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E . v. B e h r i n g , S u fo n in , ein neues Desinfektionsmittel. Über potenzierte Leistungen kombinierter Desinfektionsmittel. Von der Erw ägung ausgehend, daß durch das Zusam menwirken zw eier oder m ehrerer Mittel der desinfizierende G esam t­

erfolg größer wird, als einer einfachen A ddition der L eistungsfähigkeit jedes einzelnen Mittels entspricht, und daß ferner, bei V erw endung dieser M ittel zu therapeutischen Zwecken, auch au f die G iftigkeit derselben B edacht zu nehmen sei, empfiehlt Vf.

das Sufonin. D asselbe w ird nach seiner V orschrift vom B ehringwerk in M arburg

hergestellt und besteht aus Mischungen, die außer Form aldehyd und H aOa noch andere K örper enthalten. Durch letztere soll die L eistungsfähigkeit des Sufonins noch gesteigert werden. Das Zahlenverhältnis, in dem der Form aldehyd (f) m it H aOa (s) im Sufonin vereinigt ist, w ird durch die Form el f s ausgedrückt. Diese Mischung verm ag lebende K rankheitserreger in so geringer K onzentration abzutöten, daß sie für den Organismus des Menschen und w ertvoller H austiere noch ungiftig ist.

Vf. k n ü p ft an seine A usführungen „aphoristische Bemerkungen über die W ert­

bemessung der desinfizierenden Leistungsfähigkeit des Sufonins und über die N utzbar­

m achung dieses M ittels für die Bedürfnisse der P raxis“ . E r berechnet den W irkungs­

w ert des Sufonins nach funktioneilen Einheiten, analog der W ertbem es3ung der sogenannten Heilsera. So wird eine kleine E in h eit durch das Zeichen f s1 ge­

kennzeichnet; eine große oder „N orm aleinheit“ heißt 1 ccm Norm alsufonin oder

„1 N S 1“ ( = 100 f s 1). D as stärkste Sufonin ist 5-faches N orm alsufonin (NS6). J e nachdem 1 ccm reines W ., Milch, Bouillon, Blutserum etc. eiue kleine Sufonin- einheit enthält, spricht Vf. von f s 1-W ., /s'-M ilch u. s. f. D as Sufonin dient zur D esinfektion von K örperoberflächen lebender Individuen (z. B. der H ände von Melkern, von Chirurgen, des K uheuters vor dem Melken m it f s 5-W.), als th era­

peutisches Mittel, z. B. bei infektiösen D arm katarrhen der Milchkälber, in Form von /s'-M ilc h oder fs '- W ., als antiäeptisches M ittel zur Bekäm pfung von infektiösen Peritonitis-, H arnröhren-, Blasen- und sonstigen katarrhalischen Schleim hautinfek- tiouen (fs'lt- bis f s 5-W.), zur Desinfektion und nachträglichen K onservierung von Trinkw asser (fs'U-W.), zur M ilchkonservierung (fs"!j- bis /s'-M ilch), zur Desinfektion un d K onservierung einzelner Infektionsgiftlsgg. (z. B. /V/>-Tetanusgiftlsg.), zur K on­

servierung antitoxischer H eilsera u n d zuckerhaltiger F ruchtsäfte. Vf. gibt eine ausführlichere Anweisung zur Herst. von hepinierter Sufoninm ilch (vgl. Much und Römer, Berl. klin. W chschr. 43. 1004; C. 1906. II. 1859).

Die potenzierte D esinfektionsw rkg. von M ischungen aus H aOa und CHaO ist von bestimm ten M engenverhältnissen beider Verbb. abhängig. Es gibt M ischungen derselben, in welchen die gesam te D esinfektionsleistung geringer ist wie diejenige der beiden K om ponenten. Vf. h ält es für wahrscheinlich, daß in Sufoninlsgg. m it

„potenzierter desinfizierender Leistungsfähigkeit“ des H aOa durch den Zusatz von C H ,0 im f s -Verhältnis eine größere A ktivität einerseits von H aOa und andererseits von CHjO bedingt wird, solange diese Verbb. noch nicht irreversible chemische Verbb. eingegangen sind (vgl. Ba e y e r und Vil l ig e r, Ber. Dtsch. Chem. Ges. 33.

2479; C. 1 9 0 0 . II. 939; Ne f, Liebig s Ann. 298. 274; C. 98. I. 319; Geiso w, Ber.

Dtech. Chem. Ges. 37. 515; C. 1904. I. 786).

Zur K ontrolle der Sufonine wird die Gehaltsbest. des H aOa m ittels der K M n04- Methode oder colorimetrisch mittels Jodzinkstärkelsg. bei Ggw. von F e S 04 empfohlen.

H aOa läß t sich aber auch zusammen m it CHaO titrieren durch N aH S 03-L sg.

H aOa CHaO ergibt sich aus der Verm inderung des Jo d titers der NaHSOs-Lsg.

F e rn e r w endet man die Säurebest, an (Indicator P henolphthalein oder Lackmusleg.

— p-Nitrophenol ist nicht so sicher). Die CHaO-Best. geschieht nach Bl a n k und Fin k e n b e in e r (Ber. Dtsch. Chem. Ges. 31. 2979; C. 9 9 . I. 153; II. 6 8 6; 1901. II.

954). D ie desinfizierende W rkg. p rü ft man d irekt m it Sporen avirulenter Milzbrand­

kulturen, die durch 5°/0ige Carbolsäure periodisch kontrolliert sind. (Behringwerk-

M itteilungen 1907. H eft 2. 1—24.) Pr o sk a u er.

C. B a c h e m , Über die Zusammensetzung u n d Giftigkeit des Harzgases. E ine an ­ läßlich eines tödlichen Unfalles m it Harzgas unternom m ene A nalyse desselben ergab bei den verschiedenen P roben 31,6—54,2 Vol.-% C 0 2, 2,4—3,8 Vol.-° /0 Ä thylen 0,0 u.

2,5 Vol.-° /0 Sauerstoff, 10,6—39,1 Vol.-0/,, CO, 22,3—23Vol.-°/0 schwere KW -stoffe, hauptsächlich M ethan, kein W asserstoff, kein A cetylen, keine Blausäure, 3,2—9,8

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lebenden Tuberkelbacillen un d anderen lebensfähigen Keimen freien, in ihren genuinen Eigenschaften im wesentlichen unveränderten Kuhmilch. E in e E ntgegnung a u f den gleichnamigen A u fsa tz von M uch un d Bömer in B a n d V. 3 (vgl. Berl. klm. W chschr.

4 3 . 1004; G. 1 9 0 6 . II. 1859). Die L etztgenannten bezeichneten das von den Vff.

angegebene Verf. der M ilchsterilisierung m it H sOs u. Beseitigung des Überschusses von H2Oa durch Zusatz einer K atalase in Form eines Blutderivates für die HerBt.

den Spirituosen nach der hämolytischen Methode. Als Indicium der maximalen Giftigkeit h a t Vf. für A nisette m it 3 g Essenz im 1 in früheren U nterss. (Bull, du

Service de Surveillance de la F ab r. e t du Comm. dea D enrées alim entaires 1 9 0 6 .

annexes, Exam en des Denrées 17) die Zahl 8,7388 nacb der häm olytischen M ethode (vgl. Biochem. Ztschr. 1 . 1 ; C. 1 9 0 6 . I I . 568) in folgender W eise erm ittelt. Man bestimm t zunächst den G ehalt an A. der Spirituosen und b rin g t ihn durch Zugabe einer der zu untersuchenden F l. gleichvolumigen Mischung von A. und W . au f 50 Vol.-%. Von dieser Fl. destilliert m an nach Zusatz von 125 ccm W . 125 ccm ab, bestim m t in 120 ccm den A lkoholgehalt u. b ringt dieselben wieder au f 125 ccm un d einen A lkoholgehalt von 50 Vol.-° /0 durch die berechnete Menge von A. und W . Diese Mischung w ird m it 0,9 Grammvol.-0/« N aC l versehen und zur V er­

hinderung der A usfällung von Essenzen noch ein gleiches Volumen A. von 50 Vol.-%

m it 0,9 Grammvol.- ° /0 NaCl hinzugefügt. Mit dieser Lsg. wird der häm olytische Vers. angestellt. D a die für die G iftigkeit kritische Lsg. von reinem A. 15,4888°/0ig ist, so gibt die Differenz zwischen dieser Zahl und der in 100 ccm der zu u nter­

suchenden Lsg. vorhandenen Menge A. bei der häm olytisch w irksam en K onzentration das Indicium der Giftigkeit dieser Lsg.

So findet Vf. in verschiedenen Anisettearten die G iftigkeitsw erte: 2,1843, 1,7871, 2,9786. Die V erschiedenheit der W erte rü h rt von dem verschiedenen G ehalt an Essenz her:

G iftigkeitw ert Esseuzgehalt im 1 I G iftigkeitw ert E ssenzgehalt im 1

8,73S8 3 g 1,7871 0,61 g

2,1843 0,75 g

I

2,9786 1 ,0 2 g.

Modifikationen in der A usführung des Verf. sind im Original einzusehen. In gleicher W eise w erden w eitere Spirituosen (Curaçao, Kümmel etc.) untersucht. A lle untersuchten Spirituosen bleiben hin ter der zulässigen G iftigkeitsgrenze w eit zurück.

(Bull, du Service de Surveillance de la F abr. et du Comm. des Denrées alim entaires

1S07. 63—78. Mai.) Löb.

E u r y und C a illo u x , Verfälschung von Mehl m it Talk. Zur V erfütterung an Schw eine bestimm tes kleiehaltiges, grobes W eizenm ehl en thielt etw a 10° /0 T alk, u.. zum Backen bestimm te Mehle etw a 5—10%. E s ist schwer, aus solchen Mehlen den K leber zu gew innen; bei einem G ehalte der Mehle an T alk von 15—20% ist dies unmöglich. H ierin liegt ein H inw eis au f eine V erfälschung eines Mehles m it T a lk ; auch die Chloroform probe gibt hierfür einen A nhalt. D er V erdacht ist dann durch die Best. der Mineralstoffe nach den üblichen Verff. und deren quantitativen Zus. als berechtigt zu erweisen. (Bull. d. Sciences Pharm acol. 1 4 . 249—52. Mai.

La-Roehelle.) Rü h l e.

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