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22 SEP.1982ARCH IEF
Inetitut für Schiffbau
Schiffbau -Versuchsanstalt
Der vorliegende Bericht behandelt zwei
Steuerein-richtungen, die beide die Manövriereigenschaften der zu-gehörigen Fahrzeuge in Rückwärtsfahrt gegenüber dem
bisherigen Stand der Technik verbessern und damit den
Betrieb dieser Schiffe sicherer gestalten sollen. Im ersten
Teil des Berichtes wird ein Bugstrahlruder mit
Steuer-sehieber behandelt, das auf dem Neubau der Eisenbahn-hihro
,,Saßnitz" vom VEB Schiffswerft
,,Noptun", Rostock, eingebaut werden wird. Der zweite Teil befaßt sich mit don Ergebnissen der Modellversuche einesMotor-gtiterschiffes für die Binnenschiffahrt, dea vom VEB
Schiffswerft ,,Edgar-André", Magdeburg-Rothensee,
ge-baut wird und statt der bisher eingege-bauten festen
Kort-düsen in der künftigen Ausführung drehbare Ruderçlüsen erhalten soll.
Wenn auch beide Ausführungsbeispiele der hier be-handelten Ruderanlagen bisher lediglich im
Modellver-such unterModellver-sucht wurden und noch keine Erfahrungen aus dem Betrieb mit den Großausführungen gesammelt wer-den konnten, so darf im Hinblick auf die Zuverlässigkeit dieser Modellversuche das Interesse, das diese beiden Ent-wicklungen in Fachkreisen finden dürften, die Bereòhti-gung für die vielleicht etwas vorzeitig erscheinende
Be-kanntgabe der Erfahrungswerte liefern. Der vorliegende Bericht wird sich seiner Bestimmung gemäß als Vortrag
vor einem größeren Auditorium auf eine allgemeine
In-formation beschränken und die ins einzelne gehende Dar-stellung mit dem Hauptanteil der Versuchsergebuisse dem
ausführlichen Ahschlußbericht überlassen, der jeweils
nach Erprobung der Großausfiihrung von der
Versuchs-anstalt später gegeben werden wird.
1. Bugstrahlruder mit Steuerschleber Allgemeine Bauare
Die nachstehend beschriebene Bugruderanlage muß als Ergebnis einer Ingenieuraulgabe betrachtet werden, deren Bearbeitung nicht nur auf strömungstechnische Belange
Rücksicht nahm, sondern als zwecicmäßigste Lösung unter Beachtung aller gegebenen Voraussetzungen ge-wählt wurde. Der Antrieb der zusätzlichen Bugrudor. anlage war aus dem vorhandenen Drehstromnetz des
Fährschiffes zu speisen.
Außer der aus allgemeinen Erwägungen ausscheidenden Mòglichkeit, einen Voith - Schneider-Propeller für diesen Zweck einzubauen, kamen zwei weitere Bauarten in die engere Wahl:
a) eine in einem zylindrischen Querkanal angeordnete
Axsialpumpe mit außenliegendem Kurzschlußmotor,
ähnlich der Ausführung, wie sie auf
denBinneníahr-gastschiffen des VEB Mathias-Thesen-Werft. Wismar
eingebaut worden ist [1],
h) ein in einem zylindrischen Querkanal eingebautes
gegenläufiges Schraubenpaar, das neuerdings als
Bug-strahlruder von der Fa. Jastram in
Hamburg-Berge-dorf auf einigen Schiffen eingebaut wurde [2]. Der Einbau einer Anlage der Bauart a) mußte im Zeit-punkt der Aufgabenstellung aus Gründen des Zeitbedarfs für die Entwicklung der verlangten Leistungsgröße aus-scheiden. Die inzwischen durchgeführte Erprobung einer ähnlichen Anlage mit außenliegendem Kirzschlußmotor, die tinter der Bezeichnung ,,Treibdüsenruder" entwickelt
wurde, läßt indessen hei Berücksichtigung der hierbei
unvermeidlichen inneren Wirhelverluste des im Wasser Schjfl},utt.hjk 9 /L959
arbeitenden Kurzschlul3motors diese Bauart nis wenig
wirkungsvoll erscheinen.
Es blieb für die Anlage seinerzeit nur dio Bauart h), bei deren Ausführung allerdings große Sorgfalt auf die Abdichtung der im Querkanal in dem Getriebegehäuse
gelagerten Schraubenwellen zu legen war.
Für beide Anlagen a) und b) war ein Leonarduniformer vorgesehen, der die aus dem Wechselstromnetz des Fähr-schiffes entnommene Leistung mit einem Wirkungsgrad von etwa 70% in die Antriebsleistung cies umsteuerbaren Gleichstrommotors umformen sollte.
Die Punipenpropeiler der beiden vorgenannten Anlagen
müssen aus Gründen des beiderseitigen Betriebes mit
symmetrischen linsenförmigen Blattschnitten ausgeführt
werden, was sich nach Versuchen mit derartigen
Blatt-schnitten [3] auf den Gesamtgütegrad der
Leistungsüber-tragung nicht allzu nachteilig auswirken dürfte (etwa bis zu 10% Einbuße an Gütegrad). Bei der Bauart b) mit gegenläufigem Propellorpaar und fest eingestellten Flügelblättern wird sich eine geringfügige Einbuße des
Gütegrades dadurch ergeben, daß der in der
Quer-strömung jeweils aLs zweites Laufrud arbeitende Propellernur wenig Leistung überträgt und daher durch seine
Flügeireibung zusätzliche Verlustleistung aufnimmt.Zwecks Umgehung der genannten Schwierigkeiten oder Vermeidung der diesen Bauarten anhaftenden Nachteile schlug der Berichter seinerzeit eine Anlage vor, die unter Verwendung üblicher Teile ohne zeitraubende Entwick-lungsarbeit die gestellte Aufgabe lösen soll.
Aasfrllt
Bild .1 Biigotrahlnider mit 1200 Steuerzvlinder
Die Anlage nach diesem Vorschlag, Bild I, besteht aus einem üblichen nicht umsteuerbaren Sehiffspropelier mit
senkrechter Welle, der in einem zylindrischen Gehäuse,
dem Steuerzylinder, läuft und durch entsprechende Ein-und Auslaßöffnungen des Zylinders das Wasser einsaugt und je nach Stellung dieses Steuerzylinders verschieden große Anteile des angesaugten Wassers durch die oberen,
nach beiden Bordseiten führenden Austrittskanäle
aus-stößt. Während in der Mittelstellung des Steuerzylinders
mit gleicher Wasserförderung nach BB und StB keine
Querkraft auf cias Schiff ausgeübt wird, steigt diese mit
zunehmender Verdrehung des Steuerzylinders bis zum Maximalwert an. Dieser wird erreicht, wenn die ganze
vorn Propeller angesaugte Wassermasse nach einer Bord-seite gepumpt wird.
229
Lab.
y.
Sheepsbouwkunt
Technische Hogeschool
Deift
¿agvz des Steuerzylthders
Strahl nach S8
si
SleucrzylindergeschlossenStrahl naa B8
Eintritt Amistrlf f
11. MitteIlung der S'VA
Modellversuche mit neuzeitlichen Ru deranlagen.
Von Dr.-Ing. F. Gutsche, Berlin
DX 629.12.014.07.001.57J4 üj. ;r.trieb i1r rruiMiJ.rpuLJIJJe \vurüti zwet±
weiterer Vereinfachung der (esazutan1age zwei bis vier
kleinere Asynehronmotoren vorgeschlagen
(Reservehal-tung ein Motor mit einer Leis(Reservehal-tung - 1/
der Gesamt-leistung!), die nacheinander unmittelbar an das Dreh-stromnetz angeschaltet werden sollten, um so dieEin-schaltstron'tstöße auf das Bordnotz in tragbaren Grenzen
zu halten. Durch einen Stromwächter läßt sich derEin. schaltvorgang so regeln, daß bei Anwendung von
Tiefnut-lAufermotoren für zwei Motoren eine Stromspitze von
etwa 230%, bei drei Motoren mit solcher von 180% und bei vier Motoren eine Spitze von etwa 150% des gesamten Nennstromes nicht überschritten wird. Hierdurch sollten Kosten, Gewicht, Schiffsraum und Wirkungsgradverlust des Leonardumformers eingespart werden.
Für die Bewegung des Steuerzylinders ist eine Antriebs. anlage ähnlich der einer Ruderanlage einzubauen. Da es
sich bei der Benutzung dieser Bugruderanlage lediglich.
um zeitlich begrenzte Manöver im Anlegebecken derFähr. schiffe handelt, wird sich der Betriebsablauf für die An.
lage etwa in folgender Weise abspielen: Bei Annäherung des Fährsehiffes an das Anlegebecken wird die
Propeller-pumpe bei neutraler Stellung des Steuerzylinders hoch.
gefahren. Von hier ab läuft die PropeUerpumpe mit gleich.
bleibender Drehzahl durch bis zur Beendigung des An-legernanövers nìit gleichzeitigem Stillsetzen der Pumpe in neutraler Stellung des Steuerzylinders. Die Steuer.
manöver selbst werden mit der eigentlichen
Ruder-maschine ausgeführt, die die Stellung des Steuerzylinders regelt.Die Anlage setzt, die Verwendung von im Schiff- und Schiffsmaschinenbau üblichen Bauelementen voraus; die
Anlage erscheint robust und ist im Havariefall durch
senkrechten Ausbau ohne Docken des Schiffes zugänglich. Nach grundsätzlicher Annahme des Vorschlages wurde beschlossen, durch Modellversuche die zweckmäßige Aus..bildung der Ein- und Austrittskanäle sowie des Steuer.
zylinders zu untersuchen.
Da von einem Mitarbeiter der SVA der Vorschlag ge-macht wurde, die Propellerpumpe ähnlich wie eine Zentri. fugalpumpe bei gesohiossenem Steuerzylinder anzufahren
(es wurden hierfür Leistungswerte von etwa 25% der Nennleistung bei voller Förderung erwartet), wurde be.
schlossen, das zur Entwicklung der Bugruderanlage vor-gesehene Modell so auszubilden; daß zuerst die Frage der Leistungsaulnahme in dem Anfahrzustand geklärt werden sollte.
Für den Betrieb mit geschlossenem Durchlauf in dem
Anfahrzustand 'ergab sieh als geeignete Form des Steiler-zylinders ein Zylinder mit 120°-Teilung. Bildet man den tThergang vom Steuerzylinder in dio Kanäle so aus, daß 2 X 1200 für die beiderseitigen Kanäle und der restliche
Umfang von 120° fürdie geschlossene Zylinderstellung vorgesehen wird und läßt das Wasser jeweils auf einer
Lagen des Steuerzylinders
vj
V
Austritt
StruM nith Sf8
Eintritt Strahl nachS/Bunt88
- Strahl nach 88
Bild 2 Bugstrahlruder mit 180° Steuerzyllnder
230
Eorueeit ernsauen irnc aui aer nncieren.autretì, Uri
gliedert sieh der Steuerzylinder in einen unter dem peller befindlichen Einiaufteil und einen über dem Pro-peller befindlicEen Auslaufteil. Die Ein- undAustritts-öffnungen des Zylinders von je 120° Öffnungsweite liegen
diametral zueinander versetzt.
Nachdem sich im Versuch herausgestellt hatte, daß die Leistungsaufnahme des im geschlossenen Steuerzylinder arbeitenden Pumpenpropellers weit über der Nennleistung liegt, wurde schrittweise die Öffnung der Kanäle von 1200 Zylinderumfang auf 180° mit entsprechender
Verbreite-rung der KaneJe erweitert. Das Auftreten unzulässig
hoher Stromspitzen beim Anfahren mußte damit auf
andere Weise vermieden werden. Außer dem weiter obenangedeuteten Verfahren mit mehreren Antriebsmotoren bleibt natürlich die Möglichkeit, über einen
Leonard-umiormer anzutreiben.
Woitere Möglichkeiten bieten sich durch Anwendung hydraulischer öder elektrischer Kupplungen mit großem Schlupf, wobei als giinstiger Umstand zu weiten ist, daß
die zu übertragende Leistung beim Anfahren mit der
dritten Potenz der Drehzahl ansteigt. Eine auf stròmungs-technischem Gebiet liegende Möglichkeit der Lösung wäre
noch dadurch gegeben, daß man in das einströmende
Wasser während des Anfahrvorganges erhebliche Mengen
Druckluft einbläst und hierdurch dio Propellerleistung
wesentlich herabsetzt.
EinlaufÉc Ablösung
S;hub.+ Em/oaf mil Ablösung
Auf Grund theoretischer Betrachtungen ist es für die
Erzeugung des Quertriebes bei ruhendem Schiff einerlei,
aus welcher Richtung das Wasser des Punipenstrahies
angesaugt wird.
Diese Erkenntnis führte in Verbindung mit dem Be-streben, die Stromungsverluste im Einlaufkanal nach Möglichkeit herabzusetzen und dem Pumpenpropeller statt der einseitigen eine symmetrische Zuströmung zu
verschaffen zur völligen Abkehr von einseitigem Einlauf unti damit gleichfalls zur Aufgabe des unteren Teiles des
Steuerzylinders (Bild 2). 9. TheoretIscher 'Überblick
Ein kurzer theoretischer ÏTherblick erleichtert das Ver-ständnis der später experimentell gewonnenen Ergebnisse. Im wesentlichen handelt es sich hier um eine Pumpen-strãmung, die von einem Propeller in einem Rohr erzeugt wird.
Bezeichnenydie Austrittsgeschwindigkeit des Pumpen.
strahies und
F
den Querschnitt des austretenden Strah-les, dann entsteht an dem Gesamtsystem eineremiltie-rende Kraft Q, deren Größe nach doni Impulssatz
Q = F . y2,worin o die Dichte des austretenden Strahies Schilthauteciinlk 9 5/1959Bild 3
V--Einfluß derAbrundung
bedeutet. Bezeichnet außerdem S den Propellersehub, dann wird die in das System hineingesteckte
Gesamt-leistung N S. y (ideen).
Sorgt man durch ausreichende Abrundung am Ein-trittsquerschnitt für eine ablösungsfreie Strömung (Bild
3a) und vernachlässigt für die folgende Abschätzung die
WTandreibung, dann wird bei verschwindendem Spalt zwischen Propeller und Rohr der Propellerschub gleich
der halben Querkraft und daher die Leistung N1
=
Der verbleibende Rest der Querkraft entsteht wie bei der
Kortdüse an der Abrundung der Eintrittsöffnung durch die hier auftretende Druckabsenkung (durch verstärkte Strichdicke angedeutet; die Sogziffer der Kortdüse
er-reicht hierbei den Grenzwert 8 =
- 1,0).
Wird der Rohrkanal scharfkantig ausgeführt (Bild 3h),
so bildet sich an der Eintrittsöffnung eine Strahlein.-schnürung aus, die im Grenzfall den Strahiquerschnitt
i im Rohr wie bei der Borda-Mündung auf die Hälfte des
Rohrquerschnittes F verringert. Da auch in diesem Fall
die QuerkraftQ2nach der ImpulsgleichungQ2= - F2 -y22
ist, werden mit F2 = 0,5 F bei gleich großen Querkräften
Q2 = Q1 die Strahlgeschwindigkeit r2 = v1J/ 2 und daher
mit S =
Q2 für den scharfkantigen Kanal die ideelleGesamtleistung N2 N1 2
-Da es sehr schwierig ist, praktisch eine v'ollkommen ab-lösungsfreie Einströmung zu verwirklichen, andererseits
aber auch die vorerwähnte Einschnürung gemäß der
Borda-Mündung selten in voller Größe auftritt, wird sich das Verhältnis der beiden Leistungen im allgemeinen auf einen Wert einstellen, der niedriger liegt als die obenan-gegebene Zahl.Immerhin soll diese Betrachtung mit Nachdruck auf
den günstigen Einfluß genügender Abrundungen der Ein-trittsöifnungen hinweisen.
Eine Gegenüberstellung der in Wageningen in einem zylindrischen Rohr und in einer normalen Düse unter-suchten Schrauben führt zu größenordnungsmäßig
ähn-lichen Vergleichszahlen [4].
Wird der Rohrkanal aus irgendwelchen anderen Grün-den nicht geradlinig ausgeführt, sondern mit Krümmern
versehen, so entsteht an jeder Umlenkung des Strahles
ein Druckverlust, der den Drucksprung in der
Schrauben-ebene zusätzlich erhòht, damit den Propellerschub ver-größert und dementsprechend auch die hineingesteckte Leistung steigert. Für eine Strahlumlenkung von 90° kami man etwa mit einer Drucksteigerung des Flüssig-kcitsdruckes zwischen den Rohrquerschnitten vor und
hinter der Umlenkung urn 4p
=
It,2mit ç = 0,5
rechnen.
Betrachtet man die Möglichkeiten der Querkrafterzeu. gung gemäß den in Bild 4 bis 7 schematisch angedeuteten Anordnungen a bis d mit gleichbleibendem
Kanalquer-schnitt und bezeichnet den Verhältniswert Querkraft Q
dividiert durch Propellerschub S allgemein mit fi
=
so ergeben sich unter Berücksichtigung der Tatsache, daß der statische Druck des austretenden Strahles stets gleich dem statischen Druck des ungestörten Wassers ist, nach-stehende Folgerungen.
Anordnung
a) Das Wasser wird durch einen geraden Querkanal mit
beiderseitig gut abgerundeten Öffnungen durch einen
horizontal angeordneten Propeller von einer Bordseite zur anderen gefördert (Bild 4). Der Drucksprung in der
Pro-pellerebene ist 4p = 4- r2; somit
S = 4- y2 .'
Sthfjfbauteçhfljk 9 t/1959= 2.
--
p_le
O-v2P--xf
s-4
2Bild 4 KrS.fte und Druckverteilung für Ahordnung a
y O.4,vF
S_4p.F..jr2F
¿2.qv2F S-tip-F .qvZF s-Q a-qv2F s --s-a
1jP_Ü#.s.)4_v2_-hr'
Bild 5 KrSfto und Druckverteilung für Anordnung b
Bild 6 Kr9fte und Druckverteilung für Ano;dnung C
Bild 7 Kr5fte und Druckverteilung für Anordnung d
Ein/rUf Ç2STffIT.iI (inerittskrjjmmer
(s)
4p_(l#zg)fv2
..gvZ FSb151 Eirn'ritt Ehtriltskr2rímar(,-ii)
4p ..(/t2S) - vzrZ 231UU
.).
t Jdem Krummer ( 0,5) wird der Drucisprung in der
Propellerebene
4p
=4-v2(1 -4- ), somitS=F.4v2(1+)=(1,5)=TQ
Das Wasser wird von der einen Bordseite über einen rechtwinkligen Krürnmer dem senkrechtarbeitenden Pro-peller zugeführt und tritt nach einer weiteren Umlenkung
auf der anderen Bordseite wieder aus (Bild 6). Da der
Drucksprung des Propellers in diesem Pall die
Druckver-luste in den beiden Krümmern
zusätzlich überwinden muß, wird hierfür der PropellerschubDas Wasser wird wie im vorhergehenden Fall auf einer Bordseite angesaugt und tritt nach zweimaliger
Umlenkung auf der gleichen Bordseite aus (Bild 7). Wie
im Fall c) wird auch hier S =
Q; ß= 1.
Stellt man für die Fälle a) bis d) gesonderte Impuls-betrachtungen an, so findet man, daß bei gleichbleibendem
austretenden Wasserstrahl der Querimpuls in allen vier Fällen gleich groß wird, Q = v2F, gleichviel, ob das
Wasser von der gleichen Bordseite, der
gegenüberliegen-den Seite oder von unten angesaugtwird. Allerdings gilt diese Betrachtungsweise nur für das stillstehende Schiff
und für idealisierte Kanalströmuflgert, bei denen sich die
Strömungen in den einzelnen Abschnitten und in den Krümmern ungestört von den Nachbarabschflittefl
aus-bilden können.
Die Impuisbetrachtung in senkrechter Richtung führt
für alle vier Fälle zu der Feststellung, daß bei Aufnahme des Propellerschubes im Kanalgehäuse keine freie Kraft
übrig bleibt. In lilVirklichkeit besitzt der austretende Strahl irgendeine Richtung im Raum, die nicht mit der
angenommenen Querrichtung senkrecht zur Mittschiffs-ebene übereinstimmt. Dementsprechend treten bei
wirk-lichen Ausführungen zusätzliche
Kraftanteile auf, die
dieser RichtungsabweichUflg entgegengesetzt gerichtet sind. 232 Anordnung a Anordnung b 484 485 481 487 401 km
Bild B Vergleich der Gategrade
Die vorstehende Betrachtung liefert weiterhin auch ein Verfahren für die Bestimmung der Schraubensteigung aus
Versuchen mit Freifahrsöhrauben, wobei angenommen wird, daß die DurchtrittsgeschWifldigkeit des Wassers
durch dio Propellerebene der Freifahrschrauhe gleich der Durchtrittsgeschwifldigkeit des Wassers durch den
Pum-penpropeller bei dem entsprechenden Schub S -- wird.
Benutzt man diese Beziehung zur Steigungsbestim-mung und nimmt weiterhindie durch zahlreiche
Versuchs-messungen bestätigte
Tatsache an, daß das für den
SchraubenwirkUflgsgiad maßgebende Verhältnis zwischen Schub- und Drehmomentenbeiwert ku/km bei gleichem Schubbeiwert konstant bleibt, dann läßt sich die für den
Q
Gutegrad kennzeichnende Verhaltniszahl auch durch
den Wert darstellen
fr3 Q
2r
ß_.fl.D
Die in Bild 8 in Abhängigkeit VOfl ¡cm dargestellten
Vergleichswerte sind mit Benutzung der für die
frei-fahrende Propellerserie Gawn 3 - 050 geltenden Werte
ermittelt.
Die Darstellung zeigt die grundsätzliche 1Jberlegenheit
der Anordnung a) über die der Anordnung b) sowie e) und d).
In das Diagramm ist außerdem zum Vergleich der
ent-sprechende Wert für das anfangs erwähnte Treibdüsen-ruder eingetragen, das in seinem grundsätzlichen Aufbau
dem Fall a) entspricht und dessen Gütegrade unter Be-rücksichtigung der gemessenen Wirbelverluste
des im
Wasser laufenden Drehstromrotors für normale Düsen-schrauben nach Wageninger Versuchen [4] bestimmtwurden. Hierbei sind allerdings nictht die nachteiligen Einflüsse berücksichtigt, die sich im Fall a) aus der Not-wendigkeit ergeben, für den hierbei verwendeten Propeller
symmetrische LinsenblattsChflitte zu verwenden, sowie
zum Antrieb des Propellers einen Lagerbock mit Winkel-getriebe in den Propellerstrahl zu stellen. Der Abfall der
Gütegrade mit steigendem Drehmornentbeiwert erklärt
sich aus der mit dem Drehmoment gleichsinnig ansteigen-den Propellerbelastung.
3. Modellversuche
Im Hinblick auf die Neuartigkeit desVorschlages und
die zahlreichen Einzelfragen, die der Klärung bedurften, Sch1flbutCClmlk 9 &/1039
wurde besch1osen, in einem Modellversuch die
Durch-führbarkeit des Vorschlages zu prüfen und aus seinen
J3obachtungsergebfli5Sefl die Unterlagen für die
Kon-struktion zu gewinnen.
Da es sich im ersten Versuchsstadium um die
Unter-suchung der für den Pumpenpropeller erforderlichen
An-triebsleisttiflg sowie um die Bestimmung der im Stand erreichbaren Querkraft handelte, wurde von dem für den Einbau der Bugruderanlage vorgesehenen Teil des Fähr-schiffes ein hölzernes Blockmodell M1 angefertigt, in das
der Kanal
einschließlich Pumpenpropeller eingebautwurde (Bild 9). Das Modell wurde an Drahtzügen so in
der Schlepprinne aufgehängt, daß sowohldie Querkraft
Q als auch die Vertikaikräfte gemessen werden konnten.
Die Antriebsleistung des Propellers wurde aus seiner
Drehzahl und dem Drehmoment bestimmt, das an dem um seine Antriebswelle frei drehbaren Motor durch einen über das Feldgehi%use gelegten Drahtzug gemessen wurde. Der Tiefgaug des Modells wurde so eingestellt, daß die
AustrittSöffflUflg des Pumpenkanals die nach Entwurf
bei voilbeladener Fähre und im Leertiefgang erforder-liche Lage zur Wasseroberfläche hatte.
Als Pumpenpropeller wurde jeweils eine von zwei
vier-flügligen Modelischrauben benutzt, die in rechts- und
linksgängiger Ausführung vorhanden waren (D = 0,115 in; z 4; HID = 1,22; F«/F0 = 0,50 Typ WageningenB 4).
Schiffbautechnik 9 5/1959
Bild JO ModelJ.Eisenbahflfilhre. Steuerzylinder und Leitbieche
a An der Unterkante angebogene Trennwand. b Leitbiech im Austritt Entsprechend der zu Beginn der Entwurfsüberlegungefl
erörterten Möglichkeit, den als Asynchronmotor
vorge-sehenen Antriebsmotor gegebenenfalls mit geschlossener Schieberstellurig hochzufahren, wurde zunächst ein
Schie-ber mit 3 x :120°-Teilung benutzt, der dem in Bild i
schematisch dargestellten Schieber mit zwei
Steuer-räumen entspricht. Als sieh jedoch zeigte, daß dieAn-triebsleistung des Propellers bei geschlossener Schieber-stellung etwa um 60 bis 70% über der bei geöffneter
Stel-lung liegt und damit die erörterte Möglichkeit des An-fahrens ausfiel, wurde der Schieber in die in Bild 2 dar. gestellte Form abgeändert.
Ausgehend von der in Bild 6 dargestellten Anordnung e) mit wechselseitiger Anordñung der Ein- und Austritts-öffnungen verschiedener Größe wurde bei dem bald vor-genommenen ttbergang zu der in Bild 5 dargestellten An-ordnung b) eine Verbesserung von etwa 40% festgestellt,
in der allerdings auch noch ein gewisser Einfluß der
Größe der beiderseitigen Eintrittsöffnungen steckte. Zu dem hier betonten Vorteil der Strômungseigenschaften kommt naturgemäß noch der Vorteil, daß die für dieEintrittsöffnungen erforderliche Bauhöhe hei bcidcrseiti -ger Anordnung -gerin-ger unddahc rein baulich günstiger wird.
Um die Ablösungsverluste beim Eintritt der Strömung in den Arbeitsquerschnitt der Schraube und bei der Um-lenkung in den Austrittskanal möglichst klein zu halten,
wurden an beiden Stellen Leitbieche angeordnet, deren
Gütegradverbesserung etwa 13 % betrug. Eine
Verdoppe-lung dieser Leitfiächen brachte keine weitere Verbesse-rung, was im Modellversuch gegebenenfalls auf eine un-zulängliche Formgebung dieser Leitorgane zurückgeführt
werden könnte. Da andererseits aber der zu erwartende Gewinn nur gering sein kann, wurde endgültig die
ein-fache Leitfiäche beibehalten.
Eine ähnliche Erfahrung brachte auch die
Unter-suchung eines oder mehrerer Leitbleche im Austrittsquer-schnitt, wobei die Anordnung einer Leitfiosse etwa 5bis6% Verbesserung, die Anordnung mehrerer Flossen da.
gegen keine weitere Gütesteigerung brachte.
Der Steuerzylinder selbst ist übrigens auch durcheine senkrechte Innenwand in zwei symmetrische Hälften ge-teilt. Diese Wand ist besonders wichtig für die Beseitigung
des Dralls im austretenden Sehraubenstrahl und erhielt an der unteren Kante eine Anbiegung von etwa 30° im Sinne der durch den Propeller erzeugten
Drehgeschwin-digkeit. Hierdurch wurde der Gütegrad um etwa 5%
ge-steigert (siehe auch Bild 10).
Großer Wert wurde naturgemäß auf eine gute Abrun-dung der Kanten der Eintrittsöffnung gelegt, während die
Kanten der Austrittsöffnung, außer der Hinterkante,
scharfkantig gehalten wurde (Bild 16).Die Ergebnisse aus den Versuchen mit diesem ersten Modell bestätigten die Rechnung, nach der es möglich
erschien, mit einer Antriebsleistung von etwa 566 PS
einen Quersehub von 5000 kg zu erzeugen. Die
Er-fahrungen, die bei der Gestaltung und Anordnung der Leitbleche gesammelt wurden, führten dann zumEntwurf
der Anlage für das naturgroße Schiff im Zentralen Pro-jekt- und Konstruktionsbüro Köpenick (Bild Il).
Nach diesem von der Bauwerft unverändert
über-nommenen Entwurf wurde ein zweites, etwas größeres Modell gebaut, das mit einer geeigneteren Modellschraubeausgerüstet wurde, um die nach dem ersten Modeilvsuch noch etwas unsicher erscheinende Angabe des
er-forderlichen Steigungsverhältnisses nachzukontroll ieren
und weiterhin das am Steuerzylinder erforderliche Mo-ment sowie den vom Drucklager aufzunehmenden Pro-pellerschub zu messen.
Das Modell besteht diesmal aus einem ganzen
Vor-schiff (Bild 12), das nicht nur als TeilVor-schiffsmodell,
son-dern zusammen mit einem geeigneten Hintersehiff als
ganzes Schiffsmodell in langsamer Rückwärtsfahrt unter-sucht werden soll, um zu sehert, wieweit ie im Stand ge-messenen Querkräfte sich durch die Fahrgeschwindigkeit
ändern. Einstweilen sind mit diesem Modell erst die
.-,. Eintritt
N
/.-t-\r--Bild 11 ZKB-ProJekt
Bild 1 Eisenbahnulthre Modell 2
oben: Modell des Vorschiffes (im Modell ohne profliruder)
unten: Ein- und Austrlttsôffnungefl
5bAZ,25.ul
2110
N
F
Bild 13 Gütegrade der Bugruderanlage
I 60' 88' 728'
Schieberwinhe/
BIld 14 Querkraft bei verschiedener Schieberstellung
7119 ea 10 E 48 20
-ca
38 11111 12000 !SbA2fl,i,I 234 58 75//O 7800Standversuche durchgeführt wörden, die
aùßer einer ganz geringfügigen
Steigungs. korrektur für den Propeller ein noch günstige-res Ergebnis für don Gesamtgütegraderbrach-ten. Nach den Messungen mit diesem Modell ist für die verlangte Querkraft Q = 5000 kg nur noch eine Antriebsleistung N = 360 PS
erforderlich. Da die nach dem ersten
Modell-versuch vorgesehene Antriebsleistung N = 586 PS eingebaut wird, ist in der
Großaus-führung mit
einer maximalen QuerkraftQ = 6,95 t zu rechnen.
Die Verbesserung des Gütegrades vom
ersten zum zweiten Modell ist auf bessere
Kanalgestaltung un,d auf
die Einwirkung'
nicht unerheblichen Maßstabeinflusses sowohl
auf die Modelischrauben als auch besonders auf die Kanaiströmung zurückzuführen. Mit
besonderem Interesse wird daher das
Er-gebnis der Großausführung zu erwarten sein. Nachdem bei einigen Versuchen mit demersten Modell kein merklicher Einfluß des
Tiefganges festgestellt worden war, wurden' mit dem zweiten Modell fünf verschiedeneTiefgänge untersucht, die sich jeweils um etwa
eine halbe Höhe der Austrittsöffnung von-einander unterscheiden. Der Tiefgang i ent-spricht dem Konstruktionstiefgang des
voll-beladenen Fährschiffes.
Die Beobachtungsergebnisse dieser Versuche
sind als Verhältniszahlen Querkraft dividiert durch Propellerleistung als Ordinate über der Leistungsbelastung der Schraubenfläche als Abszisse in Bild 13 zusammengestellt.
Die Darstellung in Bild 13 läßt als günstigsten
Tiefgang die Schwimmiage des Schiffes
er-kennen, bei der Oberkante Austrittsöffnung
gerade eben mit der Wasseroberfläche
ab-schneidet. Die geringfügige Verschlechterungbei größerer Tauchung ist anscheinend
auf den Wirbelverlust zurückzuführen, der
zwischen dem austretenden Strahl und der
darüber befindlichen 'Wasserschicht entsteht.Der Abfall der Güteziffer mit abnehmendem Tiefgang erklärt sich aus der Verlustarbeit, die die Pumpe zum Heben des Wassers über
den Wasserspiegel erfordert.
In Bild 13 ist der aus einer Literaturangabe [2]
für das Bugstrahlruder nach Ja8trant
ermittelte Wert eingetragen; der 'Wert stimmt
gut mit den für den Tiefgang 2 ermittelten.
eigenen Werten überein. Diese tThereinstim-mung läßt darauf schließen, daß diegrund-sätzliche (Yberlegenheit der
Querkrafterzeu-gung nach Fall a) in Bild 4 durch diehierbei
auftretenden zusätzlichen Verluste wieder
aufgezehrt und damit die strömungstechnische
Güte beider Anlagen annähernd gleich wird.
Der Querkraftverlauf der Anlage in
Ab-hängigkeit vom Schieberwinkel entspricht
nach don Messungen beider Modelle der in Bild 14 dargestellten Abhängigkeit. Kleine
Unterschiede der beiderseitigen Pumpenkanäle sowie Verschiedenheiten der Drailvernichtung
bei links- oder rechtsdrehender Schraube
lassen nach den Versuchsergebnissen
gering-fügige Unterschiede in den Querkräften bis zu
etwa 10% des angegebenen Kurvenverlaufes
entstehen. Im Bereich der Schieberstellungen
Von 60° bis 120° ist
die Abhängigkeit der Schltrbàutechnik 9 5/1D9Querkraftänderung von der Schieberstellung wesentlich
geringer als in den nach beiden Bordseiten daran
au-schließenden Bereichen von 30° bis 60° bzw. 120° bis 150°. Damit ergibt sich eine gewisse Feineinstellung im Bereich der Nullage.
Am Schieber greift stromungsmäßig ein über den
ganzen Verstellbereich angenähert gleiehbleibendes Dreh-moment an, das in Größe und Richtung mit dem von derAntriebswelle auf den Propeller übertragenen Moment
übereinstimmt. Der genaue Verlauf in Abhängigkeit vom Zylinderwinkel bleibt versuchsmäßig noch festzustellen.
Einige Aufnahmen vom ablauffertigen Schiff
ver-mitteln einen Eindruck von der Größe der Öffnungen und ihrer Ausführung (Bild 15 und 16).
Der durch die Öffnungen der Bugruderanlage erzeugte Widerstandszuwachs in Vorausfahrt erreicht nach Modell-versuchen eine Größe von etwa 4,5%.
Bei dem Entwurf des Düsenkanals wurde darauf ge-achtet, daß die Querschnitte des Kanals keine größeren Änderungen aufweisen, um unnütze Druckverluste bei der Durchstrômung zu vermeiden.
Die für das Eisenbahnfährschiff vorgesehene Anlage
nach Bild 11 ist für eine Antriebsleistung des Propellers
Y = 566 PS bei 280 tI/mm entworfen. Der dreiflüglige
Propeller mit einem Durchmesser von 1,80 m, einem
Steigungsverhältnis
HID =
0,845 und einemFidehenver-hältnis'Fa/Fo = 0,50 läuft in dem Steuerzylinder mit 20 mm Spiel zwischen Flügeispitze und
Zylinderinnen-wand. Auf eine Schutzgräting im Eintrittskanal der Bug. ruderanlage wurde verzichtet, da eiñe solche Grating bei
der tiefen Lage der Eintrittsôffnungen. kaum einen
zu-sätzlichen Schutz darstellen dürfte. Für die Steilvorrich-tung des Steuerzylinders wurde eine Rudermaschine von 19 PS vorgesehen.
4. Motorgutersehlff
Es handell sich um ein Motorgüterschiff folgender
Abmessungen: Länge zw. d. L. - 64,28m Breite a. Spt. 8,16m Seitenhöhe
2,6 m
Tiefgang 2,14m Verdrängung 999 m82 Antriebsmaschinen je 300 PS bei 360 U/mm
Propellerdurchmesser 1,3 m.
Die bisherige Bauart der Mótorgüterschiffe mit fest
eingebauten Kortdüsen und dahinter angeordnetem Drei; flächenruder erwies sich in Rückwärtsfahrt ohne
Zuhilfe-'
nahme von Maschinenxnanövern als völlig
manövrier-unfähig. Außerdem war auch das Stoppvermôgen dieser Fahrzeuge bei Vorausfahrt sehr mangelhaft;.
Um die Steuerfähigkeit dieser Fahrzeuge zu verbessern,
wurden sie mit drehbaren Ruderdüsen ausgerüstet, für
deren Gestaltung die Werft im wesentlichen die Form der
festen, nicht drehbaren Düsen wählte (Bild 17). Diese
Düsen Nr. 1 weisen ein ausgesprochen dickwandiges Profil auf, das im vorliegenden Fall ohne wesentliche Einbuße
an Düsenwirkung auch durch ein etwas dünneres Profil ersetzt werden kann [5]. Zur Verminderung der Steuer-momente der Ruderdüsen in Vorausfahrt sind diese mit einem an die Düse angebauten sogenannten Stabilisator
versehen.
MS
N
DiTseZ rotetioiusynrne/risth
Bild 17 Ruderdüsen i und 2
Um die Eigenschaften der Düsen für die
Rückwärts-fahrt zu verbessern, ist das Hinterschiff mit einer um das
ganze Heck herumlaufenden Schürze versehen, die so-wohl m Vorausfahrt als auch in Rückwärtsfahrt einen
Lufteinbruch in die Düsen verhindern soli. Die Aufgabe
der Modellversuche bestand nun darin festzustellen, ob
die von der Werft vorgesehene Ausfithrung für Schiff und
Düsen außer ihrer Eignung für die Vorausfahrt die er-wünschte Verbesserung für die Manövrierfähigkeit in
Rückwärtsfahrt brachte.
Vher die Größenordnung ausreichender Manövrier-fähigkeit und ihre Kriterien in Voraus- und
Rückwärts-fahrt sind in der Literatur kaum verläßliche Angaben
ent-halten, können auch kaum erwartet werden, da die
An-forderungen an die Manövrierfähigkeit je nach Einsatz-gebiet der Fahrzeuge und ihrem Verwendungszweck
ver-schieden, hoch sein müssen.
\c
.;' f\:
In Analogie zu der Einführung des Schiffsgütegrades zur Beur-, teilung der Propulsion scheint es
zweckmäßig und sinnvoll zu sein, daß man die Güte der Steuerorgane an Schiffen mit Eigenant.rieb durch eine Güteziffer kennzeichnet, die
das Verhälttii der erzielten
Quer-kraft Q zu der überhaupt
mög-lichen Querkraft QX angibt.
¿r = .
Für die
erreichbareQuerkraft Qu setzt man zweck-Bild 15 (links) Elsenbahnftihro. Öffnungen -. für Bugruderanlage St.B-Seite
a Öffnungen für Bugstrahlruder b Öffnung für übliches Profllruder
l
'L
für ilugruderuninge BB-SeiteBild 16 (rechts) Elsenbahufillire. Öffnungen
Bild 18 Düsen Nr.1, Elnterkante verdickt
r y
i
BUd 19 Düsen Nr. i mit -Außenfiossen
Bild 20 I)3sen Nr. i mit Strahifiossen
J:
Modell Motorgüterschiff
BIld 21 Düsen Nr. 2 mit Aßenftossen
r!
,.-'-'
,
Bild 22 Düsen Nr.2 AnsIcht von hinten SyplrL.
Bild 2 Düsen Nr. 2 mIt Außenflossen; Buderlage 350 BB
:.
J
:1
iiuillig die Querkomponento des Schubes ein, die sich
bei voller Schwenkung des in der jeweiligen Fahrt.
richtung erreichbaren Schubes um den jeweiligenRuder-lagenwinkel ergibt. QX = S . sin
.
Bei einemVoith-Schneider-Propeller nimmt die Große des Gütegrades im Standlauf beispielsweise bei allen Ruderlagen den Wert eins an. Bei Ruderdüsen wird dieser Wert je nach Wirk-samkeit cies Düsensystems einschließlich Flossen bei
ver-schiedenen Ruderlagen verschieden groß. Bei üblicher Anordnung von Schraube und Ruder wird dieser
Güte-grad entsprechend der Beaufschlagung des Ruders durch
don Schraubenstrahl sehr unterschiedlich ausfallen. Er ändert sich naturgemäß auch zwischen Stillstand des Schiffes und Fahrt und wird bei den meisten Steueran-lagen in Fahrt anäteigen, weil dann die im Stand vom Propellerstrahl nicht beauf schlagten Teile der Steuer-einrichtungen in der FahrtstrOmung zusätzlich Kräfte
erzeugen.
Nach Großversuchen an sowjetischen Binnenschiffen [6] scheint die Steuerfähigkeit von Fahrzeugen mit Ru-derdüsen in Rückwärtsfahrt dann ausreichend zu sein,
wenn die bei der Pfahiprobe gemessenen Querkräfte der
rückwärts schlagenden Schrauben etwa 35 bis 40% der gleichfalls bei Pfahiprobe zu messenden Querkräfte bei
voraus schlagenden Schrauben erreichen. Die hierbei als
Vergleichswerte fur die voraus arbeitenden Schrauben auftretenden Querkräfte erreichen bei Ruderdüsen etwa
eine Größe Qo = b 5. sin
,
wobei S = Gesamtschub des Düsenpropellers (Propeller + Düse) und = 0,65. 5. Modellversuche.Um auch versuchsmäßig einen Nachweis der ManO-vrierfähigkeit in Rückwärtsfahrt zu gewinnen, wurden
im Schleppkanal bei der 5 km/h entsprechenden
Modell-geschwindigkeit Anschwenk- und daran anschließend Stützmanöver durchgeführt, die die Steuerfähigkeit des
Modells mit gleichbleibender Schraubendrehzáhl innerhalb der verfügbaren Rinnenbreite von 9 ni, entsprechend 90 m Breite für das naturgroße Schiff, im Schlängelkurs nach-weisen sollten.
Die Durchführung der Modellversuche erstreckte sich
auf die Untersuchung folgender Varianten:
Düse Nr. i a) nach Werftentwurf (Bild 17)
b) mit verdickter Hinterkante (Bild 18)
e) mit Außenfiossen (Bild 19)
mit StrahLflossen (Bild 20)
Einfluß verkürzter Wellenhosen (vgl. Bild 17, 19 und 20)
Düse Nr. 2
nach Vorschlag SVA (Bild 17, 21, 22 und 23) mit Außenflóssen (Bild 21 und 24) mit Strahlflossen Einfluß verkürzter Wellenhosen.
Außer den durch die
Ruder-düsen erzeugten Querkräften wurden die Drehmomente am
Düsenschaft gemessen sowie
dic Veränderung von Schub und Drehmoment an den mit
gleich-bleibender Drehzahl
angetrie-benen Schrauben in
Abhängig-keit von der Ruderlage beob-ichtet.
Um einen
möglichstum-fassenden tYberblick zu
ge-winnen, wurden diese
Beob-achtungen im Stand, hoi 10
SILifluJa,lteC))Djk 9 5/1959und 18 km/h Vorausfahrt sowie in Rüekwättsfahrt
wiederum im Stand bei 5 und 10 km/h durchgeführt. Die Schrauhendrehzahlen wurden so gewählt, daß in
Geradeausstellung der Ruderdüsen Nr. i jeweilig das voll
verfügbare Drehmoment der Antriebsmaschinen an die
Schrauben abgegeben wurde, um hiermit die
Ruder-momente und Querkräfte auch für instationäreFahrt-zustände bei Ausnutzung der höchstmöglichen
Antriebs-leistung angenähert zu erfassen. Für die Ruderdüsen
Nr. 2 wurden die Schraubendrehzahlen aus Vergleichs-gründen gleich groß gewählt wie bei den Düsen Nr. 1. Zur Bestimmung der Querkräfte wurde das Modellimter dem Schleppwagen an einem Punkt auf etwa
0,3 . L von vorn als Drehpunkt geführt, so daß die
Seitenkraft des durch die Meßanordnung gerade geführten Modells in der Spantebene durch Mitte Düsenschaftge-messen werden konnte. Das Ruderdüsenmoment uni Mitte Düsenschaft wurde allein an der Steuerborddüse
bestimmt; Schub und Drehmoment der Schrauben
lieferten die beiden Innenbordantriebsgeräte.In dem vorliegenden Bericht werden aus der Vielzahl der durchgeführten Versuchsreihen nur die Ergebnisse
der Querkraftmessung einiger kennzeichnénder Beobach-tungsreihen aufgenommen. In Bild 25 sind die Querkräfte in Vorausfahrt für die beiden untersuchten Düsen L und 2 ohne Flossen einandèr gegenübergestellt, während Bild 26 die gleiche Darstellung für die Rückwärtsfahrt für beide
Düsen ohne und mit Außen- und Strahiflossen bringt.
Die beiden Darstellungen zeigen bei guter Übereinstim-mung der beiden Düsen in Vorausfahrt eine ganz
wesent-liche tYberlegenheit der Düse Nr. 2 in Rückwärtsfahrt,
die vór allem bei dem Vergleich der Düsen ohne Flossen
zutage tritt. Die Verbesserung der Querkrafterzeugung
gegenüber der ursprünglich vorgesehenen Düse Nr. 1
be-trägt hier vor allem in den wichtigen Betriebszuständen
der langsamen Rückwärtsfahrt bis zu 200%. Für die
Ruderdüse Nr. 2 ohne Flossen erhält man beim Stand-versuch mit rückwärts schlagenden Schrauben maximaletwa 40% der mit vorausschlageriden Schrauben
er-mittelten Querkräfte, so daß man nach den sowjetischen Erfahrungen eine ausreichende Steuerfähigkeit inRück-wärtsfahrt erwarten kann.
Da die Versuche zur Bestimmung des Querkraftver.
laufs in Abhängigkeit von der Ruderdüsenanlage
durch-weg mit gleichbleibender Schraubendrehzahl durchge-führt wurden, in Wirklichkeit aber die Drehzahl wegen
des gleichbleibenden Drehmomentes der Antriebsmotoren bei zunehmender Ruderlage allmählich absinkt, sind die
g.r(Lr) !ilrDLZç, ohne h1-undAgßMf/çceJ?
y- Okfh
n--505m1T(' Q. 88 Dilse7 1 Dise 2 -28 5b2t.tI 238/
.2 Ruder -*reusfohrl: v Dkmì,n-.JZOflilfl" v-.h?km/h, n- .525 min ' v..îi km/h, n - .545mhz" y. y.-51tm/7Z,n--315mùZ' ,.-lDkmJh,n.-S2Zmln' s Rrtch,,*Wahri: g - lSbAlflITh -za-fhllr0isen ohne Flossen
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z
Q. f (ce) fir Visen ini Strahl- und Aulienílossei'
1/1' 20' 3D' 40 Bild 20 Querkrfte In Rückwi$.rtsfahrt Bild 21 Gutegrad der Ruderdüse Nr. 2 Bild 29 Deviationewinkel und Querkraft bel 5 km/h Rückw5rtsfabrt o Düse i b Düse 1, Düsenhinterkante abgerundet. Wellenhosen gekürzt c Düse 2, Wellenhosen - gekürzt Meppwqz'n A L1 r-f-1.
t!
___O
I TO abAnuje' IAnsthsrnhen--.4SMlzaiDer Anbau von Außenflossen nach Bild 19 verbessert
die Querkrafterzeugung in Fahrt ganz wesentlich.
Die Anordnung von Strahiflossen nach Bild 20 steigert die Querkrafterzeugung bereits im Stand und bei sehr
n kleinen Geschwindigkeiten bedeutend. Ihr Eirtthß bei
der Düse Nr. 2 ist unbedeutend gegenüber ihrem Ein. fluß bei Düse Nr. 1.
Die Verkürzung der Wellenhosen um das nach Bild 17
vorgesehene Maß bringt in Rückwärtsfahrt eine
Er-höhung der Querkräfte urn 15% bis 30%. Eine weitere Kürzung der Wellenhosen erscheint
un-zweckmäßig, da der dann
er-forderlich werdende Wellenbock
die durch die Kürzung der
Wellenhose erzielbare
Verbesse-rung wieder zunichte macht.
10 20 30 s 40 -40' -J0 -20. -111 8 .10- .20- .JL1 .411
7.14" -- .BR Ruderwinkel SIB
in Bild 25 und 26 dargestellten
Ergebnisse mit entsprechenden
-Beobachtungen aus
Großver-suchen nicht
unmittelbarver-gleichbar, sondern nur unter
Berücksichtigung des jeweils zu.
bestimmenden Drehzahlabfalls.
Die Änderung der Querkraft kann
hierbei in erster Näherung dem
Quadrat der Drehzahländerung-proportional gesetzt werden.
Im einzelnen brachten die
Untersuchungen der
verschie-denen Varianten etwa folgende
Ergebnisse:1. eine Abrundung der
ursprüng-lich scharfen Hinterkante der
Düse Nr. i und eine
gleich-zeitige Kürzung der Wellenhose
führten nur zu einer geringen Verbesserung der Querkräfte
. der für Rückwärtsmanöver
völlig unzureichenden Düse
Nr.1.
Schiepprlmìe
J?m
BUd 28 Anschwonk- und Stützms.növer In Rackwllrtsfahrt
Durch besondere Versuche, bei denen nur eine der Ruderdüsen
gedreht wurde, konnte
nach-gewiesen werden, daß sich die
Querkräfte bei Benutzung
beider Düsen gegenüber der
einen Düse etwa verdoppeln.Die beobachteten
Rudermo-mente in Vorauslahrt sind für
beide Düsen etwa gleich groß;
in Rückwärtsfahrt liegen die
Momente der Düse Nr. 2 zwar
etwas über denen der Düse
Nr. 1, jedoch unter denen derVorausfahrt. S,-!,Utl,titethitil 9 ,/ I tli) y-. 01km/h
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y. .10km/h y- 0km/h v--iDhm/h v..-Sirm/hI ----
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1it J )is Nr. 2 r,hn'
VJ',,n
ifl VrttusaItLt tinI in Jtückwiirtsfahrt zu dein in Bild 27
(IergL'teIlton 1)iagraium. Da die erreichten Querkräfte in dein vorliegenden Fall auf den Schub des Düsenpropellers
allein bezogen wurden und nicht auf den Gesamtschub Düse plus Propeller, liegen die Güteziffern um den Ein-fluß der Sogziffer zu hoch.
Bei zunehmender Fahrtgeschwindigkeit machte sich der Einfluß der in der Fahrströmung zur Wirkung
ge-langenden Ruderteile (Flossen und Düsenmantel)
be-merkbar.
Die eingangs erwähnten Manövrierversuche mit diesem Modell wurden derart durchgeführt, daß das am
Schlepp-wagen befestigte Modell bei der für 5 km/h
Rückwärts-geschwindigkeit entsprechenden Schleppwagengeschwin-digkeit mit laufenden Schrauben und gelegten Ruderdüsen plötzlich vom Schleppwagen gelöst wurde und seineFahrt unter der Wirkung seiner eigenen Antriebs- und Steuer-organe allein fortsetzte (Anschwenkversuch siehe Bild 28).
Nach einer gewissen Zeit wurden dann die Ruderdüsen
in die entgegengesetzte Ruderlage gebracht, so daß das
Modell aus der anfangs aufgenommenen Kursabweichung in die entgegengesetzte Kursrichtung abdrehte. Der hier-bei vom Modell durchfahrene Weg wurde aus den
Reihen-bildern der Dachbinder, die durch eine im Modell ein-gebaute Filmkamera aufgenommen wurden, rekonstru-iert. Diese bei den kleinen Krängungen des Modells mit
ausreichender Genauigkeit für die Bahnbestimmung er-haltenen Reihenbilder lieferten außerdem den Verlauf
der Deviationswinkel des Modells. Da die Änderung
des Deviationswinkels bei Beginn des Anschwenkver-suches ursächlich durch die Querkraft der Ruderdüsen erzeugt wird, muß sich die Wirkung der Querkräfte in den
Deviationswinkeländerungen der ersten Manöverphase widerspiegeln. Der Vergleich der Darstellung der
De-viationswinkel 6 in Abhängigkeit von der Zeit t in Bild 29
mit dem Ergebnis der Querkraftmessung bestätigt diese
Schlußfolgerung recht gut.
Die gelungene Durchführung eines Rückwärts-
Schlän-gelversuches mit dem 6,7 m langen Modell in der 9 in
breiten Schiepprinne stellte letzten Endes das
über-zeugendste Kriterium dar, das die Modellversuche zur Beurteilung der Güte der Ruderanlage liefern konnten.
Während dieser Versuch mit 5 km/h Rückwärtsgeschwin-digkeit mit der Düse Nr. i in ihrer ersten Ausführung un-durchführbar war, gelang er mit der Düse Nr. 2 ohne be-sondere Schwierigkeit.
Alle weiteren Angaben über die Propulsion und
Stopp-fähigkeit werden in dem nach Abschluß der
Großver-suche zusammenzustellenden Forschungsberichtenthalten sein.
Es ist mir eine angenehme Pflicht, allen Mitarbeitern der Sehiffbau.Versuchsanstalt, die - an den Modellver-suchen beteiligt waren, insbesondere aber Herrn
Dipl.-Ing. Suhrbier, für die Durchführung und Auswertung der zahlreichen Messungen zu danken.
Literatur
[11 J)enker n. a.: Der Neubau von 90.m.Flußfahrgastschiftefl für die Sowjet-union. Schlffbautecbnlk 4 (1954) H. 0. Seite 171.
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¡7 (1058) Nr. 4 s. 20. SbA 2925
jiiskuritrag vwi J)ir. Jastrarzi, flarflh1ur4
Das J3ugstrahlruder, das Hr-r I)r. (hh uns ir.seinem
Vortrag so vorzüglich demonstrierte, stellt m E eine
gute praktische Lösung des Problems der Vorsehiffs-steuerung dar. Dieses urn so mehr, weil durch die Arbeiten
in der Versuchsanstalt die Konstruktion Dr.
Gugscliewissenschaftlich unterbaut wurde.
Ich kann feststellen, daß die in der Versuchsanstalt
Berlin-Potsdam erarbeiteten Werte sich mit den Werten,
die wir in der Hamburger Versuchsanstalt
erarbeitet haben, vorzüglich decken.Wir, die Hamburger Motorenfabrik Carl .Jastram, sind seit vier Jahren an der Arbeit, das Bugstrahlruder (Bild 1) zu entwickeln, und wir haben in dieser Zeit etwa fünfzehn
Schiffe mit Bugstrahlruder ausgerüstet. Die Antriebs-leistungen gingen von anfangs 15 PS bis heute 250 PS.
Darüber hinaus haben wir gegenwärtig das erste
Bug-strahiruder mit der beträchtlichen Leistung von 1000 PS in Auftrag und in Arbeit. Wir sind heute über die Kinder.
krankheiten hinaus; ohne sie - das sei zugegeben - ist
es nicht gegangen. Erfreulich ist die Tatsache, daß sowohl
in der Deutschen Demokratischen Republik als auch in
Westdeutschland auf dem Gebiet des Bugstrahlruders intensiv gearbeitet wird, so daß das Echo im Ausland nicht ausbleiben wird und die Erfolge sich demnächst im Export zeigen werden. Hoffentlich. Hoffentlich
des-halb, weil die Geschichte der Technik lehrt, daß nicht immer derjenige erntet, der gesät hat, d. h. es wird im
Ausland schon kräftig nachgebaut und Patente
um-gangen.
Ich darf zu einigen Punkten Stellung nehmen, die mir
aus dem Vortrag von Herrn Dr. G-utsche haften geblieben
sind und die zur Erwiderung anregen.
-Besonders bemerkenswert und aufschlußreich sind die
Versuche über die Gestaltung der Ein- und Austritts-öffnungen. Dieser Punkt in der Entwicklung ist
außer-ordentlich wichtig, weil die Gegner des Bugstrahlruders mit visionärem Nachdruck gern auf dem Nachteil reiten,
Bild i Schematische Anordnung des rastram-Bugstrahlrudeis
6/a/frs Schiff Schiff mit K/i7senòffnwig -Schiff m/tØa-ko#hger Öffnung
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Jth/ffn,it.sthar/-kant,g& ¿'fJ57uny und .4bströn7muIds s.L)Bild 2 Wlderstandevergleich verschiedener Öffnungen hders*ndszalì 180.20000kg 1Ç145-L'ilOOkg ISbA 107?-20350kg Sehlffbauteciinik 9 5/1959 239