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î)ô!ïcrïM!t& un6 fnfcrnaifoitûic (5crîd}fe

Dr. SfficPcrg, «ßrofeffor bc§ SSölferredßtS in ©enf: 2ic Sßilfcrfiwnööfßtjnttg. 3.2lufl. Berlin 1929. §enfel&©o.

. SBer bie Bcfdjäftigung mit ben gragen ber gnternaticmalen Drgamfatton für eine ber nncßtigften grageit unferes politifdjen SebenS hält, mirb erfreut fein, menu burd) populäre ©arftellungen bie tenntniS ber ©ôlkerbunbêfahung meiteren Sreifen erfd)Iofien mirb, befonberS menu es Bon ber geber eines fo guten èennerS ber Materie gefeßießt mie SBehberg. ©egenüber ber erften ïïuf»

läge Bon 145 Seiten um ein Srittel auf 207 Seiten ermeitert, bureß gufüguug ber Socarnoüerträge unb beS tellogpakteä be»

reichert, rechtfertigt baS ©üdjleiit feine ©mpfehluitg burd) bas preuß. Unterricl)tSmimfterium. Mag man aud) ben politifcßen ©taub»

Punkt beS ©erf. mit 8urüdtt)altmtg beurteilen, mag man auch gurift in einzelnen Streitfragen, mie ber guläffigkeit beS ©er»

teibigungSkriegcS (S. 99 f.), anberer 2tnficßt feilt, mag mau aud) grunbfäßlicß eine ftärkere Betonung ber foziologifdjen Bl'°bleme, lote ber grage ber Homogenität, mie fie Sîa r l Schmitt in feinen (im Siteraturoerzeichnis ÜBehbergS leiber nicht zitierten) „SSern»

fragen" fo unübertrefflich beijanbclt hat, ober ber jmeiten ©runb»

frage beS gegenfeitigen ©erl)äItmffeS Bon 3îed)t unb grieben für bringenb ermünfd)t hwken, fo ift bod) bie ©ignung beS ÜBerkeä als erftc ®infüi)rung itt baS ©ölkerbunb8red)t unbeftreitbar. ©3 märe nur ju luünfcßen, baß bie ©ntmtdtlung beS ©ölkerbunbes felbft baS burd) biefcS Buch neu ermedkte gntereffe nicht gu feßr enttäufdje.

2191. Dr. §edt, Stuttgart.

Société des Nations. Conférence pour la Codification du droit international. Bases de discussion établies par le comité préparatoire à l ’intention de la con­

férence.

I. Nationalité (C. 73. M. 38. 1929. V.).

II. Eaux territoriales (C. 74. M. 39. 1929. V.).

III. Responsabilité des Etats en ce qui concerne les dommages causés sur leur territoire à la per­

sonne ou aux biens des étrangers (C. 75. M.

69. 1929. V.).

91ad) ben ©cfdjlüffcit beS ©ôtficrbunbrate® fiitbet imMarjl930 bte erfte SEottferen§ für bie Notifikation be§ BölkerrecfitS itn Ipaag fiait. ®ie hier anzujetgenben brei Materialfammlungen enthalten bie ïlntmorten ber ^Regierungen auf bie ihnen Bon bem porbereiteit»

ben Comité gepellten gragen. Sieben einer ©arftellung ber pofitinen nationalen Üiecßte finoen fieß ©orfd)!äge für bie in Singriff ge»

nommene Nobifthaiioit. ®ie brei bel)anbelten gragengebiete be»

58. S a ljrg . 1929 fceft 51/52]

S chrifttum 3469

treffen bag ©taatgangehôrigkeitgredjt, bag 9îedjt ber territoriaTen

©emäffet urtb bie Staatgöerantmortlidjfeeit fû t ©djâben, bie 2lug*

länbern im ©taatggebiet jugefügt worben finb. Slußerbem Ijat bag

©£pertenkomitee unter bem V o rfip beg franjöfifdjen fü n fte n 23aâ*

benant — bem u. a. ber jepige englifdje ftänbige (Ridjter S ir ©ecil

§ u rft angeljörte — Digkuffionggrunblagen Borgcfdjlagen. h ie ru n te r finb aile bie (punkte Berftaitben, in benen nacij Slhfidjt ber © j*

perten eine fo meitgeheitbe Übereinftimmung ber Sluffaffungen be*

fteljt, baß fjittfiiijtiid ) tljre t oljne ©djmierigkeiten eiuljeitliaje SSe-=

fdjlußfaffung erjieit merben kamt. ©oweit eine berartige Übereilt«

fiim m ung ber Berfdjiebenen nationalen © tanbpunkte n id jt borliegt, Ijat fibf) bag ©£pertenkomitee einer eigenen Stellungnahme ent*

galten unb fid) auf eine forgfättige D arftelluttg beg ©treitftanbeg

befdjränkt. S - @.

SSilfjelm $ . ®cf)u6ert : (ö'dlfceSnuÖ itttö © (a a tê fo ttb c râ n iia i.

© ine re d jtä p o litifd je (S tubie. 1 9 2 9 . 1 2 8 <3. (ßret§ 7 J b . Kadj bem ©runbgebanken bcr Borliegenben © d jr ift bet and) fonft in ber neueren S iteratur Bielfadj, wenn audj i)äufig in attberer g o rn t, Bentitiert roirb, fott ber klaffifdje ©ouBeränitätgbegriff burdj bag mobente 2Sölkerredjt weitgdjenb feiner 23ebcutung entkleibet unb fein balb BöHigeg (Betfdjwinbcn aug (Biffeitfdjaft unb Sßrajig ju ermarten fein. Die behauptete Unaereinbarkeit unb ©ouberäni*

tat unb 2$ölkerredjt mirb in einem erften Slbfdjnitt gefdjidjtlidj ju entmidteln unb theoretifdj 5U begtünben Berfudjt, mährenb in einem gtneiten S e it überfidjttid) unb lebcnbig an ¡ganb ber SSötkerbunbg*

faßung unb ber iß rajig beg (ßölketbuttbeg bag Keben* unb ©egen*

ciitanber Bon überstaatlichen unb ftaatlidjen Tenbengen bargetan Wirb.

© ieljt man Bon ©injelheiten ab, fo macht fidj in ber © d jrift Bor altem ftörenb ber (Kangel einer klaren wiffenfd)aftlid)*kritifchen igrägifion beg bekanntlich in feinem Sebeutungggehatt lebhaft um*

ftrittenen ©ouBeranitiitgbegriffeg bemerkbar. Die Slugfüljrungen beg SSerfafferg würben erheblich überjeugungbltraftiger wirken, Wenn er fid) n id jt barauf befdjrankt hätte, ohne tiefere fpftematifclje (Prüfling bie grunbfählidje Darftetlung auf einige mehr gufäCtig Ijerauggegriffene Definitionen ber ©ouBeränität aufjubauen. Die ©ouBeränität ift nicht, Wie gegenüber bem SSerf. feftgeljalten werben muß, ein „erfundener"

politifdjer (3. 23. ©. 14 ff.), fonbern ein „gefnnbener", redjtgmiffen*

fdgaftlidjer, b. h- audj foäiologifd)*reIcBanter, nicht teteologifdjer SBefeng*

begriff, ber mâglidjermetfe — ebenfo Wie bag (Redjt auch fonft — p olitifd j mißbraudjt werben kann, oljne baß aber biefe SKöglicfjkeit beg SKißbraudjg gerabe ein fpejififcheg E tjarakteriftikum biefeg 23e*

griffeg ift. ©ouBerän fein heißt in SBirktidjkeit — eg kann bieg in biefem Sufammenijang nicht näher auggefül)rt Werben — bie redjtlidj legitimierte, ftßcljfte untBerfale ©ntfcheibnngggewalt befigen. © in ©ub*

jekt kann hiernach fouoerän ober nichtfouBerän fein. K id jt aber kann man ben 23egriff ber ©ouBeränität, wie ber SSerf. w ill, beliebig „u m * werten", inhaltlich „Wanbein" unb tljm etwa einen anberen 23egriff wie ben bcr Kulturantonomie fubftituieren (©. 38 ff.).

Qm ©rgebnig w irb man bagegen bem_ SSerfaffet 311m T e il ättftimmen bürfen unb ntüffen, ba tatfädjltdj ftaatlidje ©ouBeränität unb S3ölkerrecht miteinanber unBereinbar finb (3.23. @. 26 ff.). 2Bären Bölkerrecljttidj 6ie Staaten in bem beaeidjneten ©tune fouBerän, fo könnte eg kein (Bütkerrecljt, fonbern n u r ein äußereg ©taatgredjt geben, Denn eine Vielheit Bon fouseränen Snftangen in einer (Redjtggemeiu*

fdjaft ift ein 23iberfpruch in fid). Die Konfequens einer Bielfadjen

©taatenfouBeränitat ift ber ^rie g , ber, and) wenn er inftitutionett Born SSölkerredjt anerkannt Wirb, lebten ©nbeg 3a bcffeit 2Serneinmtg führen muß (fo and) m it 3iecl)t © c ß u b e r t @ .32, 35). SSoraugfeßnng einer — gleidjgüitig ob mef)t itnioerfal ober p a rtik u lä r 3U benken*

ben — Sßöikerrechtgorbnung ift bie Slufhebitng ber ftaatlidjen ©ou*

Beränität.

Datfäd)Iid) fmb bie ©iaateit h ^ te bitrih eine ffüfte Bon meift nicht augbrückliih kobifigierten 'Jiormert auf allen ©ebteten — nur bag SKaß ber 23inbung ift ein Berfdjiebeneg — redjtgfagmäßig ge*

bunben, bie nicht nur bie U ninerfalität, fonbern auch &ie red)tli<h legitime, Wenn and) nid jt faktifdje ©etbftänbigkeit ber fiaatUdjen

©nlfcheibuitggeinheiten, k u r3um ihre ©ouBeränität, befeitigt. Degljalb ift eg aber nodj nidjt berechtigt, h' 21 Bol! e‘ner ©ouBeränität beg SRedjteg gn fpreclien (3.23. © d j u b e r t @ .5, 31). Denn bag (Recht ift niemalg fouBerän, fonbern ftetg n u r bag hinter biefem SRedjt ftehenbe unb biefeg fdjüpfetifd) geftaltenbe ©ubjekt, bie ©emeinfdjaft ober eine uon biejer ©emeinfdjaft tjcrauggeftelltc befonbere Ö nftanj, möglich«' weife in Z u ku n ft ¿er SSöIkerbuitb.

9tug ber ¿atfadje, baß Bölkerrechtüch bie ©taaten Ijeutc nidjt mehr alg fonnerän begeidhnet werben können, läßt fiel) aber nidjtg fü r bie Bölkerredjtlidj inbifferente fog. ßaattidjc ©ouBeränität folgern. Dteffl ffrage w irb Born SSerf. nicht erörtert, ba ttadj feiner im übrigen nicht übcräetigenben ©runblegurtg beg „neuen 23öikerredjtg" (©. i ff.) bag Sanbcgredjt su ber Born SSölkerrecht ben ©taaten Borbchalfenctt

„dom aine réservé“ gehört (©. 112 ff.). Datfädjlich beruhen aber bie einsetnen Sanbegcedjte Htcljt auf einer Delegationg» ober SSorbcljaltg»

norm beg äSötkerredjtg — biefeg ift äwifdjenftaatlidjeg (Recht (ab*

weidjenb © d j u b e r t 3. (8. © .9 1 ) — , fonbern finb Born Völker*

recht unabhängige, ihm gegenüber felbftänbige (Redjtgkteife. 3 n

biefen finb bie Staaten heute Kod) fouBerän. Dag 23ölkerredjt kann — Bon ben burdj bie SRinberheitenfdjuhBeritäge gebnnbenen

©taaten fefie ich in biefem gufammentjang ab — in feiner gegen*

wärtigen © tru k tu r bie ©taaten fdjon begrifflich nicht barait hiubem, auf ihrem eigenen T e rrito riu m gegenüber itjren eigenen ©taatg*

angehörigen nadj iljrem 23elieben 3a oerfahren.

Slbträglidj bem objektiB*wiffenfchaftlidjen @hara^te r ber © d jrift ift bie offenkunbige potitifdje Xenben3, bie bag 23udj tragt unb m it einer gütle Bon pofitioen unb negatioeit S erturte ilen belaftet. ©äße wie bie folgenben finb häufig: „2 8 ir finb Sengen ber legten ©poche ber (Redjtgentnndktung fdjledjtljin" (©. 7). „Dtefe ©ntwiddung (nämlich bie ber küitftlidjen Degentralifatiou beg ©ouOeränitätgpriiisipg ?) ift Berwerflich unb fdjon aug allgemeinen ©rünben Berfel)It" (©. 24).

,,©g kann keinem Qweifel unterliegen, baß btefeg (bag SSölkerredjt) fdjließlidj fiegen m uß" (©. 31). Der 23ö!kerbunb tgat „logifdjetmetfe in jebem gtoifcfjenftaatlic^en K o n flik t bag legte 23ort. Sludj barf ja ber © taat alg kleinerer Drganigmug kein §inbernig fü r ben (Belt*

organigmitg beg Sölkerbunbeg bilben" (©. 106).

Tedjnifd) Wäre enblicß noch eine genauere (m it Angabe ber

©eitensaljlen, nicht n u r m it etnfadjer T itelü be rfd jrift beg heran*

gesogenen 23itdjeg Bcrfehene) Slngabe ber benugten © djriften in ben Slnmerknngen ju wünfdjen gewefen.

Sßrof. D r. © e r l j a r b £ e i b ! j o l3, ffireifgwalb.

§ a n § S K ö rflittifjau : S ic in te rn a tio n a le 9ted)t§t)flc8ef iö r Sßcfen ttuö iljre ®rcn,5cn. § e ft 12 ber g ra n ifu rte x 2lb*

tjanbhmgen jit m Srieggoerijütunggrecßt. U niB erfitätsoerlag Bon (Robert Siosfe in fie ip jtg . 1 7 0 <3.

D ie Borliegenbe llnterfuchung ift in boppeltex ^in fich t recht beachtengwert, © ie gcidjrtet fidj sunädjft fü r eine ©rfttinggarbeit burdj eine ftaunengwerte Siteraturkenntnig aug; fobann aber greift fie ben fjorfchungggegenftanb m it großer ©etbftänbigkeit auf unb bringt tief in feine oölkerredjtgpolitifdje (Problematik ein. ©djon bic SßroblemfteHung oerrät bie btjnamifdj*poIitif(he ©inftcllung beg SSerf.: „D ie grunblegenbe (Bebeutung, bie bem Umfang ber Korn*

petens einer gericfjtlidjen K onftitution sukommt, w irb k la r, wenn man bebenkt, baß eine ^ n ftitu tio n nicht fdjon burdj bie bloße

©jiftens ihrer D rgam fation unb ber formellen 23erfaljrengregeln ihre SSebcutung alg ©lieb eineg redjtlidjen ©gftemg unb alg T e il ber Kräfte, bie bag gefelifchaftliche Sebeit befttmmen, erhält, fonbern baß biefe ihre 23ebentung fid> ootnehmüd) aug bem materiellen $ n * halt ihrer Tätigkeit hetleüet, unb baß biefe T ä tig keit eben abhängig ift Bon bem Umfang ber 2lufgaben, ben bie (Redjtgorbnung ih r 3U*

weift, b. h- Bon ihrer Kompetens." Unb ganj in biefem redjtg*

politifajen ©imte beftimmt ber SSerf. bag SBefen ber internationalen SRechtgpflegeorgane. Dabei betont er, bie fjiftorifclje ©ntwicklung im Singe holienb m it (Recht, eg fei bie Slufgabe ber internationalen

©djtebggerichtgbarkeit big Bor kursem gewefen, a ll einziges Bor*

hanbencg (K itte l snr ©ntfd). internationaler © treitigkeiten bte*

jentgen ©lemcnte beg SSegriffeg „© e rtdjtg ba rkeit", bie fü r ein redjt*

lid j georbneteg SSerfahren nicht 30 entbehren finb, m it ben ©lementen beg Segriffeg „©djiebggerichtgbarkeit" 3U Bereinigen, bie burih iljre 23eftimmung, bie Freiheit ber (ßarteien ntöglidjft 31t wahren, ber gegenwärtigen S tellung ber ©taaten 311m Völkerrecht entfpredjem.

D ie ©eridjitgbarkeit „tm eigentlidjen © to te " ijnt nath ( K o r g e n * t Ij a u einen anberen ©h010^ « - (ßraktifdj w irk t fie fid) baljin aug, baß sunadjft eine fefte ©erichtgorganifation befteljen muß; fobann ntüffen bie in ber ©eridjtgorganifatiou tätigen (ßerfonen bereitg Bor (Beginn eineg (firojcffeS feftfteljen, beg weiteren bürfen^ bie

„inbioibuellen Umftdnbe beg ©titselfalleg" keinerlei S8erüdifidjXi*>

gung finben. © nblidj fott bie K on tinu ität ber (Rfpr. gewahrt fe to 23eibe ©erichtgbarkeiten he&eK beim heutigen 3 uftanb beg Sßölker*

redjtg iljren © inn , fowohl „bag (ßringigo ber autoritatiüen, konti*

nnierlidjen Q n ftitu tio n ", wie auch „bag (ßrinsip beg SSertraueng 3U einem ad hoe heftellten Organe". 3uireffenb if* aU1^ bie ffeft«

ftellung ber „oBjektioen ©rettsen" ber internationalen SRedjtgpflege;

fie geljt bahin, baß bie ffaljigke it ber internationalen (Redjtgpflege*

organe, bie internationalen © treitigkeiten burdj ein © adjurteil int materiellen S inne auf © runb allgemeiner Slnwenbung fähiger K o r*

men ju eutfeheiben, unBegrenst ift. Diefer theoretifdjen (K öglidjkeit, alle internationalen © treitigkeiten burdj eilt interuationaleg (Rechtgpflege*

organ 3U enlfcheiben, fteljt jeboch anbererfeitg bie T a tfa ^e gegenüber, baß keinegmegg alle internationalen © treitigkeiten ohne Ulugnaljnte burch ein Bölkerredjtlidjeg Kechtgpflegeorgan cntfdjieben merben. 2Bie aber bie fubjektio geridjtgfäljigen Bon ben fnbjektiB nicht geridjtg»

fäljigen © treitigkeiten unterfcheiben?

2ln biefem (Punkte beginnt bieUnterfudjttng beg SSexf. befonberg originell, aber audj befonberg problematifdj 31t werben, ©r unter*

fdjeibet näm lidj gmifdjen © treitigkeiten, bei benen bie (K öglidjkeit befteljt, ben g n lja it etiteg SRidjterfprudjeg unb feine unmittelbare Tragweite Borljersufeljen, unb foldjen, bet benen bieg nid jt ber ffa ll ift. Dag internatioitaie (Redjtgpflegeorgan w irb Bei 23orliegeit einer (Streitigkeit im leiteten ©imte, nlfo einer foldjen, bie p d itif^ e r K a ta r ift unb bähet in 23erbiitbung m it einer © p a n

-3470 (Schrifttum

[fF u riftifdje SSodjenfdjrift

n u n g [teilt, Titetft entweber biejertige ©ntfdj. wählen, bie baS ©pan*

rturtggoerf)ältni§ in bie ifjrn unbewußt als richtig erfdjeinenbe Bagn lenkt, ober entgegen bem geltenb gem alten Anfpruih aus»

beni Bewußtfein feiner Verantwortung heraus auch baS ©pan»

nungSoergältniS felbft zum Beftanbteil feiner Entfclj. machen,

^irrationale Einftüffe werben alfo bei ber UrteilSbübung ben AuS*

fdjlag geben, gef) halte biefe Argumentation trog ihrer geiftreicgen [Formulierung für überfpigt unb nicht ödHig burcggebacht. ign ber iß ta jis , bie ber Verf. inSbef. in Vegug auf bie SRfpr. beS ©iartbigen internationalen ©eridjtSljofeS bernadjläffigt, [teilt fid) angefidjtS beS immer bidjter »erbenben oöikerrcdjtlidjen VcrtragSitegeS baS Sßrobtem bebeuienb einfacher. "Sie politifdje S tre itig keit ift in ber Stat kra ft beS UmftanbeS, baß fie als gerid)tsfäl)ig nach [Maßgabe beS SBitlenS ber Parteien erklärt w irb, ber „S p an nu n g" entrüdü mtb trog ber ©atfadje, „baß fie Biel auf baS ©piel fegt", fü r ben Midjter wie jeber große anbere fjnte reffe nftm t beurteitbar.

©roß ber m. E. unhaltbaren Unterfdjeibung Bon „fu b fe ktiu " unb

„objektiB " geridjtSfäljigen © treitigkeiten im Völkerrecht finb bie Bont Verf. an fie geknüpften [Folgerungen Bon großem Qntereffe. QnSbef.

oerbient Beachtung bie mertuotte Sinalpfe ber Älaufetn, bie in ben

©djiebsuertragen als Vorbehalte gegenüber ber internationalen @e»

ridjtsbarkeit befonberS Bor bem SBeltkriege enthalten waren. Unb auch Me rechtSpolitifchett [Folgerungen, in benen bie Ijiftorifdjen.

SBanblungen in ben Sluffaffungen gwifchen ben beiben Kategorien Bon © treitigkeiten angebeutet werben, oerbienen Beachtung. SBir hätten eine ftärkere §erangiet)ung ber geitgenöffif^en ©eridjts» unb

©djiebSgeridjtSprajiä fü r wünfdjenSwert erachtet, BieUeicgt wäre ba*

burdj bie Einfteltung beS Verf. ju ben fubfektio nid^t geridjtS*

fähigen © treitigkeiten eine wefentltch anbere geworben.

5ßrtb®og. D r. Iß « u l © u g g e n l j e i m , ©enf.

iTHdjarö S i t t i e r : S « § © c r ijä t t n is Pott '¿ k r a it t lu n ß und

® d)tei)§9 c r id }iö b o r fe ti nad) bem S ö lfc rb u n ö e p o ft. Ar»

tile l 1 1 — 13, 15. (iJranTfurter A&Ijanbluttgett ju rn Kriegs»

berljüiunggredjt, § e ft 11.) Seipgig 1 9 2 9 . U niBerfitätSoerlag Bott [Robert Mosfe. X I I tt. 65 (5. SßretS 5

Jh.

© eii bie Bebeutung beS in biefer [Monographie Beljanbelten Vro»

btemS burd) ben rumänifch*ungarifchett Dptantenftreit in baS rechte Sicht gerückt worben ift, gaben äablreidje [Männer ber SBiffenfdjaft, gu einem n id jt unwefentlicljen Steil allerbiitgS im Aufträge ber runtänifchen ober ungarifdjen [Regierung, bie Bebeutung beS A rt. 11 ber V flike r6unbSfagung unterfucht unb iitSbef. bie [Frage geprüft, ob unb inwieweit ber VölkerbunbSrat berechtigt ift, fid) m it einer An»

gelegenheit ju befaffen, bie Bereits ben ©egenftanb eineg fdjiebSridjter»

lidjen Verfahrens hübet. Seiber finb bie Ausführungen zahlreicher S uriften über tiefes Problem baburch beeinflußt worben, baß fie be*

ftrebt waren, bie eine ober anbere ber Bon ben ißarteien Bertretenen Shefen zu rechtfertigen. Um fo wichtiger ift eS, Wenn nunmehr Ber*

fudjt w irb, unter Verwertung beS umfangreichen [Materials eine obfektioe Betrachtung über baS V erhältnis Bon V erm ittlung ttnb

©djiebSgeridjtSbarkeit nadj A rt. 11— 13 ttnb 15 ber ©agung zu geben.

©er Verf. ber ßorliegenben ©chrift ift beftrebt gewefen, kein fßtäboger gugunften Ungarns ober [Rumäniens zu galten, fonbern baS [ßrobtem Bom wiffenfd)aftlid)en ©tanbpunkt zu unterfudjen. (Sr gat eS baher auch Bermicben, mehr als unbebingt nötig ift, auf jenen berühmten S tre itfa ll einzugcl)en. (Sr mar ferner bemüht, Bor allem biejertige S iteratur zu [Rate zu welche B o r bem Seitpunkt, ba fid) ber rumänifch*ungarif^e © tre it auf bie in biefer ©chrift be*

I)anbelte [frage gufpigte, erfdjienen ift.

V i n t e r unterfucht auf ©runb einer feljr betaillierten ©iS*

pofition alte [Möglichkeiten, in benen ein V erhältnis Bon V erm itt*

iung unb ©djiebSgericgtSbarkeit nach 5er VßtkcrbunbSfagung in Ve*

tradjt kommen kann. SSefentlid) fü r bie Beantwortung ber meiften hierbei auftaudjenben [jrogeu ift bie Inte rp reta tio n beS A rt. 11 ber

©afmng. Verf. legt biefert grunblegenben A rtik e l m. (S. richtig aus, inbem er baßon auSgeht, baß ber V erm itttertatigkeit beS [Rates grunb*

fählich keine ©renjen gezogen finb unb bajj fich ber Siat unter be*

fonberett VorauSfegungen fogar m it einer Angelegenheit befaffen kann, Welche bereits ben _ ©egenftanb eines fdjiebSrichtcrlidjen Verfahrens bilbet. ®ie internationale ©eridjtSorganifation ift m it ber nationalen nicht ohne weiteres z« Bergteichen. ®ie UnBoltkommenheit beS Völker*

rechts unb feiner Organe machen es unter Umftänben im Qntereffe beS [friebenS erforberlich, baß fich ber VötkerbunbSrat m it einer Au*

gelegenheit befaßt, bie bereits ben ©egenftanb eines @djiebSöerfat)renS bilbet. VorauSfegung ift n ur, bafj gang befonbere ©chwierigkeiten auf*

getaudjt ^ finb. Auch barf fidj ber [Rat niemals bie Befugnis an*

maßen, in baS fchiebSrichtertiche Verfahren einzugreifen ober als Be*

rufungSinftanz über einem internationalen ©chiebSgeridjte zu fungieren.

Vietieid)t wäre eS nüglich gewefen, wenn ber Verf. ftärker, als er eS getan, bie Verfjanblungen beS VölkerbunbeS über bie Auslegung beS A rt. 11 zu [Rate gezogen hatte. ®ie Verljanblungen beS [RatS*

auSfdjuffeS Betr. bie Auslegung beS A rt. 11, ber bei biefer ©elegen*

heit Bon be B r o u c k e r e (Belgien) erftattete gtunblegenbe Bericht unb bie fpater Bom [Rate wie Bon ber BunbeSoerfammlung an*

genommenen [Richtlinien zu A rt. 11, fchliejjtich bie Erörterungen über

biefeit A rtik e l tut [Rahmen beS ©idjerheitSauSfchuffeS finb in ber Bor*

liegettben ©chrift fo gut wie ganz beifeite geiaffen worben, ©o kommt eS, baß V i n t e r , ftatt gunächft einmal eine grunöfäglidje Erörterung beS A rt. 11 gu geben, ben Snhalt biefeS A rt. 11 gewiffermafjen nur im Vorbeigehen gut © iskuffion [teilt.

Auch fonft laßt fich Bielleicht gu biefer ©chrift bemerken, baß fie bei ber Auslegung einer Beftimmung gu wenig auf bie allgemeinen

©runbtagen beS [Rechts beS VölkerbunbeS gurückgei)t. 9 iu r fo ift wohl auch bie fich gu fefjr an ben SBortlaut beS A rt. 11 klamnternbe Qnter*

pretation öerftänblidj, wonad) ber [Rat beS VölkerbunbeS nach A rt. 11 nur auf Antrag tätig werben kann. ®ie Stellung beS A rt. 11 im [Ral)men ber ©agung unb bie Aufgabe beS VölkerbunbeS als §üter beS SKkttfriebenS fpredjen bafür, baß ber [Rat auch Am ts Wegen gufammentreten kann. AüerbingS fdjeint A rt. 11 Abf. 1 Sag 2 biefer Auslegung gu wiberfprechen; benn eS i)eißt bort, baß ber ©eneral*

fekretär „a u f Antrag eines jeben BunbeSmitgliebeS" unBergügüd) ben [Rat etnberufen kann. Aber hier foü offenbar bie [Frage, ob ber Diät Bon Am ts wegen ober nur auf Antrag in T ä tig keit treten kann, nicht entfehieben Werben. ES ift nur Bon bem [Fall bie [Rebe, baß fich ber [Rat auf Antrag m it einer Angelegenheit befaßt, unb eS foli beutlidj gemadjt werben, baß nicht nur ein ÜÄitglieb beS [Rates, fon*

bern jebeS ©titglieb beS BunbeS ben [Rat in Bewegung fegen kann,

©aß außerbem auch ber Vorfigenbe beS [RateS Bon Am ts wegen eine Angelegenheit, bie ben SBeltfrieben bebroht, gur Erörterung [teilen kann unb muß, fdjeint m tr unzweifelhaft, unb ber [Rat Ijot in bem gmifdjenfalt gwifdjen Bolioien mtb V ara3ual) nach biefem ©runbfag gel)anbett.

©er Verf. l)at feboch, Wie auSbrücklidj betont fei, bie meiften [Fragen burdjauS richtig beantwortet unb fü r ben [Fall zukünftiger Stompetengkonftikte wertBotte [Richtlinien aufgeftellt.

V rof. Dr. § a n S S&e§ B e r g , ©enf.

@ n ifd )d 5 u u g c u S e i ftä n ö tg c u in ic r tta ito r .ü ic u ( ik r id jt ö ijo f ä nad) Der geordnet. Ausgabe in beutfdjer Über*

fegung, bureßgefehen ooit beut © eneralfeiretär be§ ©erichtS»

IjofeS unb bem ^ n ftitu tS b ire ito r iß to f. D r. ©d)ücfing.

§erau§gegebett bon bem (y u ftitu t fü r ¿nteruationaleg SReeßt in Kiel. E rfte r B a nb entgaltenb brei im 3 a l;re 1 9 2 2 , fü n f tm 1 9 2 3 erftattete fRed)t§gutachten unb ein im Siafjre 1 9 2 3 erlaffeneS U rte il. Serben. fR. SS. A . 23. © i j t i j o p UitgeberSm aatfdiapptj. fßretS 8

J6.

©tefer erfte Banb umfaßt ©utadjten unb Urteile ber beiben erften (Sah1* ber Tätigkeit beS ©eridjlStjofeS 1922/23. ® ie [Fort*

fegung beS Unternehmens ift fo gebaut, baß fü r jebeS 3at)r ber ©a*

tigkeit beS ©erichtShofeS ein Banb auSgegeben w irb, ähnlich wie bei ben Entfdj. beS SR©., ber fowoljl bie im Saufe beS SatjreS ergangenen U rt. Wte abgegebenen @utadjten beS ©erichtShofeS Wiebergibt.

©tichproben ergaben, baß bie größtenteils Bon bem in bem igaager ©laubigen ©erichtSgofe tätigen beutfdjen 2®[R. S o r e n g gefertigte Überfegung allen Anforberungen enlfpricßt, bie man an ein berartigeS Unternehmen ftelten muß.

Am meiften w irb felbftoerftänblid) bem Völkerrechtler biefe Ausgabe bieten, aber auch ber nicht fpegtalifierte Q-urift w irb bie forgfülttgen Entfcheibe als belebenbe ^K u ftra tio it gu bet ©arfteHung

Am meiften w irb felbftoerftänblid) bem Völkerrechtler biefe Ausgabe bieten, aber auch ber nicht fpegtalifierte Q-urift w irb bie forgfülttgen Entfcheibe als belebenbe ^K u ftra tio it gu bet ©arfteHung