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(I. vgl. C. 1932. I. 3389.) Der zweito Teil des zusammenfassenden Berichtes bringt auBcr der Diskussion der Energiebilanz der Saule eine wichtigo Erganzung zum ersten Teil: Angaben iiber die K ontraktion der E ntladungsbahn u. dam it zusammenhangende Probleme. (Physikal. Ztsehr. 33. 313— 27. 15/4. 1932.) Sk a l ik s.

Czesław Reczynski, Ober Quecksilberlichtbogen bei hohem Dampfdruck. Dio Charakteristik der Hg-Bogenlampe wird in Abhangigkeit von Dam pfdruck u. Bogen- lange untcrsucht. Der D ruck wurde yon 0,01—525 mm, dio Bogenlange von 10 bis 300 mm, u. die Spannung von 8—550 V variiert. Dio R esultate werden in zahlreichen K urven wiedergegeben. Zur Erzielung groBerer Okonomie wird vorgeschlagen, in dio Nahe der K athode eine Elektronenquelle anzubringen, u. dadurch dio Spannung an der K athode zu erniedrigen. Auf diese Weise kann man 9,5 H K /W a tt erreichen.

1932. II. A j. El e k t r o c h e m ie. Th e r m o c h e m ie. 29 (Sprawozdania i Prace Polskiego Towarzystwa Ficyznego 5. 287—98. 1931. Lemberg, Physikal. Inst. d. Polyteehnikum s.) Bo r is Ro s e n.

Herbert Fróhlich, Theorie der SekundarełeJcironenemission aus Metallen. Nach einem etwas modifizierten BORNschen Verf. werden die in einem Metali an der Ein- trittsseite ausgel. Sekundarelektronen berechnet. Siimtliche R esultate sind in tlber- einstimmung m it den Experim enten: 1. Eś existicrt zur Auslósung der Sekundar­

elektronen eine untere Grenze der Prim arenergie in der GroBenordnung 10 V., die liauptsachlich durch das PAULI-Prinzip bedingt ist. 2. Die Sekundarelektronen haben (in erster Naherung) unabhangig von der Prim arenergie E v Geschwindigkeiten unter 25 Volt. Bei diinnen Schichten ist die Emission an der A ustrittsseite viel gróBer ais die an der E intrittsseite. 3. Die Ausbeute steigt nahe der Grenzenergie m it E V'U an u.

fallt fiir groBe Primarenergien m it ln (E^U jW a)IEvVi. 4. Die absol. Ausbeute ist fiir 100 V.

Primarenergie ungefahr 1 Sekundarelektron pro 1 Prim arelektron. (Ann. Physik [5]

13. 229— 48. April 1932. Freiburg i. Br., Physikal. Inst. d. Univ.) SKALIKS.

Paul L. Copeland, Die gesamte Emission von Sekundarelektronen aus Metallen ais Funktion der Primarenergie. Das V erhaltnis der Zahl aller eine Antikathode ver- lassenden Elektronen zu der der Prim arelektronen ist gering fiir langsame Prim ar- elektronen, steigt nahezu linear m it der Energie der Prim arelektronen an, erreicht ein breites Maximum, das fiir jedes Metali cliarakterist. ist, u. fallt dann nahezu linear ab. Dieser Abfall scheint von der D. des A ntikathodenm etalls abzuhangen. (Physieal Rey. [2] 40. 122. 1/4. 1932. Mass. Inst. of Technology.) Lo r e n z.

Klaus Clusius, Die Supraleilfahigkeit. Sammelreferat m it Literaturyerzeiclinis.

(Ztsehr. Elektrochem. angew. physikal. Chem. 38. 312—26. Mai 1932. Góttingen,

Physikal.-chem. Inst. d. Univ.) . Sk a l ik s.

W. Meissner, H. Franz und H. Westerhof£, Messungen mit Hilfe von fliissigem Helium. X V I. Untersuchungen iiber die Supraleilfahigkeit von Carbiden, Nitriden, Boriden und Siliciden. (X III. ygl. C. 1932. I. 2816.) (Vgl. auch C. 1931. I. 3542.) Folgende Verbb. wurden bis herab zu 1,2° K auf ihren elektr. W iderstand hin untersucht:

Titancarbid 2, Ilafniumcarbid, Zirkoncarbid, Tantalcarbid 2, Eisencarbid Fe,fi, Titan- nitrid 2, Zirkonnitrid 2, Hafniumborid, Titanborid, Zirkonborid, Tantalsilicid, Misch- krystalle F e-Si u. N i-S i. Die nach einem besonderen Verf. hergestellten Proben waren nach dem Restwiderstand zu urteilen bis auf wenige Ausnahmen sehr rein. AuBer den Carbiden u. Nitriden der Schwermetallo werden auch Silicide u. Boride supraleitend;

doch liegt die Sprungtemp. der Borido u. Silicide tiefer ais dio der Carbide u. N itride desselben Metalls. (Ztsehr. Physik 75. 521—30. 20/4. 1932. Berlin-Charlottenburg,

Physikal.-teclm. Reichsanstalt.) SKALIKS.

Max Wien, Uber den Spannungseffekt der Leitfdhigkeit bei starken und schwachen Sauren. (Nach Verss. von I. Schiele.) Die Leitfiihigkeit von Elektrolyten wird bei hohen Feldstiirken m it der Leitfiihigkeit von HCl yerglichen. Bei H2SOi tr a t bei Feldern yon 1—2-10s V/cm ein Effekt bis zu ca. 10% 0 auf. Bei schwachen Sauren (Essig-, Propion- u. Weinsaure) tr itt ein 5— 10-mal groBerer Effekt auf, der nicht durch die Annahme von Ionenwolken erkliirt werden kann; dies geht auch daraus hervor, daB der Zeiteffekt von der gleichen GróBe w ar wie bei den starken Sauren. Zur Erklarung des hohen Spannungseffektes muB man annehmen, daB durch die hohen Felder die Zahl der Ionen yerm ehrt wird, d. h. eine A rt StoBionisation in der FI. erfolgt. Vergleich von Essigsaure, Mono- u. Dichloressigsdure zeigt, daB der Effekt stark m it abnehmen- dem Dissoziationsgrad zunim m t, yon der Konz. relatiy wenig abh&ngig ist u. daB bei den hóchsten erreichten Feldstarken eine Sattigung einzutreten scheint. Doch ist eine theoret. Interpretation dieses Siittigungszustandes noch nicht móglich. Dieses Verh.

der Elektrolyte ist ein Analogon zu den Erfahrungen an K J u. L iBr in Aceton. (Physikal.

Ztsehr. 32. 545— 47. 1931. Jena.) Eis e n s c h it z. F. W. Constant, Elektronentheorie und Magnetismus. Die Elektronen in einem Metali werden eingeteilt in freie, gebundene u. teilweise gebundene. Die teilweise ge- bundenen sind fiir die Strukturem pfindliehkeit der magnet, u. sonstigen Krystalleigg.

yerantwortlich. (Trans, electrochem. Soc. 61. 5 Seiten. April 1932. New York, Columbia

Uniy. Sep.) DlDLAUKIS.

S. Ramachandra Rao und G. Sivaramakrishnan, Der Diamagnetismus fliissiger Mischungen. Ausfuhrliche M itt. iiber die C. 1932. I. 500 referierte U nters. AuBer den d o rt genannten Gemischen werden in der yorliegenden Arbeit noch die Mischungen C0/ / 6— u. OcH u —0 GHrCl aufgefiihrt. — Die Bedeutung der Ergebnisse wird im

30 A j. Ko ł l o id c h e m ie. Ca p il l a r c h e m ie. 1932. II.

Zusammenhang m it den bekannten rontgenograph. Ergebnissen an Pil. besprochen.

(Indian Journ. Physies 6. 509—26. 29/2. 1932. Annamalai, Univ.) SKALIKS.

O. Klein, Z ur ąuantenmcchanischen Begriindung des zweiten Hauptsatzes der Wćirmelehre. Durchfiilirung dcrjenigen ąuantenstatist. Gedanken, die der GlBBS- schen klass.-statist. Ableitung der therm odynam. Irreversibilitat entsprechen. (Ztsehr.

Physik 72. 767—75. 1931. Stoekholm, Stoekh. Hogskolas mekaniska instit.) E itz . Henry Margenau, Die Zustandsgleichung realer Ga.se. Kurze Mitteilung iiber die bereits (C. 1932. I . 3041) referierte ąuantenthcoret. Berechnung des Virialkoeff. — W enn fiir dio Berechnung bei He die Dipolkrafte u. die klass. S tatistik yerwendet werden, ist die Ubercinstimmung m it der Erfahrung nicht sehlecht u. wird bei tiefer Temp.

durch die ąuantenthcoret. Berechnung des Virialkoeff. yerbessert. Aber dio Beriick- sichtigung der CJuadrupolkrafte (vgl. C. 1931. II. 3185) bew irkt eine Versehlechterung;

die Ursache dieser Diskrepanz ist noeh nicht aufgeklart. (Physical Bev. 38. 1785—86.

1/11. 1931. Sloane Pliys. Labor., Yale Uniy.) Ei s e n s c h it z. F. M. Jaeger, Die exakte Messung ton physikalisch-chemischen Konstanlen bei sehr hohen Temperaluren. Zusammonfassender Vortrag (Brussel, 7/12. 1931) namentlich iiber die vom Vf. ausgefiihrten Bestst. der spezif. Warmen. P rakt. Bemerkungen iiber die Zuyorlassigkeit yon Thermoelementen bei hohen Tempp. u. die yerschiedenen Temp.- Skalen; dann kurzer Bericht iiber die Arbeiten der letzten Jahre. (Buli. Soc. chim.

Belg. 41. 30—52. Jan . 1932. Groningen, Univ.) W. A. Ro t h. W. H. Keesom und J. N. van den Ende, Die spezifische Warnie fester Kórper bei Temperaturzn, die mit fliissigem Helium eneichbar sind. IV. Messungen der Atom.- Warmen von Z in n und Z ink. (III. ygl. C. 1931. II. 22.) Die Atomwarmen yon Zn u.

Sn werden bei Tempp. zwischen 1,3 u. 21° absol. m it einem Konstanten- u. einem Phosphorbronze-W iderstandsthcrm omctcr gemessen; letzteres gibt eine viel grófiere Genauigkeit, ais bisher erreicht wurde. Die Atomwarme yon Sn andert sich bei etwa 3,7°

plótzlich; u nter 3,7° ist die Atomwarme groBer ais iiber 3,7°. D a diese Tem p. nahezu m it der Sprungtemp. zusammenfallt, nelimen Vff. an, daB die plotzliche Anderung der Atomwarme wahrscheinlieh irgendwie m it der Ersehcinung der Supraleitfahigkeit yerbunden ist. (Koninkl. Akad. Wetensch. Amsterdam, Proceedings 35. 143—55.

1932. Comm. No. 219 b. Physical Lab. a t Leiden.) Lo r e n z. As. K o łlo id c h e m ie . C a p illa rc h e m ie .

Wo. Ostwald und H. Ortloff, Z ur Kennlnis der Rolle von Dielektrizitdtskonstante, Polarisation und Dipolmomenl in kolloiden Systemen. IX . Uber Quellung und Loslich- keit von Acelylcellulose und ihre Bezieliungen zu dielektrischen Grópen. (V III. vgl. C. 1932.

I. 915.) E tw a 90 organ. Losungsmm. werden q ualitativ mkr. auf ihr Verh. gegeniiber Aeetylcellulose gepruft. Dabei zeigen sie eine vcrschiedene Losungsaktiyitat. Manche wirken nicht ein (KW-stoffe, yiele Halogen-KW-stoffe, einige Aminę), andere wirken n u r quellend, aber nicht lósend (Alkohole, einige E ster), eine d ritte Gruppe lost teilweisc oder ganz (yiele Ketone, Aminę, Ester). Von den physikal. GroBen, die m an der Losungsaktiyitat zuordnen kónnte, eignet sich am besten der Ausdruck fi-/c (ft = Dipolmoment, e — Dielektrizitiitskonstante). E r ist fiir die inaktiven Fil. 0 bis 0,105, fiir dio quellungsaktiven 0,115 bis 0,235, u. fiir die lósungsaktiven 0,251 bis 0,528, m it wenigen Ausnahmen.

Mischungen sind starker lósungsaktiy ais reine Losungsmm. Es werden quanti- ta tiy e Loslichkeitsbestst. ausgefiihrt fiir einige Falle, in denen einzeln nur quellungs- aktiye oder inaktive Fil. bei m ittleren Mischungsverhaltnissen ein sehr liohes Losungs- yermógen erreichen, z. B. Acetylentetrachlorid-A., Nitrobenzol-A., Diacetonalkohol-W.

F iir eine Reihe von Lsgg. werden Viscositatsmessungen ausgefiihrt. Sowohl in reinen Losungsmm. ais auch in Gemischen ergibt sich eine umgekehrte Proportionalitat zwischen Viscositat u. Losungsaktiyitat. Diese Beziehung kann zusammenhangen m it der Solyatation der Acetyleellulose oder m it ihrer Aggregation. (Kolloid-Ztschr. 59.

25— 32. April 1932.) ' Er b e.

G. Stoeltzner, Beziehungen zwischen der Konzentration von KieseUosungen und daraus entstandenen Kieselgelen. Die Konz. eines nach Gr a h a m hergestellten Kiesel- sauregels ist von dem Mengenyerhaltnis der yerwendeten Ausgangsstoffc HC1: Wasser- glas, das in den Grcnzen 1 :1 0 bis 1 :0 ,1 yariiert wurde, weitgehend unabhangig.

(Kolloid-Ztschr. 59. 60. April 1932. Góttingen, Uniy., Inst. f. anorgan. Chemio.) Er b e. Diwan Chand Bahl, Der Mechanismus der gegenseitigen Flockung. Zur Aufklarung des Mechanismus der gegenseitigen Flockung yon entgegengesetzt geladenen Solen,

1932. II. A3. Ko l i.o id c h e m ie. Ca p il l a r c h e a iie. 31 werden folgende Solpaare in yersehiedenen Mischungsverhaltnissen zusannnengegeben u. das Fallungsoptimum bestim m t: Methylenblau—W asserblau, —As2S3, — Cu:Fe(GN)6, Eisenoxyd—Wasserblau, —As2S3, —Cu2Fe(CN)0, —Au (nach Zs ig m o n d y), —A u (nach Do n a u), —Pd, Fe—Ag, Bi—Ag, P b—Ag. Bei einer Reiho von Solpaaren wird noch dio Wrkg. der Verdunnung untersueht. — Es ergibt sich iiberall ein Gebiet yollstandiger Fallung, Da aber bei einem groBcn Teil der Solpaare eine R k. der stabili- sierenden Ionen der Sole m iteinander entweder unmoglich ist oder zu losliclien Verbb.

fiihrt, kann eine solche Rk. nicht die Hauptursacho der Flockung sein, sondern diese mufi in der N eutralisation der Ladungen liegen. — Jedoch ist der Fallungsbereich in manchen Fallen sehr weit, auBerdem lau ft das Fallungsvermógen der Sole eines Ladungssinnes fiir eino Rcihe von Solen der entgegengesetzten Ladung nicht parallel, drittens ist bei einer Verdiinnung die fallende Wrkg. nicht der Konz. proportional.

Diese Umstiinde erklaren sich dadurch, daB auch die chem. Wechselwrkg. der stabili- sierenden Elektrolyte einen nicht zu vernachlassigenden EinfluB hat. (Kolloid-Ztschr.

59. 60—68. April 1932. Lahore, Indien, Chem.-Univ.-Lab.) Er b e. W. Krestinskaja und O. Moltsclianowa, Uber die Koagulation eines Eisenhydr- ozydsoles unter gleiclizeitiger Einwirkung von zwei Eleklrolyten. Die Koagulation eines Eisenhydroxydsols u. eines Kieselsauresols dureh gleiohzeitige Einw. zweier Elektrolyte wird untersueht u. verglichen m it ahnlichen Verss. von Li n d e r u. PlCTON an As2S3-Sol.

(Die folgenden Beispiele beziehen sich auf Fe(OH)3-Sol.) Diese Verss. bestatigen die von den Vff. (vgl. C. 1930- I I. 3521) ausgesprochene A nsicht: 1. In bezug auf die geringste zur Fallung nótige Konz. herrscht nur dann A d d itm ta t, wenn entweder beide Elektrolyte keine chem. W rkg. auf die Micelle ausuben (BaCl2—KC1), oder wenn die W rkg. dio Solbestiindigkeit nicht beeinfluBt (N aK 03—KC1), oder wenn beide die gleiche Wrkg. ausuben (K 2SO.,—M gS04). 2. Zur Koagulation ist m ehr Salz notig ais bei additiver Wrkg. zu erw arten wiire, wenn der eine der Elektrolyte entweder bei seiner Wrkg. auf den K ern der Micelle ein g u t auflósbares u. stark dissoziiertes Salz ergibt (A1[N03]3—KOI, H N 0 3—KC1), oder bei seiner Einw. auf den akt. Teil der Micelle ein besser auflósbares Sol ergibt (Verss. an As2S3), oder schon an sich ein gut adsorbiertes Eisensalz darstellt (FeCl3, F e[N 0 3]3). 3. Zur Koagulation ist weniger E lektrolyt er- forderlich, ais bei additiver Wrkg. zu erw arten ware, wenn dureh die Einw. des einen der Elektrolyte auf don akt. Teil der Micelle eine schwer auflósbare oder sehwach disso- ziierte Verb. entsteht (KOH—, K N 0 3—, Na-Acetat—, K 2C r04—, MgS04—KC1). — Nach diesen Ergebnissen kann bei einem bekannten Sol qualitativ die koagulierende Wrkg. beliebiger Salzpaare vorausgesagt werden, wenn die der Einzelbestandteile bekaim t ist. (Kolloid-Ztschr. 59. 68—76. April 1932. Leningrad, Chem. Lab. d. Padagog.

Herzen-Inst.) Er b e.

Augustin Boutaric und Jean Bouchard, Uber die Flockung von Eisenhydrozyd- sól dureh verschiedene Elektrolyte und die Schultze-Hardysche Regel. Ausfuhrliche M itt.

zu C. 1 931. I. 431. (Journ. Chim. physiąue 29. 18— 25. 25/1. 1932. Dijon, U rny., L ab.

de Chimie Physiąue.) Lo r e n z.

David M. Greenberg und M. A. Mackey, Der Sol-Gelubergang in Gelatine. N ach der Auffassung einiger Forscher (L a ING, Mc Ba in, Ge l f a n, QuiGLEY u. a.) besteht bei gelatinierenden Systemen zwischen Sol- u. Gelzustand Id en titat der M icellarstruktur.

Diese dureh die Beobachtung der unveranderten Leitfiihigkeit beim Sol-Gelubergang von Na-Oleat u. anderen kolloiden Systemen erhartete Theorie wurde auf ihre Giiltig- keit bei Gelatine gepriift. E s wurde die Leitfahigkeit bei Gelatinesolen u. Gelen ver- schiedener Konz. bei 25° bestimmt, u. die Messungen in zeitlichen A bstanden bei kon- stan ter Temp. bis zur K onstanz der MeBwerto wiederholt. Bei Gelatinekonzz. iiber l °/0 zeigte sieh im Gelzustand eine geringere Leitfahigkeit, ais im Solzustand, was m it Anderungen der elektr. Ladung der Gelatine dureh Aggregation von Gelatineeinheiten beim Sol-Gelubergang erklart wird. In einer zweiten Vers.-Reihe wurde der EinfluB von Elektrolyten (HC1, NaOH, NaCl) auf die Anderungen der Leitfahigkeit beim Sol-Gel- iibergang bestimm t. Bei Elektrolytkonzz. u nter 0,01-n. sind deutliche Unterschiede zwisehen Sol- u. Gelzustand bzgl. der Leitfahigkeit feststellbar. Bei hohen E lektrolyt­

konzz. versehwinden dio Unterschiede, da die Leitfahigkeit der iiberschiissigen Elektro­

lyte so viel gróBer ist ais diejenige des ionisierten Proteins, daB dessen Leitfiihigkeits- anderungen nicht m ehr in Erseheinung treten. Demnach ist die von yerschiedenen Seiten festgestcllte Leitfahigkeitskonstanz beim Sol-Gelubergang von Stoffen hohen Elektrolytgeh., wie Protoplasm a u. Blut, lcein Beweis fiir dio Id e n tita t der

Mieellar-32 A a. Ko l l o id c h e m ie. Ca p il l a r c h e m ie. 1932. II.

stru k tu r der beiden Formen. (Journ. gen. Physiol. 15. 161—66. 1931. Berkeley, Univ.,

California Medical School.) Ba c h.

Karl Sóllner und Arthur Grollman, Z ur Erkliirung der abnonnen Osmose an nichtquellbaren Membranen. I II. Teil. (II. vgl. C. 1930. II. 25.) Vff. h atten zur Er- kliirung der abnormen Osmose das Yorhandensem von elektrolyt. kurzgeschlossenen F l.-K etten, sogenannten Fl.-Ringen, angenommen, in denen ein. gesehlossener Kreis- strom flieĆt. U nter geeigneten Bedingungen der Konz. wird durch die Kreisstróme Elektroosmose u. dam it ein abnormaler Fl.-Strom hervorgerufen. Die modellmafiige Bestiitigung dieser Vorstellungen fehlte noch u. wird nun von den Vff. geliefert. Zunachst erweitern die Vff. ihre friiher geauBerten Anschauungen: Die abnorme Osmose kann nicht n ur in der Verschiedenheit der Poren einer Membran ihre Ursache habcn, sondern auch in anderen H eterogenitaten, etwa der M osaikstruktur vieler Membranen, wenn diese das dynam . Membranpotential beeinflussen. Besonders gute negative Osmose erzielen die Vff. bei Verwendung yon Membranen aus Mg-Silicat, die in.Tonzcllen oder Pergamenthulscn eingelagert werden. Mit Yio'n - L iN 03 ist die maximal erzielte Steig- hóhe 300 mm. — Es w ird ferner gezeigt, daB die verhaltnismaBig kleinen Spamiungen, die an den Membranen auftreten, tatsachlich Elektroosmose heryorrufen kónnen u.

daB M embrandiffusionsketten an Membranen, wie sie ais elektroosmot. Diaphragmen in Frage kommen, einen Fl.-T ransport bewirken kónnen. Die endgiiltige Bestatigung der von den Vff. geauBerten Anschauungen bringt ein Vers., bei dem zwei ungleiche, durch eine elektrolyt. Briicke verbundene Membrandiffusionsketten aufeinander ein- wirken. An der einen Membran tr i t t Elektroosmose auf, wahrend die andere elektro- motor. wirkt. Der Vers. stellt modellmaBig unter Bedingungen, die den naturlichen eng naehgebildet sind, das wechselseitige Verhaltnis zweier verschiedener Poren oder Teile einer Membran dar. Der auftretende elektroosmot. Fl.-Strom ist eine abnorme Osmose. (Ztschr. Elektrochem. angew. physikal. Chem. 38. 274— 82. Mai 1932. Berlin- Dahlem, K aiser W ilhelm-Inst. f. physikal. Chemie u. Elektrochemie.) JUZA.

K. Weissenberg, Mechanik deformierbarer Korper. Die haufig komplizierten mechan. Eigg. der Kolloide sind zwar Gegenstand vieler experimenteller Unterss. Es fehlte aber bisher an der Theorie, die erkennen laBt, welche Folgerungen aus einem bestim m ten Experim ent in Strenge gezogen werden miissen u. worauf sich etw a zu formulierende H ypothesen beziehen kónnen. Diese Fragen werden durch Form ulierung der in der Deformationsmechanik streng gultigen Gesetze u. durch eine erschópfende Obersicht iiber das Verh. beliebiger K orper bei mechan. Vorgiingen gelóst. Um das mechan. Verh. eines Materials zu beschreibcn, muB m an einen gesetzmafiigen Zusammen- liang zwischen den mechan. GróBen Spannung, Deformation u. ihren zeitlichen Diffe- rentialąuotienten aufstellen. Ob ein solcher Zusammenhang iiberhaupt besteht, kann nu r experimentell entschieden werden. W enn er vorausgesetzt wird, miissen alle Vor- gange, die mechan. Beanspruchungen begleiten, durch die mechan. Beanspruchung m itbestim m t sein, also bei Kolloiden die etwa auftretenden reversiblen u. irreversiblen Wiirmeentww., M odifikationsanderungen, chem. Umwandlungen usw. Der etwa be- stehende gesetzmaBige Zusammenhang zwischen den mechan. V ariablen laBt sich d era rt formulieren, daB man die Leistung der Deform ationsarbeit ais F unktion der mechan. Variablen ausdruckt.

Die Gleichung, die diesen Zusammenhang erfaBt, wird ais „mechan. Zustands- gleichung“ bezeichnet. Im einzelnen stellt die Beschreibung der mechan. Eigg. der K orper eine Diskussion der mechan. Zustandsgleichungen dar. Diese Diskussion kann einmal in der Richtung gefiihrt werden, daB man diejenigen K orper in Familien

„mechan. venvandter“ K orper zusammenfaBt, dereń m echan. Zustandsgleichungen durch eine Gruppe von Transform ationen ineinander iibergefiihrt werden. Zweitens kann die Diskussion in dem Sinne gefiihrt werden, daB man von der mechan. Zustands- gleichung eines Kórpers ausgeht u. durch spezielle Annalimen iiber die A rt der mechan.

Beanspruchung einfaehere Sonderfalle ableitet. Von diesem S tandpunkt stellt die mechan. Zustandsgleichung selbst zugleich ein Nachwirkungsgesetz dar. Ais wichtige einfaehe Sonderfalle der mechan. Zustandsgleichung ergeben sich das Elastizitatsgesetz, das Reibungsgesetz u. das Relaxationsgesetz des Kórpers. Dieselbe Uberlegnng laBt sich auch in um gekehrter R ichtung durchfuhren, indem man aus einem gegebenen E lastizitatsgesetz usw. die mechan. Zustandsgleichung ableitet. Explizite lassen diese Theorien sich nu r an besonders einfachen Kórperklassen durchfuhren, namlich fiir den Fali, daB die Leistung der Deform ationsarbeit entweder nur von der Deformations- oder n ur von der Spannungsbeanspruchung abhangt. Die Uberlegungen lassen sich

1 9 3 2 . I I . B. A n o r g a n i s c h e C h em ie. 3 3 aus Viscositatsmessungen an Cellulosederim. anwenden u. ergeben, daB diese Sub- stanzen ein yerhaltnismaBig einfaches mechan. Verh. zeigen. (Mitt. dtsch. Materialpriif.- A nstalten 1932. N r. 19. 54—84.) Eis e n s c h it z.

E ugene C. B in g k am , Mitteilungen iiber die Fluiditat des Wassers in der Niihe von 20°. Bericht der Kommission fiir Normalmape der Viscosilat. Die bisher yorliegen- den Messungen der inncren Reibung von W. bei 20° werden krit. diskutiert. Obwohl viele Messungen gem aeht wurden, ist in keinem Falle die gróBtmógliche Prazision angewendet worden; die Anwendung der Viscositat von W. ais ViscositatsnormalmaB w are daher nur m ittels eines konyentionellen Zahlenwertes móglich. (Journ. Rheology

2. 403—23.) Eis e n s c h it z.

[russ.] Ssergej M ichajlowitsch Liepatow, L ehre von den K olloiden. I . Teil. M oskau 1D32.

(L ith o g rap h ie rt.) (158 S.).

[russ.] W ładim ir Adolfowitsch Naumow, Chemie d e r IColloide. 3. Aufl. L en in g rad : S ta a tl.

W iss.-T echn. V erlag 1932. (532 S.) R b l. 4.— .