• Nie Znaleziono Wyników

OberTcbletifcbe Sammelmappe

W dokumencie Oberschlesien, 1910, Jg. 8, H. 10 (Stron 40-43)

(Sprechfaul, fl ein ere Mitteilungen, Berichtigungen, (Ergänzungen, Anfragen.)

Das verfunfcnc Sdjlog bet gtegctiljals. — (Dppter ober (Oppelner?

'rtö »cvfuttfcnc 2 rf) (of; bet ^icflctthulä. Um bemoofte Mauer*

trümmer am heimlidjen, wüfteit (Drt bat bie gefchwäßige Sage von jeher gern ihre buftigen unb wunberlidien Blüten gefcbhingen. Wo im Walbe ein einfamer i?iigel emporragt, von (Seftriipp bebecFt unb ummudicrt, ba raunt fic gern von verfunfenen Sdilöffern. Uhr Fennen jobbe Sagen u. a. von ttubfcbau, Kreis Cubliniß (Knotet, Sagen, 5. 54, (SrabinsFi, Sagen, S. (4, (Spier, Sagen, S. 90), Koppenborf, Kreis cSrottfau (Dug, Schanzen, S. 372), (Snbersborf, Kreis (Srottf’au (Dug, a. a. (D. S. 94). Bei jfjiegenbals befanb fidi vor einigen fahren 3tvifdjen Hiflasborf unb Kennersfelb, in ber Bähe bes alten <£$er*

3ierplaßes, int ehemaligen (Sidjwalbe ein Keiner £)tigel, auf bem ein Kaub' ober jjVtgbfdiloß geftanben haben foil, bcffen Bewohner aber wegen großer SiinbhaftigFeit — fie gingen nidit in bie Kirche, fpielten mit Broten Kegel, morbeten unb plünberten — von (Sott baburdj geftraft würben, baß fie mit famt bem Schlöffe verfanFen. Der Bügel war von einem Wallgraben umgeben, ben fdjmußiges ID aff er füllte. ~S11 ber Balje befanben fidj Wafferladjen, bie man als (Leiche beutete. tSroße Schüße fallen unter bem ffüget verborgen fein; aber alle Bemühungen fie 311 heben, waren erfolglos.

Diefe Stätte bes (Srauens unb ber (Sefpenfter — von beit Bewohnern ge«

fürdjtet unb gemieben — bilbete einen willFommenen SchlupfwinFel für

©igeuner, Wilb* unb Bolgbiebe, Schmuggler unb anberes fichtfclieues (Sefinbel. Wenn im Berbfte ber Winb flageitb burcfj bie bürren Blätter raufdite, bann jagte ber unheimliche Hachtjäger mit feinen Bunben, bereit

(Dberfd)Iefifd;e Sammelmappe. 5f3

f (bäuerliches (Sefläff man weithin hören fonnte. 3n lauer Sommernacht hingegen tauchten Irrlichter auf, unb ber ^euermann fchiittelte fich, baff bie Junten ftohen.

(Einft feilte ber milbe Schloßherr wegen eines Verbrechens bes £aubes vermiefen werben. (Er erbat fich als (Snabe, noch einmal fäen unb ernten 511 bürfen. <£r fäete aber fein (Betreibe, fonbern (Eicheln unb umging fo bas (Sebot. So entftanb ber mächtige, büftere (Eichwalb im weiten ilmfreife bes Sdrloffes. (Eines Sonntag nachmittags famen bie Dienftleute aus ber Kirche. (Ein lUäbchen wollte eben ein Eebfuchenherg ber Schloßfrau gum

^enfter reichen, ba gefchah etwas (Entfeßliches, Unerwartetes: bas Schloß fing an 311 finfen unb fanf immer tiefer, bis es oor ben 2(ugen ber §ufd}auer im Sumpfe verfcbwanb. 311 Htittemacht geht feitbem bie Sdjloßfrau um unb fährt mit einigen fchwargen (Sefellen in einem Wagen quer übers

5elb. (Kleine 23erichterftatterin, bie 65 jährige ffrau 23... , hat ihn felbft als fed/sjähriges ttTabcfjen gefehen!) Des Ztachts famen früher bie Schloßleute oermummt gu einer Cotenmeffe in bie Kirche, bie ein frember priefter las. (Ein bebienenber ITTiniftrant — ber nach einem nächtlichen Kranfenbefudje in ber Kirche gurüdgeblieben war — verriet alles in feinen wirren Heben ber ^ieberpfjantafie, ein anberer ftarb infolge bes babci ausgeftanbenen Sdjrecfens. Der papft hat ben 23ann über bie ruhelos umberirrenben (Seiftet ausgefpro^en, bie feitbem nicht mehr erfreuten, aber noch ber (Erlöfung harten. „Hoch gweimal Walb unb breimal ^elb muß bas (Sebiet bes Schlaffes werben“, fo hat es bie Schloßfrau prophegeit,

„unb wir finb — erlöft!" —

Had; glaubwürbigen Eingaben befanben fich am Orte IKauerwerf, Hefte eines Hauchfanges, eine gepflafterte Düngerftätte, auch will man im Walbe viele Riegeln unb Spuren von 23eacferung gefunben haben, woburch bas Dorf? an benfein menfdjlicher Wohnftätten, vielleicht einer Keinen Kolonie, in alter §eit bemiefen wäre. Die (Egifteng eines Schlaffes aber an biefer Stelle — ein ^agbfdjloß befanb fidj in bem nahen (Siersborf (CErieft \023) — ift allerbings nichts erwiefen unb urfunblid? nicht be*

glaubigt. Dort, wo vor einigen ^ahrgehnten ber mächtige (£i<hwalb braufte, ift jeßt Hcf erlaub. Huf bem Hobelanbe, bas im itädjften Frühjahr wieber angeforftet werben foil, ift vor einigen fahren, als bie ftäbtifdje Riegelet erbaut würbe, ber fagenumflungene pügel abgetragen worben. Die Stelle wirb aber immer noch vom Volfsmunbe bas verfunfene Schloß genannt.

gjiegenhals. Paul Kußer.

(Dberfólefifcfye Sammelmappe.

5M

Cycler ober Ordner? 3n U bes lebten (24.) 3a^tgemges bet §eitfcf?rift bes Allgemeinen Deutfdjen S p r a cb = Vereins firtbet ficE? folgenbe Srieffaftennotij:

„ffemt I)r. 23..., (Dppeln. Sie fragen an, ob man bie 23ewobner von (Dppeln (Dppelner ober ©ppler benennen folie? Ober bie ^rage, tvie von (Ortsnamen auf »en (=n) bie Ableitung mit =er 311 hüben fei, finben Sie eine ausführliche, erfeböpfenbe Zlntwort in bem 2luffaß von ®tto 23ehaghel „(Sießet ober (Siebener?" (geitfclrr. (904, Sp. 8 ff., vergl. (908, Sp. 330 f.). Das (Ergebnis biefer eingehenben llnterfudumg fann man babin gufammenfaffen, baß bie füttere ^orm meift bie ältere, in ber llTtinb»

art übliche ift, baß aber bie Sdrriftfpracbe in neuerer §eit, namentlich bei ben gmeifilbigen Stäbtenamen, bie längere, vollere 3orm begünftigt, weil barin bie urfprüngliche ZTamensform beutlidjer hett--»ortritt. Danach wäre alfo bie ^orm ©ppeiner mehr 311 empfehlen als ©ppler; benn bei „©ppler"

fann man nicht tviffen, ob bie Stabt ©ppl ober ©ppel ober ©ppeln heißt."

(Ergänsenb möchte idj ba3U bemerfen, baß ich bie Zlbleitung auf ner aud] bei einigen mit ff ritte gufammengefeßten ©rtsnamen häufig hörte, 3. 23. ^riebridrsbüttener unb ffugohüttener (Kreis Harnowiß). Pielleicbt geben uns einige £efet ber ITEonatsfchrift Zlusfunft, ob fie analoge formen aud] von anberroärts ber fennen. Wenn ©ppelner auch ben ©rtsnamen fofort ernennen läßt, fo gtveifle idj bod; baran, ob fidf biefe Ztbleitung in ber prajis burebfeßen läßt. 23eim fcbnellen Sprechen wirb bas n meiftenteils hoch unhörbar werben, viele werben fid? erft gar nid?t bie ITtühe geben es ausgufprechen. 34 weiß auch nidjt, ob es gerabe immer unbebingt nötig ift, aus bem (Eigenfdraftsmort bie richtige ZTamensform fofort ableiten 311 formen. Kein IVtenfcb fagt bo<h beutlidr Speycrer unb IVCüncbener, fonbern Speyrer unb fllünchner. Dem Speyrer fönnte aber ebenfo gut ein Speyr entfpredren wie etwa Steyr in ©fterreidj. ITian benfe auch an

bie 3^nenfer unb ffalloren. Dr. Knötel.

(liitiąfeit ber ©uftero ^reytaę)*©efe[Ifcfjaft 311 Krciytnuą 2C. 515

Cätigkeit der Gustav Trevtag=Ge$e11$cbaft zu Kreuzburg

W dokumencie Oberschlesien, 1910, Jg. 8, H. 10 (Stron 40-43)