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»die weitaus beste Leistung des Jahres auf belleiristischem Gebiet«
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altestaune, Leipzig]
Uein mirkliches Munstwerk«
kveutsctieIngeszeitunm Berlinl
»ein Buch, mie wir ein ähnliches noch nicht befaizenz in seiner Hin- lage einf gewaltiges, in seinem Gehalte ein iiefedies Merk«
lpetet Rolegger
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Soeben erschien:
was ifijnste Tausend.
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lius Den Urteilen ver Messe über erstesxkeibeit die ich meine««.-s-:-s;
»...
Emil Ertl hat sich schon in einem früheren Buche als ein Meister jenes modernen tulturgeschichtlichen Nomanes erwies
en, derdenhistorisch-politischen
derälteren Generation ab- zulösen geeignet ist. Diesmal hat
ermit dem
eernenGriff des geborenen
-laftikers die attivste Periode iens,
dengroßen deutschen Fre heitstampf
derMärztage
vonAchtundvierzig erfaßt.
Eine viel liedrige Wiener
Fabrikantenfamilie und ihre Sippen
undMagen, hre Arbeiter
undDiener
b lden denKern desBuches.
Eine Galerie prachtvoll charakterisierter Individualitäten, wie leib- haftig
ausder Seit herausgesprungen. Wie sie sich kleiden,
wiesie hausen, wie sie sprechen
undhlen, das steigt in grei·barer Lebendig- keit
vor unsauf: der »Mus ir«,
derpaschamäfzige hef
desHauses,
derteine »Extremitiiten« leiden
mag,erz, sein tünstlerischverträumter Bruder,
undEdi, der leichtlebige ängste,
danndie Vielheit der Schwestern,
vonder flei«ßigen,turzsichtig mit
denSmaragden ihrer Ringe liebäugelnd-en Geschäftsfrau bis
zurlustigen unerschöpflich- sruchtbaren Familienmutter, dann die beiden heranbltihenden Söhne
desPen, Poldi und Fredi, die eigentlichen Helden des Buches,
unddie reichgetönte Reihe der Hausfreunde,
unterihnen die echt wienerisch wetterwendische Schreiberseele MieszriegeL Und sie
werdenin den allgemach sich vorbereitenden
unddannplötzlich ausbrechenden Frei- heitstampf hineingerissem
ausderstillen Viirgerftube,
ausderfleißig tlappernden Seidenfabrit müssen sie hinaus
indenLärm
derStraße,
indasGebrüll
derRevolution. Und sie kämpfen auf
denVarrikaden, sie
erlebendie Auflehnung
dermeuterischen Truppen
unddie fürchter- lichen Vrndertämpfe
derRe imenter,
dieErmordung des Kriegs- ministers Latour, und nach ieser räßlichen Pe etie den letzten Akt
desDramas: die Be eftigung
iensdurch
die uändigen, die Belagerung durch Jella ich
undWindischgrätz,
denreubruch der nngarischen Bundesgenossen, die vergeblichen Nettungsversuche durch den Stadtkommandanten,
denTheologen Messenhauser, endlich die letzten mörderischen Straßentämpse
unter demJnsurgentengeneral Bem. Die sie reiche Reaktion hat,
wiefiir viele, so auch ftir Fred Leodolter ie rächende Kugel. Das Leben aber geht weiter
..Neben der ungewöhnlichen Kraft mit
derder Verfasser friedliche, mit leichtem Humor gefärbte Familienszenen
derwuchtigen
Tragit
derGasse entgegenzusetzen weiß, ist der-
geschichtliche S
nnbesonders anzuerkennen, der
dieEhrfurcht
esEntels mit dem klaren Bilde
desNachfahren eint«
Dr. Rudolf Fürst in der »Königsberger Allgemeinen Leitung«-.
,,Emil Ertl hat nach mancherlei, meist erfolgreichen Veröffent-
lichungen in verschiedenen Spielarten der Erzählungskunft, zuletzt in
dem
oman»Die Leute
vom blauenGuguckshaus« und jüngst wieder
in dem Noman »Jreiheit, die ich meine-C seine volle Eigenart ge-
nden, wodurch
erunterden besten österreichischen Erzäh-
erneinen ersten Platz einnimmt. Es ist dies der Wieners
2
ff
ff»..
Bücher
vonhervorragendem wert.
Das
in
derOeschlossenheit seines reichen Gehaltes vedeutendste ist Smil Srils »Frei- heit, die ich meine.«
Vruno Walden in der »Wiener Abendpos
«. « A AARoman, noch richtiger gesagt
derAltwiener Roman. Selbst Wiener Kind, innig verwachsen mit dem Boden der Heimat, trefflicher Kenner
undBeobachter der charakteristischen Eigenschaften seiner Bewohner, dabei
von warmemHerzschlag für die Stätte seiner Kindheit und seiner Sugenderinnerungen, wie
ersie
imAufangskapitel seines Nomanes »Die Leute
vom blauenGuguckshaus« in so schönen
und·mmungsrei
enWorten schildert: ein Kapitel,
dasich
gerneals usterbeifpie in
einemdeutschen Lesebuche für Mittelschulen auf- genommen wissen möchte.
Wenn ich edoch den Wiener Roman als Ertls Eigenart be- zeichne, so will
idamit keineswegs eine äußere Einschränkung seiner dichterischen Fähigkeiten aussprechen, als ob
nurdie lokale Seite, worin sie sich bewegen, ihnen
zujenem Erfolge verhals, dessen
ersich mit Recht rühmen darf,
wennauch sicherlich seine seltene Kunst, kleinbürgerliches Leben
undFamiliensitte in anheimelnder und
trau-licher Weise
zuschildern, auf heimischem Boden ihre reichste Entfal- tung findet. Aber
wasseinen beiden großen Nomanen i
redurchschlagende
undgroße Wirkung gebra that, ist nicht allein
dieprächtige Schilderung
des alteniener Volks- biirgertums
mitihren lebenswahren
undgetreu wieder- gegebenen Charakteren
undLebensanschauungen, ist nicht der idyllische Zug seiner Erzählungsart, sondern
diedich- terische Kunst, womit
erin die Engen der Familie und des Klein- bürgertums, die große Seit mit ihren welterschiitternden Begebenheiten hineinströmen
undMenschen und Erlebnisse
vonihr bestimmen und entwickeln läßt. Sn
dieWeberstuben
des»Vlauen Guguckhaufes«
auf dem Schottenfelder Grunde hallt der Donner
derNapoleonischen Geschiitze
undandas trauteFamilienheim
derWebe amilie Leodolter schlagen die gewaltigen Fluten
desSturmjahres 184
.Und weil die Erinnerun
anjene Zeit
unsnoch näher liegt, weckt der neueste Roman
,,reiheit, die ich meine«
umso mächtiger
undlebhafter unsere Teilnahme
undunser Interesse.
Emil Ertl hat allerdings die seit selbst nicht mit erlebt, aber
man merkt esdemBuche
an,welch mühevolles
undeingehendes Quellenftudium
erdabei getrieben hat, und
wogedruckte zeit enössische Berichte
undBücher nicht ausreichen, setzt seine dichteris
ePhan- tasie und seine richtige Kenntnis der Volksseele ein und gibt
unsVeschreibungen
undSchilderuugen
voneiner Lebendig- keit und Tatsächlichkeit, als wäre
erselbst Augenzeuge gewesen«« Dr. Ernst Gnad in der ,,Grazer Tagespos
«.»....
Emil Ertl hat sich durch seine »Sei-te
vom blauenGuguckshaus« eine Stellung für sich errungen,
und mannimmt ihn gerne,
wieerist.
,,Freiheit, die ich meine« ist trotz
derpolitischen Tragik in der die Ereignisse gipfelu, ein unendlich anheimelnder
oman.3
V V
,.emn ertts achtundvierziger Roman
"»Freil)eit, die ich mai-setz der mit
wunder-samer sesialtungskraft die Jünglingsftim-
mungdes völkerfriihlings festhält, hat gleichfalls
daspublikum erobert.«
Ä«
»Neue Freie Presse« ,Die Bücher der Saison«.
.« A
Er führt
unsin
eineAltwiener Familie, die der Leodolter, hinein, und läßt ihre Erlebnisse während einer
etwazehnjährigen Periode, die mit dem Sturmjahr abschließt, gemächlich
anunsvorüber iehen.
Ertls Kunst der Genremalerei ist so groß, daß wir f·rmlich jeden Tag aller handelnden Personen mitzuerleben glauben, obwohl
der
Kreis sich immer mehr erweitert D
eHelden
—« wenn esin diesem epischen Bild überhaupt Gestalten gibt, die
vorden
anderenbevorzugt nd
—-sind die Jüngsten der Familie, Poldi und Frev, die wir
sSchulknaben,
überihrem »Namensbüchlein« hockend,
kenstketåtlernem und die
dannauf den Barritaden den Freiheitstampf
au e en.Das persönliche Leben
unddie politischen Ereigni
edurch- flechten sich so innig wie die Fäden in einem Gewebe. ir sehen zahlreiche Liebespaare einander sich nähern, Kämpfe durchmachen
undschließlichin
derVereinigung ihr Glück finden, dazwischen aber allmählich die Nevolution leimen, das früher so gutmütige Proletariat
u
einer
neuen,drohenden Macht emporwachsen und
denArbeitgebern ewaffnet
"entgegentreten.
Ganz unmerklich cFührt
unsErtl
aus demidhllischen Milieu der gebliimten Schlafrö
eund der Gugelhup
sauf die Barrikaden empor. Und plötzlich wird der humorvol
eSchilderer grüner Jugend
undbeschränkten Philistertums
zumDramatikser.
Die Straßenkämpfe sind wuchtig
undpackend geschildert-«
Dr. Alfred Nossig in ,,Berliner Lokal-Anzeiger«.
»Emil Ertl ist Osterreichen und sein
neuerRoman »Freiheit, die ich
meine-«ist das literarisch wie hi torisch gleich vorzüg- liche Werl eines starken Künstlers.
nihm dreht
essich
umdie Schicksale zweier Wiener Kinder,
undihnen hat
derDichter so
vielLeben
undFlamme einge aucht, daß sie
einennicht mehr loslassen bis zum Ende. Mit einer estaltungsiraft, die den spröden politischen
Stoffszgzeradezu spielend bewältikh entwirft Ertl die Geschichte
derärzbewegung
desJahres 18 8 in Wien
vonihren Anfängen bis
zur»Eroberung« der Nebellenstadt durch Win-
dischärätz
undläßt auf diesem,
inganz ausgezeichnetenSzenen auf-
gero
es tenHintergrund die Schicksale der beiden »Leodolter-Bub’n«««, ganzen damaligen Jung-Wiens, die Geschichte «ener »neuen« Zeit mit ihren prachtvollen Ideen
nndjammervollen
atengleich einer einigen
cZzeewaltigen Symphonie
anunsvorüberfluten. Seh halte diesen
omanfür einen
derbesten Werke seiner Gattung und gerade in unserer seit auch politisch lesenswert wegen der inter- essanten Behandlung des im Titel ausgedrückten Themas: »Freihei»t, die ich meine!«. Denn
esist heute wie damals: jeder meint
dieFreiheit anders, und jeder hat ein gewisses Recht dazu.«
A. De Nora in. der ,,Augsburger Abendzeitung«.
v V
»..
Besonders
Zuloben ist
an demherz-
v ferquickenden Buch, dass
dieldee
der Frei-heit, die sich als Leitmotiv wie ein goldener Faden durchs Ganze Zieht, in ihrer Tiefe
undWahrheit erfaßt werden will
..«
»Deutsche Reichspos «, Stuttgart.
AA AA
,,...
Eine
Farbenpragt entrollt der Verfasser, die
den Leser überwältigtz die traßenkämpfe der cRevolution,
derTod des verhaßten Ministers Grafen Latour
undder
derTruppen auf
dieStadt find
vongewaltigem Eindruck
esin allem ist der Roman ein Werk
vonnngeheurer Lebendigkeit
derHandlung,
vonKnappheit
desAusdrucks und Wncht
desEindrucks, daß
erdieAufmerksamkeit aller Literaturfreunde
imhöchstenMaße verdient-«
,,Dresdner Sonrnal«.
»Emil Ertl
warein feinsinniger Novellist, der
nur voneiner
kleinenGemeinde
vonKennern gewürdigt wurde. Sein Wiener Roman »Die Leute
vomblauen Guguckshaus" brachte ihn mit einem Schlage
dergroßen Welt näher, ohne daß Crtl
anseiner innersten Natur Verrat begangen hätte. Der
nunvorliegende zweite Roman übertrifft
denersten
andramatischer Aktion,
anGlut
desTemparamentes,
anbreiterer
undbedeutenderer Behandlung der gewaltigen Zeitereignisse. Wer
denRoman ästhetischsreflexiv genießt, der wird darin die
AnFrderung
Schillers
anein episches Gedicht,
dassich die jüngstverflo
eneZeit
zumVorbild nimmt, in schönsterWeise erfüllt sehen: »Unsere Sitten,
derfeinste Duft unserer Verfassungen, Häuslichkeit, Künste, kurz alles muß auf eine
ungewungene Art darin niedergelegt werden
..Die Haupthandlung
miitewomöglich sehr einfach
undwenig
ent-wickelt sein, daß
dasGanze immer leicht
zuübersehen bliebe,
wennauch die» Episoden noch so reichhaltig wären-« Der feinste Duft!
Vielleicht ist gerade
dies daskünstlerische Geheimnis
Ertls, mit diesem-feinsten Duft unsrer Heimat eine Dichtungen
zuinkarnieren. Es treffen mir wenig Wiener Autoren
dasLokal- kolorit,
manmöchte beinahe sagen, das Seelenkolorit Wiens so fein, so ungekünstelt und unmittelbar wie CrtL Tiber feinen Wiener Bürgern, über ihrem Gehaben, ihrem Geschäfts- und Familienleben und ihrem Heldenmut liegt jener gedämpfte Ton, der
allenLeidenschaften das Furioso
undselbst
demVerbrechen das Bestialische entzieht und so
ganz undgar
wienerigch ist. Fast
ver-mißt
manmanchmal mit einem feinem Schmerz as Pathos, das
wir unsdem Jahre 1848 gegenüber noch immer nicht ganz abge- wöhnt haben
undmit einer leisen Scheu bewundert
mandiese leiden-
xchaftslostz gerecht abwägende, vorsichtig und weitausblickende Dar- tellung. Aber wie dichterisch lebendig, wie packend
undspannend, wie reich pulsierend sind diese historischtreiien Szenen gehalten! Weniger
alsin
einemanderen geschichtlichen Roman durfte sich hier der Dichter
vonderWirklichkeit entfernen;
doch
unterseinem belebenden Hauch
werdenProtokolle
zupackendeii
5VV
»..
lch meine. Erle
neuerRoman
ge- In-hört
Zujenen, die
mannoch verlauf
voneiniger Zeit
gernwieder vornimmt,
umsie ohne die dröngende Unruhe
derspannung, die mit fast ungesehn-dichter Kraft durch
denganzen Roman
geht, in behaglicher Ruhe
nochmals durchsukosten
undso erst recht
zugenießen.«
VV «
»Tagespost«, Linz.
V vSchauspielen, Zeitungsberichte
zuerschütterndenDramen. Hier ist
allesAnschauung, reiches, volles Leben.«
Francis Wolf-Cirian in der ,,Wage«, Wien.
«
»Der
Romanist
alsSpezimen wertvoller Heimats-
kunst in Anspruch
zunehmen; neben
denknorrigen Alpenbauern Noseggers,
nebenMarie
vonEbners Aristokraten
undmährischen Landsleuten hat auch
das beialler liebenswürdigen Leichtlebigkeit so tüchtige Wiener Bürgertum Anspruch auf literarische Verkbrperung
und eshat
inErtl einen dieser Aufgabe gewachsenen Dichter gefunden.«
Friedrich
v.Oertzen in
der,,Christlichen Welt«, Marburg.
»Man hört oft
darüberklagen, daß
esanechten Wiener Nomanen fehle,
ansolchen also, in
denensich
dieWiener Gesellschaft
mitallenihren Eigenheiten, ihren Vorzügen
undSchwächen spiegelt.
Es wäre aber
unrecht,
einenNoman
nurdeshalb wienerisch
zu nennen,weil
erauf Wiener Voden spielt.
Schon
inseinem
vor dreiJahren erschienenen Buch »Die Leute
vom blauenGuguckhaus« hat wohl Crtl
denVorwurf, daß
einWiener Nomannicht möglich sei, auf
dastrefflichste widerlegt
undsich
damit einenPlatz
unter denersten deutschen
Roman-schriftstellern
erworben.Auch
diesmalführt
erunsindas alteWien, das,
wieFerdinand
v.Saar
inseinen Elegien sagt,
mitseinen »schwärzlichen Häusern noch wallumgürtet
über dasgrüne Glacis« ragte;
aberdiesmal ist
esnicht
dieStadt,
die imJahre
1809 von denTruppen
desFranzosenkaisers bedroht war, sondern
dasstets kaisertreue Wien,
indem 1848dieFurie
desVürgerkrieges wütete.
Wir
kennenauch
dasGeschlecht
derHelden. Wir sehen den Hausherrn
Vom blauenGuguckshaus wieder,
der 1809 gegendie ,,Parlez-vous«
beiden»schwarzen Laeken« stand und, mittlerweilc
zum,,Gugucksgroßvater«avanciert, noch die schlimmen Tage erlebt,
wo einerseiner Enkel
mitau denVarriladen kämpft. Ja,
eineprächtige Hauptgestalt ist dieser
redLeodolter, ein Seidenfabrikantens ohn, wirklich
eineHeldenfigur, wie sie nicht besser
undschöner
in enRahmen dieses Nomanes,
derebenso ein historischer genannt zu werden verdient, hineinpaßt.
...«W. A. Hammer
indenWiener Mitteilungen
aus demGebiete
derLiteratur.
VV VV -
»..es
ist ein achtundviersiger Roman,
dernicht im phrasentmn ertrinlkt, dafür aber einen scharf und gewissenhatt umrissenen Aus-schnitt
ausden Vorgängen
und denvorgängen
undder Kultur dieser bewegten
f
AA
Zeit
givtw »Die seit«, Wien.
A «»Ein Viedermeierkranz, umflochten
voneiner Dornenkronc, ziert
denTlmschlag dieses lieben
undguten Buches. Was der Dichter
davor unsaufrollt, ist nichts Geringeres als
dieTragödie
desvormärzlichen Wiener Bürgertums, welches
insehnsüchtiger Ve- geisterung für
kulturelle undpolitische Freiheit die Ketten Metternichs abschüttelt, aber
inidealistischer,
desHerrschens ungewohnter Welt- fremdheit die beschworenen Geister nicht mehr
zubannen, die Macht nicht
zugebrauchen weiß
undschließlich sein liebes Wien wie eine feindliche Stadt
von denkaiserlichen Truppen beschossen, erobert und unterjocht sehen muß. Aber
dasalles ist
nurGegenspiel, Hinter- grund
undVeleuchtungz miterleben läßt
er unsdas Sturm ahr und
wasihm vorausging mit dem industriellen und akademi cheu Wiener Bürgertum, welches
erdurch Geburt
undFamilienübers lieferung wie kaum ein zweiter kennt.
Der Ausgang ist tragisch, aber
—durch
dieKunst
desDar- ftellers
—nicht trostlos: Kräfte prallten aufeinander, die
unterdem Gesetz der Notwendigkeit stehen
undsich gegenseitig nicht
nurzum Verderben,
ondernauch
zurLäuterung gereichen müssen. Mit
ver-knöcherter evormundung
kann man einbegabtes Volk auf die Dauer
niclztyeregierem
aberauch Schwung, Vegeisterung, Hoch ieligs keit, gute einung sind nicht
zur«Machtberufen,
wennihnen irks lichkeitssinn, Urteilsschärfe, Selbstzucht
undFührerhärte abgehen.
Daß alles in
derWelt immer
okommt, wie
eskommen mußte, wissen wir längst mit
demVe tand. Aber diese herbe Wahrheit
au
unserem Gefühl annehmbar
zumachen, ist
injedem einzelnen Fa
evon neuemdie Aufgabe
desKünstlers. Und hier entläßt
eruns
wirklich mit
demlebhaften Eindruckez
esmußteso kommen, so herrlich und hoch, so
dummund so
trauri .Aber auch
dasMißlungene,
wennTüchtiges
inihm war, ist ni
tverloren
inderWelt. Wenn die Zeit erfüllt ist, lebt
eswieder
au undreift seine Früchte,
undhöher als die Sorge steht die Le enszuversicht.
Solche Philosophie nicht gepredigt, Indern durch lebendige
Gestalten anschaulich vorgeführt
zuhaben, i das Verdienst
desDichters.
WelZe Fülle verschiedener Menschen enthält allein die Familie eodolterl«
Dr.
v.Drasenovich im ,,Grazer Tagblatt«.
,,Emil Ertl
cRat
uns voreinigen Jahren mit »einem kost- baren Vuche
beL entt,
dassich
umeines Hauptes Lange über
dasliterarische Voll
erDutzendromane erhob, die »Leute
vomblauen
Guguckhaus«. Sein neuestes Buch, daß
unsheute vorliegt, ist mit
dem vorigen, ähnlich wie die einzelnen Folgen
vonJreytags Ahnen,
7verbunden durch denselben Schauplatz
— dasWiener Schottenfeld,
dasunterdes
in denFriedensjahren nach
demKongreß
zumVrillanten rund geworden ist, durch dieselbe Umwelt
von.Seiden- webern,
desich aber allmählich in Fabrikanten nmwandeln, sogar
durdie Jndentität der Familien,
umderen Schicksale stets die
Han lung gruppiert.« Jm Mittelpunkte stehen zwei Brüder,
erenEntwicklungsgang wir in
derstickigen Atmosphäre
desVormärz miterleben, die mit ihren Angehörigen sodann in
daswilde Treiben
desSturmjahres
mithineingerissen werden,
indem dereine,
derIdealist mit dem Vrauselopf
nnddemsiir die
cProletarier
nnddie
Freiheit
owarmfiihlenden Herzen
vomSchi
alzermalmt wird, während
erandere,
derstille versonnene Träumer,
indemtollen Jahre zum Manne reift
nnddie guten Keime
derEntwicklung
iniiberrettet für eine bessere
Jnknnxu Nicht lei
that
unsein
uch in den letzten Jahren erart gepa tl Hoffen wir, daß der Osterreicher ch in di
emZeitenspiegel nachdenklich be- schaut
unddaß
dereichsdeuts
e,der sich
wiedermehr als
vorzehn Jahren fiir Wien interessiert, sich dieses genußreieheBuch, das auch ihm viel zu sagen hat, nicht entgehen lassen möge.«
Die Wartburg, München.
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