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SSericfjtet üon S n fttp a t D r. (Druder, Seifogtg unb (Reßtganmalt D r . S t l g b e r g , B e rlin .

1 . [SSahrnehnutng berechtigter Sntereffen. Sabelnbe U rte ile über bag SBirien öffentlicher 93ef)örben unb ric£)ter=

lieber (Eätigfeit. (Reßt ber fjS re ffe .]f) S n ben © rünben beg angefochtenen U rte ils ift rechtlich e in tta n b fre i bargetan, baß in bem S trtife l, f ü r ben ber Singeft. alg (Rebaiteur üerant»

m ortlich ift, m it Beziehung auf bie SRitglieber ber m ürttem« * 2 3 u 1. 3 ® d Shem ata ber f e i t i f ftanben in bezug auf bie SCntrenbBarfeit beg § 1 9 3 © t®23. zur E rö rte ru n g : ® ie ® ien[t«

fiih ru n g einer öffentlichen Veijörbe unb ein gerichtlich eg U rte il, g ü r ba§ erfte S te rn a hat bie angejogette E ittf^ - in t 23b. 39, fü r bag ätoeite bie Entfch- in 23b. 40 bag 23ortiegen „eineg ähnlichen g a tie g " i. © . beg § 193 üerneint. ® ie 23egrünbung Beiber U rte ile if t nicht M it üBeräeugenb, tuag auch E b e r n t a h e r in 3 i® 9 tfe tftm ., 2. Stuft, ju § 193 s, toenigfteng fü r bag erfte U rte il anerfennt. ® a §

„b ie 23efugnig ber fpriüatperfotten p Stnträgen unb Sefehtoerben eine genügenbe ©ernähr fü r eine fachgemäße S B irffa m fe it ber öffent«

liehen S3ei)örben unb SSeantten bitbe“ , n ie eg in ber Entfcf). 23b. 39 heißt, ift eine fef)r meiigehettbe 23ehauhtiutg, bie gerabe ber mobernen

© ta a tg au ffa ffu n g gegenüber fchroer ftanbi)ätt. Sticht m inber erfdfeint eg alg eine einseitige S3etrachtnng richterlicher U rte ilg ta tig fe it, toenn bie Entfcheibnng in 23b. 40 ganä barauf abftettt, baß bie „Sing«

iibung ber richterlichen © etoait nicht bie 23eftimmung hat, einem roiffenfchafttichen gtoeef ju bienen". ® iefe i S e f t i m m u n g hat fie getoiß nicht. Stber bag richterliche U rte il b a rf in ber Siegel p n t m inbeften a lg ettoag einet miffenfchafttichen Slrbeit „Slhnticheg"

bezeichnet merben. Db unb intoiem eit m an fü r bie Saienrechtibredjung eine anbere Stuffaffung üertreten m uß, bliebe gefonbert p prüfen.

Eg Wäre fo m it bringenb p wünfehen, baß bag St&- bag in ffrage ftehenbe fproblem bei fieß bietenber ©eiegenheit einer erneuten Stach«

P rüfung unterzöge, m o p um fo mehr SSeraniaffung Beftefjt, a(g bereitg ber 3. @en. in einem U rte il

0

. 14. 9tot>. 1892 im ©egenfaß Zum 2. ©en., üon bem bag U rte il in 23b. 40 h e rrü h rt, in ber grage ber f e i t i i richterlicher U rteile auggeiproefjen hat, baß bie Wiffen«

f(h_aftiiche_feitif eineg gerichtlichen U rte iig burch ben § 1 9 3 @t©23.

gefchüßt fei. Stuch Wag bag in bem U rte il beg weiteren berührte

bergifdfeit © taatgregierung unb beg © dfm urgeridjtg in © tu tt«

g a rt Satfacßen behauptet fiu b , bie geeignet erfcheinen, bie Slngegriffenen üeräcfjtiic^. gu machen unb in ber öffentlichen SKeinung h e ra b p m iirb ig e n , unb baß ber Slngefl. fü r bie SSabrljeit biefer S3ehaupPngen einen 93emeig nicht einm al angetreten, gefchmeige benn erbracht Ip t. ©egen biefe ® ar«

legnngen üermag auch bie ß leüifion nichts o o rp b rin g e n . © te macht n u r geltenb, baß bem Slngefl. ber © d }u | beg § 193

@t@f8. p t t e p g e b illig t merben m üffen. S lllein bie © rünbe beg angefochtenen U rte iig enthalten feine Slnhaltgpunfte bafür, baß bie 23oraugfefmngen biefer S e ftim m u n g gegeben rnaren.

23or allem finb tabelnbe U rte ile über bag SBirfen öffentlicher 23ehörben unb SSeamten ben tabelnben U rteilen über miffen«

fcfjaftiicE)e, iünftlerifcfje unb gewerbliche Seiftnngen im © inne beg § 193 @t©93. nicht gleichpftellen. ® ie © rünbe, bie ben

©efeßgeber üeranlaßt haben, gegenüber ben Seiftnngen ber leßteren S lrt bag freie SBort über bag ©ebiet ber fachlichen S r it if hinaug ju begünftigen unb auch SSeleibigungen ftra flo g ZU laffen, treffen nicht in gleicher SBeife auf bag SBirfen öffentlicher S3etjörben unb S3eamten ju (D i© © t. 39, 3 1 1 ; 40, 347). SIber auch bafür, baß bie 'Äußerungen in bem ermähnten S trtife l zur SBahrnehmung berechtigter Sutereffen im S in n e beg § 193 @t@S3. gemacht morben feien, hot bie fReüifion aug«

reichenbe © rünbe nic£jt üorgebracht. E in atlgemeineg fRecßt ber fftebafteure ber Sagegpreffe, üermeintliche SKißftänbe in bie D ffentlichfeit zu bringen, befteijt nicht. ® e r fRebafteur einer Sagegzeitung fa n n , m iejebe anbere fßerfoit übelftanbe, bie nach feiner SReinung herüorgetreten fin b , in einer bie Ehre anberer üerleßenben SBeife n u r bann ftra flo g Befprec^en, wenn eg fich um Stngelegenheiten honbett, bie ih n felbft wegen feineg be«

fonberen aSerffättniffeS §u ihnen nahe angeljen. S3eim SOfangel näherer p c r f ö n l i d j e r Beziehungen beg Slngefl. p ben üon ihm üerm einttich mahrgenommenen Sutereffen fa n n ihm i)in*

fichtltcl) ber Behauptung nicht ermeistief) w ahrer Xatfacfien ehrenrühriger Slrt ber ©chuß beg § 193 @t@ B. nicht zu®

g e b illig t merben (9R®St. 40, 1 0 1 ; 41, 277 [2 8 5 ]).

(U. ü. 20. S u n t 1922, I D 1 2 6 6 /2 1 .) [Sl.]

2 . [g u lä ffig fe it ber S o n fta tie ru n g beg in ben Sitten be«

Zeugten S e u m u n b g .jf) Stach ber 3te<hffprechung beg fR®. ift eg allerbingg u n z u lä ffig , bag in § 255 © t'$ 0 . enthaltene B e rb o t ber B e rle fung üon Senmunbgzeugniffen baburch Zu umgehen, baß ber Borfißenbe ihre n S n h o tt in ber S3erhanb«

lu n g — ohne förm liche B e rle fung — m itte ilt (ügl. 3R®. üom 8. ®ez. 1902 I 4 1 0 9 /0 2 unb ü. 21. SRai 1917 I I I 116/17.

Srnrner ift hierbei aber Boraugfeßung, baß bie B e rle fung ober, anbermeite Befanntgabe einer — felbftänbigen — Bemeig«

erhebung bient. iSaß in biefem S in n e üon Seumunbgbericljten

©ebraud) gemadjt morben fei, ift nicht bargetan. B ie lm e h r erachtet eg bag B e ü ifio n g g e rid it im ¡g in b lid auf bie zu ben Slften gelangte bienftiiehe Stußerung beg ©chmnrgerichtg»Bor«

fißenbeit fü r ermiefen, baß er, um bie betreffenben Beugen 3tecE)t ber ^r e f f e antangt, Wirb, eö faum üermeibbax fein, unter 23erüdfichttgung ber fett bet Sfteüoiuttou eingetretenen potitifchen E utm icfiung eine fc^arfe 23eantwortung ber fürage z« üerfueßen, ob unb in w ie w e it bie Vergrößerung ber potitifchen fRecßte beg einzelnen bie B efu g n iffe beö fRebaiteurg einer potitifchen 3 « tu n g erweitert hat. E ine fß riüüegierung feiner 3iedjtgftettung gegenüber ber per«

fönlichcn Etire beg einzelnen braucht b a tn it n iiß t anerfam it zu werben.

2t21. De. iO ta r S t t g b e r g , 23erlin.

3 « 2. ® e r Slngefi. hflt bie © ta u b w ü rb ig fe it üon 3 eugen bemängelt. ® a g if t ein an fich znläffiger 23erteibigung§behelf.

© o ttte eg in ungehöriger, beteibigenber g o rm gcfchehen fein, fo märe ein E ingreifen beg Vorfißenbect fr a ft feiner fißuuggpotizei»

ließen 23efugniffe am 5ßtaße gewefen. ® a ber Ä ngeti. fein 23or«

bringen in feiner Söeife belegt patte, fo fonnte — mußte m iß t — ber Sßorfißenbe auf ben SKanger tatfäcßliißer © n b fta n tiie rn n g htn’’

Weifen. Vtetteicßt naßm bann ber Slngefl. Sfniaß, einen 23eweig«

antrag zu ftetten. Stucß eine B efragung beg Ä ngeft. bureß ben Vorfigenben, ob e t S3emeife fü r feine B ehauptung höbe, fom tie

— . nadß Erm effen — in B e tra g t foromen. dagegen ift eg m iß t

©aeße beg S3orfigcnben, bie 3 ellgen gegen eine f e i t i f ißrer Slug«

tagen bnreß bie ip a rte ie n j u feßüßen, aueß nicht, wenn bie f e i t i f üon ber fß erfönliiß feit beg Slugfagenben auggeht, im m er üoraug«

gefegt, baß eg nicht in ungehöriger g-orm gefchieht. 28ie eä bet iß a rte i freiftept, zur © füge eineg foteßen Storbringeng SCatfacßen anzuführen unb zum SSeweife zu üerftetten, fo if t aneß bie b u rß

® atfaß en nicht belegte Sinfeißtung eina- Äugfage n iß t üom fßrozeß«

gefeg ü e r b o t e n (wegen Ih re r B ebeutunggtofigfeit), n iß t einer 'Jtemebur b u rß ben V orfigenben auggefegt (im m er u n te r V orbehalt ber fifennggpotizeilißen SSefugnig). SBer atg 3euge üernommen

52. Sotirg. 1923 Heft 11]

SRedjtfpredjmtä 517

gegen einteilige, in feiner SBeife Belegte SSerbä<f|tigungen in

© h u i; nehmen, lebigüd) bem Sltwefl. Borgefjalten hat, fie [tauben nadj ben einge^ogenen © rfunbigungen öod) in gutem Stufe. (Siefer S3orI)alt w a r feine /Beweisaufnahme; er fjatte hödjftenS ben fßrogefsbeteiiigten Sinlag geben fönnen,_ 33ewei§*

erljebungen über ben Seumunb ber ¿engen nad) ber einen ober anberen 9tid)tung ju Beantragen.

(U. b. 12. 3 u ü 1922, 4 D 4 9 9 /2 2 .) [2t-]

§ t r t r t t 0 0 e v id jt * J r < » f f i t t t i § d ) n t t c to t? l i c p t t l r l i k . 1 . B e f h i m p f u n g B o n W ü g l i e b e r n b e r ^ R e g i e r u n g .

© e r SJegrtff ber fdjmeren B e fh im p fu n g erfd)öpft fid) n id )t in bem ©ebraud) öon © djim pfm orten ober überhaupt iit Slngriffen, bie in ih re r ä u ß e r e n g o r nt ein befonberS rolfeS, BerlegenbeS

©eprage tragen, fonbern if t Bielmet)r and) bann gegeben, wenn in bejug auf einen anberen © atfadjen, bie fü r biefen fd jitn p flid j finb, itjn ber Berachtung preisgeben, behauptet werben, aifo baS befonberS Bertegenbe in bem 8 n h a 11 ber Säuberung lie g t (bgi. tR@©t. 28, 403, 4 0 6 /4 0 7 ; 30, 194, 1 9 6 /1 9 7 ; 31, 305, 308/307).

Sind) baS ©djuggefeg macht eine fh a tfe f f r i t i f durchaus nid^t unmöglich unb eS if t gerabe Aufgabe beS © taatSgerihtShofS, je*

Weiltg bie © re n je jtoifcfjen einer fachlichen, wenn fd jo n äugerft fdjarfen S ir itii einerfeits unb einer fid) a ls B efdjim pfung bar»

ftellenben Sunbgebung anbererfeitS su Riehen, namentlich, wenn eS a u f bie B e u rte ilu n g Bon Sßtegerseugniffen, fei es ber ©ageSpreffe*

fei eS Bon periobifdj erfdjeinenben 3 eitfd^riftert, anfom m t..

(ffintfdj. B. 6. ©es. 1922, 9 8/22.)

2 . V e r b o t B o n B e r f a n t m l u n g e n .

© a d jtih fo lg t aus ber ftra ffe n 3ufam m enfaffung ber örtlichen

©(ieberungen in ben einen © efam tbunb unb bem fo gefdjaffenen engen geiftigen B and a lle r im Bunde sufammengefthloffenen ißer»

fönen, baff ber B e u rte ilu n g a lle r Befdjwetben einheitlich baS ©ejarnt»

gebaren beS Bundes sugrunbe su legen ift, baff aifo einerfeits bie örtlichen © lieberungen bie S lrt gegen fid f gelten su laffen haben, in meldjet bie H a u p tle itu n g be§ BunbeS tä tig toirb, unb bag anberfeitS — fotneit nicht etwa befonbere Umftanbe eine SluSnatjme begründen — auch bie in einseinen örtlichen ©lieberungen ein»

getretenen B o rfo m m n iffe bem Bunbe im gansen s«* Saft Su legen wären.

Q nfow eit bie BerbotS» unb SIuflöfungSBerfügungen währenb ber ©eltungSbauer ber B erorbnung sunt ©djuge ber IRepubtif er»

gangen fin b , if t bie gra g e , ob B etb o t unb S luftöfung beS BunbeS im

®efege Begrünbet fin b , nad) § 2 6 beS ©efegeS sum ©djuge bet fRepublif su beurteilen. H ierbei if t ber SBedjfet ber ©efeggebung Bon B elang, bet b a rin befiehl, baff nach ber B Ö . B. 26. Q u n i 1922 Su ber getroffenen W agnaptne ber SladjweiS Bon B e f t r e b u i t g e n gew iffet S lrt BorauSgefegt w a r, wahrend ba§ ©djuggefeg bie Wag»

nagme fd)on sutagt, wenn in bem auf ertaubte /fie le gerichteten B ere in E r ö r t e r u n g e n ber beseidjneten S lrt fta ttfin be n . ^nbeffen befteht ijin , indem § 14 Stbf. 2 bie © egenw artform „fta ttfin b e n "

gebraucht, anberfeitS aber ein SladjweiS bafür Bortiegen m ug, b a g fotcge E rörterungen „fta ttfin b e n ", bie grage, ob unb inw iefern in ber Bergangengeit liegende B o rfo m m n iffe sur B egtünbung Bon B erbot unb Stuflöfung eines BereinS h « a ilgesogen Werben fönnen.

8 m befoitberen if t bieS fta g lid ) h i » ^ ^ fo td j« B orfo m m n iffe , bie fdjon B o r b e r E r l a f f u n g b e r b e m © ^ d j u g e b e r Oie»

p u b l i f b i e n e n b e n ö e f e g g e b u n g liegen, g u t Berwanbte ©adj»

lagen hat ber © ta a tg g e rid )tsfo f bie grage, in w ie fe rn seittid) ¿¡uziid*

liegende B o rfo m m n iffe su r © runblage einer behördlichen W agnahme W irb, m u g eS fich gefallen laffen, bag bie © la u b w ü rb ig fe it feiner SluSfage Bon ben ^a rte te n b iS fu tie rt w irb . Einen „ B o r h a tt" , Wie ih n ber Borfigenbe hier gemacht hat, fe n n t bie fß to se g o tb m p g nicht,

© iefe äugerung fo n fta tie rt nicht lediglich bie BeW eiSlofigfeit ber B em ängelung, fonbern [te ilt ih r einen pofitiB en © egengrunb ent»

gegen. .Slbgefegen baBon, bag eine folche Befäm pfung nicht © a h e des Borfigenben, fonbern füglich dem © taatSanw att $u übertaffen War, geht fie a u f © atfadjen ju r itd , bie nicht ©egenftanb ber Ber»

hanblung gewefen waren. ©aS U rte il fo n fta tie rt ja , bag über ben Seumunb ber ¿engen Bewerfe nicht erhoben worben waren. SBemt eine B a rte i in ihrem © djiugB ortrage folche ©atfadjen geltenb m ä h t, hat fie ber Borfigenbe su unterbrechen unb auf ben ©egenftanb ber Berhanblung surüdsufühten. U m fo weniger b a rf er fetbft in biefen gel)ler Betfallen. E ine „B ew e isa u fn a h m e " W ar ber Bor»

h a lt atlerbingS nicht, aber eben beSljatb e tft recht unftatthaft.

® a g baS B erbot der Bertefung Bon SeumunbSseugniffen n ih t b u rh S onftatierung ihres In h a lts umgangen Werben b a rf, fü h rt bas U rte il felbft auS. Stber eS, if t feineSWegS B orauSfegung beS BerbotS, bag bie Bertefung ober anbexweite Befanntgabe einer

„fe tbftänbigen" Beweiserhebung biene (waS if t u n te r „unfelbftän»

b ig e r" Beweiserhebung Berftaiiben?). ¿ n t © egenteil, eS w irb 'in erhöhtem W age b a b u rh Berlegt, bag die fo n fta tie ru n g sum Bwede brosegorbnnngSW ibriger E n tfrä ftu n g eines Born Slngefl. geltenb gemähten BerteibigungSbehelfS gefdjieht.

©eh. H aftat 5ßrof. D r. D e t t e r , SBürsburg.

bienen fönnen, fdjon w iederholt su entfheiben gehabt, g n ber © a h e

©tOi. V 1 /2 2 (B e fh lu g B. 25. D ft. 1922) w aren einem B erein auf © ru n d eines Bor bet ©djuggefeggebung in ber BereinSseitjdjBtft erfhtenenen Sluffages eine beftimmte fh o n angefagte B erfa m m lu n g unb s u g le ih „ a lle ferneren B erfam m tungen bis auf w eiteres" Ber*»

boten worden, © e r ©taatSgeridjtShof hat baS B erbot in feinem erfterr

©eile beftätigt unb sur Begründung auSgefühtt, eS fei n ih t einm al behauptet Worben, bag b u rh die ©cguggefeggebung eine innere SBanblung beS BereinS eingetreten fei, und daher bie Einnahme g e b illig t, bag im H tn b tid auf jenen Sluffag eine BeforgniS i. © . beS § 14 2lbf. 1 Bortiegt. ©aS B erbot a lle r ferneren Berfamm»

tungen aber w urde aufgehoben, ba eine fotdje auf bie ©lauer be»

flin u n te W agnaljm e n u r in ber g o rm ber BereinSauflöfung n a h

■ffiCBf. 2 su lä ffig fei unb fitf) n a h dem B ortiegen ber Beftim m ungen b i e f e r ©efegesftelte richte, g e rn e r if t in bet © a h e © t9 t. 1 8 /2 2 (B e fh lu g B. 19. ©ept. 1922) fü r bie g ta g e beS BerbotS Bon 3 e i t u n g e n (§ 2 1 beS ©efegeS) auSgefügrt worben, eS genüge h ie rfü r n ih t ein fotd)eS ftrafbareS S u n , baS früher gefdjtth, al § — b u r h bie ©djuggefeggeburtg — bie 3 B lä ffig fe it beS BerboteS be»

ftim m t Wurde, g . © . biefer K eh tip re d fu n g ergibt ficfj bie Söfung ber su § 1 4 Stbf. 2 fü r bie B e r e i n e aufgetretenen gra g e in fol»

genber SBeife. ¿w etfelloS fa n n bie Stuflöfung eines BereinS ober einet B ereinigung, deren 3 i e l im © huggefeg nerpönt ift, ohne Weiteres, b. h- audj bann begründet fein, wenn feine a u f die Ber»

w irflid ju n g biefeS Q itU Z gerichtete B etä tig un g beS BeretnSlebenS aus ber 3 e it n a h bem g n fra fttre te n ber ©huggefeggebung nahw eisbar if t ; benn auS ber in ber Bergangengeit liegenden Slrbeit fü r baS BereinSsiel ift ohne weiteres auf baS B efielen eines n o h in der

©egenwart liegenden BereinSsieleS su fhtw gen- SlnberS lie g t bie

© a h e aber h in g h t lih bloger E r ö r t e r u n g e n fo lh e r S lrt. H « r fa n n eS n ih t als i. @. beS ©efegeS liegend e rahtet werben, bag ohne weiteres unb im m er wegen eines felbft seitlich w e it sntüci»

liegenden B orfom m niffeS bie etnfdjiteibenbe W agnaljm e ber Stuf»

löfung unb beS BerboteS s u lä ffig fein' foltte. W a n Wirb smar and) h i« eine B efu g n is ber Behörde annehmen m uffen, einen B erein aufsulöfen, in welchem — and) ogne bag baS 3 1 e 1 beb BereinS darauf gerichtet Wäre, — etwa bie grage e rörtert worben ift, in weldjer S e ife ein W itg lie b ber iRegiermtg ermordet ober wie SBaffentager eingerichtet werben fönnten, bie sum © turse ber be»

ftegenben re p u b lifa n ifh e n © taatS form bienen foltten. ©agegen ift bie BorauSfegung beS § 14 Stbf. 2 bann su Berneinen, wenn bie B ege b u n g e n beS BereinS an fid) n ih t Betboten find unb n u r bie äugere BetätigungSweife be§ BereinS, bie S lrt feines SluftretenS in S o r t unb © h r if t , derart ift, bag fie, wenn jegt Borgenommen, u n te r bie nun geltende ©huggefeggebung fiele. ES mug gru n b fä g lid j unb b a rf and) tm allgemeinen baBon ausgegangen werben, bag ein @e»

feg, baS fü r bie go rtfe g m tg einer fo lh e n B etätigungsw eife ha rt e

© tra fe n unb fdjwete g o lg e n anderer S lrt anbrogt, feine S ir f u n g n ih t Betfel)len, n ie lm eljt errethen Werbe, bag fid) eine an fid) ertaubte BereinSbetätigung iü n ftig m it © id je rh eit in ben sutaffigen g o rm e n gälte. S ü rb e bei fo lh e r Sachlage bie S luflöfung eines BereinS n u r auf s « tltd ) surüdliegenbe B o rlo m m n iffe gegründet, fo Ware fie Berfrügt unb entbehrte ber rechtlichen © runblage, ba ja eine Bloge, felbft begrünbete, B e f o r g n i S , bag and) fernerhin Er»

örterungen ber fraglichen S lrt im B erein gepflogen werben möchten, bie Sllagnatjme n id )t rechtfertigen fönnte,

(U rt. B. 10. S an. 1923.)

a) 3ibii?achcn.

1 . U n t e r h a l t S p f t i h t g e g e n ü b e r b e r g e i f t e S t r a n l e n E h e f r a u ; S ö e f t r c i t u n g n i c h t u n b e b i n g t e r f o r d e r l i c h e r A u s ­ g a b e n a u s b e m © t a m m e beS W ü n b e l B e r m ö g e n S ( B © B .

§§ 1360, 1389, 1793). f )

über 3 o h aBtta 9 i., Ehefrau beS S anbgerihtSbtreitorS a. ® . 3 u 1. © e r E n tfh - if t burhw eg susoftim m en. © ie Bermeibet in gerechter B erte ilu n g bie u n p ra ftifd je tt g o lg e n einer an enger SluStegung ber maggebenben Beftim m ungen Hebenbeit Wethe in ben B e fh lü ffe n ber B o rin fta n s sutage tra t. S la h biefer hätte entweder im Borliegenben g ä lte ber W a n n fein ©tammBermögen Sugunften ber ira n le n g ra u a n fb ra u h e o ntüffen, fü r feine etwaige fpätere Slot wäre nichts geblieben, währenb ü )r BorbetjattSBermögert ih r, b. h- w e fe n tlih il) « « Erben g e fih /r t w ürbe; ober eS fönnte ber g ra u n id jt geholfen werben, fie mürbe trog beS eigenen Bet»

jnögenS .beffen B orteüe n ih t haben nugen dürfen, le b ig tih da m it eS im © ta m m erhalten bliebe.

© e r B e fh lu g trä g t bagegen ben Sntereffen beiber Eheleute und ihrem ^Rechtsnachfolger gletdjm ägig fR ehnung, inbem er bie W ö g lid jfe it beS B erbrauheS beS ©tammBermögenS gegenüber ber gew öhnlihen Übung erweitert.

Ebenfo if t su b illig e n , wie bie E n tfh - bie ta tfä h ltd je n Boraus»

fegungen fü r jene E rw eiterung in fubjeftioer unb objeftiner H in f t h l fefttegt; unb eS if t n u r su w ü n fh e n , bag in g a tte n a h rttih « Slot, wie fie aus ben jegigen B e rh a ltn iffe n alltä g lich ermadjfeit, bie ®e»

richte, f i h biefer freien, aber durch bas . öef eg begründeten Slus»

legung anfcgliegen. S '^- 8 c i t e r ? © te ttilt.

518 fRecijtfpredjimg

[Sim ftifdje äBochenfdjrtfi:

SRaj 91., bie fe it Bieten gaßren geiftegfcant unb gur 8 eü bei

§ e il» unb ^äfiegeanftalt ß. untcrgebradjt ift, if t 9ßf£egfi^aft gemäß

§ 1910 5lbf. 2 V ® V . anhängig. SBie ©begatten 9t. leben im ge*

feßlidjen © üterftanbe beS V © V . ; S inber fin b aus ber ©he nid)t herßorgegangen. ©egenftanb bet 9ßficgfd)aft if t bie V erw a ltu n g bei VorbetjaltSgutS ber g o tja n n a 9t., baS gur g c it auS etwa 190 000 J i in Botjerifcljen ©ifenbahnanleihen, fjinterlegt bei ber bat)erifd)en S ta a tS b a n f 2Äiindjen, Beließt. g ohantta 9t. beiißt außerbem ein ber V e rw a ltu n g unb SRußnießnitg ihres Ehemannes untecliegenbeS ein*

gebrachtes @ut Bon minbeftenS gleicher ©ölje. SRaj 9t. beliebt bie g in fe n beiher VermögenSmaffen, bie im g a tjre 1921 obaiigiitf) ber S te u e rn fid) auf etroa 14 200 M Beliefert, uitb beftreitet bctfür bie Soften fü r llrtte rfja lt unb V erpflegung feiner g r a u ; er ift außerbem V efißer Bon Sapitaloerm ögen, ta g einige Xafenb SOtarf S tufen ab*

to irft, unb im ©enuß einer ftaatlid)eit 'fle n fio n , bie im gaßre 1922 big 9toBember ettoa 118000*16 Betragen ijat.

gof)anna 9t. w a r in ber 2 ln fta lt ß. Big 1. SDtai 1922 in ber 1. SSerfoflegunggfaffe untergebradjt, Bon ba ab in ber 2 .; am 1. ®eg.

1922 if t fie in bie 3. VerpfleguugSfafje Berfeßt rootben; bie V er*

pftegnngSfäße betragen gur g e it io 0er 2. SSIaffe täglicl) 187 J i, in ber 3. S taffe täglicl) 135 M (aulfcßließlicl) ber duSgaben fü r S leibung, Säfcße unb b e rg l).

2tm 16. D ft. 1922 Beantragte ber P fleger, iljn gu ermächtigen, aug bem VorbeßaltSgut ber .gol)anna 9t. äBertpapiere im 9tennBetrag Bon 22 000 J i (K u rsw e rt etroa 1 5 0 0 0 J 6 ) git entnehmen. S u r Ve*

grünbung machte er geltenb, bie VerpfiegungSfoften betrügen fü r baS g a l)r 1922 etroa 3 0 0 0 0 .1 6 , bie © rträ g n iffe beS VorbehaltSgutS unb beS eingebrad)ten © ntes p fa m m e n n u r etwa 1 3 0 0 0 M ; bert geßlbetrag to n 17 0 00 M a u fp b rin g e n fei iD ta j 9t. nid^t in bet Sage. 5 t© . unb ß © . weifen bcn S littrag ab, w eit im SginblicE auf bie Beiberfeitigen Vermögens* unb ©infom ntenSOerhältuijfe eine 9iechtSpfIiä)t ber g r a u 9t., ben S ta m m ü)reS Vermögens p r S3e- ftre itu n g des U nterhalts hei'angugiehen, n id jt Befteße; eine folc^e Verwendung beS © ta m m fa p ita ls fei als S djertfung p erachten unb baßer bem fPflegcr nicßt geftattet. ®aS ¡Dß®. ßat aufgeljoben.

9iacß § 1360 9tbf. 1 33(5593. ßat ber SJtann nacß SRaßgabe feiner ßebeuSftettung, feines Vermögens unb feiner ©rWerBSfäßigfeiB ber g r a u U n te rh a lt p gewähren. g m ©egenfaße ju rn U nterhalts*

anfpradje ber V erw anbten (§§ 1602 StBf. 1, 1603 516). 1) if t ber U nterljattS anfprud) ber g r a u gegen ben SOtann roeber Bon iljre r Ve*

b ü rftig fe it noch Bon feiner ßeiftungS fatjigfeit abhängig ( S t ä u p h i n g e t , Kom m . p m 93Q558., 7. unb 8. S lufl. Sem. 4, a unb b p § 1360). ® ie g r a u if t alfo gegenüBer bem SJtanne auch bann unterhaltSberedjtigt, wenn fie eigenes Vermögen befißt, beffen © in * iü n fte p r V eftrettung i!)reS U n te rh a lts auSreichen w ürben, unb ber SOtann if t B erpflidjtet, was er Ijat, auch toenn eS n id jt einm al p m Beiberfeitigen n o td ü rftig e n U n te rh a lt auSretdjt, m it ber g r a u gu teilen, unb muß iü er5u n ö tig e n fa lls aud) ben S ta m m feines 33er*

ntögenS angreifen (SRot. IV , 1 2 3 ; 9t© . in g ä ö . 1911, 773). 9tad)

§ 1389 8t6f. 1 hot ber ÜJtann ben ehelichen Stofroattb p tragen. g u r

©etnährung beS U nterhalts Wie p r S rag u n g beS eheliihen Sluf*

toanbS gehört auch bie V eftrettung Bon K ranfljeitS foften ( S t a u * b i n g e r S3em. 3 Slbf. 1 p § 1360, 58ent. 2, a, a p § 1 3 8 9 ).

99taj 9t. if t a lfo grunbfäjjiich nerBfiichtet, bie burd) bie U nter*

B ringung feiner g r a u in ber 9 tn fla lt ß. crroadffenben Soften p tragen.

DB er biefer S3erBflichtung burih bie 2lufnal)me feiner g r a u in bie 3. S3erf>fiegungS!Iaffe genügt ober ihre U nterbringung in ber 2. $ la ffe geforbert werben Jann, hangt in erfter ß iitie Bon ber

DB er biefer S3erBflichtung burih bie 2lufnal)me feiner g r a u in bie 3. S3erf>fiegungS!Iaffe genügt ober ihre U nterbringung in ber 2. $ la ffe geforbert werben Jann, hangt in erfter ß iitie Bon ber

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