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B e rth o ld B lo c k , W ärm e- un d Kälteschutz im chemischen Fabriksbetrieb. Es wird auf einige Angaben in der A bhandlung von Gr o sz m a n n (Chem.-Ztg. 3 7 .4 2 1 ; C. 1913. I. 1843) aufm erksam gem acht, die leicht zu Irrtüm ern V eranlassung geben können. (Cbem.-Ztg. 37. 797. 3/7. [21/4.] Charlottenburg.) Ju n g.

E. G ro ß m a n n , Wärme- un d Kälteschutz im chemischen Fabriksbetrieb. E rw ide­

rung auf die Bem erkungen von Bl o c k (vgl. vorst. Bef.) über die Angaben des Vfs. und Richtigstellung eines Irrtum s. (Chem.-Ztg. 37. 797. 3/7. [20/5.] Hannover.)

Ju n g. E r h a r d G laser, Über die Desinfektion von Fäkalien u n d städtischen Sidwässcrn, die Behandlung der letzteren m it N itraten, nebst Untersuchungen über die Zusammen­

setzung und Veränderungen des Kanalinhaltes der W iener Hauptsammler. Die A b­

handlung enth ält nach einer E inleitung, in der zugleich die gesetzlichen Bestst.

betreffend die R einhaltung von Flüssen u. Beseitigung von Abfallstoffen behandelt werden, die R esultate der U nterss. der W iener Sielwässer und erörtert die Frage, ob sich auch in A bw ässern Vorgänge der Selbstreinigung, analog denen in Flüssen, nach weisen lassen; tatsächlich finden derartige Prozesse in den K anälen statt. Ein Abbau zugesetzter N itrate geht bei steriler V ersucbsanordnung weder im Licht, noch im D unkeln vor sich u. wird auch nicht durch Enzym e bew erkstelligt. Den Bakterien ist daher eine B eteiligung am Reduktionsprozeß zuzuschreiben, da bei nicht steriler V ersuchsanordnung u n te r Ein w. des L ich tes, trotz Schädigung der Bakterien, dieser Prozeß rascher und intensiver verläuft. Enzym e kommen dafür nicht in Betracht. D er A bbauprozeß der N itrate, der durch Keime, denen gleich­

sam die Rolle von K atalysatoren zukom mt, ausgelöst w ird, erfährt durch den Einfluß des L ichtes eine Beschleunigung. — Vf. bespricht dann die von den städtischen A bw ässern ausgehenden Infektionsgefahren und den Einfluß der A b­

w asserreinigungsanlagen auf dieselben, die N otw endigkeit der D esinfektion, sowie die Bedingungen derselben. Städte, welche ihre A bwässer, ohne zu reinigen, dem Vorfluter übergeben, sollen wenigstens durch Rechen- oder M aschenwerke die gröberen suspendierten Stoffe beseitigen. Durch alle bisher bekannten W asser- reinigungsverff. kann höchstens eine V erm inderung, aber nie eine V ernichtung der pathogenen Keime erfolgen, daher muß für gewisse Fälle noch eine ausgiebige Desinfektion hinzutreten. D a eine Desinfektion innerhalb des erkrankten K örpers bei den meisten Infektionskrankheiten noch nich t möglich ist, ist die fortlaufende Desinfektion am K rankenbett noch das einfachste. Alle sonst wirksam en Des­

infektionsmittel versagen, wenn man nicht die Stühle g u t zerkleinert. Das Zer­

kleinern b ringt aber L aien leicht in die G efahr einer B erührung u. verhindert die Anwendung eines D esinfektionsm ittels, das wenigstens oberflächlich sofort w irkt.

Dieser Bedingung kann nu r durch A nw endung von Hitze (z. B. siedendheißes W.) entsprochen werden. N icht n u r die W rkg. der K alkm ilch, sondern auch die des Chlorkalks ist wegen der geringen L öslichkeit, bezw. leichten Zersetzlichkeit der Hypochlorite in der Siedehitze relativ geringer; sie übertrifft bezüglich des des- infektorischen Effektes nicht das h. W ., w irkt aber leicht desodorierend. Ebenso wirkt Kresolseifenlsg. zum eist nu r durch die Hitzekomponente. F ü r breiige Stühle genügt die ‘/j-stdg. Einw. einer 5 % ’g-> für sehr feste, auch ohne Zerkleinerung, die 2-stdg. einer 1 5 % ’g- Lsg. von H 2S 0 4 oder N atronlauge. — F ü r T onnen- u. Senk­

grubeninhalt bietet die D esinfektion m it Kalkm ilch und Chlorkalk, in kleinen V er­

hältnissen durch H itze, Vorteile. Die K onzentration von K alkm ilch 1 : 100 liefert innerhalb 4 Stdn. keinen sicheren E rfolg, die E rhöhung der K alkkonzentration

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steigert nu r die präcipitierende K om ponente, die desinfizierende, welcher auch Tiefenwrkg. zukoramt, wird durch den in Lsg. befindlichen CaO hervorgerufen und ist einer Steigerung nicht fähig. Desinfektion m it Chlorkalk gelaug im Wiener Abw asser hei einer K onzentration von 1 : 2000 innerhalb 2 S tdn., in den meisten F ällen schon bei 1 : 5000. J e m ehr aktives Chlor nach A blauf der Einwirkungszeit noch nachzuw eisen ist, um so größer w ar die W rkg.; diese Menge ist abhängig von der K onzentration und A rt der Zus. des A bw assers. F ü r die Desinfektion ist w ichtig, daß vorher die Schwimmstofife entfernt werden. H öhere Tem p., Kochen, A lkalinität, G ehalt an P henolen, H ,S und größere O xydierbarkeit bedingen einen M ehrverbrauch an Chlorkalk; angefaultes A bw asser bedarf m ehr Chlorkalk als frisches zur Entkeim ung.

W as das physikalische u. chemische V erhalten des W iener A bw assers anlangt, so läß t das elektrische Leitvermögen einen Schluß au f die Zus. des letzteren insofern zu, als jedes P lus über die G rundsubstanz, welche das jew eilige Brauchw asser dar­

stellt, au f H aus-, W äsche-, Spül-, Straßenabflußw ässer u. F äkalien bezogen werden muß. Das elektrische Leitverm ögen kann in diesem Sinne auch ein besseres Bild geben als der V erbrauch an K M n04, der von Stoffen abhängt, welche fortwährend in V eränderung begriffen sind und sich verschieden gegen Oxydation verhalten.

Eine ähnliche Bedeutung wie dem elektrischen Leitverm ögen kommt den Chlo­

riden zu. F ü r die fortlaufende Kontrolle des Grades des Z ers., bezw. Reinigung bei städtischen A bw ässern ist jedoch die Best. des elektrischen Leitverm ögens nicht geeignet, weil diese Vorgänge sich fast ausschließlich in den w enig dissoziierten organ. Stoffen abspielen, und die dabei entstehende M ineralisierung nu r langsam fortsehreitet. — Die w iederholt beobachtete Abnahme des Fettes in den Schwebe­

stoffen und im Schlamm ist au f Enzyinwrkg. zurückzuführen, von denen in den W iener A bw ässern erhebliche Mengen von L ipase, w eniger D iastase, Pepsin und T rypsin Vorkommen. — Die A lkalinität wird bei der Zers, fast ausschließlich vom N H 3-Gehalt beeinflußt, das Albuminoid-NHs zeigt beim Faulprozeß zuerst ein An­

steigen, d ara u f einen A bfall, was auf den verschieden rasch verlaufenden Abbau der hochm olekularen Stoffe zurückzuführen ist. (Arch. f Hyg. 77. 165—309 Wien.

Hyg. Inst. d. Univ. u. ehem. Lab. d. M ilitärsanitätskom itees.) Pr o s k a u e r. J . B o s le y T h o m a s und E d g a r A. S a n d m a n , Über die Resultate der Eypo- chloritdesinfektion der städtischen Wasserleitung in Baltimore. D er H ypochloritzusatz b eträg t 0,4—1,0 Tie. wirksames CI au f 1000000 Tie. W . Die Vff. bringen tabella­

rische Zusam m enstellungen über den B akteriengehalt des W . vor u. nach der Des­

infektion u n d nach längerem Stehen. D ie A btötung betrug im Mittel stets weit ü b er 99% . Eine zweite T abelle gibt Aufschluß über die T yphusstatistik in den Ja h re n 1906—1912. Betreffs Einzelheiten sei au f das Original verwiesen. (Joum . of Ind. and E ngin. Chem. 5. 476—77. Ju n i. [März.*] Baltimore [City] W asserwerk.)

Gr im m e. J . H . L e v in , Synthese von Edelsteinen. Ein zusam m enfassender B ericht über die neueren A rbeiten betreffend die Synthese von Diam anten, Smaragden, Rubinen und Sapphiren. Beigegeben sind zahlreiche A bbildungen der benutzten A pparate.

(Joum . of Ind. and Engin. Chem. 5. 495 — 500. Juni. [24/5.*] New York. Lab. der

In tern at. Oxygen Co.) Gr im m e.

P a u l A sk e n a sy , Über Leukonin. D er Vf. prüft, ob die Schlüsse, m it welchen Ric k m a n n (Sprechsaal 45. 115; Ztschr. f. angew. Ch. 25 151S; C. 1912. I. 1156;

II. 960) die U nschädlichkeit seines P räp arates (Leukonin == Natriummetaantimoniat) beweisen w ill, wenn es als Zinnoxydersatz für Emails angew endet wird, zutreffen.

D ie A ngaben über Unlöslichkeit des Leukonins stehen in W iderspruch zu U nterss.

G25 von Ra s e n a c k (Arbb. Kais. Gesundh.-A m t 22. 653; C. 1905. II. 1112). A uch die Ungiftigkeit des Leukonins und der freien Antim onsäure ist noch keinesw egs er­

wiesen. Die Verw endung von A ntim onverbb. in der E m ailindustrie dürfte der letzteren größeren Schaden bringen, als der momentane Nutzen b eträ g t, welchen sie bei der Verwendung antim onhaltiger T rübungsm ittel an statt von Zinnoxyd zieht.

(Sprechsaal 46. 4 0 3 - 4 . 3/7. [Juni.] K arlsruhe i. Baden.) Bl o c h. F. T h o m as, Z u r Frage der Entglasung von Quarzglas. D er Vf. w eist die von M ic h ie (S. 95) aufgestellte B ehauptung, seine R esultate seien unzuverlässig, zurück. (Chera.-Ztg. 37. 817. 8/7. [26/6.] F ra n k fu rt a. M.) JüNG.

L éon G u ille t und V ik to r B e rn a r d , Änderungen der Widerstandsfähigkeit des Kupfers und einiger seiner Legierungen als F unktion der Temperatur. Nach einem früher von G u i l l e t u. Ré v il l o n (Revue de M étallurgie 6. 94) angegebenen Verf.

wird an einer größeren Anzahl von K upferproben und K upferlegierungen die Zerreißfestigkeit bei verschiedenen Tem pp. bestimmt. Mit A usnahm e des Cupro­

nickels weisen säm tliche untersuchten Metallproben ein Maximum der Zerbrechlich­

keit zwischen 300 und 400° auf, das sich, je nach der Zus., bis gegen 700° hin er­

streckt. Ein Maximum der W iderstandsfähigkeit liegt häufig bei 100°. (C. r. d.

l'Acad. des sciences 156. 1899— 1901. [23/6.*].) M e y e r . R. H e in z e , W iderstandsfähigkeit verschiedener Apparatebaumaterialien gegen den zerstörenden E influß der in Kartofl eimaischen vorkommenden Säuren. Das V er­

halten verschiedener M aterialien gegen die in den M aischen enthaltenen SS. w urde an Überlaufstutzen (Rohre, welche den Ü bergang der Maische von einer Auf­

kochung zur anderen vermitteln) untersucht. Nach V erarbeitung von Kartoffel­

maische (Extraktgehalt 19° Bllg. bei 0,4° S. in der abgestellten Maische) w ar die Gewichtsabnahme für die einzelnen M aterialien folgende: fü r Ü berlaufstutzen aus Cu 0,24°/o, aus Al 0,19% ) aus G ußeisen m it unversehrter G ußhaut 1,44% ) aus G uß­

eisen ohne G ußhaut 2 ,40% , aus em ailliertem Gußeisen 0,042% - (Ztschr. f. S piritus­

industrie 36. 351. 10/7.) Sc h ö n f e l d.

F . E m s la n d e r , Kolloide als Träger des schlechten Geschmackes im Biere. Vf.

berichtet über ein B ier, das bei A bkühlung einen üblen Geschmack annahm. E r führt die E rscheinung au f die W rkg. von G lutinkörpern zurück, welche bei tiefen Tempp. mit den Geschmackstoffen des Bieres Verbb. eingehen u n te r gleichzeitiger Trübung des Bieres. (W chschr. f. B rauerei 30. 387— 88. 5 /7 . Regensburg.)

Sc h ö n f e l d. W . S u id a, Neue Beachtungen über Vorgänge beim Färben animalischer Fasern.

(Vgl. Färber-Ztg. 23. 229; C. 1912. II. 971.) Um die A rt der H ydrolyse kennen zu lernen, die W olle bei den Operationen des F ärbens erleidet, w urde Schafwolle der fortdauernden Einw. von W ., bezw. von verd. Schwefelsäure bei 100° u n te r­

worfen. D urch 19-stg. B ehandlung zeigte die m it W . allein behandelte W olle fast keinen G ewichtsverlust, die m it verd. S. behandelte W olle einen solchen von 6%.

Bei 1-stdg. Behandlung m it 10% Zinnsalz und 10% Essigsäure blieben die Woll- proben ungefärbt; bei nachfolgender 1-stdg. Behandlung m it Sodalsg. blieb die mit W. behandelte W olle intakt, w ährend sich die m it S. behandelte W olle größten­

teils löste. Die F lotten enthielten viel NHS (die m it W . behandelten mehr), gaben mit alkal. Bleioxydlsg. intensive B raunfärbungen und beim A nsäuern weiße Flocken (die mit S. behandelte mehr) u nter starker H 2S-Entw .; die Ndd. lösten sich in A.

zu opalisierenden F ll. W olle gibt dem nach an W . u. schwachsaures W . vor allem

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basische Bestandteile ab, so daß beim F ärb en der W olle u n te r üblichen Bedingungen die W olle selbst sauer wird.

Um die Rolle der Phenolhydroxylgruppen beim Prozeß der Behandlung anima­

lischer Fasern m it phenolartigen Körpern kennen zu lernen, w urden Verss. aus­

geführt, au f Schafwolle verschiedene Phenole und Phenolcarbonsäuren durch 1-stdg.

Einw . m it verd. Lsgg. dieser K örper u nter Zusatz von Essigsäure zu befestigen u.

ihre E igenschaften au f der F aser zu erm itteln. D er Nachweis der Phenole wurde u. a. m it Eisenchlorid geführt. H ierbei zeigte sich, daß die FeCI3-Rk. des gewöhn­

lichen Phenols, etwas abgeändert in der F arbe, bei m-Nitrophenol u. p-Nitrophenol, nicht bei o-Nitrophenol, 1,2,4-Dinitrophcnol und Pikrinsäure e iu tritt; Styphninsäure gibt nich t die V iolettfärbung des Resorcins m it FeC ls, Dinitro-cc-naphthol gibt mit F eC l3 nicht die B. w eißer, beim Erwärm en violett w erdender Flocken des oj-Naphtbols.

D as Färbeverm ögen w urde untersucht bei Phenol, den drei isomeren Dioxybenzolen, Pyrogallol, Phloroglucin, Oxyhydrochinon, o-, m- u. p-Nitrophenol, Dinitrophenol u.

P ik rin säu re, 1,4-, 2,3-, 2,6-, 2,7-Dioxynaphthalin. Die E rgebnisse zeigen, daß die nicht substituierten Phenole gar keine oder nu r schw ache F ärbungen geben, daß dagegen alle Nitrophenole auf die F aser gehen, und zw ar m it Zunahm e der Nitro- gruppen also m it Zunahme der sauren Eigenschaften immer stärker. Alle Färbungen lassen sich durch schwache, alkal. Mittel w ieder entfernen. Typische Rkk. bleiben bei den aufgefärbten N itrophenolen bisw eilen aus. — Phenolcarbonsäuren (untersucht wurden Salicylsäure, N itrosalicylsäure, G allussäure u. Tannin) werden von Schafwolle unter den angegebenen Bedingungen festgehalten; sie zeigen aber auf der F aser nicht m ehr FeCl3-Rk., auch nicht m it F erriacetat. Sie sind m it schwach alkal. Mitteln w ieder von der W olle ablösbar. Die erhaltenen F ärbungen sind durch reversible Salzbildungen bedingt. D a ganz allgem ein in demselben Maße, in dem die Färbung m ehr und m ehr einer Salzbildung nahe kom m t, die Reversibilität der Färbung, die U neehtheit gegen schwach alkal. Mittel ste ig t, so kann die Salzbildung, eine so w ichtige Rolle sie auch beim F ärb en der Schafwolle spielt, nicht die alleinige U rsache der E chtheit der F ärbung sein.

Chinon gibt m it a-Am inosäuren und den aus ihnen durch W asserabspaltung entstandenen K örpern F ärbungen, bei denen w eder auxochrome, noch salzbildende G ruppen mithelfen und die durch C hinonanilidbildung entstehen (vgl. Fi sCUEü, Sc h r ä d e r, Ber. D tsch. Chem. Ges. 43. 525; C. 1910. I. 1136, und Sie g m u n d, Journ. f. prakt. Ch. 82. 409; C. 1910. II. 1751). Mit Glykokoll, A lanin, Leucin, P henylalanin, T y ro sin , T ryptophan, H istid in , A rginin, A sparaginsäure, Glutamin­

säure, Glycylglycin, G lycinanhydrid, Pepton, Albumosen und Eiw eißkörpern geben wss. Chinonlsgg. langsam schon in der K älte, rasch beim Erw ärm en intensiv gelb­

b raun bis rotbraun gefärbte L sgg., bezw. wl. oder uni. gefärbte K örper. Ebenso ergeben Chinhydron, Chinonchlorimid, Chinonmonoxim (Nitrosophenol), Toluehinon, er^tZj-Naphthochinon, N itrosonaphthole u. Dinitrosoresorcin m it Am inosäuren oder E iw eißkörpern in wss. Fl. intensive, m eist braune F ärbungen. H iernach ist an­

zunehm en, daß die F ärb u n g des Gloriastofis durch Chinone ebenfalls au f der B.

von dem Anilidochinon ähnlichen K örpern, aus der anim alischen F aser und dem Chinon entstanden, beruhen. Die F ärbungen der W olle mit Chinonen (p-Chinone und D erivate von p- und o-Chinonen) w urden in Ggw. von Säuren vorgenommen;

in Ggw. von Schw efelsäure erzeugte F ärbungen fielen viel heller aus als solche m it Essigsäure. Die F ärbungen w aren relativ sehr haltbar. Steigende Mengen von Chinon ergeben steigende In te n sitä t der F ärbung. Die W ollfärbungen sind unverhältnism äßig intensiver als die Seidenfärbungen. In dem m it gewöhnlichem Chinon ausgeführten Vers. ließ sich in der F lotte m it Sicherheit H ydrochinon nach- weisen.

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Es färben die W olle in schwach essigsaurem Bade

nicht an:

Tetrachlorchinon

Xylochinon (CHS: CH3 : 0 : 0 = 1 :4 :2 : 5 ) Xylochinon (CHS: CHS : 0 : 0 = 1 :3 : 2 : 5 ) Thymochinon

Phenanthrenchinon Anthrachinon an:

Chinon Toluchinon

Xylochinon (CHS: CHS: 0 : 0 == 1 :2 :3 :6 ) Naphthochinon-1,4

Chinonchlorimid Nitrosophenol Dinitroresorcin a-Nitroso-/9-naphthol /9-Nitroso-«-naphthol

Alle anfärbenden Parachinone besitzen noch die unveränderte G ruppe •CO-011:

CH-CO-, w ährend die nicht aufärbenden diese unveränderte G ruppe nicht m ehr en t­

halten. Auch durch auxochrome G ruppen substituierte p-Chinoue, deren • C H :C H - - Gruppe erhalten ist, und Oxyazofarbstoffe geben au f W olle F ärb u n g en , bei denen B. von chinonanilidartigen Körpern anzunehm en ist. Naphthazarin (Dioxy-«-naphtho- chinon) gibt tiefviolettbraune F ä rb u n g von großer B eständigkeit; Sudanbraun (p-Oxyazofarbstoff) färbt W olle braunorange, Sudan I I I (o-Oxyazofarbstoff) rot- orange; die Färbungen werden durch verd. Ammoniak w eder v erä n d ert, noch von der Faser abgezogen. Die N itrosonaphthole und das Dinitrosoresorcin geben ohne Zuhilfenahme von m etallischen Beizen intensive braune F ärbungen au f W olle. — Einzelne Eiw eißkörper und auch einzelne A m inosäuren geben in gleicher.Zeit und unter sonst gleichen Bedingungen viel stärkere F ärbungen als andere. (Ztschr. f.

physiol. Ch. 85. 308—23. 7/6. [30/4.].) Fö r s t e r. L. L e h m a n n , Künstliche organische Farbstoffe. Bericht über die F ortschritte im Ja h re 1912. (Chem. Ind. 36. 343—46. 1/6. 3 7 3 -8 1 . 15/6. 397—402. 1/7.)

Fö r s t e r. P a n i K ra ia , Neue Farbstoffe. B ericht über solche und neue M usterkarten vom 1. F ebruar bis 1. Ju n i. (Ztschr. f. angew. Ch. 26. 396—98. 4/7. [6/6.] Tübingen.)

Bl o c h. F r it z K r a l l , D ie flammenlose Oberflächenverbrennung. Es werden die Vorteile besprochen, die durch A nw endung der flammenlosen Oberflächenverbrennung in der Technik erzielt w erden können. Ein m it der SciiNABEL-BöNE-Feuerung aus­

gerüsteter Kessel w ird ausführlich beschrieben. (Ztschr. f. angew. Ch. 26. 401—4.

11/7. [26/5.] München.) J u n g .

E. J . C o n stam und P. S c h lä p fe r, Über Entzündungstem peraturen (Zündpunkte) besonders von Brennstoffen. Die Vff. haben die Zündpunkte von zahlreichen K r a ft­

ölen für Dieselm otoren in ganz ähnlicher W eise wie HOLM (S. 101) bestimmt. Die Verss. w urden in P latin-, Nickel- und Porzeilaugefäßen vorgenommen, sowohl im Sauerstoff-, wie im Luftstrom . (Ztschr. f. angew. Ch. 26. 352. 6/6. [14/5.] Zürich.)

Ju n g. E m il H e u se r, Künstliche Kohle aus dem Eolzdämpfer. Die U nters, einer A b­

lagerung in einem stehenden Holzdäm pfer h atte das Ergebnis, daß eine künstliche Braunkohle vorlag. D er eine poröse, bröcklige B estandteil h atte die F arb e der Braunkohle, der zweite w ar sehr h art und dicht, schwarz wie anthrazitische Stein­

kohle und zeigte einen steinkohlenartigen Bruch. Nach der A nalyse stand dieser Bestandteil der Steinkohle näher als der erste, ohne die W e rte für Steinkohle zu erreichen. D urch E rhitzen unter D ruck nahm der Kohlenstoffgehalt um m ehr als 4% zu. D er Vf. nimm t die Möglichkeit an, die V erw andlung von Braunkohle in

G28

Steinkohle an diesem M aterial nachw eisen zu können. (Ztschr. f. angew. Ch. 26.

393—96. 4/7. [26/5.] Inst. f. organ. Chemie. A bt. f. Cellulosechemie. Techn. Hoch­

schule D arm stadt.) JUNG.

J. B e c k e r und L. B. R o b e rts o n , Produktion und industrielle Verwertung von Kokereinebenprodukten. Ein Ü berblick über den heutigen Stand der Technik nebst Beschreibung neuerer G asretorten. Betreffs Einzelheiten s. Original. (Journ. of Ind. and Engin. Chem. 5. 491—95. Juni. [14/2.*] Chicago, 111. 1307 Maliers Bldg.)

Gr im m e. C h a rits c h k o w , Z u r Frage der Zusammensetzung der hochsiedenden E rdöl­

fraktionen. D er Vf. ist bezüglich der hochsd. F raktionen, welche Solar- u. Schmier­

öle bilden, in einigen P unkten anderer A nsicht als MARCUSSON (S. 100). Es scheint dem Vf. nicht sicher, daß beim Form alinverf. n ur die aliphatischen, nicht auch die cyclischen Olefine ausgeschlossen werden. Bei B ehandlung m it Salpetersäure ent­

stehen aus den F raktionen von Schmierölen n ich t D initroverbb., sondern Nitro- säuren, aus den Fraktionen der Solaröle nicht Harzstoffe, sondern gleichfalls Nitro- säuren. Es ist fraglich, ob bei Behandlung hochsd. Fraktionen m it Formalin Poly- naphthene oder eine Mischung derselben m it N aphthenen und pbenylierten Naph- thenen entstehen. Als allgem eine U ntersuchungsm ethode w ürde sich die Behandlung m it S alpetersäure und U nters, der N itrosäuren eignen. (Chem.-Ztg. 37. 817. 8/7.

[7/6.] St. Petersburg.) Jd n g.

F . C. T h ie le , Über Säureasphalt von der Erdölreinigung. Bei der D est. von A sphalt, der durch die B ehandlung von Rohöl m it H aSO, entsteht, w urden 50%

H artbitum en und 50% hellgelbes Öl, Kp. 105—302°, D.15 0,865, erhalten, das heim A bkühlen au f 0° W achs abschied. Das vom W achs befreite Öl reduziert KMnOj in wss. Lsg. sofort, reduziert am moniakalisches A gN 03 und gibt m it konz. Lsg.

von HgClj und w enig H Cl beim Schütteln eine harzige A bscheidung. Das H art­

bitum en besteht aus 95,1% Bitumen, 3,2% Schwefel, 1,7% Asche. D er bei der Säurebehandlung von Rohöl entstehende viscose T eer besteht also aus ungesättigten K ohlenwasserstoffen in loser V erbindung mit HjSO«, H arz und W achskörpern nebst etwas Schwefel. (Chem.-Ztg. 37. 841—42. 15/7.) Ju n g.

C. J. S n ijd e r s j r . , Leuchtgas ohne Kohlenoxyd. Eine E rw iderung an Ch. M.

VAN De v e n t e r (vgl. S. 322). (Chemisch W eekblad 1 0 . 510—14. 21/6. ’s Graven-

hage.) Sc h ö n f e l d.

J. M. R u s b y , Industrielle Heizgase. A usführliche B eschreibung der D arst. u.

Verwendung der in der In d u strie verw andten Heizgase. (Journ. F ranklin Inst.

176. 1—41. Juli.) Fö r s t e r.

B e r n h a r d F l ü r s e h e i m , Tetranitroanilin als Explosivstoff. Tetranitroanilin, C6H 30 9Ns = I ., entsteht aus m-Nitroanilin m it Salpeter-Schwefelsäure; die Rk.

verläuft bei niedriger Temp. langsam , bei 70—80° in wenigen M inuten; A usbeute 130—140% des A usgangsm aterials. Die Verb. en tsteh t auch bei der N itrierung von A ce tyl-m -nitroanilin, l-A m in o -3 -n itro -4 -su lfa n ilsä u re etc., sowie von Anilin selbst; in letzterem F all ist die Ausbeute geringer, da die neben m-N itroanilin zu­

nächst entstehenden o- und p-Verbb. nicht in das T etranitroderivat überführbar sind. — T etranitroanilin bildet gelbe K rystalle, F. 216—217° (unkorr., bei Steige­

rung der Temp. um 5° pro Min.), u nter teilw eiser Zers., ohne Explosion oder Subli­

mation. D. 1,867. P rak tisch uni. in k. W ., wl. in Bzl., Lg., Chlf., besser in Eg.

und Nitrobenzol, 1. in 24 Tin. sd. Xylol, 3 Tin. o-Nitrotoluol von 140°, 6 Tin. sd.

629 Aceton und 3 Tin. Nitroxylol von 150°. — Die S tabilität bei 120° ist ebenso gut, eher noch etwas b esser, wie die von Tetryl. Gegen Stoß ist es unem pfindlicher, als Tetryl und ganz bedeutend w eniger empfindlich, als P ikrinsäure. D er Ver­

puffungspunkt w urde für T etranitroanilin zu 222°, für T etryl zu 186° gefunden. — Mit sd. W. entsteht Trinitroaminophenol — II. (gelbe K rystalle, P . 174—175°), mit sd. absol. A. Trinitroaminophenetol = III. (blaßgelbe K rystalle, F. 107— 108°), m it CHjOH analog Trinitrociminoanisol, citronengelbe K ry stalle, F. 131°. Amine re a ­ gieren ähnlich; einige der so entstehenden Verbb. können als Explosivstoffe in Be­

tracht kommen.

Im festen Zustand ist T etranitroanilin hitzebeständig, auch w enn man bei 100°

gleichzeitig W asserdam pf einwirken läßt; nach 7-stünd. Einw. sank der Zersetzungs­

punkt dabei um 1,5°, entsprechend einer U m w andlung in Trinitroam inophenol von ca. 10/0. — Die H ygroskopizität ist gering; nach einwöchentlicher Einw. einer A t­

mosphäre von 85% F euchtigkeit nahm T etranitroanilin um 0,12°/0, T etry l um 0,30°/0 an Gewicht zu; um krystallisiertes T etranitroanilin absorbierte u n te r den gleichen Bedingungen 0,023°/0, um krystallisiertes T etryl 0,024°/o. — A uf Metalle w irkt T e tra ­ nitroanilin nicht ein. — D ie Em pfindlichkeit gegen K nallquecksilber ist die gleiche wie bei Tetryl. Eine Beim ischung von T etranitroanilin verm ag billige Sprengstoff­

bestandteile, wie Dinitrobenzol, N itronaphthalin etc., em pfindlicher zu machen. — Tetranitroanilin ist der stärkste bis je tz t bekannte feste Sprengstoff. Sein Sauer­

stoffmangel, d. h. der zur vollständigen inneren V erbrennung fehlende O, ist der relativ geringste im Vergleich zu anderen arom atischen Explosivstoffen. (Ztschr.

f. d. ges. Schieß- u. Sprengstoffwesen 8 . 185—88. 15/5. Fleet, England.) Hö h n.

G eo rg es E a i c k , Visé, Belgien, Vorrichtung zum Anzeigen des Erlöschens von Gasbrennern mittels eines Läutewerkes, in dessen Stromkreis ein durch einen A u s­

dehnungskörper gesteuerter Unterbrecher eingeschaltet ist. D as W esen der E inrichtung

dehnungskörper gesteuerter Unterbrecher eingeschaltet ist. D as W esen der E inrichtung