• Nie Znaleziono Wyników

Kurt Hess, Faserbau und Beaktioiisweise bei pflanzlichen und tierischen Fasern.

Vortrag über die neuesten Ergebnisse der Faserforschung. (Z. ges. Textilind. 39. 504 bis 510. 26/8. 1936. Berlin-Dahlem.) Fr i e d e m a n n.

— , Kontrolle und Prüfung der wichtigsten chemischen Produkte, die in der Textil­

industrie verwandt werden. Besprochen werden: Mineralsäuren, organ. Säuren, Basen, Seifen, Na2S04, NaCl, Cl-Bleichlauge, H20 2, Na-Acetat, 1. Stärken u. Tiirkischrotöl.

(Bev. gén. Teinture, Impress., Blanchiment, Apprêt 14. 471— 75. Juli 1936.) Fr i e d e. Johannes Porzky, Über Stabilisatoren in der Wasserstoffsuperoxydbleiche. Alkalien (NaOH) haben einen stark fördernden Einfluß auf die O-Entwicklung in H20 2-Bädern, ebenso gewisse Metallsalze (CuS04, FeS04). Im Gegensatz dazu hat MgSOt eine stark stabilisierende Wrkg. In saurem Bade ist H20 2 vollkommen stabil. Neben dem be­

kannten Stabilisator Wasserglas hat Gardinol eine gute stabilisierende Wrkg. u. mehr noch das Spezialmittel Homogenit. (Z. ges. Textilind. 39. 451— 52. 29/7. 1936.) Fr i e d e.

Kehren, Die Zersetzung von Perboratbleichflotten. Nach B. Wa l t h e r (Deutsche Wäscherei-Forschungsberichte 1935. Liefer. 12. 218) sollen H20 2-Flotten den O lang­

sam abgeben, während er aus Perboratlsgg. schon bei 40— 50° zu schnell entweiche.

Vf. beweist, daß die heutigen Perborate bei richtiger Arbeitsweise den O gleichfalls langsam abgeben. Harte Wässer wirken bei Perboraten, ebenso wie bei H2Oa, stabili­

sierend infolge ihres Geh. an Ca- u. Mg-Salzen. Perborate, direkt als Bleichmittel verwandt, bedürfen eines Stabilisators, in den Waschmitteln des Handels ist ein solcher bereits enthalten. Das übliche Wasserglas wirkt nur bei gleichzeitiger Ggw. von Ca- oder Mg-Salzen (also von hartem W .) stabilisierend. Für die Schnelligkeit der O-Ab- spaltung aus H20 2-Bädern ist die Alkalität wesentlich. Unter vergleichbaren Um­

ständen verhält sich Perborat nicht ungünstiger als H20 2. (Z. ges. Textilind. 39.

370— 71. 10/6. 1936.) Fr i e d e m a n n.

3224 H jy m . Fa s e r- u. Sp i n n s t o f f e. Ho l z. Pa p i e r. Ce l l u l o s e u s w. 1936. II.

Eugen Schilow, Die chemischen Veränderungen der Farbsubstanzen im Chlorbleich­

prozeß. (Forts, u. Schluß zu C. 1936. II. 2051.) Die Cl-Bleiche ist ein chlorierender Abbau der färbenden Stoffe, der den Orientierungsregeln der aromat. Rciho folgt.

Oxydationsverss. verschiedener organ. Yerbb. sind beschrieben, eine Abänderung der Arsenitmethode ermöglicht die Best. des Hypochlorits in Ggw. eines Phcnolats. (Melliands Textilber. 17. 504— 05. 734— 36. Sept. 1936. Iwanowo.) Süvern.

M. Loescher, Betrachtungen über aas Walken der Reißwolle. Für Stoffe mit nur 20% Reißwolle ist die saure Walke geeigneter als die alkal., die Reißbarkeit u. Halt­

barkeit der Stoffe ist besser, auch der Griff ist gut. Zweckmäßig wird H2SO,, von 1— 2° Be. verwendet oder je zur Hälfte H2SO., u. C2H,,02 in der Waschmaschine. Zum Entsäuern wird Na.,C03-Laugo von höchstens 2° B6. benutzt. (Z. ges. Textilind. 39.

404. 1/7. 1936.) “ Süvern.

Hermann Rath, Zur Frage der Mercerisation von Mischgespinsten aus Baumwolle/

Zellwolle. Dio Schwierigkeit des Problems liegt in der stärkeren Laugenlöslichkeit der regenerierten Cellulose. Die Laugenaufnahme erfolgt bei Zellwolle u. Baumwolle nach der VlEW EGschon Kurve, nur, daß das Äquivalenzverhältnis 2 (C6H100 5)-Na0H statt bei 15% bei Zellwolle schon bei einer 10%ig. NaOH erreicht wird. Bei ab­

nehmender Temp. tritt bei einem Mischgespinst aus Baumwolle/Zellwolle zunehmende Quellung, Längsschrumpfung u. Glanzsteigerung auf. Die Löslichkeit der regene­

rierten Cellulose geht der von Baumwolle parallel, ist aber viel höher; ein sehr aus­

geprägtes Maximum liegt bei 10%ig. NaOH. Mit zunehmender Temp. wird dio Löslich­

keit der Zellwolle bei niederen Laugenkonzz. geringer; bei hohen Konzz. ist der Ein­

fluß der Temp. minder bedeutend. Die textilen Eigg. der Zellwolle werden bei höheren Tempp. besser erhalten als bei niederen. Ebenso wirkt dio höhere Temp. günstig, wenn beim Spülen die krit. Konz, von 10% NaOH durchlaufen wird. Die Dauer der Mercerisation spielt, abgesehen von Konzz. von 8— 12%, keine wesentliche Rolle.

Rasches Spülen ist wegen des Celluloseabbaus im Bereich von 8—-12% NaOH ratsam.

Große Unterschiede in der Alkalilöslichkeit ergeben sieh auch bei gleichen Zellwoll­

sorten, was wohl mit der Reifung der Viscose zusammenhängt. Der amerikan. Vor­

schlag der Benutzung von KOH zwecks größerer Schonung der Zellwolle hat wenig für sich, da der Mereerisationseffekt geringer ist. Zusatz von NaCl hat in 10%ig.

NaOH-Lauge gute Wrkg., nicht aber in den techn. wichtigen stärkeren Laugen. Bei Zellwolle/Baumwolle 50: 50 gibt folgende Arbeitsweise dio besten Resultate: trocken eingehen, Mcrcerisierlauge 30° Be u. 30°, h. spülen, k. spülen, absäuern u. spülen.

In Fällen, wo auch Temp.-Erhöhung bis 50° u. Zusatz von NaCl zur Mercerisier-NaOH- Laugo keinen Erfolg brachte, fand Vf. KOH ratsam. Beim Spülen hat sich Kalialaun noch besser bewährt als NaCl. Das bei 19° mit der Zeit starke Ansteigen der Zellwoll- löslichkeit wird bei 30° u. 40° nicht beobachtet, ein weiterer Vorteil erhöhter Temp.

Vorheriges Abkochen bzw. Bäuchen unter Druck gibt nicht nur bei NaOH, sondern sogar bei W. Anlaß zu starkem Anstieg der Laugenlöslichkeit. Verschiedene Zell­

wollen verhalten sich ungleich; mit abnehmender Länge der Glucoseketten nimmt die Alkalilöslichkeit zu. Die Kcttenlänge kann aus der Cu-Zahl u. der Viscosität in CuO-Ammoniak erschlossen worden. Don Polymerisationsgrad hat STAUDINGER für Cu-Seide mit 400— 500, für Viscoseseide mit 320—340 errechnet. Vf. konnte in der Tat feststellen, daß Zellwollen mit geringer Cu-Zahl u. hoher Viscosität eine geringe Alkalilöslichkeit hatten. (Z. ges. Textilind. 39. 357— 59. 371— 72. 493— 97. 26/8.

1936. Reutlingen-Stuttgart, Dtsch. Forsch.-Inst. f. Textilind.) Friedem ann. Otto Mecheels, Uber die Mercerisation von Baumwolle-Zellwolle-MiscJigespinsten.

(Unter Mitarbeit von L. Schmitz und J. Weber.) Bei der Behandlung mit NaOH- Lsg. von etwa 30° Be. ist die Quellung der Zellwolle nicht sehr viel höher als die der Baumwolle. Bei der Laugung wird also prakt. keine Zerstörung eintreten. Bei der durch das Spülen eintretenden Verdünnung besteht für dio Baumwolle keine Gefahr, lediglich ihre Quellung geht etwas zurück. Die Zellwolle dagegen quillt immer stärker bis zu der „Todesspitze“ bei 12° Bo., erst von jetzt ab läßt die Quellung schnell nach.

In dieser Todesspitze wird die Zellwolle zerstört. Zellwolle quillt am stärksten in LiOH, weniger in NaOH, am wenigsten in KOH. Das Quellungsmaximum liegt für NaOH bei 12— 13° Be., für KOH bei 30° Be., Erhöhung der Konz, über das Maximum läßt die Quellung sofort stark abfallen. Mit steigendem Zusatz von NaCl wird die Todesspitze wesentlich herabgedrückt, auch dem Spülwasser ist NaCl zuzusetzen. Das Quellungs-' maximum bei KOH-Lsg. liegt in der techn. richtigen Konz, einer Mercerisierlauge bei 30° Be. (Melliands Textilber. 17. 725— 27. Sept. 1936. M.- Gladbach.) SÜVERN.

1936. II. H i t i i i . Fa s e r- ü. Sp i n n s t o f f e. Ho l z. Pa p i e r. Ce l l u l o s e u s w. 3225 John T. Gibbons, Beständige. Appreturen. Einzelheiten an Hand amerikan.

Patente. (Text. Wld. 86. 1630—31. Aug. 1936.) Fr ie d e m a n n.

— , Textilhilfsmittel. Von der I. G . Fa r b e n i n d u s t r i e Ak t.-Ge s. heraus­

gebrachte Stoffproben ermöglichen, den durch dio Ramasitimprägnierung erzielten W.-Abperleffekt an Stoffen zu prüfen. (Mh. Seide Kunstseide 41. 354. Aug.

1936.) SÜVERN.

Rudolf Setzer, Feuchteauf- und -abnahme von Baumwollgarnen. Beschreibung einer Meßvorr. (Melliands Textilber. 1 7. 714— 16. Sept. 1936.) Sü v e r n.

L. Belenkyi und A. Bojarkin, Röntgenographische Untersuchungen der natürlichen und mechanisch gestörten Pflanzenfasern. Der Einfluß mechan. Störung auf dio im Röntgenfaserdiagramm erkennbare Struktur, Textur u. Teilchengrößc (Micellgröße) von Cellulose wird quantitativ untersucht. Ungestörte Fasern werden nach vorsichtiger Macerisierung der Stengel ausgewählt u. die Neigungswinkel der Spiraltextur mkr.

an der Schraffierung der äußeren Schicht gemessen. Die Neigung nimmt nach innen kontinuierlich ab. An mechan. gestörten Fasern wird der Störungsgrad mkr. nach Anzahl u. Charakter der Änderung des Neigungswinkels u. durch Anfärben mit Jod festgestellt, das je nach Zersplitterung der Faser verschieden stark adsorbiert wird.

Mechan. Störung beeinflußt weder dio Gitterdimensionen noch die Micelldicken, die, aus den Halbwertsbreiten der Interferenz 002 bestimmt, 24— 35 A betrugen. Mechan.

Stömng bewirkt auch keine Verwaschenheit der Interferenzen, sondern die Faser­

diagramme worden etwas kontrastreicher. Bei Ramie u. Flachs nimmt infolge der Störung die Ausdehnung der Schichtlinieninterferenzen längs der D e b y e -S c h e r r e r - Ringe zu. Zur method. Charakterisierung der Störungen werden die D e b y e -S c h e r r e r - Ringe von 002 photometriert u. die Photometerkurven abgebildet. Der mit der Störung beträchtlich zunehmende Neigungswinkel der Textur wird durch Vermessen der Sehnen der sichelförmigen Äquatorinterferenz 002 bestimmt. Da bei der röntgenograph. Best.

der Neigung die inneren weniger geneigten Schichten mit erfaßt werden, sind die Werte kleiner als die mkr. an den äußeren Schichten gemessenen. Als Neigungswinkel wurden gefunden (mkr.; röntgenograph.; mechan. gestört, röntgenograph.): Ramie-. 6°;

4—5°; 7,3°; Flachs: 8»; 4° 27'— 5° 22'; 8,5— 9°; Baumwolle: 23°; 13° bis 13° 41'; 110 53' bis 12° 40'. Das Faserdiagramm der Baumwolle zeigt nach mechan. Störungen auch nach Kalandrieren keine Veränderung, dagegen wird eine chem. Einw. beobachtet.

Bei Satin bewirkt das Färben mit Anilinschwarz ein Verschwinden der Interferenz der mercerisierten Cellulose u. eine Abnahme der Micelldicken. (Techn. Physics USSR.

3. 441— 64. 1936. Moskau, Zentrales Textilförschungsinst. der Baumwollindustrie,

Röntgenlab.) Ha l l e.

J. S. Brown, Notizen über Wollforschung. Einzelheiten an Hand der neueren Fachliteratur. (Text. Colorist 58. 553— 56. 569. Aug. 1936.) Fr i e d e m a n n.

J. B. Speakman, Die Verwendung der neuesten Forschungsergebnisse über Wolle in der Industrie. Nach Besprechung der neuesten Forschungsergebnisse über die Konst.

der Wolle wird ausgeführt, wie die Cystin- u. die Salzbindeglieder zwischen den Peptid­

ketten beim Waschen u. Walken wirksam sind. (Melliands Textilber. 17. 580—82.

658—59. 736—37. Sept. 1936. Leeds, Engl.) Sü v e r n. Arthur Smith und Milton Harris, Die Oxydation von Wolle. Photochemische Oxydation. (Vgl. C. 1936. II. 2824.) Wolle u. mehr noch Seide werden von Licht oxydiert u. geschädigt. Bei Wolle erfolgt der Angriff hauptsächlich an der Disulfid- gruppe der Aminosäure, am Cystin. Die Einw. äußert sich in einer Abnahme des Cystingeh. u. einer Zunahme der Alkalilöslichkeit. Die Verss. wurden an Kamm­

garn mit einer Kohlebogenlampe u. verschiedenen Belichtungszeiten ausgeführt.

Alkalilöslichkeit, Cystin, Sulfatschwefel u. H2S04 wurden nach den üblichen Methoden bestimmt, der NH3-N durch Kochen der Wolle mit einer gesätt. Lsg. von MgO. In 100-std. Belichtung sank der Cystingeh. von 12,2 auf 7,0%. die Alkalilöslichkeit stieg von 11,9 auf 36,2%, der NH3-N von 0,28 mg/g auf 1,22 mg/g u. der Sulfat-S von 0,06 auf 0,37%. Neu gebildet wurden 0,34% H,SO,. Vorbehandlung der Wolle mit 0,1-n. HCl bzw. NaOH ergab stärkeren photochem. Abbau bei der sauer behandelten, geringeren bei der alkal. behandelten Wolle. Bei neutral u. sauer behandelter Wolle nimmt der Gesamt-S ab, was die Bldg. von H2S vermuten läßt, der bei alkalischer Vorbehandlung nicht entweichen kann. Die photochem. Oxydation von Wolle ist ver­

schieden von der mit H20 2. Belichtete Wolle zeigt durch + Pb-Acetattest Sulfid-S an, mit H20 2 oxydierte Wolle nicht. (Amer. Dyestuff Reporter 25. 383— 85. Juli

3 936.) " Fr ie d e m a n n.

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3226 H r m ,. Fa s e r- u. Sp i n n s t o f f e. Ho l z. Pa p i e r. Ce l l u l o s e u s w. 1936.11.

— , Wie kann man auf Wolle höheren Glanz erzielen? Zwei in der Teppichindustrie verwendete Chlorierungsverff. sind beschrieben. (Melliands Textilbor. 17. 733— 34.

Sept. 1936.) SÜVERN.

Willi. Kegel, Das Ausrüsten der Halbseidcnstoffe. Das Entbasten der Halbseide (aus Baumwolle u. Naturseide), das Bleichen mit H20 2 oder SO», Färben u. Appre­

tieren ist behandelt. Appretiert wird die Rückseite, Baumwollseite, vorwiegend mit ausgeschlossener Stärke. (Mschr. Text.-Ind. 51. 216— 17. Aug. 1936.) SÜVERN.

Georgia Leffingwell, Glycerin, ein viel verwendetes Mittel beim Behandeln von Seide und Kunstseide. Die Verwendung von Glycerin zum Dispergieren, Feuchthalten u. Geschmeidigmachen ist erläutert. (Amer. Silk Bayon J. 55- Nr. 8. 19—20. Aug.

1936.) SÜVERN.

M. Derib6r6, Die Anwendung einiger Titanverbindungen in der Papiermachcrei.

Neben den bekannten Ti-Pigmenten werden auch Fluoride, Chloride u. Oxalate des Ti techn. venvandt. Mit Gerbstoffen geben sie auf der Cellulosefaser gefärbte Ti- Tannate, die mit bas. Farbstoffen lebhafte u. echte Lacke geben. Das mit Quebracho, Mangrove u. Katechu entstehende Ti-Tannat ist ziegelrot, das mit Sumach, Eiche u. Mirambolam strohgelb. Das Ti-Oxalat eignet sich besonders als Beize für Pflanzen­

farben, wie Rotholz, Färbersumach u. Blauholz. Seifen der Ti-Salze mit Fetten, ölen u. Harzen dienen in der Textilindustrie als Beiz- u. Imprägniermittel. Die neuen Pb- u. Co-Titanate sind noch nicht industriell bewährt. (Papeterie 58. 729. 25/8.

1936.) Fr iedem ann.

0 . W. Callighan, Fortschritte in der Herstellung von Streichpapieren. Techn. Neu­

heiten. Bevorzugung von Carbonatcn, die durch günstigo Teilchengröße möglichst wenig Klebmittel bedürfen. Hochweiße Kaoline, die wenig Casein verbrauchen u. jo nachdem matt oder glänzend trocknen. Ersatz des Caseins durch Stärke. (Paper Mill Wood Pulp News 59. Nr. 33. 35. Paper Trade J. 103. Nr. 7. 117. 1936.) Fr ied e.

— , Das Liniieren von Papier. Technik der Liniierung. Die erforderlichen Farben:

1. Farben für n. Zwecke, Lsgg. 11. saurer Farbstoffe, Eosine u. Nigrosine. 2. mit n.

Entfärbungsmitteln nicht vertilgbaro Farben auf Basis von Lackgummi, W., Borax u. bas. Farbstoffen. (Papeterie 58. 674— 78. 722— 29. 25/8. 1936.) Fr iedem ann.

Kulimann, ,, Igraf' ‘ - Pergament als neue Oberfläche. Zur Herst. von Igraf- Pergament wird festes Papier unter hohem Druck mit Glutinkörpern imprägniert u.

das Glutin nachträglich keratiniert bzw. gehärtet. (Holzteehn. 16. 257— 59. 20/8.

1936.) " Sch eifele.

— , Herstellung von Bitumenpapieren mit bituminösen Pasten. Kurze Übersicht.

(Wbl. Papierfabrikat. 67. 648. 29/8. 1936.) Fried em an n. Fritz Hoyer, Die Verwendung von Bitumenemulsionen in der Papierindustrie.

Bitumen wird benutzt in Form von Emulsionen als Zusatz zum Stoff im Holländer oder als Klebstoff beim Kaschieren, d. h. zum Aufeinanderkleben von zwei u. mehr Papierbahnen. Man verwendet bituminierte Papiere als Pack- u. Kreppapiere, als einfache u. gekreppte Sackpapiere, als Grundstoff für Presspan mit verbesserter W.- Festigkeit, als Graupappe, als Karton- u. Wellpappe, als Grundstoff für Straßen-, Fußboden- u. Dachbelag, sowie für Wandbelagstoffe u. Bucheinbände. (Papier­

fabrikant 34. Nr. 29. Ver. Zellstoff- u. Papier-Chemiker u. -Ing. 275— 79. 19/7.

1936.) Fr iedem ann.

Erik Hägglund, Neuere Untersuchungen über die Sulfitzellstoffkochung. (Vgl. dazu auch C. 1936. I. 1999.) Vf. hat mehrere Vers.-Koehungen in einem r o t i e r e n d e n Kocher ausgeführt u. dabei mitunter Stoffe von ganz geringer Festigkeit erhalten.

Der Grund lag nicht in Schwarzkochung, sondern in unzureichender Kocherfüllung, dadurch entstandener vorzeitiger Defibrierung u. chem. Schwächung durch die Koch­

säure. In ähnlicher Weise trat bei isolierten Holzfasern oder harten Sulfitstoffen eine Zertrümmerung der Fasern unter bedeutender Viscositätsabnahme, aber ohne Ent­

stehung von Oxy- oder Hvdrocellulose ein. Ablehnung des rotierenden Kochers bei Sulfitkochungen wegen der geschilderten Zerfaserung. Um festzustellen, wie u. warum Sulfitkochlauge Faserschwächung verursachen kann, hat Vf. bei 125° Stoffe mit Roe- zahlen von 9,8 bzw. 3,3 gekocht u. außerdem den Stoff von Roezahlen = 9,8 mit verschiedenen Phosphatpufferlsgg. behandelt. Der Vergleich zeigte, daß der Stoff mit Roezahlen = 3,3 etwa dem entsprach, den man durch Erhitzen mit Pufferlsgg.

vom pa = 3— 4 erhielt, während in Wahrheit das pH einer Koehlauge etwa 2,3 ist.

Isolierte Fasern würden bei solchem pn stark geschwächt werden, während dies bei Hackspänen nicht geschieht. Daß das pn innerhalb der Faserwand nicht 3—4 sein

1936. II. HXV1II. Fa s e r- u. Sp i n n s t o f f e. Ho l z. Pa p i e r. Ce l l u l o s e u s w. 3227 kann, geht auch aus der Verzuckerung von Holz hervor: bei 125° wurden aus Fichten­

holz in 4 Stdn. mit Pufferlsgg. an Zucker erhalten: bei pa = 2,3 . . . 3,3% ; bei 3,0 . . . 2,4%; bei 4,0 . . . 1,1% u. mit Sulfitlauge 13,9%- Die letzte hohe Zahl wird mit von der Lignosulfonsäure u. von der Ligninherauslsg. beeinflußt. Daß das pn im Faser- innem gleich dem der Kochlauge ist, zeigt die Atislsg. der Lignosulfonsäure mit Sulfit­

lauge u. mit Pufferlsg. von pn = 2. Die Ligninherauslsg. verläuft in zwei Phasen:

erst wird das Lignin sulfoniert, dami herausgel.; dio Rk.-Geschwindigkeit ist stets der vorhandenen Ligninmenge proportional. Kochverss. ohne Base u. nach Ku l l- GKEN, sowie mit verschiedenartigen Pufferlsgg. ergaben, daß die Auslsg. der Ligno­

sulfonsäure ein durch H-Ionon katalysierter, hydrolyt. Vorgang ist. Werden die H-Ionen in der Hauptsache von fester Lignosulfonsäure geliefert, so liegt eine Rk.

2. Ordnung, bei hohem Basengeh. der Kochsäure eine 1. Ordnung vor. Der sog. „Kuli- greneffekt“ (Lsg. von Lignosulfonsäure bei Erhitzen mit W.) erklärt sich durch Lsg.

des Lignosulfonsäureanions auf dem Wege durch H katalysierter Hydrolyse. Die geringe Wrkg. der Koehsäure auf die Faserfestigkeit erklärt sich also nicht durch geringe Acidität, sondern durch den Schutz der Primärlamclle im Holzbündel. Zwischen Viscosität u. Festigkeit besteht keine feste Beziehung; die Viscosität sinkt mit fort­

schreitendem Abbau der Celluloseteilchen. Hingegen wird dio Faserfestigkeit — im Gegensatz zu früheren Anschauungen — nur wenig vom Celluloseabbau beeinflußt.

(Papierfabrikant 34- Nr. 34. Ver. Zellstoff- u. Papier-Chemiker u. -Ing. 313— 19.

23/8.1936.) Friedem ann.

C. F. B. Stevens und W . H. Birchard, Die Verkalkung von Kochern. Der Kalk­

belag im Innern von Sulfitkochern wurde als CaS03 erwiesen. Die Ausscheidung von Sulfit erfolgt, wenn der Geh. an S 02 unter eine bestimmte Grenze fällt. Dies kann geschehen, wenn durch zu schnelles Aufheizen S02 in Freiheit gesetzt wird u. die sauren Anteile der Kochlauge wesentlich schneller in die Späne eindringen als die bas. Dio Kochtemp. ist so zu regeln, daß Säure u. Base annähernd gleich schnell ins Holz eindringen, wodurch die Ligninsulfosäure neutralisiert wird, ehe sie die Faser schädigen kann u. das Ausfallen von CaS03 infolge Säuremangels vermieden wird.

(Paper Mill Wood Pulp News 59. Nr. 33. 16. 75. Paper Trade J. 103. Nr. 7.

78—79. 1936.) Friedem ann.

Kenneth A. Kobe, Jack H. Layman und Frederick R. Armbruster, Die Ammonisierung von Sulfitablauge. (Vgl. C. 1936. I. 2863; SCHOLL u. Da v is, C. 1934.

I. 1697 u. Ph ill ips, Brow n u . Re id, C. 1934. I. 2183.) Vff. haben die Ammoni­

sierung n. Ablauge mit 10—-12% Festsubstanz ausgeführt. Die Ablauge muß zuerst mit Ca(0H)2 auf ein pn von rund 9,6 gebracht werden. Dadurch scheidet sich die freie u. ein Teil der gebundenen S 02 als CaS03 aus. In die klare Fl. wurde unter Er­

hitzen u. Bewegen im Autoklaven NH3 eingelassen. Bei 10-std. Behandlung bei rund 150° schieden sich 69% der Festsubstanz als Nd. mit 4,02% N aus, 27% blieben in der Fl. Dieser gel. Anteil hatte 8,02% N. Durch die anfängliche Kalkbehandlung wurden dio restlichen 4 % Festsubstanz ausgeschieden. Der Vorteil des Verf.: Ersparung einer Eindampfung. (Ind. Engng. Chem. 28. 571— 72. Mai 1936.) FRIEDEMANN.

S. Glückmann, Über die Natur der Celluloseesterlösungen. Unters, der Lsgg. von techn. Benzylccllulose u. ihrer Fraktionen in Bzl. u. A.-Bzl. auf Löslichkeit, Viscosität, Temp.-Abhängigkeit der Koagulationsschwellen u. Änderung der chem. (Adsorp- tions-) Solvatation aus kontraktometr. Messungen. Die Benzylcellulose wurde mit alkoh. HCl in der Kälte gereinigt. Sie löste sich nur zu 50— 80% in Bzl.; 1. u. uni.

Anteil hatten jedoch in A.-Bzl. dio gleiche Viscosität. Beim Verd. der Lsg. sank die Viscosität erst innerhalb vieler Stdn. auf den entsprechenden Wert. Vf. erklärt diese Verzögerung durch den nur allmählichen Zerfall der Micelle bei der Verdünnung. Durch Zusatz von A. zur 10%ig. Lsg. von Benzylcellulose in A.-Bzl. wurden 5— 6 Fraktionen abgeschieden, die sich im Benzylgeh. kaum unterschieden, deren Viscosität aber stufen­

weise abnahm. — Die Koagulationsschwelle der Benzylcellulose bei Zugabe von A.

oder Bzl. zu ihrer Lsg. in Ä.-Bzl. ist temperaturabhängig. Bei höherer Temp. sind größere Mengen Fällungsmittel nötig, um Trübung hervorzurufen. Dio Temp.-Kurven der Trübungsschwellen verschiedener Fraktionen laufen parallel. Ihre Form ist fast linear. Bzn. als Fällungsmittel verhält sich gleichartig. — Die Viscosität der Lsgg.

m Bzl. sinkt plötzlich auf Zusatz von wenig A. l% ig . Lsgg. erreichen ihr Viscositäts- minimum bei Ggw. von 1— 2% A., 10%ig. Lsgg. bei Ggw. von 7— 10% A. Auf weiteren A.-Zusatz bleibt die Viscosität bis zur Koaulationsschwelle konstant. — Aus kontrak­

tometr. Messungen (Abb. der Apparatur u. ausführliche Beschreibung im Original) 210*

3228 HXVIII. Fa s e r- u. Sp i n n s t o f f e. Ho l z. Pa p i e r. Ce l l u l o s e u s w. 1936. II.

wurde die Vol.-Änderung der Benzylcelluloselsgg. in A.-Bzl. bei Änderung dos Mischungs­

verhältnisses von A. u. Bzl. bestimmt. Daraus leitet Vf. Vorstellungen über den Vor­

gang der Adsorption u. Desorption der Komponenten dos Lösungsm. durch die Cellu- loseesterteilchen ab. Die Kontraktion nimmt mit der Erhöhung der A.-Konz, zu (die Kontraktionskurve ist der Adsorptionskurvc ähnlich), sinkt in der Umgebung des Trübungspunktes auf Null u. steigt wieder bei weiterem A.-Zusatz. Bei Benzylcelluiose- Bzl.-Bzn. konnten Vol.-Änderungen nicht einwandfrei festgestellt werden. — Vf. schließt aus seinen Versa., daß die Stabilität von Benzylcelluloselsgg. durch das Adsorptions.

gleichgow. bedingt ist. Erhöhung der Konz, des von den unpolaren Gruppen der Benzyl­

cellulose nur mit geringer Kraft adsorbierten A. bewirkt teilweise Desorption des Bzl.

u. Koagulation infolge des Übergewichtes der Kohäsionskräfte der Benzylcellulosc über ihre Anziehungskräfte zum Lösungsm. Temp.-Erhöhung wirkt den Kohäsions­

kräften entgegen. — Bei der Koagulation bleibt die Solvatationshülle zu einem großen Teil erhalten. (Kolloid-Z. 76- 84— 95. Juli 1936. Leningrad, Inst, für plast.

Massen.) Ne u m a n n.

Werner Matthaes, Die Verstreckung im, Spinnprozeß bei der Viscoseseideherstellung und ihre Abhängigkeit von der Fällbadzusammensetzung. Im Fällbad mit 10—20% H„SO, nimmt die Schrumpfung nur schwach ab u. die Abnahme kommt zwischen 20 u. 40%

H,SO., fast zum Stillstand. Bei 55% H2S04 weist die' Kurve einen Wendepunkt auf, dem ein steiler Abfall folgt. Bei 70% H2S04 findet keine Schrumpfung mehr statt, über 70% Säure tritt Längung des Fadens ein. (Kunstseide 18. 334—36. Sept.

1936.) Sü v e r n.

G. S. Ranshaw, Physikalische Eigenschaften von Kunstseidegarn. II. Festigkeit und Elastizität. (I. vgl. C. 1936. II. 1640.) Dio Länge des geprüften Musters, Fäden oder Garn, ist von Wichtigkeit, ebenso die Anwesenheit von Quellmitteln, auch W.- Dampf in der Luft u. die Temp., die besonders dio Elastizität beeinflußt. Bemerkungen über den ScHOPPERsehen u. den PoLYANIschen App. (Silk and Rayon 10. 622—23.

639. Aug. 1936.) Süver n.

H. Sommer und H. Schlenker, Festigkeitsprüfung von Zellwolleinzelfasern. Nach einer Begriffsbestimmung für Festigkeit u. Elastizität beim Zugvers. wird die Abhängig­

keit der Festigkeitseigg. vom Zustand des Materials u. der Vers.-Ausführung erörtert.

Geprüft wurde mit App. nach Krais u . SCHOPPER. Die handelsüblichen deutschen Zellwollen haben in den letzten Jahren eine bedeutende Verbesserung ihrer Festigkeits­

eigg. erfahren. Erhebliche Unterschiede in den Festigkeitseigg., die aus einer Tabelle hervorgehen, können dadurch bedingt sein, daß je nach dem Gebrauchszweck auf andere Eigg. wie Geschmeidigkeit, Elastizität, Kräuselung, Griff usw. mehr Wert gelegt wurde als auf hohe Zugfestigkeit. (M. Seide Kunstseide 41. 277—84. 316—20.

eigg. erfahren. Erhebliche Unterschiede in den Festigkeitseigg., die aus einer Tabelle hervorgehen, können dadurch bedingt sein, daß je nach dem Gebrauchszweck auf andere Eigg. wie Geschmeidigkeit, Elastizität, Kräuselung, Griff usw. mehr Wert gelegt wurde als auf hohe Zugfestigkeit. (M. Seide Kunstseide 41. 277—84. 316—20.