Chemisches Zentralblatt.
1913 Band II. Nr. 7. 13. August.
Apparate.
E. E . S q u ib b and S ons, Zusammengesetztes Stativ. D as in einer A bbildung beschriebene Stativ besitzt s ta tt der B odenplatte als F uß einen kurzen, m it Blei beschwerten Eisenzylinder, w odurch die zentrale Stellung des S tativs gew ährleistet ist. (Journ. of Ind. and Engin. Chem. 5. 490—91. Juni. [15/4.] Brooklyn. N. Y.)
Gr im m e. W a l t h e r F r ie s e , E in e neue A bart des Liebigschen Rückflußkühlers. Die K ugeln (o) des in Fig. 14 abgebildeten K ühlers sind oben und unten eingestülpt (6, und 6S), wodurch eine größere Kühlfläche geschaffen w ird. D ie entstandenen schädlichen Bäume, welche sieh m it K ondensat füllen würden, sind durch senkrechte R öhrchen (c) m iteinander verbunden. B e
zugsquelle: Fr a n z Hu q e r s h o f f &
Co., Leipzig. (Pharm . Z entralhalle 54. 670. 3/7. D resden. Kgl. Zen
tralstelle f. öffentl. G esundheits
pflege.) Gr im m e.
R i c h a r d K em p f, E in A pparat zur selbsttätigen E xtraktion wärme- empfindlicher Lösungen. D er E x - traktionsapp. (Fig. 15) ist so kon
struiert, daß der Extraktionsraum nicht erw ärm t wird. Man beschickt das zylindrische u. m it dem K ühl
mantel el versehene Gefäß e m it dem E xtraktionsgut, lä ß t K ühl
wasser durch den Rüekflußküliler u. den K ühlm antel ström en, füllt in das Kölbchen a das betreffende organische Lösungsm ittel u n d er
hitzt dieses zum lebhaften Sieden.
Die Dämpfe w andern durch b zu
dem E nergiekühler c, w erden hier kondensiert, tropfen in das spiralförm ig ge
wundene, lose in dem zylindrischen Gefäß stehende T ichterrohr d und perlen aus dessen brausenförm ig gestalteten E nde in feinen Tröpfchen durch die zu extra
hierende F lüssigkeit empor, sie dabei ausziehend. Mit dem gelösten Stoff beladen, sammelt sich das Lösungsm ittel über dem E xtraktionsgut an, steigt bis zur M ündung von f und fließt durch dieses in das Kölbchen zurück. D er App. läß t sich auch evakuieren. E r eignet sich zur quantitativen Best. des Gerbstoffgehaltes in E isen
gallustinten. D er App. ist von der F irm a Wa r m b r u n n, Qu il it z & Co., Berliu NW . 40, zu beziehen. (Chem.-Ztg. 37. 774. 28/6.) Ju n g.
X V II. 2. 38
Fig. 14.
5 58
W a l t e r D e c k e r t, E in neuer praktischer Vakuumfiltrierapparat fü r kontinuier- liche Filtration. D er App. g estattet, ohne Störung des Filtriervorganges F iltrat beliebig zu entnehm en; er kann als S cheidetrichter angew endet werden. D er App.
besteht zwei B ehältern, die durch einen M ehrwegehahn m iteinander in V erbindung stehen. A uf dem einen B ehälter befindet sich eine Nutsche. D er H ahnküken be
sitzt 3 K anäle, 2 K anäle laufen parallel quer durch das K üken in schräger Richtung, w ährend eine Bohrung von der Seitenw and aus in L ängsrichtung des K ükens nach außen läuft. Bei der einen H ahnstellung w ird der eine B ehälter evakuiert, bei der w eiteren D rehung fließt das F iltra t in den zw eiten B ehälter, w ährend das Vakuum aufrecht erhalten wird, bei einer dritten H ahnstellung tr itt die A ußenluft in den zweiten Behälter, aus dem man das F iltra t ablassen kann. D er App. wird von der F irm a Pa u l Al t m a n n, B erlin NW . 6, L uisenstr. 47, vertrieben. (Ztschr.
f. anal. Ch. 52. 547—48. 28/6. Berlin.) Ju n g.
L u d . K o p a, Ersatzmaterial fü r P latin. Zur A usführung von Flammenrkk. auf Alkali- und Erdalkalim etalle w ird als E rsatz für den P la tin d ra h t ein am Ende rund geschmolzenes Quarzglasstäbchen empfohlen. (Chem .-Ztg. 37. 754. 24/6.
Göding.) Ju n g.
W . P. J o r is s e n , E in sicherer Thermostat fü r die Verwendung von Leuchtgas.
Vf. beschreibt einen Therm ostat, w elcher in Zusammen Wirkung m it dem Sicherheits
gasom eter von J. Ru t t e n (Het. Gas, Jan. 1912) sehr gute D ienste leistet an Orten, wo die F euergefahr besonders groß ist, wie in Laboratorien etc. Die K onstruktion des App. ist (im Original) durch Zeichnungen erläutert. (Chemisch W eekblad 10.
532—37. 28/6. Leiden.) Sc h ö n f e l d.
G. W a g n e r , Neue Exsiccatoreinsätze. Die neuen, gesetzlich geschützten E in
sätze beanspruchen nu r wenig Q uerschnittraum u. bieten der L u ft viel Gelegenheit zur Zirkulation. Es sind stabil m ontierte und bequem gegeneinander austauschbare Drahtsysterae. Sie werden fü r 7 verschiedene Exsiccatorgrößen u nter der Bezeich
nung „M ünchener Exsiccatoreinsätze“ von Wa g n e r & Mu n z in M ünchen in den H andel gebracht. (Chem.-Ztg. 37. 807. 5/7. München.) Bl o c h.
L. J. D. H e a ly , Elektrisch heizbarer Exsiccator zur A nalyse von Kautschuk un d anderen organischen Verbindungen. Ein gew öhnlicher V akuuinexsiccator ist m it einer elektrischen H eizplatte versehen worden. D urch einen V orschaltw iderstand läß t sich die Tem p. von 45—175° regulieren. D er Trockeneffekt übertrifft die ge
wöhnliche V akuum trocknung bei w eiten, m eistens w ar in 3 —5 Stdn. G ew ichts
konstanz erreicht. A lles nähere ergibt sich aus der A bbildung, betreffs derer auf das Original verw iesen w ird. (Journ. of Ind. and Engin. Chem. 5. 489—90. Juni.
[1/4.] N ew B ritain. Conn. 152 Maple St.) Gr im m e. F r a n k C. G e p h a r t, E in e zusammengesetzte, genaue Bürette zum Gebrauch bei Stickstoffbestimmungen oder dort, wo zahlreiche Abmessungen von Normallösungen erforderlich sind. D ie durch Eim e r und Am e n d, New York City in den H andel gebrachte, mit seitlichem Z ulauf versehene B ürette stellt eine K om bination m ehrerer übereinander m ontierter P ipetten verschiedenen Fassungsverm ögens dar. Die Marke befindet sich jedesm al in dem verjüngten Zwischengliede. Alles nähere zeigt die A bbildung. (Journ. of Ind. and Engin. Chem. 5. 490. Juni. [8/4.] New York. Ru s s e l l
Sage Inst, of Pathology.) Gr im m e.
C h a rle s M o rris Jo h n so n , E in Quarzverbrennungsapparat m it verjüngtem E nde zur Bestim mung von Kohlenstoff in S ta h l, Eisenlegierungen u n d Graphit. D er
elektrisch heizbare App. wird in einer A bbildung vorgeführt, aus der alles nähere zu ersehen ist, und betreffs derer a u f das Original verw iesen wird. (Journ. of Ind.
and Engin. Chem. 5. 488. Ju n i. [15/5.] P ittsb u rg . PA . L ab. der Pa r k W orks
Crucible Steel Co of America.) Gr im m e.
N ie. L. H a n s e n , E in M eßapparat fü r die Entzündungsfähigkeit des Pulvers.
Der App. besteht aus einem langen P endel, an dessen G ewicht eine N adel an
gebracht ist, auf welche ein P ulverblättchen oder -körnchen gespießt w erden kann.
Das Pendel schw ingt über einem m it Skala versehenen Bogen, in dessen N ullpunkt sich die genau regulierbare Flam m e eines B unsenbrenners befindet. Man bestim m t die A m plitude, bezw. G eschw indigkeit, bei der ein Pulverteilchen beim P assieren der Flamme eben noch entzündet w ird , u. erh ä lt au f diese W eise Y ergleichsdaten für die E ntzündbarkeit verschiedener Pulver. (Ztscbr. f. d. ges. Schieß- u. Spreng- stoffweBen 8. 165—67. 1/5. F rederiksvaerk, Pulverfabrik.) Hö h n.
Allgemeine und physikalische Chemie.
G eorges B a u m e , Übersicht über die physikalische Chemie im Jahre 1912. K urzer Bericht über die V eröffentlichungen aus dem Gebiete der Stöchiometrie, E lektro
chemie, chemischen Mechanik, Thermochemie, Photocbemie und Radiochemie im Jahre 1912. (Journ. de Chim. physique 11. 327— 104. 20/6. [März.] Lab. für theo
retische Chemie an d. Univ. Genf.) Me y e r.
G iu lio M o rp u rg o , D ie ökonomische Bedeutung der chemischen Synthese. (Vor
lesung bei Eröffuung des 35. Schuljahres della Seuola Superiore di Commercio di fondatione Revoltella.) B ericht über die historische E ntw icklung dei• Chemie bis zur Jetztzeit und Bedeutung der synthetischen H erst. organischer Verbb. für I n dustrie und Handel. (Suppl. zu Boll. Chim. Farm . 1913. Nr. 11. 26 Seiten. Sep.
vom Vf.) Cz e n s n y.
C. J . T. H a n sse n , Reform chemischer Rechnungen. (Vgl. Chem. News 106.
215; C. 1912. II. 1958.) Es wird eine At.-Gew.-Tabelle vorgeschlagen, in der sämtliche W e rte au f ganze Zahlen abgerundet oder, wenn dies wie beim CI = 35,46 nicht angängig w ar, m it Fragezeichen versehen sind. (Chem. News 108. 3. 4/7.
[23/6.] Kopenhagen.) Me y e r.
E. H u p k a , Mechanik und A kustik. B ericht über F o rtschritte vom 1. Sept. 1911 bis 1. Jan. 1913 (Relativitätsprinzip, G ravitation, Mechanik fester, fl. u. gasförm iger K örper, Akustik). (Fortschr. der Chemie, Physik u. physik. Chemie 7. 249 bis
260. 1/7.) Bl o c h.
P. D a m b ie r, Über das A uftreten der Zahl n in den Beziehungen zwischen den Atomgewichten. U nter Benutzung der neueren At.-Geww. w erden Form eln zwischen den At.-Geww. verschiedener Elem ente aufgestellt, in denen die Zahl 71 vorkommt:
3 J Ti C -N Ti _ N H , + 2 7t „
Ul + B r + J — 2 ’ 2 - C-N — CI 2 ’ H aO — 2?r ’ H aSO< -f- 6 7t
xm "— o = 10 U8W<
N H 4 — 2 Tt
Es ist w ahrscheinlich, daß die At.-Geww. m iteinander durch Beziehungen ver
knüpft sind, in denen die Zahl 71 vorkommt. W enn man diese Beziehungen zugibt, 38*
5 6 0
so folgt, daß es unmöglich ist, die den At.-Geww. zuerteilten W e rte durch ein einheitliches, eindeutiges System darzuBtellen. (Joum . de Chim. physique 11. 260 bi3 266. 20/6. [Februar.] Collège St a n is l a s, Paris.) Me y e b.
P h.-A . G uye, Bemerkung zu der M itteilung des H errn JDambier über die B e
deutung der Z ahl n in den Beziehungen zwischen den Atomgewichten. Im Anschluß an vorstehendes R eferat bem erkt Vf., daß nach den U nterss. von Nic h o l so n
(Philos. M agazine [6] 22. 864; C. 1911. II. 1571) über den A u fb au der Moleküle aus E lektronen das A uftreten der Zahl n in den Beziehungen der At.-Geww.
zueinander zu erw arten ist. (Journ. de Chim. physique 11. 267—68. 20/6. [Februar.]
Genf.) Me y e b.
K . F a ja n s , Bemerkungen zu der Arbeit: „Stellung der radioaktiven Elemente im periodischen System “. (Vgl. Physikal. Ztschr. 14. 136; C. 1913, I. 1173.) Vf. er
gänzt seine früheren A usführungen an H and neu erschienener Veröffentlichungen (vgl. z. B. Fl e c k, S. 417). Die Emission von //-Strahlen seitens des Badium s u. des Thorium s X scheint auf eine V erzw eigung der Reihen an diesen Stellen hinzuweisen.
W ahrscheinlich führt diese A bzweigung im F alle des Radium s zum A ktinium . Aktinium , bei dessen E inreihung in das periodische System man die W ahl zwischen der zw eiten u. d ritten G ruppe hat, muß w ahrscheinlich in die dritte G ruppe gestellt w erden. W enn es der zw eiten G ruppe angehörte, m üßte es der „P leiade“ des Radiums zuzurechnen u. infolgedessen von diesem untren n b ar sein, was n ich t der F all ist.
F ü r die E inreihung des A ktinium s in die d ritte G ruppe spricht auch der U m stand, daß Mesothorium 2 (dritte Gruppe) sich nicht vom Aktinium trennen läß t (Fl e c k). Die M öglichkeit einer B. des A ktinium s aus dem Ionium durch «-Strahlenum w andlung ist von der H and zu weisen. F ü r die Radioelem ente einer P leiade (d. h. einer G ruppe, deren G lieder im periodischen System dieselbe Stellung einnehm en und voneinander nicht trennbar sind) gilt der Satz: Die L ebensdauer derjenigen E le
m ente, deren U m w andlung unter «-Strahlenem ission vor sich geht, ist umso länger, je größer ihr At.-Gew. ist; für Elem ente m it /9-Strahlenum wandlung nim m t dagegen die L ebensdauer m it steigendem At.-Gew. ab. D ie A nw endung dieser Regel er
m öglicht die Berechnung des At.-Gew. eines Radioelem ents der Uran-Radium - u.
der Thorium serie, w enn man von den At.-Geww. des U rans und des Thorium s aus
geht und die S tellung des betreffenden Elem ents in der Zerfallreihe berücksichtigt.
I n der A ktinium reihe beschränkt sich die A nw endung der Regel au f die Fälle, in denen entw eder n u r «-S trahlen oder n u r //-S trahlen bei der U m w andlung em ittiert w erden. (Le R adium 10. 171—74. Mai. K arlsruhe. Techn. Hochschule. Inst. f.
phys. Chemie.) Bu g g e.
N. P a r r a v a n o , Gleichgewichte in quaternären Systemen. V II . Die Krystalli- sationskurven quaternärer Gemische, aus denen sich binäre oder ternäre Mischkrystalle abscheiden. (Vgl. Gazz. chim. ital. 4 3 . I. 220; C. 1913. I. 1851.) M athem atische A bleitung der genannten K urven am K onzentrationstetraeder für den F a ll, daß vollständige M ischbarkeit sowohl im festen, wie im fl. Zustand existiert. (Gazz.
chim. ital. 4 3 . I. 454—69. 24/5. Rom. Chem. Inst. d. Univ.) By k. N . P a r r a v a n o , Gleichgewichte in quaternären Systemen. V I I I . Quaternäre Systeme m it binären Mischkrystallen u n d Mischungsliicke. (Vgl. vorsteh. Ref.) Zur V ereinfachung nim m t Vf. an , daß die Beziehungen zwischen den fl. und festen binären Teilsystem en auch in den quaternären System en fortbestehen, u. daß die Zus. der gesättigten festen binären Lsgg., die m it der Fl. beim invarianten P unkte des binären Systems im G leichgewichte sin d , ebenfalls bei tieferen Tem pp. fort-
bestehen bis abw ärts zum quaternären invarianten P unkt. Es w erden 2 spezielle Systeme herausgegriffen, die dadurch charakterisiert sind, daß die binären T eil
systeme einmal dem T ypus IV., das andere Mal dem T ypus V. nach der von R o o z e - boom für heterogene G leichgewichte aufgestellton Klassifikation entsprechen. (Gazz.
chim. ital. 4 3 . I. 469—88. 24/5. Rom. Chem. Inst. d. Univ.) By k. L. M a n d e ls ta m , Über die Rauhigkeit freier Flüssigkeitsoberflächen. Die statistische Theorie der M aterie ist bisher in einzelnen F ällen sehr g u t b estätigt worden, z. B. bei der BisoWNschen Bewegung etc. Eine bisher nicht geprüfte Konsequenz dieser Theorie ist die folgende: E ine Flüssigkeitsoberfläche d arf nicht vollkommen eben sein, sondern w ird durch unregelm äßige W ärm ebewegung dauernd deformiert. Dies muß mau dadurch nachw eisen können, daß ein auffallender L icht
strahl nicht nu r reflektiert, sondern auch zerstreut wird. D er Vf. entw ickelt die Theorie dieser Erscheinung u. kommt zu dem R esultat, daß die Z erstreuung dieser Erscheinung um so größer ist, je kleiner die Gapillaritätskonstante wird. Ein aller
dings nur qualitativer Vers. bestätigte die R ichtigkeit der Theorie. In einer G las
kugel wird die Trennungsfläche von Schwefelkohlenstoff und Methylalkohol in der Nähe ihres kritischen L ösungspunktes durch einen N ernststift beleuchtet, und ta t
sächlich die gesuchte Z erstreuung beobachtet. Die Erscheinung ist um so deut
licher, je näher die Temp. der kritischen Lösungstem p. kommt, je kleiner also die Oberflächenspannung der Fll. wird. (Ann. der Physik [4] 41. 609—24. 24/6. [5/4.]
Straßburg. i. E. Phys. Inst.) SäCKUR.
E. K in d s c h e r, Kolloidchemie. B ericht über F ortsch ritte im Ja h re 1912. (Fort- schr. der Chemie, Physik u. physik. Chemie 7. 281—92. 1/7.) Blo c h.
G ü n th e r S c h u lz e , Die M indestspannung der elektrolytischen Ventile in der durchlässigen Richtung. Nach der früher vom Vf. begründeten Theorie der elek
trolytischen V entilzellen (Ann. der P hysik [4] 2 8 . 787; C. 1 9 0 9 . I. 1528) beru h t die V entilw irkung au f der A usbildung einer dünnen G ashaut, die in der Richtung des positiven Stromes nu r schw er, in der R ichtung des negativen dagegen durch freie Elektronen leichter durchschlagen werden kann, falls die Elektronen aus dem Metall abgegeben w erden können. Diese Theorie läß t voraussehen, daß eine formierte Ventilzelle auch in der der „S perrichtung“ entgegengesetzten Richtung, der „F lußrichtung“ eine gewisse M indestspannung besitzen m uß, unterhalb deren der Strom nich t hindurchgehen kann. Um dies nachzuw eisen, w urde folgender
maßen verfahren: D as m it Gleichstrom bis zu der gew ünschten Scbichtdicke formierte Ventil w ird m it sinusförmigem W echselstrom belastet, und die Messung am Ventil m it einem Oszillographen vorgenommen. Die nach dieser Methode aus
geführten Verss. ergaben eine B estätigung der Theorie. D ie Größe der M indest
spannung hängt vom Ventilm etall, von der D icke der wirksam en Schicht und vom Elektrolyten und seiner K onzentration ab. Am kleinsten ist die M indestspannung in Lsgg. der Alkalisalze (bei T an tal z. B. 10 Volt, bei einer F orm ierungsspannung von 85 Volt). F ü r die meisten anderen K ationen etw a 30 Volt und am höchsten fürH -Ionen, näm lich 46 Volt. Von den Anionen bew irkt A lO ,' eine abnorm niedrige, CF und N O / eine relativ hohe M indestspannung. Mit der F orm ierungsspannung wächst die M indestspannung nu r relativ langsam an. (Ann. der P hysik [4] 41.
593—608. 24/6. [6/4.] Charlottenburg. Phys.-techn. Reichsanstalt.) Sa c k u r. P. T h. M ü lle r und R . R o m a n n , Über die elektrolytische Dissoziation eines Salzes unter dem Massenwirkungsgesetz. Zur E rklärung der Abw eichungen stark er Elektrolyte vom M assenwirkungsgesetz h a t man die Ionenhydratation herangezogen,
5 6 2
die m it der V erdünnung so lange wächst, bis das Ion g esättigt ist. W enn die volle H ydratation erreicht ist, wird die Ionenbeweglichkeit konstant und von der weiteren V erdünnung unabhängig. Die L eitfähigkeit der Lsg. hängt dann nur vom Ionisationsgrade ab. In diesem Gebiete konstanter H ydratation muß das M assenw irkungsgesetz gelten. Von dieser A nnahm e ausgehend, haben die Vff. das Salz einer S. und B ase m ittlerer S tärke untersucht, die dem M assenw irkungsgesetz bis zu einem sehr hohen, von dem Salze n u r w enig überschrittenen Ionisationsgrade folgen. Die volle H ydratation von S. und Base muß sich dann im Salze wieder
finden. Diesen B edingungen entsprechen die Cyanessigsäure (K. — 0,00370) und das P iperidin (K = 0,00158). D er Ionisationsgrad der S. ist für v — 128 u = 0,49 und für v = 1024 u — 0,82, der des Piperidins a — 0,46 für v = 256.
L eitfähigkeitsm essungen der wss. Lsgg. des Piperidincyanacetats bei 25° ergaben eine K onstante K — 0,097, w ährend u von v — 128 gleich 0,936 bis au f ce — 0,990 für v = 1024 stieg. D er G renzleitfähigkeitsw ert ist A ^ = 78,10. Das M assenw irkungsgesetz läß t sieh au f dieses Salz g u t anwenden. (C. r. d. l’Acad.
des sciences 156. 1889—91. [23/6.*].) Me y e b.
P a u l P a s c a l, Bemerkungen über die A dd itivitä t der physikalischen Eigenschaften in der Reihe der Organometallverbindungen. (Vgl. C. r. d. l’Acad. des sciences 156. 323; C. 1 9 1 3 .1. 987.) W ährend die diam agnetischen E igenschaften der Metalle u. Metalloide in den O rganom etallverbb. der aliphatischen Reihe in einer gewissen B egrenzung erhalten bleiben, zeigen die Verbb. der arom atischen Reihe unerw artete Anomalien, sowohl in m agnetischer, als auch in optischer Beziehung. — Zunächst ergaben sich bei einer Revision und E rw eiterung der Bestst. von Gl a d s t o n e und Da l e und von Gh ik a und Ze c c h in i als spezifische M. (I.), bezw. Brechungsindex (II.) folgende W erte:
I. II.
Se(CsH6)j bei 20°
Se(C6H6)ä bei 16°
TetCjiL)* bei 15°
TeiC.H,)* bei 15°
P(CSH5)3 bei 15»
P(C6H5)3 bei 7 0 -9 5 » As(C,H5)3 bei 20»
As(C6H5)3 bei 48-82»
Sb(CHs)s bei 15»
Sb(C6H 6)3 bei 42-80»
Bi(CH,l3 bei 15»
Bi(C6H 6)3 bei 75»
1,230 1,338 1,599 1,572 0,800
0,8825 - f 54 • 10“ 41 — 37 -1 0 -» i2 1,150
1,225 + 9,10- IO“ 41 — IO“ » i 2 1,52
1,489 — 2 7 -1 0 - 4 t - f 17-10-» i2 2,30
1,715
1,4768 1,6478 1,5182 1,6911 1,4580
1,5718 + 280-10“ »f — 25-10—6 i2 1,4670
1,6139 - f 176-10—»i — 20-10—»ts 1,48
1,6948 — 5 • IO“ » t — 7 - 10~» i 2 1,56
1,7040
H ieraus berechnet sich das Brechungsvermögen in der aliphatischen (I.) u. aro
m atischen (II.) Reihe wie folgt:
0 S Se Te N P As Sb Bi H g
I.
. . .
1,64 7,60 10,80 15,50 3,50 9,23 8,02 14,5 18,4 12,75 I I . . . . 2,57 9,05 13,19 18,47 9,5 11,4 12,33 18,75 20,56 13,97 Ähnliche Erscheinungen zeigen die magnetischen Eigenschaften der obigen E lem ente, insofern als der mol. D iam agnetism us in der arom atischen Reihe stets wesentlich geringer ist, als in der aliphatischen R eihe:I. II.
r.
11.0 . . . . — 46,0- IO- 1 - 46,0-10—7 Sb . . . — 370,0-10~ 7— 261,0-10—7 S . . . . — 150,0-10 7 — 139,0-10—7 C . . . . — 60,0-10“ 7 — 60,0-1 0 ~ 7 Se . . . — 241,0» 10 7 — 227,0-10—7 Si . . . - 202,0-1 0 ~ 7- 96,0-10—7 Te . . . — 3 8 4 .0 -1 0 -7— 331,0-10—7 Sn . . . — 303,0-10~7- f 13,0-10—
7
P . . . . - 1 1 3 , 0 - IO“ 7 — 195,0-10—7 Pb . . . — 295,0-10—7 4 - 66,0-1 0 ~ 7 As . . . — 223,0- I O - 7— 177,0-10—7 H g . . . — 334,0-10—7 — 40,0-10“ 7 Die O rganom etallverbb. bilden also in bezug au f ihre physikochem ischen E igen
schaften eine A usnahm e von der Regel der A dditivität. A ndererseits dürfte die in den rein organischen Reihen häufig beobachtete A d d itivität nicht allein m it der relativen U nabhängigkeit der das Mol. bildenden A tom e, sondern auch m it der Geringfügigkeit des A t -Gew. und der U nveränderlichkeit der Valenz dieser Atome in Zusam menhang stehen. (C. r. d. l’Acad. des Sciences 156. 1904—6. [23/6.*].)
Dü s t e r b e h n. Ph.-A . G uye, Über zwei Meine Berichtigungen, die an den in G enf ausgeführten Gasdichtebestimmungen anzubringen sind. Es w ird der Einfluß von zwei kleinen Korrektionen auf die G asdichtebestst. nach der Ballonm ethode erörtert, die sich auf die Reduktion der W ägungen a u f den leeren R a u m und auf den E in flu ß der Breite un d Höhe beziehen. (Journ. de Chim. physique 11. 319 — 26. 20/6. [Februar.]
Lab. für physikal. Chemie an d. Univ. Genf.) Me y e r. T h a d d e e P e c z a ls k i, Beziehung zwischen dem Kompressibilitätsgesetz der Gase und den JDilatationskoeffizienten. Die F unktion v p = f, die für die realen Gase bei konstanter Temp. keine K onstante ist, geht durch ein Minimum oder Maximum, wenn der therm ische A usdehnungskoeffizient ß und der Spannungskoeffizient u identisch w erden. Setzt man = 1 — b - p — c p 2 — . . ., wo b, c usw. konstante
^ P* ^ P*
Größen sind, so wird v - p = A -e 2 8 " ', wo A den W e rt von p - v für p = 0 annimmt. Diese Gleichung wird in der etwas einfacheren Form p - v =
+ am W asserstoff, Stickstoff und an der L u ft bestätigt. (C. r. d. l ’Acad.
des sciences 156. 1884—86. [23/6.*].) Mey’e r .
A. T ia n , Über die experimentelle Bestimmung der Lichtenergie, die bei einer photochemischen Reaktion absorbiert wird. Zur direkten Messung der bei einer photochemischen Rk. verbrauchten Energiem enge w ird folgende V ersuchsanordnung vorgeschlagen. Eine therm oelektrische Säule, deren Lötstellen geschw ärzt sind, wird m it einem Galvanom eter verbunden. Die vordere Seite der Säule w ird von der Lichtquelle beleuchtet, die später bei den photochemischen Verss. benutzt werden soll. Die andere Seite wird von derselben L ichtquelle u n te r Benutzung eines D iaphragm as erleuchtet. Vor die direkt belichtete L ötstelle b ringt man nun eine leere oder m it einem L ösungsm ittel gefüllte Cuvette, je nachdem später eine photochemische Rk. in einem gasförmigen oder fl. System untersucht w erden soll.
Das D iaphragm a w ird nun so eingestellt, daß das G alvanom eter au f Null steht.
Bringt man nun in die C uvette das reagierende System, so zeigt das G alvanom eter einen Ausschlag, der dem zu m essenden Energiequantum proportional ist. W endet man dann zur B elichtung der vorderen Lötstelle eine Lichtquelle bekannter Inten sität an, so kann man absolute Messungen auBführen.
Diese A nordnung w ird au f die photochemische Zers, des Wasserstoffsuperoxyds angewendet, wobei sich ergibt, daß zwischen der chemischen W rkg. und der ab-
5 6 4
sorbierten E nergie keine P roportionalität besteht. (C. r. d. l’Acad. des Sciences
156. 1879—81. [23/6.*].) M e y e r .
E . W a r b u r g , Über den Energieumsatz bei photochemischen Vorgängen in Gasen.
I I I . Photochemische Desozonisierung. (Sitzungsber. Kgl. P r. Akad. W iss. Berlin 1912. 216; C. 1912. I. 1172.) Dem Experim ent sind bei photoehemiseken Bkk. nur die Endprodd. zugänglich, welche aus den prim ären und den sekundären Rkk. zu
sammen hervorgehen; den B etrag eines der Endprodd. in Mol. g eteilt durch die bei seiner B. absorbierte S trahlungsenergie n en n t Vf. die s p e z i f i s c h e p h o t o c h e m is c h e W i r k u n g für dieses Endprod. Diese Größe wird hier für die Desozoni
sierung durch Strahlen bestim m ter W ellenlängen erm ittelt. Eine gasförm ige 0 3-Lsg.
gleichförmiger K onzentration befindet sich in einem Gasom eter, aus dem die Ozon- lsg. in die Zersetzungszelle abgefüllt w ird, von wo sie nach einer gem essenen Zeit in eine K J-V orlage durch D ruckluft ausgetrieben wird. Indem man den Vers.
einm al im D unklen, ein zw eites Mal u nter E instrahlung einer bolometrisch ge
m essenen Energiem enge vornimmt, kann man die oben definierte spezifische photo
ehemische W rkg. erm itteln. Die Zersetzungszelle besteh t aus einem 17 mm weiten, 19 mm langen G lasrohr m it abgeschliffenen u. polierten, 7 mm breiten, ringförm igen B ändern, gegen welche 3 mm dicke V ersehlußplatten aus Quarz gedrückt werden.
Als Lichtquelle diente m eist die L iniengruppe II. des Zn-Spektrum s ( I = 0,250 u.
0,256 fi).
W enn man eine trockene Lsg. von Ozon in 0» durch B estrahlung desozoni- siert, findet man die spezifische photochemische Desozonisierung bei höheren Ozon
konzentrationen mit abnehm ender K onzentration abnehm end, bei kleineren Konzen
trationen (verd. Lsgg.) dagegen von der K onzentration unabhängig. D asselbe Ver
halten zeigt eine trockene Ozonlsg. in N»; doch ist die spezifische photochemische W rkg. hier viel größer, der G renzw ert für kleine K onzentrationen 3,8-mal so groß.
F ü r verd. Ozonlsgg. in 0» kommen als sekundäre Rkk. in B etracht: 0 + 0 = 0», 0 —f- 0 3 = 0 3, 0 + 0 3 = 20». L eg t man das photochemisehe Äquivalenzgesetz von Ein s t e in (Ann. der P h y sik [4] 37. 832; C. 1912. I. 1533) zugrunde, so ergibt sich aus der spezifischen W rk g ., daß w enigstens 71% der O-Atome nach der zw eiten Gleichung reagieren. Sekundäre Rkk. der O-Atome m it N» finden nicht sta tt. Die Möglichkeit der E ntstehung von N20 und N»Os w urde durch direkte P rü fu n g ausgeschlossen. Verd. Lsgg. von Os in H e als Beispiel eines Edelgases geben 1,6-mal so große spezifische Desozonisierung wie in N», was bei der nach
gew iesenen Indifferenz des N» schwer verständlich ist. F ü r das V erhalten konzen
trie rte re r Ozonlsgg. ist eine theoretische D eutung zunächst nicht möglich. E xperi
m entell w urden an ihnen folgende Eigentüm lichkeiten ko n statiert: D ie spezifische W rkg. ist ungefähr 2-mal so groß in feuchten wie in trockenen 0»-02-Lsgg. Die spezifische W rkg. sinkt hier m it zunehm ender S trahlungsintensität. Die hohe Des
ozonisierung konz. Lsgg. ist zum Teil a u f den Einfluß der Desozonisierungswärm e zurückzuführen. (Sitzungsber. Kgl. P r. A kad. W iss. Berlin 1913. 644—59. 3/7.
Charlottenburg. Physik.-Techn. Reichsanstalt.) B y k .
E . S te n g e r und H . H e lle r , Über die Abschwächung m it Persulfat. I I I . M it
teilung. (Vgl. Ztschr. f. wiss. P hotographie, Photophysik u. Photochem ie 9. 389;
C. 1911. II. 831; Ztschr. f. Reproduktionstechnik 12 u. 13; C. 1911. I. 1900.) LüPPO- Cb a m e r h a t der katalytischen A uffassung der Vif. vom W esen der A bschw ächung durch P ersu lfat eine andere dispersoid-chem ische gegenübergestellt. Diese soll nach den Vffn. bei A bschw äehung in destilliertem W . n e b e n der K atalyse durch A g-Teilchen ihre B erechtigung haben. Die Erfahrungen von LüPPO - Cr a m e r
über den Einfluß von Halogenen bei der Einw. von Chrom säure, bezw. Salpeter
säure auf photographische Negative kommen hier nicht in B e trac h t, weil die P ro zesse mit der P ersulfatabschw ächung nich t vergleichbar sind. Die dispersoid- chemische Theorie wäre nur dann ausschließlich berechtigt, wenn A g von zweifellos gleicher Beschaffenheit in verschiedener K onzentration in G elatine verteilt oder in verschieden dicker Schicht die spezifische P ersulfatw rkg. nich t zeigen würde. Es tritt aber tatsächlich diese W rkg. auf, so daß hiernach die katalytische A uffassung gerechtfertigt ist. (Ztschr. f. wiss. Photographie, Photophysik u. Photochem ie 12.
309—40. Juli. [März.] Charlottenburg. Photochem. L ab. d. Technischen Hochschule.) By k. L. Y e g a rd , Lichterzeugung durch Kanalstrahlen von Stickstoff und Sauerstoff.
Die früher mit W asserstoff ausgeführten Verss. werden mit N2 und 0 2 fortgesetzt (Ann. der P hysik [4J 39. 111; C. 1912. I I. 151(3). D ie Gase unterscheiden sich vor allem durch die In te n sitä t des S elbstleuchtens; dieses nim m t für H 2 mit wachsender G eschw indigkeit der Strahlen ab, für die anderen beiden Gase da
gegen zu. N ur für diese ergibt die optische Methode, d. h. der Dopplereffekt, die gleiche maximale G eschw indigkeit für die S trahlen, wie die elektrom agnetische, für H2 dagegen ergibt die optische M ethode kleinere W erte als die elektrom agne
tische. In einer A nm erkung w ird a u f die B edeutung dieser E rscheinungen für die Theorie der K om etenschweife hingewiesen. (Ann. der P hysik [4] 41. 625—42.
24/6. [11/4.].) Sa c k u r.
J. C rosby C h a p m a n , Einige Versuche über polarisierte Röntgenstrahlung. (Vgl.
Proc. Koyal Soc. London Serie A. 88. 24; C. 1913. I. 990.) Von der Annahme ausgehend, daß K.-Strahlen im Prinzip L ichtstrahlen von außergew öhnlich kurzer Wellenlänge sin d , versuchte Vf., m it X -S trahlen einen der D rehung der P olari
sationsebene analogen Effekt nachzuw eisen. U ntersucht w urden E isen (in mag
netisiertem Zustand), Quarz und eine aktive Zuckerlsg. In allen F ällen w ar das Ergebnis negativ. Es zeigte sich hierbei, daß Eisen ein polarisiertes X -Strahlen- bündel im m agnetisierten Zustand zum selben B etrag absorbiert wie im nicht m ag
netisierten. F ern er w urde gefunden, daß die Absorption eines polarisierten X -Strahlen- hündels durch einen parallel zur optischen A chse geschnittenen T urm alin u n abhängig von der O rientierung seiner Achse in bezug au f die Polarisationsebene der X -Strahlen ist. (Philos. Magazine [6] 25. 792—802. Ju n i. London. K ing’s Coli)
Bu g g e. J. C rosby C h a p m a n , E ie E rzeugung fluorescierender Röntgenstrahlung. Br a g g
hat (vgl. S. 120) gegen die Schlußfolgerung Ch a p m a n s (vgl. Philos. Magazine [6] 25.
359; C. 1 9 1 3 .1 . 1748), daß die „B om bardem entstheorie“ die Erzeugung fluorescieren
der X -Strahlen nicht erklären kann, verschiedene Einwän de erhoben, gegen die der Vf. Stellung nimmt. (Philos. Magazine [6] 25. 870. Juni. [7/5.] London. K ing’s Coll.)
Bo g g e. C. G. B a r k l a und A. J. P h ilp o t, Ionisation in Gasen u n d Gasgemischen durch Röntgen- u n d Korpuskular-{Elektroneu-)strahlcn. (Vgl. Ba r k l a, Ma r t y n, Philos.
Magazine [6] 25. 296; C. 1913. I. 1084.) Vff. bestim m ten die relativen Ionisationen, die in verschiedenen Gasen u. Dämpfen (z. B. L u ft, W asserstoff, Stickstoff, Sauer
stoff etc.) durch die vollständige A bsorption der von homogenen X -Strahlen in Freiheit gesetzten K orpuskularstrahlen erzeugt werden. Eine Ä nderung der rela
tiven Ionisation m it der G eschw indigkeit der ionisierenden K orpuskeln konnte nicht beobachtet werden. Es zeigte sich eine nahe Ü bereinstim m ung zw ischen den relativen Ionisationen durch vollständige A bsorption der K orpuskularstrahlung und den relativen Ionisationen durch vollständige A bsorption von X -Strahlen und ihren Sekundäratrahlen. Die Ergebnisse der U nters, deuten darauf h in , daß die voll
ständige A bsorption einer gegebenen X -S trahlung durch verschiedene Gase zu der
5 6 6
Emission derselben Anzahl von K orpuskeln fü h rt (der F all der U m w andlung der E nergie prim ärer X -Strahlen in fluorescente X -S trahlung w urde noch nicht er
schöpfend untersucht.) In folgenden Gasen w urde der Ionisationskoeffizient für homogene X -Strahlungen (K-Serie, X -Strahlen des Cr, Fe, Ni, Cu, Zn, As, Se, Sr, Mo, Kh, Pd, Ag, Sn, Sb, J, Ba) bezogen a u f L uft, bestim m t: Wasserstoff, Stickstoff, Sauerstoff, Kohlendioxyd, Stickoxydul, Schwefelkohlenstoff, Schwefeldioxyd, Selen
wasserstoff, Äthylbromid, Äthijljodid. F ern er w urden die auf vollständige Absorption der K orpuskularstrahlung zurückzuführenden Ionisationen in G a s g e m i s c h e n er
m ittelt. F ü r ein Gemisch von A thylbrom id und L u ft ergab sich, daß die relativen Energieabsorptionen den relativen Massen von CaHsBr und L u ft entsprachen. Die Ionisation, die in Gasgemischen durch X -Strahlen erzeugt w ird, w eicht von der Summe der Ionisationen in den einzelnen Gasgemischkomponenten beträchtlich ab.
Die Differenz ist au f die W rkg. der A bsorption der K orpuskeln des einen Gases durch das andere zurückzuführen. (Philos. Magazine [6] 25. 832—56. Ju n i. London.
K ing’s Coll.) Bu g g e.
N o rm a n C a m p b e ll, Ionisation durch geladene Teilchen. (Vgl. Philos. Magazine [6] 24. 783; C. 1912. II. 2015.) Vf. beschreibt einige Verss. m it S-Strahlen, die von sehr langsam en ]9-Strahlen erregt w erden. Die R esultate dieser Verss., die schon früher bekannte T atsachen bestätigen, stimmen m it den Ergebnissen der A rbeiten von V. BAEYER (vgl. Physikal. Ztschr. 10. 176; C. 1909. I. 1077) und Ge u b t s (vgl. Aun. der Physik [4] 36. 995; C. 1912. I. 468) überein. Es w ird ferner der Vers. gem acht, die experim entellen R esultate im L ichte der von Th o m so n auf
gestellten T heorie (vgl. Philos. Magazine [6| 23. 449; C. 1912. 1 .1945) zu diskutieren.
H ierbei zeigt sich, daß diese Theorie zur qualitativen E rklärung ausreicht. (Philos.
Magazine [6] 25. 803—17. Ju n i. [April] Leeds.) BuQQE.
S. C. L in d , Über die Gleichwertigkeit der Ionisation un d der chemischen W ir
kung unter dem E in flu ß von u-Strahlen. Vf. te ilt berichtigend m it, daß die in seinen letzten A rbeiten über die Beziehungen zwischen Ionisation und chemischer W rkg. der a-Strahlen gegebenen W erte für N (die G esam tzahl der Ionen) sich auf I o n e n p a a r e beziehen. D ie allgem einen Folgerungen bezüglich der G leichwertig
k eit von Ionisation und m olekularer W irksam keit der a -Strahlen w erden durch obige K orrektur nicht berührt. D agegen muß der für die B. von Ozon vorge- schlagene M echanismus in der W eise modifiziert w erden, daß mau an Stelle von 2 Ionen pro Ozonmolekül 4 Ionen anzunehm en hat. F ü r die Berichtigung kommen folgende A rbeiten in B etracht: M onatshefte f. Chemie 33. 295; C. 1912. I. 1653;
L e Radium 9. 104; Amer. Cliem. Journ. 47. 397; C. 1912. I. 1966; Journ. of Phy- sieal Chem. 16. 564; C. 1912. II. 1891. (Le Radium 10. 174. Mai. [15/3.] Michigan.
Univ. Chem -pbys. Lab.) BüGGE.
F . P o c k e ls , Über die Theorie der Doppelbrechung von Flüssigkeiten, die der gleichzeitigen E inw irkung eines elektrischen u n d eines magnetischen Feldes unter
worfen werden. (Vergl. L e Radium 9. 148; C. 1912. II. 177.) Vf. zeigt, daß die Doppelbrechung, welche eine Fl. im elektrischen F eld allein zeigt, und diejenige, welche sie im m agnetischen Feld allein aufw eist, bei gleichzeitiger Einw. beider F elder sich einfach superponieren, so daß hieraus nichts Neues bezüglich der mole
kularen Symmetrie abgeleitet w erden kann. (Le Radium 10. 152 — 59. Mai. [16/5.]
Heidelberg. Univ.-Lab. f. theoret. Physik.) Bu g g e. A d o lf H e y d w e ille r , Über physikalische Eigenschaften von Lösungen in ihrem Zusammenhang. I V . Refraktion. Dispersion un d Dissoziation von Salzen im Wasser.
(Vgl. Ann. d. P hysik [4] 37. 739; C. 1912. I. 1418.) In F ortsetzung der früheren Arbeiten w urden gemeinsam m it K . G r u f k i, K . L ü b b e n , E. R u b ie n , J . B ie k e r die optischen Eigenschaften einiger verd. Salzlsgg. möglichst Borgfältig untersucht, und zwar die Brechungsexponenten für N atrium licht und die 3 W asserstofflinien mit dem PuLFRIGsehen Refraktom eter, und b ei einigen Stoffen auch für einige ultraviolette Linien des Cadmium- und Aluminiumfunkens. Zu den Versa, dienten die folgenden Stoffe: L ith iu m -, N atrium -, Am monium-, Kaliumacetat, Magnesium-, Strontium-, Barium -, Bleiacetat, Jodsäure, Lithium jodat, Chlorsäure, Natrium -, M ag
nesium-, Zink-, Cadmium-, Kupfer-, Calcium-, Strontium -, Barium chlorat, Lithium -, Natrium-, K alium -, R ubidium -, M agnesium-, Z ink-, Cadmium-, Kupfer-, Calcium-, Strontiumnitrat, Lithium -, Natrium -, Am m onium -, Kaliumrhodanid, Silber-, Am mo
niumfluorid, Salzsäure, L ithium -, N atrium -, K alium -, R ubidium -, Caesium-, M ag
nesium-, Strontium -, Barium chlorid, Bromwassersto/fsäure, L ith iu m -, N atrium -, Kalium-, Rubidium bromid, Jodwasserstoffsäure, Lithium -, N atrium -, K alium -, R u b i
diumjodid, R ubidium sulfat, Lithium -, Kaliumchromat, Natriumsilicat. D ie beobach
teten Brechungsexponenten ließen sich, wie früher auch die anderen physikalischen Eigenschaften, als lineare F unktion der sogen. Ionenmoduln darstellen. Diese, sowie die Refraktionsäquivalente werden in ausführlichen Tabellen m itgeteilt. Die E r
gebnisse besitzen deswegen erhöhtes theoretisches Interesso, weil man aus ihnen in bekannter W eise die wahren Atomvolumina der Ionen berechnen kann. Die Berechnung zeigt, daß sich das Volumen aller Ionen pro G ram m äquivalent als ganzzahliges Vielfache der Zahl 0,292 darstellen läßt. D ieser ganzzahlige F aktor ist am kleinsten für H -Ionen, näm lich = 5; für Thallium dagegen z. B. = 39 und für Jod = 56. Die berechneten A tom durchm esser stehen m it ganz unabhängigen Bestst. in befriedigender Übereinstim m ung.
Aus den D ispersionsberechnungen folgt, daß in den Lsgg. der SS. und der Leichtmetallsalze die Dispersion im sichtbaren Spektrum nahezu unabhängig vom Kation ist u. daher überw iegend vom Anion herrührt. A uch im U ltraviolett scheint die Dispersion vorwiegend dem Anion zuzukommen. Die Reihenfolge der D is
persion der Anionen stim m t nahe m it der ihres Fällungsverm ögens für Kolloide überein. Schließlich w erden noch einige Berechnungen über die ultravioletten Eigenschwingungen der Ionen aus D ispersionsm essungan mitgeteilt. (Ann. d. Physik [4] 41. 499—542. 24/6. [5/4 ] Rostock. Physikal. Inst.) Sa c k u r.
G. H . L iv e n s , Über optische Drehungsaktivität von Lösungen. (Vgl. Philos.
Magazine [6] 24. 268; C. 1912. II. 1259.) Die Ä nderung des optischen D rehungs
vermögens von Lsgg. aktiver Stoffe in einfachen inaktiven L ösungsm itteln kann in den meisten F ällen durch eine der folgenden G leichungen wiedergegeben w erden:
1. fo)] => A + B e , 2. [<w] = A + B c + C cs, 3. [co] = A - f ; hierin L -f- C
ist [q j] das in bestim m ter W eise berechnete spezifische D rehungsverm ögen, c die Konzentration der L sg., und A , B und C sind K onstanten, die von der N atur der betreffenden Substanzen abhängen. P a t t e r s o n hat (vgl. P a t t e r s o n , M c M i l l a n , Journ. Chem. Soc. London 93. 1041; C. 1908. II. 508) F älle untersucht, in denen die Ä nderung von [co] m it c anscheinend durch keine der obigen G lei
chungen dargestellt w erden kann. Vf. zeigt, daß man durch eine einfache Modifi
zierung der DRUDEschen Theorie zu einer hinreichenden theoretischen E rklärung dieser experimentellen R esultate gelangen kann. E r leitet eine allgemeine Form el ab, welche die drei oben angeführten Gleichungen einschließt und allen bekannten Versuchsergebnissen R echnung trägt. G enaueres muß im Original eingesehen werden. (Philos. Magazine [6] 25. 817—26. Ju n i. Cambridge.) B u q g e .
5 6 8
K . v. A u w e rs , Z u r Geschichte der Spektrochemie. (Vgl. A. Na s i n i, A tti R.
Aeead. dei L incei, Roma [5] 21. I. 685; C. 1912. I I. 677.) W enn Vf. Na s in is
A rbeiten nich t eingehend berücksichtigt h a t, so ist dies geschehen, w eil er einen Nekrolog au f Br ü h l, n ich t aber eine G eschichte der Spektrochemie schreiben wollte. Zu der F rage der E ntdeckung des optischen Einflusses konjugierter Doppel
bindungen m eint Au w e r s, nu r gelegentliche B eobachtungen Na s in is zugestehen zu können, w ährend die entscheidende E rkenntnis der vorhandenen Gesetzmäßigkeit von Br ü h l herrührt. (Gazz. chim. ital. 43. I. 488—94. 24/5. Greifswald. Chem.
In st. d. Univ.) By k.
H . K a y s e r , Bericht über den gegenwärtigen S tand der Wellenlängenmessungen.
Die Normalen zw eiter Ordnung im Fe-Spektrum weichen nach Bestst. von Ev e r s-
h e im einerseits, Bu isso n und Fa b r y andererseits bei kürzeren W ellenlängen noch beträchtlich voneinander ah. Als G rund für derartige Abweichungen kommen nach U nterss. von GOOS hauptsächlich W elienlängenverschiebungen durch D ruck und der Einfluß der L änge des Bogens in B etracht. Doch bedingt vielleicht die Bogen
länge als solche Druckdifferenzen. Vf. führt 23 Elem ente a n , an denen bereits Messungen nach dem P lane der Internationalen Union für Sonnenforschung vor
genommen w orden sind. Doch rühren sie bisher m eist nu r von je einem Beob
achter her, so daß nam entlich angesichts der E rfahrungen m it F e-Linien Bestätigung abzuw arten bleibt. (Ztschr. f. wiss. Photographie, Photophysik u. Photochem ie 12.
296—303. Ju li. [17/3.] Bonn. Physikal. In st. d. Univ.) By k. J o s e f M a r ia E d e r , Messungen im ultravioletten FunkenspeMrüm von Metallen nach dem internationalen System (Ag, A l, A s, A u , B a, B i, C, Ca, Cd, Cu, Pb, Sb, Sn, Sr, TI, Zn). U nterhalb 2373 Angström einheiten liegen im internationalen System n u r wenige Messungen vor. Vf. untersucht hauptsächlich den Bereich von 2400 bis 1900. Einige deutliche L inien des Cfo-Spektrums w urden nach der Koinzidenz
m ethode, d. h. durch Ineinanderphotographieren des G itterspektrum s der ersten u.
zweiten O rdnung ausgew ertet. Die G enauigkeit ist etw a 0,01 A.-E., bei schwächeren L inien 0,02 A.-E. D as F unkenspektrum w urde bei W echselstrom m it einem WOOD- schen T ransform ator und E inschaltung von sehr großen L eydener Flaschen unter V erw endung von 5—6 mm dicken Elektroden erzeugt. D as em ittierte L ich t wurde m it gekreuzten B ergkrystallinsen als L ichtlinie am Spalt des Spektrographen kon
zentriert. K ontrolliert w urden die erhaltenen K upfernorm alen durch die wenigen in diesem G ebiet vorhandenen Fe-Normalen. Die S pektra der übrigen Elemente w urden au f die Cu-Normalen bezogen. Meist w urden Legierungen der Elemente m it Cu verw endet. Es folgen T abellen der gem essenen W ellenlängen. (Sitzungsber.
K . A kad. W iss. W ien 122. I Ia . 27 SS. 24/4. W ien. Photochem. Lab. d. K. K.
G raphischen Lehr- u. V ers.-A nst.; Sep. v. Vf.) By k. A. E u c k e n , Thermophysik. Bericht über Veröffentlichungen vom A pril 1912 bis A pril 1913. (Fortsehr. der Chemie, P hysik u. physik. Chemie 7. 261—80. 1/7.)
Bl o c h. Cr. M u s c e le a n u , E in e Methode zur Bestim m ung der Verdampfungswärme der Metalle. (Bulet. i-iociet. de Stiin^e din B ucure?ti 21. 487—99; 22. 74—82. Nov.
[Jan.] 1912. — C. 1913. I. 1749.) Sa c k u r.
d e H e e n , Die Verdampfungsgeschwindigkeit von Flüssigkeiten. Polem ik gegen K. JABLCZYNSKI und S. Pr z e m y s k i (Journ. de Cbim. physique 10. 241—70;
C. 1913. I. 593), welche eine U nters, des Vfs. nicht beachtet haben. (Journ. de Chim. physique 11. 205—13. 20/6. 1913. [21/10. 1912.] Pbysikal. Inst, der Univ.
Lüttich.) Me y e r.
J. J o ly , Über die Sublimationstemperatur. K urzes Ref. nach Chem. News 107.
241 siehe S. 411. H ier w ird auch über flüchtige Schwefelmineralien berichtet. Bei Bublimiercnden Verbb. ist die B eständigkeit der Verb. in Ggw. von Sauerstoff der erste F aktor zur Kontrolle der Sublim ation bei ansteigender Tem p. A uch der Dampf
druck des flüchtigen Elem entes in der Verb. ü b t einen starken Einfluß a u f die Sublimationstemp. aus. — A ußer den S. 411 bezeichneten Antim onm ineralien w urden untersucht: S tibnit oder A ntim onit (SbaS3, dort durch einen D ruckfehler als Sba0 3 angegeben) sublim iert als Sb40 8 oder Sba0 4, Clialcostibit, JameBonit, Geokronit, Plagionit, B oulangerit, F rieslebenit, B ournonit, M iargyrit, S tep h an it, Polybasit, Berthierit, Cylindrit, B reithauptit, Corynit, D yskrasit, von Arsenmineralien K obaltit, GerBdorfit, Niccolit, Corynit, Domykit, T ennanit, P earcit, D ufrenoysit, Sartorit, Enargit, Binnit, von Tellurmineralien A ltait, H essit, Calaverit, Petzit, T etradym it und Nagyagit. Als Schwefelmineralien w urden untersu ch t: M olybdänit, P yrit, Markasit, H auerit, S tannit, Chalcopyrit, Chalcosit, L innaeit, S phalerit, P entlandit, Covellin, G alenit, B ornit und Sternbergit. (Philos. Magazine [6] 25. 856—69. Juni.
Iveagh Geol. Lab.) Bl o c h.
J e a n N iv iè re , D ie Katalyse in der organischen Chemie. B ericht über die Arbeitsmethoden. (Revue générale de Chimie pure et appl. 16. 189—96. 8/6.
220—24. 22/6.) Fö r s t e r.
Anorganische Chemie.
J. D ’A ns, Experimentelle anorganische Chemie. B ericht über die F o rtschritte im Jahre 1912. (Chem.-Ztg. 37. 633—34. 24/5. 6 5 8 -5 9 . 31/5. 694—95. 10/6. 707—8.
12/6. 721—24. 17/6. 745—47. 21/6.) Fö r s t e r.
0. F. T o w e r, I s t der Sauerstoffgehalt in der L u ft konstant? Im Anschluß an eine Unters, von GüYE, Ko v a c s und Wo u r t z e l (Journ. de Chim. physique 10.
332; C. 1913. I. 595) ü ber die Zus. der L u ft w erden die A rbeiten verschiedener Forscher kritisch besprochen, die den Sauerstoffgehalt der L u ft experim entell be
stimmten und eine Theorie von Lo o m is zu belegen suchten, nach der die Ä nderung des Sauerstoffgehaltes der L u ft m it meteorologischen Ä nderungen im Zusammen
hänge stehen sollten. Die genauesten U nteres, aber, die von Mo r l e y (Amer.
Journ. Science, Sil l t m a n 22. 417) und von Be n e d ic t (Publication Nr. 166 of the Ca r n e g ie In stitution of W ashington) herrühren, zeigen, daß der Sauerstoffgehalt der L uft von barom etrischen, therm om etrischen, hygrom etrischen Ä nderungen, sowie von Änderungen in der R ichtung und In te n sitä t des W indes unabhängig ist und 20,952°/0 0 2 nach Be n e d ic t, 20,955°/o 0 2 nach Mo r l e y beträgt. D er K ohlen
dioxydgehalt b eträg t 0,031°/o) ist in großen Städten, in unterirdischen Gängen etwas größer, wofür dann der Oa-G ehalt abnimmt. (Journ. de Chim. physique 11. 249 bis 259. 20/6.1913. [20/11.1912.] W estern Reserve Univ., Cleveland, Ohio.) Me y e r.
Ja c q u e s C a rv a llo , Über eine photoelektrische Erscheinung an flüssigem Schwefel
dioxyd. (Vgl. C. r. d. l ’Acad. des sciences 151. 717; C. 1910. II. 1798.) Die früheren Verss. w aren im D unkeln angestellt. Die Erscheinung w ird durch die Wrkg. des L ichts beeinflußt. H a t die Potentialdifferenz ihren G renzw ert erreicht, und wird nun die A nordnung abw echselnd dem L icht (eines elektrischen Bogens) und der D unkelheit ausgesetzt, so ru ft je d e B elichtung eine sofortige V erringerung, jede Verdunklung eine sofortige E rhöhung der S trom intensität hervor. D ie Stärke dieser Ä nderungen hän g t von der K onstitution und der In te n sitä t der Quelle ab;
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sie steigt m it der In ten sität des durchgehenden Strom s; andererseits w ird sie geringer und verläuft gegen 0 h in , w enn m an den Strom ziemlich lange in der D unkelheit durchgehen läßt. D er plötzliche A nstieg infolge V erdunklung (vom Vf. „positiver Effekt“ genannt) ist größer als der darauffolgende plötzliche Abfall infolge B elichtung („negativer Effekt“). — D ie beiden Effekte, der positive u. der negative, haben ihren Sitz in der Masse der Fl. selbst und nicht an der Ober
fläche der Elektroden. Sie sind au f ultraviolette S trahlungen (durch Chinin ab
sorbierbare) zurückzuführen, welche die G laswände passieren lassen. Sie werden beide gem einschaftlich durch die gleichen Strahlungen hervorgebracht. — Der positive Effekt rü h rt von der R k.: 3 S 0 2 = S -f- 2 S 0 8 her; diese Rk. w ird durch die W rkg. des L ichts hervorgebracht; die Reaktionsprodd. bleiben in SO, gelöst und verm ehren die L eitfähigkeit der F l.; im D unkeln werden diese Prodd. um
gekehrt durch den Strom w eggeführt. D er negative Effekt scheint rein physikalischer N atu r zu sein; er verschw indet, w enn man W echselstrom u nter B elichtung ziemlich lange durchleitet, erscheint aber wieder bei Gleichstrom, selbst in der Dunkelheit.
(C. r. d. l’Acad. des Sciences 156. 1882—84. [23/6.*].) Bl o c h. A. G u tb ie r und F r. H e in r ic h , Studien über kolloides Selen. Die Deduktion wässeriger Lösungen von seleniger Säure u n d die Deversibilität der dabei entstehenden dispersen Systeme. Die bei der U nters, erhaltenen R esultate w erden folgender
maßen zusam m engefaßt: 1. Die Ergebnisse von H. Sc h u l z e (Journ. f. prakt. Ch.
[2] 3 2 . 390) w urden bestätigt: Das Maximum der Reduktionsw rkg. au f selenige S.
bei V erw endung von s c h w e f l i g e r S ä u r e tr itt bei einem M olekularverhältnis von lS e O a :2 S O ä auf. 2. Die F arbe der bei der Reduktion von verd. wss. Lsgg. von seleniger S. durch wss. Lsgg. von Schwefeldioxyd entstehenden dispersen Systeme neigt m it dem Vorwalten der selenigen S. m ehr gegen Rotgelb, m it dem Vorwalten der schw efligen S. m ehr gegen G rün hin. Auch das nu r anfängliche Vorwalten der einen oder der anderen Komponente bew irkt eine F arbenverschiebung in dem angedeuteten Sinne. 3. Bei der R eduktion wss. Lsgg. von seleniger S. m ittels verd.
Lsgg. von p r i m ä r e m N a t r i u m - u n d A m m o n i u m s u l f i t tritt ebenfalls ein Maximum der Reduktionsw rkg. auf, welches bei den molekularen Verhältnissen von ISeO j : 2,5 —2,7N aH S 03, bezw. von 1 S e0 2 : 1,8—2,0NH 4HSO3 liegt; es stimmt in dem letzteren F alle m it dem Maximum der R eduktionsw rkg., welches bei schwef
liger S. beobachtet wird, überein. Ein Zusam m enhang zwischen den Schwankungen obiger W erte und den V erdünnungen ließ sich nich t feststellen. 4. W ie bei der R eduktion m it schw efliger S. bew irkt auch im F alle des prim ären N atrium - und Ammoniumsulfits das V orw alten des R eduktionsm ittels ein stärkeres H ervortreten der grünen F arbtöne. 5. Bei der Reduktion wss. Lsgg. von seleniger S. mittels verd. Lsgg. von N a t r i u m h y d r o s u l f i t verläuft die Rk. m it großer Geschwindig
k e it, welche m it der Menge des zugesetzten R eduktionsm ittels w ächst u. sich mit der zunehm enden V erdünnung der angew andten Lsgg. verringert. E in Maximum der R eduktionsw rkg. w ar hier nicht zu beobachten. Zw ischen der zur Sedimen
tation des Selens erforderlichen Zeit und der Menge des zugesetzten N atrium hydro
sulfits besteht ein Zusam m enhang, indem bei n u r wenig H ydrosulfit die Sedimen
tation außerordentlich langsam erfolgt, w ährend bei A nw esenheit größerer H ydro
sulfitmengen schon nach wenigen M inuten alles ausgeflockt ist. I n letzterem Falle tr itt nach längerem Stehen des Selenniederschlags m it der elektrolythaltigen Fl.
auch eine U m w andlung des roten Selens in das schwarze e i n ; eine Erschei
nung, welche nu r hier zu beobachten ist. T rotz alledem verläuft die Reduktion bei gew öhnlicher Tem p. n ich t quantitativ. E rst bei A nw endung eines sehr erheb
lich ¡»roßen Ü berschusses an N atrium hydrosulfit scheint annähernd vollständige Re
duktion möglich zu sein. 6. Die R eduktion wss. Lsgg. von seleniger S. mittels
verd. Lsgg. von H y d r a z i n h y d r a t erfolgt ziemlich schnell. E in Maximum der Reduktionswrkg. w urde nicht beobachtet. A uch die K oagulation erfolgt bei je d er beliebigen Menge des R eduktionsm ittels annähernd zu gleicher Zeit. Eine quanti
tative Ausfällung bei gew öhnlicher T em peratur konnte nicht festgestellt werden.
7. H y d r a z i n i u m c h l o r i d u n d - s u l f a t w irken au f verd. wss. Lsgg. von seleniger S. genau wie H ydrazinhydrat. Maximale Reduktionsw rkg. tr itt nicht auf. Q uanti
tative Ausfällung bei gew öhnlicher Temp. scheint bei einem großen Ü berschüsse des Reduktionsm ittels möglich zu sein. 8. Beim Vergleiche der Reduktions- geschwindigkeit ergab sich, daß u nter der Einw. von schw efliger S. u. von H ydr- aziniumehlorid am schnellsten Selenabscheidung au ftritt; dann folgt Hydrazinium - sulfat und endlich H ydrazinhydrat. N atrium hydrosulfit w irkt von allen u n te r
suchten Reduktionsm itteln m it der größten G eschw indigkeit ein.
9. Das aus wss. Lsgg. von Selendioxyd durch s c h w e f l i g e S. bei gew öhn
licher Temp. ausgeschiedene Selen geht beim Schütteln m it W . kolloid w ieder in Lsg. Das so gebildete ro te, disperse System ist fast ohne R ückstand filtrierbar und koaguliert außerordentlich langsam . Es bildet w ährend der Sedim entation eine deutlich geschichtete Fl., welche oben klar blaustichigrosa bis grüngelb, unten trübe rot ist. Auch nach vollständigem Absetzen läß t es sich w ieder zu dem u r
sprünglichen H ydrosol aufschütteln. 10. Ein f e s t e s H y d r o s o l d e s S e l e n s läßt sich durch vorsichtiges E indunsten des nach 9. bereiteten Systems im luftleeren Exsiccator erhalten. Es bildet ein rotbraunes P ulver, von welchem ein T eil in W . sehr leicht zu einem grüngelben H ydrosol löslich is t, w ährend ein trübrotes Sol erst beim V erreiben des P ulvers m it W asser entsteht. 11. D as durch Reduktion mittels Lsgg. von p r i m ä r e m N a t r i u m - u. A m m o n i u m s u l f i t bei gew öhnlicher Temp. ausgescbiedene Selen ist ebenfalls reversibel, doch geht das durch das Natriumsalz gefällte Selen leichter w ieder in den kolloiden Zustand ü b er, als das durch die Ammoniumverb, abgesonderte. F erner setzen sich die in ersterem Falle entstehenden konz. Sole schneller ab als die viel verdünnteren, durch prim äres Ammoniumsulfit gebildeten. 12. Bei der Einw. von N a t r i u m h y d r o s u l f i t bei gewöhnlicher Tem p. erhält man u nter bestim m ten Bedingungen reversible, be
ständige Sole, und zwar so lange, als das molekulare V erhältnis der beiden Kom
ponenten nicht größer ist als IS eO j : 2 —2,8N a5S20 4; bei einem größeren Ü ber
schüsse an N atrium hydrosulfit sind die Fällungen zw ar auch noch m it W . auf- schüttelbar, doch koagulieren die so entstehenden System e innerhalb kürzester Zeit. Infolge der hier u n te r bestim m ten Bedingungen eintretenden U m w andlung des roten Selens in seine schwarze Modifikation konnte auch ein blauschw arzes Dis- persoid erhalten w erden, welches aber sehr wenig beständig ist u n d , trotzdem es beim F iltrieren nu r einen sehr geringen R ückstand au f dem P apier hinterläßt, so
gleich wieder koaguliert. 13. D as durch R eduktion wss. Lsgg. von seleniger S.
mittels verd. H y d r a z i n h y d r a t l s g . bei gewöhnlicher Temp. ausgeschiedene Selen ist n ur in geringem Maße dan n , wenn die selenige S. ganz bedeutend im Ü ber
schüsse ist, durch W . w ieder in ein Kolloid überführbar. Im allgem einen w ird bei diesen Ndd. keine R eversibilität beobachtet. 14. Die durch R eduktion mittels H y d r a z i n i u m c h l o r i d u. - s u l f a t erzeugten A bscheidungen von Selen erwiesen sich als vollständig irreversibel. (Kolloidchem. Beih. 4. 413—57. 25/6. [12/4.]
Chem. Lab. Univ. E rlangen u. L ab. f. Elektrochem ie u. Techn. Chemie Techn.
Hochschule S tuttgart.) Bl o c h.
P h.-A . G u y e, Rückblick a u f die Atomgewichtsbestimmungen des Chlors. B a s Atomgewicht des Silbers. Allgemeine Betrachtungen über die Bestim mung von A tom gewichten. Eine eingehende kritische B etrachtung der bisher ausgeführten At.-Geww.
des Chlors ergibt, daß sich diese in zwei G ruppen teilen lassen. Die erste G ruppe,
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deren Bestst. au f der klassischen, m eistens gravim etrischen, T echnik beruht, führt zu dem W erte CI = 35,454, der w esentlich n u r von dem At.-Gew. des Silbers abhängt, das zu 107,87— 107,88 angenommen wird. D ie moderne Technik, der die G asdichtebestst. zugrunde liegen, liefert den W e rt CI = 35,461 und benutzt als H ilfsw erte H = 1,007 62 und N = 14,008. D ieser letztere W e rt für Chlor dürfte vorzuziehen sein und ergibt dann A g = 107,89.
Es w ird au f die vielfach zu beobachtende Planlosigkeit bei der Best. von A t.-G eww . hingew iesen u. vorgeschlagen, daß zuerst die fundam entalen At.-Geww.
von verschiedenen F orschern genau festgelegt w erden. (Journ. de Chim. physique 11. 275—318. 20/6. [Februar.] Lab. f. physik. Chem. an d. Univ. Genf.) Me y e r.
E u g è n e W o u r tz e l, Abermalige Bevision der Atomgewichte des Chlors und des Stickstoffs. D urch Best. des V erhältnisses, in dem sich bei tiefen Tem pp. gewogene Mengen von NO u. 0 2 zu N s0 4 vereinigen, ergibt sich das At.-G ew. des Sticlcstoffs zu N = 14,0075, ein W e rt, der m it den früheren Z ahlen, im M ittel 14,008, gut übereinstim m t. — Ü ber den anderen T eil der A rbeit, der die Synthese des Nitrosyl- chlorids und das At.-Gew. des Chlors behandelt, w urde bereits (C. r. d. l’Acad. des sciences 155. 345 — 46; C. 1912. II. 1333) berichtet.
D ie Ergebnisse der besten modernen A rbeiten w erden durch das System H = 1,0076, N = 1 4 ,0 0 8 , CI = 35,460 w iedergegeben. (Journ. de Chim. physique 11.
214—48. 20/6. 1913. [Juli 1912.] Lab. der F ra u Cu r ie. Paris.) Me y e r. A. J a q u e r o d und M. T o u rp a ia n , Über das Gewicht des Normalliters des gas
förmigen Chlors u n d des Siliciumtetrafluorids. E in Beitrag zu r Bestim mung der Atomgewichte des Chlors u n d Fluors. A us deu früher (vgl. Journ. de Chim.
physique 11. 3 —28; C. 1913. I. 1751) bestim m ten W erte für die D.D. des Chlors u. des Silicium tetrafluorids lassen sieh die genauen Mol.-Geww. nach der Methode der G renzdichten nicht berechnen, weil die experim entellen D aten über die Kom
p ressibilität dieser Gase fehlen. Es w urde daher die M ethode der korrespondieren
den D.D. und die durch R eduktion der kritischen Elem ente benutzt. Nach der ersten Methode ergibt sich das At.-Gew. des Chlors CI = 35,2 8 , nach der letzten CI =s 35,274, W erte, die zweifellos zu klein sind, u. die zu erklären versucht wird.
F ü r das Mol.-Gew. des Silicium tetrafluorids ergibt sich nach der Methode der kritischen D aten der W e rt M = 104,66, woraus sich m it Si = 28,3 für das At.-Gew.
des F luors der W e rt F = 19,09 berechnet, also erheblich m ehr als Mo is s a n mit F = 19,05 und Ju l. Me y e r (Ztschr. f. anorg. Ch. 36. 313; C. 1903. II. 864) mit F = 10,036 gefunden hatten. (Journ. de Chim. physique 11. 269—74. 20/6.
N euchâtel. L ab. für P hysik an der Univ.) Me y e r. E . P e r c iv a l L e w is, Der Ursprung der B anden im Spektrum des aktiven Stick
stoffs. (Vgl. St r u t t, Proc. Royal Soc. London, Serie A. 85. 219 ; C. 1911. I I. 347.) D as zuerst vom Vf. (vgl. PhyBikal. Ztschr. 5. 546; C. 1904. II. 938), später von Fo w l e r u. St r u x t (vgl. Proc. Royal Soc. London, Serie A. 85. 377; C. 1911. II.
1011) genauer untersuchte Nachglimm en in Stickstoff, der von einer kondensierten E ntladung durchsetzt w ird, zeigt ein Spektrum , das für gewöhnlich die von De s- LANü r e s und anderen F orschern dem Stickoxyd zugeschriebene „d ritte G ruppe“
der Stickstoff banden enthält. Die B anden der dritten positiven G ruppe treten, wie neuere Verss. des Vfs. zeigen, im Spektrum des N achleuchtens immer n u r dann auf, w enn der Stickstoff sehr kleine S puren von Sauerstoff en th ält; sie fehlen, wenn der Stickstoff völlig von Sauerstoff befreit wird. Mit der dritten G ruppe von B anden treten stets die von St r u t t und Fo w l e r als ,,/5-Gruppe“ bezeichneten B anden auf. Beide G ruppen sind bei der kondensierten E ntladung in großen
Röhren zu beobachten, nich t dagegen in kleinen Röhren m it größerer Stromdichte.
Ebenso wie Sauerstoff w irken hinsichtlich des oben erw ähnten Effekts auch kleine Spuren von Stickoxydul und von Stickoxyd. D er einzig unveränderliche charakte
ristische Teil des Spektrum s des Nachglimm ens scheint aus den Banden m it den Köpfen 0322, 5854, 5442 u. 5053 („erste positive G ruppe“) zu bestehen. D ie F rage nach der H erkunft des „N achglim m ens“ muß nach A nsicht des Vfs. noch als offen bezeichnet werden. (Philos. Magazine [6] 25. 826—32. Juni. [11/3.] Berkeley, Cal.)
Bu g g e. E. R e n g a d e , Über die Schmelzpunkte, spezifischen W ärmen und Schmelzwärmen der Alkalimetalle. D a die therm ischen D aten der A lkalim etalle zum T eil w enig genau, zum T eil sich w idersprechend sind, w urden sie von neuem bestim m t:
Na K Rb Cs
Wahre spez. W ärm e, f e s t . j W ahre spez. W ärm e, flüssig j S chm elzw ärm e...
Atomwärme bei 0° . . . Atomare Schmelzwärme L Schmelztemp. T . . . .
L
T ...
0,2811 + 0,000 233-i 0,330 bei 98°
27,21 6,47 625,9
97,90
0,1728 + 0,000 142-1
0,1422 + 0 ,0 0 0 668-1
14,67 6,75 573,6
63,50
0,0802 + 0,000 153-1
0,0921 - 0 ,0 0 0 026-1
6,144 6,85 524,8
39,00
0,0522 + 0.000 137-1
0,0604
— 0 000 034-1 3,766 6,95 500,0
28,45
1,69 1.70 1,68 1,66
Die Atom w ärm en w achsen m it dem Atom gewichte etw as an. Die atom aren Schmelzwärmen sinken hingegen. Das V erhältnis von Schmelzwärme zur Schmelz- temp. ist fast konstant. (C. r. d. l’Acad. des Sciences 156. 1897—99. [23/6.*].) Me y e r. K. M ie le itn e r und H . S te in m e tz , Über Berylliumsulfid. In eine von zwei ineinandergeschliffenen Röhren aus Je n ae r Glas w urde Beryllium chlorid sublim iert, dann der Innenraum m it 0 - und H sO-freiem Schwefelwasserstoff erfüllt und das Chlorid von der Seite des zuström enden Schwefelwasserstoffs her langsam zum Schmelzen und schließlich auf R otglut erhitzt. Das so gebildete chloridhaltige Berylliumsulfid von 97—98% BeS-G ehalt ist eine weiße, am orphe M., welche in CS, untorsinkt (D > 1 ,2 9 ). Es riecht stets nach H ,S, ist aber gegen W . ziemlich beständig; auch beim K ochen dam it wird nu r w enig H ,S entw ickelt; ein kleiner Teil des Berylliums geht in Lsg., wahrscheinlich als Hydrosulfid. Auch in Natrium- und Ammoniumsutfidlsg. ist BeS etw as 1. SS., auch verdünnte, zers. u nter H,S- Entw. Bei B erührung m it lconz. HNO„ entzündet sich das Sulfid und brennt m it hellglänzender Flam m e u n te r N O ,-Entw. und A bscheidung von Schwefel ab. Beim Erhitzen an der L u ft entzündet es sich gleichfalls und verbrennt m it blauer Flamm e zu SO, und BeO, nich t zu Sulfit oder S ulfat; im Sauerstoffstrom bildet sich dagegen Sulfat. Trockene CO, und H verändern das Sulfid auch bei R otglut nicht, dagegen wird es von W asserdam pf u nter den gleichen U m ständen in Oxyd verw andelt, welches sieh in konz. Schwefelsäure, nicht aber in Salpetersäure löst. — Trockene HCl verw andelt in der H itze das Sulfid in Chlorid u nter B. von H ,S zurück. Die beschriebene B ildungsw eise stellt daher eine um kehrbare Rk. dar, w odurch der Gehalt des Sulfids an Chlorid erklärt wird. Mit H B r w urde kein Bromid erhalten.
CI w irkt wie H C l; Br im CO,-Strom ergibt ein leichtflüchtiges Sublim at weißer Nadeln von Berylliumbromid, BeBr,. Ein Jodid konnte au f analoge W eise nicht erhalten werden. Verss. zur H erst. eines Polysulfids blieben gleichfalls resultatlos.
— Die A nalyse w urde m it HNO, und AgNO, im Rohr durchgeführt, CI, HjSO^
XVIT. 2. 39