• Nie Znaleziono Wyników

K a rl D ie te ric h , Die Analyse des Bienenwachses in seinen verschiedenen E n t­

stehungsstadien und über das Bienenharz (Propolis). Vf. hat die verschiedenen Stadien des Bienenwachses von ganz frischem Bau ohne Brut an bis zu 5 Jahre altem Bau verfolgt und die analytischen Unterschiede in dem daraus gewonnenen Wachs festgestellt. Es konnten an der S Z , EZ. und VZ. nur ganz geringe Unter­

schiede festgestellt werden. Der F. zeigt Unterschiede nach der Richtung, daß das Wachs aus einem ganz frischen Bau den höchsten, das Wachs aus einem alten

Bau den niedrigsten P. hat. Es waren Unterschiede bis 3° vorhanden. Ebenso ist die D. bei dem Wachs aus altem Bau am kleinsten, aus frischem Bau hingegen am größten. Die Farbe der Baue ist je nach dem Alter weiß bis dunkelbraun. Ein sehr dunkel gefärbtes Wachs mit niedrigem F. u. D. weist also auf die Verwendung eineB mehrjährigen, ein hell gefärbtes mit hohem F. und D. auf die Verwendung eines jüngeren Baues bei der Wachsgewinnung hin.

Vf. untersuchte auch die von den Imkern verwendeten Kunstwaben. Sie zeigten einen sehr hohen F., sehr geringe D. und, da sie hauptsächlich eine Mischung von Ceresin u. Wachs darBtellen, ganz niedrige VZZ. Bei Wachsanalysen ist auf diese Kunstwaben Rücksicht zu nehmen, bei Verwendung derselben kann von einer eigent­

lichen Verfälschung nicht die Rede sein. Fernerhin wurde das Bienenharz oder Propolis untersucht. Dasselbe verliert bei 100° 5,96% und hiuterläßt 1,91% Asche.

Die Zus. ist folgende: 5,96% flüchtige Bestandteile, 12,94% io Alkohol unlösliche Bestandteile, 64,61% Harz (VZ. 183,39), 16,05% Wachs, Spuren flüchtiger Öle (Ter­

pentinöl etc.) und von Gummi. Das Harz enthält Bestandteile der Koniferenharze und große Mengen aromatischer Bestandteile, die variieren u. von den in der be­

treffenden Gegend vorkommeudeu Pflanzen abhängig sind. (Pharm. Post 40. 639 bis 641. 22/9.; Chem.-Ztg. 31. 987—88. 2/10. Helfenberg.) He id u s c h k a.

C. G erb er, Die Urheber der Koagulation der Milch im Saft des chinesischen Maulbeerbaumes. Bei Verdünnung des Saftes des chinesischen Maulbeerbaumes mit viel destilliertem W. erhält man wenig inaktiven Nd., während die filtrierte Lsg. auf Milch wirkt. Jedoch so schwach, daß das pflanzliche Labferment durch das destillierte W. zerstört zu werden scheint. Zur Klärung dieser Frage ließ Vf.

Nd. und Filtrat gleichzeitig wirken und fand eine Verstärkung der Aktivität, und zwar derart, daß das Labfermeut im Nd., eine aktivierende Substanz in der Lsg.

enthalten sein muß. Das noch schwach wirksame Filtrat läßt Bich durch Fällen nacheinander mit NaCl, MgS04, l% ig . Essigsäure und 8% Essigsäure ganz vom Ferment befreien, während die aktivierende Substanz in Lsg. bleibt. Bringt man die Ndd. mit dem Filtrat zusammen zur Wrkg. auf Milch, so erhält man schnelle Koagulation. Ohne die aktivierende Substanz ist die pflanzliche Diastase außer Stande, größere Mengen Milch zur Gerinnung zu bringen. (C. r. d. l'Acad. des

Sciences 145. 530—32. [16/9.*].) Löß.

R. Chodat, Neue Untersuchungen über die oxydierenden Fermente. 4. (In Ge­

meinschaft mit W. Staub.) D ie S p e z i f i t ä t d e r T y r o s in a s e u n d ih r e W rk g . a u f d ie P ro d d . des E iw e iß a b b a u s . (Forts, von S. 77.) Zu den Verss. diente eine 0,l% ige Tyrosinaseleg., die aus Kartoffelknollen extrahiert und frei von Laccase war, aber Katalase und Invertase enthielt. Versetzt man 2 ccm einer 0,05%igen Tyrosinanhydridlsg. mit 2 ccm obiger Lsg., so färbt sich die Fl. in 2—24 Stunden gelb, schließlich leicht aprikosenfarben, aber niemals rosa, wie eine Vergleichslsg.

von Tyrosin; ein Nachdunkeln über Violett zu schwarz findet nicht statt. Glycyl- tyrosinanhydrid gibt unter den gleichen Bedingungen etwas stärkere Rk., die Fl.

wird schließlich gelbbraun. — Zusätze von ßlykokoll, Alanin oder Leucin, welche an sich mit TyroainaBelsgg. keine Farbrk. geben, verzögern die Wrkg. der Tyro- siuase auf Tyrosin. Fügt man dagegen zu einem Gemenge von Glycyltyrosin- anhydrid und Tyrosinase geringe Mengen der genannten Aminosäuren, so tritt all­

mählich von der Oberfläche her die charakteristische Rosafärbung des Tyrosins ein.

Bei Ggw. von Alanin bleibt die Rk. hier stehen, bei Anwesenheit von Glykokoll geht die Farbe langsam über Veilchenblau und Blaugrün in Blau über, während bei Ggw. von Leucin die ursprüngliche Rosafärbung rasch in intensives Gelbbraun sich verwandelt. Ähnlich werden Lsgg. von Tyrosinanhydrid durch Tyrosinase bei

Ggw. von Glykokoll erst rot, schließlich blau, mit Alanin erst rot, dann grün, mit Leucin sowie mit Phenylalanin olivgrün gefärbt. Mit Hilfe dieser Farbrkk. lassen sich Tyrosin enthaltende cyclische Polypeptide in Verdauungsflüsaigkeiten nack­

weisen, wie an einigen Beispielen (den Prodd. der peptischen und tryptischen Ver­

dauung von Eiereiweiß; Pepton Witte) gezeigt wird. Die von Ha e l a y (Über die Anwendung der Tyrosinase, des Oxydationsenzyms aus Bussüla delica, zum Studium der proteolytischen Enzyme. Paris, 1900) bei verschiedenen Eiweißabbaustöffen be­

obachteten Farberscheinungen erklären sich nunmehr leicht: Sie werden durch die Einw. der Tyrosinase auf tyrosinbaltige Polypeptide bei gleichzeitiger Ggw. von Aminosäuren hervorgerufen.

Phenylalanin reagiert mit Tyrosinase nicht; dagegen werden die 3 Kresöle durch das Enzym oxydiert, am stärksten p-, weniger m- und am schwächsten o- Kresol. Verd. Lsgg. des ersteren färben sich auf Tyrosinasezusatz fast sofort gelb, schließlich unter Trübung gelbbraun, m-Kresol färbt sich unter gleichen Beding­

ungen goldgelb und die o Verbindung rötlichgelb. Das System Hydroperoxyd-Per­

oxydase liefert dagegen mit p-Kresol einen schweren weißen, in W . uni. Körper, m it m-Kresol einen etwas schmutzig-fleisehroten, und mit o-Kresol sehr rasch einen dunkelbraunen Körper. Die Rk. der Tyrosinase mit p-Kresol ist so intensiv und so charakteristisch, daß sie sich besonders gut zum Nachweis des Enzyms eignet.

Die Empfindlichkeit der Rk. wird noch gesteigert, wenn man gleichzeitig eine Aminosäure zusetzt. Die FJ. nimmt dann sehr schnell tief kirschrote Färbung an, welche bei Ggw. von Glykokoll bald über Violett in Ultramarin mit schön roter Fluorescenz übergeht. Phenol verhält sich analog. (Arch. Sc. phys. et nat. Genève

[4] 2 4 . 172—91. 15/8.) Meisenheimer.

F re d e ric k B. P o w e r und F ra n k T utin, Chemische Untersuchung der Lippia scaberrima Sonder (,,Beukess Boss“). Die Pflanze wächst in der Orange River Kolonie in der Nähe von Kroonstad und besitzt eine hervorragend hämostatische, sowie eine leicht tonische und abführende Wrkg. Alkaloide wurden in der Pflanze nicht aufgefunden. Der Tanningehalt betrug 5,5%. 7C00 g der getrockneten Pflanze wurden mit h. A. extrahiert, der Auszug wurde sodann durch Dest. zum größten Teil vom A. befreit und das resultierende dünne, dunkelgrüne, aromatisch riechende Extrakt mit Dampf destilliert. Im Destillationskolben verblieb ein Harz A und eine dunkle Fl. B. In dem Dampfdestillat waren 19 g = 0,25 % eines gelb­

braun gefärbten äth. Öles von aromatischem, campherartigem Geruch, Kp. 220 bis 230°, D 16. 0,9500, [«]D = + 7 ° 36', 11. in 70%ig. A., welches in alkoh. Lsg. durch FeCl„ hellbraun gefärbt wird, und eine geringe Menge freier Ameisen- und Essig­

säure enthalten. Das Harz A (275 g = 3,6%) wurde nacheinander mit Bzn., Ä., Chlf., Essigester und A. extrahiert. Aus dem Benzinauszug ließen sich nach voraus­

gegangener Behandlung mit alkoh. Kalilauge Heptacosan, C,7H66, F. 59°, ungesättigte, eine Doppelbindung enthaltende Alkohole von der allgemeinen Formel CjJSjn^O (?), Hentriacotan, C31IIal, F. 68°, und ein Phytosterin, C,7H430 -f- II20 , Platten aus Essigester -f- etwas verd. A., F. 134°, identisch mit dem aus dem fetten Öl der Samen von Gynocardia odorata isolierten Phytosterin, isolieren. Die von Ma u b e n- BRECHER u. T o l l e n s (Ber. Dtsch. Ckem, Ges. 3 9 . 3581; C. 1 9 0 7 . 1. 54) angegebene, angeblich eine Unterscheidung von Cholesterol und den PhytoBterinen gestattende Farbenrk. erwies Bich bei einer Nachprüfung als für diesen Zweck völlig wertlos.

Ferner wurden aus dem Benzinauszug erhalten: eine Valeriansäure, Ameisen-, Butter-, Arachin-, Stearin-, Palmitin- und Linolsäure oder eine mit letzterer isomere S., sowie ein neuer, krystallinischer Alkohol, das IAppianol, CS6Hae0 4. Letzteres, ein einwertiger Alkohol, krystallisiert aus Essigester in farblosen Nadeln, F. 300 bis 308° unter Zers., wl. in A., swl. in Essigester, uni. in Bzn., [«]d = + 64,9°

(0,1123 g, gel. in 25 ccm absol. A.), 1. in sd., etwas A. enthaltender, konz. Kalilauge ohne Zers. Ausbeute 0,05°/0. Das Lippianol ist in der Pflanze nicht in freiem Zustande vorhanden. Methyllippianol, Ca5H860 8*0CH8, Nadeln aus verd. A., F. ca.

260° unter Zers. Das Acetyllippianol ist Birupös. — Der äth. Auszug des Harzes A lieferte eine geringe Menge eines in Ä. swl., amorphen Körpers vom F. 210—213°

unter Zers, und eines hochmolekularen, farblosen, krystallinischen KW-Stoffes vom F. 80°, der Chloroformauszug eine sehr geringe Menge eines aus A. in gelben Nadeln von der Zus. C2äHä9Oto, F. ca. 268° unter Zers., krystallisierenden Körpers, der Essigcsterauszug eine äußerst kleine Menge einer bei 123° schm. Verb., der alkoh. Auszug ein nicht krystallisierendes Harz.

Die wss. Fl. B enthielt einen aus A. in gelben Nadeln vom F. ca. 267° unter Zers, krystallisierenden Körper und ein durch verd. HaS 0 4 leicht hydrolysierbares Glucosid, welches bei der Hydrolyse u. a. einen vorwiegend aus i-Glucose be­

stehenden Zucker lieferte. (Arch. der Pharm. 245. 337—50. 31/8. London. The Wellcome Chemical Research Lab.) D üS T E R B E H N .

Y. A sahina, Untersuchung der Frucht von Styrax Obassia Siebold et Zuccarini.

Die Fruchtschalen der im August gesammelten, einige Tage an der Sonne getrock­

neten, reifen Früchte von Styrax Obassia, einer in Japan einheimischen Pflanze, wurden mit 60°/oig. A. ausgekocht, der Auszug wurde sodann durch Dest. vom A.

befreit, der Rückstand auf dem Wasserbade zur Sirupkonsistenz eingedampft, daB Extrakt mit MgO gemischt und eingetrocknet. Die so erhaltene hygroskopische M.

wurde mit 80%ig. A. erschöpft, der Auszug auf sein halbes Volumen eingeengt, die Bicb abscheidende Krystallmasse in W. gelöst, die Lsg. filtriert, das klare F iltrat zum Sirup eingedampft und der Rückstand aus 95% ig. A. umkrystallisiert.

Ausbeute etwa 10%. Dieses vom Vf. Styracit genannte Prod. bildet weiße, ziemlich hygroskopische Prismen vom F. 155° und anfangs süßlichem, später aber bitter­

lichem Geschmack, [a]Dao = —71,72°, eil. in W., swl. in k. A., fast uni. in Ä., Bzl.

u. Aceton. Die Zus. entspricht der Formel C8H 180 5. In k. konz. HaS 0 4 ist der Styracit farblos 1.; in der Wärme färbt sich die Lsg. braun. Konz. H N 08 nimmt die Kryatalle leicht auf, ohne daß die Lsg. durch Zusatz von W. wieder gefällt wird. Die wss. Lsg. des Styracits reduziert FEHUNGsche Lsg. selbst nach dem Erhitzen mit verd. Mineralsäuren nicht, dagegen wird bei der Oxydation des Styra- eits mit NaOBr oder H N 08 eine FEHLiNGsche Lsg. reduzierende Fl. erhalten. Am- moniakalische Silberlsg. wird in der Wärme unter Spiegelbildung reduziert. Mit Phenylhydrazinacetat reagiert das Styracit nicht, ebensowenig gibt es die Mo l i s c h-

sche Zuckerrk. Die wss. Styracitlsg. wird weder durch schwach ammoniakalische Kupfersulfatlsg., noch durch Bleiacetat oder Bleiessig, wohl aber durch Bleiessig -j- NH8 gefällt, durch Saccharomyces Pasteuriauus wird sie nicht, wohl aber durch Champagnerhefe und Saccharomyces anomalus in Gärung versetzt.

Essigsäureanhydrid reagierte auf Styracit nicht, Benzoylchlorid lieferte in Ggw.

von Natronlauge oder Pyridin nur sirupöse Prodd., Benzaldehyd bildete in Ggw.

von 50%ig. H ,S 0 4 kein Kondensationsprod. Bei der Dest. von Styracit mit 57%ig.

H J in Ggw. von gelbem P entstand ¿9-Hexyljodid.

Die Samenkerne lieferten bei der Extraktion mittels Ä. 18,2% fettes öl. Das durch Pressen erhaltene fette Öl zeigte folgende Konstanten: D 15. 0,974, SZ. 9,00, VZ. 180,00, Jodzahl 127,00, HEHNERsche Zahl 91,00. (Arch. der Pharm. 245. 325 bis 328. 31/8. [16/5.] Tokyo. Pharm. Inst. d. medizin. Fakultät d. Kaiserl. Univ.)

D Ü STERB EH N .

W yndham R o w la n d D unstan, Notiz über die Bestandteile der Samen des Pardkautschukbaumes (Hevea brasiliensis). Die Samenkerne von Hevea enthalten zu ca. 50% ein fettes Öl, D16. 0,9302, VZ. 206,1, Jodzahl 128,3, das dem Leinöl sehr

ähnlich ist u. an der Luft zu einem durchsichtigen Harz trocknet. Beim Zerreiben der Kerne mit W. entweicht etwas Cyanwasserstoff und Aceton, wonach ein dem Phaseolunatin (Proc. Koyal Soc. London 72. 285; C. 1 9 0 3 . II. 1333) sehr ähnliches Glucosid vorzuliegen scheint, wenn es nicht etwa mit diesem identisch ist. Ein Gemisch der Enzyme des Samens hydrolisiert das Öl des Samens wie auch Olivenöl.

Neben dem lipaseähnlichen Enzym ist wahrscheinlich noch ein weiteres vorhanden, das HCN aus dem Glucosid abspaltet. (Proceedings Chem. Soc. 23. 168—69. 18/6.

Ausführliches Ref. nach Journ. Chem. Soc. London später!) Fr a n z. M arcel M ira n d e , Hie parasitären Phanerogamen und die Nitrate. Um zu entscheiden, ob schmarotzende Phanerogamen Nitrate absorbieren, untersucht Vf.

nach Aufpfropfung auf nitratreiche Pflanzen die Absorptionsstellen (Wurzeln und Säugrüssel) mit Diphenylaminschwefelsäure auf Nitrate. Die chlorophyllfreien parasitären Phanerogamen nehmen keine Nitrate auf, während bei grünen Halb­

schmarotzern (Euphrasia, Odontites etc.) bald Absorption von N itraten eintritt, bald nicht. Es scheint demnach, als ob die ungefärbten Parasiten die Nitrate nicht reduzieren können und den Stickstoff in Form organischer Verbb. der Wirtspflanze entnehmen und die Tätigkeit des Chlorophylls derselben mit benutzen. (C. r. d.

l’Acad. des Sciences 145. 507—9. 9/9. [2/9.*].) Löb.

R. B urton-O pitz, Weitere Bestimmungen der Viscosität des Blutes. Vf. hat im wesentlichen folgende Resultate erhalten: Die Viscosität des venösen Blutes ist stets größer, als die des arteriellen. Viscosität und spezifisches Gewicht zeigen häufig, aber durchaus nicht immer Parallelität. So behält lackfarbenes Blut etwa das spezifische Gewicht des defibrinierteu Blutes, während die Viscosität abgenommen hat. Mit der Erhöhung der Blutkörperchenzahl Bteigt spezifisches Gewicht u. Vis- cosität. Intravenöse Injektion von Gelatine hat beim Hunde Steigerung der Vis­

cosität zur Folge. Entziehung von Nahrung hat eine Herabsetzung, Fleischfütterung eine Erhöhung der Viscosität zur Folge. Die Arbeit enthält zahlreiche Versuchs­

daten. (Pf l ü g e r s Arch. d. Pbysiol. 119. 359—72. 18/9. New-York. Physiol. In s t d. Columbia Univ. College of PhysicianB a. Surgeons.) Löb.

J. B erg o n ie, A ndre B roca und G. F e r r ie , Erhaltung des arteriellen Bruches beim Menschen nach Applikation von Strömen hoher Frequenz in Form der Selbst­

leitung. Vff. haben die bekannten Veras., durch hochgespannte Ströme eine Ver­

minderung des arteriellen Blutdruckes zu erzielen, unter Anwendung eines stärkeren und mehr Energie zuführenden App., als solche gewöhnlich benutzt werden, mit dem Resultat, daß keine Wrkg. der hochgespannten Ströme auf den arteriellen Blutdruck festzustellen sei, wiederholt (s. folgendes Ref.) (C. r. d. l’Acad. des

sciences 145. 526—28. 16/9.) Löb.

D 'A rso n v al, Bemerkungen zur vorhergehenden Mitteilung. (Cf. vorsteh. Ref.) Vf. sieht den Grund der von seinen Resultaten abweichenden Ergebnisse der im vorstehenden Ref. genannten Autoren in der verschiedenen VersuehsanordnuDg.

Daß bei beträchtlich gesteigerter Frequenz, wie sie jene Forscher benutzen, der physiologische Effekt abnimmt oder ausbleibt, hat Vf. mit ChAr r in bereits früher festgestellt. (C. r. d. l’Acad. des sciences 145. 528—30. 16/9.) Löb.

Jo h n M e lla n b y , Hie physikalischen Eigenschaften des Pferdestrums. Vf. be­

stimmte die Wrkg. niedriger und hoher Temperaturen, die elektrischen Potentiale, die Leitfähigkeit u. untersuchte das Pigment. Beim Durchleiten eines konstanten elektrischen Stromes durch das Serum wandern die festen Bestandteile von der

Kathode zur Anode. — Im Pferdeaerum hat Vf. zwei Proteide mit verschiedenen Eigenschaften, was Leitfähigkeit und Koagulationstemperatur anlangt, festgestellt.

90% des Gesainteiweißes bilden molekulare Komplexe mit einem Teil der anorga­

nischen Salze; der Rest von 10% ist frei in LBg. Der Gehalt der Eiweiß-Salzverb, ist abhängig von der Temperatur und dem Verdünnungsgrad des Serums. Das Serum pigment ist mit dem Proteid vereinigt. (Journ. of Physiol. 35. 473—99.

Cambridge.) Pr o s k a ü e r.

E. S elig m an n , Beiträge zur Frage der sogen. „Kompletnentbindung“. Unter Komplementbindung hat man das Verschwinden von Komplement bei der Einw.

von Antigen u. Antikörpern zu verstehen. Diese Erscheinung tritt dann ein, wenn bei Ggw. eines „hämolytischen Systems“, Amboceptor + Komplement, die Hämolyse nicht vor sich geht oder gehemmt wird. Nach der Annahme der Immunitätsforscher handelt es sich bei dem Verschwinden des Komplementes um eine Verankerung des letzteren an den Komplex: Antigen - Amboceptor. Vf. weist nach, daß ein indifferenter, chemischer Nd. fast den gesamten Komplementgehalt eines hämolyti­

schen Systems niederzureißen vermag. Diese Fähigkeit kommt daher sowohl der Eisenlsg. zu, die man einem Gemisch von Serum und Blut zufügt, als auch den Lsgg. indifferenter Salze, die einen Nd. bilden, z. B. CaCl, + Na,CO„. Man kann aber auch durch Hervorrufen einer kolloidalen Rk. (z. B. Mastixlsg. und NaCl oder Mastix und Gelatine, — sehr schön geht die Erscheinung mit Schellack vor sich), also ohne B. eines Nd., Komplement absorbieren, wie bei den Immunitätsrkk.

Vf. schließt aus den Veras., daß es nicht der molekulare Zustand als solcher ist, der das Verschwinden des Komplements verursacht, sondern die Ä n d e r u n g des molekularen Zustandes der betreffenden Kolloide. Es gibt also neben den spezifischen Immunitätsrkk. noch andere chemisch definierbare Vorgänge, die Kom­

plement zum Verschwinden bringen. (Berl. klin. Wchsehr. 44. Nr. 32. Berlin.

Inst. f. Infektionskrankh. Chem. Abtlg. Sep. v. Vf.) Pr o s k a u e r. J. H. L ong und W. A. Johnson, Weitere Beobachtungen über die Natur der Faecesfette. Im Anschluß an die früheren Unteres, (vgl. Journ. Americ. Chem. Soc.

28. 1499; C. 1906. II. 1854) haben Vff. aus den gemischten Faeces verschiedener Individuen von normalem Gesundheitszustände zwei Proben F ett (A u. B) (ca. je 40 g) dargestellt und untersucht. Das Material für die beiden Proben stammte von denselben Individuen und wurde mit einem Intervall von zwei Wochen gesammelt.

Probe A begann erst bei 65° zu schmelzen. Dies ist höher, als in der Literatur gewöhnlich angegeben wird. Probe B zeigte einen noch höheren F., Bie beginnt erst oberhalb 70° zu schmelzen. W ie die früheren Versuche der Vff. gezeigt haben, ist der P-Gehalt des Faecesfettes verschiedener Individuen beträchtlichen Schwankungen unterworfen. Bestimmte Beziehungen des P-Gehaltes zur D iät oder zu anderen Faktoren konnten bisher nicht aufgefunden werden. Auch der P-Gehalt der beiden Proben A und B war wiederum wesentlich verschieden. E r betrug 1,17% bei der einen, 0,51% hei der anderen Probe. Eine genaue Beat, des N-Ge- haltes ist nicht möglich, weil beim Trocknen der Faeces N-Verluste nicht vermieden werden können. Bei der Probe A betrug der ermittelte N-Gehalt 0,42%> bei der Probe B 28%. Im Vergleich zum P-Gehalte ist der N-Gehalt der letzteren Probe verhältnismäßig hoch. Einfache Beziehungen des N-Gehaltes zum P-Gehalte be­

stehen in beiden Fällen nicht. Als Jodzahl wurde bei Probe A 22,2%, bei Probe B 24,2% gefunden. Die Verseifungszahl ist bei Probe A 216,7, bei Probe B 153,6.

Durch sehr viel Aceton wurde aus der äth. Lsg. der Probe A ein Nd. erhalten, der in zwei Anteile getrennt werden konnte. Die Hauptmenge des Nds. (ca. 35% des Rohfettes) stellt eine gummöse M. dar, die bei starkem Rühren an den Wänden

XI. 2. 97

des Becherglases haften bleibt, während ein kleinerer Anteil (1,6% des Rohfettes) eine gelblichweiße körnige Snbstanz bildet, die leicht wieder in Suspension ge­

bracht und durch Dekantation entfernt werden kann. Letztere Substanz schmilzt bei 150°, enthält 4,14°/0 P u. 1,27% N, was einem Verhältnis P : N = 3 : 2 entspricht.

Der P. des Hauptanteils konnte nicht genau bestimmt werden, scheint aber wenig über 100° zu liegen. Der P-Gehalt betrug 2,39%, der N-Gehalt nur 0,57%. Diese Prozentzahlen sprechen nicht dafür, daß der Aceton-Nd. als Ganzes aus einem wirklichen Lecithin besteht, doch deuten sie darauf hin, daß ein lecithinartiger Körper in relativ großen Mengen zugegen ist. (Journ. Americ. Chem. Soc. 29.

121420. Aug. [Mai.] Chicago, Northwestern Univ.) A l e x a n d e r . Jo h . B ib e rfe ld , Beiträge zur Lehre von der Diurese. X I I I . Über die W ir­

kung des Suprarenins a u f Harnsekretion. Nach Bubcutaner Injektion von Suprarenin (1,5—-2,5 mg pro kg Kaninchen) tritt in 7s—1 Stunde starke Diurese auf, deren Maximum zwischen der ersten u. zweiten Stunde liegt. Die Diurese läßt sich nach Blutdruckkurven nicht auf Änderung des Blutdruckes u. Erweiterung der Nieren- gefäße zurückführen. Das subcutan injizierte Suprarenin drückt die NaCl-Aus- scheidung sehr stark herab. Morphin scheint der Suprarenindiurese entgegen zu wirken. Außer den Versuchprotokollen gibt Vf. noch eine Abwehr gegen die Kritik, die von verschiedenen Autoren an seinen früheren Veröffentlichungen geübt worden ist. (Plügers Arch. d. Physiol. 119. 34158. 18/9. Breslau. Pharmakol. Inst. d.

Univ.) L ö b .

M ax M ü ller, Erwiderung a u f den Artikel-, O. Kellner, Notiz, betreffend die Nährwirkung der nichteiweißartigen Stickstoffverbindungen der Futtermittel. Ke l l n e r

hatte (S. 930). das vom Vf. bei Beinen Verss. (S. 80) benutzte Asparagin für unrein erklärt, eine K ritik, gegen die sich Vf. unter Mitteilung analytischer Daten ver­

wahrt. (Pf l ü g e r s Arch. d, Physiol. 119. 339—40. 18/9.) Löb. M oritz U n g er, Beiträge zur Kenntnis der Wirkungsweise des Atropins und Physostigmins a u f den Dünndarm von Katzen. Da der Darm nach Entfernung aus dem Tierkörper, sofern ihm Sauerstoff und Blut zugeführt werden, seine Peristaltik beibehält, untersucht Verfasser die W irkung der beiden Gifte auf unmittel­

bar nach dem Tode exstirpierte Darmstücke, indem der ßiNGERschen Lösung, in die die Darmstücke unter Sauerstoffdurchströmung gebracht w urden, ver­

schiedene Mengen Atropin und Physostigmin zugesotzt wurden. Die Resultato der sehr umfangreichen Arbeit sind kurz folgende. Die Wrkg. des Atropins ist eine dreifache, je nachdem kleine, mittlere oder starke Gaben verabreicht werden. Sie äußert sich jedoch nur am intakten Darme und an plexushaltigen Präparaten der Längsmuskulatur, während sie bei plexusfreien nicht zum Ausdruck kommt. Man kann hei den Bewegungen des vergifteten Darmrohres eine Phase der relativen Ruhe (%o mg bis 5 cg Atropin), eine Phase der Erregung (0,06—0,164 g), eine Phase der absoluten Lähmung (1 g) unterscheiden (die Atropinmengen beziehen sieh

schiedene Mengen Atropin und Physostigmin zugesotzt wurden. Die Resultato der sehr umfangreichen Arbeit sind kurz folgende. Die Wrkg. des Atropins ist eine dreifache, je nachdem kleine, mittlere oder starke Gaben verabreicht werden. Sie äußert sich jedoch nur am intakten Darme und an plexushaltigen Präparaten der Längsmuskulatur, während sie bei plexusfreien nicht zum Ausdruck kommt. Man kann hei den Bewegungen des vergifteten Darmrohres eine Phase der relativen Ruhe (%o mg bis 5 cg Atropin), eine Phase der Erregung (0,06—0,164 g), eine Phase der absoluten Lähmung (1 g) unterscheiden (die Atropinmengen beziehen sieh

Powiązane dokumenty