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H e n ry L effm ann, Direkte und indirekte Verfahren zur elektrischen Peinigung von Wasser. Vf. berichtet über Verff., die er selbst kennen gelernt und ausprobiert hat. E r unterscheidet zwei Gruppen, nämlich solche, die auf Beseitigung mine­

ralischer Verunreinigungen, u. solche, die auf Beseitigung von Bakterien gerichtet sind. Zu den ersteren (direkten) gehört z. B, ein Verf., bei dem Aluminiumclektroden verwendet werden. . Durch den Strom bildet sich Aluminiumhydroxyd, das die schwebenden Stoffe umhüllt, so daß das W. leicht filtrierbar wird. Das Filtrat enthält aber Ammoniumsalze und Nitrate. W ährend er den direkten Methoden allgemein nicht sehr viel Vertrauen schenkt, hält er von den indirekten, bei denen der elektrische Strom zur Erzeugung eines desinfizierenden Stoffes gebraucht wird, mehr, insbesondere von denen, die Ozon erzeugen. Von den Vorrichtungen, die zur Herst. von Oa dienen, empfiehlt er das Systems Vo s m a e r s, der als Dielektrikum für die stille Entladung trockne Luft verwendet. Die Entladung geht über dünne Metallstreifen, auf denen einer Säge ähnliche Zähne angebracht sind, gegen Metall­

rohre. Vf. herichtot noch näher über hier nicht wiederzugebende Einzelheiten technischer Natur und belegt die Wrkg. des Verf. zahlenmäßig. (Journ. Franklin

Inst. 144. 205—16. Sept. [11/4.].) Me o s s e r.

B e rn ard H. Sm ith, Ameisensäure als Konservierungsmittel. Vf. berichtet über Verss., durch welche einerseits die Wirksamkeit der Ameisensäure als antiseptisches Agens geprüft u. andererseits festgestellt werden sollte, welche der gebräuchlichen Proben für den Nachweis von Ameisensäure in Nahrungsmitteln am geeignetsten ist.

Verss. mit gedämpften Tomaten zeigten, daß Ameisensäure nur bei Anwendung größerer Mengen ein wirksames Konservierungsmittel ist. Die antiseptische W irkung der Ameisensäure ist aber bedeutend geringer, als die der Benzoesäure und der Salicylsäure. Salicylsäure erwies sich wider Erwarten für die Konser­

vierung von Tomaten im Vergleich mit Benzoesäure als wenig wirksam. Bei anderen Nahrungsmitteln ist wahrscheinlich das Gegenteil der F all, da die Wirksamkeit von Konservierungsmitteln weitgehend von der Art der zu konservierenden Prodd.

abhängig ist. Für Tomaten, die in konserviertem Zustande in den Handel gebracht werden, wird gewöhnlich ein Zusatz von 0,1% Natriumbenzoat für ausreichend angesehen, um eine Fermentation zu verhindern. Um mit Ameisensäure gleiche Resultate zu erzielen, würde wahrscheinlich ein Zusatz von 0,3—0,5% erforder­

lich sein.

Die Abscheidung der Ameisensäure aus Nahrungsmitteln geschieht am besten durch Dest. mit Wasserdampf nach dem Ansäuern mit (von flüchtigen SS. freier) Phosphorsäure. Da Ameisensäure nur langsam übergeht, muß die Menge des Destillats ungefähr 3—5-roal so groß sein, als die der Probe. F ü r den qualitativen Nachweis von Ameisensäure eignet sich am besten die Eisenchloridprobe, deren Nachteil darin besteht, daß die Acetate dieselbe Fäibung hervorrufen wie Formate.

Die Eigenschaft des Formats, in konz. A. uni. zu sein, während das Acetat 1. ist, ermöglicht es, zwischen Ameisen- und Essigsäure zu unterscheiden. Die Ausfüh­

rung der Probe geschieht in folgender W eise: Das Destillat von 100 g der Probe wird mit NHa neutralisiert, auf 3—5 ccm eingedampft und in einem Reagensglase mit 3—6 Tropfen I0°/Oig. FeC)a-Lsg. versetzt. Bei Ggw. von Ammoniumformat oder -acetat tritt dann die charakteristische Rotfärbung ein. Nun werden für jeden ccm der Lsg. 5 ccm 95°/oig. A. zugesetzt und geschüttelt. Bildet sich ein Nd., so ist Ameisensäure zugegen. Ist nur Ameisensäure vorhanden, so wird die über­

stehende Fl., nachdem sich der Nd. abgesetzt hat, farblos. Ist nur Essigsäure an­

wesend, so entsteht kein Nd., und die Färbung bleibt bestehen, nimmt aber infolge der Verdünnung an Intensität etwas ah. Benzoesäure- gibt mit FeCla einen Nd., der sich in A. löst. Sind Sulfite zugegen, so müssen diese vor dem Zusatz der FeClj-Lsg. durch absol. A. ausgefällt werden. Unter gewöhnlichen Bedingungen sind 0,05 g Ameisensäure leicht nachweisbar. Durch die Ggw. von Acetat wird die Genauigkeit beeinträchtigt, doch noch nicht merkbar, wenn beide SS. in gleichen Mengen zugegen Bind. W enn, wie bei der Dest. Essig enthaltender Nahrungs­

mittel, größere Mengen Essigsäure zugegen sind, so muß der Überschuß der Essig­

säure entfernt werden. Dies kann unter Benutzung der Tatsache, daß bei der Neutralisation von Fettsäuregemischen die niedrigeren Fettsäuren zuerst gebunden werden, geschehen. Das Destillat von 100 g der Probe versetzt man mit 3—8 ccm oder so viel NaOH, daß die wahrscheinlich vorhandene Menge Ameisensäure neu­

tralisiert wird. Dann dampft man über freier Flamme auf ca. 15 ccm und schließ­

lich auf dem Wasserbade zur Trockene ein. Den Rückstand nimmt man in 3 ccm W . auf u. prüft in der früher angegebenen Weise auf Ameisensäure. Erst wenn nach 1-stünd. Stehen kein Nd. entstanden ist, wird die Probe als negativ ange­

sehen. Da Natriumacetat in alkoholhaltigem W. schwerer 1. ist, als Ammonium­

acetat, muß sowohl ein Überschuß au FeCla, als auch eine Vergrößerung der Alkoholkonzentration vermieden werden. Die Resultate sind bessere, wenn frisch bereitetes Eisenchlorid verwendet wird.

Bei der quantitativen Best. der Ameisensäure gibt die Methode von Sp a r k e

(Ztschr. f. anal. Ch. 3 9 . 105; C. 1 9 0 0 . I. 1141) auch bei Ggw. kleiner Mengen be­

friedigende Resultate. Die Ggw. größerer Mengen SO, wirkt störend. Sie können ohne merklichen Verlust an Ameisensäure dadurch entfernt werden, daß man das Destillat mit NaOH neutralisiert, 1 ccm Essigsäure zusetzt u. zum Sieden erhitzt, bis die freie Essigsäure vollkommen entfernt ist. (Journ. Americ. Chem. Soc. 2 9 . 1236—41. Aug. U. S. Dep. of Agr. Bureau of Chemistry Boston. Lab.) Al e x a n d e r, H. C. S h erm an und J. E d w in S in c la ir, Bas Gleichgewicht der säuren- und basenbildende Elemente in Nahrungsmitteln. Kurze Mitteilung einer Berechnung des Gehalts an basen- u. säurebildenden Elementen in den Nahrungsmitteln unter Zu­

grundelegung von 100 Kalorien als Einheit an Stelle von 100 g. (Journ. of Biol.

Chem. 3. 307—9. Sept. 19/6. Columbia Univ. HAVEMEYER-Lab.) Br a h m. A. B ehre, Erfahrungen bei der Milch- und Buttexkontrolle im Jahre 1906. Die untersuchten Milchproben w erden nach verschiedenen G esichtspunkten zusammen­

gestellt, u n te r anderem nach ihrem F ettg e h alt und ihrem Säuregrad, und die dabei sich ergebenden V erhältnisse näher besprochen. Von den B utterproben entsprach eine ganze Reihe hinsichtlich ihres W .- und NaCl-G ehaltes nicht den Vorschriften der V erordnung vom 1/3. 1902. L a n d butter (270 Proben) ergab zum eist eine REiCHERT-MEiSSLsehe Zahl zwischen 26 und 30, nur 4 Proben besaßen eine solche unter 24, zeigten aber im übrigen norm ale W erte für dieV Z. u. die POLENSKEsche

Zahl. (Milchwirtschaftl. Zentralblatt 3. 405—15. Sept. [7/G.] Chemnitz. Chem Unters.-

Amt d. Stadt.) Rü h l e.

E. V. B e h rin g , Kuhmilchkonservierung. Die Temperaturgrenze, bei welcher eine gesundheitsschädigende Milchveränderung in Kälberernährungsverss. noch nicht bemerkbar war, lag bei 75°, falls bei diesem Erhitzuugegrade die Milch nicht länger als 30 Min. belassen wurde, und unter der Voraussetzung, daß es sich um frisch gemolkene, reinlich gewonnene Milch von gesunden Kühen handelt. Verlängerte Erhitzung von 75° und wiederholte Einw. dieser Temperatur ist für frische Milch ebenso schädlich, wie kurzdauernde Einw. viel höherer Temperaturen, und in gleichem Sinne wird die Milchschädigung bei 30 Min. langem Erhitzen beeinflußt durch bakterielle Milchveränderungen. In der erhitzten Milch ist bis auf einen minimalen Rest das Albumin denaturiert u. in solche Körper umgewandelt, welche, gleich den Albumosen, in die Caseinfällung übergehen, außerdem hat der Gehalt an KüHNEschem Pepton zugenommen. Die Verteilung der Aschebestandteile wird ebenfalls durch Erhitzen verändert. Es scheint dabei eine Denaturierung von organischen Verbb. der Erdalkalien und des Eisens vor sich zu gehen. In der genuinen Milch sind dieselben kolloidal gel. uud gehen bei der Caseinfällung nur insoweit in das Filtrat über, als sie an das Albumin gebunden sind, während sie in der erhitzten Milch sich zum Teil in wahrer Lsg. befinden und deswegen das Gewicht der von vornherein in wahrer Lsg. in der Milch vorhandenen Kalium- u.

Natriumsalze beträchtlich vermehren. Vf. nimmt nun an, daß die gewehshildende K raft der Milch im engsten Zusammenhang steht mit dem an Eiweißkörper ge­

bundenen Fe u. CaO, vielleicht auch mit organischen Phosphor- u. Schwefelverbb.

Zur Milchkonservierung empfiehlt Vf. das Sufonin (S. 1184). Durch Wieder­

gabe eines Gutachtens in einer Strafsache wegen Vergehens gegen das Nahrungs­

mittelgesetz kennzeichnet Vf. seinen Standpunkt in der Frage der Verwendung des Formaldehyds für die Milchkonservierung. Vf. hält den Formaldehydzusatz inner­

halb der von ihm vorgeschlageneu Grenzen für völlig harmlos. Dabei müssen für die Formaldehydmilch, die zur Ernährung menschlicher Individuen bestimmt ist, folgende Forderungen gestellt werden: 1. Es müßte der Deklarationszwang eiu-geführt werden. 2. Es müßte die Höchstgrenze des Formaldehydzusatzes gesetzlich festgesetzt sein. 3. Die Erlaubnis zur Herst. von Formaldehydmilch müßte gebunden sein an gesetzlich vorgeschriebene Molkereieinrichtungen, deren tadellose Beschaffen­

heit durch sachverständige Kontrollbeamte fortdauernd beaufsichtigt wird. Vf. hält ferner die Besteuerung des Formaldehydzusatzes, bzw. die Erwerbung einer Kon­

zession dazu, für empfehlenswert. (Behringwerk-Mittlgg. 2. 23— 38. Marburg.) Pr o s k a u e r. A rtu r L uerssen, Die Unbrauchbarkeit der Citronensäure zur Desinfektion der Milch. Die „Citronenmilch“, eine künstliche Abart der gequirlten und gesüßten Sauermilch, wird als alkoholfreies Getränk jetzt wieder vielfach verwendet. Man nimmt dabei an, daß die Citronensäure etwa in der Milch enthaltene Krankheits­

keime abzutöten vermag. Verss., die Vf. zuerst mit Choleravibrionen ausführte, er­

gaben, daß die größere Resistens dieser Organismen in der Citronenmilch gegen­

über der in gleichstarker Citronenlimonade auf den Einschluß der Vibrionen in die Käsegerinnsel zurückzuführen sei, wodurch sie vor dem in der Molke befindlichen Überschuß an Citronensäure geschützt werden. Auch die ungleichmäßige Be­

schaffenheit der Gerinnsel beeinflußt die Resultate der Desinfektion. Ähnlich wie mit Choleravibrionen fielen die Verss. mit Diphtherie- und Disenteriebazillen aus.

Zusammengefaßt ergeben demnach die Verss., daß die für die Milch in Betracht kommenden Krankheitskeime durch Säuerung der Milch mit der gebräuchlichen Menge Citronensäure nur sehr langsam abgetötet werden, selbst der am meisten

empfindliche Choleravibrio so langsam u. unsicher, daß die Citronensäure zur Des­

infektion der Milch in keinem Falle empfohlen werden kann — im Gegensatz zu ihrer gelegentlichen Brauchbarkeit für die Triukwasserdesinfektion, (Deutsche Med.

Presse 11. 139—41. 20/9. Königsberg. Hyg. Inst.) Pr oSK Aü e r.

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