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Deutsche Bauzeitung. Konstruktion und Bauausführung, Jg. 59, No. 2

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Academic year: 2022

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D E U T S C H E B A U Z E IT U N G

59. JA H R G A N G * N ° 7 * B E R L IN , D E N 24. J A N U A R 1925

KONSTRUKTION U N D BAUAUSFÜHRUNG

M ASSIV -, E ISE N B E T O N -, EISEN- UND H O L Z B A U

SC HR IFTLEITUNG : R EG .-BAU M EISTER a. D. FRITZ E ISE L E N

A lle R echte Vorbehalten. — Für nicht verlangte Beiträge keine Gewähr.

Das Garagenproblem in den deutschen Großstädten*).

Von Reg.-Baumeister Dr -Ing. Georg M ü l l e r , Berlin-Lankwitz**).

u ch d er flü ch tig e B e sch a u er h a t beim B esuch d e r A utom obil- a u s ste llu n g in B erlin einen s ta r­

k e n u n d n a c h h a ltig e n E in d ru c k v o n den g e w a ltig e n A n s tre n ­ g u n g e n erh a lte n , die die d eu tsch e A u to m o b ilin d u strie m a c h t, um d en In la n d sb e d a rf zu d eck en u n d dem A n stu rm d e s . A u s­

la n d es sta n d z u h a lte n . Um so m e h r is t d ie F ra g e b e re c h tig t: w ohin m it allen diesen K ra ftw a g e n , d e re n Zahl ste tig zunim m t?

K e n n e r d er V e rh ä ltn isse g la u b en , d a ß sich d ie Zahl d e r K ra ftw a g e n in B erlin in n e rh a lb J a h re s fr is t v e r­

do p p eln w erd e. D ie g le ich e A n n ah m e g ilt w ohl auch fü r die a n d e re n G ro ß s tä d te . Die E in fu h rb e sc h rä n k u n g e n für A uto m o b ile fallen d e m n ä c h st — F o rd h a t ru n d 40 V e rtre tu n g e n ü b e r D e u tsc h la n d v e rte ilt u n d will, w ie m a n sa g t, in n e rh a lb J a h re s f r is t in D eu tsch la n d h erste lle n .

T a ts a c h e ist, d a ß eine sta rk e N a c h fra g e schon je tz t n a c h a m e rik a n isc h e n W a g e n v o rh a n d e n ist, die

*) V ortrag in der D eu tsch. G e se lls c h . für B a u in g .-W esen aus Anlaß der A u to m o b ila u sstellu n g . —

*•) A b teilu n g?vorstand im In genieu rb ü ro von K och & K ien zle, D oktor- In g e n ieu re, B er lin . —

n u r zum k le in ste n T eil b e frie d ig t w erd en k a n n . A n d e re r­

seits soll d e r A b satz u n se re r A u to m o b ilfab rik en ste lle n ­ w eis sto ck en , w eil es a n U n terstellm ö g lich k eiten m an g elt. E s b e s te h t also ein G arag e n p ro b lem für die d eu tsch e n G ro ß städ te , u n d es ist d a rü b e r h in a u s die G efahr v o rh an d e n , d aß sich die G ara g e n n o t beso n d ers fü r die inn eren B ezirke im h ö ch sten A u ß m aß e v e r­

schärft. E s ist n a tü rlic h im m er m öglich, d ra u ß e n vor den T o re n d e r S ta d t H u n d e rte v on A u tom obilen in einfachen F la c h b a u te n u n te rz u b rin g en . Von einem G arag en p ro b lem im räum lich te ch n isch en Sinne k an n m an e r s t d a n n sprechen, w enn m an v ersu c h t, n ac h dem

S ta d tin n e rn , n ach den G esc h ä ftsv ie rte ln , v o rzu sto ß e n . H ier is t d er G ru n d u n d B oden, so w eit er ü b e rh a u p t noch frei ist, zu w ertv o ll, um ihn m it ein fach en F la c h ­ b a u te n fü r A b ste llg a ra g e n zu b esetzen. W irts c h a ft und V e rk e h r h aben a b e r ihre eig en en G esetze, u n d es ist u n b e d in g t n ö tig , d a ß m an m it V e rk e h rsb a u te n , wie G arag e n , den V e rk e h r im S ta d tin n e rn a u fsu c h t. W ir h ab e n stre n g zu u n te rsc h e id e n zw isch en H e im a t­

g a ra g e n u n d A b ste llg a ra g en . Die A b ste llräu m e im S ta d tin n e rn w erd en i. d. R. s p ä te r eine zw eite B ox fü r d e n A u to m o b ilb esitze r sein u n d b e d e u te n als e r­

sc h w eren d es M om ent fü r ih n eine zw eite M iete.

Soll d e r V o rte il eines eig en en K ra ftw a g e n s , seine

(2)

s te te F a h rtb e re its c h a ft, g e w a h rt bleiben, so m uß d ieser seinem B esitzer vo n d e r W o h n u n g oder vom G eschäft aus, d aheim u nd au f R eisen, in w enigen M inuten er­

re ic h b a r sein.

D iese F o rd e ru n g b e g rü n d e t die V e rte ilu n g der G arag e n in der S ta d t un d die G röße d er S ta d tg a ra g e n , d. h. die G arag e n m üssen en tsp re c h e n d ih re r G röße u n d ihrem B ereich ü b er den S ta d tp la n v e r s tr e u t w erden.

Ü berschlägliche E rm ittlu n g e n h ab en erg eb en , d aß eine G ro ß g a ra g e von 1000 W a g en etw a in dem G e­

sc h ä ftsv ie rte l zw ischen D önhoffsplatz, S p itte lm a rk t u n d H a u sv o g te ip la tz in ein er zeitlich en R eich w eite von h ö ch sten s fünf M inuten lie g t, vom A u sfa h re n a u s d«r B ox bis zum H alten v o r dem G esch äftsh au se.

D as E rg e b n is d ieser E rm ittlu n g e n sc h ein t d a ra u f hin zu d eu ten , d aß bei der E n g e im S ta d tin n e rn es seiten s d er z u s tän d ig en S tellen sicherlich d u rc h g re i­

fen d e r M aßnahm en b ed arf, w enn m an u m fassen d Vor­

so rg en will. E s w ird au f k ein en F a ll le ic h t sein, einen A usgleich zu schaffen zw ischen dem A b ste ilb e d ü rfn is für d ie A u to m assen der Z u k u n ft u n d dem A n g eb o t an F läc h e u n d R aum im S ta d tin n e rn fü r d ie sen Zw eck.

D iese ä u ß e rste R a u m b e sc h rä n k u n g m a c h t d as G arag en p ro b lem so schw ierig, d a ß se lb st die p r a k ­ tisch e n u nd findigen A m erik a n er noch n ic h t zu a ll­

gem ein a n e rk a n n te n ein h eitlich en L ö su n g en gekom m en sind. E s ist also d u rch a u s n o tw en d ig , d a ß w ir In ­ g en ieu re diese A u fg ab e an p a c k e n , m it den m o d e rn sten M itteln, u n te r A u sn u tz u n g d e r le tzten E rfa h ru n g e n in d e r T ec h n ik des B auens, des A ufzugw esens, d er F e u e r ­ sich erh eit, des V erk eh rs, d er B e trieb sre g elu n g u n d der U n fallv erh ü tu n g .

Ü b erh au p t ze ig t sich im m er m ehr die N o tw en d ig ­ k eit, d en G a ra g e n b a u g an z allgem ein a u s dem S tad iu m des B ehelfsm äßigen h era u szu h e b en u n d so rg fä ltig e, bis ins E in z eln e d u rc h g e a rb e ite te E n tw ü rfe au fzu stellen , denen die b eso n d eren B e trie b se rfa h ru n g e n in D eu tsc h ­ la n d zug ru n d e g e le g t w erd en u n d die sich h u n d e rtfä ltig b ez ah lt m achen.

E s g ib t L eu te , die g lau b en , d aß w ir n a c h Ü berw in­

d u n g d e r W irtsc h a fts k ris e einer V erk e h rsk rise e n t­

g eg e n g eh e n ; dem m uß v o rg e b e u g t w erden.

D aß tro tz d em k e in e r d e r b e k a n n tg e w o rd e n e n P län e fü r G ro ß g a ra g e n a u s g e fü h rt w u rd e, h a t n ic h t n u r in d er g eg e n w ä rtig e n G eld n o t seine U rsache, so n d ern z. T. au ch darin , d a ß sie te chnisch n ic h t so bis in alle E in zelh eiten d u rc h d a c h t w aren, d aß sie d a u e rn d eine g u te W irtsc h a ftlic h k e it h ä tte n g e w ä h rle iste n können.

E s b e d a rf eines ziem lichen E in d rin g e n s in alle F ra g e n , die den G a rag e n b au b etre ffen , w ill m a n das L etzte h erausholen. Zwei A ufg ab en sind a b e r schon h eu te d eutlich e rk e n n b a r:

1. die A u fstellu n g des V e rte ilu n g sp la n es a n H an d freier o d er zu e rw erb en d e r F lä c h e n u nd G ebäude,

2. die w irtsc h a ftlic h ste D u rch b ild u n g je d e r G arag e für sich.

Man soll jedenfalls n ic h t g la u b en , d aß das G arag e n p ro b lem m it einem g e s c h ic k te n G ru n d riß g e ­ lö st ist, E s h a n d e lt sich au c h v ie lfach n ic h t um v o ll­

kom m ene N eusch ö p fu n g en , so n d e rn um d en U m bau, die E rw e ite ru n g , A u fsto ck u n g , M odern isieru n g v o rh a n ­ den er G arag en , um den A u sb a u v on W e rk s tä tte n , F a b rik e n , H in te rh ä u se rn , R e itb a h n en , T h e a te rn u. dgl.

E s m uß also in jedem einzelnen F alle so rg fä ltig g e p la n t w erden. E s m uß die Z ahl d e r G eschosse dem G ru n d stü ck sp reise an g em essen sein. D ie F ra g e d er H öhengew innung b e d a rf einer b eso n d eren U n te r­

suchung, d ie B oxenräum e m ü ssen a u fe in a n d e r a b g e ­ stim m t w erden, die N eb en räu m e zum G anzen in einem ric h tig e n V erh ä ltn is steh en . Ü ber L a g e rrä u m e , V e r­

k au fsräu m e, R e p a r a tu rw e r k s ta tt m uß v e r f ü g t w erden, w obei je n ach L ag e un d G egend b a ld d a s E in e od er das A ndere überw ieg t. So begreiflich d er W u n sch au ch ist, zu N o rm alty p en u n d B a u v o rla g e n für G ro ß g a ra g en zu kom m en, so w ird es sich d o ch s te ts lohnen, in jedem einzelnen F alle au f G ru n d d e r b eso n d eren B ed in g u n g en einen se lb stä n d ig e n eigenen E n tw u rf au fz u stellen . Die E n tsc h eid u n g , ob F la c h b a u o d er H o ch b a u fü r je tz t oder sp ä te r, ob H och b au o d er g a r H o ch h au s, ob A u fzu g s­

lösu n g o d er R am p en lö su n g , m uß in jedem E in z elfalle n eu g e tro ffe n w erden.

Die bau p o lizeilich en B e stim m u n g en fü r d en G ro ß ­ g a ra g e n b a u sind in d a n k e n s w e rte r W eise d u rc h R ic h t­

linien e rse tz t, die d en z u s tä n d ig e n S te lle n einigen S pielrau m g ew ä h re n . Ü b erh au p t m uß a n e r k a n n t w e r­

den, d aß alle in B e tra c h t k o m m e n d en B e h ö rd e n das d e n k b a r g rö ß te E n tg e g e n k o m m e n u n d In te re s s e zeigen.

So s te h t a u c h zu hoffen, d a ß in d e n re in e n A bstell- g a ra g e n , die w ohl zu d e n ko m m en d en D in g en gehören, in d en en w ed e r P u b lik u m sv e rk e h r s ta ttf in d e t noch Ex- plosio n sm o to re la u fe n , eine w e itg e h e n d e M ilderung der baupolizeilich en A n fo rd e ru n g e n e in tre te n w ird.

Die s ta a tlic h e V e rk e h rsp o liz e i h a t ein dringendes In te re s se a n erg ä n z e n d e n A b ste llm ö g lie h k e ite n für K ra ftw a g e n . Die G a ra g e n fra g e b e r ü h r t se h r eng die neue V e rk e h rso rd n u n g , d en n es e rsc h e in t frag lich , ob d as e in fa ch e V erw eisen d e r le e rfa h re n d e n od er w arten­

den A u tom obile in N e b e n stra ß e n a u f d ie D a u e r genügt.

G esc h o ß h allen b a u ten m ü ssen s p ä te r sic h er noch dazu­

kom m en.

Die b esten te c h n isc h e n E in ric h tu n g e n k ö n n en sich a b e r n ic h t v oll au s w irk e n , w enn d e r M ensch sie nicht ric h tig b en u tz t. In ein er m o d e rn e n G ro ß g a ra g e , ganz gleich ob T ag - o d er N a c h tg a ra g e , m uß eine straffe Be­

trie b sre g e lu n g d u rch eine n a c h d rü c k lic h e B etriebs­

p ro p a g a n d a e rre ic h t w erd en , um so au c h den d enkbar g rö ß te n G ra d a n S ic h e rh e it in jed em S inne zu er­

reich en . In jedem G a ra g e n b e trie b sp ie lt d e r C hauffeur b e k a n n tlic h eine b e d e u tsa m e R olle. D ie K lag e n der G a ra g e n in h a b e r w ollen n ic h t v e rstu m m e n , w eil E igen­

tu m s v e rg e h e n u n d R a u c h e n a n d e r T a g e so rd n u n g sind.

N och im m er m uß die P o lize i zu H ilfe g e ru fe n werden.

D er C h au ffeu r ist, so p a ra d o x es k lin g t, k ein V erkehrs­

m ensch, d e r sich w illig e in o rd n e t; a b e r seine gegen­

w ä rtig e E in ste llu n g u n d seine K rie g sg e b rä u c h e müssen le id er zu r Z eit noch v o ll in R e c h n u n g g e s e tz t werden.

Man k a n n A u to m a sse n im fre ien G elände a u f sehr v ersc h ied e n e W eise au fste lle n . A bb. 2, S. 19 ze ig t einige M öglichkeiten, u n d zw a r A u fste llu n g in einfachen und D oppelreihen, in S e n k re c h t- u n d S ch räg reih e n . In der le tz te n S kizze ist die g ru n d s ä tz lic h e A n o rd n u n g der D u rc h fa h rt d a rg e ste llt, d. h. D u rc h fa h rt d urch das G ru n d s tü c k u n d d u rch d e n S ta n d in ein er stetigen V erk eh rslin ie ohne W e n d e n o d er R ü c k w ä rtsfa h re n .

Zum „C am p in g “ g e h ö rt n a tü rlic h , d a ß die K ra ft­

w a g e n e tw a s w e tte rfe s te r als z. Zt. sind. D ie G rund­

sä tz e des „ P a r k in g “ k a n n m a n fü r die freie A ufstellung von K ra ftw a g e n in H allen u n d G esch o ssen anwenden.

V o rläu fig sind a b e r b ei u n s n o ch die Einzel- oder M ehrfachboxen die R egel.

A bb. 5 h ie rn e b en zeigt, w ie sich die S tandbreite für je d en K ra ftw a g e n v e rrin g e rt, w en n m an A bteilungs­

s tä n d e für 2, 3 o d er 5 W a g e n sc h afft. D as ist unter U m stä n d en a u f dem D isp en sw eg e m öglich.

Im allg em ein en a b e r w ill d e r d eutsche Auto­

m obilist seinen K äfig für sich h a b e n . Die Entw icklung d ü rfte jed o ch au f d a s S to c k w e rk s-P a rk in g , auf die freie A u fstellu n g in G eschossen h in g e h en , w ie sie in Amerika ü blich ist.

A bb. 4 g ib t einen so lc h en H allengrundriß wieder.

Ich will n a c h h e r a n s c h a u lic h zeigen, um w ieviel w irt­

s c h a ftlic h e r die freie H a lle n a u fste llu n g gegenüber B oxen ist. E s fallen W ä n d e u nd T ü re n fo rt, die S tand­

fläch e is t w ese n tlich g e rin g e r g e g e n ü b e r der Boxen­

fläche, die F a h r s tr a ß e w ird sc h m aler, d er B etrieb wird ein fa ch e r, d a d a s lä stig e ö ffn e n u n d S chließen der T ü re n fo rtfä llt. E in e s tre n g e re Ü b erw achung ist s e lb stv e rstä n d lic h n ö tig ; die B a u k o s te n w erd en um 40— 50 v. II. g e rin g e r, d a d a s g a n z e G ebäude zu­

sam m en sch ru m p ft. K u rz : die freie A u fstellu n g , ganz b eso n d ers fü r A b ste ilg a ra g e n , is t fü r u n s u n d die n ä c h ste Z eit eine v o lk sw irtsc h a ftlic h e N o tw en d ig k e it.

E in e R eihe v on T ä tig k e ite n u n d G esc h äfte n sind m it einem G ro ß g a ra g e n b e trie b u n tre n n b a r v erb u n d e n : d a s W a sc h e n u n d die B e trie b s sto ffv e rso rg u n g , das A u sb essem d e r K ra ftw a g e n u n d d e r V e rk a u f von n eu e n W a g en bis zum k le in ste n Z ubehör- u n d E rs a tz ­ teil. D ie b au lich e n E in ric h tu n g e n h ie rfü r sind sorg-

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fa ltig ein zu g lied ern , so d a ß sie bequem erreic h b ar sind. D as W a sc h en k a n n , a b e r sollte n ic h t in den B oxen g esch e h en . M eist sind b eso n d ere W a sc h stä n d e vorzu seh en . D er C h au ffeu r w ä s c h t am lie b ste n in der F a h r s tra ß e v o r se in er Box. Bei g en ü g e n d b re ite r F a h r s tra ß e is t d a g e g e n n ic h ts einzuw enden. W a s n u tz t schließlich d er sch ö n ste W asch p la tz m it allen E in ric h tu n g e n , w en n er u nbequem u n d ab seitig liegt, so d a ß die C h au ffeu re ihn n ic h t aufsuchen.

D as T a n k e n g e sc h ie h t in d e r R eg el v o r d er A us­

fa h rt. Die G a ra g e n -T a n k ste lle n sind zum eist auch öffentliche. In A m erik a w ird a u c h in d en S to ck w erk e n g e ta n k t, um P la tz zu sp a re n u n d d as W a rte n zu v e r­

m eiden. A llerd in g s g ib t es d o rt au ch zahlreiche S tra ß en z a p fste lle n . W ä h re n d m an in A m e rik a fast a u ssch ließ lich m it dem P u m p sy ste m a rb e ite t, h ab e n w ir noch ü b erw ie g en d S chutz- u n d D ru c k g a sa n la g e n n ach b e w ä h rte m S ystem .

B e so n d ers so rg fä ltig e A n o rd n u n g e rfo rd e rt die R e p a r a tu rw e r k s tä tte . Sie b ild e t fü r jedes G aragen-

F lam m en ersc h ein t m ir zw eifelhaft, d a die F lam m en au c h h eru m sc h la g en können.

Dem s te h t g e g e n ü b e r d e r n ic h t u n erh e b lich e M ehr­

b e d a rf a n F lä c h e bei S ch räg b o x en . W a s m an an B reite g ew in n t, w ird a n L än g e d o p p e lt zu g esetzt.

W enn m an die v e rlo re n e n Z w ickelflächen w ie in den u n te re n B ildern in F a h rs tra ß e n b re ite u m se tz t, so erg ib t sich, wrelehe B reiten e in an d e r en tsp re ch e n . In einem F a lle en tsp ric h t einer F a h r s tr a ß e lin k s v o n 4 m eine solche von 1 1 ,7 m, im an d e re n F a lle im m er noch eine solche von 8,7 m. D azu kom m en bei S ch räg b o x e n bau lich e S chw ierigkeiten. W enn m an in A m erik a o d er in D eu tsch la n d einen G arag e n leiter fra g t, ob er S c h rä g ­ boxen m it 4 m schm alen F a h rs tra ß e n o d er S e n k re c h t­

boxen m it 2- bis 3m al so b reiten F a h rs tra ß e n h ab en w ill, d an n w ird er ste ts u n d m it R e ch t die b re ite bequem e S tra ß e vorziehen. E r b ra u c h t diese au c h für d en inneren B etrieb, beso n d ers w enn in S tra ß e n m itte g ew a sch e n w ird. Ich h ab e m ich desh alb n ic h t e n t­

schließen können, S ch räg b o x en in den P lä n e n m einer

Abb. 2. F r e i e A u f s t e l l u n g v o n A u t o m o b i l e n . : /Ein -u n d A u s fa h r t \

Abb. 3. V e r g l e i c h v o n S c h r ä g - u n d S e n k r e c h t - B o x e n .

6m -- 1

•<*-

A 5 3

Abb. 4. F r e i e A u f s t e l l u n g v o n A u t o m o b i l e n i n H a lle n .

L. 10 A u to s -3 5 m L: 10 A u to s -3 0 m L 10 AutOS-2Bm

Abb. 5. A u f s t e l l u n g i n A u t o - B o x e n .

u n te rn e h m e n eine w esen tlich e E in nahm equelle. Zu d ie sen d u rc h a u s n o tw en d ig en A nlag en kom m en noch d ie N eb e n rä u m e fü r V erw altu n g , A n g e ste llte u nd C hauffeure.

D ie B ox is t zu r Z eit d as E le m en t, die E in h e it, die Zelle im G a ra g e n b a u . L eid er is t bei u ns die u n te r­

z u b rin g e n d e A u to m a sse n ic h t so einheitlich w ie im A uslande. M an k am t zw ar ü b erw ie g en d E in h e itsb o x e n h ab e n , a b e r ein g ew isse r P ro z e n tsa tz sollten K lein ­ b o x en sein, a u c h einige, w en ig e G roß- oder L u x u s­

bo x en sind vorzu seh en .

N un zu r F ra g e d e r S ch räg b o x en ! A bb. 3 (oben) zeigt S ch rä g b o x e n re ih e n in zw ei A u sfü h ru n g e n den S en k ­ re c h tb o x e n g e g e n ü b e rg e s te llt. E s ist z u n ä c h s t k la r, d a ß d a s V o rw ä rts e in fa h re n o d er d a s V o rw ä rts a u s ­ fa h re n a u s ein er S ch räg b o x fah rtec h n isc h einfach ist, d a ja n u r d ie W e n d u n g um d e n h alb en W in k el v o ll­

zogen w e rd e n m uß. E s is t fe rn e r ein V o rteil, d a ß die B o x e n tü r n u r w e n ig in die sch m ale F a h r s tr a ß e sc h läg t u n d d a ß m a n sie a n d ie W a n d d er N a c h b arb o x a n le g e n k a n n . A b er schon d er b e h a u p te te V o rte il des v ö llig en F e u e rs c h u tz e s g eg e n h erü b e rsc h la g e n d e

F irm a zur A u sfü h ru n g v o rzu sc h lag e n , w eil sie m ir n ic h t p ra k tisc h erschienen.

Ich bin au f die te ch n isch en G ru n d la g e n des G arag e n b au e s etw a s a u sfü h rlic h er ein g eg a n g en , w eil sie m ir ta tsä c h lic h n ä c h s t den G ru n d s tü c k sfra g e n als d as W ic h tig ste erscheinen. E s g ib t G ro ß g a ra g e n au s n e u e ste r Zeit, die ohne A n seh u n g von M itteln e rric h te t w o rd en sind, die sich a rc h ite k to n isc h seh r hü b sch a u s ­ n ehm en, die a b e r in ih re r G esa m ta n lag e g ru n d sä tz lic h e F e h le r en th a lte n . W a s n ü tz e n die sc h ö n sten W a sc h - p lätze m it g la sie rte n Ziegeln u n d allen E in ric h tu n g e n , w enn sie so ab seitig liegen, d a ß sie d e r C h au ffeu r a u s B eq u em lich k eit einfach n ic h t a u f su c h t. W a s n ü tz t die sc h ö n ste B a u an lag e, w enn die S tra ß e n fü h ru n g in n e r­

halb d er G arag e v ollkom m en v e rk e h rsw id rig ist, w enn H a u p tw e g e sich m eh rfac h k re u z e n u n d ü b ersc h n eid e n u n d Z usam m enstöße u n v erm e id lic h sind. Ich h a tte schon a n g e d e u te t, d a ß die G a ra g e n fra g e v e rsc h ie d e n g e a rte te L ö su n g en v e rla n g t, je n ac h d e r L a g e zum S ta d tz e n tru m . W ir w ollen v o n d en A u ß en b e z irk e n ein er G ro ß s ta d t einm al ra d ia l in d a s In n e re d er G e­

sc h ä fts s ta d t V ordringen:

Einseitig zweireihig Zweiseitig einreihig n n c D

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Fischgrätenmuster

D u r c h fa h r tp n n z ip

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Zweiseitig einreihig

(4)

Ganz d ra u ß e n k an n m an P riv a tg a ra g e n an einer V illa bauen. W o d a s n ic h t m öglich, k ö n n e n sich m eh rere V illenbesitzer zu einer S am m e lg a ra g e zu ­ sam m enschließen od er eine gew erb lich e M ie tg a ra g e tu t sich auf. W e ite r s ta d te in w ä rts kom m en G ro ß g a ra g en von m ehreren h u n d e rt K ra ftw a g e n im F la c h b a u m it Ü bergan g sm ö g lich k eit zum H o ch b a u in F ra g e . Die d ritte Zone w äre der H o ch b a u m it R a m p e n an la g en , m it B oxen u nd te ilw eiser H a llen a u fstellu n g , die v ie rte Zone im S ta d tin n e rn v e rla n g t au sg esp ro ch e n e V e rtik a l- a b s te llg a ra g e n m it A u fzu g sfö rd e ru n g o d er u n te r­

irdische K ra ftw a g en h a lle n . D iese G liederung is t n a tü r ­ lich n u r rein schem atisch. Ich g ebe sie n u r, u m nun in schneller F olge, u n d zw ar indem ich g ru n d sätz lic h von a u ß e n nach innen in die S ta d t v o rd rin g e , eine R eihe v on E n tw ü rfe n v o rzu fü h re n .

A bb. 6 (h ieru n ter) b rin g t eine F la c h g a ra g e von g ro ­ ßen A usm aßen ü b er einem G elände vo n 25 000 qm zur

od er A ufzüge sich um so m ehr au fz u w e n d e n lo h n t, je g rö ß e r die A nzah l d er G eschosse ist, au f die sich die K o ste n v e rte ile n können.

Als e rste s R a m p en b eisp iel sei eine o rig in a l-a m e ri­

k an isch e R a m p e n g a ra g e in A bb. 9 d a rg e s te llt. H ierzu m ö ch te ich e rw äh n e n , d a ß m a n a u c h in A m e rik a b e­

s tre b t ist, R a m p e n g a ra g e n g ü n s tig e r zu g e s ta lte n , und zw ar in fo lg en d er W eise: M an te ilt d en G e b ä u d e g ru n d ­ riß n ach A bb. 10, links, in 2 H ä lfte n u n d v e r s e tz td ie eine H älfte g e g e n die a n d e re um eine h a lb e G eschoßhöhe, d. h. um l'A m. D ad u rch w ird d e r R a m p e n ra u m im G ru n d riß in d e r L ä n g e a u f die H ä lfte , e tw a 10 ” , h era b g em in d e rt. T a tsä c h lic h e E rs p a rn is s e a n R am p en ­ fläche w erd en a b e r d a m it n ic h t erz ielt, im G egenteil w erd en einige K re u z u n g e n in d e r V e rk e h rsfü h ru n g m it in K a u f gen o m m en , die d u rc h a u s, w ie m a n a n dem N ebenbild, re c h ts, sie h t, v e rm e id b a r sind. D ie d u rch ­ sc h n ittlich e R a m p e n n eig u n g in A m e rik a b e trä g t 15 v. H.

^

E infahrt 2

Einfahrt 1

Ausfahrt 1

Abb. 6. F l a c l i g a r a g e a u f G e l ä n d e v o n 25 000 qm.

D a rste llu n g . Die B oxen reih en lie ­ g en a n w in k elfö rm ig geb o g en en S tra ß e n , die eine vollk o m m en k la ­ re V e rk e h rs re g e lu n g u n d zw anglo- se E iD g lied e ru n g a lle rN e b en b e trie- be bequem g e s ta tte n . D a s 'z w eite B eispiel ein es G arag e n flach b a u es, A bb. 7, h ie rü b e r, ze ig t die A u ftei­

lu n g eines b e stim m te n G ru n d ­ s tü c k e s ein m al m it S c h rä g b o x e n ­ re ih e n . Sie sollen an g eb lich g e g e n ü b e r S e n k re c h tb o x e n 6 v. H.

m e h r F lä c h e n a u s n ü tz u n g e rg e b e n . E s z e ig t sich a b e r, w ie a u s d e r ­ se lb en A b b ild u n g zu erse h en ist, d a ß m an m it S e n k re c h tb o x e n d o ch eine g ü n s tig e re A u sn ü tz u n g erz iele n k a n n .

E he ich n un zum G a ra g e n ­ hoch b au ü b e rg e h e , d e r noch

la u g e n ic h t ein G a ra g e n h o c h h a u s zu sein b ra u c h t, m ö ch te ich g an z k u rz in einem D iagram m , A bbild u n g 8 (der In g e n ie u r d e n k t in D iag ram m en !), die A b h ä n g ig ­ k e it d e r B au h ö h e eines G a ra g e n h o c h b a u e s vom G ru n d ­ stü c k sp re is v o r A u g en führen*). D as E n d ziel m einer U n te rsu c h u n g e n is t ja, für ein g eg e b en e s G ru n d stü c k in ein er b estim m ten L ag e schnell die fü r B au u nd B e trieb w irtsc h a ftlic h ste F o rm zu finden.

D iese E n tsc h e id u n g w ird d u rch die w ie d e r­

g eg e b en e D a rste llu n g w esen tlich e rle ic h te rt. Man k a n n d a ra u s fü r die G ru n d stü c k sp re ise von 10— 180 M.

für 1 rim d ie w irtsc h a ftlic h ste n B au h ö h en entnehm en.

M an e rk e n n t ohne w e ite re s a u s diesem D iag ram m , d a ß g e ra d e d er zw eigeschossige B au, d. h. m it einem O ber­

gesch o ß , am w en ig sten w irtsc h a ftlic h ist. D as kom m t d ah e r, w eil die zu sätzlich e G ru n d flä ch e fü r R am p en

*) D ie s e s D iagram m ist ein e r A rb eit ein e s m einer M itarbeiter entnom m en. —

20

o d e r 1 zu 6,7. W ir h ab e n unseren E n tw ü rfe n d a g e g e n n u r die Nei­

g u n g 1 : 8 zu g ru n d e gelegt.

Man k a n n die am erikanischen A u sfü h ru n g e n a u c h so n st nicht o hne w e ite re s fü r deutsche Ver­

h ä ltn is s e ü b ern e h m en . W irm üssen u n s e r A u to pfleg lich er behandeln, d a K ra ftw a g e n u nd Betriebsstoff in D e u ts c h la n d w esentlich teurer sin d als in A m erika. Deshalb k a n n a u c h d a s Auto bei uns n ic h t in dem M aße Gebrauchs-, j a fa s t V e rb ra u c h s a rtik e l werden wie d rü b en . Die Z ahl der Selbst­

fa h re r is t in A m e rik a unverhält­

n ism ä ß ig viel g rö ß e r. Außerdem m ü ssen w ir n och m it M otorrädern als A u to - E r s a tz für weitere K re ise rec h n en . So unangenehm sie a u c h d e r V e rk e h rsp o liz e i u n d d em H a u sw irt sind, so m uß doch a u c h fü r sie g e s o rg t w erd en .

E h e ich a u f die d e u tsc h e n R a m p e n g a r a g e n - P 1 ä n e ein g eh e, m ö c h te ich g a n z k u rz a u f d a s Problem d e r H ö h en g e w in n u n g in G a ra g e n h o c h b a u te n zu sprechen kom m en. M an h ö rt im m er w ie d e r d ie F ra g e aufw erfen, ob R am p en - o d er A u fz u g sg a ra g e n v o rte ilh a fte r sind.

D iese E n tsc h e id u n g is t so allg em ein n a tü rlic h n ic h t zu treffen . Die a llg e m e in ste A n tw o rt m it allen V or­

b eh a lte n is t die, d a ß in d e r R e g el b ei g ü n s tig g e­

s c h n itte n e n G ru n d s tü c k e n v on 2000 qm a n R am pen­

g a ra g e n in ein er b e s tim m te n A n o rd n u n g v o rte ilh a fte r sind. E in halb es D u tze n d v o n e in a n d e r u n a b h ä n g ig e r 1‘ a k to re n sind d ab e i in B e zieh u n g zu se tze n , u n d die E n tsc h e id u n g is t n ic h t im m er ein fa ch . E s spielen da n ic h t n u r d ie A n lag e- un d d ie B e trie b s k o s te n fü r eine b estim m te B e trieb sfo rm eine R olle, so n d e rn a u c h einige G e sic h tsp u n k te , w ie S ic h e rh e it u n d S te tig k e it d es Ver-

No. 2.

Abb. 8. B a u h ö h e a l s A b h ä n g i g e v o m G r u n d s t ü c k s p r e i s .

(5)

k eh rs, E rw e ite ru n g sm ö g lic h k e it, a u c h die 'V orliebe der C h au ffeu re u n d A u to b esitz er, G esich tsp u n k te, die sich n ic h t ein fach in Z ah len w erte n a n g e b e n lassen.

A bb. 11 zeigt den n e u e ste n V o rsch lag des G a ra g e n ­

re c h ts 2 g e tre n n te S ch rau b e n ra m p en m it K le in sth a lb ­ m essern, au f d en e n sich die K ra ftw a g e n in die H öhe sch rau b en . B e m e rk e n sw ert sind die S e ite n stra ß e n , die sich v o n d e r H a u p ts tra ß e abzw eigen. M an k a n n

Quer-Rampe Längs-Rampe

O gegenläufiger Verkehr

Abb. lt . D o p p e l- K r e i s r i n g - G a r a g e v o n P is t o r .

Ausfahrt

D.R. P a

Einfahrt

Verkehr nur rechtsdrehend ohne Gegenläufigkeit - Abb. 10. A m e r i k a n i s c h e un'd d e u t s c h e

I n n e n r a m p e n .

Abb. 12. N e u e r W e n d e r - V o r s e h la g von Arch. Gebr. L u c k h a r d t und Alfons A n k e r .

V__

Ausfahrt

---

versenkt im Keller

' WA U= Umgänge

- , -

f - MU L III 1 Vf 1 1 -*j -!

f 1

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Licht- {Licht-

= hof * $hof

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WA = Wagenaufzug / vp. -

„ * , versenkt im Keller - y j

RA =Personenaujzug 1 - Einfahrt

Abb. 13. Z w e i g ä n g i g e W e n d e lr a m p e . arc h . P i s t o r , bei dem

fah r- u n d v e rk e h rs te c h n i­

sche G ru n d s ä tz e b e stim ­ m e n d w aren . Z w ischen 2 k o n z e n trisc h e K re isrin g -

S c h ra u b e n ra m p e n sind B oxen m it g e b o g e n e n W ä n ­ d e n e in g e b a u t. D iese A n­

o rd n u n g is t g etro ffen , um e in en s te tig e n V erk eh rsflu ß zu erz iele n u n d ein R ü c k ­ w ä r ts f a h r e n zu v erm e id en . D ie F lä c h e n a u s n u tz u n g ist a b e r n ic h t g ü n s tig ; es ist

a u c h b au lich u n d b e trie b lic h sc h w ielig , B o x e n stra ß e u n d -R am pe m ite in a n d e r zu v erb in d e n .

A bb. 12 s te llt d en n e u e ste n V o rsch la g d e r A rch.

G ebr. L u c k h a r d t u n d A lfons A n k e r fü r die W e n d e r-G ro ß g a ra g e d a r. M an sie h t d a rin lin k s un d

Abb. 15. H u f e i s e n - u. Z e n t r a l - W e n d e l r a m p e . Abbildungen 9— 15. Rampen-Garagen.

W z////* i | ^ m m 7 ///y ////////M ^ ^ \ f w// //a Abb. 14. G r o ß g a r a g e a l s s e l b s t ä n d i g e r B a u b l o c k .

a lle rd in g s d ie B e fü rc h tu n g n ic h t u n te rd rü c k e n , d a ß die W a g en w ie in ein er S a c k ­ g a s se ein g esc h lo sse n u n d v e rlo re n sin d , w en n e tw a ein B ra n d a u s b ric h t.

D ie F o rd e ru n g , ein er k la re n , s te tig e n u n d k r e u ­ z u n g s fre ie n V e rk e h rsfü h ­ ru n g u n te r A n w e n d u n g des D u rc h fa h rtp rin z ip s is t zw ei­

fellos b e re c h tig t. E s d a rf n u r n ic h t d ie R a m p e n a n ­ la g e ein en zu w e se n tlic h e n A n teil d e r G ru n d flä ch e in A n sp ru c h n eh m en , w eil so n st d ie W irtsc h a ftlic h k e it leid et. Die F ra g e is t also, w ie sich d ie se r N a c h te il v o n R a m p e n a n la g e n v erm e id en lä ß t, ohne d a ß d ab e i ihre o ffe n b aren V o rteile a u f ­ g e g e b e n zu w erd en b rau c h en .

B -A n b a u

1. Stock w e rk E rdgeschoß

Abb. 9. A m e r i k a n i s c h e R a m p e n g a r a g e .

24. Ja n u ar 1925.

(6)

Die L ösung is t einfach. D urch A nw en d u n g der

„ d o p p e lg ä n g rig e n W e n d elra m p e“ , wie w ir sie g e n a n n t haben, is t es m öglich, den F lä c h e n b e d a rf

1. au f d ie H älfte h era b z u d rü c k e n ,

2. A uf- u n d A b stieg v o n ein a n d e r zu tre n n e n un d 3. d as D u rc h fa h rtp rin zip , d. h. einen ste tig e n V er­

keh r. innerhalb d es G a ra g e n g eb ä u d es d u rch z u fü h ren . In d e r einfachen S chem askizze der Abb. 13, S. 21 ist d eu tlich die enge In e in a n d e rsc h a c h te lu n g der beiden R a m p e n äste zu erk en n en . Sie sind d ab e i vollkom m en u n a b h ä n g ig vo n einander. E s ist dies eine A nw en d u n g des zw eigängigen S ch rau b en g ew in d es au f eine V e rk e h r­

au fg a b e, eine Ü b ertra g u n g ins G roße.

N ach d ieser E rk lä ru n g ist die A bb. 14, S. 21 ohne w eiteres zu v erste h en , die d en G ru n d riß einer R a m p e n ­ g ro ß g a ra g e nach dem E n tw u rf des In g e n ie u rb ü ro s von K o c h & K i e n z 1 e zeigt, d as d e r G a ra g e n fra g e sein g an z b e d e u te n d es In te re sse zu g e w e n d e t h a t. Um einen L ic h th o f le g t sich ein R ingbau. In diesem L ic h t­

hof lie g t d ie eben e rlä u te rte d o p p elg än g ig e W e n d e l­

ram p e. D er R in g b au e n th ä lt in jedem G eschoß die R in g stra ß e als S to c k w e rk stra ß e d e r b eid erseitig e n B oxenreihen. A b er d a rü b e r h in au s sind n ach innen u n d a u ß e n noch U m gänge v o rg ese h en , die eine voll­

stä n d ig e T re n n u n g v o n P erso n en - u n d W a g e n v e rk e h r G e b äu d e gru n d riß fo rm en

Kreisring

u n

Hufeisenform Quadrat (Ring) Rechteck

D oppel-Kreis­

ringram pe

Wendelrampe Zentralrampe

(2gängiges Gewinde) (gemeinsame 2spurigeFahrbahn)

Rampenformen

Abb. 16.

einfache Kreisnng rampe u.2gängige

W e n d e lra m p e

V e r s c h i e d e n e G r u n d r i ß - u n d R a m p e n f o r m e n .

g estatten . E b en so sind A u fstieg u n d A b stie g , H ö h en ­ g ew innung u n d S to c k w e rk sv e rk e h r v ollkom m en u n a b ­ hän g ig v o n e in a n d e r. D iese A n o rd n u n g ist n a tü rlic h au ch für H a lle n a u fste llu n g d u rc h fü h rb a r. D as A uto gew innt a u f d e r R am p e ein b estim m tes S to ck w erk , w e n d e t sich, oben ang ek o m m en , n ac h lin k s o d er nach re c h ts u n d f ä h r t irg en d w o in seine Box. Bei d er A u s­

fa h r t f ä h rt d e r W a g e n in g le ich e r R ic h tu n g w e ite r u n d g e w in n t au f d e r g eg e n ü b e rlie g e n d e n S eite die A b stie g s­

ram pe. D as S ch au b ild A bb. 1, S. 17 soll einen besseren Begriff, eine räu m lich e A n sch a u u n g von dem G esa m t­

b a u v erm itteln .

D ie R a m p e n a n la g e is t v o llstän d ig e in g e b a u t als se lb stä n d ig e s G ebilde im L ichthof. D ie N a c h b a rsc h a ft w ird d u rc h G eräu sc h e u n d G eruch n ic h t b e lä stig t. E in B ran d in einem Q u a d ra n te n o d er O k ta n te n eines G e­

schosses k a n n d u rc h feu ersich ere T ü re n a b g e d ro sse lt w erden. M enschen k ö n n en sich au f die Um

r e tte n . D er B e trieb in dem g an zen ü b rig e n G eb ä u d e w ird d a d u rc h n ic h t g e s tö rt. E s k a n n so g a r im G efanr- falle, da die A u fstie g ra m p e g e s p e r rt w e rd e n k a n n , die A u sfa h rt a u c h ü b e r die A u fstie g ra m p e g esch e h en . Die zw eisp u rig en R a m p e n sind v on g ro ß e r L e is tu n g s ­ fäh ig k e it. B ei B e fa h ren in n u r ein er S p u r u n d 10 S e k u n d en = 30 m A b sta n d k ö n n e n 360 K ra ftw a g e n in ein er S tu n d e ü b er eine R am p e fa h re n . D er A u fb au d er G a ra g e v o llz ie h t sich g ru n d sä tz lic h voin K e lle r­

gesch o ß aus. In g ü n s tig e r L a g e w ird es m öglich sein, v e rse n k te Ein- u n d A u sfa h rte n a n z u o rd n en . D am it w ü rd e a u c h eine K re u z u n g des F u ß g ä n g e rv e rk e h rs v erm ieden. In diesem P ro je k t is t n u n m it A b sich t lediglich d e r U n te rste llu n g s g e d a n k e h e ra u sg e a rb e ite t.

W ir ste h en a u f dem S ta n d p u n k t, d a ß

1. w irk lich n u r die n o tw e n d ig e n N eb e n rä u m e em- g e fü g t w erd en sollen; D a c h g a rte n u n d T an zd iele g eh ö re n n ic h t von v o rn h e re in zu e in e r Groß-

p'O r o p’P *

2. a b e r" la ssen sich N e b e n rä u m e n a c h B edürfnis je d e rz e it le ic h t ein o rd n en .

M an k ö n n te n u n m it R e c h t fra g e n , w e r ein so um ­ fa n g reic h es B a u v o rh a b e n fin an z iere n soll. D a ra u f ist zu sag en , d aß g e ra d e in diesem E n tw u rf

1 die g e g e n w ä rtig e w irtsc h a ftlic h e L age,

2. d ie U n ü b e rs e h b a rk e it d e r Z u­

k u n fts b e d ü rfn is s e v o ll b e rü c k sic h ­ tig t w o rd e n sind. W ir w o llte n g e ra ­ de d e n F e h le r d e r G ro ß a rtig k e it, d e r u n s e re r L a g e n ic h t angem essen ist, v e rm e id e n .

A bb. 15 a u f S eite 2 1 soll zeigen, w ie d e r A u fb a u d ie s e r G ro ß g a ra g e g e d a c h t ist. D as P r o je k t is t „d o p p elt e la s tis c h “ g e h a lte n u n te r A us­

n u tz u n g d e r E rfa h ru n g e n d e r Auf­

sto c k u n g s te c h n ik , d e n n es is t zu­

n ä c h s t ein stu fe n w e ise r A ufbau g e d a c h t. F ü r d ie sen sin d alle V or­

b e d in g u n g e n a u s n e h m e n d günstig.

D er S to c k w e rk s -F u ß b o d e n is t feuer­

fe st u n d k a n n als D ac h dienen.

D ie B a u sto ff-F ö rd e ru n g fü r den A uf­

b a u k a n n in g ew ö h n lich em V erkehr b is zum D ach g esch e h en . D er Ga­

ra g e n b e trie b u n te n w ird dadurch n ic h t g e s tö rt. D ie G a ra g e soll zu­

n ä c h s t v ie lle ic h t n u r m it 2 Geschos­

sen a u fg e b a u t w erd e n , um sofort Er­

trä g n is s e a b z u w e rfe n . D iese sollen m it zum w e ite re n A u fb a u und Aus­

b a u v e rw e n d e t w erd en . E s is t ja b e k a n n t, daß man beim B au d e r a m e rik a n isc h e n W o lk e n k ra tz e r schon das 10. G eschoß b e n u tz t, w ä h re n d am 15. n och g e b a u t wird.

M an k a n n a b e r fe rn e r den B au m it d e r vollen R a m p e n an la g e z u n ä c h s t als H u feisen o d er H albring a u s fü h re n u n d ihn ohne w e ite re s s p ä te r zu einem vollen R ing schließen.

E s w ü rd e zu w e it fü h re n , h ie r alle M öglichkeiten von G eb äu d efo rm en u n d v on R a m p e n fo rm en im E inzel­

n en v o rzu fü h re n . E s sind eine g a n z e R eih e v o n E n t­

w ü rfen im E in z eln e n von u ns d u rc h g e a r b e ite t w orden.

Abb. 16, h ie rü b e r, ze ig t g an z oben ein ig e G ru n d riß ­ form en u n d u n te n v e rsc h ie d e n e R a m p e n fo rm en nur sc h em a tisc h d a r g e s te llt u n d in d e r M itte V erbindungs- m ö g lich k eiten zw ischen b eid en . E s sei n u r a u f die d ritte R am p en fo rm , die Z e n tra l-In n e n ra m p e , beso n d ers hingew iesen, d ie u n te r U m stä n d e n , d. h. bei g e rin g e r

(S chluß folgt.)

p-

g ä n g e G eschoßzahl in F ra g e kom m t, — Vermischtes.

Beitrag zur Kenntnis der Eigenschaften des Schmelz­

zements. Es ist naheliegend, daß beim Auftauchen eines neuen Baustoffs oder besser Baustoffbestandteils, wie ihn beispielsweise der Schmelzzement darstellt, in erster Linie die scheinbar am nächsten liegenden Eigenschaften zuerst untersucht werden, z. B. Abbindedauer und Festigkeit.

Der diesjährigen Tagung des Deutschen Betonvereins ist es zu verdanken, daß von einzelnen kritischen Diskus­

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sionsrednern auch F ragen über weitere, für den Entwerfenden durchaus belangreiche Eigenheiten des neuen Zements ange­

schnitten wurden, die dann die zahlreichen hernach er­

schienenen Abhandlungen befruchteten. Als neuer Baustoff kann der Schmelzzement (Tonerdezement, cim ent fondu) wohl deshalb angesprochen werden, weil einmal die chemische Zu­

sammensetzung dieses Tonerdezem ents als K alkalum inat nichts mit dem bisherigen (alten) P ortlandzem ent, ferner auch nichts mit dem Eisenportland- noch auch dem Hoch- No. 2.

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ofenzement zu tu n h at1). W ährend nun der Portlandzement ein durch ..Sinterung“ entstandener Zement ist, so ist der Schmelzzement durch „Schmelzung“ entstanden, wobei zu beachten ist. daß der für die Herstellung des Schmelz­

zements w ichtige Grundstoff Bauxit in seiner französischen und belgischen Heimat zur F abrikation d ort reichlich zur Verfügung steht, w ährend bei uns Bauxit leider nur selten zu finden ist und dann nur m it verhältnism äßig reichlichen Beimengungen. So mag es kommen, daß der ausländische Schmelzzement von Hause aus einen gewissen V orsprung hat. Indessen h a t die H erstellung der deutschen „hoch- w enigen" Zemente derartige F ortschritte gemacht, daß dieser V orsprung allmählich immer geringer werden mag.

In der eingangs erw ähnten Tagung des D. B. V.

tauchte in der Diskussion bezüglich des Schmelzzements unter Anderem auch die F rage auf: Wie groß ist denn eigentlich das V erhältnis der Elastizitätsm odule? Leider ergab sich hierauf keine überzeugende Auskunft, und es h at den Anschein, als ob diese F rage eben noch nicht ge­

nügend geklärt sei. Eine w eitere Frage wurde auf gerollt, näm lich nach den Abbindeverhältnissen bei n i e d r i g e r T e m p e r a t u r : gerade diese F rage mag heutigen Tages wohl vielseitige Anteilnahme haben. W ir haben es doch erlebt, daß ein überaus folgenschwerer Einsturz nach der Aussage eines beteiligten Sachverständigen z. T. auf n i e d r i g e T e m p e r a t u r g l e i c h z e i t i g i n V e r ­ b i n d u n g m i t f e u c h t e r W i t t e r u n g während des Abbindens zurückzuführen sei*). Ja . es sind derartige Ver­

suche nicht einmal mit dem bisherigen Portlandzem ent ge­

m acht. geschweige denn mit dem Schmelzzement. Mit letztem sind allerdings w enigstens nach einer Teürichtung hin um fangreichere Versuche angestellt worden3», über die nachstehend berichtet werden soll. Diese in England angestellten V ersuche erstreckten sich auf die E i n ­ w i r k u n g v o n F r o s t auf S c h m e l z z e m e n t . Gemäß diesen vom ..Engineering" veröffentlichten Untersuchungen fand m an nun zunächst, daß eine Erhöhung der Tem peratur ü b e r die Norm altem peratur von 18 ® C um etwa 10 * bis 1 2 0 C den Abbindeprozeß ausgesprochen v e r z ö g e r t , dagegen ergibt sich, daß ein Abmindem der Normal­

tem peratur bis auf 0 ° C keinerlei Einfluß auf die Abbinde­

zeit auszuüben scheint. Bemerkenswert ist ferner auch, daß W ürfeL bei N orm altem peratur von + 18 0 C hergestellt und dann sogleich bei 0* C aufbewahrt. Ergebnisse zeitigten, als ob die W ürfel dauernd auf Norm altem peratur von 18° C gehalten w orden wären. Dies sogar, was be­

sonders hervorzuheben ist. auch bei verschiedenen Alters­

stufen. Auch zeigten W ürfelproben, die im Freien bei 0® C hergestellt und hernach bei 0 0 u nter W asser gehalten, eben­

falls nur einen sehr geringen Verlust hinsichtlich Festigkeit, verglichen mit derjenigen von W ürfelproben, die unter norm alen Umständen hergestellt und aufbewahrt worden w aren. — Der A bbindevorgang beim Schmelzzement ist, ver­

glichen m it dem bei Portlandzem ent, sozusagen stärker exothermisch. das heißt, es wird hier mehr W ärme ent­

wickelt. Infolge dieser Eigenschaft, nicht unbeträchtliche K alorien zu entwickeln, kann der Schmelzzement n atu r­

gemäß beim Betonieren bei k alter W itterung erhebliche V orteile bieten, weil das Mischgut während der ersten 4 oder 5 Stunden ohne weiteres bei 0® gehalten werden kann, ohne Schaden zu nehmen, da die frei werdende Abbinde­

w ärm e der Ausw irkung der niedrigen L ufttem peratur ent­

gegenarbeiten wird. Dies im Gegensatz zum gewöhnlichen Portlandzem ent, bei dem die erforderliche Abbindezeit lang genug ist. daß immerhin ein Erfrieren (ohne Sondermaß­

nahm en) stattfinden kann. Denn nach den Versuchs­

ergebnissen erreicht Portlandzem entbeton seine Höchst­

tem peratur nicht unter 3 bis 6 Tagen, an statt in wenigen Stunden, wie es beim Schmelzzement der Fall ist. Es sind dann w eitere V ersuche über die A nwendung von chemischen Zuschlägen, wie von Kalziumchlorid oder von Salzen an­

gestellt worden. Bekanntlich arbeiten diese Zuschläge dem E rfrieren des Portlandzem entbetons entgegen. Nicht so beim Sc-hmelzzementbeton. Hier w irken diese Zuschläge direkt s c h ä d i g e n d , weil sie das Abbinden des Schmelz­

zements derm aßen verzögern, daß in den ersten Tagen die F estigkeit äu ß e rst gering ist. Hieraus kann nun gefolgert werden, daß der Schmelzzement beim w interlichen Betonieren offensichtliche Vorteile bietet, abgesehen von seiner W ider­

standskraft in chemischer Hinsicht, Der K lärung bedürfen unbedingt noch, wie erw ähnt, die F ragen nach dem genauen elastischen V erhalten, sowie nach dem V erhalten beim Ab­

binden w ährend f e u c h t e r u n d k a l t e r W i t t e r u n g .

*) D r. phiL und D r.-Ing. e. h. H. 3iüU er in -Z e m en t“. 1924, X o. 26. —

*, D e r F u g en m ö rtel d er te ilw e is e n och ste h en g eb lie b e n e n D eek en - teiJe w a r au f der B a u ste lle n och gan z w e ic h : M örtelstöck e davon erhärte­

ten in d esse n im Z im m er b in n en kurzem in v o llkom m ener W eise. —

* E ng. K ec. 1924. S. 983. —

Schließlich wissen w ir beim Schmelzzement überhaupt nichts über die W irkung des S c h w i n d e n s . Es ist wohl d er Schluß erlaubt, daß ein Beton, der schon nach ganz kurzer Zeit nahezu seine Höchstfestigkeit besitzt, hinsicht­

lich Schwindspannungen ungünstiger dasteht als der ge­

wöhnliche Portlandzementbeton.

F ür uns hier sind die deutschen h o c h w e r t i g e n Zemente von w eit größerem Interesse, zumal nach den jüngsten Veröffentlichungen die Vervollkom mnung in ständigem F ortschreiten begriffen ist. Allerdings müßte wohl bei jenen sogenannten hochwertigen Zementen, die eine Sonderstellung lediglich auf Grund besonderer Mahlfeinheit anstreben, eine ausreichende K ontrolle einsetzen, um das Minderwertige von dem Guten zu scheiden. —

Mag.-Baurat Dr.-Ing. Luz. D a v i d . Berlin.

Die Sicherheit der Turmhelme gegen Sturm*). An den Bericht über die Sturm katastrophe in Düsseldorf, der der Helm der St. M artinskirche zum Opfer fieL haben sich eine Reihe von Einwendungen geknüpft, die wir z. T. erst in diesem Ja h re zum Abdruck bringen können:

1. In Nr. 98/24 wird im Anschluß an das Herabwehen des Turmhelmes der M artinskirche in Düsseldorf sehr richtig empfohlen, von einer V erankerung der Helm­

konstruktion mit dem Mauerwerk Abstand zu nehmen;

ferner die H elm konstruktion fest und nachprüfbar m it den Balken zu verbinden. Nicht richtig erscheint dagegen die Bemerkung: „ . . . . daß das richtig konstruierte Mauer- lattenkreuz fest m it dem Mauerwerk veran k ert sein muß . . denn da die feste Verbindung der Helm­

konstruktion m it dem Schwellenkranz notw endig ist.

weil sonst der Helm von ihm durch den Orkan abgeschoben werden könnte, so ist durch die V erankerung der Mauer­

latten auch der Hehn mit verankert, und das Mauerwerk wird durch die Sturm stöße und deren Hebelwirkung auf die Anker verhängnisvoll gelockert. Es ist also für die Standsicherheit der Turmhelme gegen Sturm notwendig:

A. Die Standsicherheit des Helmes gegen Kippen: das heißt: die M ittelkraft aus seinem Eigengewicht und dem in der ungünstigsten Angriffsrichtung, unter ungünstigstem Winkel wirkenden stärksten W inddruck in Verbindung mit dessen Saugwirkung muß mit genügender Sicherheit innerhalb der Helmstandfläche bleiben.

B. Die Standsieherheit des Helmes gegen Absehieben:

das heißt: die wagerechte Seitenkraft der vorbezeich- neten Mittelkraft muß mit entsprechendem Sicherheit­

überschuß durch d i e R e i b u n g d e s M a u e r l a t t e n ­ s t r a n g e s auf die Mauer übertragen werden: das gilt auch für die drehende W irkung des Winddruckes. — Be­

dingung ist also eine sehr sorgfältige ebene doch nicht g latte Abdeckung der Mauerkrone zur Aufnahme des gleich sorgfältig ebenen rauhen Sehwellenkranzes, dessen R ei­

bungsfläche unschwer zu errechnen ist. —

O t t o S t o o p , Hamburg.

2. In Nr. 98 d. Jahrg. 1924 fand ich eine Erwiderung auf meinen A rtikel über die Sturm katastrophe. die den Turmhelm der Martinskirche in Düsseldorf betroffen hatte.

Auf diese Erwiderung glaube ich in einigen P unkten ein- gehen zu müssen, soll der Zweck meines früheren Aufsatzes nicht verw ischt werden.

In meinem Bericht h atte ich schon auf den Umstand hingewiesen, der die alten K onstruktionsarten recht­

fertigt: Die absolute Seltenheit von Sturm stößen, die einen D ruck von mehr als 90 bis 100 k? ™* erzeugen.

T ritt aber ein Sturm stoß von größerer S tärke auf. so läßt sich statisch ein Turmhelm, der als Höhe mehr als die 3-5- bis 4faehe Basisbreite besitzt, nicht m ehr verteidigen, wenn nicht für tiefgehende V erankerung gesorgt ist. oder aber das Helmgewicht durch besondere Ballastmaßnahm en gesteigert wurde. W enn wir also die bei Schornsteinen üblichen W indbelastungsannahm en benutzen wollen, so muß eine von den eben genannten Bedingungen erfüllt sein. Die alten Zim m erkonstrukteure scheuten wohl hauptsächlich gefühlsm äßig die festen Helm verankerungen. K e i n e V erankerung ist in der T a t b e s s e r a l s e i n e n i c h t g e n ü g e n d t i e f g e h e n d e , an der das erforderliche Gewicht nicht hängt. D ann aber konnten ohne Hilfe der heute möglichen eisernen V erbindungen der Hölzer nicht solche inneren F estigkeiten der H olzkonstruktionen erreicht werden, daß m an diese im Sinne statischer F achw erk­

k onstruktion als eingespannte h ä tte betrachten können.

Der m oderne Bauingenieur kennt eine solche Scheu vor fester Einspannung nicht mehr. Seine Eisenfachwerke.

Eisenbetontürm e und neuerdings auch großen Holz­

konstruktionen h a t er fest zu v erankern gelernt. Des­

halb möchte ich für neuere K irchturm bauten einen W unsch

*) VgL Ja h rg 19S4, S. 125 a. *00 in .K o n stru k tio n a . B au au sfü h ru ng - —

24 Ja n u ar 1924.

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aussprechen: Der T urm konstrukteur begnüge sich nicht mehr mit Nachbildung’ alter Muster: E r r e c h n e ! Ei sorge dafür, daß seine K onstruktion auch der lechne- rischen K ritik genügt. T ut sie dies, so ist es ein Streit um Kaisers Bart, ob verankerter oder nicht verankertei Turmhelm. Beide können richtig ausgeführt _ werden.

Aber wenn unsere Erfahrungen uns darauf hinweisen, daß solche Sturm stöße von über 100 kg/m2 doch auch im Binnen- lande möglich sind — ob selten oder nicht, ist gleich- gültig — so muß auch der nichtverankerte Turmhelm sol­

cher Beanspruchung genügen können, wenn nicht die Lage des Baues derartig “ist, daß man eine solche W indbelastung für vollkommen ausgeschlossen halten muß.

Jedenfalls geht meine Meinung dahin: Da wir in den letzten 30 Jahren geiade auf dem Gebiet der Statik außer­

ordentlich uns weiter entwickelt haben, so sollen wir r e c h n e n d konstruieren. In der Technik ist keineswegs immer das Althergebrachte das Bessere, wenngleich dein Erprobten volle Achtung zu schenken ist. Deshalb müssen wir eben, was der Zweck meines früheren Aufsatzes war, an der W eiterbildung unsrer er Erkentnis arbeiten. —

Ob.-Ing. G r a h l , Düsseldorf.

N a c h s c h r i f t d e r S c h r i f t l e i t u n g . Den vor­

stehenden Äußerungen des Verfassers der ursprünglichen Mitteilung, die den Anlaß zu dieser Auseinandersetzung gab, können wir grundsätzlich nur zustimmen. W ir möch­

ten hierm it nun die Aussprache schließen. —

Zum Bericht über die 46./47. Generalversammlung des Vereins Deutscher Portland-Cement Fabrikanten. Der in Nr. 38, Jhg. 24 der Konstruktions-Beilage veröffentliche Be­

richt über diese Versammlung enthält u. a. folgenden Satz:

„Nach Prof. B u r e h a r t z wird die Betonfestigkeit durch Traß verm indert.“

Demgegenüber möchte ich berichtigend feststellen, daß ich eine derartige Äußerung nicht gem acht habe. Ich habe mit Bezug auf die allgemeine Behauptung des Herrn Dr. Zimmermann, daß T raß in allen Fällen festigkeits­

steigernd auf Zementmörtel bzw. Beton einwirke, ledig­

lich darauf hingewiesen, daß eine solche allgemeine Schluß­

folgerung auf G rund der Ergebnisse der von ihm v o r­

genommenen V ersuche nicht zulässig sei, und bem erkt, daß nach meinen Versuchen durch E r s a t z von Zement durch Traß die F estigkeit von Zementmörtel h e r a b g e s e t z t , durch Z u s a t z von T raß dagegen e r h ö h t werde. —

B u r c h a r t z . Briefkasten.

A n t w o r t e n d e r S c h r i f t l e i t u n g .

H. B. in Glückstadt. (Veränderung der Vorflutverhältnisse durch Überleitung des Tagewassers über ein fremdes Grund­

stück.)

Nach Ihrer, Anfrage lag von zwei benachbarten Grundstücken A und B das erstere bisher 10 cm tiefer als B, wässerte also nicht nach diesem ab (Kanalisation ist nicht vorhanden). Nach­

dem das Haus auf Grundstück A abgebrannt ist, wird es neu gebaut, gleichzeitig das Grundstück aber so erhöht, daß es um 50 cm höher liegt als B und nunmehr sein Tagewasser nach dorthin ableitet. Die Baupolizei hat Ihre Beschwerde mit dem Bemerken abgelehnt, daß A. das Recht habe, sein Grundstück in jeder Weise zu verbessern.

R e c h t l i c h äußert sich unser Reehtssachverständiger zu der Frage wie folgt:

„Die Zulässigkeit der Immission von Wasser, soweit es sich um natürlichen Ab- und Zulauf handelt, bestimmt sich nach dem L a n d e s recht (Art. 65 Einführ.-Ges. zum B: G. B.). In den meisten Gesetzgebungen herrscht hier der Grundsatz, daß der natürliche Wasserablauf von dem höher liegenden Grund­

stück seitens des Eigentümers des tiefer liegenden Grund­

stücks zu dulden ist, daß aber andererseits dieser natürliche Wasserablauf auch nicht zum Nachteil der Nachbarn verändert werden darf, wie dies hier durch die Erhöhung des Grund­

stückes geschehen ist. Wenn also nicht, etwa dort entgegen­

stehende landesrechtliche Vorschriften über die Bewässerung und Entwässerung von Grundstücken bestehen (was hier nicht zuverlässig nachgeprüft werden kann), so würde B. die infolge der Erhöhung erfolgende Ableitung der Abwässer vom Grund­

stück des A., die wohl auch eine willkürliche, den natürlichen Abfluß verändernde ist, nicht zu dulden brauchen.

Die E r h ö h u n g des Grundstückes kann dem A. nicht verweigert werden; jedoch braucht sich B. Schädigungen, die dadurch eintreten, nicht gefallen zu lassen.

Die Rechte des B. zu wahren, ist nicht Sache der Polizei (wenn nicht etwa aus hygienischen Gründen ein Einschreiten im ö f f e n t l i c h e n Interesse geboten ist), vielmehr muß B.

den gerichtlichen Klagoweg (oder bei Dringlichkeit zunächst den W eg der einstweiligen Verfügung) beschreiten. Die Klage ist auf §§ 903, 10044 B. G. B. zu stützen und ist zu richten auf Beseitigung der Beeinträchtigung durch Herstellung von Ein­

richtungen, die zur Abstellung der Immission geeignet sind.

Dr. P. G l a ß .“

T e c h n i s c h ist zu erwidern, daß genauere Angaben über Maßregeln zur Abwendung eines Schadens infolge der Auf­

höhung des Grundstückes nur bei Kenntnis der örtlichen Ver­

hältnisse gemacht werden können. Nach der uns übersandten Lageplanskizze liegt aber doch das Grundstück A. an der von 24

B. abgewendeten Seite an einem Wasseerlauf, so daß dort dem Gelände unschwer nach diesem zu ein Gefälle gegeben werden kann, wodurch auf alle Fälle der unmittelbare Abfluß des Wassers von A. nach B. vermieden wird. Ob darüber hinaus noch weitere Maßnahmen nötig werden, läßt sich von hier aus nicht beurteilen. —

Herrn Arch. K. in A. ( B a u a n w a l t s p r ü f u n g r).

Sie fragen nach einer Stelle, an der Sie die „Bauanwalts­

prüfung“ ablegen können. Eine solche gibt es nicht, da es auch keine Bauanwaltsprüfung gibt. Noch vor dem Kriege ist von gewissen Kreisen der Architektensehaft das ort „Bauanwalt für den Architekten überhaupt geprägt worden, weil der Archi­

tekt der Vertrauensmann des Bauherrn, gewissermaßen dessen Anwalt sei. Wir haben diese Bezeichnung nie für eine glück­

liche gehalten, sie hat sich auch bis heute nicht eingebürgert.

Gegen diese Bezeichnung haben sich auch einige Anwalts- kammern und Handelskammern gewendet, da der Begriff „An­

walt“ eine behördliche Autorisierung in sich schließe. („Rechts­

anwalt“, „Patentanwalt“), also nicht beliebig gebraucht werden dürfe. Es ist uns nicht bekannt, daß in dieser Frage eine Ent­

scheidung eines höheren Gerichtes gefällt worden sei. — Die Bezeichnung „Bauanwalt“ trifft das Wesen der Tätig­

keit des Architekten nicht, da er künstlerische und bautech- nisehe Werte und Werke für seine Auftraggeber zu schaffen hat. Die Bezeichnung Bauanwalt hätte nur Berechtigung für Architekten und Ingenieure, die unter Verzicht auf prak­

tisches Schaffen in der Beratung und in der gerichtlichen Ver­

tretung der Interessen des Auftraggebers (so weit das ge­

setzlich zulässig ist) ihre Aufgabe sehen. So hat es vor dem Kriege unseres W issens vereinzelt Architekten gegeben, die vor den Bezirksausschüssen und dem Ob.-Verwaltungsgericht Dispensgesuche usw. für Bauausführungen Anderer vertraten.

Für diese würde die Bezeichnung Bauanwalt passen. — Aber wie gesagt, eine durch eine Prüfung oder staatliche Ermächtigung zu erwerbende Amtsbezeichnung ist der „Bau­

anwalt“ nicht. — Fr. E.

Herrn Arch. W. K. ln V. (Sicherung einer gemauerten Grube mit Zementputz, die als Tank für Dieselmotor-Öl dienen soll).

Eine alte, gemauerte, mit Zement verputzte Abortgrube, in der noch einige vorhandene Durchbrechungen vorher zu schließen wären, soll als Tank für zum Betrieb eines Diesel­

motors dienendes Gasöl dienen, das nach der Analyse u. A. 1 v. H.

Schwefel enthält. Sie fragen, wie der alte und neue Zement­

putz gegen den Angriff dieses Öls zu schützen sei.

Unseres Erachtens liegt eine Gefahr des Angriffes des Motor-Öls auf den Zementputz, wenn dieser sorgfältig her- gestellt, dicht und gut verhärtet ist, nur vor. wenn die Mög­

lichkeit der Bildung von schwefliger oder Schwefelsäure ge­

geben ist, was wir nicht zu beurteilen vermögen. Anstriche mit den altbewährten Hauenschild’schen Fluaten (jetzt Lithurin genannt), mit Inertol oder Soudron dürften genügen, um unter allen Umständen Schutz zu gewähren.

Die Mitteilung weiterer Erfahrungen und Vorschläge aus der Praxis ist willkommen. —

F r a g e b e a n t w o r t u n g a u s d ö m L e s e r k r e i s . Zu Anfrage W. A. in Nr. 1 ( I s o l i e r u n g e i n e s D a c h e s » . Wir wurden kürzlich vor eine ähnliche Aufgabe gestellt, wo es sich darum handelte, 5091) qm eines in Eisenbeton aus­

geführten Daches einer Baumwollspinnerei zu isolieren, um die Tropfenhildung an der Unterseite des Daches zu verhüten.

Wir haben diese Aufgabe mit Erfolg dadurch gelöst, daß wir auf das vorhandene Eisenbetondach unseren ausgezeichnet isolierenden „Zellenbeton“ mit einem spezifischen Gewicht 0.3 und einer Wärmeleitzahl A — 0,07 in Platten von 9 Stärke aufgelegt haben.

Wir würden für den vorliegenden Fall den Einbau einer dünnen Zellenbetonschicht von spez. Gewicht 0,3 empfehlen, die je nach der Ausbildung der eisernen Binder entweder am Ober- oder Untergurt oder auf der Daclihaut anzubringen wäre. — C h r i s t i a n i & N i e l s e n , Hamburg.

Chronik.

Eine neue Bahnlinie in Spanien. Die spanische Regierung hat, wie die „Schweizerische Bauzeitung“ mitteilt, die Kon­

zession für den Bau einer neuen Eisenbahnlinie von Santander über Burgos und Soria nach Calatayud erteilt. Damit wird eine durchgehende Verbindung von Santander nach Valencia und zu­

gleich die kürzeste spanische Bahnverbindung zwischen Atlan­

tischem Ozean und Mittelmeer geschaffen werden. Die Stadt Burgos, in deren Nähe reiche Ölquellen und große Wälder aus­

gebeutet werden können, erwartet von der neuen Bahn großen wirtschaftlichen Aufschwung. —

Auslandsaufträge an deutsche Firmen. Der Siemens-Bau- uninon ‘ in Berlin ist die Ausführung des neuen Industriehafens in Trelleborg (Schweden), deren Kosten auf 1,6 Mill. Kronen ver­

anschlagt ist. z. T. übertragen worden. Die andere Hälfte der Arbeiten soll unter Leitung der eigenen Ingenieure des Hafens ausgeführt werden. Es handelt sich um den Ausbau eines neuen Hafenbeckens. — Des Weiteren soll die Firma, wie wir hören, die Arbeiten d es von der spanischen Regierung ausgeschriebenen Ausbaues des Hafens von Santa Gruz auf Teneriffa ausführen und ferner eine vollständige Fluß-Wasser-Versorgungsanlage für die Stadt Concepcion del Uruguay in Argentinien herstellen. — Inhalt: D as Garagenproblem in den deutschen Großstädten.

— Vermischtes. — Briefkasten. — Chronik. —

V erlag der D eutschen B auzeitung, G .m .b . H . in Berlin Für die R edaktion verantw ortlich: F r i t z E i s e l e n in Berlin.

D ruck: W. B ü x e-a s t e i n , Berlin SW 48.

No. 2.

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