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J . T illm a n s , D ie Abwasserkläranlage in F ra n kfu rt a/M . u n d die dort bezüglich der Abwasserreinigung, Beseitigung u n d Verwertung der Rückstände gemachten E r ­ fahrungen. Die F ra n k fu rte r K läranlage bestellt aus einem Sandfang, dahinter ein­

gebauten Rechen nach dem System U h l f e l d e r u. m it daran anschließenden K am m ern (Klärbecken). Vergleichende Verss. m it 82 und 41 m langen Becken ergaben beim F ra n k fu rte r A bw asser keine erheblichen Vorteile, so daß die V erkürzung der Becken unbedenklich erschien. 10 % der suspendierten Stoffe des in die K am m ern ein­

laufenden Abwassers sind so fein, daß sie sich mechanisch überhaupt nicht absetzen.

A ußer den suspendierten Stoffen ward auch ein kleiner T eil der gel. organischen B estandteile durch die K läranlage b eseitigt; m an kann diese letztere W rkg. au f die T ätig k eit der im Abwasser enthaltenen Organism en zurückführen. D ie V orreinigung im Sandfang und durch die Rechen beseitigt insgesam t 101 m g pro 1 suspendierte Stoffe, d arunter 61 mg organische und 40 mg m ineralische. Von diesen betragen die S andfangrückstände etwa % u. bestehen etw a zur H älfte aus organischen, zur anderen H älfte aus m ineralischen S ubstanzen, w ährend die R eehenrückstände 7a der G esam trückstände betragen u n d zum allergrößten T eil organ. N atur sind.

Vf. geht au f die Zus. 'des F ra n k fu rte r A bw assers ein u. stellte ferner fest, daß die durch die E inleitung des letzteren nach seiner K lärung hervorgerufene V erun­

reinigung des Mains eine sehr geringe ist u. durch die selbstreinigende W rkg. des Flusses schnell beseitigt wird.

D ie S andfangrückstände, die täglich 12—15 cbm betragen, bestehen h auptsäch­

lich aus Sand u. m ineralischen Stoffen, daneben finden sich auch Knochen, Lum pen, Eingew eide, Gem üsereste etc.; die R echenrückstäude m achen 10—18 cbm täglich aus und setzen sich vorwiegend aus F äk alien , P ap ie r, daneben aus K o rk en , B lät­

te rn etc. zusammen. Die Sandfangrückstände trocknen an der L u ft ziemlich schnell ein und nehm en keinen größeren Raum ein. Die Rechenrückstände bilden ein gutes D üngem ittel. D er K lärbeckenschlam m stellt eine breiig-flüssige M ., m eist aus zerriebenen F äkalien bestehend, vor; seine tägliche Menge b eträg t ca. 250 cbm.

E r en th ält beträchtliche Mengen N (2,85% der Trockensubstanz) u. 57% organische Stoffe m it 17% F ett.

D ie für die B eseitigung, bezw. V erw ertung des Schlammes erforderliche E n t­

wässerung bietet Schw ierigkeiten. Mit m ehr E rfolg, als die T rocknung au f Boden in dünner Schicht oder m ittels F ilterpressen, gelingt die E ntw ässerung m it Z en tri­

fugen. D abei erhält man Schlamm m it 30—35% Trockensubstanz, der vollkom men stichfest ist. Es w urden auch Verss. angestellt, das elektroosmotische Verfahren des G rafen v. S c h w e r in anzuw enden; dasselbe b eru h t d arau f, daß beim L eiten eines elektrischen Stromes durch den Schlamm eine Osmose in dem S inne a u ftritt, daß die Flüssigkeitsteilchen zur K athode, die festen Teilchen zur Anode w andern. Nach Vf. findet dabei aber zugleich ein Schrum pfen der K olloide u n te r dem Einflüsse des elektrischen Stromes statt. Die Verss. über den W e rt dieses Verf. sind noch n ic h t abgeschlossen. Vf. geh t w eiter a u f die etwaige Fettgewinnung aus dem K lä r­

schlamm, sowie au f die Vergasung desselben ein. W enn m an die V ergasung des Schlammes u n te r E inleiten von gespanntem W asserdam pf vornimmt, kann N quan­

tita tiv als N H3 gew onnen werden. Die S tad t F ra n k fu rt w ird den entw ässerten Schlamm m it dem Müll verbrennen. (Ztschr. f. U nters. N ahrgs.- u. G enußm ittel 14.

121—46. 15/7. F ra n k fu rt a/M.) PrOSKAUEB.

G ilb e r t J o h n F o w l e r und P e r c y G a u n t, D ie gegenseitige W irkung von ver­

dünnten Am moniumsalzen u n d verschiedenem Filter material. Die Verss. strebten die

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Erforschung der F rage an, welches F üllm aterial für Oxydation der A bw asserbestand­

teile in sog. Bakterienfiltern am geeignetsten sei. Die A bsorption von N H3 in bio­

logischen F ilte rn ist zwar nicht unbedingt erforderlich, um eine N itrifikation der N- V erbindungen herbeizuführen, jedoch ist sie nicht ganz ohne E influß, nam entlich in den ersten Stadien der N itrifikation, w enn die Organismen in verhältnism äßig geringer Zahl auftreten. U nter U m ständen kann, wie dies schon Bo u l a n g e k und MASSOL gezeigt haben, ein Ü berschuß von NH3 die E ntw . der Organismen h indern;

dieser aber tritt nicht auf, wenn gleich von vornherein ein reichliches W achstum nitrifizierender Bakterien stattgefunden hat. D aß geringe U nterschiede in der S tru k tu r und Zus. der F üllung der Oxydationsbetten auf die O xydationsvorgänge ohne Einfluß sind, geht aus den Verss. hervor, die VfF. m it Quarz einerseits u. m it Sand andererseits, die beide gleiche K orngröße hatten, angestellt h a b e n ; diese Verss.

ergaben, daß, ebenso wie dies Lü b b e k t für K linker fand, eine den genannten M ateria­

lien beim lteinigungsprozeß zugefügte alkoh. D im ethylanilinlsg. zu M ethylviolett oxy­

diert wird. Die D auer der Einw. und der B elüftung ist für den G rad der N itri­

fikation gleichfalls von Belang. (Journ. Soc. Chem. Ind. 26. 740—46. 15/7. [3/5.*]

Manchester.) Pr o s k a u e b.

E r n s t J ä n e c k e , D er Ammoniaksodaprozeß vom Standpunkt der Phasenlehre.

Os t (Chem.-Ztg. 31. 67; C. 1907. I. 1359) rechnet bei seiner räum lichen D arst.

dieses Prozesses m it G ram m en Salz a u f 100 g W . D a m an hierbei je nach dem zugrunde gelegten Salzpaar zwei verschiedene D arstst. e rh ä lt, ist die D arst. von Os t nu r dann unzw eideutig, w enn m an immer das von ihm verw andte Salzpaar (NaHCOs und NH4C1) benutzt. Bei E echnung nach G ram m olen fallen die beiden Darstst. in eine zusammen. Vf. erö rtert dann die von ihm (Ztschr. f. anorg. Ch. 51.

132; C. 1 9 0 7 .1. 82) für die D arst. der U nterss. Va nt Ho f e s über ozeanische Salz­

ablagerungen vorgeschlagene F orm der D arst. und zeigt u n te r Z ugrundelegung der U nterss. FEDO TIEFFs (Ztschr. f. physik. Ch. 49. 162; Ztschr. f. anorg. Ch. 17. 1644;

C. 1904. II. 861. 1484) die V erw endung fü r den A m m oniaksodaprozeß. Alle Lsgg.

und Salzmischungeu lassen sich durch die Form el:

m H jO , xN a, (1—x)N H 4, y C l, (1—y)HCOs

darstellen (x und y variieren zwischen 0 und 1; m = oo gibt reines W ., m = 0 reine Salzmischungen). D ie G leichung:

a -A = b -B - f c-H jO + d -N a + e*NH4 + f-C l + g -H C 03

beherrscht säm tliche Ä nderungen der Lsgg. (A u. B zwei Lsgg. verschiedener Zus.;

a u. b sind stets positiv oder N ull; die übrigen großen Größen können auch negativ sein, doch muß immer d -f- e = f -j- g sein). Zum Schluß wird gezeigt, daß theo­

retisch die M öglichkeit besteht, durch In nehalten der T em peratur von 32° u. Zusatz von festem K ochsalz bei stärkerer Sättigung der Kochsalzlsg. an N H3 die A usbeute an N aH C 03 beträchtlich zu erhöhen. (Ztschr. f. angew. Ch. 20. 1559—64. 6/9. [8/3.]

H annover. Techn. Hochschule.) - Gp.OSCHUFF.

B. N e u m a n n , D ie E rzeugung von Roheisen im elektrischen Ofen. Vf. bespricht eine Reihe von elektrischen Öfen, insbesondere die Schmelz verss. von He r o üLT.

Als w ichtigstes R esultat ergab sich hierbei, daß der S des Erzes leicht zu entfernen ist, u. daß der P ganz in das Eisen geht. Es lassen sich also im elektrischen Ofen auch phosphorreiche E isensorten erzeugen. (Stahl u. Eisen 27. 1256—63. 28/8.

Darm stadt.) He i d u s c h k a.

J . W e is b e rg , Zusatzbemerkung zu der Studie über die Zunahm e der A lkalität in saturierten Säften während der Verdampfung (siehe S. 951). Infolge eines von

H. Pe l l e t brieflich erhobenen Einw andes sieht sieh Vf. zu der Feststellung ver­

anlaßt, daß es für die von ihm gezogenen Folgerungen belanglos ist, w enn bei seiner Studie die A lkalitäten auf Volumen, die G rade Br i x aber au f Gewicht bezogen sind. (Bull, de l’Assoc. des Chim. de Sucr. e t Dist. 24, 1652—53. Juni.)

Ma c h. O tto Sachs, Über das bei der Veredelung van Cocosnußfett gewonnene Abgangs­

produkt. Dieses Abgangsprod. kom m t u n te r der Bezeichnung Cocosolfettsäure in den H andel und ist n atürlich verschieden, je nach der A rt der Raffination des Cocosnußfettes. D as in dem A bgangsöl noch vorhandene N eutralfett wird zweck­

mäßig durch die sogen. F iltrierzentrifugen wiedergewonuen. Zur A bscheidung der F ettsäu ren aus den gebildeten Seifen u n d zur A uslösung des noch durch Seife um ­ hüllten N eutralfettes aus den E m ulgierungen w erden die alkal. F ll., deren A lkali- und Seifengehalt vorher bestim m t w ird, gekocht und m it überschüssiger HCl oder besser H aS 04 versetzt. D irekte B erührung der F ettsäu ren m it E isen ist wegen der sonst leicht eintretenden R otfärbung zu vermeiden. D ie erstarrte Cocosfettsäure ist hell- bis rotgelb, von B utterkonsistenz und stechendem G eruch, D 100. etwa 0,88, Jodzahl m eist höher als 9,5, F. m eist zwischen 19—22°, E. 13—18°. D er N eutral­

fettgehalt der Cocosfettsäuren des H andels schw ankt in sehr w eiten G renzen; im M ittel kann ein solcher von etw a 40% angenommen werden. (Chem. Rev. F e tt- u.

H arz-Ind. 14. 211—13. Sept.) ROTH-Cöthen.

A. Z o ffm a n n , E ie Behandlung der Milch fü r Margarine. Vf. g ib t au f G rund 19-jähriger E rfahrungen Regeln über das M elken, über die A ufbew ahrung der M ilch, Beschaffenheit u n d R einhaltung der T ransportkannen und -w agen u. dgl.

Zur P rü fu n g der Milch w ird ein T ropfen derselben a u f dem Objektglas m it einer geringen M enge Jodjodkalium lsg. (2 g K J, 25 g dest. W . und 25 cg Jod) behandelt, wobei u. Mk. die B akterien bei einer V ergrößerung von 650—750-mal linear er­

kennbar w erden. Ob Saccharom yces, Oidium lactis, Penicillium , A spergillus, Mu- cor etc. in F orm von Mycel oder Sporen vorhanden sind, erkennt m an Bchon bei 400-facher V ergrößerung. Vf. geht dann a u f die B ehandlung und V erw endung der Milch für M argarinezwecke ein, doch muß bezüglich dieser rein technischen A us­

führungen a u f das O riginal verwiesen werden. (Chem. Rev. F ett- u. H arz-Ind. 14.

218—20. Sept. Kopenhagen.) ROTH-Cöthen.

H a n s A ro n , D ie E inw irkung von Farbstofflösungen a u f die Hitzekoagulation von Eiweißlösungen. E in Beitrag zur K enntnis des Färbeprozesses. D ie Verss.

zeigen, daß saure Farbstoffe oder ihre freien F arb säu ren , zu Eiweißlsgg. in ge­

nügender M enge zugesetzt, diese ih rer H itzekoagulierbarkeit berauben. Diese E r­

scheinung findet ihre E rklärung in der A nnahm e, daß sich E iw eißkörper u. F a rb ­ stoffe nach A rt von (entgegengesetzt geladenen) Kolloiden zu Komplexen vereinigen, wobei der F arbstoff a u f das Eiweiß als „Schutzkolloid“ im w eitesten Sinne wirkt.

(Biochera. Ztschr. 5. 413—18. 28/8. [24/7.] Berlin. Physiolog. Inst. d. Kgl. tierärztl.

Hochschule.) Ro n a.

H . D ic k e , Über Wassergas. B ericht über die G eschichte des De t.t.w t v-

FLEiscHEKschen Systems u . seine A nw endungen. D ie Zus. des D e l l w i k - F l e i s c h e r - schen W assergases ist: H a 4 9 % , CO 3 9 % , COa 5 % , C H4 0 ,7 % , N 6,3% . Seine hauptsächlichen Anw endungen sind die beim Schweißprozeß, zum Erschm elzen von S tah l im M artinofen, zum B etrieb von Gasm otoren (Herst. von K raftgas aus S tein­

kohle; Zus. COa 6 ,4 % , O 0 ,2 % , CnH m 0 ,3 % , CH4 0 ,9 % , CO 1 5 ,7 % , H 13,7% , N 62,8% ) und fü r Beleuchtungszwecke (Beimischung zum L euchtgas = M ischgas;

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Autocarburationsverf. und Horst, von ölcarburiertem Wassergas). (Stahl u. Eisen 27. 1 1 8 1 -8 7 . 14/8. 1223—28. 21/8. F ra n k fu rt a/M.) Bl o c h.

F o ix , Theorie der Strahlung der Glühstrümpfe. Vf. leitet m athem atisch eine Form el a b , aus der horvorgeht, daß die LichtauBbeute sowohl durch V erdünnen des Ceriumoxyds im Thorium oxyd, als auch durch V erringerung der Schichtdicke des Ceriumoxyds gesteigert w erden kann. (C. r. d. l’Acad. des Sciences 145. 461—63.

[26/8.*].) Lö b.

Patente.

K l. 4 r. N r. 188427 vom 11/3. 1906. [11/9. 1907].

H a n s C a rl A lb ro c h t, Berlin, Verfahren zur Herstellung von Glühkörpern unter Verwendung von Wasserstoffsuperoxyd. Bei der H erst. von Glühkörpern aus künst­

lichen Fäden hat m an zur E rhöhung der L eu ch tk raft des Strum pfes bereits TPasser- stoffsuperoxyd, und zw ar in der W eise ben u tzt, daß in einer Thorium lsg. durch Füllen von Thorium lsgg. m it W asserstoffsuperoxyd erhaltenes Thoriumsuperoxyd auf­

gelöst wird. N unm ehr wird W a s s e r s t o f f s u p e r o x y d in der W eiso verw endet, daß mau m it l o t z t o r e m d i e T h o r s a l z e d e s i m p r ä g n i e r t e n , n i c h t a b g e - b r a n n t o n G l ü h k ö r p e r s b e h a n d o l t . In der G lühhitze w erden die so behan­

delton Glülikörpor in ein Thorium oxyd verw andelt, das sich nich t aufbläht, sondern fest zusam m onsintert und infolgedessen dem G lühkörper eine großo F estigkeit v er­

leiht, indem es ihn weich und elastisch und äußerst zähe m acht.

K l. 5d. N r. 187831 vom 1/8. 1905. [30/7. 1907].

H . M e lrn o r, F ried en au , und C a rl P lo o k , C harlottenburg, Verfahren zur B e­

seitigung der Kalisalzendlaugen durch Verwendung zum Bergeversatz, bei dem das Wasser der Kndlauge durch wasserentziehende Stoffe teilweise beseitigt wird. Um das bereits vorgeschlagene, durch dio V erw endung von Kalisalzcndlauyen, K alk und Magnesium sulfat zum Bergeversatz gekennzeichnete Verf., bei dem das W . der E n d ­ laugen durch die gebildeten w asserentziehenden Stoffe teilweise beseitigt wird, billiger zu g estalten, werden nun die icasserentziehenden Stoffe, z. B. ganz oder teilweise entwässertes Chlormagnesium, M gC l,-4H30 , den E n d la u g tn u n m i t t e l b a r zugesetzt. H ierbei verw andelt sich sowohl dieses, als auch das Chlormaguesium der E ndlauge iu MgClj -f- 611 ,0 , infolgedessen ein Brei entsteh t, der einerseits fü r sich in die G rubeuräum e eiugespült w erden k an n , andererseits aber auch andere Versatzmassen, z. B . S an d , Steine u. dgl., in dio G rubenräum e einzuspülen verm ag, iu denen er zu einer gegen G ebirgsdruck w iderstandsfähigen M. erstarrt.

K l. 6». N r. 1 8 8 6 9 4 vom 28/1. 1906. [11/9. 1907].

C a rl J . S o m lo , Tem esvär, U ng., Verfahren zur Behandlung der zur M alz­

bereitung bestimmten Getreidekörner vor der eigentlichen TPeiche. Um die eigentliche W eichzeit w esentlich abzukürzen und die kostspielige und zeitraubende A n­

w endung des K alkw assers und der Luftwasserweiche völlig zu ersparen, werden die G etreidekörner nun m it wenigstens 33° warmem oder aber h. W . oder W asser­

dam pf kurze Z eit (bei 33° etw a 4 S tunden, bei 50° etwa 25 M inuten, bei 70° etw a 1 M inute usw.) behandelt und h ierau f in k. W . bis zur Quellreife belassen. D abei werden die K örner vor der B ehandlung m it h. W . oder h. D am pf vorteilhaft in k. W . vorgeweieht.

K l. 8 r n . N r. 1 8 6 6 9 2 vom 18/1. 1905. [1/7. 1907].

H e in r ic h L u n g e , Crefeld, und R i c h a r d E s c a le s , M ünchen, Verfahren zum Niederschlagen von Chromoxyd a u f tierische oder pflanzliche Fasern. A n Stelle der bisher als Beize benutzton Chromsalze sollen nunm ehr m it Vorteil dio F asern m it Lsgg. der Telrarhodanatodiaminchromisäure (vgl. C. 1903. II. 945) oder ihrer Salze, event. in Ggw. von Alkali, S. oder sauren Salzen benutzt werden.

K l. 8™. N r. 1 8 6 9 3 3 vom 26/5. 1905. [22/7. 1907].

E r n s t R o b e r t L o u is B lu m e r, Zwickau i. S., Verfahren zur Herstellung unlös­

licher Azofarbstoffe a u f der Faser. Zur E rzeugung uni. Azofarbstoffe au f der F aser dient das b ekannte, in verd. N atronlauge 1. Kondensationsprodukt aus Phenol und Formaldehyd, indem die F aser zunächst m it alkal. LBgg. desselben behandelt und dann m it Lsgg. diazotierter A m ine entw ickelt wird. Vor den bisher u n te r A n­

w endung von Eisfarben erhaltenen A usfärbungen zeichnen sich die neuen durch größere E chtheit in vieler Beziehung aus.

K l. 8 m. N r. 1 8 7 3 2 2 vom 13/4. 1906. [19/7. 1907].

A k tie n -G e s e lls c h a ft f ü r A n ilin - F a b r ik a t io n , Berlin, Verfahren zum Färben von Haaren, Pelzen und dergleichen. Zum F ärben von H aaren m it p-Diaminodi- phenylam in w ird nach P at. 98 431 (vgl. C. 98. II. 110) aus der Lsg. des Chlor­

hydrats oder des Sulfats kurz vor dem F ärben die B a s e m ittels N atrium acetats in F r e i h e i t g e s e t z t . Es h at sich nun ergeben, daß das F ärb en von Pelzen u. dgl.

auch m ittels des salxsauren Salzes des p,p-Biam inodiphenylam ins erfolgen kann, indem man die zu färbende W are entw eder ohne oder nach vorheriger Beizung m it T on­

erdesalzen m it einer wss. Lsg. des salzsauren Salzes und Wasserstoffsuperoxyd b e­

handelt. D ie a u f diese W eise erzeugten g r a u e n F ä r b u n g e n zeigen nich t den r o t e n Stich wie die nach P at. 98 431 erhaltenen und eignen sich daher besser zur Im itation natürlicher Pelze.

K l. 8 m . N r. 1 8 7 6 8 1 vom 13/4. 1906. [10/9. 1907].

A k tie n -G e s e lls c h a ft f ü r A n ilin - F a b r ik a tio n , Berlin, Verfahren zum Färben von Pelzwerk u. dgl. Auch das Verf. des P atentes 92006 (vgl. C. 97. II. 512), wo­

nach Pelzw erk m it einer a l k o h . L s g . des f r e i e n p-Am inodiphenylam ins u nter Beigabe von W asserstoffsuperoxyd dunkel grünlich u. braun gefärbt w erden kann, läß t sich nun auch m it dem s a l z s a u r e n S a l z der Base und W asserstoffsuperoxyd u n te r Erzeugung sehr schöner g r a u e r N uancen ausführen, w enn die W are vorher m it Tonerdesalzen gebeizt wird.

K l. 8 m. N r. 1 8 7 7 8 7 vom 25/4. 1906. [10/9. 1907].

L e o p o ld C a sse lla & Co., G. m. b. H., F ra n k fu rt a. M., Verfahren zum Färben tierischer Fasern m it Sülfinfarbstoffen. D as Verf. beru h t au f der Beobachtung, daß die Sulfinfarbstoffe tierische Faser, insbesondere W olle oder H albw olle färben, wenn man die F aser in neutralem oder schwach saurem Bade m it einer f e i n e n S u s ­ p e n s i o n diese Farbstoffe behandelt, wobei eine energische m e c h a n i s c h e B e ­ h a n d l u n g , wie z . B. W alken vorteilhaft iBt. Solche feine Schwefelfarbstoffsuspen- sionen erh ä lt m an z. B., w enn man dio vord. Lsgg. der Farbstoffe in m it Glucose versetzter N atronlauge m it SS. oder sauor reagierenden Salzen versetzt. Die Lsgg.

in Schwefelalkali sind wegen des ffeiw erdenden Schwefelwasserstoffs w eniger geeignet.

K l. 8 m . N r. 1 8 8 6 9 9 vom 19/9. 1906. [11/9. 1907].

F a r b w e r k e v o rm . M e is te r L u c iu s & B r ü n in g , H öchst a. M ., Verfahren, Baum wolle in halbwollenen W aren m it Schwefelfarbstoffen zu färben. Baumwollo

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lä ß t sich in h a l b w o l l e n e n Geweben nich t m it Schwefelstoffen färben, da die W olle durch das schwefelalkaÜBche Bad stark angegriffen w ird; es läß t sich dies nu n verm eiden, wenn m an dem F ärbebade an Stelle der allgem ein verw endeten Salze (Soda u. Kochsalz oder Glaubersalz) phosphorsaure oder kieselsaure Salze zusetzt, welche s c h ü t z e n d u n d r e s e r v i e r e n d a u f d i e W o l l f a s e r w i r k e n , welche danach m it sauren W ollfarbstoffen nachgefärbt werden kann.

K l. 8m. N r. 189211 vom 19/3. 1904. [11/9. 1907].

B a d is c h e A n ilin - & S o d a -F a b rik , Ludw igshafen a. Rh., Verfahren zur D a r­

stellung licht- un d walkechter blauer, bezw. blauschwarzer Färbungen a u f Wolle. W ie das P alatinchrom schw arz F nach P at. 185277 (vgl. S. 564) läß t sich nun auch der o-Oxyazofarbsloff des Pat. 156440 und dessen Zus. 157325 (vgl. C. 1904. II. 1675 u. 1905. I. 481) sowie der nach Pat. 160536 (vgl. G. 1905. I. 1678) aus a N aphthyl- amindisulfosäure-1,2,4 und /?-Naphthol erhaltene o-Oxyazofarbstoff m it chrom bestän­

digen Farbstoffen vom Typus des Alkali- und Säurevioletts in der im P at. 185277 angegebenen W eise zur D arst. licht- und w alkechter b lau er, bezw. blauschw arzer F ärbungen au f W olle verwenden.

K l. 8 u. N r. 186979 vom 24/6. 1906. [9/7. 1907].

(Zus.-Pat. zu Nr. 176426 vom 6/7. 1905; vgl. frühere Zus.-Patt. 183668 S. 564.) P a n i B i b b e r t , H aus H ünenpforte b. H ohenlim burg, W estf., Verf. zu r H er­

stellung von Ätzreserven unter Küpenfarbstoffen a u f mittels Hydrosulfiten ätzbaren Färbungen. Zu brauchbaren Ätzreserven gelangt man nun auch, w enn man säure­

beständige Alkalisalze von Sulfoxylsäurederivaten, z. B . die amidierten, bezw. arylierten Alkalisulfoxylate (vergl. Ber. D tsch. Chem. Ges. 1905. 1069—80) in Verb. m it Am- moniumsalzeu m it oder ohne H inzufügung organischer SS. oder saurer M ineralsalze zur A nw endung bringt.

K l. 8n, N r. 1 8 8 7 0 0 vom 25/8. 1906. [11/9. 1907].

F a r b w e r k e v o rm . M e is te r L n c in s & B r ü n in g , H öchst a. M., Verbesserung im Ä tzen von Azofarbböden m it den Aldehyd- oder Ketonverbindungen von H ydro­

sulfiten und Sulfoxylaten. U m die Ä tzw irkung der Aldehyd- oder Ketonverbb. von Hydrosulfiten u. Sulfoxylaten zu verstärken u. sie dadurch zum A tzen s c h w e r ä t z ­ b a r e r , au f der F ase r erzeugter A z o f a r b s t o f f e , wie z. B. Naphthylam ingranat, geeignet zu machen, w erden den Ä tzfarben nun Aldehyde (Formaldehyd, Acetaldehyd, Benzaldehyd und dessen SubBtitutionsprodukte) und solche Triphenylmethan- oder Byroninfarbstoffe zugesetzt, welche im K ern orthoständig zum bindenden M ethan­

kohlenstoff eine Sulfo- oder C arboxylgruppe enthalten.

K l. 10b. N r. 186774 vom 31/1. 1906. [4/7. 1907].

(Zus.-Pat. zu N r. 184802 vom 4/10. 1905; vgl. S. 646.)

J u l i u s B e n k , Nikolassee, K r. Teltow, Heizmittel aus Metall und Sauerstoff- oder Schwefelträgern. Das Verf. des H auptpat. wird nun dahin abgeändert, daß zwischen den einzelnen Schichten der losen Schüttung oder der B riketts Z w i s c h e n l a g e n aus verbrennlicher Folie (Celluloid, Kollodiumwolle), welche die verschiedenen R eak­

tionsgem ische oder einzelne von ihnen für sich einhüllen können, angeordnet sind.

A ußer der Sicherung der einm al vorgenomm enen Schichtung wird hierdurch erreicht, daß auch besonders stark hygroskopische Teilgemenge für sich gegen die L u ft­

feuchtigkeit geschützt sind und brennfähig bleiben.

Schluis der R edaktion: den 16. Septem ber 1907.

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