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C. Vanaecaveye, Eine Untersuchung über der osmotischen Druck und die Wasser

stoffionenkonzentration von Gentianaviolett und Acriflavinlösungen in Hinsicht auf ihre Haltbarkeit und ihren therapeutischen Wert. Bis zu pu = 7,6 ist Gentianaviolett ein starker Puffer. Darüber hinaus ist die Lsg. nicht mehr haltbar, sie zers. sich, wenn K-Salze u. NaHCOj als Lösungsm. gebraucht werden. Für Einspritzungen sollen osmot. Druck u. pH von Gentianaviolett- u. Acriflavinhgg. denen des Blutes möglichst gleich sein.

Die Giftigkeit einer alkal. l%ig. isoton. Gentianaviolettlsg. ändert sich nicht erheblich, wenn man osmot. Druck u. pH verändert. Dagegen änderte sich die Giftigkeit von Gentianaviolettlsg. bei Aufbewahrung. Bei beiden untersuchten Farblsgg. ist Giftigkeit u. chcmotherapeut. Wirksamkeit hauptsächlich Funktion der ehem. Konst. der Farb­

stoff moll. (Journ. Lab. clin. Med. 14. 322—29. Jan. Pullman, Washington.) F. MÜ.

Ernö Annau und Imre Särkany, über potenzierende Wirkungen einiger Alkaloide.

Kaninchen wurden subcutan 5 Tage lang die entsprechenden Alkaloide (Chinin,

Strych-1920. I. E s. Ti e r p h y s i o l o g i e. 2077 nin, Cocain, Atropin u. Morphin) verabreicht u. am 5. bzw. am 6. Tage Magnesium (MgCl2, MgSO,,) oder Morphin, in einem Falle auch Cliloralhydrat subcutan gegeben.

Bei Atropin u. Morphin konnte im Gegensatz zu Strychnin, Cocain u. Chinin keine potenzierende Wrkg. beobachtet werden. Die potenzierende Wrkg. war Morphin gegenüber schwach, während sie die Mg-Wrkg. bedeutend verstärkte. Besonders deutlich waren die Verss. mit Strychnin. (Arch. exp. Pathol. Pharmakol. 138. 240 bis 244. Dez. 1928. Budapest, Pharmakol. Inst. d. königl.-ung. P&zm&ny Peter

Univ.) Ma h n.

Hans Fischer, Die Rolle des Calciums beim Zustandekommen von Narkose und Erregungszuständen am rindenlosen mul am völlig dezerebrierten Tier. An dezerebrierten Hunden ließ sich einwandfrei zeigen, daß die Ca-Verschiebung im Blute bei Narkose u. Erregungszuständen genau so verlief wie be.'m intakten Tier. Narkose gab eine Abnahme des Ca, Erregung eine Zunahme um 5— 12%- Völlig enthirnte Hunde zeigten weder durch Narkose noch durch Erregung eine Veränderung des Ca-Geh.

Aus den Verss. ist ersichtlich, daß die Regulation des Ca-Geh. des Blutes unabhängig von der Rindenfunktion, aber abhängig von Gehirnstellen im Zwischenhirn ist, wobei der Schlafzustand mit einem Austritt u. die Erregung mit einem Eintritt von Ca in die betreffenden Gehirnstellen verbunden ist. Durch K-Bestst. ließ sich weiter zeigen, daß Ca u. K sich antagonist. verhalten, wobei der K-Geh. gemäß seiner Wertigkeit sich um das Doppelte des Ca-Geh. verschiebt. Die Regulation des K ist gleichfalls an die Gehirnbasis (speziell Zwischenhirn) gebunden. Zur Herbeiführung des Schlaf­

zustandes würde Somnifen intravenös gegeben, während zur Herbeiführung der zere­

bralen Erregung ß-Tetrahydronaplithylaminchlorhydrat intravenös oder subcutan verab­

reicht wurde. Das Ca wurde nach der Methode von DE Wa a r d, das K nach der von Kr a m e r u. Ti s s a l l bestimmt. Durch Gehirnsektionen wurde jedesmal der Hirn­

defekt nachgeprüft. (Arch. exp. Pathol. Pharmakol. 138- 169— 89. Dez. 1928. Zürich,

Pharmakol. Inst. d. Univ.) Ma h n.

TJ. G. Bijlsma und J. E. Brouwer, Die Wirkung des Scopolamins in Kom­

bination mit Cyanid, Kohlenoxyd und Luftverdünnung. Durch Verss. ließ sich nach- weisen, daß nach Scopolamininjektion die Krämpfe nach KCN- u. CO-Vergiftung ganz ausblieben oder wesentlich verringert waren. Weiterhin konnte gezeigt werden, daß nach Scopolaminverabrciehung Sauerstoffmangel je nach der Größe des Mangels Narkose herbeiführte oder zumindest die narkot. Wrkg. des Scopolamins verstärkte.

Weder die Scopolamindose, noch die Stärke des Sauerstoffmangels allein genügten um Narkose kerbeizuführen. Aus den Verss. läßt sich also schließen, daß nach CO- oder KCN-Vergiftung durch Sauerstoffnot im Blute bzw. Gewebe die narkot. Wrkg.

des Scopolamins verstärkt wird, die durch ihre Wrkg. auf die zerebralen motor. Zentren bzw. Rückenmarkszentren die Auslösungsmöglichkeit bzw. Stärke der Cyankrämpfe verringert. Andererseits wird dadurch auch die tödliche KCN-Dosis erhöht. Die Verss.

wurden an Hunden durchgeführt. (Arch. exp. Pathol. Pharmakol. 138. 190— 207.

Bez. 1928. Utrecht-Soesterberg, Central. Labor, u. Labor, d. flugmediz. Dienstes d.

Luftfahrabtlg.) ' Ma h n.

Albert Obre, Wirkung von ButyläthylmaZonylliamstoff auf die Reizbarkeit nervöser Zentren. Frösche werden mit einer 0,35%ig- Lsg. des Hypnotikums injiziert u. dann vom Lobus opticus aus elektr. gereizt. Spannung: 14 V, Best. der Chronaxie in Mikro­

farad. Es sind 3 Phasen zu beobachten: 1. Vermehrung der Chronaxie um das Doppelte des Anfangswertes (Schlaf), 2. Verminderung bis zum Anfangswert (Reflexlosigkeit), 3. Vermehrung bis zur Unerregbarkeit. Am Isehiadicus bleibt zunächst der Wert konstant, vermindert sich während der beiden anderen Phasen. Der zentralen Un­

erregbarkeit folgt die indirekte u. schließlich die direkte. Im isolierten Nervmuskel­

präparat ist das gleiche zu beobachten, nur findet hier auch eine rasche aber flüchtige Erhöhung der Chronaxie statt. Nach Auswaschen des Giftes kclirt die indirekte Reiz­

barkeit mit dem Ausgangswert für die Chronaxie zurück. (Compt. rend. Soc. Biologie 100. 325—26. 8/2. Paris, Sorbonne.) Sc h n i t z e r.

Kromeyer, Sechs durch Spirozid geheilte ( ?) Pemphigusfälle. Spirozid erwies sieh als wertvolles Mittel bei der Behandlung von Pemphigus. (Dtsch. med. Wchschr. 55.

229—230. 8/2. Berlin.) Fr a n k.

Geocg Stieger, Über die Wirkung von Eisen- und Blutpräparaten bei Blutungs­

anämie. Die Ergebnisse der Unterss. von Wh i p p l e, Ro b s c h e i t u. Mu s s e r wurden vom Vf. durch Beobachtung der Geschwindigkeit der Regeneration des Hämoglobins an Hunden nachgeprüft. Es ergab sich, daß folgendes zu beachten war. Da die Re­

2078 E 5. Ti e r p h y s i o l o g i e. 1929. I.

generation des Hämoglobins individuell sehr schwankt, ist cs nötig, dio Wrkgg. der Fe-Präparate an ein u. demselben Tiere zu studieren. Dabei müssen längere Schon­

zeiten zwischen den einzelnen Anämieperioden eingeschaltet werden, damit keine Erschöpfung der Tiere vorliegen kann. Als Ergebnis wurde gefunden, daß alle Fe- Präparate — sowohl in der Ferro- wie in der Fcrriform — stets begünstigenden Ein­

fluß auf die Regenerationsgeschwindigkeit ausüben. Einen sehr günstigen Einfluß übte getrocknetes Blut aus, das durch eine Zulage von 0,2% Fe nicht wirksamer wurde.

(Arch. exp. Pathol. Pharmakol. 138. 158—59. Dez. 1928. Göttingen.) Ma h n.

Crodel, Pharmakotherapcutische Prüfung von Wehemitteln an der Kreißenden.

App. zur genauen Messung der Wrkgg. von Wehemitteln. (Arch. exp. Pathol. Phar­

makol. 138. 148—50. Dez. 1928. Kiel.) Ma h n.

Otto Schaumann, Über den Wirkungsmechanismus des Ephedrins und den Unterschied'■ in der Wirkungsstärke zwischen seinen Isomeren. Am L a e w e n -T re n d e le n - BURG-Präparat von Eskulenten u. Temporarien zeigte der Vf., daß eine schwache Suprareninlsg. — Konz, von ca. 10-7 — durch Zusatz von Ephedrinlsgg. in ihrer Wrkg.

auf die Gefäße so verstärkt werden kann, daß fast völlige Gefäßsperre eintreten kann.

Bei Wiederholung der Ephedrinzugabe wird diese Wrkg. abgeschwächt, wird sogar ins Gegenteil umgekehrt, wenn größere Dosen von Ephedrin verabreicht werden oder wenn die 2. Zugabe des Ephedrins noch in dio Wirkungszeit der ersten fällt. Die Verss.

zeigen also, daß die Epkedrinwrkg. nicht als Herzwrkg., sondern als reino Gefäßwrkg.

aufzufassen ist. Das Ephedrin sensibilisiert die Gefäße für Suprarenin. Mit dieser Methode läßt sich auch die sensibilisierende Wrkg. des Cocain u. die entgegengesetzte der Anästhetica der Novocaingruppe nachweisen. Am ganzen Tier kann diese Sensi­

bilisierung für Adrenalin durch Ephedrin ebenfalls nachgewiesen werden. Hierzu wurden Hunde u. Kaninchen als Versuchstiere verwendet. Ferner wurde die Sensi­

bilisierung für Adrenalin durch Ephedrin am Kaninchcnutorus untersucht. Allerdings ist hierbei nicht jeder Uterus verwendbar. Außerdem wurde die Stärke dieser sensi­

bilisierenden Wrkg. von 1-, d- u. d,l-Ephedrin ermittelt. Am stärksten wirkt die 1-Verb..

etwa 4—5-mal schwächer die d-Verb., während die racem. Verb. ungefähr nur halb so schwach wie die 1-Verb. wirkt. (Arch. exp. Pathol. Pharmakol. 138. 208—18. Dez.

1928. Höchst, Pharmakol. Lab. d. I. G. Farbenindustrie A. G.) Mahn.

Theodore Koppänyi, Vergleichende Untersuchungen über Pupillenreaktion von Vierfüßlern. IV. Die Wirkung von Pilocarpin auf die Pupille vom Hatten. (I. vgl. 0.1927.

I. 315.) Beim Rattenauge erzeugt Pilocarpin Erweiterung infolge unvollständiger Lähmung der parasympath. Myoneuralverb. Dies wurde durch Reizung der Ciliar­

nerven, durch Kombination mit Ergotamin u. durch Behandlung mit Cocain, Ephedrin, Atropin oder Homatropin wahrscheinlich gemacht. (Journ. Pharmacol. exp. Thera- peutics 34. 73—83. 1928. Syracus, Univ. Dopt. of Pharmakol.) F. Mü l l e r.

Melvin Dresbach und Kemneth C. Waddell, Die emetische Wirkung von Digitalis­

stoffen und Strophantliidin bei Katzen mit entnervtem Herzen. (Vgl. C. 1927. II. 289.) Bei Katzen wurde auf verschiedene Arten das Herz vollkommen von seinen Nerven getrennt u. die Tiere nach völliger Erholung untersucht. Als Vergleich wurden akute Verss. herangezogen. Auch dann wirken Digitaliskörper oder Strophantliidin Brechen erregend; diese Wrkg. fehlt nur dann, wenn der operative Schock noch nicht überwunden ist, oder wenn die Operation nicht ganz gelungen war. Trotzdem ist das Herz nicht der alleinige Sitz der emetischen Wrkg. der Digitalisstoffe. — Eine Wrkg. auf das Peritoneum war nicht erweisbar. (Journ. Pharmacol. exp. Therapeutics 34. 43— 64.

1928. Albany med. Coll. Physiol. and Pharmakol. Lab.) F . M ÜLLER.

Olpp, Die intravenöse Behandlung der Lepra mit Kalium jodatum und ihre Kon­

sequenzen. Mit intravenösen Injektionen von Kal. jodat. wurden bei der Behandlung der Lepra vorzügliche Heilresultate erzielt, die die der Behandlung mit Chaulmoogra- derivy. übertrafen. Es wurden oft schon nach G Wochen Heilerfolge beobachtet. Vf.

empfiehlt unter Umständen auch eine prophvlakt. Behandlung der Lepra bei Lopra- verdächtigen mit Kal. jodat. (Münch, med. Wchschr. 76. 13—15. 4/1. Tübingen.) Fk.

Georg Scheff, über den intermediären Stoffwechsel der mit Trypanosomen in­

fizierten Ratten. Die Trypanosomen als Blutparasiten entziehen dom Warmblüter Kohlehydrate, 0„ u. a. Solange genügend Ersatz vorhanden ist, fehlen Störungen, ist dagegen die Leber infolge funktioneller Überlastung geschädigt, sind ihre Reserven verbraucht u. ist weder Glykogen noch Fett mehr vorhanden, so entsteht Hypoglykämie.

Der Eiweißstoffwechsel ist gleichzeitig woniger stark gestört. Mit zunehmender Zer­

störung der roten Blutkörperchen u. zunehmender Anämie wird immer mehr 0„ ver­

1929. I. E 5. Ti e r p h y s i o l o g i e. 2079 braucht u. die 0 2-Versorgung der Organe leidet. Es erfolgt sowohl infolge der Stoff- wcchselstörungcn wie des 0 2-Mangels Acidose. Nur wrenn die Vorgänge noch nicht zu weit fortgeschritten sind, kann man chemotherapeut. einen Erfolg erzielen. Die Intensität der Störungen .hängt unmittelbar mit der Zahl der Trypanosomen zusammon.

Eine Toxinwrkg. der Trypanosomen anzunehmen bestand keine Veranlassung. (Bio- chem. Ztschr. 2 0 0 . 309—30. 30/9. 1928. Pies, Elisabeth-Univ., Hygien. Inst.) P. Mü.

B. von Fenyvessy und L. Reiner, Atmung und Glykolyse der Trypanosomen. II.

(Vgl. C. 1 9 2 4 . II. 196.) Zucker wird in Ringerteg. durch Trypanosomen teils auf oxy­

dativem Wego, teils durch Glykolyse zers. Oxydation wiegt vor in alkal. Lsgg. (pn = 7—8). IICN u. Germanin haben auf keinen der Vorgänge irgend welchen Einfluß.

(Biochcm. Ztschr. 2 0 2 . 75—80. 10/11. 1928. P6cs, Hygien. Inst. d. ungar. El i s a b e t h-

Univ.) Op p e n h e i m e r.

Amos R. Koontz, Senfgas und Tuberkulose. Eine Experimentaluntersuchung.

168 Kaninchen w'urden intravenös mit virulenten menschlichen Tuberkelbazillen in­

fiziert. Die Hälfte wurde 1 Stde. lang der Einatmung von Senfgas (Kampfgas) aus­

gesetzt, dabei etwa die tödliche Dosis benutzt. Nach 6— 8 Wochen ergab die Sektion, daß von den vergasten Tieren 83%, von den Kontrollieren 86% Lungentuberkulose bekommen hatten. Bei den letzten hatte sich der tuberkulöse Prozeß stärker aus- gebreitet als bei den vergasten Tieren. Vff. schließen aus den Verss., daß die Gas­

vergiftung hemmend auf die Entw. der Lungentuberkulose eingewirkt hat. (Arch.

intornal Medicine 4 3 . 90—95. Jan. Baltimore, Chem. Warfare Serv., Edgewood

Arsenal.) E. Mü l l e r.

Ernst Frey, Giftwirkungen an dem quergestreiften Schleiendarm. Der Schleien­

darm besteht aus zwei äußeren Schichten quergestreifter Muskulatur u. zwei inneren Schichten glatter Muskulatur. Bei einer n. Zuckung erfolgt erst eine schnelle Zuckung u. nach einer kurzen Pause eine viel kleinere, aber gedehntere. Untersucht wurden mm am isolierten Darm eine große Reihe von Giften auf ihre verschiedenen Einww.

auf diese Zuckungen hin. Folgende Gifte wurden verwendet: A. verschiedener Konzz., Chloralhydrat, Curare, Histamin, Pilocarpin, Physostigmin, Adrenalin, Acetylcholin, Atropin, Morphin, Papaverin, Chinin, Veratrin, Campher u. Coffein. (Arch. exp.

Pathol. Pharmakol. 1 3 8 . 228—39. Dezember 1928. Rostock, Pharmakol. In~;t. d.

Univ.) Ma h n.

Fritz Bischoff, L. C. Maxwell, Richard D. Evans und Franklin R . Nuzum, Untersuchungen über die Giftigkeit verschiedener Bleipräparate bei intravenöser Zufuhr.

(Vgl. C. 1 9 2 8 . I. 1066.) Um die Eigg. von Bleipräparaten für die Behandlung von Krebs zu prüfen, wurden eine große Reihe von derartigen Stoffen auf ihre Giftigkeit beim Kaninchen geprüft. Am giftigsten erwiesen sich Pb-Ionen, kolloidales Bleihydr­

oxyd, metall. Blei, Glycerophosphat, Oleat u. Stearat. Bei allen ist die wirksame Komponente das Bleiion. Uni. Stoffe wie kolloidales Bleioxychlorid oder Carbonat sind weniger giftig. Aus Tetraäthylblei u. Triäthylbleichlorid bilden sich erst Blei­

ionen, da sehr langsam verlaufende Hydrolyse stattfindet. Sie erfolgt wahrscheinlich in den Geweben außerhalb des Blutstromes. Bleiphosphat u. Sulfid sind ganz un­

wirksam. Dabei wurde als Maßstab der Wrkg. dio Beeinflussung des Hämoglobin­

geh. durch die tägliche Dosis, Schädigung von Leber, Nieren u. des Chlorionepithels gewählt. Die letale Dosis ist ein schlechter Maßstab, da die individuelle Empfindlichkeit sehr stark schwankt. Die Art der Herst. der kolloiden Lsgg. ist von großer Bedeutung u. wird genau besprochen. Aus den Verss. folgt, daß allein kolloidales Bleiphosphat u. Tetraäthylblei für Verss. mit intravenöser Krebstherapie verwendbar sind. (Journ.

Pharmacol. exp. Therapeutics 3 4 . 85— 109.1928. Santa Barbara Cottage Hosp.; Po t t e r

Mctabol. Clinic.) F. MÜLLER.

0 . Müller, Intoxikationen durch AmaUjamplomben. Es wird über einen F a ll

von Hg-Vergiftung bei einem 52-jährigen Manne infolge von 2 kleinen Kupferamalgan- füllungen im Oberkiefer u. 2 großen im Unterkiefer berichtet. Die Krankheitserschei­

nungen zeigten sich hauptsächlich in zunehmender Mattigkeit, schlechtem Appetit, Gewichtsabnahme u. dergl. Das Blutbild ergab außergewöhnlich zahlreiche punktierte Erythrocyten. In der Tagesmenge von 130 g Stuhl wurden 43 y Hg gefunden. Trotz Weiterbestehen des Giftdepots trat eine nach etwa 14 Wochen beendete Selbstheilung ein. (Dtsch. med. Wchschr. 5 5 . 221. 8/2. Stettin, Städt. Krankenh.) Fr a n k.

Alexander Tscherkess, Experimentelle Beiträge zur Pathologie und Therapie der Kohlenoxydvergiftung. Untersucht wurde an Kaninchen, Katzen u. Hunden die

2 0 8 0 E6. Ti k r p h y8Io l o g i e. 1929. I.

Giftwrkg. von CO (0,1—1,0%) während 15—200 Min. In allen Verss. wurde der tox.

Koeffizient (CO-Hämoglobin' 100)/Gesamtliämoglobin nach der spektrophotometr.

Methode von B a lth a sa rd bestimmt. Die akute CO-Vergiftung (CO-Anoxämie) stört das biochem. Gleichgewicht im Organismus sehr stark. Die Alkalireserve fällt durchschnittlich um 48%. der Geh. an Acetonkörpern steigt um 60%, es treten Hyper­

glykämie u. Hyperadrcnalinämie auf, der Cholesterin- u. Lccithingeh. des Blutes nimmt ab. Das Elektrolytengleichgewicht ist zugunsten des Ca u. zu ungunsten des Iv verschoben. Stoffwechsel ist gesteigert (Vermehrung des Gesamt-N im Harn des Harnstoff-N, des NH3-N, des anorgan. P u. des NH3-Koeffizienten im Harn). Blutrk.

ist nach der sauren Seite verschoben. Diese pathochem. Veränderungen hängen hin­

sichtlich ihrer Stärke vom Grade der Anoxämie ab u. sind reversibel. Das Blut zeigt nach 20—24 Stdn. nach der Rückkehr des Tieres zu n. Bedingungen wieder seine n.

Zus. Der Stoffwechsel dagegen bleibt 1—3 Tage lang verstärkt. Beobachtet werden die vergifteten Tiere weiterhin auf ihr Gewicht, ihre Freßlust, Harnausscheidung, die im Harn ausgeschiedencn Prodd. des N- u. P-Stoffweehsels, wobei keine Unter­

schiede gegenüber n. Tieren gefunden wurden. Dagegen zeigt das Zentralnerven­

system patholog. Veränderungen. Von tlierapeut. Maßnahmen wurden untersucht bei akuten schweren Vergiftungen, 1. Einatmung von reinem 0 2; 2. Einatmung von reinem 0 2 + C02; 3. Einspritzung von Lobelin u. 4. Einatmung von 0 2 + Lobelin­

injektion. Als objektives Kriterium der therapeut. Wrkg. diente Frequenz u. Atem­

tiefe, die Geschwindigkeit der CO-Hg-Dissoziation u. die Herst. einiger für die CO- Anoxämie charakterist. Veränderungen des Blutes. Ergebnisse waren folgende. Sauer­

stoffatmung beschleunigt die CO-Dissoziation um das Doppelte u. führt den patholog.

Zustand des Blutes rascher zur Norm zurück. Bei schwersten Formen der Vergiftung behält diese Therapie nur dann ihren Wert bei, wenn der 0 2 auf künstlichem Wege bis zu den Alveolen gebracht wird (Reizung des Atemzentrums, künstliche Atmung).

0 2 -f- 5% C02 zeigt eine stark erregende Wrkg. auf die Atemtätigkeit, das Atem­

volumen wird um 50—300% vermehrt. Die CO-Hg-Dissoziation erfolgt doppelt so rasch wie mit reinem 0 2, 4-mal so schnell wie mit Luft. Auf die Beseitigung der biochem.

Veränderungen der CO-Vergiftung hat die 5%ig. C02-Zugabe gegenüber reinem 0 2 keinen Vorteil. Das Lobelin hydrochlor. cryst. erscheint als wertvolles therapeut.

Mittel, das die Erregbarkeit des Atemzentrums rasch u. stark erhöht u. die Lungenventi­

lation während 10—20 Min. auf ansehnlicher Höhe hält. Die beste Verabreichungs- methode des Lobelins scheint die intramuskuläre u. zwar in einer Dosis von 1— 3 mg pro 1 kg Körpergewicht zu sein. Ebenso geeignet ist die subcutane Anwendung 2— 3 mg pro kg, während die intravenöse Anwendung 0,2—0,3 mg pro 1 kg wegen der Flüchtig­

keit der Wrkg. nur geringe prakt. Bedeutung hat. In schweren Fällen ist die intra­

venöse Anwendung nicht ungefährlich. Lobelin + 0 2 fördert — verglichen mit reinem O, — die Dissoziation des CO-Hg. (Arch. exp. Pathol. Pharmakol. 1 3 8 . 161— 63.

Dez. 1928. Charkow, U. S. S. R.) Mahn.

E. Friedberger und I. Grünstein, Über die Beeinflussung des Tumoncaclislums durch die Ernährung. ( Versuche mit Raitensarkom.) Mit Rattensarkom infizierte Ratten wurden mit derselben gemischten Kost roh, gargekocht oder übermäßig lange gekocht gefüttert. Mit Rohkost gefütterte Tiere gingen nach 26, mit gargekochtem Essen nach 27,4, mit übergarem Essen nach 32,6 Tagen im Durchschnitt ein. Bei den ersten beiden Kostformen waren alle Tiere infiziert, bei den übergar ernährten nur 67%.

Die Kontrolle mit Haferfütterung, die vor Beginn der Versuchsdauer allen Tieren gegeben war, zeigte, daß auch hierbei, also bei minderwertigem Rohfutter, die Anzahl der Tiere, bei denen der Tumor angeht, geringer ist. Im Prinzip das gleiche Resultat wurde bei verschieden behandelter Milch erzielt: je weniger die Nahrung bei der Zu­

bereitung denaturiert ist, um so wertvoller ist sie für den wachsenden Organismus, aber auch für das Wachstum des Tumors. Bei Füttern mit Eidotter oder mit rohen Eiern nahmen die Tumoren besonders stark an Größe zu. Es scheint, als ob man das Tumorwachstum u. vielleicht auch die Tumordisposition hemmen kann, wenn man eino wenig üppige Nahrung gibt. (Ztschr. ges. exper. Medizin 6 2 . 344— 65. 1928.

Berlin-Dahlem.) p MÜLLER.

Albert Fischer, Die. Krebszelle. Zusammenfassender Bericht über das Verh.

der Krebszellen u. Bindegewebszellen bei Züchtung in vitro. Krebszellen wachscn im Blutserum als einzige Nahrung, Bindegewebszellen nicht. Krebszellen sind imstande, n. Gewebszellen in den Kulturen zu überwuchern. (Naturwiss. 17.157—60. 8/3. Berlin-

Dahlem, Kaiser Wilhelm-Inst. f. Biologie.) K RE BS

1929. I. F . Ph a r m a z i e. De s i n f e k t i o n. 2081