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Chemisches Zentralblatt : vollständiges Repertorium für alle Zweige der reinen und angewandten Chemie, Jg. 78, Bd. 2, Nr. 17

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Academic year: 2022

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C hem isches Z en tralb latt.

1907 Band II. Nr. 17. 23. Oktober.

Apparate.

W illia m M. D ehn, Einige neue Formen von Apparaten. Ein Hg-Tropfen in einer Röhre, deren Durchmesser geringer als 3 mm ist, stellt einen leicht beweg­

lichen, luftdicht schließenden Stopfen dar, durch dessen Bewegung man schon ge­

ringe Druckänderungen (kleiner als 0,1 mm) messen kann. Es wird ein Hygrometer beschrieben, das auf diesem Prinzip beruht; es wird die Druckänderung gemessen, die in einem mit der zu untersuchenden Luft gefüllten Gefäß beim Einbringen von konz. HjSO* oder von W. hervorgerufen wird. Auch als Tensimeter kann dieser App. benutzt werden; die verschiedenen zweckmäßigen Formen werden durch Ab­

bildungen erläutert. Bringt man in das Gefäß eine geringe abgewogene Menge eines leicht flüchtigen Stoffes, so kann deren Molekulargewicht aus der Druckände­

rung ziemlich genau bestimmt werden. Ebenso kann die Dissoziation von Dämpfen beobachtet werden. (Journ. Americ. Chem. Soc. 29. 1052—65. Juli. [25/4.] Urbana,

Illinois.) S a c k u r.

R. W. W ood, E in einfaches Wassergebläse zum Betriebe von Gebläselampen.

Das vom Vf. konstruierte Gebläse kann niemals W . in die Gebläselampe schicken.

In einem oben offenen Sn-Gefäß von 80 X 20 cm ist ein kleineres, unten offenes fest angebracht. Der Deckel des inneren Gefäßes trägt das Rohr für den Luftaus­

tritt und eine oder mehrere in den Deckel eingelötete Säugpumpen. Das W. fließt über den Rand des äußeren Gefäßes ab. Der Maximaldruck wäre in diesem Falle 80 ccm Wasser. (Physikal. Ztschr. 8 . 517. 1/8. [Juni.] Jo h n Ho p k in s Univ.)

W . A . Ro t h-G reifsw ald . N. Sm irnow , E in Apparat zur Bestimmung des mechanischen Wärmeäquivalents.

Der fürs Schulpraktikum bestimmte App. unterscheidet sich von den üblichen wesent­

lich dadurch, daß er von einem Elektromotor betrieben wird. (Journ. Russ. Phye.- Ghem. Ges. 8 9 . Physik. Teil. 129—32. 28/9. Kronstadt. Minenkorps.) V. Za w id z k i. F r. H offm ann und R . R o th e , Über die Ausdehnung des technischen Pentans in tiefen Temperaturen und die Skala der Pentanthermometer. Die Ausdehnung des käuflichen technischen Pentans war bisher durch Beobachtung bei drei Fixpunkten mittels einer quadratischen Interpolationsformel dargestellt. Die von den Vft'. an- gestellten genauen Messungen zeigen, daß der Fehler eines nach dieser Gleichung geeichten Pentanthermometers fast 2° betragen kann. Man muß Glieder mit t3 u.

i 1 hinzunehmen. Zwei mit Pentan (Ka h l b a u h) gefüllte Dilatometer von ausge­

messenen Dimensionen werden mit einem an das GaBthermometer angeschlossenen Platinwiderstandathermometer bei verschiedenen tiefen Temperaturen (—190 bis -(-30°) verglichen. Ein Thermostat, der durch fl. Luft gekühlt und elektrisch ge­

heizt wird, der sich zwischen —190 und — 130° gut bewährt hat, wird ausführlich beschrieben.

XI. 2 93

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Die Ausdehnung bei i° ist:

A t = 10~6 t (1506,97 + 3,453» t + 0,0097» t- + 0,00001 13).

In einer Tabelle werden die für die verschiedenen Temperaturen gültigen Korrektionswerte für die alten Pentanthermometer zusammengestellt. An einer Be­

obachtung von Gk u n m a c h (Sitzungsber. Kgl. Pr. Akad. Wiss. Berlin 1 9 0 6 . 679;

C. 1 9 0 6 . II. 1035) wird der Einfluß der Korrektur gezeigt. 98%ig. Sauerstoff hat nach Gk u n m a c h bei 762,2 mm den Kp. —182,65°, mit einem alten von der PTR.

geeichten Pentanthermometer gemessen. Nach Anbringung der Korrektur für die 2% Stickstoff, den abweichenden Druck und das Thermometer ergibt sich, in Über­

einstimmung mit anderen Forschern, Kp760. = —182,66°. (Ztschr. f. Instrumenten- kunde 27. 265 — 71. September. Charlottenburg. Phys.-T echn. Reichsanetalt.)

W. A. Ko t h-G reifsw ald.

Theod. W ulf, E in neues Elektrometer für statische Ladungen. (Zweite M it­

teilung.) Das früher (Physikal. Ztschr. 8. 246; C. 1 9 0 7 . I. 1609) beschriebene Instrument hatte 2 Übelstände: 1. Es sprach für positive oder negative Ladungen in gleicher Weise an, und 2. für kleine Potentiale war die Empfindlichkeit sehr stark herabgesetzt. Beide Fehler werden nun vermieden, indem Vf. rechts und links neben den Fäden des einfachen App. je einen Hilfskonduktor anbringt und diese beiden zu demselben „Hilfspotential“ ladet. Dabei sind die Hilfakonduktoren so geformt, daß sie die Fäden völlig umschließen, u. dadurch wird erreicht, daß der App. gerade so wie der einfachere mit einer Eichtabelle geliefert werden kann, die immer gültig bleibt, ob man nun die Hilfskonduktoren zur Erde ableitet oder auf irgend ein beliebiges Potential aufladet. Man kann dann mit e in e m App. und e in e r Eichkurve beliebig hohe Potentiale messen, wenn man nur eine entsprechende Hilfsladung zur Verfügung hat. Außerdem kann man den Nullpunkt des Faden­

potentials durch die Hilfsladung an Stellen größerer Empfindlichkeit verschieben, so daß der App. bis Null hinab normale Empfindlichkeit zeigt. (Physikal. Ztschr.

8. 527—30. 15/8. [1/7.] Valkenburg. Physik. Inst, des Ig n a t iu s-Kollegs.) Br i l l. L. H. B aekeland, Die elektrolytische Zelle von Toicnsend. Die von To w n s e n d

angegebene Zelle zur Elektrolyse von Chloralkalien mit Diaphragma (Elektroeliemi- cal Industry 1. 23. 1902) arbeitet nach folgenden Prinzipien. Durch einen Strom von Seewasser wird die K -Lsg. durch das Diaphragma in den Kathodenraum ge­

trieben und vermengt sich dort mit einer chemisch indifferenten, nicht mischbaren F l., z. B. Kerosolöl, durch die es von der übrigen Fl. des Elektrolyseurs u. daher vor der Einw. der Anodenprodd. geschützt wird. Diese Zelle hat der Vf. jahrelang lang erprobt und durch einige mechanische Anordnungen verbessert. So ist z. B.

das Diaphragma aus Asbestpapier ersetzt durch Asbesttuch, dessen Poren durch eine Mischung von Eisenoxyd und kolloidalem Eisenhydroxyd verstopft waren. Die Herstellungskosten der Zelle sind gering, ihre Haltbarkeit groß. Die Stromausbeute beträgt etwa 96% , die Badspannung 3,4—3,6 Volt. (Journ. Soc. Chem. Ind. 26.

746—49. 15/7. [24/5.*].) Sa c k u b.

M aurice H am y, Über einen Mechanismus, um ein System von Prismen genau im Minimum der Ablenkung zu erhalten. Es wird ein derartiger Mechanismus für ein Speldroskop im Prinzip beschrieben, doch muß für die rein geometrische E r­

läuterung auf das Original verwiesen werden. (C. r, d. l’Acad. des Sciences 145.

53. [1/7.*].) Bb ill.

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Allgemeine und physikalische Chemie.

A. W ern er, Die Valenz. Vf. entwickelt den Begriff der Koordinationszahl und seine Anschauungen über die Valenz in zusammenfassender Darstellung. (Chem.

News 9 6 . 128—31. 13/9.) Gr o s c h u f f.

M ich ail T eplow , Notizen über die Knotentheorie der chemischen Verbindungen.

III. H e f t; Über die Berechnung der Knotenstrukturen chemischer Verbindungen. Der Inhalt dieser rein spekulativen Abhandlungen läßt sich in einem kurzen Referat, schon wegen ihrer ganz eigentümlichen Symbolistik, nicht wiedergeben. (St. Peters­

burg 1907. S. 193—240. S. 1—8. Sepp. v. Vf.) v. Za w id z k i. G. H e lle r, Bemerkungen zur Theorie der Molekularschwingungen. Der Vf. hat früher die Anschauung entwickelt (L1EBIG3 Ann. 332. 286; C. 1904. II. 698), daß die Molekeln im Augenblicke des Reagierens eine andere Schwingungsform besitzen, als im reaktionslosen Zustande. Diese Theorie ist von Wo h l nicht ganz richtig aufgefaßt worden (S. 295). Die Eigenart der „Reaktionsschwingung“ kann nicht lediglich in einer lokalen Temperaturerhöhung bestehen; z.B . lassen sich die Über­

legungen Woh ls nicht auf die Resultate von Ei n h o e n (Ber. Dtsch. Chem. Ges.

16. 2209. 3004; 17. 595. 2021) übertragen. (Biochem. Ztschr. 5. 346—48. 12/8.;

Ztschr. f. angew. Ch. 20. 1693—95. 27/9. Leipzig.) S ack u b . P. R o h lan d , Über das Gesetz von JDulong und Petit. Polemik gegen Wig a n d

(cf. S. 4), der nach Ansicht des Vfa. dessen Anteil an der Erklärung des Du l o n q- PETlTsehen Gesetzes nicht genügend hervorgehoben hat. Dieses Gesetz gibt keine lückenlose Zusammenfassung der hierher gehörigen Tatsachen mehr, es bedarf daher der Erweiterung und damit auch einer vertieften theoretischen Deutung.

(Physikal. Ztschr. 8. 512—13. 1/8. Stuttgart. Techn. Hochseh., Inst. f. Elektroehem.) Br i l l. G ervaise Le Bas, Die Einheitssterentheorie: Die Bestimmung einer natürlichen Beziehung zwischen den Volumina der Atome in Verbindungen unter korrespon­

dierenden Bedingungen und demjenigen des gebundenen Wasserstoffs. Der Vf. hat früher gezeigt (Journ. Chem. Soc. London 91. 112; C. 1 9 0 7 . I. 399), daß in den normalen KW-stoffen von CUHS< bis C36H7, beim F. das Volumen jedes C-Atoms das 4-fache des Vol. eines H-Atoms ist, so daß das Mol.-Vol. V = (6 n -f- 2) S für den KW -stoff CnHn + s ist (S bedeutet das Vol. eines H-Atoms). Die vorliegende Abhandlung enthält die weitere Prüfung dieser additiven Volumengesetzmäßigkeit.

Zunächst wird gezeigt, daß die DD. der genannten Paraffine in gleichen Abständen vom F. gleiche Bruchteile ihrer D. am F. sind; die FF. dieser Verbb. scheinen demnach „korrespondierende“ Punkte zu sein, u. zwischen dem Gesetz der Additi- vität und der korrespondierenden Zustände scheinen Beziehungen zu bestehen.

Dementsprechend wird für die Paraffine mit niedrigerer C-Atomzahl gefunden, daß sich ihre Volumina additiv nach der obigen Formel berechnen lassen, wenn sie dem Gesetz der korrespondierenden Zustände gehorchen, u. daß die Abweichungen

jO kri t

von beiden Gesetzen einander parallel gehen. Das Verhältnis — . ' ist ebenso

jt krit.

wie das Mol.-Vol. ungefähr proportional der Wertigkeitszahl (6 m + 2) der Verb.

Da auch die Molekularrefraktionen (nach der LORENZ-LoRENTZSchen Formel berech­

net) den Molekularvolumina ungefähr proportional sind, so gehorchen auch sie dem additiven Valenzgesetz.

93*

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Alle diese Beziehungen lehren, daß die W ertigkeit eine Volumeneigenscbaft des Atoms ist. Das Volumen des einwertigen H wird als „Einheitsstere“ bezeichnet.

Die Annahme eines C o v o lu m e n s nach J. Tb a u b e erscheint überflüssig. (Philos.

Magazine [6] 14. 324—50. Sept. Municipal School of Technology, Victoria Univer-

sity. Manchester.) Sa c k u b.

E. S e ig e r, Über die Elastizität von Gelatinelösungen und eine Methode zur Bestimmung der Koagulationsgeschwindigkeit. Aus Anlaß der Arbeit von Ro h l o f f

und Sh in j o (cf. S. 569) berichtet Vf. über ähnliche von ihm angeatellte Verss.

Der benutzte App. bestand aus zwei konzentrischen Gefäßen, wovon das innere mit einem Anhängdraht versehen war. Der Raum zwischen den Gefäßen war mit der Substanz, deren Elastizität zu messen ist, gefüllt. Nach der s t a t i s c h e n Meß­

methode wird die Substanz tordiert, indem man das obere Ende des Drahtes tordiert und das Gefäß festhält; aus dem Torsionswinkel ergibt sich die Richtkraft der Substanz. Nach der d y n a m is c h e n Methode wird dem inneren Gefäß eine Drehung gegeben, das äußere festgehalten; dadurch erfahren D raht und Substanz eine Torsion um denselben Winkel. Läßt man dann das Gefäß frei, so entstehen Schwingungen, und aus der Schwingungsdauer läßt'sich die Direktionskraft der Substanz bestimmen.

Vf. versucht, aus der zeitlichen Änderung des Elastizitätsmoduls die R e a k t i o n s ­ g e s c h w in d ig k e it des K o a g u la tio n s p r o z e s s e s zu bestimmen; das stößt auf viele Schwierigkeiten. Es scheint, daß der Koagulationsprozeß entweder wie eine unimolekulare oder wie eine unvollständig verlaufende Rk. vor Bich geht. Spätere Verss. sollen zwischen beiden Möglichkeiten entscheiden.

Co l in (C. r. d. l’Acad. des Sciences 116. 1251) und andere nehmen an, daß nur Gelatinelsg. eine Gestaltselastizität zukommt, allen anderen Fll. aber nicht. Nun entspricht das ganze Verhalten einer koagulierten Gelatinelsg. mehr einem typischen festen K. als einer Fl. Daß aber auch zähe Fll. eine Gestaltselastizität besitzen, zeigt Vf. an einer Kolophonium-Terpentinöl-Mischung mit Hilfe seiner oben be­

schriebenen dynamischen Methode. (Physikal. Ztschr. 8. 537—41. 15/8. [Juli.]

Erlangen. Physik. Inst, der Univ.) Be i l l.

D. K onow alow , Über gegenseitige Wirkungen der Stoffe in Lösungen a u f Grund ihrer Dampfdruckwerte. II. (Forts, von Journ. Russ. Phys.-Chem. Ges. 39. 54; C.

1 9 0 7 . I. 1521.) A s s o z ia tio n in L ö s u n g e n . Die Methoden der osmotischen Lösungstheorie führen zu dem Schlüsse, daß die Molekeln der meisten Stoffe im Zustande der Lsg. sowohl assoziiert wie auch dissoziiert sein können. Dabei ändert sich ihr Assoziations- wie auch Dissoziationsgrad kontinuierlich mit der Verdün­

nung. In der vorgehenden Mitteilung zeigte Vf., daß die Partialdruckkurven der Komponenten binärer Flüssigkeitsgemisehe im allgemeinen durch Formeln von der Gestalt p = P x A 1 x ^ (1—x ) ^ A 3 x ”* (1—x )mt ausgedrückt werden können. Das Verhalten der verd. Lsgg. dieser Gemische wird durch die Gestalt der Differentialkoeffizienten:

= “ P ± A i f W ± A cp («)

charakterisiert. Für den Fall, daß in dem Ausdruck l z » ( 1—x)m der Exponent n = 1 ist, wird nämlich (-4^-) = P, d. h. die molekulare Dampfdruckernied-

' & CC ' y . ^

rigung wird bei großen Verdünnungen n o rm a l. Ist dagegen « ] > 1 , dann wird ( d p \

W ® / § P sein, d .h . die Dämpfdruckerniedrigung wird im allgemeinen a n o r ­ m al. Diese Abnormität der Depression kann sowohl durch Assoziation der Molekeln

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des gel. Stoffes, wie auch durch deren Wechselwirkung mit dem Lösungsmittel be­

dingt werden. Wahrscheinlich finden beide Prozesse gleichzeitig statt, wie dieses an mehreren Beispielen illustriert wird. So berechnet Vf. für Lsgg. der Buttersäure folgende Dampfdruckerniedrigungen: in Äthylbromid: (-3 ^-) = A = 0,277 P,

d X • x=x

in Isopentan A 0,383 P, in Äthyläther A 0,78 P und in Methylformiat A 0,78 P.

Noch größere Variationen der Depressionswerte beobachtete Vf. für Dichloressig- säure in denselben Lösungsmitteln. — Die Dissoziation bildet eine Art von Begleit­

erscheinung der Assoziation, da bekanntlich meßbares Ionisierungsvermögen nur solche Lösungsmittel aufweisen, die selber assoziiert sind. Möglicherweise wird die Dissoziation durch chemische Wechselwirkung des gel. Stoffes mit dem Lösungs­

mittel bedingt. Als Illustration dieser Auffassung werden einige Messungen der Dampfdruekwerte und der Mischungswärmen für die Systeme: Dichloressigsäure -f- Ä. und Essigsäure -j- Anilin angeführt.

A s y m m e trie d e r P a r t i a l d r u c k k u r v e n . Die Isothermen der Partialdrucke normaler Fll. lassen sich durch vollkommen s. Gleichungen von der Form:

= x ± A ( l — x f x und: = (1—x) ± A x ( 1— &)1

P t Xj

ausdrücken. Die Gleichungen der Partialdruckkurven assoziierter Fll. enthalten wenigstens zwei Konstanten (A, u. A,), können also nicht s. aufgebaut sein. Dem­

nach betrachtet Vf. die Symmetrie der Partialdruckkurven als ein Kennzeichen nicht assoziierter Stoffe. Die Symmetrie der Partialdruckkurven eines binären Gemisches wird übrigens auch durch Zusatz eines dritten Stoffes gestört. (Journ. Russ. Phys.- Chem. Ges. 39. 315 —42. 25/9.; Journ. de Chim. physique 5. 237—62. [17/2.] Peters­

burg. Univ.-Lab.) v . Za w id z k i.

A lfred W. P o r te r , Der osmotische Bruck von kompressiblen Lösungen bei be­

liebiger Konzentration. Die Abhandlung befaßt sich mit der Abhängigkeit des osmotischen Druckes u. des Dampfdruckes von dem hydrostatischen Druck, unter dem Lsg. u. Lösungsmittel stehen. Die mathematische Ableitung kann im Referat nicht wiedergegeben werden. Sind 2 Lsgg., die unter verschiedenem Druck stehen, im osmotischen Gleichgewicht, so sind auch ihre Dampfdrücke für den jeweiligen hydrostatischen Druck einander gleich. Ebenso haben 2 Lsgg., die unter einem beliebigen Druck den gleichen Dampfdruck besitzen, auch den gleichen oBmotischen Druck u. denselben Gefrierpunkt. (Proc. Royal Soc. London 79. Serie A. 519—28.

6/9. [6/6.*] Physical Lab. University College, London.) S a c k d r.

E m il Bose, Für und wider die Emulsionsnatur der krystallinischen Flüssig­

keiten. (cf. S. 120 und 771.) Die bisher an krystallinischen Fll. beobachteten Ano­

malien in der D. u. der Viscosität entkräften die Emulsionstheorie in keiner Weise.

Vo r l ä n d e r und Ga h r e n haben gezeigt, daß zwei nicht krystallinische Fll. beim Mischen eine krystallinische Fl. geben können; diese Beobachtung spricht fü r die Emulsionstheorie, die die Fll. als verborgene binäre Systeme von begrenzt misch­

baren Substanzen ansieht. Der Grad der Aufhellung zwischen gekreuzten Nikols, der bei den strittigen Fll. größer ist, ist eine Funktion der Tröpfchengröße und -zahl, hängt also von der Beständigkeit der Emulsion ab und ist im Prinzip kein Beweis gegen die Emulsionstheorie. Wenn D., Brechungsvermögen und DEK.

der Komponenten fast gleich sind, kann die Beständigkeit der Emulsionen sehr groß sein.

Möglicherweise können rein sterische Gründe die Veranlassung dazu sein, daß Gemische ähnlicher oder isomerer Substanzen unterhalb einer gewissen Temperatur

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in zwei Phasen zerfallen. Wohldefinierte chemische Verbb. können in gewissen Fällen beim Schmelzen typische Emulsionen bilden, wie z. B. das Bromhydrat. Es kann also eine durchaus einheitliche Substanz ein „verborgenes“ binäres System sein und beim Übergang in eine andere Phase als solches fuDgieren. Sie d e n t o p f s

gefärbte Steinsalzpräparate können krystalloptisehe Erscheinungen zeigen, wie Pleochroismus, die man sonst nur homogenen Krystallen zuschreibt. Substanzen, die zwei verschiedene Arten fl. Krystalle bilden, könnten als ternäre Systeme auf­

gefaßt werden.

Eine Entscheidung, ob Emulsion, oh nicht, ist noch nicht zu treffen. Die EmulBionstheorie ist noch keineswegs widerlegt und könnte alle Erscheinungen er­

klären. Andererseits hat man gezeigt, daß alle krystallinischen Fll. eine ähnliche Konstitution haben (langgestreckte Moleküle). Dieser Bau der Moleküle müßte bei einer kinetischen Theorie berücksichtigt werden, da die gewöhnliche Theorie streng kugelförmige Bausteine annimmt Ist der mittlere Abstand zweier Molekülmittel­

punkte klein gegen die Längsachse des einzelnen Moleküls, so ist eine nach allen Richtungen vorhandene molekulare Unordnung nicht mehr möglich. Vielmehr existiert in einem solchen Molekülschwarm eine A rt Anisotropie ohne Kryatall- struktur oder Gestaltungskraft. Die optischen Störungen wären leicht zu begreifen, ebenso die Volumenverminderung gegenüber dem völlig ungeordneten Zustand.

H ält diese Vorstellung einer mathematischen Prüfung Stand, so müßte man nicht von krystallinischen, sondern von anisotropen Fll. sprechen. — Genaue q u a n t i ­ t a t i v e Unteres, sind auf dem Gebiete der krystallinischen Fll. dringend erforder­

lich. (Physikal. Ztsehr. 8. 513—17. 1/8. [Juui.J Danzig-Langfuhr. Phys.-chem. Lab.

der Techn. Hochsch.) W. A. Ro t h-Greifswald.

H. B echhold, Kolloidstudien mit der Filtrationsmethode (cf. S. 661). Vf. be­

schreibt eingehend eine von ihm ausgearbeitete Methode, die es erlaubt, gelöste Kolloide von ihrem Lösungsmittel zu trennen, sowie Gemische von Kolloiden ver­

schiedener Teilehengröße durch fraktionierte Filtration voneinander zu Bcheiden.

Der App., der vom Vf. konstruiert ist, wird ausführlich besprochen und durch Ab­

bildungen erläutert [zu beziehen durch die Vereinigten Fabriken für Laboratoriums­

bedarf Berlin N., Chausseestraße 8]. Die Filtration erfolgt durch Gallertfilter bei mäßigem Überdruck (0,2—5 Atm.). Die Dichte der Filter ist von der Gallertkon­

zentration abhängig. Es konnte festgestellt werden, daß Gallertfilter Poren von ungleicher Größe besitzen, und daß die Teilchen in einer kolloidalen Lsg. meist uugleich groß sind. Ebfinden sich Angaben über die Eigenschaften anorganischer Kolloide (Berlinerblau, Platinsol, Arsensulfid, Gold, Eisenoxyd, Kieselsäure) und organische Kolloide (Kollargol, Lysargin, Bismon, Hämoglobin, Serumalbumin, Globulin, Gelatine, Hämatin, lysalbinsaures Natrium, Dextrin, Lackmus u. Chloro­

phyll) gegen Gallertfilter.

Ein Gemisch von Albumosen wurde durch fraktionierte Filtration voneinander getrennt. Manche Substanzen (besonders physiologisch wirksame), z. B. Lab, Arach- nolysin, Staphylolysin, werden von dem Filtermaterial stark adsorbiert, andere wenig, z. B. Eiweißkörper, Albumosen, Hämoglobin, Antilab, Diphtherietoxin. Ge­

löste Kolloide vermögen andere gelöste zu adsorbieren. Die elektrische Überfüh­

rungsrichtung ist nicht allein maßgebend bei der gegenseitigen Adsorption. Schutz­

kolloide begünstigen die Filtration anorganischer Kolloide, indem sie die Reibung vermindern. Bei den Filtrationsverss. zeigte sich, daß die Filtrierbarkeit abhängig ist von der Reihenfolge, in der man die einzelnen Bestandteile zusammengießt. Vf.

bezeichnet diese als „Beihenfolgephänomen“. Eine Mischung von Berlinerblau + Serumalbumin -f- Oxalsäure passiert teilweise ein Filter, während die Mischung in der Reihenfolge Berlinerblau Oxalsäure -f- Serumalbumin nicht passiert. In

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manchen Fällen läßt sich die Dialyse durch die Gallertfiltration ersetzen (z. B. bei Eiweißspaltungsprodd. u. a.), in anderen nicht (Trennung von Berlinerblau und Oxalsäure). Der große Vorzug bei der Filtrationsmethode besteht im Gegensatz zur Dialyae darin, daß die Lsgg. bei den Verss. Bich nicht verdünnen, deB weiteren die leichte Sterilisierbarkeit und Sterilhaltung des App. und Filtrates. Die nach der Filtrationsmethode gruppierte Reihenfolge in der Teilchengröße der unter­

suchten Kolloide stimmt mit dem überein, was wir durch theoretische Überlegung und das UltramikrOBkop darüber wissen. Die Gailerlfilter eignen sich zur Gewin­

nung steriler und keimarmer Filtrate. Vf. konnte mit der Filtrationsmethode be­

weisen, daß die Wirkungslosigkeit eines ungiftigen Desinfektionsmittels (Tetrachlor- o-diphenol) von höchster Wirksamkeit gegen Bouillonkulturen (vgl. B e c h h o l d und E h r l i c h , Ztschr. f. physiol. Ch. 47. 173; C. 1 9 0 6 . I. 1444) bei der inneren Anti­

sepsis darauf zurückzuführen ist, daß das Blutserum das Desinfektionsmittel bindet, während eine biologische Begünstigung des Bakterienwachstums nicht stattfindet.

(Ztschr. f. physik. Ch. 6 0 . 257—318. Frankfurt a/M, Kgl. Inst, für experimentelle

Therapie.) B r a h h .

N. A. H esehus, Über die Thermoelektrizität und die Kontakteleklrizität. G au- GAIN (1853) und kürzlich wiederum DE H e e n (1902) hatten auf die auffallende Ähnlichkeit zwischen der kontaktelektrischen u. der thermoelektrischen Reihenfolge der Metalle hingewiesen. Nun gibt es aber hiervon manche Ausnahmen, von denen die auffallendsten einerseits Na und K, andererseits aber Se und Te bilden. So behaupten Na und K in der kontaktelektrischen Reihenfolge das äußerste positive Ende, dagegen in der thermoelektrischen Reihenfolge das äußerste negative. Um­

gekehrt ist es mit dem Se und Te, das in der Kontaktreihe am negativen und in der thermoelektrischen Reihe am positiven Ende zu stehen kommt. Die Ursache dieser Abweichungen sieht Vf. darin, daß einerseits Na und K die größten thermi­

schen Ausdehnungskoeffizienten zeigen, andererseits aber Se und Te, im Gegensatz zu allen Metallen, positive Temperaturkoeffizienten der elektrischen Leitfähigkeit aufweisen.

Die Kontaktelcktrizität ist durch EMKK. bedingt, die beim Erwärmen der Me­

talle entstehen. Nach R ossiN G (1898) wird hierdurch beim Sb, Cd, Zn, Ag u. Cu ein Strom von den wärmeren Metallstellen zu den kälteren u. beim Sn, Al, P t, Fe, Bi und Pd von kälteren zu den wärmeren erzeugt. Diese Ströme bilden das E r­

gebnis zweier W rkgg.: einerseits der Bewegung der negativen Elektronen von dichteren (kälteren) Metallstellen zu den weniger dichten (wärmeren), andererseits aber der Steigerung der Ionenzahl durch Erwärmung, durch welche der erste Elek­

tronenstrom geschwächt und sogar überkompensiert werden kann. — Als neutrale Punkte thermoelektrischer Paare werden bekanntlich diejenigen Temperaturen be­

zeichnet, bei denen der Thermostrom sein Maximum erreicht. Bei den Kombinationen des Fe mit Cd, Zn, Ag, Cu, Pb, Al, Sn, P t u. Pd steigen diese Punkte allmählich von 160 bis auf 1908°. Im Gegensatz hierzu nehmen die EMKK., welche durch E r­

wärmung der reinen Metalle erzeugt werden, vom Cd bis Cu ab. Werden beim Pb gleich Null, und anfangend vom Al nehmen sie immer größere negative W erte an. (Journ. Russ. Phys.-Chem. Ges. 39. Physik. Teil. 1—9. 28/9. Petersburg.)

v . Za iv id z k i. J. J. Thom son, Strahlen positiver Elektrizität. Der Vf. hält im Gegensatz zu W ie n (S. 1144) seine Meinung aufrecht, daß die Waaserstoffteilchen in den Kanal­

strahlen nicht auf die zufälligen Verunreinigungen zurückzuführen sind. Bei einem Vers. wurde die Entladungsröhre so weit evakuiert, bis kein Strom mehr hindureh- giug; dann wurden je kleine Spuren der verschiedensten Gase, auch von Wasser­

stoff, hineingelassen. In allen Fällen war die Intensität der Kanalstrahlen bei

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gleichen Stromstärken die gleiche, obwohl die vorhandene Menge Wasserstoff ganz verschieden war. In einem anderen Falle wurde die Röhre tagelang mit Sauerstoff behandelt, der aus Permanganat entwickelt wurde und eine in fl. L uft getauchte Röhre passieren mußte, so daß keine Spur von Wasserdampf mit hineinkommen konnte. Obwohl schließlich die Röhre keine einzige Linie des H-Spektrums zeigte, wurde derselbe W ert e/m für die Kanalstrahlen erhalten. Bei höheren Drucken erscheinen in Übereinstimmung mit den Verss. von St a r k auch Atomionen der jeweilig vorhandenen Gase. (Philos. Magazine [6] 14. 295—97. August. [12/7.]

CavendiBb. Lab. Cambridge.) Sa c k d r.

J. J. Thom son, Strahlen positiver Elektrizität. (Vgl. vorst. Ref.) In einer kurzen Notiz ist bereits mitgeteilt worden, daß die Intensität der Kanalstrahlen, die aus Teilchen von der M. des Wasserstoffatoms bestehen, von der Natur des die Röhre füllenden Gases unabhängig ist. Es wird die Versuchsanordnung beschrieben, mit der dieses Resultat erhalten wurde. Das Fluorescenzlicht, das mittels der Kanal­

strahlen auf Willemit erzeugt wurde, wurde verglichen mit dem Licht einer NERNSTchen Lampe, das durch eine Fluoresceinlsg. fiel. Durch Drehung eines N ic h o ls konnte dieses Vergleichslicht so geschwächt werden, das es mit dem Licht des Willemits gleiche Helligkeit besaß.

Außerdem wurde gefunden, daß nicht nur in dem Raum hinter der Kathode, sondern auch in anderen Teilen der Röhre Kanalstrahlen entstehen, auch solche, die sich von der Kathode weg in der Richtung der Kathodenstrahlen bewegen.

Zu ihrer Erklärung kann man annehmen, daß entweder die positiven Strahlen in der Nähe der Kathode mit negativen Elektronen zusammenstoßen, von ihnen eine negative Ladung erhalten und dann durch Zusammenstoß mit Gasmolekeln die negative Ladung wieder verlieren, oder man kann annehmen, daß die Gasmolekeln in der Nähe der Kathode „radioaktiv“ werden und positiv geladene a Strahlen aus­

senden. Im letzteren Falle mußten sich die positiven Strahlen nach allen Richtungen bewegen, im ersteren nur in der Richtung der Kraftlinien. Der Versuch ergab eine allseitige Fortpflanzung der positiven Strahlen. (Philos. Magazine [6] 14. 359—64.

September. [6/8.] Cavendish. Lab.) Sa c k u r.

Tissot, Über den Effekt, welchen der elektrolytische Detektor anzeigt. Das Telephon wird durch ein Galvanometer ersetzt, dieses mit einem Bolometer verglichen. Legt man an den Detektor eine elektromotorische Hilfskraft an, so sind die Erscheinungen sehr kompliziert. Steigt die Energie der elektrischen Wellen, so nähert sich der Galvauometerausschlag bald einem Grenzwert; es wird also nicht der Totaleffekt registriert. Legt man keine elektromotorische Hilfskraft an, so sind die Angaben des Bolometors und des Galvanometers vollständig proportional. Die Intensität des Stroms im elektrolytischen Detektor ist dem Quadrat der Amplitude der Schwingungen der Antenne (*'„) proportional. Denn an der Anode, der feinen Spitze, schwankt die Ionenkonzentration in der gleichen Periode wie die elektrischen Wellen. Stellt man die Formeln auf und vernachlässigt die Größen zweiten Grades, so erhält man in der Tat I = K if* , falls nicht zu groß ist. (C. r. d. l’Acad. des Sciences 145.

226—29. 22/7.*) W. A. Rora-Greifswald.

R o b e rt P ohl, Die Bildung von Gasblasen in den Wänden erhitzter Entladungs­

rohre. Nach SwiNTON wird durch die Entladungen Gas in die Glaswände der Röhren_ hineingetrieben u. kann durch Erhitzen des Rohres (unter Bläschenbildung) u. Zertrümmern wieder frei gemacht werden. Die Verss. des Vfs. zeigen, daß nur bei Ggw. von Al-Spiegeln auf der Glaswand die Trübung heim Erhitzen (als Folge der Bläschenbildung) auftritt, an vollkommen vom Al befreiten Röhren nicht.

(9)

Durch Aufträgen von Al-Schaum auf daa Glas läßt sich die Bläachenbildung künst­

lich hervorrufen. Es liegt also eine chemische Bindung, kein mechanisches Hinein- treiben vor, Über den Inhalt der BlaBen gehen die Verss. mit der Zertrümmerung des blasigen Glases keinen eindeutigen Aufschluß, da Wasserstoff nicht nur von blasenhaltigem, sondern von jedem beliebigen Glase heim Zerpulvern abgegeben wird, und sich Helium nur bei Anwesenheit von Aluminium in dem abgegebenen Gase nachweiaen läßt. (Ber. Dtsch, Physik. Ges. 5. 306—14. 30/7. [28/6.*] Berlin.

Phys. Inst. d. Univ.) W. A. BOTH-Greifswald.

M aurice P r u d ’h o m m e, Beziehungen zwischen dem molekularen Leitvermögen der Elektrolyte und der Verdiinnung. W enn die dissoziierende Wrkg. des W. der minimalen Menge der H'- und OH' Ionen zukommt, kann man ihre Wrkg. mit der starken katalytischen W rkg. bei der Rohrzuckerinversion vergleichen. Der Vf.

leitet für den Dissoziationsgrad X i = —~ —1 als Funktion der Verdünnung eine V -^loooo/

Formel ah, die der Formel für die monomolekulare Rk. entspricht.

wo a und n Konstanten sind, a wird der volumetrische Koeffizient, — der volu- n

metrische Exponent der Dissoziation genannt, n ist für Alkalihalogenide (18°) ca. 6 (5,9—6,2), a zwischen v = 10 u. v = 2000 sehr gut konstant (0,55 für LiCl, bis 0,61 für KBr). Für ternäre Elektrolyte (wie ‘/iCaCl, oder 7 jN a2S04) ist n ca. 5 (4,5—5,2), a ca. Vs> für Sulfate zweiwertiger Salze ist n ca. 3, a 0,10—0,13 usf.

F ü r schwache Elektrolyte, wie Ammoniak und Essigsäure, ist n fast genau 2. HCl und HNO,, Alkalichloride und -nitrate haben fast die gleichen W erte für n , aber die « W erte sind für die freien SS. größer als für die Salze, ähnliches gilt für H2S04 und die Sulfate.

und = Konst. Aus der ersten folgt, daß die Verdünnung, welche dem Grenzwert des molekularen Leitvermögens entspricht, einen bestimmten W ert haben muß. (Ztschr. f. Elektrochem. 13. 471—74; Bull. Soc. Chim. de France [4]

1. 562—69; Journ. de Chim. physique 5. 386—97. 5/6.) W. A. RoxH-Greifswald.

G. B erndt, Über den Einfluß des Magnetfeldes a u f den Widerstand von Elektro­

lyten. Die experimentellen Einzelheiten werden ausführlicher mitgeteilt als in der kurzen Publikation (cf. S. 571). Nachzutragen ist, daß für Nickeldraht in einem Feld von 3040 Gauß senkrecht zu den Kraftlinien eine WiderBtandsverminderung von 0,60°/o gefunden wird. Die Widerstandsänderung hängt stark von der Tempe­

ratur ab. Die Elektrolyte zeigen parallel zu den Kraftlinien in Feldern bis 1000 Gauß keine die Versuchsfehler übersteigenden Widerstandsänderungen. (Ann.

der Physik [4] 23. 93 2 -5 0 . 24/9. [Juli.] Cöthen (Anhalt). Pbys. Lab. des Polyt.) G. Costanzo und C. N e g ro , Über die durch die Blätter der Pflanzen hervor­

gerufene Ionisation. Nadeln einer Zeder (Cedrus Deodora) werden sofort nach dem Pflücken in die obere Metallkammer eines Elektroskops, die den negativ auf­

geladenen Zerstreuungskörper enthält, gebracht. Der Spannungsverlust ist in den ersten 5 Minuten groß (2—4 Volt, während der spontane Verlust nur 0,1—0,5 Volt

1

Der Vf. diskutiert schließlich noch 2 andere Gleichungen: —— -v n = Konst.

I A oo

W. A. ROTH-Greifswald.

(10)

betrögt), sinkt in den nächsten 5 Minuten etwa auf die Hälfte, um sich dann rasch oder auch asymptotisch dem W ert der spontanen Zerstreuung zu nähern. Die Vff.

sehen zunächst davon ab, eine Hypothese aufzustellen. (Physikal. Ztschr. 8. 491—99.

1/8. [Juni.] Bologna. St. Ludwigs-Gymn.) W. A. Roth-Greifswald.

A. S. E v e , Ionisierung durch Zerstäuben. Ein starker, horizontaler Luftstrom wurde über ein senkrecht stehendes, zugespitztes Röhrchen geblasen, welches mit einem Flüssigkeitsbehälter kommunizierte. Der mit der zerstäubten Fl. beladene Gasstrom wurde dann in einem Zylinderkondensator geleitet, in dem die Leitfähig­

keit gemessen wurde. Der natürliche Abfall des Elektroskops wurde durch einen starken Luftstrom allein nicht beeinflußt, durch die Zerstäubung wurde jedoch eine beträchtliche Menge von positiven und negativen Ionen gebildet, die durch einen W attepfropf aufgehalten werden können. Beim Zerstäuben von W. und Ä. ent­

stehen mehr negative als positive Ionen (im Verhältnis 1,2—1,6), beim Zerstäuben von Alkoholen, Aceton, Aldehyd, Methyljodid u. anderen organischen Fll. dagegen gleichviel positive wie negative Ionen. Destilliertes W. bewirkt eine stärkere Leit­

fähigkeit als Leitungswasser, dieses eine stärkere als die Lsgg. irgend welcher Salze, Säuren oder Basen in W. Beim Zerstäuben von Hg wurde keine Spur einer Ionisierung beobachtet. Im allgemeinen steigt das Ionisierungsvermögen verschie­

dener Flüssigkeiten mit wachsender Dielektrizitätskonstante, doch fallen W. und Chloroform aus der Reihe heraus. Die Menge der verdampften Fl. scheint keinen Einfluß auszuüben, ebensowenig kann durch Verdampfen allein eine Leitfähigkeits­

erhöhung eines Luftstromes hervorgerufeu werden. Die gleichzeitige Einw. von y-Strahlen und Zerstäubung ruft eine additive W irkung hervor. Die Wiederver­

einigung der Ionen erfolgt nur langsam. In einem Gefäß, in dem sich kein elek­

trisches Feld befindet, kann noch nach 2 Stdn. eine merkliche Leitfähigkeit nach- gewiesen werden; diese Verss. wurden mit den von Benzylalkohol erzeugten Ionen ausgeführt, weil dieses die langsamsten von allen sind. (Philos. Magazine [6] 14.

382—95. September.) S ack u b .

C. Ch6neveau, Die Valenzen eines gelösten Salzmoleküls, abgeleitet aus der Dis­

persion der Lösung und der Elektronentheorie. Der Vf. leitet die untere Grenze von p v der Elektronen ab, welche auf die Dispersion eines gel. Salzmoleküls Ein­

fluß haben. Dieser Grenzwert ist immer von der Größenordnung der Zahl, welche die Totalvalenz des Moleküls angibt, oder doppelt so groß als die Zahl, welche die Valenzen angibt, die zwei Ionen eines ionisierbareu Moleküls verbinden. Dabei spielt die Komplexität eines Ions keine Rolle. Das erklärt die Tatsache, daß man die Molokularrefraktion oder Dispersion nicht immer aus den Werten für die Atome berechnen kann. (C. r. d. l'Acad. des Sciences 145. 176 — 78. 16/7.*)

W . A. Ro t h-G reifsw ald.

E ric h L adenburg, Über Anfangsgeschwindigkeit und Menge der photoelektrischen Elektronen in ihrem Zusammenhänge mit der Wellenlänge des auslösenden Lichtes.

Die Einzelheiten der vorwiegend physikalischen Arbeit müssen im Original einge- seheu werden. Der Vf. resümiert: Die Anfangsgeschwindigkeit der Elektronen ist der Schwingungszahl des auslösenden Lichts proportional. Der photoelektriseho Effekt, bezogen auf gleiche auffallende Lichtmenge, steigt mit abnehmender Wellen­

länge bis X = 210 Hfl an, und zwar immer stärker, zu je kürzeren Wellen man übergeht. (Physikal. Ztschr. 8. 590—94. 15/9. [Aug.] Berlin. Physik. Inst, der Univ.)

W . A. R oTH -G reifsw ald.

H. R ebenstorff, Verkürzte Reduktion von Gasmengen. Verlangt man keine größere Genauigkeit als 1 %„, so kann man folgende vereinfachende Rechnungen benutzen: Für jedes 3/* mm, das der Druck höher oder tiefer ist als 760 mm, wird

(11)

1 %o des Volumens zuaddiert oder subtrahiert. 1 cm Wassersäule entspricht 3/< mm Quecksilberdruck. Gasvolumina von 19° ergeben die reduzierten Beträge, wenn man Viß des Wertes ahzieht und als Volumen des Wasserdampfes noch x/60 subtrahiert.

Der Ausdehnungskoeffizient der trockenen Gase kann = i/300, der der feuchten = 7,oo gesetzt werden. Weicht die Temperatur wenige Grade von 19° ab, so redu­

ziert mau mit diesen runden Ausdehnungskoeffizienten znnächst auf 19° u. rechnet dann mit den oben angeführten Konstanten weiter. (Physikal. Ztschr. 8. 613—14.

15/9. [7/7.] Dresden. K. S. Kadettenkorps.) W. A. Ro t h-Greifswald.

K a r l P rzib ram , Über die Kondensation von Dämpfen in ionisierten Gasen.

Wie Vf. früher (Sitzungsber. K. Akad. WisB. Wien 115 33) gezeigt hat, konden­

sieren sich Mlüoholdämpfe im Gegensatz zu Wasserdampf nicht auf den negativen, sondern auf den positiven Ionen, solange man kleine Expansionen verwendet. Da also die Tröpfchen des gebildeten Nebels positiv geladen sind, läßt sich mit Alkohol­

dampf nach der Methode von Wil s o n (Philos. Magazine [6] 5. 429; C. 1 9 0 3 . I.

1065) die L a d u n g d e r p o s i t i v e n I o n e n bestimmen. Es wird in guter Über­

einstimmung mit älteren W erten e = 3,8-10—10 gefunden. — W ährend man es bei Alkoholdampf unter der Einw. von Röntgenstrahlen zweifellos mit Ionenkondensation zu tun hat, ist das zwar für Benzoldumpi nach den Verss. des Vfs. auch wahr­

scheinlich, aber noch nicht siehergestellt. Noch komplizierter liegen die Verhältnisse bei Schwefelkohlenstoffdnmpf. Es genügt eine außerordentlich kleine Expansion, um CS,-Dampf in Luft auch ohne Ionisation zur Kondensation zu bringen. Das würde darauf hinweisen, daß es sich nur um eine Kernbildung durch den Einfluß des Lichtes handelt. Da aber in CO, und in H, für CS,-Dampf viel größere Ex­

pansionswerte als in Luft notwendig sind, so deutet das vielmehr darauf, daß in Luft eine Oxydation des CS, stattfindet, und die entstehenden S-O-Verbb. die Kon­

densation fördern. Ähnlich liefern Spuren von Amylnitritda,mp{ bei Bestrahlung schon bei sehr kleinen Expansionen Kondensationskerne, wobei wahrscheinlich Stickoxyde die Kondensation fördern. (Physikal. Ztschr. 8. 561—64. 1/9. Wien.

Inst, für theor. Physik.) Br i l l.

E. V a le n ta , Photochemie und Photographie. Bericht über die Fortschritte im Jahre 1906. (Chem.-Ztg. 31. 867—69. 4/9.) Bu s c h.

E. D orn, Über Kanalstrahlen in Wasserstoff, Htlium und Argon. (Vorläufige Mitteilung.) Der Vf. erhält den ÜOPPLERschen Effekt bei Wasserstoff für 5 Linien, bei Helium für 8 Linien sicher, für 2 unsicher, bei Argon für 20 Linien sicher, für 10 wahrscheinlich. Die aus den Verss. berechnete Geschwindigkeit ist stets etwa nur halb so groß als die theoretische. (Physikal. Ztschr. 8. 589—90. 15/9. [6/8.]

Halle a/S. Physik. Inst.) W. A. ROTH-Greifswald.

L ise M e itn e r, Über die Zerstreuung der «-Strahlen. L äßt man «-Strahlen durch mehrere Metallschirme gehen, so ist auf die schließliche Ionisation die R e ih e n ­ fo lg e der Metallfolien von wesentlichem Einfluß. Das ließe sieh durch die An­

nahme erklären, daß die «-Strahlen beim Durchgang durch Metalle diffus zertreut werden. Zur Prüfung dieser noch strittigen Annahme werden «-Strahlen zwischen zwei kongruenten, genau vertikal übereinander aufgestellten Blenden nach Br a g g

und Kl e m a n (Philos. Magazine 8. 726; C. 1 9 0 5 . I. 141) durchgesandt. Über die untere Blende wird die zu prüfende Metallfolie gelegt und die Entladungsströme 7, bei Verwendung nur e in e r , und 7, bei Verwendung b e id e r Blenden gemessen.

W äre keine Zerstreuung vorhanden, so müßte das Verhältnis 7,/7, bei konstanter Entfernung beider Blenden konstant bleiben. T ritt aber Zerstreuung ein, so lassen

(12)

sich zwei Fälle voraussehen: 1. die Entfernung der beiden Blenden d ist gleich ihrer eigenen Länge a, dann muß durch Auflegen der Metallfolie I J I , vergrößert oder 2. d = 2 a, dann muß I J I ,, verkleinert werden. — Das bestätigen die Verss.

Ist im Fall 1 der W ert von log J ,/J , o h n e Folie 1, so wird er für Stanniol 1,15, für Kupfer 1,28, für Silber 1,13, für Platin 1,09. Ebenso werden für den 2. Fall d — Za die W erte für das Verhältnis 1,/J, beim Einlegen der Metallfolien in gleicher Reihenfolge k le in e r . Somit tritt beim Durchgang von «-Strahlen durch Metalle tatsächlich Zerstreuung ein. Dieselbe ist für verschiedene Metalle ver­

schieden und scheint m it s te ig e n d e m A to m g e w ic h t z u w a c h s e n . (Physikal.

Ztschr. 8. 489—91. 1/8. [Juni.] Wien.) Br i l l. S. C urie, Wirkung der Schwere a u f den Absatz der induzierten Aktivität.

P. Cu r ie hatte vor einigen Jahren beobachtet, daß die induzierte Radioaktivität in einem geschlossenen Gefäß der Wrkg. der Schwere unterworfen ist. Die Vfin.

stellt ein mit zwei Hähnen versehenes und mit einer RaC),-Lsg. beschicktes Glas­

kölbchen unter einer Glocke auf, in der parallel Metallstreifen in verschiedenen Stellungen horizontal oder vertikal aufgehäDgt sind. Die Aktivität der Streifen im selben Zeitpunkt wird bestimmt, bezw. interpoliert. Die Verss. zeigen in der Tat, daß die induzierte Radioaktivität in dem die Streifen umspülenden Gase sich wie eine schwere, hinabsinkende Substanz verhält, die in dem Gas unendlich fein ver­

teilt ist. In verd. Gas (2—3 cm Hg) tritt kein Niederfallen ein; in möglichst staub­

frei gemachter Luft spielt sich das Phänomen ah wie in gewöhnlicher L uft; ebenso in Wasserstoff oder Kohlensäure. Die Ggw. von Feuchtigkeit ist nötig. Um das Phänomen zu erzeugen, genügt eB, ein krystallwasserhaltiges Salz in das vollständig getrocknete Gas einzuführen. An die Ggw. von Ozon ist die Erscheinung nicht gebunden. Quantitative Verss. sind schwer anzustellen. Eng zusammenstehende Platten laden sich gleich auf. Besteht zwischen zwei gegenüberstehenden horizon­

talen Platten ein starkes elektrisches Feld, so wird das Niedersinken der induzierten Radioaktivität maskiert, da sich die negativ geladene Platte stets Btärker auflädt, unabhängig von ihrer Lage. (C. r. d. l’Acad. des Sciences 145. 477—80. [2/9.*].)

W. A. ROTH-Greifswald.

Ed. S arasin und Th. T om m asina, Verdoppelung der Inaktivierungskurve der induzierten Radioaktivität und ihre Ursachen. Die Vff. resümieren folgendermaßen:

Irgend ein Körper, der ohne negative Ladung aktiviert worden ist, gibt für die positive und die negative Zerstreuung nur eine einzige Inaktivierungskurve, ebenso ein nackter Leiter, der mit negativer Ladung aktiviert iBt. Ein mit einer isolie­

renden Schicht bedeckter u. in negativ geladenem Zustand aktivierter Leiter gibt anfangs zwei Kurven; die positive, die anfangs sehr niedrig ist, steigt steil auf u.

erreicht dabei fast die negative, mit der sie dann den regelmäßigen Abfall gemein­

sam hat, indem die )9-Strahlen in die isolierende Schicht eiudriDgen. Eine kompli­

zierte Wrkg. übt das Einschalten von Drahtnetzen in die Strahlenbahn aus; die Einzelheiten mögen im Original eingesehen werden. (C. r. d. l’Acad. des Sciences

145. 420-22. [19/8.*].) W. A. RoiH-Greifswald.

Ed. S arasin und Th. T om m asina, Über die Wirkung von Metalldrahtnetzen a u f die Sekundärstrahlen der induzierten Radioaktivität. Die im vorst. Ref. ange­

deutete Wrkg. der in die Strahlenbahn eingeschalteten Metalldrahtnetze wird näher studiert. Die Inaktivierungakurve wird durch die Zwischenschaltung eines D raht­

netzes zwischen Elektroskop u. Strahlungsquelle verdoppelt, wenn ein Leiter oder Nichtleiter ohne Ladung eine Zeitlang in einer emanationshaltigen Atmosphäre geweilt hat, ferner, wenn ein unbedeckter Leiter die ganze Expoßitionazeit auf ein hohes negatives Potential gebracht ist. In diesen beiden Fällen liegen die posi-

(13)

tiven Kurven über den negativen. Die Verdopplung findet ebenso statt, wenn der negativ aufgeladene Leiter mit einer dicken, nichtleitenden Schicht überzogen wird;

doch liegt die negative Kurve in diesem Fall über der positiven. (C. r. d. l’Acad.

des sciences 145. 482—85. [2/9.*].) W. A. ROTH-Greifswald.

J. de K o w alsk i und C. G a rn ie r, Über das Optimum der Phosphorescenz.

Br u n in g h a üS hat (cf. S. 285) einen Widerspruch zwischen seinen Resultaten über die Photoluminescenz der samariumhaltigen Calciumsulfide und den Resultaten der Vff. (C. r. d. l’Acad. des sciences 144. 836; C. 1907. I. 1723) gefunden; doch ist dieser Widerspruch nur scheinbar. Denn Br u n in g h a üS untersucht die Kathodo- luminescenz während der Erregung, die Vff. aber die dauernde Phosphorescenz unter dem Einfluß des Lichtes, nachdem die Wrkg. der ultravioletten Strahlen aufgehört hat. Das Optimum ist je nach der Art der Erregung verschieden. Die Vff. haben 1 g CaS mit 0,08 g N a,S04 geschmolzen unter Zusatz wechselnder, ge­

ringer Mengen Samarium. Die Erregung geschieht einesteils durch die ultravioletten Strahlen der Quarz-Quecksilberlampe. Nach dem Aufhören der Erregung ist die Phosphorescenz ein Maximum, wenn 1 Atom Sa auf 3000 Atome Ca kommen. Er­

regt man andererseits durch Kathodenstrahlen, so liegt das Optimum bei Mischungen, die 1 Atom Sa auf 125—400 Atome Ca enthalten,

Auch bei Mn-haltigem Calciumsulfid ist die Lage des Optimums für beide E r­

regungsarten in derselben Weise verschieden, doch sind die Resultate weniger scharf. Die Dauer der Luminescenz nimmt mit größerem Gehalt an Lichtträger ab, ebenso verschieben sich die relativen Intensitäten der Linien u. Banden. (C. r.

d. l’Acad. des sciences 145. 391—93. [12/8.*].) W. A. ROTH-Greifswald.

A. C otton und H. M onton, Neue optische Eigenschaft (magnetische Doppel­

brechung) gewisser nicht kolloidaler, organischer Flüssigkeiten. Bei starken magne­

tischen Feldern und genauer optischer Beobachtung kann man auch an nicht kolloidalen Fll. die magnetische Doppelbrechung beobachten. Die Vff. finden sie bei einer großen Reihe von aromatischen Fll., aber bei keiner aliphatischen. Am stärksten doppeltbrechend ist Nitrobenzol u, Monobromnaphthalin. Cyelohexan und Cyclohexanon sind inaktiv, ebenso Terpen u. Terpentinöl. CSs ist schwach doppelt­

brechend. An die Wrkg. von Staubsuspension kann dabei nicht gedacht werden.

Außer Schwefelkohlenstoff sind alle Fll. positiv doppeltbrechend. Die Unters, wird fortgesetzt u. die Erscheinung nach der quantitativen Seite u. dem Zusammenhang mit der Struktur und Konstitution studiert. (G. r. d. l’Acad. des sciences 145. 229

bis 230. [22/7.*].) W. A. ROTH-Greifswald.

E. G oldstein, Über zweifache Linienspektren chemischer Elemente. ( Vorläufige M itteilung) Caesium, Rubidium u. Kalium besitzen je zwei Linienspektren, welche keine Linie gemeinsam haben. Das eine Spektrum fällt mit dem Bogenspektrum des betreffenden Metalls zusammen, kann aber auch durch schwache elektrische Entladungen erzeugt werden; das andere wird durch starke Kondensatorentladungen rein dargestellt. Nicht alle Linien sind neu und waren früher als Bereicherungen der gewöhnlichen Spektra, nicht als Teile von neuen Spektren aufgefaßt. Bei hin­

reichender Steigerung der Entladungsdichte, bezogen auf die Masseneinheit des Metalldampfes, verschwinden die bekannten Linien vollkommen, die Serienlinien, und werden durch serienfreie Linien ersetzt. Beim Rb ändert sich die Farbe von Rosenrot in Himmelblau, bei Cs von Blaurot in Grünlichgrauweiß. Die notwendigen Entladungsstärken sind um so größer, je kleiner das At.-Gew. ist. Bei Na konnten bisher erst die Serienlinien g e s c h w ä c h t werden, während hei Li noch kein Er­

folg zu verzeichnen ist. Die analogen Erscheinungen bei den Edelgasen sind be­

(14)

kannt. Die Spektra bei großer Entladungsdickte nennt der Vf. die Elementar- oder Grundspektra, während er die gewöhnlichen Spektra Aggregaten zuschreibt. Von früheren Forschern sind erat Gemische beider Spektra beobachtet worden, weil die Intensität nicht ausreichte, sämtliche Aggregate aufzuspalten.

Die hellsten Linien des Giundspektruma für die drei Elemente werden tabelliert.

Das Rb zeigt gar keine Linien im Rot mehr. Bei den übrigen edleren Metallen ist eine Scheidung der beiden Spektra noch nicht reinlich durchzuführen, doch liegen genügende Andeutungen vor, ebenso hei den Halogenen. Von 56 Linien des Brom­

spektrums werden durch Parallelschaltung einer Leidener Flasche mindestens 33 ausgelöscht, ähnlich beim Chlorspektrum. Die experimentellen Schwierigkeiten sind bei den Halogenen besonders groß und können teilweise durch Anwendung äußerer Elektroden überwunden werden.

Die Farbänderung bei Parallelschaltung einer Leidener Flasche ist bei den Halogenspektren deutlich (Br: Pfirsichrot — >- Grünblau; CI: Weiß — y Grün;

J : Chamoisgelb — >- Grün). Der Linienzuwachs dabei iBt sehr groß, namentlich im wenigst brechbaren Teil des Spektrums. Bei Wasserstoff, Helium u. Neon sind noch ganz neue Spektren zu erwarten, wenn man extrem hohe Entladungsdichten anwendet. Vielleicht hängt das scheinbare Fehlen von K, Rb und Cs im Sonnen­

spektrum damit zusammen, daß man nach den Serienlinien suchte, statt nach den Grundlinien. (Ber. Dtsch. Physik. Ges. 5. 321—32. 30/8. [14/8.]; Physikal. Ztschr. 8.

674—79. 15/10.) W. A. ROTH-Greifswald.

J e a n B ecquerel, Über die Veränderung der Absorptionsbanden von Parisit- und Tysonitkrystallen in einem magnetischen Felde bei der Temperatur der flüssigen L u ft (cf. S. 279 und 574; daselbst weitere Literatur). Der Vf. untersucht die magneto­

optischen Eigenschaften des Parisits von Muso in Columbia, der diejenigen Metalle als Fluorocarbonate enthält, welche im Tysonit als Fluoride enthalten sind, und des Tysonita. Auch hier gehen die Verschiebungen nach verschiedenen Richtungen, so daß die Annahme nahe liegt, daß gleichzeitig positive u. negative Elektronen vor­

handen sind. Eine feine, starke Bande des Tysonits verdoppelt sich so, daß es scheint, als rührte sie gleichzeitig von positiven und negativen Elektronen her, welche die gleiche Periode und das gleiche Verhältnis zwischen Ladung u. Masse besitzen. Die Verschiebungen einzelner Banden sind erheblich (0,24—0,33 fifi bei 15000 Gauß.); man muß, um sie zu erklären, außerordentlich kleine Korpuskeln annehmen. Bei den beiden untersuchten Mineralien liegen die empfindlichen Banden in analogen Gruppen. Im allgemeinen sind die magnetooptischen Eigen­

schaften der beiden einer Familie angehörigen Krystalle ähnlich, aber in den Einzel­

heiten zeigen sich merkliche Unterschiede. (C. r. d. l’Acad. des sciences 145. 413

bis 416. 19/8.*) W. A. Ro t h-Greifswald.

J o h a n n R adakovits, Über eine Beziehung stoischen Wärmeleitung und Thomson- effekt. Der Zusammenhang zwischen dem Thomsoneffekt d und der Wärmeleitfähig­

keit k in verschiedenen Metallen läßt sich für p o s itiv e d-W erte durch die Näherungs­

formel: k = A d e ~ aa, für n e g a tiv e ¿-W erte durch die Formel: k = B d e ~ ^ a darstellen, worin A , B , u , ß Konstanten sind. Die beiden Kurven sind keine Spiegelbilder u. lassen sich n ic h t durch eine gemeinsame Näherungsformel wieder­

geben. Die Temperaturzunahme erfolgt somit nach ganz anderen Gesetzen als die Temperaturabnahme. Die ¿-W erte für Zn u. für Fe fallen aus den Kurven heraus.

(Physikal. Ztschr. 8 . 505. 1/8. [19/6.] Brünn.) B b ill.

G ilb e rt N ew ton L ew is, Die spezifische Wärme fester Stoffe bei konstantem Volumen und das Gesetz von Dulong und Petit. Die spezifische Wärme e„ von festen Stoffen läßt sich nicht direkt bestimmen, doch kann sie thermodynamisch

(15)

aus der spezifischen Wärme C p , dem Ausdehnungskoeffizienten ß und dem Kom- preasionskoeffizienten a berechnet werden. Aus den beiden Hauptsätzen allein

T ß * - v

ergibt sich die Gleichung: cv —c„ = — ---- • (Vgl. auch Ztschr. f. phyaik. Ch.

32. 364; C. 1 9 0 0 . I. 3.) Zur Berechnung von c„ werden die W erte cp u, ß nach L a n d o l t - B ö e n s t e i n , a nach R i c h a e d s (S. 1142) benutzt. Für alle Elemente, die ein höheres At.-Gew. als Kalium besitzen, ist cv. hei 20° im Mittel = 5,9, also um 0,3 geringer als der Mittelwert von cP. Die mittlere Abweichung von diesem Mittelwert ist 0,15, während die mittlere Abweichung vom Mittelwert von cp 0,25 beträgt. D as DuLONG-PETiTsche Gesetz gilt also für die spezifische Wärme bei konstantem Volumen besser als für konstanten Druck. (Ztschr. f. anorg. Ch. 55.

200—4. 27/8. [6/7.]; Journ. Americ. Chem. Soc. 2 9 . 1165—68. Research Lab. of Phys. Chem. Massachusetts. Inst, of Technology.) S a c k u e .

J. L iv in g sto n R.. M organ und H. K. B enson, Geschmolzene hrystallwasser- haltige Salze als Lösungsmittel für die Gefrierpunktsmethode. Lo e w e n iie b z hat gefunden, daß geschmolzenes N a,S04 -j- 10H ,0 sich bezüglich der Erniedrigung des Gefrierpunkts wie alle Fll. verhält, aber die Ionisation bei einem Salz mit gleichem Ion verhindert oder zurückdrängt. In dieser Arbeit wird über VersB.

berichtet, die dartun sollen, daß dieses Verhalten allgemein ist.

H e r s t e l l u n g d es L ö s u n g s m itte ls . Calciumchlorid, CaCl,*6H sO, schmilzt hei 29,48°. Es wurde aus K ah lb ad m s reinem Salz durch Schmelzen, Erstarrenlassen, von der Fl. Befreien etc. gewonnen. Die molekulare Gefrierpunktserniedrigung wurde aus der Beziehung K = 0,02 2’2 : w ermittelt (w = Schmelzwärme von 1 g Lösungsmittel, beträgt 40,7 cal., T = absol. F.) K gefunden = 45,0. — LiNO,- 3 H ,0 . F. = 29,88°. K wurde für dieses Salz durch direkten Vers. mit Glykol bestimmt und zu 26,0 gefunden. Mit diesem W ert wurde nach obiger Gleichung w = latente Schmelzwärme zu 70,6 Grammcalorien gefunden. — NajCrO4-10HsO wurde mit F. ==■ 19,92° erhalten. K wurde unter Verwendung von NaNO, erhalten

= 38,5. w bei 19,92“ berechnet sieh daraus zu 44,5 Cal. — Die Salze wurden weiter zur B e s tim m u n g v o n M o le k u la r g e w ic h te n benutzt. Es wurden dazu verwendet Glycerin, Glykol, Harnstoff, KCl, CaBrs, HCl, KNOä, A., Eg., Ameisen­

säure, LiCl, CdCl,, NaCl.

Die gefundenen W erte sind im Original zusammengestellt. — Das Mol.-Gew.

von W . gab bei den drei Lösungsmitteln merkwürdige Resultate, z. B. beim CaCls - 6 HsO bewirken 3,8 g : 100 0,82°, 4,40 g 0,82°, 8,00 2,32° wonach das Mol.-Gew. 24, 17, 21 berechnet ist. Höhere Konzentrationen von W. bewirken Steigen des Ge­

frierpunkts. — Die W rk g . d e r I m p f u n g v o n g e s c h m o lz e n e m CaCI,*6H,0 m it e in e m K r y s t a l l v o n C aC lj^H jO besteht darin, daß sich feste Substanz erst bei niederer Temperatur 26,80 statt 29,48° ausscheidet. Setzt man dagegen zu dem System einen Krystall des Hexahydrats, so steigt die Temperatur sogleich auf 29,48°. Dies deutet darauf hin, daß CaCl2-2 H ,0 in fester Form in Ggw. von Fl. unter 60° bestehen kann.

D is k u s s io n d e r R e s u lta te . Aus den Verss. folgt, daß geschmolzene krystall- wasserhaltige Salze, die als Lösungsmittel für die Gefrierpunktsmethode verwendet werden, sich dem W. ähnlich verhalten, mit der Abweichung, daß sie die Ionisation der gel. Salze, falls sie mit ihnen ein gemeinsames Ion haben, zurückdrängen oder aufheben. — W ie in was. Lsgg. findet man hier eine scheinbare Zunahme des Mol.-Gew. mit der Konzentration, so führen Alkohol und Eg. in CaClj-6HjO und LiNOs'3 H ,0 nach der gewöhnlichen Rechnungsweise zu anormalen W erten, deren Anormalität mit der Konzentration zunimmt. Vermutlich ist dies auf die beim

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Verdünnen der Lsgg. auftretende Wärmeabsorption zurückzuführen. (Ztschr. f.

anorg. Ch. 55. 261—70. 11/9. [18/6.] Havemeyeb Lab. of Columbia Univ.) Meusseb.

Anorganische Chemie.

J. S ta rk u. F. Giesel, Die Lichtemission von L u ft und Helium unter dem E in ­ fluß der a-Strahlen. Es wird ein Polom'wm präparat verwendet, das auf einer Wismut­

platte niedergeschlagen wird. Die Luft an dem Präparat riecht nach Ozon. Im Dunkeln sieht man rings um die Platte die Luft in einem kugelförmigen Volumen leuchten. Diese leuchtende Kugel wird photographiert. Sie zeigt auf der Photo­

graphie scharfe Grenzen, woraus zu schließen ist, daß die ¿¿-Strahlen in Luft keine Zerstreuung erfahren, und die von den «-Strahlen in Luft erzeugten sekundären Kathodenstrahlen durch Luft unter n. Druck stark absorbiert werden. Aus dem Halbmesser des Bildes läßt sich die L e u c h t w e i t e der «-Strahlen in Luft zu 3,85 cm bestimmen. Das stimmt mit der Theorie St a b e s für das Leuchten von GaBen, wonach die Leuchtweite gleich der Ionisierungsweite (4 cm) sein muß. Die Spektralanalyse des Leuchtens in Luft zeigt, daß die «-Strahlen in Stickstoff nicht, wie Wa l t e e behauptete, nur die positiven, sondern auch die n e g a t i v e n Banden des Stickstoffs zur Emission bringen, u. zwar die letzteren sogar mit etwas größerer Intensität als die benachbarten positiven Banden. Diese Emission des Banden­

spektrums des Stickstoffs durch die «-Strahlen ist nicht mit der durch die positive Säule verursachten zu vergleichen, sondern ist vielmehr analog derjenigen durch die Kanalstahlen. W ird statt Luft Helium zwischen die Po-Platte u. den Spektro- graphen gebracht, so zeigt das Spektrogramm die wichtigsten Heliumlinien. Die

«-Strahlen erregen also auf ihrem Wege durch Helium dieses zur Emission seines Linienspektrums. (Physikal. Ztschr. 8 . 580—83, 1/9. [Juli.] Braunschweig. Phys.

In s t d. Techn. Hochsch.) Be i l l.

G. P re u n er, Dissoziation des Schwefelwasserstoffs. Die Best. des Gleichgewichts 2 H , -|- S, ^ 2H,S gibt die Möglichkeit, die Wärmetönung für den Übergang von festem Schwefel in gasförmige Moleküle S8 zu ermitteln. Die Unters, des Gleich­

gewichts erfolgte nach der Methode von L, L o e w e n ste in (Ztschr. f. physik. Ch.

54. 715; C. 1 9 0 6 . I. 1135). P r i n z i p : Durch ein elektrisch erhitztes Porzellanrohr wurde H,S hindurchgeleitet. Im dem Rohr befand sich eine Pt-Birne, die mit H, vom Druck n gefüllt und mit einem Manometer verbunden war. H,S zerfällt zum Teil bei den angewandten Temperaturen in H, und Sj-Gas mit den Drucken p u.

V,p. Die glühende Pt-Birne ist für H, durchlässig, dadurch findet ein Ausgleich nach 7t-p statt, wobei p wegen neuer zerfallener H,S-Mengen konstant bleibt, bis n gleich p geworden ist, was am Monometer beobachtet werden kann, 71 als Ordinate, die Zeitdauer des Verf. als Abszisse liefert bei einer Temperatur 2 sich asymptotisch einem Mittelwert nähernde, dem Gleichgewichtsdruck p entsprechende Kurven. Der Druck Ss ist = ‘/aiL der Gesamtdruck des Gasgemisches ist gleich dem Atmosphärendruck. — V e r s u c h s a n o r d n u n g u n d A u s f ü h r u n g . Als Ofen diente ein mit Wechselstrom hoher Intensität geheiztes Pt-Rohr. In diesem steckte ein äußerlich glasiertes Porzellanrohr von 20 mm W eite, 39 cm Länge. Das eine Ende schloß ein Gummistopfen mit Gaszuleitungsrohr und Thermoelement, das andere eine mit Gummischlauch gedichtete Glasglocke, die einen seitlichen Auslaß für das H,S und einen zentralen für den Stiel der Pt-Birne, die so mit dem Mano­

meter in Verbindung stand, hatte. Die Birne war 3 cm lang, 1,2 cm im Durch­

messer und hatte ein in zwei Stufen abnehmendes Ansatzrohr. Die Strömungs­

geschwindigkeit des HjS im Erhitzungsrohr ühte einen Einfluß auf die Resultate

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aus, aber nicht so, daß auf eine unvollständige Zera. des Gases gescblosaen werden konnte.

R e s u lta te . Gleichgewichtsbestst. wurden bei 1100, 1220, 1320, 1410, 1510°

absoluter Temperatur gemacht. Die Resultate sind zum Teil etwas beeinträchtigt durch die Diffusion hindernde B. von Platinsulfid auf der Pt-Birne:

H, Druck p in mm

Hg

Dissoziations­

grad

K Gleich­

gewichts­

konstante für Drucke

K t Gleich­

gewichts­

konstante für Kon­

zentrationen

Wärme­Qi tönung

pi Wasser­

stoffdruck be­

rechnet aus C = 39 400

und —-

2,9-10—°

1100°

1220°

1320°

1410°

1510°

6,5 11.5 16.5 20,8 25.6

0,089 0,164 0,244 0,317 0,405

4,1 .10~«

2,90.10-°

1,13 -10 2 2.95-10- 2 7,8 -10“ °

4.6 -10-°

2,90.10-°

1,04-10-«

2.6 . 10-«

6,3 .IO-4

41 000 41000 37 400 38100

6,6 (11,5)

16,3 20,8 25,8 Q ist mit den W erten K (5. Kolumne) berechnet. Der mittlere W ert der Wärmetönung ist 39 400. Aus dieser u. ist a für verschiedene nachstehend in () aufgeführte absolute Temperaturen berechnet worden. 0,233 • 10“ ° (500), 0,233.10“ ° (700), 0,233.10-* (900), 0,908-10-* (1100), 0,240 (1320), 0,317 (1410), 0,409 (1510), 0,492 (1600), 0,648 (1800), 0,761 (2000j. Die Wärmetönung Q wendet Vf. auf die NERNSTsche Gleichung zur Berechnung chemischer Gleichgewichte aus thermischen Messungen an (vgl. Nachr. K. Ges. Wiss. Göttingen 1906. 1; C. 1906.

II. 286). Durch Addition der Gleichungen:

2{H,S} => 2 JH,} + JS,} - 3 9 400 und 2 JE,} + 2[8] = 2jH,S} +5400 wird die Wärmetönung für den Übergang von festem [S] in gasförmige S,-Mol. =>

—34 000 ermittelt. Pe r s o n hatte als Verdainpfungswärme bei 300° nur 23 200 cal.

gefunden. Die Differenz ist bedingt durch die Dlssoziationswärmo. JS8j — 4JS},

—43 200. Aus den DD. bei 448 u. 750° folgt innerhalb eines geringen Temperatur­

intervalls ein großer Unterschied der Gleichgewichtskonatanten K = [S,]« : [S8].

Dies ist nach der Gleichung der Rk.-Isochor nur möglich, wenn g einen hohen W ert hat.

A n m e rk u n g . Die Konstante K = [S,]«: [S8] hat Vf. für 448° unter Annahme vorhandener S8, S6, S„ S,-Mol. berechnet = 4-10- *°. F ür 750° läßt sich die Kon­

stante K t nicht mit derselben Genauigkeit berechnen, weil D.-Bestst. für ver­

schiedenen Druck fehlen. Aus den beiden Konstanten ergibt sich die Dissoziations­

wärme noch größer als 83 000. Der gefundene Wert ist daher noch zu klein; dies kann damit erklärt werden, daß in der Zahl von Pe r s o n schon Dissoziatiouswärme enthalten ist, was durch eine Überschlagsrechnung wahrscheinlich gemacht wird.

(Ztschr. f. anorg. Gh. 55. 279—88. 11/9. [10/7.] Berlin. Phys.-chem. Inst. d. Univ.) Me u s s e e. R . W. W ood, Die Temperaturstraliluvg des Joddampfes. Nach Fr e d e n h a g e n

(Physikal. Ztschr. 8. 89; C. 1907. I. 1239) zeigt Joddampf nur dann ein dis­

kontinuierliches Spektrum, wenn ein Temperaturgefälle vorhanden ist. Dem hat Re in g a n u m (Physikal. Ztschr. 8. 182; C. 1807. I. 1381) widersprochen. Nach den Veras, des Vfs. tritt ein diskontinuierliches Spektrum nur bei dünner Schicht auf.

Bei einer so dicken Schicht wie in den Verss. von Fr e d e n h a g e n ist aus mehreren Gründen ein kontinuierliches Spektrum zu erwarten. Der Vf. wiederholt seine Verss.

(Philos. Magazine [6] 12. 329; C. 1906. II. 1472) mit dem hochevakuierten Quarz-

XI. 2. 94

Cytaty

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dienen bis jetzt das Knallgasgebläse, der Lichtbogen oder WiderstandsmaterialieD, wie Kohle, K ryptol, Platinmetalle. Alle diese Hilfsmittel geben Gase ab, die die

eiweißantiserum nötige Fleischpreßsaft, durch Berkefeldkerzen filtriert, von den K aninchen ausgezeichnet v ertragen wird, u. daß der durch die F iltration verursachte

rine nach diesem Verf. in Mischungen von Rinds- und Schw einefett und bu tterfettfreier M argarine m it Cocosfett noch so kleine M engen des letzteren nachw eisen

sulfosäure liefert mit den Alkalien u. E h., Verfahren zur Darstellung von Alkyl- narcein- oder -homonarcein-Additionsprodukten und deren Alkylestern. Bei weiterer

wendenden Subacetats zu vermindern. vorschreibt, stürmisch gekocht unter Anwendung eines SoxHLETschen App. und guter Kühlung, so ist nach 1 Stunde sicher eine

hydroxylamin in h. zu einer eiskalten wss. von Na-Acetat glatt in die Nitrosoverb. — Beim Behandeln der Hydroxylaminoverb. — Durch Diazotieren des

bestimmungsmethode von N i CLOUX, die sich auf die DüMASsche Rk. stützt, einfach und Bchnell ausführbar ist und für die Best. in einfachen Lsgg., wie H arn usw.,

weis für die bei der Temperatur des elektrischen Ofens eintretende Beduktion der Magnesia zu erbringen, hat Vf. zunächst die Flüchtigkeit des MgO für sich und