Saíirg. 1923 §eft 11] fRedjtfpredjung 513

ßriterlidjcn ^rljonbiim g IlttsISnfeir

52. Saíirg. 1923 §eft 11] fRedjtfpredjung 513

lifye- ^Beurteilung feines V o rb rin g e n s mar ©adje be3‘ © m d jt8 . S ie e rfo rb e rtid je n ‘fBdjauptungen fin b aufgeftettt; mo eS nod) n ötig fdjeinert foiite, ift baS gvageredjt auSjuitben. 68 ia ttit baijer nicf)t bafjingeftettt geiaffen werben, mie eS ba§ D 2 (y . getan hat, ob ber k l. © igentüm er ber ißferbe geworben i f t ; baS bebarf oietm eljr ber © ntfdjetbung.

(«Dt. in. © ., tt. ö. 11, Stob. 1 9 2 2 ; 674/21 I. — Stet.)

* * 1 7 . g n § 3 0 © S D . S e r «Begriff „SReifegepädE" ift int S in n e ber ©ifenbahnDerfehrSorbnmtg rticEjt eng a u 3 p le g e n .lt) S t. ö e rp g Stnfang D ftober 1919 Don ©. in © adjfen nad)

<g. in SInIjait. S ie Steife b o rttjin legte er auf ber ©ifenbahn m it einer g a h rfa rte ju r ü d , bie er auf bem S3af)ni)ofe gelöft batte. U nter V o rtage ber g a ljrfa rte fjat feine © djw iegerm utter, g r a u 3 -/ 4 ©epadftüde als Steifegepad nad) §). ober © t. auf*

gegeben. ©inS ber ©epadftüde ift auf ber Steife abtjanben ge*

fommen. «Jtacfj Stngabe beS ®C. enthielt eS in einem Steife*

torbe eine Slnzaljt genfterftoreS, *fdjatS, *bitra gen fowie tin b e r * Wäfdje, eine ^leiberfd^iirge, eine geftidte Siede unb 41/2 fflteter S te iberftoff. f t . begehrt ©djabenserfafe. S e r V e it, bat ohne

triefen fei, baß er beSpalb fü r ben V e rtu ft ttid jt a u fp fo m m e tt b ra u n e , unb baß er ben ©epädbeförberungSüertrag wegen g rrtu m S unb a rg liftifc ^e r 3täufd)ung angefodjten habe, ba feinen SlbfertigungSbeamten ber g n tja lt beS to rb e S nicht be*

fa n n t gemefen fei. S in 3 b e n © r ü n b e n : Stadj § 3 0 Slbf. 1

©S3D. fa n n ber Steifenbe ©egenftänbe, beren er p r Steife bebarf, p r V eförberung atS Steifegepad aufgeben. D b unb u n te r wetdjen SBebingungen ©egenftänbe, bie nicht ju m Steife*

bebarfe p rechnen fin b , als Steifegepad angenommen werben, hat nach Slbf. 3 ber S ta rif einheitlich p beftimmen. Stach Slbf. 4 bürfen als Steifegepad n id jt aufgegeben werben bie öon ber V eförberung als g ra d jtg u t auSgefchtoffenen unb bie im

§ 29 aufgeführten gefährlichen ober ejplofionSgefährlichen

©egenftänbe, wie getabene Schußwaffen, leicht entzündliche, ä|enbe unb übetriechende Sachen. S e n bitrd) biefe V o rfd jrifte n um grenzten «Begriff beS SteifegepädS glaubt baS V ® . n id jt befonberg eng auStegen, fonbern ben g w e d ber Steife ent*

fpredjenb ben A n forderungen beS neuzeitlichen SteifeDerfeljrS nad) «Dtögtidjfeit be rü d fid jtig e n zu bürfen, unb zw ar ohne U nterfd)ieb, ob ber Steifenbe, Wie bei ©efdjaftS* unb ® r*

hotungSreifen, regelm äßig wieder an ben SluSgangSort zu*

rü d fe ijrt, ober ob er, wie beim BohnungSmechfet, ohne Stüd*

le ijra b fid jt lebigtich bie © rre id ju n g deS SteifezietS bezwedt.

“Deshalb o e rtritt ber V o rb e rrid jte r bie SCnfidjt, baß bie 33er*

Wenbung beS ©epadS nicht in engem seitlichen gufam m en*

hange m it ber Steife p .fle h e n ober n u r ben perfönticfjen 33s?

b ü rfn iffe n beS Steifenden z« bienen brauche, fonbern baß zum Steifegepad auch ©egenftänbe zu tecßnen feien, beren V e r*

Wenbung m it bem gwede ber Steife in fo fe rn in gufam m nten*

hang flehe, at3 ber Steifenbe ih re r aus p erfön lidjen ober W irt*

fchafttichen © rünben in nicht attzu ferner B e it am Steifeziet bebürfe. 3 w a r fielen Handelsw aren, fa u fm a n n s g u t unb

„¿ a m fte rg u t" nad) ftanbiger Stedjtfpredjung nicht h ie ru n te r;

im übrigen bleibe aber bie © ntfdjeibung barüber, WaS gemäß

§ 30 2Ibf. 1 als Steifegepad a ttp fe lje n fei, g ra g e beS ©inzel*

fa lls , g m oortiegenben g ä lte habe ber SH. gelegentlich feiner UmzugSreife als Steifegepad ©egenftänbe aufgegeben, beren er batb nach feiner S tn fu n ft zur © in rid )tu n g ber B o h n u n g beburft habe. S3erüdfid)tige m an, baß bei UmzugSreifen reget*

m äßig einzelne S tü d e , bie alSbalb zur © inrichtu ng ber neuen B o h n u n g benötigt w ürben, üon ben B o h n u n g sin h a b e rn per*

fö n lid j m itgenom m en werben m üßten, fo tonnten fotdje ©egen*

ftänbe, ben A n forderungen beS 33erfet)r§ entfpredjenb, b illig e r*

Weife zum Steifegepad gerechnet werben. S ie StePifion w eift barauf h i« , öaß bie Steife beS SH. auch ohne SJtitnahme ber © arbinen nicht zwedtoS gewefen Ware, ber SH. atfo ber

ber © ru n b , fie als Steifegepad zn beförbern, habe nicht be*

ffctnben; fie hatten, wenn fie fo fo rt in ©ebrauch genommen 3 u 17. ®aS Oortiegenbe © rtenntniS behanbelt lebigtich bie g ra g e , ob gewiffe ©egenftänbe (genfteroorijänge ufto., Stinbertoäfche, Schürzen, Stteiberftoffe) auf © ru n b beS § 30 © V D . zur Söefötberung als Steifegepad aufgegeben toerbeu bürfen, w e i t fie b e r Steifenbe Z u r S t e i f e (in t öorliegenben g a lt einer UmzugS*3teife) b e b a r f .

® ie gra g e w irb »om St®, in Ü bereinftim m ung m it bem SS®, be*

iai)t. D a m it if t auch auSgefprodjen, baß bie © ifenbatjit fite beit

werben fottten, atS © jpreß gut beförbert werben fönnen, ® er E in g riff fa n n nicht fü r begrünbet eradjtet werben. ® e r S3c*

g riff „Steifegepad" ift im §anbetSgefeßbuch nicht näher um * fd)rieben. 3)aS Httgemeine (Beutfche §anbetSgefeßbu^ (Str*

tife i 425) unb baS neue §anbelSgefegbucf) (§§ 465, 466) wen*

ben it)n fü r baS ©ifenbaljnfrachtrecht o |n e befonbere © r*

täuterung an unb unterfcheiben n u r zwifdjen Steifegepad, baS Zur V eförberung aufgegeben ift, unb fotchem1, baS nicht auf*

gegeben ift. § ä tte bie © ifenbaipoerfehrS orbnung nicht ben

^Begriff eingefcf)rättft unb bie Aufgabe öon ©aájen aí^ Sietfe^

gepäd n u r fü r einen engeren SíreiS oon ©egenftanben zugo*

i affen, fo Würben, wie eS auch &aS St®, fü r ben g a lt beS

§ 243 Sir. 4 ©t@33. angenommen hat (St@ St. 43, 31 7 ), bar*

u n te r alte Sachen zu öerftel)en fein, bie ein auf einer Steife b e finblidjer Sttenfd) m it fid) fü h rt, ohne Stüdficht barauf, ob fie ihm fetbft ober einem anberen gehören, ob fie wahrenb ber Steife ober erft am V eftim m ungSorte gebraucht werben folien, unb ob fie feinem perföntidjen V e b ü rfn iffe bienen ober nicht, g ü r ben © ifenbahnfrad)tüerfel)r finbet fich aber eine © in fd )rä n fu n g bereits im VetriebSregtem ent fü r bie ©tfen*

bahnen SeutfdjtanbS 0. 1. g u t i 1874 (3t@ St. 179), in beffen

§ 24 ber «Begriff beS SteifegepadS bahin beftim m t w ir b : HÍS Steifegepad w irb in ber Sieget n u r, wa_3 ber ffteifenbe zu feinem unb feiner Hngehörtgen Stetfebebürfniffe m it fiep fü h rt, namentlich S offer, «Kantet* unb Steifefäde, §utfchad)teln, tteine Stiften unb bergteicfjen beförbert; größere iaufm änm fch Der*

padte Stiften, Sonnen fomie anbere nicht zu be« Stetfebebürf*

n iffe n zu redpenbe ©egenftänbe fönnen auSnahmSweife z«*

geiaffen werben, ©egenftänbe, welche Don ber SBeförberung als g ra d jtg u t fowie nad) § 22 9tbf. 3 Don ber SJtitnahme _ tn bie Veofom uwagen auSgefdjtoffen fin b , bürfen auch als Steife^

gepäd nicht aufgegeben werben. S iefe VegriffSbeftim m ung r|t im w efentlidfen in bie VerfehrSorbnung fü r bie ©ifenbahnen

’$eutfd)íanb3 D. 15. StoD. 1892 (S t© S t. 923)_ unb^ in bie

©ifenbahnDertehrSorbnung o. 26. ö f t . 1899 (St©S3t. 557) über*

nommen worben, g n beiben VerfeprSorbnungen la u te t ber

§ 30 9Tbf. 1 unb 2 : SttS Steifegepad fa n n in ber Stege! n u r baS, was ber Steifenbe zu feiner Steife bebarf, namentlich S o ffe r, SJtantet* unb Steifefäde, §utfchad)teirt, Heine Stiften unö bergleidjen aufgegeben werben. iSod) fönnen auch grö*

ßere faufm ännifch Derpadte S ifte n , Sonnen fowie galpzeuge unb anbere nicht zum Steifebebarf zu red)nenbe ©egenftänbe, fofern fie zur Veförberung m it Veifouenzügen geeignet ftnb, auSnahmSweife atS Steifegepad zugetaffen werben. . . . S e r Itnterfchieb gegenüber bem VetriebSregtem ent b e fie lt bañad) hauptfäehüd) b a rin , baß auf bie Stetfebebürfniffe ber Singe*

hörigen beS Steifenben nicht mehr auSbrüdlicf) S tü dfid )t ge*

nom m en unb bei ben auSnahmSweife zugelaffenen ©egen*

ftanben auf tijre ©eeignetheit zur SSeförberung _ in fßerfonen*

Wagen hiugewiefen w irb . VefonberS auffattenb aber i]t in alten brei D rbnnngen, baß fie, wenn fie aud) zunädjft bnrd) bie B o r te „w aS her Steifenbe zu feinem unb feiner Singe*

hörigen SSebürfntffe m it fid) fü h r t" unb „w aS ber Steifenbe Zu feiner Steife bebarf" eine Umfchreibung beS V e griffS „Steife*

gepäd" nach ber 33efd)affent)eit ber m itgeführten ©egenftänbe geben, fpäter hoch n u r Veifpiete anführen, in benen bie äußere SSerpadung, n id )t ber g n l)a it ber «Behäftntffe, atS auSfhíaggebenb hiug'efteüt w irb . SaS fprießt bafur, baß m an eine enge StuStegung beffen, WaS zum „S teifebebürfniffe"

ober „S teifebebarf", gehört, n id jt beabfichtigt unb gerabe ber äußeren SSerpadungSart, in ber baS ©epäd ber ©ifenbahn norgelegt w irb , befonbere Vebeutung _ beigemeffen hat- S em * gemäß hat m an u n te r ber iö e rrfd ja ft jener älteren D rbnnngen fowot)t im S c h rifttu m wie aud) in ber Stecf)tfpred)mtg unb in ber p ra ftifd je n Sjanbhabung ben V e g riff „Steifegepad"

Ziemlich w eitherzig aufgefaßt, g m Strcßio fü r ©ifenbahn*

wefen g a h rg . 1888 © . 488 fü h rt be g o n g e auS, baß bar*

u nter bie ©ad)gefanttt)eit z« »erflehen fei, bte fid) äußerlich atS eine öerbunbene © in fje it barftede (Sioffer, Vünbet, Slorb) unb burch ü)re V e ftim m u n g , ben Steifezweden beS Steifenben ZU bienen, im ©inzeifatte gefennzeichnet werbe, © r redjnet

Verluft biefer ©egenftänbe paftet. S h fhließe mich biefer Sínfíájt an unb bestefie mich auf meine, auch in be« ©rünben beS ©r*

fenntniffeS angezogenen StuSführungen. S B . 1920, 404. Die grage ber Haftung ber ©ifenbahn für fotdje ©egenftänbe, bte ZioetfelloS ntept zum Sieifebebarf gehören unb gieid)tooht als gietfegepäd auf*

gegeben werben, » irb nicht behanbelt. Studj hierüber í)abe id) mich a. a. D. ausführlich auSgefprod¡en.

SBirít. ©eh. Diät ißrof. D r. ». ber Sehen, Serlin-Bitm erSborf.

5 H 9tecí¡tfytecf)uttg

(SurifHfdje aSod^ettfd^r-ift baper p a n Dieifegepäd ebenfoWopI ©ebraucpSgegenftänbe, bie

bet VergnügungSreifenbe m it ficf) fü h rt, tute W arenproben, bie ber ©efcpäftSreifenbe m itn im m t. 3 n einem U rteile üom 13. f^ebr. 1902 (® oítb2írtfj. 49, 322) pat ein © tra ffe n a t beg DteicpSgexicptS als Dieifegepäd fßappfdpacptein m it ©leibungS»

ftü cíen angefefjen, bie ber Dteifenbe p r V eförberm tg aufgegeben patte, um bie © leiber am Veftim m ungSorte an ©nnben feines

©efdjäftS a b p tie fe rn ober p r Anprobe ö o rp ie g e n . 3 « Q3S.

1920, 404 bezeugt 0. ber fiepen ttn ie r iginWeiS auf © nt*

fepeibungen oon © traffenaten beS DteicpSgericptS o. 1. SJtai 1902 unb 2. Q u n i 1905 (Sírcpio f. ©ifenbapnwefen 1902, 1 1 3 5 ; 1907, 5 52), baff ijeitungSpafete, bie burep ejpreffe S o ten aufgegeben worben feien, üon ber V a p n regelm äßig als Dieifegepäd beförbert worben feien, wie benn auci) fü r bie D ie n ftfte lle n ber V a p n bie Slnweifnng beftanben pabc, bei ber V e u rte itu n g ber g ra g e , ob eä fid) beim aufgegebenen ©epäd um Dteifebebürfniffe panble, ben Dteifenben möglidpft entgegen*

p to m m e n . l i le s bieS fpriept fü r eine auSbepnenbe SluS»

legung beS V e g riffS „D ieifegepäd". Diun ift n id jt p Oer*

fennen, baß bie fegt geltenbe © ifenbapnüerfepräorbnung ben V e g riff fefter beftim m t, ató es ipre V o rlä u fe rin n e n taten, inbem fie üorfepreibt (§ 3 0 ): D e r fRcifenbe ia n n ©egenftänbe, beren er p r Dleife bebatf, ju r Veförberung ató Dieifegepäd aufgeben. DaS Dieifegepäd muß burep feine V erpadung — in © offer, fReifeförbe, Dteifetafcpen, ¡gutfdjacptein, panblicpe

bebarfe p reepnen fin b , fowie Diere in genügenb fieperen Ve*

pä ite rn unb jja p rje u g e als Dieifegepäd angenommen werben, m uß ber SEarif einpeitiid) beftimmen. dem gem äß fin b burd) SIuSfüpTUttgSbeftimmungen beS ^e rfo n e n * unb © epädtarifS, S e il I, g o ^ o ä b e r unb einzelne anbere graprjeuge, SiuS»

rüftungSgegenftänbe oon © a n itö tsfo lo n n e n , D Jlufifinftrum ente,

¿enge unb §anbwerföäeug, SBarenproben ber ©efdjäftSreifeu*

ben, SÄarft» unb igaufiererW aren fotoie fleine SCiere unb Qagbpunbe in ©äfigen unb bgí. ató Dieifegepäd jugeíaffen Wor*

ben. Q n biefem SSerjeidpiffe finbet fid) feine Slot Oon ©egen*

ftänben, p ber bie in Diebe ftepenben Q-eufieroorpänge ge*

reepnet toerben K n u te n , unb eS fo m m t baper a lle in barauf an, ob fie unter ben befonberen Umftänben be» Q-allS ató ©egen*

ftänbe befrachtet werben fönnen, beren ber ©1. p feiner Dleife bedurfte. DaS pat baS V ® . m it Dledjt angenommen. 2tu8 bem oben m itgeteiiten © ntwidlungSgange ergibt fiep, baß ber V e g riff Dieifegepäd üon jeper nicEjt än g ftlid ) auf bie perfün*

liepen Dleifebebürfniffe beS fReifenben befdjränft Worben ift, fonbern eine SluSlegung in auSbepnenbem S in n e erfahren pat.

©S fpriept auep nidjtS b afür, baß bie jegtge ©ifenbapnüerfeprS*

orbnung_trop ip re r Oon ben V o rgängerinnen etwas abweidjen*

ben R affung eine w efentlidje faepiidje äinberurtg beabfteptigt pat. ©S erfepeint baper niept recptS irrtüm íití), wenn baS V ® . ató Dieifegepäd biejenigen ©egenftänbe p la ffe n w ill, bereu V e r*

wenbung in einem näpereit jjufam m enpange m it bem grned ber Dleife fiept, fo baß ber Dteifenbe ip re r auS p e rfö n iid jm ober w irtfd )a ftlid )e n © rünbett in rticfjt a l l p ferner 3 eü am S ie l feiner Dleife bebarf. D a ferner ber V orberricpter in ta t*

fäcplicper ¡g in fid jt feftgeftellt pat, baß ber ©1. bie fü n fte r * Oorpänge auf feine Ü m p g S re ife m itgenom m en pat, um fie atóbaíb naep feinem © in tre ffe n am neuen SBopnorte j u r © in * rieptung feiner neuen SSopnung p oerwenben, fo Eann bei biefer befonberen © adjlage bie 'Slnnapme, baß bie Vorhänge ató Dieifegepäd aufgegeben werben burften, reeptlid) niept be*

anftanbet werben.

(D t^iSfuS w. ©., U. 0. 13. S an. 1 9 2 3 ; 76/22 I. -

D laum burg.) [© .]

* * 1 8 . 3 u § 9 0 © V D . 2)ie V a p n w irb üon ber © n t*

fcpäbigungSpfiiipt fü r eine ató oerloren betrad)tete ©enbttng n iip t nachträglich fre i, wenn fie baS ® u t wieber aufgefun*

ben p a t . j f )

21m 31. 8<tn. 1920 pat bie $ ir m a & ©0. in © p.

bem V e fl. einen SSagen © ife n fd jro tt p r V eförberung an bie 3 « 18_. ®urcp V erfügung beS tReiipäeifeubapnamtS b. 10. Dtug.

1914 if t a u f © ru n b beS § 2 (4) © V D . biefe D rb itu n g borübergepenb bapin geänbert Worben, baß bis a u f Weiteres auep fü r ben iß rib a t*

berfepr fämtiiepe S ie fe rfrifte it außer t r a f t gefegt worben finb. Dtacp ber übereinftimmenben Dlecptfprecpung *s3 91®. (ogl. bie in oor*

ftepenber töegrünbung angejogenen © rfenntniffe) unb ber SBiffen*

lieferung e r fu ^ t, aber burep © ^ re ib e n berfelben 0. 23. fffebr.

1920 bie Dladfricpt erpalten, baß bie angeftdlten © rm itte * hingen naep bem Verbleib beS SSagenS noep n id jt abgefdfloffen feien. ^ 21uftrage ber ©1. pat barauf beren S lnw alt burep

©dpreiben 0. 18. SRärj 1920 ber © ifenbapnbireftion itt V e rü u m itg e te ilt, baß bie ©1. gemäß § 9 0 © V D . ben SSagen als oerloren betrachte. D a ra u f pat bie © I. am 23. 2 1 p riil9 2 0 bie bapnfeitige SDlüteilung üom © ingaug beS SSagenS er*

palten. D ie © I. pat m it ©epreiben 0. 26. STpril 1920 ber V a p u erw ibert, baß fie bie Stnnapme beS SSagenS oerweigere,

©benfo pat bie Sibfenberin am 10. SRai 1920 ber V a p n ge»

feprieben, baß fie ben SSagen, wenn bie © t. bie Slwnapme oerweigere, bem V e it, p r V e rfü g u n g ftette. D e r V e fl. pat ben SSagen am 8. Qiuni 1920 öffentlich meiftbietenb Oer»

fteigert, aber n u r einen V e tra g üon 8 0 0 ^ erlöft, burdp ben n id )t einm al bie ^ r a d ft unb baS ©tanbgelb gebedt würben.

D ie Sibfenberin pat ipre Slnfprüipe gegen ben V e fl. an bie

feprott am 30. Qan. 1920 in S p ., bem D rte ber Stbfenbung, einen SSert üon 37 700 M> gepabt pabe, unb auf g d p ltm g biefeS VetrageS nebft 3 tn fe n geflagt. Q p r Slnfprncp ift bem © runbe nadf fü r berechtigt e rilä rt worben. DaS Dl®, fü p rt a u s : V o m

eifenbapnamtS 0. 10. Slug. 1914 (Dt@Vt. 36 8 ) bie fiie fe r*

frifte n be§ § 75 © V D . außer © ra ft gefegt pat ? Q m § a lle ber V e rneinung biefer g ra g e : SBirb bie DleicpSbapn nadßräg«

® u t o o r ber ß a p lu n g ber ©ntfcpäbignng wieber aufgefunben unb ber ©1. angeboten pat ? DaS © ®. pat beibe fra g e n Oer*

neint. D ie Dteoifion rü g t V erlegung ber §§ 90, 91 © V D . D ie recptlicpe SSürbigung ber ©ad>e e rg ib t: SBie baS an»

gefoeptene U rte il p tre ffe n b a n n im m t, ift ber § 9 0 © V D . n id jt beSpalb gegenftanbSloS geworben, Weil burep bie V e fa n n t*

maepung OeS DleidjSeifenbapnamtS b. 10. Slug. 1914 bie fiie fe r*

frifte n beS § 75 © V D . außer ©r a f t gefegt worben fin b . D e r erfennenbe S e nat pat bereits frü p e r (Dl®. 99, 19) auSge»

fproepen, baß eS b e f t i m m t e fiie fe rfrtfte n niept mepr gibt.

D a m it würbe anerfannt, baß burep jene V efanntm adjung lebig*

ben, au ipre S te lle aber gemäß §§ 466, 428 Slbf. 1 § © V . fcpaft (ügl. u. a. f e i g e r , in ber 3 eituug beS V ereins X e u tfp e r

©ifeiibapntoerwaltungcn 1915 <S. 171 /2 ) if t biefe V erfügung niept bapin üerftepen, baß rtuum epr bie ©ifenbapnen in bet S au e r ber Veförberung ber (Sütcr gar feinen Scptanfen u nterw orfen finb. V ie h mepr gelten fü r bie ©ifenbapnen nunm ept bie V eftim m nngen bei

§ 4 6 6 § ® V . in V erbirtbung m it § 4 2 8 a. a. D ., b. p. bie Ve*

förbetung if t tnnerpalb einer „b e n Umftänben naep angemeffenen fy r ift" 51t bewirfen. SBelcpe ff-rift augemeffen ift, pat bet TOeinung-5*

oerfepiebenpeiten ber P arteien ber Siicptcr äu Beftimmen. — D iefe g e f e f e l i c p e n Veftim m ungen fonnten n u r burep @efep, ttiip t burep eine Verfügung beS 9íeicp»ei[eitbapnamtS aufgepobett werben. (Durcp V D . beS DleitpSüetfepräminißerS 0. 22. Süiärg 1922 finb, was bei*

lä u fig bemerft w irb , 0. 1. SKai 1922 ab Wieber f e f t e Siefet»

3 m üorliegenbeit f f a ll panbelt eS fiep um bie Auslegung beS

§ 90 © V D ,, Wottacp ber ©mpfangSberecptigte ein @ut opne Weiteren SiacpweiS a ls oerloren betraepten fa n n , Wenn eä uidpt fpäteftenS am 30. 21age „naep Slblauf ber fiie fe r fr ift" abgeliefert Werben tarnt.

3u tre ffe n b fü p rt ba§ 9t® . aus, baß auep pier bte fiie fe rfrift in ip re r allgemeinen Vebeutung be§ § ® V . in g-rage fom m t. ® . p. bie 30 Sage reepnen üom SIblanf ber angemeffenen, üom 9licpter fü r an»

gemeffen e rflä rte n , fiie fe rfrift an. D ie w irtfcp a ftliip e n © rüube fü r bie V efiim m u itg beS § 9 0 © V D . Werben in ber V egrünbnng bes 91®. jutre ffe n b anSeinanbergefegt. SIuip b a rin if t bem 91®. bei*

ju tre te n , baß naep § 9 1 © V D . auSfeplicßficp bem © n t p f a n g S « b e r e e p t i g t e n bie VcfugntS ju fte p t, baß ip m baS ® u t, fa lls eS fpüter wieber aufgefunben w irb , gegen 91ücf<apliutg ber erhaltenen

©ntfcpäbignng nacptväglicp auSgeliefert Wirb, © in 9 i e c p t ber © i f e n * 6 a p r t , baS Wieber aufgefunbene © n t bem ©mpfangSberedjtigten ju ju lte líe n unb bie bic;em gegebene ©ntfcpäbigim g auriidguforberu, beftept niept. D ie facpüdjen © rünbe auep p ie rfü r werben D om 9i@.

fdjäbignng wieber aufgefunben w irb . DaS Dlecpt auS § 90 ©VO- entftept, fobalb 30 Dage nad) Stblauf ber fiie fe rfrift ber ©ntpfangS*

52. 3 aí)t0. 1923 §eft 11]

0\eá)tfprecí)uiig 515

angemeffenc S ie fe rfrifte n getreten fin b , bie gegebenenfattg ber

IRicßter feftgufeßen íjat. S e n n bíefe „angemeffenen Siefer»

imrcß bíe meßrgenannte Sefanntm acßung überhaupt nicfjt be»

fe rtig t ¡yerben. S ie f ß f li^ t ber S a tin , binnen angemeffener g r i f t gu liefern, entfpricßt bem rechtlichen gntereffe aK«r <»n

Berfeßr nicßt befielen. S a g gíeicEje g ilt aber aucß non ber S e fugnig be» gum ©mpfange Serecßtigten, auf bie 2lnnaßme beg ©uteg gu öergrcEjten unb fta tt beffen © rfoß gu Beríangen, trenn nad) 2íblauf ber S ie fe rfrift bie S a tin längere Q á t bag

© u t nicEjt gur © teile gu bringen Bermag. g u H ^ e n g a lle n muß ber ©rn^fartgSberedEjtigte ertbticE) fia re S e rß ä ltn iffe f ¿¡affen fonncn. Siefeé S e b ü rfn íá befteßt nacß 2tbfd)affung ber ftarren S ie fe rfrifte n fo rt, S a ra u » fo lg t, baß bie g r if t beg § 9 0 fid) nunm ehr an bíe angemeffene S ie fe rfrift anfcßiießt. S ie ©nt»

104, 415), nad) melcßer bie mefcntlid)fte Soraugfeßung beg

§ 9 4 21bf. 2 © S D . m it ber 2iußeriraftfeßung ber fta rre n S ie fe rfrifte n beg § 5 a. a. D . loeggefaílen íft, fteßt ber fort»

bauernben © eítung beg § 90 nicßt entgegen. S e n n fü r bie in t § 94 2íbf. 2 © S D . genau nací) ber Baß! ber Sage ber Sergögerung feftgefeßten ©ntfdjäbigungsfäße bitbeten Siefer»

anfprud) aug § 9 0 a. a. D . aber ift eine nad) ber 3 af)l ber Sage ein fü r allem al genau feftgeftellte S ie fe rfrift nicht ioefent»

lieh- SBar alfo im Boríiegenben gatte, trie bíe fReoifion nicßt in 2fßrebe fte llt, in ben erften gebruartagen beS gaßreg 1920 bie angemeffene S ie fe rfrift abgelanfen, fo lourbe bam alg bie 30 tägige g r i f f beg § 90 © S D . in Sauf gefegt. 211g bie empfangsberechtigte S t. bem S e il, erflä rte , ba§ fíe ben SBagen al§ Berloren betrachte, nämlich am 18. ttRätg 1920, toar bem»

nach and) bie g r i f f beg § 90 abgelaufen unb bie © rilä ru n g recßtgm irifam . S u n ioenbet bie S e o ifio n ein, bie S a ß n fei

W dokumencie Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1923.06.01 H 11 (Stron 49-52)