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S o lk w itz , Biologie der Sickerwasserhöhlen, Quellen und Brunnen. Vf. beschreibt die Flora und Fauna in den erwähnten Wasseransammlungen. Unter den pflanz­

liehen Organismen wird eingehend die Biologie der Gallionella, Crenothrix und Chlamydothrix geschildert. W ie die Eisenverbb. werden auch die Mangansalze durch diese „Eisenpilze“ aufgespeichert. Diese Fähigkeit kommt noch dem Flagel­

laten Anthophysa vegetans, welcher sich u. a. auch in verschmutzten Brunnen vor­

findet, zu. Während bei Wasserleitungsröhrcn an der Austrittsöffnung und nach Innen günstige Bedingungen für daB Wachstum von Organismen gegeben sind, liegen in anderen Fällen, nämlich bei Quellen, die Verhältnisse gorade umgekehrt.

Hier kommen Kieselalgen, Rotalgen, Grünalgen, Difflugien, Chironomidenlarven u. dgl.

vor. Ebenso wie nach dem Hervorbrechen des W. aus dem dunklen Grunde das biologische Bild sich ändert, können auch wesentliche chemische Umwandlungen eintreten, wie B. von Monocarbonaten aus Dicarbonaten unter Entstehung von Sprudelstein oder Travertin, Entweichen gel. C 02, Anreicherung mit 0 und Aus­

fallen von Fes(OH)6. Welche Organismen in Quellen auftreten, hängt teils von Zufälligkeiten, teils von der physikalischen und chemischen Beschaffenheit des W.

und Bodens ab. Weiche, beispielsweise aus granitenem Gestein entspringende Wässer pflegen im allgemeinen floristisch interessanter zu sein als harte, CaO- und MgO-haltige Quellen, die sich meist mehr durch Größe der Individuenzahl als durch Mannigfaltigkeit der einzelnen Gattungen und Arten auszeichnen.

Vf. führt typische Beispiele für den Zustand guter und schlechter Kesselbrunnen nach den sich vorfindenden Bodensätzen an. Man kann wohl die Zahl der ver­

schiedenen im Brunnen vorkommenden lebenden und nicht lebenden Bestandteile, soweit sie bis jetzt bekannt sind, auf ca. 200 annehmen. Unter denjenigen Orga­

nismen, welche in verschmutzten Brunnen anzutreffen sind, finden sieh viele, welche durch ihre Lebensgemeinschaft zur biologischen Selbstreinigung des W. beitragen, während in reinen Brunnen solche Lebensgemeinschaften naturgemäß fehlen. Will man schlechte Brunnen bessern, so wird man diejenigen Mißstände beseitigen müssen, welche die Selbstreinigung nötig machen, und nicht bloß durch Wegräumen der hygienisch wertvollen selbstreinigenden Faktoren eine Sanierung erzielen wollen.

(Journ. f. Gasbeleuchtung 50. 850—54. 14/9. Berlin. Verhandl. des Deutsch. Ver.

von Gas- und Wasserfachmännern Mannheim.) Pr o s k a t je r. M ax R u b n er, Zur Kenntnis des Sielwassers. Über die Temperaturen im Kanal­

inneren liegen sehr wenige Messungen vor. Bei einer Außentemperatur der Luft von —8 bis — 10° zeigte die Luft in einem Berliner Kaual 12—15°; in einem zweiten Kanal besaß die Luft eine ausgeprägt regelmäßige, an den einzelnen Tagen wiederkehrende Temperaturkurve. Nach einem Minimum (5 Uhr früh) von -|~17°

wurde in steilem Anstieg um 6 Uhr früh des ersten Tages —f-25° erreicht; dann langsames Abfallen auf 24° bis 7 Uhr abends. Von diesem Zeitpunkte an fiel die Kurve rasch, dann nach 12 Uhr nachts langsamer auf das Minimum. Ebenso verhielt es sich an den folgenden Tagen. Der erste Kanal förderte 140—370, der zweite 88—338 Sekundenliter Abwasser, Die Kanäle führen enorme Mengen ungenutzter Wärme aus den Städten ab; sie sind es, die offenbar auch nach Art künstlicher Heizung den Straßenboden erwärmen und bei geringer Kälte die Schneeschmelze bewirken.

In Sielhäuten aus gallertartiger M. (aus Schimmelpilzen, dazwischen Bakterien, bestehend) fanden sich 10,84% Asche u. 8,5% N — auf Trockensubstanz bezogen — vor. (Arch. f. Hyg. 62. 55—57. Berlin. Hyg. Inst. d. Univ.) Pr o s k a u e r.

M ax R u b n e r, Chemische und biologische Klärung der Abwässer. Im ersten Teil dieser Arbeit bespricht Vf. die bei der Selbstreinigung des Flußwassers in Be­

tracht kommenden Faktoren. Die Verdünnung des Kanalwassers im Flußwasser mindert das für den cbm W. notwendige Sauerstoffbedürfnis; die „Respiration“ des

W. wird durch die Verdünnung mehr oder minder rasch eine aerobe. Zu dem Ein­

dringen des 0 trägt in sebr wesentlichem Grade die Bewegung des W . bei. Sie unterdrückt das Auftreten typischer Fäulnisprodd. Die Sedimentierung entlastet das Flußwasser rasch von einer großen Anzahl von Bakterien, was auch die aerobe Durchdringung fördert. Ein weiterer Faktor für die Selbstreinigung ist das Profil des Flußbettes. Eine Normierung eines bestimmten Bakteriengehaltes im Fluß­

wasser hat um so weniger Berechtigung, als man die Bakterien in ihrer Gesamt­

zahl gar nicht als Residuen eingeschwemmter Organismen betrachten darf, sondern nach bestimmten Zeiten und unter bestimmten Voraussetzungen mehren sich die Wassersaprophyten selbst. Neben Verdünnung und Geschwindigkeit bildet die Temperatur des W. einen nicht zu unterschätzenden Faktor für die Selbstreinigung.

Im zweiten Abschnitt kritisiert Vf. die verschiedenen Abwässerreinigungsverff.

Die chemisch gereinigten Abwässer enthalten immer noch viel fäulnisfähiges Material und geben dort, wo sie unverd. längere Wegstrecken geleitet werden müssen, zu Klagen wegen Fäulnis Veranlassung. W eit bessere Ergebnisse haben die biologischen Kläranlagen gegeben. Die Überwachung der Betriebsergebnisse von Kläranlagen ist dringend nötig. Neben dem Nachweis der Fäulnisfähigkeit hat man noch andere Methoden heranzuziehen. Hierzu gehört die Best. der orga­

nischen Substanz nach ihrer Verbrennungswärme, welche einheitlich alle organischen Stoffe zusammengenommen angibt. Dabei wird wegen des großen Aschegehaltes Zusatz von Zucker nötig. Bei reichlichem Gehalt an Nitraten u. Nitriten darf nur in neutraler Rk. abgedampft werden; man soll zur Neutralisation nur die gerade erforderliche Menge von Oxalsäure nehmen. K ennt man den N-Gehalt u. die Ver­

brennungswärme der organischen Substanz, so gewinnt man durch die Relation zwischen N und Cal. einen weiteren Einblick in die Natur der vorliegenden Gemische. Stoffe, wie sie im H arn enthalten sind, zeigen eine Relation von

——— = 5—8, Eiweißkörper = 34, Kot = 70; W erte darüber hinaus lassen aufCal die Ggw. von Fett, Stärke, Cellulose schließen.

Die Verbrennungswärme der gereinigten Abwässer ist kleiner, als die der or­

ganischen Substanz des Rohwassers. Bei chemisch gereinigten Abwässern sinkt der Brennwert der organischen Substanz auf mehr als die Hälfte. Der Reinigungs­

effekt der chemischen Methode bewegt sich um den Mittelwert 1118 kg Cal. pro 1 cbm ziemlich unabhängig von der Beschaffenheit des Roh wassere; solches W. ist noch reich an zersetzbaren Stoffen. Bei den biologisch gereinigten Abwässern ist die organische Substanz weiter abgebaut. Das Verhältnis von N : Cal. der or­

ganischen Trockensubstanz betrug im ersteren Falle 39, im letzteren IG. (Arch. f.

Hyg. 62. 58—82. Berlin. Hyg. Inst. d. Univ.) Pb o s k a u e k. R odolfo N am ias, Einfluß der Verunreinigurigen des Wasserstoffes a u f die Widerstandsfähigkeit der Hülle von Luftballons. Vf. hat die Hülle des während der internationalen Ausstellung in Mailand im Jahre 1906 geplatzten Fesselballons untersucht. Dieselbe zeigte Flecke uud war an diesen Stellen leicht zerreißbar, während fleckenlose Teile der Hülle große Widerstandskraft gegen das Zerreißen besaßen. Die Vermutung, daß die Flecke von H8S 0 4 herrührten, die durch schlecht gewaschenen H in den Ballon gelangt wären, bestätigte sich nicht, da nur äußerst geringe Mengen davon, ebenso wie von Fe nachweisbar waren. Bei den weiteren Verss. konnte der Vf. aber konstatieren, daß die Ätzungen von H8P 0 4 u. von H8As04 herstammten. E r fand Flecke, die bis zu 0,138 g H8P 0 4 u. 0,320 g H9As04 auf 1 qdm enthielten. Die Entstehung dieser SS. läßt sich auf folgende Weise erklären:

As befindet sich in der H jS04, P im Eisen, besonders im Gußeisen, bei der Darst.

des H gelangen sie als Arsen-, bezüglich Phosphorwasseratoff in den Ballon, sie

Bchlagen sich auf die Hülle nieder, oxydieren sich durch den Einfluß der äußeren L uft erst zu arseniger bezüglich phosphoriger S. und dann zu H3P 0 4 u. H3As04.

Der ganze Vorgang wird begünstigt durch die Struktur des Gewebes und durch den Firniaüberzug der Hülle. Als Beweis hierfür dient die Tatsache, daß der Vf.

an den am stärksten gefleckten Stellen bis zu 0,022 g phosphorige und 0,048 g arsenige S. auf 1 qdm nachweisen konnte. Um zu verhüten, daß der geschilderte Fall sich wiederholt, empfiehlt der Vf. eine sorgfältige chemische Kontrolle des bei der Füllung der Ballons verwendeten H. (L’Industria Chimica 7. 257—58. 16/9.

[August.] Mailand. Lab. d. Vf.) H e id u sc h k a .

C. F ritsc h , Über ultraviolettes Licht durchlassende Gläser. (Vorläufige Mitteilung.) Borsäureanhydrid absorbiert kurzwelliges Licht nicht, soweit das mittels Quarz- spektrographen nachweisbar ist. B20 3 allein ist zu hygroskopisch, dagegen gelingt es, durch Zusatz von Flufsspat haltbare Präparate zu erlangen. Folgendes Verf.

liefert ein klares, für kurzwelliges Licht (selbst bis zur Al-Linie 1852 Ä.-E.) durch­

lässiges Glas: 6 g Flußspat werden mit 14 g B20 3 gemischt und im Platintiegel im Gebläse geschmolzen, die klare, dünnflüssige Schmelze dann auf einem Pt-Blech ausgegossen. W ährend des Glühens, das nicht zu lange fortgesetzt werden darf, entweicht ein stechend riechendes Gas, wahrscheinlich BF3. (Physikal. Ztschr. 8.

518—19. 1/8.) Br i l l.

E. Z schim m er, Versuche über die Abhängigkeit der UUraviolettdurchlässigkeit der Gläser von ihrer chemischen Zusammensetzung. Purissimumpräparate von Me r c k

und chemisch reine Kieselsäure von He r a e u s werden im Platintiegel zusammen­

geschmolzen, in der Muffel langsam abgekühlt, Plättchen geschnitten und poliert.

Reines B20 3 ist in B mm Dicke bis 186 p.fx, ausgezeichnet durchlässig, ein Glas von der Zus. 78Si02, 22KsO bis 245 pp.. Zufügung von Metalloxyden vermindert die Durchlässigkeit, und zwar wirkt Na20 stärker als K20 , PbO absorbiert sehr stark.

Die untersuchten Zusätze (s. Tabelle im Original) sind Na20 , K 20, ZnO, BaO, PbO, A1j03, CaF,, für sich oder gemischt. Die Versuchsschmelzen sind nur von orien­

tierendem W ert für die Jenaer UV-Gläser, da die Schmelzen nicht genügend luft- beständig sind, feine Gasbläschen enthalten u. zur Krystallisation neigen. (Pbysikal.

Ztschr. 8. 611—12. 15/9. [8/8.] Jena. Glaswerk.) W . A. ROTH-Greifswald.

M. S im onis, Zur Bestimmung der Schmelzpunkte von Hochofenschlacken. Vf.

beschreibt einen Kohlegrießwiderstandsofen, der sich für die Unters, von Schlacken eignet. F. der Schlacken zeigt Abhängigkeit von der Zus. und es scheint möglich zu sein, den Gang eines Betriebes durch Best. von Schmelzpunkten zu kontrollieren.

(Vgl. hierzu Ko c h s, Ztschr. f. angew. Ch. 19. 2122; C. 1 9 0 7 . I. 428.) (Stahl u.

Eisen 27. 739—41. 22/5. Charlottenburg. Chem.-techn. Vers.-Anst. b. d. Kgl. Por­

zellan-Manufaktur.) Fr a n z.

A. B ajkow , Krystallisation und Struktur des Stahles. I. In den Lunckern des Gußstahles kommen öfters schön ausgebildete oktaedrische Krystalle vor, die man für reine Ferritkrystalle hielt. Vf. untersuchte mikrographisch die innere Struktur von drei derartigen Krystallen verschiedener Herkunft, deren Zus. folgende war:

I. 0,78% C; 1,06% Mn; 0,26% Si;

II. 0,54% C; 0,89% Mn; - ; 0,17% S;

III. 0,98% C; 0,78% Mn; - ; 0,08% S.

Das Ergebnis dieser Unters, war, daß alle genannten Krystalle S c h l a c k e n ­ e in s c h lü s s e enthielten, die in der M. regelmäßig verteilt waren u. krystalliniache

Formen des regulären Systems darßtellten. Jedes Schlackenfragment war von einer Ferrithülle, und diese letztere vom Perlit umgehen. Hieraus schließt Vf., daß die Schlackengebilde das primäre Krystallisationsprod. der Stahlschmelzen darstellen.

Andererseits konnte er durch Unterss. zahlreiher Proben von Gußstahl feststellen, daß die Schlacke ein normales Strukturelement des Stahles bildet. Da sie nun vollkommen homogen ist und dazu eine krystallinische Struktur aufweist, so muß sie eine chemische Verb. darstellen. Nach der Meinung des Vf. kann diese Verb.

nur MnS sein. Es spricht dafür außer der Krystallform, der Schwerschmelzbarkeit und der großen Härte dieser Verb. noch das Auftreten der Schlackeneinschlüsse nur in Mn-haltigen Stahlsorten. Dagegen kann nur die B. der schlackehaltigen Eisen- krystalle erst gegen Ende des Erstarrungsprozesses angeführt werden. Dies ist aber selbstverständlich, wenn man beachtet, daß in dem Stahlfluß das Gleichgewicht:

FeS + Mn ^ MnS + Fe

stattfindet. Solange freies Fe im großen Überschuß vorhanden ist, kann also die Konz, des MnS nur gering sein. Sie wird den Betrag der Sättigungskonz, erst gegen Endo der Erstarrung erreichen können. Dann ist auch die Erstarrungs­

temperatur etwas niedriger und hierdurch auch das Gleichgewicht nach der Seite von MnS (wegen seiner positiven Bildungswärme) verschoben. (Journ. Kuss. Phys.- Chem. Ges. 3 9 . 399—410. 20/9. Petersburg. Polytechn. Inst.) v . Za w id z k i.

W m.

H.

W a lk e r, Das Ausglühen von Münzsilber. Münzsilber (92,5% Ag u.

7,5% Cu) wird bei der mechanischen Bearbeitung, die es bei der Herst. Bilberner Gegenstände erfährt, hart u. brüchig und verliert diese Eigenschaften wieder beim Ausglühen. Silberne Gegenstände müssen deshalb bei der Herst. häufig erhitzt werden, u. dieses wiederholte Erhitzen veranlaßt wiederum, daß die Silberlegierung mit einer Schicht von Kupferoxyd überzogen wird. Früher, als die hergestellten Gegenstände durch manuelle Bearbeitung fertigestellt wurden, wurde diese Kupfer- oxydsehieht vollkommen entfernt und hochglänzende Polituren erhalten. Bei der milderen maschinellen Bearbeitung nach modernen Methoden wird eine weniger starke Silberschicht entfernt, und die Gegenstände behalten deshalb häufig einen dunkleren Schein, der als „Feueroberfläehe“ bezeichnet wird und den W ert der W aren herabsetzt. Die B. der schwarzen Oxydschicht kann vermieden werden, wenn das Ausglühen in O-freier Atmosphäre geschieht. Dabei treten wiederum Er­

scheinungen auf, die auf das bei der Keduktion von CuO entstandene W. u. durch dasselbe hervorgerufene Blasenbildungen zurückgeführt werden müssen. Um den Glühprozeß in befriedigender W eise durchführen zu können, ist es deshalb erforder­

lich, nicht nur das Eindringen von 0 2, sondern auch das Eindringen reduzierender Gase zu verhindern. Verss., haben gezeigt, daß H2, Methan, Acetylen etc. die Blasenbildung sehr begünstigen, während Ns u. C 02 vollkommen inaktiv sind. CO liegt in der Mitte. Weitere UntersB. haben ergeben, daß für technische Zwecke sich ein Gasgemisch am besten eignet, das genügend reduzierende Gase wie H2, Methan oder CO enthält, um die geringe Menge 0 2, deren Ggw. bei der Verwendung großer Öfen nicht verhindert werden kanD, am Eindringen in das Metall zu hindern, und genügend inertes Gas, wie C 02 oder N2, um das Eindringen der reduzierenden Gase zu verhindern. Ein solches Gasgemisch kann in einem App. erzeugt werden, wie er zur Herst. des sogenannten Generatorgases benutzt wird. Der Prozeß muß so geleitet werden, daß das Gas ungefähr zu % aus C 02 und Na, und zu % aus CO und etwas H2 besteht. Glühverfahren, die sich auf die angegebenen Beob­

achtungen gründen, werden zurzeit in allen größeren Silber Warenfabriken Amerikas angewendet. (Journ. Americ. Chem. Soc. 2 9 . 1198—1201. Aug. Massaehus. Inst, of Technol. Research Lab. of Technical Chem.) Al e x a n d e r.

O tto Sachs, Über die Zusammensetzung der in der Kernseifenfabrikation am häufigsten gebrauchten Materialien und über den Einfluß der Fettkomposition a u f die praktische Nutzwirkung der Seife. Die zur Herst, von Kernseifen benutzten Roh- fette werden als K e r n f e t t e (Talg, Schweinefett, Knochenfett, Palmöl, Cottonöl, Erdnußöl, Olivenöl, Sesamöl, Mohnöl, Maisöl) und L e i m f e t t e (Cocosnußöl, Palm­

kernöl) unterschieden, denen sich noch H a r z und H a r z s ä u r e n anschließen. Vf.

gibt eine Zusammenstellung der Konstanten dieser Fette und ihrer, nach dem der­

zeitigen Stande unserer Kenntnisse hierüber wahrscheinlichen Zus. Das Vorwiegen ungesättigter Fettsäuren in den Fetten der ersten Gruppe bedingt die Löslichkeit der aus diesen hergestellten Seifen; die neutralen, schwer hydrolysierbaren Oleate sind als die Träger der für den Wascheffekt wichtigen Emulgierung des Fettes an­

zusehen. Die in den Fetten der 2. Gruppe enthaltenen flüchtigen SS. (3—4%) geben diesen ihre stark leimbildende K raft und erhöhen die Schaumkraft und die Fähigkeit der Seife, die Gewebe leicht zu benetzen. An einigen Beispielen zeigt Vf. noch, wie sieh aus bekanntem Ansatz (d. i. dem zur Herst. der Seife benutzten Fettgemisch) die vorhandenen SS. und ihre Konstanten, und umgekehrt aus diesen jener berechnen läßt. (Seifensieder-Ztg. 34. 893—96. 18/9. [5/7.]) Rü h l e.

A, C in g o w ato w , Über die Einwirkung der Terpentinöldämpfe a u f photogra­

phische Platten. Terpentindämpfe wirken auf photographische Platten sowohl unmittelbar wie auch durch dünne Papierblätter. Mit Metallgegenständen bedeckte und der Einw. der Terpentindämpfe ausgesetzte Platten zeigen nach deren Entw.

die Schattenbilder der betreffenden Gegenstände. (Journ. Russ. Phys.-Chem. Ges.

39. Physik. Teil. 186—89. 28/9. Petersburg.) v. Za w id z k i. E d u a rd J u o u , Gasverhältnisse bei der Holzverkohlung. Unters, über den Ein­

fluß der Druckverhältnisse im Verkohlungsofen während des Erkalteus auf die Qualität der Holzkohle. (Stahl u. Eisen 27. 733—39. 22/5. 771—75. 29/5. Nadesh-

dinski Sawod.) Fr a n z.

<0'

H ugo K rü ß , Vergleiche zwischen dem hängenden und dem aufrechtstehenden Gas- glühlicht. Vf. bestimmte den Beleuchtungsgrad derjenigen Flächen, welche einerseits durch hängendes Gasglühlicht mit einer Glashülle, die in ihrer oberen Hälfte m attiert war, andererseits durch einen Auerbrenner mit Degeastrumpf beleuchtet wurden.

Die mittlere, räumliche Lichtstärke war beim stehenden Gasglühlicht doppelt so groß, wie beim hängenden, und der stündliche Gasverbrauch auf I H K mittlerer räumlicher Lichtstärke bei letzterem 15 °/o größer als bei ersterem. Aus den Zahlen und Kurven für die Beleuchtungsstärken folgt, daß an die entfernteren Punkte der horizontalen Fläche die stehende Gasglühlichtlampe mehr Licht sendet, als die hängende, daß dieser Vorsprung aber um so geringer wird, je höher die Lampe aufgehängt ist. Dagegen ist an den dem Fußpunkte der Lampe näher gelegenen Stellen das hängende dem stehenden Gasglühlicht weit überlegen. Es ist das eine einfache Folge der Verteilung der Lichtausstrahlung bei den beiden Lichtquellen.

Die mittleren Beleuchtungsstärken von Flächen mit verschiedenen Durchmessern, über deren Mittelpunkt die Lampen aufgehängt gedacht sind, zeigten überall ein Überwiegen des hängenden Gasglühlichtes gegenüber dem stehenden. — F ü r den Vergleich der Kosten von je einer Flamme läßt sich nur sagen, daß das erstere Licht 73 1, das stehende 130 1, ersteres also nur 0,56-mal so viel Gas verbraucht als letzteres erforderte; dies macht eine Gasersparnis von 44°/0 gegenüber dem stehenden Gasglühlicht.

Das hängende Gasglühlicht wurde durch die verwendeten Reflektoren wenig verstärkt in seiner W rkg. auf eine darunter befindliche horizontale Fläche, das

stehende erfuhr aber eine wesentliche Verstärkung seiner Wrkg. und war durch Anwendung der Schirme dem hängenden überlegen. (Journ. f. Gasbeleuchtung 50.

845—50. 14/9. Hamburg.) PfiOSKAUEB.

W . von B o lto n u. 0. F e u e rle in , Die Tantallampe. Im ersten Teil der Ab­

handlung berichtet Bo l t o n über die Darst. von metallischem Tantal und seine Eigenschaften (Ztschr. f. Elektrochem. 11. 45; C. 1905. I. 586); im zweiten schildert Fe u e r s t e in die technischen Schwierigkeiten, die bei der Herst. der Tantallampen überwunden werden mußten. Die Vorzüge vor den gewöhnlichen Kohlefadenlampen sind groß. Die Tantallampe leuchtet mit 1,5 W att pro Hefnerkerze, hat eine Lebensdauer von 1000 Stunden und kann ohne Gefahr vorübergehend überlastet werden, da der W iderstand des Tantals, im Gegensatz zur Kohle, mit steigender Temperatur zunimmt. Auch die Zerstäubung des Tantals ist gering. (Smithsonian Report for 1905. 129—40. Aug. 1907. Sep. v. Vff.) Sa c k u r.

F ra n z S chm idt, Die Reinigung des Shakespearedenkmals in Weimar. Nach der Unters, des Vfs. war das Denkmal mit Steinkohlenteer, dem vermutlich Holz­

teer oder Carbolineum zugemischt war, und zum Teil auch mit Mennige stark ver­

unreinigt worden. Es zeigte sich ferner, daß diese Substanzen nicht nur äußerlich auf dem Steine hafteten, sondern auch bereits in diesen eingedrungen waren. Nach oberflächlicher Reinigung des Denkmals galt es zunächst, alle öligen und harzigen Teile durch geeignete Lösungsmittel bei Vermeidung der Zonenbildung zu entfernen und hiernach die Zerstörung der auf und im Stein zurückgebliebenen Farbreste vorzunehmen. F ür den ersteren Zweck erwies sich das wiederholte Aufträgen einer Paste, die aus einer Mischung des Lösungsmittels mit Butter und Schlämmkreide als Träger des ersteren bestand, als zweckmäßig. Nach jedesmaliger Entfernung dieser Paste war es nötig, durch Auflegen einer Tonpaste das F ett aus dem Stein zu entfernen, um ihn für eine neue Behandlung mit dem Lösungsmittel aufnahme­

fähig zu machen. Als solches dienten nacheinander Methylalkohol, Aceton, Toluol u. Epichlorhydrin, u. es gelang bo, in monatelanger Arbeit alle Harze u-. Öle und bereits viele der färbenden Bestandteile des Teers aus dem Steine zu ziehen. Die Zerstörung und endgültige Entfernung dieser letzteren gelang durch wiederholte Behandlung mit Kaliumpermanganatlsg. in Pastenform, welche gegen Schluß der ganzen Reinigungsarbeit auf 60° erwärmt wurde. Nach jedesmaliger Behandlung mit Permanganat war es nötig, das entstandene Mangandioxydbydrat durch Tränken des Steines mit (NH4),S in MnS überzuführen. Zar Entfernung hierbei abgeschie­

denen S diente eine Behandlung mit CS,; das MnS wurde durch eine konz. Lsg.

von KCN aufgenommen. Die völlige Reinigung des Denkmals nahm 2 Jahre in Anspruch. Zum Schluß gibt Vf. Verhaltungsmaßregeln für ähnliche Fälle. (Ztschr.

f. öffentl. Ch. 13. 322—34. 15/9. Hamburg.) Rü h l e.

Patente.

K l. 12q. N r. 187209 vom 10/2. 1906. [11/7. 1907].

F a rb w e rk e vorm . M eister Lucius & B rü n in g , Höchst a. M., Verfahren zur Darstellung von Renzoylalkylaminoalkoholen. Die durch ihr AnäBthesierungsver- mögen therapeutisch wertvollen Benzoesäureester der Alkylaminoalkohole werden er­

halten, wenn man nicht basische Ester der Benzoesäure mit Alkylaminoalkoholen erhitzt. Es können sowohl Alkyl- wie Arylester Verwendung finden. —

Benzoe-farbloses Öl, Kp6. 132°. Das Chlorhydrat, dargestellt durch Neutralisieren des Ren- zoyldiäthylaminoäthanols mit alkoh. Salzsäure und Verdampfen des A., bleibt als

Benzoe-farbloses Öl, Kp6. 132°. Das Chlorhydrat, dargestellt durch Neutralisieren des Ren- zoyldiäthylaminoäthanols mit alkoh. Salzsäure und Verdampfen des A., bleibt als

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