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Büttner, 5tf(f>lcv, Stell marl) er lutb $red)fler

W dokumencie Oberschlesien, 1910, Jg. 8, H. 12 (Stron 41-44)

Die vereinigte Böttcher» unb difchlerinnung erhielt bie Betätigung ihrer ffjunftartifel am \. ZTovember i65g.

1783 waren je 5 Büttner, difcbler unb Stellmacher, i860 U Büttner, iö (Lifebler unb 2 Stellmacher, 1888 aber je 16 Büttner unb difdjler unb 2 Dreebfler am 0rte. Gegenwärtig bat Sohrau 10 Stellmacher, )2 difdjler unb 3 Büttner.

IPäbrenb letztere bauptfädilicb vomlTiarfterlös ficb Jämmerlich ernähren, haben erftere, bie ficb gnmeift mit bem Bau von leichten Korbwagen ober Saubfduieibern befaffen, — heute eine Spegialität ber Sobrauer Stellmacher, welche reidjen Zlbfatg in ber 3nbuftriegegenb finben, — gute ZTabrung.

Die meiften (Lifdiler von früher fertigten nur Ittarftroare, buntbc»

malte druhen, Koffer unb einfach geftridienes ober ungeftridienes, gewöhn»

liebes Bausgerät an. Diefe 21 rt von difdilern egiftiert beute nicht mehr.

<£s gibt nur noch Bau» unb beffere ZKöbeItifd)ler.

Dem lanbroirtfcbaftlichen dypus, ber Sobrau unb ber llmgegenb ftarf aufgeprägt ift, in jeber Begiehung Bediuung tragenb, hatte Sobrau auch immer fdion nicht nur Ejanbwerfer, bie fiel? ber 2tnfertigung ber größeren unb allerroiditigften lanbwirtfdjaftlicben Geräte, fonbern audi ber Heineren Sachen mibmeten. So gab es Iper audi Dreebfler, welche nur mild)» unb Butterbütten, hä lg erne ZDetgfteingefäfge für Schnitter, böig erne ZDurffchaufeln, Bechen, Gabeln u. bgl. m. fertigten unb bamit ben ITtarft reichlich verforgten.

2lbcr auch Dreebfler, bie ficb gum Sonberfad) bie ^abrifation von dabafspfeifen, Bornfpitgen unb bergleidien Sachen erwählten, waren hier

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vertreten unb fanbett ihr Kuskommen. freute ejiftieren biefe nidit mehr, fie finb von ber vollkommeneren (Großfabrikation ebenfalls vom UTarttc verbrängt.

(srf)loffev, Srfimiebe, Sttempucr, it>ürf)femnarf)ev nub Uhrmacher, $öf)fer

»nb Ofenfetjcr.

Kuclj bie Sd?lofferinnung rührt aus alter §eit her. %\hrc gunftlabe birgt Sdjriftftüde aus bem (6. ^^rhunbert. Der Innung gehörten ade oben angeführten ffaubwerker als IHitglicber an. (Erft laut Der»

fügung vom (o. Kuguft (863 genehmigte bie Hegierung bie (Trennung ber Scbmiebe von ber bisherigen Innungsgenoffenfehaft unb bie (Srünbung einer bcfonberen Scbmiebeinnung.

(8)2 ivaren am ©rte 22 Sd?loffer unb Sdfmiebe, (877 9 Sdüoffer, ) Sd?miebe, ( Büchfenmad(er, ) Klempner unb (0 (Töpfer, (888' etwa biefelbe ^al(l unb 2 ilhrmadjer.

Sdiloffer, Sdjmiebe, Klempner unb (Töpfer waren bis in bie ad?tgiger 3al?re bes (9. ^a^rhunberts houptfadjlid/ auf ben Befudj bet ÜTärtte an»

gewicfen. ifeute ejiftieren ) felbftänbige Sdjloffer, bie g 11 me ift 23au»

fdjlofferei betreiben unb Kusb efferungsarbeiten ausführen, unb (O Sdimiebe, welche fich vornehmlich mit IDagen» unb ffufbefchlag befdjäftigen.

(Töpfer, bie auf ber Drehfeheibe arbeiten unb eigene Brennöfen bc»

fitgen, ejiftieren nid?t mehr. 3hre einfache ID are, bie ben heutigen Kn»

fprüdjen nidjt mehr genügt, ift von bem ftanbhaftercn unb gefdjmack»

volleren Bunge!» unb (Emaifgefchirr weit überholt unb vom ITTarfte völlig verbrängt.

,f>uti»rtd)ct imb Rärbcr.

Die jüngfte Innung ift bie ber ffutmacher, wetd?er aud? bie färbet angehörten.

3n ben fecf?giger 3ot?ren bes (9. 3«hr^nn^erts gab es 8, (888 aber nur nod( 3 Efutmadjer, welche außer bem typifdjen ^ilghute, welchen ber Bauer ber Umgegenb trug, nur noch bie gewöhnlichen ^ilgfchul?e, ^ilg»

Pantoffeln unb ^ilgfohlen fertigten.

Kuch ber ffutmacher, ber mit bem 5° Df cf? ritt nicht glcid?en Sd?ritt gehalten, hot fid? überlebt unb ift nidjt mehr. Der Bauer von heute fteüt eben aud? fchon anbere Kufpriid/e wie el?ebem. Der kleine ffanbwerker befriebigt ihn, nad?bem er bie inafdjinenarbcit anfehnlidjer unb billiger gefunben, nid?t mehr.

21ber auch ber Kleinfärber hot aufgehört gu fein. Seitbem nämlich ber £anbmann keinen ^ladjs mehr anbaut unb Ifanbfpinnerei unb Ifanb»

Weberei aufgehört hoben, bringt bie Bäuerin kein Seinen mehr gum

Solvent eine Banbroerferftnbt. 6VJ färben. Sie verwenbet wofyl rtadj wie vor immer nod? mit Dortiebe, b. b.

für bert täglidfen (Sebraurlj, 311 Sc^ürgert unb 31t 23cttiibcr3iigen, blam gebrmffes £einert3eug. Sie tauft aber jei^t, wie fie fagt, bicfes nur fertig unb am liebften vom £einwanbi]änbler, ber ihr billigeres unb ferneres Seinen aus ber ^abrif liefert. — 2tud? bie 23äuerin bait's fdjon mit bem

^ortfdjritt unb bulbigt bem ©eitgeift! —

Bis 311 (Eube bes 38. ^WMimberis ^a9 öas Hauptgewicht ntenfcfj*

Iid?er Seiftimgen in ber lllusfelfraft ber menschlichen Zirme unb in ber

^ertigfeit ber menfchlichen ffanb. Das 39. 3ahrhimbert erft fcfjuf burd;

Helben bes (Bciftes bie (Sebanfenarbeit, bie bem menfd;lid;en (5efd;led;te ZIrbeitsgehilfen in unbegren3ter Sd;affensfraft gebrad;t hat, als welche bie verfd;lebenen IDerfmafd;inen an3ufehen finb, bie von (Elementarfräften in Bewegung gefegt werben.

freilich läßt fid; anberfeits bie tEatfadje nicht leugnen, baff bas lTtafd;inenwefen, bas burd; bie llTad;t bes Kapitals 311 großer (Entfaltung gefommen ift, ben Hiebergang bes ffanbwerts berbeigefübrt tjat. 3u$' befonbere bat bie Dampf mafd;me 3wifchen (Sroß» unb Kleingewerbe eine große Kluft gefd;affen. Darum wirb aud; bie KTafd;ine von ber 11tehr»

30hl ber Kleinhanbwerfer gcl;aßt. Dod; hinweg mit ber Bitterfeit! Dem Bebroblidjen, was bas lltafcbinenwefen an fid? hat, fann ja ber bjanb»

werferftanb fiegreid; entgegentreten. (Er muß fid; nur babin empor 311 fd;wingen fud;cn, wohin ihm bie lllafd;me nidjt folgen fann, uämlid; 311c gcbiegenen funftreid;en Zlrbeit, bie eitrig nur bie ffanb vollbringen fann.

Darum: „Höhere (5efd;idlid;feit unb funftreid;e probuftion“, bas muß nunmehr bes Hanbmerfers Stofung fein. Daraufhin 3ielt ja and; ber (Se*

feßentwurf über bie Neueinrichtung bes H^öwerfs, welcher von ber Staatsregierung 3896 bem Bunbesrate vorgelegt würbe.

Dod; unferem Stäbtdjen, bas unter bem Drude bes Ztiebcrgangcs feines ehebem blüßenben Hanbwerfsflanbes gar fcf;wer leibet, wäre am efjeften unb beften geholfen, wenn ber ber Sage nad; vergrabene Sd;aß gehoben würbe. Den I;at eine ber brei Hcr3°95töd;ter, welche bie Stabt gegrünbet, für etwa fommenbe fd;Iimme feiten an einer geheimen Stelle ber Stabt aufbcmabrt. Die Hebung bes Sdjaßes fönnte gefdfehen burd;

(Erfdjließimg ber reichen Sd;äße, welche im ga^en Bybnifer Kreife unb auch in unb um Sohrau in ber KXutter (Erbe Sd;oß ruhen. Dann würbe and; für Sohrau jene ITtorgenröte aufgehen, bereu erfte Strahlen ihre Scbmeftcrftabt Ztybnif bereits beftrahlen. (Slücf auf!

620 ©berfdjlefifcfje 2tncfbołcn.

W dokumencie Oberschlesien, 1910, Jg. 8, H. 12 (Stron 41-44)

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