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SWihnbcrg

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§§ 1, 15 © E r b h o f ® . m i t § 62 ber 1. ® u r d j f © D .

© e t a i l g e m e i n e r ® ü t e r g e m e i n f d ) a f t g e nü gt eS f ü r bi e Er b»

f ) o f e i g e n f d j a f t beS o o t l j a n b e n e n ©of eS, Wenn ei n Ehe g a t t e b a u e r n f ä b i g t ft u n b am l . O l t . 1933 b a u e r n f ä f i i g war . f )

®aS Erbh®er. ift ber Stuffaffung, baß bem ÜDtamte fd)on nor bem g n lra fftre te n beS Erbhof®, bie g ä ljig te tt gefehlt i)at, ben ©of orbnmtgSmäßig p betoirtfdfaften unb baß ißm fcßon bamats bie bäuerliche E hrbarlett abging. E r hat in unberanttoortlicher SBeife getoirtfcbaftet unb ben ©of heruntergebracht, ber nach Stnfdiauung ber beteiligten Greife, toie namentlich and) beS ©ürgerm eifters, in eine troftlofe Sage geiommen ift. ® er Stnfidgt beS SInerb®. uttb aller ©eteitigten ift beigupftidjten. ® ie gegen bie g ra u hütfidjtlid)

¡brer E brbarleit hergebrachten 33ebenieit finb aber nidgt gutreffenb.

0 ie fam in baS Stntoefen, als bie SRtßtoirtfdiaft beS SJtanneS fdgon eingeriffen toar. ©ergebtid) berfndgte fie bie StuSgaben iijreS SRanneS fü r übermäßiges SSiertrinfen einpbäm m en. g h r ©elb ging berloren. ©om 2Jtanne tonrbe fie mißhanbelt. ES ift unter btefen Umftänben Begreiflich, baß fie fetbft nicht ben nötigen E ifer aufbradgte, um ben ©of ridgtig m it 51t berfeben. gtgre hier gerügten S5erfeblungen finb o|nei)in nicht erheblich- 3 b te r E brbarleit ftetgen fie jebenfalls nicht im SBeae. Sßemt nun aud) ber Ehemann nicht bie Eigenschaften batte uno bat, toetd)e einem Erbbofbauern itad) bem ©efeb nottoenbig gulomntcn müffen, fo toar am 1. O tt. 1933 feine g ra u als ebrbar unb Bauernfäbig p .erachten. ©etm ©or»

liegen ber allgemeinen ®ütergemeinfd)aft muß es aber genügen, toenn e i it Ebeteil, unb fei eS and) n u r bie g ra u , bauernfäbig ift.

©te ift nach ber © unhführungSborfdgrtft (§ 62 ber 1. ®utcbfS30. 5 -emtreten läßt, toenn ber f?of an eine crbgefuitbc ga m itie über»

gegangen ift.

SBoHtc man ftcb bei bent Ebegattencrbbof m it ber 33auent»

fähigfeit eines ®atten begnügen, fo beftänbe ferner fü r ben nicht bauernfähigen Satten bie ®efabr, baß ißm auf ® runb § 15 StErb»

bof®. bie 58ertoaltung unb SRutjnießung feines Eigentums genont»

meu toirb. Slucb bteS toürbe p unbtlltgen hä rte n führen, geblte 3.95. bem Ehemann bie SJauernfäbigleit beSbalb, toeil er bor bem g n ira fttre te n beS iRErbbof®. eine ftrafbare hanbtung begangen bat, fo erfebeint eS ätoar berechtigt, baß man biefen 2Jtann über»

baugt n iä jt Sauer toerben läßt. ES toäre aber bod; toobl nicht ge»

recht, toenn man ber Stefihung Erbbofcbarafter Beilegte unb bann bem Eigentümer toegen jener, borber begangenen hanblung auf S run b § 15 StErbbof®. bie herrfd)aft auf bem h ° f toegnebmen toollte.

g m © ebrifttum toirb beim aud) übertoiegenb bie TOetnung bertreten, baß ein Ebegattenerbbof n a ^ § 62 ber 1. ®urd)f35£). n u r entftebt, toenn Beibe Ehegatten bie 33auernfäbigieit beftben (bgt.

meinen Äomm., 3. Stuft., ©. 382; SB ö I; r m a n n , 2. Stuft., ©. 92;

§ 0 p p ®eutf<be g u ftiä 34, 1104; g o b a e b t 3 5 o g e l S » h o B B , ErbbofStfßr., 1. ®urd)fS50., § 62 9tr. 4; anberer Stnficbt ift alter»

bingg E a m m e r e r : ® 9tot3- 34, 71, ber bie 83auernfäbigieit beS C a n n e s fü r auSreicbenb hält; bie Entfd). beS Erbb®er. 9türn»

berg toürbe er alfo ebenfalls ablebnen.

hietnad) ift ber Entfcb- beS Erbb@er. 9Jiünd)en beipBflicbten, toäbrenb bie beS Erbb®er. Stürnbcrg tootjl nicht haltbar ift.

©emerft fei noch, baß bie borftehenben StuSfübrungen ficb

« i ih t auf ben g a lt ber f o r t g e f e b t e n © ü t e r g e m e i n » f <b a f t erftredeit; bei biefer ®emeinfcbaft toirb p r Entftebung ber

©rbbofeigenfebaft bei richtiger StuStegung beS § 62 Stbf. 4 ber

SRErbbof®.) als tDtiteigentümerin beS Erbhofs gugetaffen. ®em»

gemäß toar ber h cf ant 1- O ft- 1933 ats Erbhof anpfebert (§ 1 B iff. 2, § 10 StErbbof®.). ®er E inffirud) beS ÄreiSbauernfübrerS gegen bie Stidjteintragung in baS gerichtliche S5eräeid)niS ift be»

grünbet, bie 33orentfd)- aufäubeben unb auSpfßreäjen, baß ber § o f als Erbhof anpfebeit ift.

(®rbb@er. b. OS®. 9iürnberg, 58efd|t. ». 4. g u ti 1934, ©efcbto9teg.

9ir. 314/34.) [©.]

*

6

. §§

31, 37, 56 gtErbbof®. ES mi ber f i md) t bem 3 tt>ecf beS StErbbof®., toenn i n einem ÜbergabeBertrag bem ÜbergeBer freier SBegjug bom § o f eingeräuntt ift unb bem Übernehmer im g a l t eines fold/cn SBegäugS bie ©flicht p r 9tad)bringuug ber tReicbniffe unb gur SSergntung ber Soften ber neuen SBobnurtg auferlegt ift. f)

®te gur Uriunbe beS StotariatS SB. b. 24. Sißrit 1934 herein»

barte Übergabe beS ErbbofeS haus 9tr. 26 in ©cb- bat ba§ SInerb®.

unter ber ©ebingung genehmigt, baß u. a. auf bie ©eretnbarungen, bie fü r einen ailenfaHfigen ©5eggug getroffen toürben, in einer StacbtragSuriunbe bergichtet toirb, fo baß eS bei ben gefeblidfen SBeft. beS St®©@©. berbteibt.

® ie ©ertragsbeftimmung toegen ber SluStragSreidpiffe lautet: SBenn bie Übergeberin bom Stntoefen toeggießt, toa§ ih r jebergeit freiftebt, fo finb ih r bie StuStragSretcbniffe 5 k m im Itm treiS bon ©¿b- nacbpliefern; fotoeü bie SuStragSreiibnifie nidjt naditieferbar finb, ift ber Übergeberin ber an ihrem iünfügen SBotjnort übliche ißreis hierfür gu entrichten. StlS Enifcbäbigung fü r bie 91id)tbenübung ber SBobmtng erhält bie übergeberin in biefem gatte ben äftietfjreiS fü r eine gteid)toertige SBobnung an ihrem fetoeitigen

SBobnfib-Oie bon ben ©ertragsteilen borgenommene ©emängelung beS anerbengericbtlicbett ©efd)iuffeS gebt fehl. SJtü Stecht bat baS SInerb®. ben ©ergidjt ber SDtaric ©. auf bie ©ertragsbeftimmung berlangt, toaS rechtens fein fott, toenn fie bom Stntoefen toeggiebt.

g n ber Übergabeuriunbe ift ih r nämlich baS ©echt gugeftanben, baß eS iß r freifteben fott, jebergeit bom Stntoefen toeggugieben. ^)a§

toiberfßrtdft bem Btoed beS © Erbhof® , im allgemeinen (§ 56), ber

© orfdjr. beS § 31 im befonberen, toonad) ber U nterhalt n u r auf bem ©ofe berlangt toerben ia nn (© 0 g e IS , 3. Stuft., ©. 185).

SBenn“ beSbalb baS SInerb®. bie SBeft. beS S abSt®© ®© . gelten taffen teilt, toonad) ein SBeggug bom ©ofe n u r aus ©erfcbulben bes Übernehmers in grage fommt, fo Iann ficb bie Übergeberin baritber nicht bcfdftocren.

(Erbb®er. B. OS®, ©(irnberg, SBefdE)!- b. 27. g u lt 1934, ©efdftoStcg.

9h. 354/34.) [©•]

< & & e tfa n d e 0 g e c i$ t e

©erlitt a) Biüitfacijen

1. §§ 7, 4, 9, 11 © e r u f s b e a m t ® . ; Strt. 129, 131 SSetm»

9t ©et f . ; § 839 © ® © . E i n e St ac bbr üf ung ber a u f ® r u n b ber 1. ® u rcb f© 0 . bie © auernfäbigieit beS übertebenben Ehegatten ge»

nügen. ®enn bie anteilsberecbtigten SiMömmlinge nehmen an ber

© errfd;aft beS ©ofeS nicht te il unb treten in ihrer ©ebeutung biuter ber bes übertebenben Ehegatten erbebltd) p r ü tf . ES toäre auch offenbar u n b illig unb toürbe bem ®eifte unb Btoecf beS © Erbhof® , fcbtoerlicb entfpreeben, toenn man einer ©efiignng bie Erbbofeigen»

febaft bertoeigern tooHte, toeil ettoa eines bon gehn anteilSberecb»

tigten Ä inbern infolge eines g e b ttritts feine E brb arleit ober toegen eines UnglüdSfaltS bie ©etoirtfcbaftungSfähigleit berloren hätte (bgl. meinen .Komm., ©. 390; E a m m e r e r : ® © o t3 - 34, 72;

a. 21.: S B ö b r m a n n ©. 97).

9©in©. D r. © 0 g c IS , © erltn.

g u 6. ® er erfte Steil tcS ScitfaigeS ift gtocifetloS richtig. ®er Unterhalt Iann grunbfäblid) n u r auf bem ©ofe berlangt toerben.

E in jebergeit freies SBeggugSrecbt ber Stttenteiler toiberfpriebt bie»

fern ©unbfab. Es ift tn ber © fpr. unb ben ErtäuterungSbücbern allgemein anerlannt, baß eS bem ©efeig n u r entfpreeben Iann, toenn ben Stttenteitern ein SBeggugSrecbt lebigltd) fü r ben g a lt ein»

geräumt toirb, baß ihnen ein längeres ©erbteiben auf bem ©ofe aus toiebtigen ®rünben nicht mehr gugemutei toerben Iann. — g u m gtoeiten S eil bes SeitfabeS ftebe bie Stnm. gur borftehenben Entfcb. — ® er ©intoetS auf baS ©abSl®©®©- erfebeint p r r t min»

beftert bebenilid). 35ie gortgeltung foteber ©eft. — gemeint ift ber Strt. 43 — , bie unter gang anberen ©orauSfetgungen erlaffen mur»

ben, unter ber ©errfebaft bes ©Erbhof®, muß toobt berneint toer»

ben. 3ubem t r if ft biefer Strittet ja eben ©eft. n u r fü r ben gaE, baß bertraatid) nichts anbereS bercinbart ift.

© otar © dg t e d , © ta rlt © ra fin g b. ©tünchen.

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2570

Üiecfitfptedjung

§§ 4, 9, 11 B e r u f g b e a m t ® . g e t r o f f e n e n «Kagnagmen int o r b e n t l i d j e n Dtedjtgwege i f t a u g g e f ä j l o f f e n . S i e B u l ä f f i g * f e i t beg 9t ed)tgwegeg Wi r b aueg niegt burd) bie © r g e b u n g e in e r ©c g a b e n g e r f a g i l a g e wegen Sl mt gpf l i egt Be r l eg un g aug

§ 839 B ® B . begr ünbet .

®er £1. bat aß ©tabtamfmann in ben Sienften ber Bekl. ge*

ftanben unb ift aug Slniag einer ®egirncrkrankung toegen banernber

©ienftunfägigkeü in ben 9tugeftanb Berfegt toorben.

®er preug. «OlinSpräf. gat bitrci) ©riag feftgeftettt, baß auf ben

£1. bie Boraugfegungen beg § 4 Berufgbeamt®. gutreffen. ®emgemäg bat bie Bekl. bie Berforgunggbesüge beg £1. auf ®runb beg § 9 Stbf.5 Berufgbeamt®. i. Verb. m. §§ 8, 9 StBf. .1—4 unb 11 a. a. 0 . gerabgefegt.

®er £1. galt biefe fürgungen für redjtgwibrig, weil ber '©riag beg preug. SOiinfpräf. auf unsutreffenbe Slngaben ber Bekl. über an*

geblidje Verfehlungen beg £1. surücksufügren fei. ®aber forbert er Weitergin unter bem ®efidjt§punkte beg ©egabengerfatjeg Gablung beg Botten Stugegelbbetrageg unb bie g-eftftettung, bag bie Bekl. nid)t berechtigt fei, ba§ 9i»I;egei)alt unter §intoei§ auf § 4 Berufgbeamt®.

gu kürgeit unb bafj fie ben ©cgaben ju erfetjen habe, ber ii)m infolge Stufftettung unjutreffenber Behauptungen burcb bie £ürgung feiner Verforgunggbegüge unb feine gern. §§ 8, 9 Berufgbeamt®. erfolgte

©ntlaffung aug bem BeamtenBergältnig entftanben fei unb rtod) ent*

fteben könne.

®ag für biefen Slntrag nadjgefudjte Strmenredjt §at bag £©.

bertoeigert. ®ie gegen biefen S3efcf)l. eingelegte BefäjW. ift nicht be*

grünbet.

Soweit ber £ 1 eine Kadjptüfung ber »on bem preug. «Kin«Präf.

auf ®runb ber §§ 4, 9, 11 Berufgbeamt®. i. b. fjaff. beg ®ef. 0. 22. ©ept. 1933 (3t®S3I. I, 655) getroffenen «Kagnagmen begehrt, ift bet orbentlidje tttedjtgweg gern. § 7 Slbf. 1 a. a. D. augbrücklid) aug*

gefcfjloffert. ®a bie Keufeftfegung ber fRuIjege^altSbegüge beg £1. lebig*

lieg eine gefeplidje ffolge biefer im orbentlidjen Stedjtgweg nidjt nadj*

prüfbaren Verwaititnggmagnagme ift (§ 11 a. a. £>.), Wirb ber Sin*

fprueb beg £1. aud) nicht im §in b lid t auf Strt. 129 mVerf. bem orbentlicben Kecgigwcg gugärtglici). ®a§ £®. bat aber auch mfowett gutreffenb bie guläffigkeit beg gtecgtgwegg Berneint, aß ber £1. feinen Slnfprucg unter bem ®eficgtgpunkte beS ©egabengerfageg wegen Ver*

legung einer igm gegenüber obliegenben Slmtgpfticgt gerguleiten fudjt (SIrt. 131 atSßerf., § 839 B ® B ., § 13 ©V©.). Sft für einen Slnfprud) ber orbentlidje Kedjtgmeg auSgefcfjloffen, fo wirb naib ber ftänbigen 9tfpr. beg 9t® . bie Sutäffigkeit beg Stecbtgwegg nicht babureg be*

grünbet, bag ber £1. bie gorberung in ®eftalt eineg ©egabengetfag*

anfpruegg Wegen unerlaubter Iganbtung geltenb gu madjen Berfudjt (9t®. 103, 134; 1 0 5 ,3 g 1) ; 113, 131). ©g kommt nicht barauf an, ob ber £1. aß £lagegrunblage ben §839 B ® B . erwähnt. Vielmehr ift für einen im orbentlidjen 9tedjtgweg Berfolgbaren ©ebabengerfag*

anfprueg nur 9taum, Wenn tatfäcgiidje Unterlagen Borgetragen werben, aug benen auf eine SlmtgpflidjtBerlegung gefcgloffen werben könnte (SR®, b. 27. Stpril 1934, I I I 310/332)). ®ag ift b i« jeboeg bcr galt. ®aburib, baff ber £1. Beamten ber Bekl. jum Vorwurf maegt, fie hätten bem preufj. «Kintpräf. ju Unrecht eine «Mitteilung über an*

geblidje Verfehlungen beg £1. ¿«kommen laffen, w ill er im Ergebnis lebiglicg eine «Nachprüfung beg ©rmeffeng ber guftänbigen Verwaltung?*

begörbe bei ber Slnwenbung beg Berufgbeamt®. ergielen. ©r erftrebt ingbef. eine ©ntfd). bariiber, inwiefern bie «Kagnagme beg preug.

«Kintpräf. bureg einen angeblichen Beridjt ber 93ekl. über ben £1.

beeinflußt gewefen ift. g ü t eine folcge «Nachprüfung finb bie orbent*

liegen ©eriegte jeboeg niegt berufen (Ogi. 9t®. 143, 883)). ®ie be*

abfiegtigte gtedjtgBerfoigung bietet bager ginficgtlicg biefeg Slntrageg keine binreiegenbe Slugficgt auf ©rfolg (§ 114 gißD.).

(£®., 11. 3io©en., 33efd)l. B. 17. Slug. 1934, 11 W 5956/34.)

©ingef. Bon £©9t. B. «8o n i « , «Potgbam.

*

3 . § 5 Sl rmSt nW®.; § 81 ® £ ® . » e f e g t ä n i u n g beg 9t ed| t g ber P a r t e i e n , fieg über S l r m e n a n W a l t g i o f t e n sunt 9 t a d ) t e i l ber © t a a t g l a f f e j u Bergteicgen. t )

®urcg Urt. beg £®. ift bie 33ekt. Berurteitt worben, au bie £1.

912 3U I su sagten unb ferner feftgeftellt worben, ba§ fie sum ©rfag i) gsjB. 1922, 1578. 2 * *) 3 SS. 1934, 1907. 3 *) 3355. 1934, 421.

3u 2. ®ie ©ntfeg. ift unbebingt s« begrüben. «Otan barf fie a ß ein ©tück « R e c g t S e n t W i c k l u n g beseiegnen. ®ag £ ® . fdjlagt bamit eine erfte Srefcge in bie Sluffaffung, baß bie «Parteien ftd) über Slrmenanwaltgkoften naeg igrem «Belieben Bergleidjen können, auch wenn f i e biefelben gar niegt aufgemenbet gaben unb berettg eine geridjtlidje ©ntfeg. Borliegt, auf ®runb beren bem SlrmSInw.

ber einen «Partei ein ©rftattungganfprud) aug § 124 3fßO. _ gegen bie artbete ga rte t crtuac^jen ift, bet fcinetfeit§ nun tmebet infolge gaglung burd) bie ©taatgkaffe auf biefe übergegangen ift.

«Kan fragt fid) in foidjem gälte bodj ogne weitereg: kann

(fjuriftifege SBodjenfcgrift beg weiteren etwa noeg entftegenben ©cgabeitg Berpflicgtet fei. ®ie

£often finb im SSergältitig Bon 1/ i0 (£1.) su 9/ 10 (S3ekl.) »erteilt Worben.

®araufgin gat bie ©taatgkaffe nadg ©rftattung ber £ofieit an ben SlrmSInw. ber £1. bie 33ekl. wegen biefer £often anteilig in Sin*

fprudj genommen. ®ie S3ekl., bie fid) auf einen fpäter gefdjloffeneu geridjtlidjen S3ergleid) beruft, wenbet fieg s» Unrecgt gegen biefe Qnanfprudjnagme.

¿war weift bie 93ekl. sutreffenb barauf gin, baff bie Slrmen*

anwaltgkoften aueg bureg ben Übergang auf bie ©taatgkaffe igre*

©garakterg aß a u g e r g e r i c g t l i d j er £often nidgt entkleibet wer*

ben unb baff bemsufolge bie «Parteien fid) über biefe £oftenentfcgeibung m it S B i r k u n g g e g e n ü b e r b e r © t a a t g k a f f e Bergleidjen können, fo lanqe nur bie £oftenentfdjeibuug niegt in 9ted)tgkraft er*

maegfen ift (grunbfäglicge ©ntfeg. beg ©enatg 20 W 12 230/30 oom 12. 3an. 1931 unb 20 W 3106/31 0. 30. «Kars 1931 bei ® a e b e k e ,

£oftenrecgtfpr. K r. 170, 171).

®ag S®. gat aueg feine ber angefoegtenen ©ntfd). sugrunoe tiegenbe Sluffaffung, aß ob biefem S3erfügunggredgt ber «Parteien § 81

@£©., ber eine Stbanberung einer geriegtlidgen ©ntfeg. liu r burd) anberweite g e r i d j t l i i g e ©ntfeg. gulaffc, entgegenftege, in feinet

©teKungnagme s«r SSefcgwerbe niegt megr aufreegt ergalten, ba biefe SJorfdjrift in ber ®at nur für bie © e r i c g t g k o f t e n gilt.

©leicgwogl ift bie öefegmerbe unbegrünbet. ®er ißergleicg, ben bie «Parteien naeg ber Segauptung ber S3ekl. noeg Bor «Recgtgkraft beg Urt. augergerigtlicg gefdjloffen gaben, gegt bagin, bag bie Söekl. an bie £1. sum Sluggleicg aEer Stnfprüge irgenbweldjer Strt 700 X » unb benjenigen ®eil bet gegnerifegen Slnwaltgkofteu sagte, ber mdjt Bon ber ©taatgkaffe erftattet Würbe, Wägrenb im übrigen bie £o|ten gegeneinanber aufgegoben würben. ®ag £®. ijält in feiner jegigen Stellungnahme biefe Sereiitbarnng, foweit fie bie £oftenerftattung betrifft, für niegtig, weil fie offenfidjttidj bewugt auf £often beä

©taateg getroffen fei unb beggalb gegen bie guten ©itten oerftofje.

®iefen Erwägungen beg £®. ift im wefentlicgen beisutreten. ®ag

£©. ftügt fid) babei auf bie oben fegon angeführte grunbfäglicge

©ntfeg. beg ©enatg ». 12. San. 1931, in welcger bereits sum äug*

brudt gebracht worben ift, bafj bie SBirkfamkeit einer berartigen S>er*

einbarnng über bie Slrmenanwaltgkoften ber ©taatgkaffe gegenüber bann einer a n b e r e n Beurteilung unterliegen könne, wenn fie nur in ber Slöficgt, ber ©taatgkaffe igren ©rftattungganfprud) su negmen,

getroffen ift. r

Kun lägt swar ber Bortiegenbe Bergleicg eine berarttge Slo*

f i eg t niegt erkennen, Wog! aber ergibt er einbeutig, bafj bie «Parteien gerate biefe £oftenrege!ung, bie trog grunbfägticger Slufgebung ber

£often gegeneinanber ber £1. bie Botte ©rftattung igrer Stnwaltg' Sofien fiegern fottte, im Botten B e w u f j t f e i n ber ®atfadje getroffen gaben, eine berartige 91egetung nur unter Slugnugung ber SBirkungeit beg Sirmenrecgtg für bie n id ) t a t me «Partei ersielen su können- SBägrenb ber gefamte ©treitwert bet Verurteilung ber Bekl.

1400 3tM betrug, gat bie SBekl. fieg im Vergteig gur Saglung W1 nur nod) 700 SUM Berpflicgtet. SBenn bei biefer ©acglage in SW' weidjung Bon bem Urt. eine Slufgebung ber £often gegeneinanber Bereiitbart worben ift, fo würbe ber bamit fü r ben SlrmSInw. ber

£1. unb fomit gugteieg für bie ©taatgkaffe nerbunbene Verluft &eä Slnfprucgg auf ©rftattung ber Slrmenanwaltgkoften keinen Slitlap Su irgenbwelcgen «Beanftanbungen geben. ®enn gier könnte Bon einer S l u g n u g u n g beg Sirmenredjtg g« Saften ber ©taatgkaffe webet objektiB nod) fubjektio gefproeben werben, ©ine folge oergleicggwetio

«Regelung Würbe ber objektiben ©acglage angetneffen fein, womit noep keinegwegg sum Slugbruck gebraegt werben fott, ba§ bie «Parteien « ber £ofteitregeIuitg nun unbebingt entfpredjeub ber Kegelung tn »er

^auptfaege Berfagren mügten. § ie r gegt febo^ ber auggefproegene

«¡Bitte ber «Parteien bagin, ber £1. igre Botten Slnwattggebügren 311 ftdjerit, bereu ©rftattung m ithin nur burd) bie S9ekl. in c3'raÖ kommen könnte. SBentt bie «Parteien fieg babei ben Umftanb äunll|

gemaegt gaben, bag ein ergeblidjer Seit biefer £often Bon ber ©taato' kaffe bereitg getragen bgm. nod) gu tragen fei, unb im SSewugtfeii beffen bie Bekl. alg ni egt a r m e «Partei Bon igrer ©rftattungs*

pflidjt gleidjfam e n t l a f t e t gaben, fo gegt eine folcge Sßerfüguiig über bie ®rengen ber Befugniffe gtitaug, bie febenfattg naeg geutigfm geläuterten Dlecgtgempfinben bem eingelnen gu £aften ber Stttgeme'11' eg wirklich redjteng fein, bag bie «Parteien ogne^ 9iiickfiigt auf einen berartigen Diedjtgerwerb bureg. bie ©taatgkaffe eine £ ° ttcl regelung treffen aud) über foldj.e £often, bie fie im ©runbe 8 nommen gar nidftg angegeit, bie fie gwat feguiben, bie ignen ao geftunbet, in ben meiften gälten fogar enbgültig geftunbet fntb, 0 alfo Slufwenbungett fü r ben «ßrogeß fü r f i e überhaupt nidjt oa [teilen unb beggalb Weber in igre £oflenberedjnung nod) tu Wre Kalkulationen gineingegören. _

©ewig, juriftifd)*konftruktiü ift babei alieg in örbitung-

©taatgkaffe erwirbt, ben Slnfprucg beg SlrmenanWaltg, alfo einer Slnfprucg auf gaglung a u g e r g e r i i g t l i d j e r Soften, unb fie 3 w irbt ign fo, wie er bem SlrmSInw. guftegt, b. g. begaftet iw

63. galjrg. 1934 § eft 41] fRedjtfprecfjung

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hdt äugeftanbett werben kömmt. ©S mag att fid) fdjon Bebenklidj etfdj einen, ben /Parteien überhaupt ein /8erfügungSred|t Begüglic^ bet ärtnenanwaltskojlen, als folget Soften, bie fie fetBft taifäcfjltc^ nicht aufwenben, o h n e SRückf i dj t auf bie © taatskaffe,woi)t aber m it S B i r k u n g g e g e n biefe zuzugefteljen unb bantit biefer fogat einen auf fie Bereits üBergegangenen ©rftattungsanfprud) Z“ nehmen.

Smmertjin wirb biefes SS er f ii git ng §r ecf>t wegen bet Aa tu t bet Armen- amoaltskoften als au&ergeridjtliiher, b. h- immerhin AnWaltSkoften, feen Parteien an fid) nidjt ju Berweljren fein. Sann muß aber biefes ZBetfügungStedjt feine ‘©renzc ba finben, wo otjne j w i n g e n b e , feurd) bie ©adjlage gerechtfertigte ©rünbe ju Saften bet ©taatskaffe unb bamit bet Allgemeinheit in SBaljrljeit nur ein / Bor t e i l e n * Qunften bet e i n e n — m>dj bazu bet nidjt atmen, alfo bem ©taat gegenüber erftattungSfäljigen Partei öerfdfjafft werben foit. ©in foldjeS /ßorgetjen bet /Parteien Berträgt fic£> nic£)t m it bet nationaifoäiaiiftifdjen Stuffaffung Bon bet Uuterorbuung bes einzelnen unter baS SBohl beS

©anzen unb bebeutet in ZSaljrljeit eine bem ZRedjtSempfinben wiber- fV>recf)enbe A u S i t u g u n g eines an fid) befteijenben formalen 9ied)tS.

Einer foidjeit ZBerfüguttg muff baljer bie ZRedjtSorbnnng ihre An­

erkennung jutn minbeften in ber /¡Seife Berfagen, bafj fie im S3er- hältnis zur ©taatskaffe keine /¡Birkungen auSlöfen unb ben für fie Bereits entftanbenen ©rftattungsanfprud) nicht zum ©rlöfchen Bringen kann.

Qnfoweit berläfit baljer ber Senat feinen Bisherigen — in ber /Prapis im übrigen nod) niemals ju r Anwerbung gelangten

©tanbpunkt, bafj nur Bei auSgefprodjener 916 f i cf) t ber ©djäbigung feer ©taatskaffe eine berartige 31egelung nid)t anerkannt werben kann.

Es genügt unter Umffanben Bereits baS / B e w u f j t f e i n , ju £a|ten feer ©taatskaffe ju haubein.

(&©., 20. SibSen., /Befehl. B. 26. ©ept. 1934, 20 W 6755/34.)

$

$ii?felborf

S. §§ 2, 3 A b g e l t E r W/ B D . B. 24. D ! t . 1923 ■ (SR®SSI. I, 1010). S aS o r b e n t l i d j e ® e r i d ) t f)at j u p r ü f e n , ob fid ) feer A n f p r u d j gegen ei ne f ü r /Rechnung beS/ReidjS ha nbet nbe

© t e i l e ric h te t,' p i e t B o n i ft bi e S I nWe n b b a r i e i t ber 5BD. über»

ha u p t abhä ng i g.

®a3 SSerfahren ift gunäc^ft bitrcf) ben /Befd)!. b. 25. gebt. 1929 auf Slntrag beS SSekl. gern. §§ 2 unb 3 AbgeltErweitSSD. B.

24. ß k t. 1923 (/R©931. I, 1010) auSgefegt Worben, ferner noch butd) feen /Befehl. ö. 7. g u n i 1932 auf Slntrag beS /Reichs gern. § 2 ber*

Selben ZBD., nad)bem ber ZRg/K. ben Klageanfprud) als unter § 1 Abf. 1 ber SSO. fallenb bezeichnet hatte.

®ie f l . h«t Slufhebung ber beiben AuSfegungSbefdjlüife Be*

antragt, ba bie gefeglidjen ZBorauSfegungen für bie AuSfegung nidjt Borlagen. Siefem Slntrage .hat ber SSekl. wibetfprod)en; er hat gel*

tenb gemacht, baS hier in Siebe fteljenbe Sarlegn habe zur Stlgung einer ©djitlb aitS einem SBedjfetkrebit bienen füllen, ber Bet ber

^reufjifdjen ©eehanblung „zur 8«hlung ber reidjSgefeglidjen Kriegs*

familienunterftügitng" aufgenommen Worben fei.

/Radj § 1 Slbf. 1 © a | 1 ABgeltErweit/BD. ift ber ZRedjtSWeg für Anfprüdje, bie auS ber Kriegswirtschaft ober ber KriegSOerwaltung herrühren, auSgefdjloffen, wenn fie ficf) gegen baS /Reich ober gegen eine ©teile richten, b ie f ü r / Rechnung beS /Reichs ha«bctt.

8ied)tsftreitigkeiten, in betten ein unter § 1 faltenber Slnfprudj gel*

‘ enb gemacht wirb, finb nach § 2 ber ZBD. auf Slntrag beS /Reichs allen/RedjtSmängeln. Seren einfdjneibenbfter ift, bafj B o r / R e c h t s ­ k r a f t ber Koftenentfdjeibung audj ber Slnfpruch beS Arm Anw.

>tod) i n b e r © d ) We b e ift, auflöfettb Bebingt burch ben SBegfalt feiefer (gntfdj. S om it muff alfo bie ©taatskaffe gleichfalls gewärtig fein, ihren Slnfpruch wieber zu uerlieren. Srogbem ift bie ZRedjtS*

Teilung ber ©taatskaffe bod) Stärker als eine Blofje S t n w a r t * f d j a f t . eine r foldjen gegenüber Braud)ten bie /Parteien in ihrer foftenregelung allerbingS keine /Rückfidjt ju nehmen. Sie Staats*

«affe ift aber Bereits ® l ä u6i g e r i n geworben. /Kag man nun fetbft g u u n g u n f i e t t ber ©taat3fta(fe ben öon Naumburg (3333. 1934, 1679) unb P011 © a e b e k e in ber Anm. bazu Bet­

retenen ©tanbpunkt einnehmen, bafj bie ©taatskaffe biefen An*

ibtud) erft n a d ) /Rechtskraft ber' Koftenentfcheibung g e l t e n b m achen barf, fo änbert baS an fid) an ihrem ( S l ä u B i g e r r e c h t

«idhts. S i e fe rn gegenüber kann aber in ber Sat ein fdjranken- [ DfeS SBerfügnngSrecht ber /Parteien nicht anerkannt Werben. Senn fear Staat ift ©laubiger beSWcgen, Weil er m it /K itte ln ber S i l l * S e m e i n h e i t jugunRert eines e i n z e l n e n eingefprungen ift. SBie

«°mmt bann aber biefe felbe /Partei bazu, ftch m it ber ®egettsartei 1tt, eine /BeteinBarung etnzulaffen, bie fid) ber ©taatskaffe unb ba*

mü wieber ber Allgemeinheit gegenüber nachteilig ausw irkt?!

Sod) kann hier bei ber Befteljenben /Rechtslage Wohl nur ber

¡ p e f e k g e b e r rabikale Abhilfe fdjaffen. S ie SRe c h t f p r e c h u u g

««nn (ich nur barauf Befdjränken, baS S8erfügungSred)t bann ein*

Sübämmen, wenn feine fdjrankenlofe AuSttu|itng ber oBjekttBen Sachlage in keiner /¡Seife mehr angemeffen ift, baS S j e w u f j t f e i n bar /Parteien zeigt, hier auf bent SRüdten beS Staates ihren eigenen

Sübämmen, wenn feine fdjrankenlofe AuSttu|itng ber oBjekttBen Sachlage in keiner /¡Seife mehr angemeffen ift, baS S j e w u f j t f e i n bar /Parteien zeigt, hier auf bent SRüdten beS Staates ihren eigenen

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