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Fig. 31.

Pyrogallussäure löst m an letztere in m öglichst wenig W . und füllt erst diese Lsg.

und dann KOH ein. — Fig. 32 zeigt den vollständigen A p p .; die B ürette h a t ein besonderes Stativ T lt T ste h t in der M itte der F ußplatte, so daß der T rä g e r S

be-liebig nach rechts und links gedreht w erden k an n ; kann nach B edarf in Loch o oder ot gesteckt werden.

Die V erbrennung eines Gasgemenges über Palladium asbest nim m t Vf. im App.

F ig . 31 vor; das Gas w ird bei P u die L u ft hei P 2 durch D rücken bei c u. c' oder durch Saugen bei t" u. t'" eingefübrt; die K ontraktion findet in P 2, die Ablesung in P , s ta tt; dann kann die Analyse m it einem w eiteren in I \ verbliebenen Gasrest w ieder­

holt werden, ohne den App. auseinander zu nehmen. F ü r vollständige V erbrennungen w endet der Vf. s ta tt des Palladium rohres ein HEMRELsches Eudiom eter oder eine WlNKLERsche V erbrennungspipette m it Vierwegehahn an. — Die A p p arate sind zu beziehen von Jos. M a r c h a l in Brüssel. (Ztsehr. f. ehem. A pparatenkunde 2. 344 bis 346. 1/7. G ent. Chem.-teehn. Lab. der Univ.) B lo c h .

A. T h ie l u. A. W in d e ls e h m id t, Z u r Frage der Zusammensetzung der Bäder fü r Flehtroanalysm . (Vgl. Ztsehr. f. angew. Ch. 2 0 . 312; C. 1907. I. 989 und frühere Arbeiten.) Foerster hatte darauf hingewiesen, daß es wünschensw ert sei, m öglichst einfache Lsgg. für die E lektroanalyse gebrauchen zu können. Fisc h er h a tte dem gegenüber die Vorzüge der A nw endung von K om plexbildnern dargelegt und die V erw endung der CLASSENschen Schale gegenüber der D rahtnetzelektrode verteidigt. Die Vff. verweisen zugunsten der letzteren darauf, daß sie die Nd.-B.

besser zu verfolgen gestatte, weil sie in einem Becherglas verw endbar sei.

Das Oxalat ist von A. Classen als kom plexbildender B estandteil in elektro- analytische B äder eingeführt worden. N am entlich soll mau bei seiner A nw endung als Ammonium oxalat gu te R esultate erzielen. In dem besonderen F alle des N i gibt jedoch die Methode, wie die Vif. und andere A utoren gefunden haben, unbrauch­

b are Resultate, es w erden F ehler von 0,25% bei ca. 15% N i gefunden. Es ist hiernach der Zusatz von Oxalat zum elektrolytischen Bade eine schädliche K om pli­

kation und kann n u r bei kleinem N i-G ehalt zu befriedigenden R esultaten führen.

D ie Ammoniakmethode nach Fr e se n iu s u. Bergm ann ist dagegen einw andsfrei.

— Es w urde festgestellt, daß die F ehler der CLASSENschen Methoden durch einen G ebalt des M etalles an einer kohlenstoffhaltigen Verb. veranlaßt w erden. D er Nd.

löst sich in konz. HNOs nich t zu einer klaren grünen, sondern zu einer braun­

schwarzen, trüben Lsg. Zur Gewichtsbest, des K ohlenstoffgehaltes w urde eine B e­

handlung des Metalles m it 30% ig. Kupferammoniumchloridlsg. vorgenommen. Es schieden sieh schwarze F locken ab, und der Nd. au f der D rahtnetzelektrode w ar schwarz und wog 0,0011 zu viel. Beide verschw anden beim Glühen. Es w urden die Bildungsbedingungen der Kohlenstoffverb, untersucht, dabei zeigte sich, daß Ni nachträglich keinen C aufnim mt, sondern die Kohlenstoffaufnahme setzt sofort ein.

M an k ann daher die R esultate durch frühzeitiges U nterbrechen der Elektrolyse nicht verbessern, wohl aber durch Zusatz von NHS.

Ü ber die N atu r des Kohlenstoffs im N i äußern sich die Vff. dahin, daß er als Kolloidstoff m it dem N i zur K athode gew andert ist u. m it dem N i-Ion zusammen entladen wird, wobei das Metall, durch das Schutzkolloid um hüllt, im am orphen Zustand erhalten, bezw. an der Annahm e krystalliniseher S truktur verhindert wird.

F ü r diese A nschauung sprechen Versa, m it z. B. G elatine. D er K ohlenstoff ist außerdem nicht als solcher, sondern in Verb. m it H und O in dem Nd. enthalten.

(Ztsehr. f. angew. Ch. 20. 1137—40. 5/7. [April.] Münster. Chem. Inst, der Univ.) Me üSSER.

J . J . P . V a le to n , über den Nachweis von Pentathicmsäure in wässeriger Lösung Von der P entathionsäure nim m t m an gewöhnlich an, daß sie in was. Lsg. die fol­

genden Rkk. zeige: 1. K ali, N H S u. andere Basen zersetzen u n te r Ausscheidung von S ; 2. ammoniakaliBches H g-C yanid gibt einen schwarzen N d.; 3. ammoniakal.

A g-N itrat g ib t B raunfärbung un d alsdann einen schwarzen N d.; 4. bei Zusatz von

auch erhalten werden m it einer reinen kolloidalen Lsg. von Schwefel, und da in allen Fällen, in denen man P entatbionsäure in wss. L sg. nachgewiesen zu haben glaubte, die Möglichkeit der A nw esenheit von kolloidalem S vorlag, so folgt, daß eine Rk., welche den Nachweis von P entathionsäure in wss. Lsg. gestattet, bisher überhaupt nicht b ekannt ist. — E ine reine kolloidale S-Lsg. kann leicht, wie folgt, erhalten w erden: Man leitet H sS in eine konz. SO,-Leg. ein, schlägt den kolloidal gel. S wieder durch N aCl nieder, läß t absitzen, gißt die über dem S stehende Fl.

ab, löst letzteren wieder in W ., w iederholt das Ausfällen m it NaCl u. W iederauflösen in W . 3—4m al und en tfe rn t schließlich die letzten S puren NaCl u. sonstige V er­

unreinigungen durch 10 tägige Dialyse. (Chemisch W eekblad 4. 553—55. 24/8.

Amsterdam. Chem. Univ.-Lab.) H e n le .

A, Ronchfese, Neues Verfahren zu r Bestim mung des Ammoniaks. In Ggw.

eines großen Form aldehydüberschusses wird die G esamtm enge der S. des vor­

handenen Ammoniumsalzes u nter B. von H exam ethylentetram in in F re ih eit gesetzt und kann alsdann durch N aO H und Phenolphthalein titrie rt w erden. E ine 10 ccm Vio-n. N H S entsprechende Menge Ammoniumsalz erfordert 20 ccm einer 20%ig.

Formollösung. Die Salz- und Form ollösungen müssen neutral sein. Is t die Ammoniumsalzlösung sauer, so muß dieselbe zuvor neutralisiert w erden; da jedoch Ammoniumsalze den Farbenum schlag des P henolphthalein etwas verzögern, so sind 0,1 ccm ‘/ig-n.Natronlauge pro 3 ccm ‘/io’“ - NH8 als K o rrek tu r in Abzug zu b ringen, wenn die P robe n ich t m ehr Ammoniumsalz en th ält, als 10 ccm 1/10-n. N H 8 entspricht. In den F ä lle n , wo die A cidität der Fl. durch eine starke S. verursacht wird, te ilt man die P robe in 2 gleiche Teile, fü h rt in dem einen T eil die Best. au s, ohne zuvor zu neutralisieren, titrie rt in dem anderen Teil die freie S äure in Ggw. eines au f Ammoniumsalze nich t em pfindlichen Indicators und zieht den letzteren W e rt vom ersteren ab. — Das angegebene Verf. läß t sich m it V orteil bei der Best. des Gesamt-N nach K j e l d a h l , des Harnstoffs nach F o l i n und des im H arn präexistierenden Ammoniaks anw enden. D ie Ggw. von H arnstoff stö rt die Best. des N H S im H arn n ic h t; bei der vorherigen N eutralisation des H arns ist die oben erw ähnte K orrektur anzubringen. (Journ. Pharm , et Chim. [6] 25. 611—17.

20/6.) DtlSTERBEHN.

B. Sjollem a und M. J. van ’t Kruys, Quantitative Bestim mung kleiner Arsen­

mengen. Vor kurzem h a t T h o r p e (Ber. der In tern at. A nalysenkom m ission an den VI. In tern at. K ongreß f. angew. Chemie in Rom, 1906, S. 285) eine Methode ange­

geben, gefärbtes P ap ie r u. Prodd. der T extilindustrie d erart zu verbrennen, daß sie eine q u antitative As-Best, ermöglichen. D ie Vff. haben diese Methode zur U nters, von K artoffelmehl und anderen pflanzlichen und tierischen NahrungBstoffen ver­

w andt u. gefunden, daß sie auch hierfür geeignet ist u. im Verein m it der Bep.n- TROPschen Methode zur quan titativ en Best. von As (Chemisch W eekblad 3. 315;

C. 1906. II. 156) sehr gute R esultate liefert. (Chemisch W eekblad 4. 547—52. 24/8.

Groningen. Reichslandbauversuchsstat.) H e n le .

G. P o p p , Der Arsengehalt der F rankfurter Friedhofserde. D er As-Gehalt ist hauptsächlich an feinen gelben Lehm gebunden und b eträ g t darin nach U nterss.

des Vfs. etwa 0,0125% . In G em einschaft m it W egner und Stadlin h a t Vf. nach­

gewiesen, daß entsprechend den Ergebnissen von S c h l a g d e n h a u f f e n u . G a r n i e r (C. r. d. l’Acad. des scienceB 100. 1388) reines W . das Bodenarsen nich t löst, daß dieses aber durch die Einw. von Schimmelpilzen, alkal. W . und nam entlich durch faulende Fll. in flüchtige, bezw. 1. As-Verbb. übergeführt werden kann. E in sicherer

Nachweis von A s in einer exhum ierten Leiche ist demnach nich t m ehr zu führen, w enn nach Zerstörung des Sarges As-haltige E rde mit den faulenden O rganteileu in direkte B erührung gekommen ist. (Ztsehr. f. U nters. N ahrgs.- u. G enußm ittel 14. 38—39. 15/7. [10/5.*] F ra n k fu rt a. M.) Rü h l e.

F. S c u r ti u. 0. G a sp a rin i, Über die Zerstörung der organischen Substanz durch elektrolytische Oxydation bei der Analyse von Nahrungsmitteln u n d landwirtschaft­

lichen Stoffen. Vff. haben die von Ga s p a r in i (Atti R. Aecad. dei Lincei, Roma [5] 13. II. 94; Gaz. chim. ital. 35. I. 501; C. 1904. II. 852; 1905. II. 522 und S. 483) angegebene Methode auch bei der A nalyse von Böden, Humus, Samen, Wein, Bier, Guano u. dergl. m it gutem Erfolg verw andt. D ie Oxydation der organischen Substanz geschah entw eder in einem gewöhnlichen Becherglas, in dem sich die be­

treffende Substanz und HNOa befand, und in die 2 Platinstreifen tauchten, oder zweckm äßiger in einem der früher beschriebenen besonderen App. (Bezugsquelle:

M. Wa lla c h Nachf., Cassel). Bei Böden w urde eine bestimm te Menge des essig­

sau ren , salzsauren — bei Ggw. von HCl em pfiehlt es sich, um eine Einw. des CI a u f da3 P t zu verm eiden, die HCl durch konz. HNOa zu vertreiben — salpeter­

sauren Reaktionsauszuges a u f dem W asserbade zur Sirupdicke eingedam pft, der R ückstand m it HNOa, D. 1,42, aufgenommen u. dann in dem betreffenden App. m it 4— 7 Amp. u. 8—16 Volt 6—16 Stdn. bis zur schwachen G elbfärbung der L sg. elektroly- siert. Von Cerealien, Gemüse etc. w erden 10 g m it 10—15 ccm konz. HN O a bei 5 bis 7 Amp. 6 —7 Stdn. behandelt; von W ein, Bier etc. w erden 100—200 ccm zur Sirupdicke au f dem W asserbade eingedam pft, m it 10—15 ccm rauch. HNOa einige Zeit erhitzt, dann m it HNOa, D. 1,42, aufgenommen u. zunächst m it 3—5 Amp., dann m it 6 —8 Amp.

behandelt. Besondere A ufm erksam keit ist hierbei der Zerstörung von Oxalsäure zu widm en, da diese der elektrolytischen Oxydation leicht w idersteht. Zur Zers, von 5 g krystallieierter Oxalsäure w aren etwa 4 Stdn. erforderlich. D as E nde der Oxy­

dation ersieht man daran, daß die F l. keinen Schaum mehr gibt, fast farblos ist u.

nach U nterbrechung des Stromes keine Gasentw. m ehr zeigt. S uperphosphate können direkt im App. zers. w erden, w ährend andere D ünger wegen der großen Schaum- entw. zweckmäßig erst eine vorangehende B ehandlung m it HNOa erfahren. Zur Zerstörung der organischen Substanz in z. B. 5 g G uano waren im allgem einen 3 bis 4 Stdn. elektrolytischer Oxydation erforderlich. (Staz. sperim. agrar, ital. 4 0 . 150 bis 155; VI. Intern. K ongreß f. angew. Chemie. Rom.) RoTH-Cöthen.

P . C arles, Bestim mung der Gesamtweinsäure der Weinsteine und Weinhefen.

(Vgl. Jo u rn . Pharm , e t Chim. [6] 25. 333; C. 1 9 0 7 . I. 1705.) Um sicher zu sein, daß säm tliches C alcium tartrat in K alium ditartrat überführt w ird, h a t m an, im Gegensatz zu der bisherigen A rbeitsw eise, nu r n ö tig , die salzsaure Fl. in die Car­

bonatlösung einfließen zu lassen. U nter diesen Bedingungen entw ickelt sich kaum CO ,; letzteres w ird vielmehr von dem Carbonat gebunden und das K alksalz durch das entstehende D icarhonat sicher in LBg. gehalten und w eiterhin um gewandelt.

D ie nunm ehr folgende Zers, des D icarbonats erfordert 5 Minuten lang große A uf­

m erksam keit, insofern als m an bei langsam steigender T em peratur bis zum K p.

ununterbrochen rühren muß. H ierauf wird 20 M inuten laDg gekocht und die Best. in üblicher W eise beendigt. (Journ. Pharm , e t Chim. [6] 25. 617—19. 20/6.)

Dü s t e r b e h n. J . B o u g a iilt, Arrhenal (Natriumm ethylarsinat) un d A toxyl (Natrium anilarsinat):

Beaktionen u n d Bestimmung. (Vgl. Bo u g a u lt, Journ. Pharm , et Chim. [6] 17. 97;

C. 1903. I. 539 und Aug e r C. r. d. l’Acad. des Sciences 138. 1705; C. 1904. II.

415). Das durch Auflösen von 20 g N atrium hypophosphit in 20 ccm W ., Versetzen der Lsg. m it 200 ccm HCl, D. 1,17, und Abgießen der klaren Fl., vom

ausgeschie-denen NaCl bereitete Reagens erhält eine w eit größere Em pfindlichkeit, w enn man zu dem Gemisch der zu prüfenden Fl. und des Reagenses 1—2 T ropfen Vio'11- lösung hinzusetzt. U nter diesen U m ständen kann mau die Rk. in der K älte an ­ stellen und erhält m it 1/m mg AssOa bereits nach % Stunde eine deutliche F ärbung, bezw. m it ‘/jo mg N atrium kakodylat nach 5 M inuten einen deutlichen Kakodyl- geruch.

A rrhenal gibt unter den gleichen B edingungen in der K älte einen schwarzen Nd. (in Ggw. von nur ‘/so mg eine an gefällten S erinnernde Trübung) von M ethyl­

arsenik, der durch HNOs, Hypochlorit, 11,0, und Jo d zu M ethylarsinsäure oxydiert wird. Nimmt man die Oxydation durch 7 10-n. Jodlsg. vor, so k ann man das M ethyl­

arsenik und dam it das A rrhenal q uantitativ nach folgender Gleichung bestim m en:

CHaAs + 4 J + 3 H ,0 = CH3AbO(OH), + 4 H J.

Man löst 0,15—0,20 g A rrhenal in 1—2 ccm W ., g ib t 15—20 ccm Reagens hinzu, läß t 12 Stunden stehen, verd. m it 15—20 ccm W ., filtriert den Nd. von Methyl- avsenik ab, w äscht ihn m it W . aus, m aceriert ihn sam t F ilte r */* Stunde m it ü b er­

schüssiger 7io-n. Jodlsg. und titrie rt den Jodüberschuß in üblicher W eise zurück.

Atoxyl g ib t m it dem Reagens bei A bw esenheit von Jo d langsam einen gelben Nd., in Mengen von 1 mg innerhalb 9 Stunden eine milchige T rübung, in Ggw.

von etwas Jod rasch einen oraugegelben Nd., in Mengen von '/,„ mg innerhalb

% Stunde ein milchige T rübung. Beim Erhitzen au f dem W asserbade wird der Nd. rasch braun, w eiterhin schwarz und erh ä lt daun größere Mengen freien Arsens.

Ein m it H ,S 0 4 a n s ta tt m it H Cl hergestelltes R eagens gibt die gleiche F ällung, bezw. T rübung (im Gegensatz zum Arrhenal, wo im letzteren F alle ein gelbes Öl a n statt des schwarzen Nd. entsteht). D er erw ähnte gelbe Nd. dürfte die Zus.

C„H6N As, möglicherweise in polym erer Form , besitzen, da er m it den O xydations­

m itteln A nilarsinsäure liefert Die Best. des Atoxyls vollzieht sich genau so, wie diejenige deB A rrhenals, n u r muß der Atoxylnd. m it verd. H C l (3 1) au sg e­

waschen werden. D ie anhaftende HCl stört die Um setzung m it 7io‘n> Jodlsg. nicht.

N a c h w e i s d e s A t o x y l s im H a r n : E rh itzt man ein Gemisch von 5 ccm H arn, 10 ccm R eagens und 1 Tropfen 1lu -n. Jodlsg. 30—45 M inuten im W asserbade, so färb t sich die F l. bei Ggw. von ‘/i me Atoxyl oder A rrhenal dunkelbraun, w ährend sie im anderen F alle höchstens die F arb e eines n. H arns annim m t. Arse- nige S. ru ft in der gleichen Menge eine Rk. nich t hervor. — Zum scharfen Nach­

weis des Atoxyks im H arn dam pft m an 250 ccm des letzteren im Vakuum zur Ex­

traktkonsistenz ein, nim m t den Rückstand in 10 ccm verd. H Cl (3 1) wieder auf, setzt 30—40 ccm R eagens und 1—2 Tropfen Jodlsg. hinzu, lä ß t 6 S tunden stehen, verd. m it 10 ccm W ., filtriert den Nd. ah, w äscht ihn m it verd. H Cl (3 - f - 1) aus, b rin g t ihn sam t F ilte r in überschüssige Jodlsg., Bättigt die F l. m it K H C 0 3, lä ß t % Stunde stehen, filtriert, dam pft das F iltra t a u f 2—3 ccm ein un d versetzt den R ückstand m it 10 ccm Reagens, ohne sich um den C hloridniederschlag zu kümmern. In Ggw. von 1 mg Atoxyl und w eniger erscheint sofort nach dem Verschw inden des frei gewordenen Jods der charakteristische gelbe Nd., den man in der oben angegebenen W eise zur quantitativen Best. benutzen kann. Bei gleich­

zeitiger G egenw art von arseniger S. oder A rsensäure im H arn w ird der Nd. durch freies As m ehr oder w eniger b raun gefärbt sein. Zur T ren n u n g des Arsens vom C0H 5NAs fällt man nach beendigter Jodtitratio n das in dieser F l. nunm ehr ent­

haltene A rseniat durch M agnesiamixtur. D as gleiche Verf. dient auch zur T re n ­ nung des M ethylarseniks vom A rsen. (Journ. Pharm , et Chim. [6] 26. 13—20. 1/7.)

Dü s t e r b e h n. T h i6 r y , Verschiedene Reaktionen der beiden u - u n d ß-Naphtholcam pher m it H ilfe von Piperonal. (Vergl. P . Le m a ir e, D issert. Bordeaux 1903.) V erm ischt

man 1 Tropfen N aphtholcam pher m it 5 Tropfen einer 1 °/0 ig- alkoh. Piperonallsg.

und gibt zu diesem Gemisch 4 ccm reiner H ,S 0 4, so erhält man m it dem jS-Naph- tholcam pher eine grünlichgelbe F ä rb u n g , m it dem ß-N aphtholcam pher eine di­

chroitische, rote, in dünner Schicht violett erscheinende Fl. E ine alkoh. P iperonal­

lsg. g ib t ferner m it P henolcam pher (Lé g e r) eine ro te, m it Salolcam pher (3 Teile Salol, 2 T eile Oampher) eine braune, m it Resoreindieam pher (LÉGER) eine blutrote, m it T bym olcam pher (1 T eil Thym ol, 1 Teil Campher), eine carm inrote F ärbung, m it M entbolphenol (1 T eil Phenol, 3 Teile Menthol) eine orangegelbe F ärb u n g m it violetten Streifen. (Journ. P harm , et Chim. [6] 2 6 . 62—63. 16/7.) DÜSTERBEHN.

P e r c y W a e n t ig , D ie Peroxydasenreakiionen der Kuhmilch m it besonderer B e­

rücksichtigung ihrer Verwendung zum Nachweise stattgehabter E rh itzu n g der Milch.

D ie sogen. Ar n o l d¡¡che u. STORCHsche Rkk. zum N achweise stattgehabter E rhitzung der Milch zeigen den gleichen Rk.-Mechanismus. Sie beruhen au f der Beschleunigung eines Oxydations Vorganges zwischen einem Chromogen und einem Peroxyd durch eine der „frischen Milch“ zukommende Eigenschaft. Das das Chromogen der ARNOLDschen P robe enthaltende Guajacharz w eist die folgenden Besonderheiten auf: a) E s en th ält einen autoxydablen Stoff, der in trockenem Zustande, besonders aber in Lsg. u nter der E inw . des L ichtes ■ an der L u ft in ein Peroxyd übergeht, durch das einerseits eine langsam e spontane Bläuung des Chromogens bew irkt wird, das andererseits u n te r den B edingungen der ARNOLDschen P robe w ahrscheinlich zu H jO s hydrolysierend auch ohne Zusatz dieses Stoffes beim Zusam menbringen der H arzlsg. m it frischer Milch die Rk. veranlaßt. — b) Das entstehende Peroxyd ist, da es m it dem Chromogen rea g iert, unbeständig. — c) Desgleichen ist der ent­

stehende Farbstoff, das G uajacblau, in Lsg., besonders u nter den B edingungen der ARNOLDschen Probe, sehr unbeständig. — U nter A nnahm e der ENGLERschen Mol­

oxydtheorie finden die beschriebenen V orgänge dem nach folgenden schem atischen A usdruck:

I. 0 , + X — y OaX und 0 SX + Y — >- YO + XO Luft autoxydabler Peroxyd Chromogen Farbstoff

Stoff (Moloxyd) (Acceptor)

II. 0 SX + 2 H S0 — >X (O H )s + H ,O jU .H ,O a + Y (M ilch) — -hleuDist> - f Y O + H äO.

T räg er je n er beschleunigenden E igenschaft der Milch ist ein im Serum gelöster und aus diesem in völlig trockenem Zustande gew innbarer Stoff, dessen F unktion von der LebenBtätigkeit der B akterienflora der Milch unabhängig ist. U nbeschadet der F ähigkeit, Peroxyd zu aktivieren, ist dieser Stoff H sOs-empfindlich. D er einfachste A usdruck für diese E igenschaft ist das Schem a: Peroxydase -{- H sOa — ->- inaktive Peroxydase. Zu der A nnahm e einer solchen N ebenrk. führen: 1. Die B eobachtung über die V eränderung des Verlaufes der Peroxydaserkk. bei w achsendem ILO a-Zu- satz, aus der sich Maxima für die R eaktionsgeschw indigkeit und für die größte B läuungsintensität bei bestim m ten (ziemlich geringen) H aOa-Zusätzen ergeben. — 2. Die T atsache, daß die H aOa-Em pfindlichkeit stark von der T em peratur abhängig ist, d e ra rt, daß Einw. geringer Mengen von H aOa w ährend w eniger M inuten bei 50° V ernichtung der Peroxydase zur Folge h a t, bei 3° jedoch sehr beträchtliche Mengen H a0 a m it der Peroxydase zusam m engebraeht w erden können, ohne sie zu schwächen. — 3. Die T atsache, daß die H 20,-E m pfindlichkeit der Peroxydase in keinem Zusam m enhänge steht m it den katalytischen u. reduzierenden Eigenschaften der Milch.

Als praktische F olgerungen aus diesen Ergebnissen lä ß t sich teils in Bestätigung der M itteilung anderer A utoren, teils in E rw eiterung derselben folgendes anführen:

D ie GuajacrJc. sollte immer u nter V erw endung von H sOa angeatellt w erden; dann ist sie, falls andere Oxydationsmittel, die das G uajacharz rasch zu bläuen vermögen, ausgeschlossen sind, wie die DüPOUY-STORCHschen Reagenzien (Journ. Pharm , et Chim. [6] 5. 597; Rev. intern, des falsific. 10. 126; C. 1907. I. 1252; II. 813) alB M ittel zum Nachweis einer Peroxydase zu betrachten. Ob es zweckmäßig is t, die Guajacrk. zur E rm ittlung anderer Oxydationsfermente, z. B. der sogen. „Oxydasen“ , zu verwenden, scheint nach den gem achten E rfahrungen verneint w erden zu müssen, und es verdient jedes andere Reagens den V orzug, bei dem die Ggw. eines P er­

oxyds m it Sicherheit ausgeschlossen werden kann.

F ü r die praktische F rage der M i l c h u n t e r s. ergibt sich, daß zur Erzielung der größten Em pfindlichkeit der Rk. m it dem Zusatz von H sOs, über den sich be­

stim m te Angaben nicht m achen lassen, außerordentlich vorsichtig um zugehen ist, da die optim ale Menge von der Peroxydasem enge einerseits und von dem Zustand der G uajactinktur andererseits abhängt. Dies ist besonders für die U nters, von M ischungen pasteurisierter und roher Milch beachtensw ert, in denen der G ebalt an Peroxydase sehr gering ist. D er negative Ausfall der u nter den notw endigen Vor­

sichtsm aßregeln angestellten Rk. bedeutet aber stets die Zerstörung eines integrie­

renden B estandteiles der K uhm ilch: der Peroxydase. Diese Zerstörung k an n jedoch n icht n u r durch reine Tem peraturw kg., sondern auch durch W rkg. geringer H a0 2- Mengen bei T em peraturen hervorgerufen w erden, die einerseits w eit u nter der für eine Pasteurisierung geforderten T em peratur (mindestens 65°), andererseits w eit u nter der V ernichtungstem peratur der Peroxydase durch reine W ärm ew rkg. liegt.

D a, das H jO s alsbald aus der Milch verschw indet, so k ann durch den negativen A usfall der Peroxydaserkk. bei so behandelter Milch E rhitzung a u f 75—80° vorge­

täuscht werden. In solchen F ällen kann die SCHARDlNGERsche Rk. (Ztschr. f.

U nters. N ahrgs.- u. G enußm ittel 5. 1113; Ztschr. f. flyg. u. Infekt.-K rankh. 50. 97;

52. 161; C. 1903. I. 96; 1905. I I. 58; 1906. I. 772) und die RüBNERsche Rk.

(Hygien. Rdsch. 5. 1021; C. 1906. I. 273) orientierende D ienste leisten. Bei Einw.

großer H 2Oä-Meugen in der K älte und W ärm e (Buddeisieren, Beh r in g s P erhydrase- verf.) wird auch die SCHARDlNGERsche Rk. unbrauchbar, un d man wird bei posi­

tivem A usfall der RüBNERschen Rk. an der Schw ächung oder V ernichtung der K atalasefunktion derartige B ehandlung erkennen, wobei zu berücksichtigen ißt, daß die K atalaseeigenschaft der Milch keine eindeutige U rsache hat. (Arhb. Kais. Ge- sundh.-A m t 26. 464—506. A u g u st) Pr o s k a u e r.

P e r c y W a e n tig , Literaturübersicht, betreffend die Veränderungen der K uhm ilch

P e r c y W a e n tig , Literaturübersicht, betreffend die Veränderungen der K uhm ilch

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