ö n n e. D ie W e ite v o n 100 mm sei je d e n fa lls au s p ra k tisc h e n G rü n d e n z u g e rin g . I n B e zu g a u f die R e in ig u n g w e rd e n die B e d e n k e n n ic h t g e te ilt, d a sie n ic h t m eh r m it b eso n d ere n B ü rste n , so n d e rn m itte ls R o h rstö c k e n o d er b ieg sam en S ta h lw e lle n u n d W isc h e rn erfo lg t, die sic h au c h bei v e rsc h ie d e n e r W e ite d e r A n sch lü sse v e rw e n d e n la sse n . A n sich b ie te t d e r v e rsc h ie d e n w eite A n sch lu ß au c h k e in e tech n isch e S ch w ierig k eit. M an w ird die A n sc h lu ß stü c k e in d e n S tra ß e n d u rc h w e g 150 mm w e it m ach en u n d d u rc h ein b eso n d ere s Ü ber­

g a n g s s tü c k d en A n sch lu ß d e r k lein eren H a u sa n sc h lü sse v e rm itte ln . G egen die v e rsc h ie d e n e W e ite sp ric h t a b e r v o r allem , d a ß die A b flu ß m en g en w ech seln u n d in d e r Z u k u n ft g rö ß e r w e rd e n kö n n en . E s em p fieh lt sich also allg em ein die A n w en d u n g vo n 150 mm W eite, u m som ehr als die E rsp a rn is b ei w ech seln d er W eite in k ein em V e rh ä ltn is zu d e n d a m it v e rb u n d e n e n N a c h ­ te ile n s te h t. —

F r a g e b e a n t w o r t u n g e n a u s d e m L e s e r k r e i s . Zur A nfrage Arch. B. in. C. in Nr. 24/1925 ( S c h a l l s i c h e r e

" Z w i s c h e n w ä n d e ) . Zu d ie se r A n frag e e rh a lte n w ir noch eine g a n z e R e ih e v o n A n tw o rte n , die w ir au sz u g sw e ise w ie d e r­

g eb en :

1. D ie v o n d e r S c h riftle itu n g in d e r N a c h sc h rift em pfohlene K o n s tru k tio n lä ß t sich d u rc h d ie V erw e n d u n g v o n T o r f - p l a t t e n w esen tlich v e re in fa c h e n u n d v e rb e sse rn , w ie sie in d e r H a u p tsa c h e zu Iso lie ru n g e n b e i D ecken, D a c h a u sb a u te n usw . v e rw e n d e t w e rd e n . W ir h a b e n b e i u n se re n A rb e ite n e n tw e d e r die

„ T o rfo le u m “ o d e r die „ T o rfiso th e rm “ - P la tte n g e b ra u c h t. D ie T o rfiso th e rm -P la tte n sin d n a c h d e n v o n u n s g e m a c h te n E r­

fa h ru n g e n d en ä n d e rn v o rz u z ie h e n , d a sie w a sse ra b w e ise n d u n d a u c h „fe u e rh e m m e n d “ g e lie fe rt w e rd e n . A u ß erd em b e sitz e n sie eine B ie g e fe stig k e it v o n e tw a 6,4 kg/qcm, so d a ß b ei d e r V e ra rb e itu n g au f d e r B a u ste lle s e h r w en ig B ruch e n ts te h t. B ei d e n u n te r u n se re r L e itu n g h e rg e ste llte n F e rn sp re c h z e lle n w u rd e n d ie T o rf­

p la tte n m eist b e id e rse itig m it R a b itz b e k le id e t o d e r u n te r V er­

w e n d u n g v o n S ta u ß z ie g e lg e w e b e g e p u tz t. —

R g.B m st. a. D. W a lte r u . Jo h a n n e s K rü g e r, A rch. B. D. A., B erlin.

2. E b en so em pfiehlt R g .B m st. a . D. J e s s e n , B erlin, diese A u sfü h ru n g sw e ise. E r h a t fü r T elep h o n zellen u n d Z w ischenw ände a n fa n g s T o rf oleum , s p ä te r T o rfiso th e rm p la tte n d e r T o rfp la tte n w e rk e A.-G. in T ria n g e l, P ro v . H an n o v er, v e rw e n d e t. N ach se in e r A n ­ g a b e h a b e n sic h au c h P la tte n s t a t t d e r T o rfm u llfü llu n g b e w ä h rt. — 3. H e rr A rch. M. G ö b e l - H u c k , L eu n a -W e rk e b ei M erse­

b u rg , em pfiehlt die O rig .-P la tte n d e r F a . S c h ö n b e c k & C o . in L e b n itz Sa. —

Zu A nfrage H. St. in Sch. in Nr. 26 1925. ( Z u s ä t z e v o n K a l z i t z u w a s s e r d i c h t e m P u t z . ) W e n n Sie e in M ittel zu w asse rd ic h te m P u tz v e rw e n d e n w ollen, so em pfehle ich Ih n e n

„ S ik a “ d e r F a . W in k le r u n d Co., D urm ersheim in B a d en . Ich h ab e dieses F a b r ik a t se it la n g e r Z eit n ach a lle n R ic h tu n g e n a u s ­ p ro b ie rt u n d ich m ö ch te es als d a s b e ste a lle r b e ste h e n d e n Z u­

sä tz e bezeich n e n . D ie V e rw e n d b a rk e it se lb st u n te r d e n u n g ü n stig ­ ste n U m stä n d en is t e in z ig a rtig . —

B a u in g e n ie u r A. K a llin ich in S ch m ied eb erg i. R . Zu Anfrage W . B. in R. in Nr. 26/1925 ( Z e l l e n w ä n d e i n B a d e a n s t a l t e n ) . W en d en Sie sich a n d ie F a . R . N a u - m a n n , W ald h eim i. Sa., die Sie sa c h g e m ä ß b e ra te n k a n n . —

B a u in g e n ie u r A. K allin ich , S ch m ied eb erg i. R.

A n f r a g e n a n d e n L e s e r k r e i s .

Rat der Stadt C. ( D e c k e i m H a l l e n s c h w i m m b a d).

Bei d e r P la n u n g des n e u e n H allen sch w im m b ad es in C. b e a b ­ sic h tig e n w ir, zw eck s H era b m in d e ru n g d es S ch alles, d e r in a lle n S chw im m hallen se h r s tö r t, die D eck e m it g ro ß e n , tiefen K a s se tte n zu v e rse h e n u n d diese in g e e ig n e te r W eise m it w a sse rb e stä n d ig e m S to ff zu b e sp a n n e n o d e r au szu leg en . L ie g e n in d ie se r R ic h tu n g b e re its E rfa h ru n g e n v o r u n d w elch e S to ffe u n d a u s w elch er Biezugsqelle w u rd e n v e rw e n d e t? —

H. M. i. St. I. ( Z w i s c h e n d e c k e n i n K r a n k e n ­ h ä u s e r n ) . W elch e Z w isc h e n d e c k e n k o n stru k tio u e n h a b e n sich b e i K ra n k e n h a u s b a u te n b e so n d e rs b e w ä h rt? W ird eine Iso lie ru n g d e r D eck e am A u fla g e r fü r b e so n d e rs z w ec k m ä ß ig e ra c h te t? — H. K. in H alle. ( B e s e i t i g u n g v o n I n e r t o l - f l e c k e n a m B a c k s t e i n m a u e r w e r k ) . - W elch e M ittel k a n n m a n v e rw e n d e n , um In e rto lfle c k e v o n B a c k ste in m a u e rw e rk f o rt zu b rin g e n ? —

I n h a lt: E in n e u e s E is e n b e to n - B a u s y s te m . — G e flü g e ls tä lle .

— V e rm is c h te s . — B r ie f k a s te n . —

V e rla g d er D e u tsc h e n B a u z e itu n g , G. m. b. H. in B e rlin . F ü r die R e d a k tio n v e ra n tw o rtlic h : F r i t z E i s e l e n in B e rlin .

D ru c k : W . B ü x e n s t e i n , B e rlin SW 48.

8

Cytaty

Powiązane dokumenty

In Form von drei V orträgen sucht der V erfasser auch dem nicht auf der Hochschule vorgebildeten Ingenieur eine E inführung in die Berechnung der statisch unbestimmten

Bei den folgenden Untersuchungen soll das Gewicht des Eisenbetons dem der Hinterfüllungserde gleichgesetzt werden. Dies ist zulässig, weil die Massen der

Die sämtlichen P latten für Seiten- und Zwischenwände werden auf der Baustelle fertiggestellt, und zwar zu beiden Seiten der Häuserreihe, derart, daß ihr

Vor- und Nachteile dieser Anlagen werden wir bei anderer Gelegenheit näher eingehen. Doch liegt diese Frage außerhalb des Rahmens der vorliegenden Betrachtung. Es

Der Treptower Tunnel wurde mit Luftdruck und Schildvortrieb ausgeführt, ein Verfahren, das für den Berliner Untergrund nicht recht geeignet ist, die übrigen in

Ich sagte es schon eingangs: Es handelt sich hier um Anfänge und um eine Bauweise, die unzweifelhaft in ihren Einzelheiten noch besser durchgebildet werden muß;

Der Fundamentklotz für jeden der beiden mittleren Strompfeiler umfaßt eine Fläche von etwa 13 X 32 m und besteht aus einem aus Eisenbeton hergestellten Senkkasten

sein, oder mögen es auch Ställe oder Lagerhäuser sein, sollen in ihren Außenwandungen so her- gestellt werden, daß von außen her keine Feuchtigkeit in das