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Chemisches Zentralblatt : vollständiges Repertorium für alle Zweige der reinen und angewandten Chemie, Jg. 83, Bd. 1, Nr. 8

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Academic year: 2022

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Chemisches Z entralblatt

1912 Band I. Nr. 8. 21. Februar.

Apparate.

H . K u n z - K r a u s e , Über Sammlungsschachteln mit durchsichtigem Deckel. D er Deckel ist aus farblosem , wie Glas durchsichtigem Celluloid hergestellt. Bezugs­

quelle: Fr a n z Hu g e r s h o f f, Leipzig. (Pharm. Zentralhalle 52. 1343—44. 14/12.

1911; Chem.-Ztg. 36. 44. 11/1. 1912. Dresden. Dem ehem. Inst, der tierärztlichen

Hochschule angegliederte GEHE-Sammlung.) Gr i m m e.

M ax H e in e m a n n , Verbesserte Trockenbretter. D a die an den gebräuchlichen A btropfbrettern befindlichen Holzstäbe leicht den Boden der G läser durchstoßen, werden sie an ihrem Ende m it einer ca. 1 cm starken Scheibe aus möglichst weichem Gummi versehen. Die Befestigung erfolgt durch einen tie f versteckten Nagel.

(Chem.-Ztg. 35. 1429. 26/12. 1911. Berlin. Lab. der Eisenbahn-Versuchsanstalt.) Hö h n. C a rl W o y ta ö e k , Barometerprobe fü r den Laboratoriumsgebrauch. Das neue Vakuummeter (Fig. 19) verm eidet vor allem das E indringen von W . in die Queck­

silberröhre und läß t sich, wenn W . in den Mantel gelangt ist, leicht reinigen, Soll der App. u nter der Vakuumglocke verw endet werden, so wird der Mantel ab­

genommen. Zu beziehen von E.

Di t t m a r & Vi e r t h, H am burg 15.

(Chem.-Ztg. 35. 1429. 26/12. 1911.) Hö h n.

v o n H e y g e n d o rff, Genaue A b­

lesevorrichtung an Mohr - Westphal- schen Wagen. Zwei seitlich ab­

geschliffene O bjektträger a (vergl.

Fig. 20), die in der M itte und Querrichtung einen feinen einge­

ritzten Strich haben, werden oben und unten m it einem doppelt ge­

legten Gummiring c verbunden über den Bügel der W age ge­

schoben. Die beiden Ritze b wer­

den dann m it dem feststehenden Nadelpunkte in eine Ebene ge­

bracht und die W age a u f 0 gestellt. Man kann so das spezifische G ewicht bis zur vierten Dezimale genau erm itteln. (Chem.-Ztg. 36. 5—6. 2/1.) Ju n g.

M. J. v a n B a lk o m , Cälorimetrischer Bechenschieber. Es w ird die H andhabung eines Rechenschiebers beschrieben, der für jeden bei der Berechnung des H eiz­

wertes in B etracht kommenden Zahlen w ert eine Teilung besitzt: Erw ärm tes W . in ccm, Gasverbrauch in L itern , Erw ärm ung des W . in Graden Celsius, Barom eter-

XVI. 1. 36

Fig. 19.

(2)

sta n d , Temp. des G ases, oberer H eizw ert, K ondensw asser in ccm. Gasverbrauch in L ite rn , Calorienabzug, un terer Heizwert. (Journ. f. G asbeleuchtung 54. 1273

bis 1274. 30/12. 1911. Im Haag.) Le i m b a c h.

W a lte r J . D illin g ', Einfacher und praldischer A pparat zur Mikrophotographie.

An der H and von 3 Figuren beschreibt Vf. einen m it wenig Kosten leicht herstell­

baren App. zur M ontierung der Camera au f dem Mikroskope zwecks H e rs t von Mikrophotogrammen. (Pharm aceutical Journ. [4] 33. 876—77. 30/12. 1911. Aberdeen.

Pharmakolog. Inst, der Univ.) Gr i m m e.

W . W . C oblentz, E in e W ismut-Silber- Thermosäule. Dies neue Thermoelement, dessen D arst. eingehend beschrieben w ird und im Original nachgelesen werden m uß, besitzt eine therm oelektrische K ra ft von 89 Mikrovolt pro G rad, während ein dam it verglichenes Eisen-K onstantanelem ent 51—53 Mikrovolt aufwies. Die Strahlungsem pfindlichkeit ist dreimal größer als die der Eisen-Konstantansäule.

F ü r schnelles A rbeiten ist dies Elem ent weniger geeignet als für stetige und genaue Messungen. Es wird noch eine geeignete A nordnung einer größeren Anzahl von Lötstellen beschrieben. (Journ. F ranklin Inst. 172. 559—67. Dezember 1911.

B ureau of Standards.) Me y e r.

Allgemeine und physikalische Chemie.

F . W. C la rk e , W . O stw ald , T. E. T h o rp e und G. U rb a in , Jahresbericht des internationalen Komitees der Atomgewichte fü r 1912. (Ber. D tsch. Chem. Ges. 45.

1—5. 25/1.; Ztschr. f. physik. Ch. 78. 500—3. 3/1. 1912; Journ. f. prakt. Ch. [2]

85. 92 — 96. 30/12. 1911; Ztschr. f. Elektrochem. 18. 64 — 65. 15/1. 1912; Österr.

Chem.-Ztg. [2] 15. 6; The A nalyst 37. 1; Ztschr. f. landw. Vers.-W esen Österr. 14.

1322. — C. 1912. I. 65.) Bl o c h.

E. K in d se b e r, Atomgewichtsforschung. B ericht über die Veröffentlichungen vom 1 0 . November 1 9 1 0 bis 10. November 1 9 1 1 . (Fortschr. der Chemie, Physik

u. physik. Chemie 5 . 18 . 1 /1 .) Bl o c h.

B . D. K le e m a n , E ie Verbrennungswärme eines Moleküls u n d seine chemische Attraktionskonstante. (Vgl. Philos. Magazine [6] 22. 566; C. 1911. II. 18 4 7 .) Der Vf. fand, daß die Verbrennungswärmen der Kohlenwasserstoffe annähernd der Summe der Q uadratwurzeln der Atomgewichte der Atome des Moleküls, d. h. seiner A t t r a k t i o n s k o n s t a n t e proportional sind. D as V erhältnis der Verbrennungs­

w ärm en, U c, zu der Summe der A ttraktionskonstanten der Atom e, J S ]/?»HC, ist annähernd konstant gleich 29,5. Eine größere Abweichung von dieser Kegel im Falle des Acetylens fü h rt der Vf. au f teilweise Polym erisation der Moleküle zurück.

H c + n 50,7 _ onK V l / — - F ü r Verbb. mit C-, H- und O-Atomen ist -—‘ — 29,5, worin

- y > « hc

wie vorher die Summe der Q uadratw urzeln der At.-Geww. der H- und C-Atome im Molekül bedeutet, und n die Zahl der im Molekül enthaltenen O-Atome ist.

Diese Beziehung gilt für A lk o h o l e , K o h l e n h y d r a t e , P h e n o l e , A ld e h y d e und S ä u r e n . F ür Moleküle, die außerdem noch N-Atome enthalten (A m in o ­ s ä u r e n , S ä u r e n i t r i l e , H a r n s ä u r e g r u p p e ) nimmt die obige Beziehung die F orm : — —tH n an worin m die Zahl der N-Atome im Molekül ist.

^ y - H c

(3)

N i t r o v e r b i n d u n g e n gehorchen den angeführten Regeln n ic h t, sondern für sie gilt die Beziehung: — 29,5 (r Zahl der Nitrogruppen im Molekül),

V " l HC

, H ' 4 - n 50,7 — m 80,3 on . . . , B r — m 7,3 _ _ oder: — k_J---L. ... ! _ = 29,5. F ü r A m in e i s t : . = 29,o,

^ V » H C — K'nHC

für C y a n id e : - - - — — ^ 1?- — 29,5. Die C h l o r i d e unterliegen zum Teil der

2 Vm

HC

Regel: ■ ° = 29,5, zum Teil gilt für sie die Beziehung:

— V m n c

H , + c 6,5 = 29 5 i S ]/n■HC

(c = die Zahl der CI-Atome). F erner ist: — 29,5 fü r die B r o m id e u.

- 2 V«‘hc JfJ - - ^ Q

— ---- ---’— = 29,5 für die J o d i d e , worin u un d w die Anzahl der Br-, bezw.

- 2 ^ H C

J-Atome bedeuten. Die W rk g g ., welche die Atome CI, Br und J auf die Ver­

brennungswärme von Verhb. desselben Typus a u sü b e n , verhalten sich wie

—13,6 : —5,8 : 9,4, nehm en also algebraisch mit steigendem At.-Gew. zu. F ü r T l . . . . H ' — s 136 on H c — s 78,7

T h i o a l k o h o l e ist: = 29,5. bezw.: — --- - . --- — = 29,5 (s = die

y - H C V™rc

Zahl der S-Atome im Molekül), für K o h l e n s ä u r e d e r i v a t e (COCl2, COS, CS2):

S C = 29,5. Bei einigen komplizierteren Verbindungen ist es S y m HC

schwieriger, eine allgemeinere Beziehung abzuleiten. — Mit Hilfe obenstehender Gleichungen ist es möglich,- zu Formeln für die B i l d u n g s w ä r m e n von Verbb.

zu gelangen. (Proe. Cambridge Philos. Soc. 16. 299—312. 1/12. [11/7.] 1911.) Bu g g e.

G. T a m m a n n , Z u r Thermodynamik der Gleichgewichte in Einstoffsystemen. I.

(Ann. der Physik [4] 36. 1027—54. — C. 1911. I I. 1091.) G ro sch ü F F . J . J. v a n L a a r , Über die Veränderlichkeit der Größe b in der Zustandsgleichung von van der Waals, sowie ihre Beziehung zu den kritischen Größen. Anschließend an seine E rörterungen über den festen Zustand (Koninkl. Akad. van W etensch.

Amsterdam, W isk. en N atk. Afd. 19. 8/6. 1911; Archives neerland. sc. exact. et nat. [3 A] 1. 51; C. 1911. II. 1190) und die Theorie der Assoziation von V A N D E R

W a a l s (Koninkl. Akad. van W etensch. Amsterdam, W isk. en N atk. Afd. 19. 78;

C. 1911. I. 110) diskutiert Vf. ausführlich mathem atisch die V eränderlichkeit von b und ihre Beziehung zu den kritischen Größen. (Koninkl. A kad. van W etensch.

Amsterdam, W isk. en N atk. Afd. 20. 367—87. 13/10. [22/8 ] 445—59. 9/11. [24/10.]

608—24.8/12. [13/11.] 1911. 777—89.16/1.1912. [12/12.1911.] Clärens.) G r o s c h ü f f . A rth u r A. N oyes und W illia m C. B r a y , D ie W irkung von Salzen a u f die Löslichkeit anderer Salze. I. Als Einleitung zu einer ganzen A rtikelreihe über den Gegenstand wird der heutige Stand der Frage nach der W rkg. von Salzen au f die Löslichkeit ein-zw eiw ertiger Salze kurz entwickelt und das H auptergebnis der folgenden Unterss. vorweg genommen. In allen bisher untersuchten F ällen mäßig löslicher ein-zw eiw ertiger Salze {B^A oder A 2B) ist gefunden worden, daß ob-

36*

(4)

gleich bei Zusatz eines Salzes auf gemeinsamem einwertigen Ion (B + oder A ~ ) die Löslichkeit wenigstens in roher Ü bereinstim m ung mit den Anforderungen des Löslichkeitsproduktenprinzips (G2ß+ C ä~ = konst. oder Ob+ + C2a ~ = konst.) zurückgedrängt w ird, dies keineswegs der F all ist, w enn ein Salz zugefügt wird, das das zweiwertige Ion A ~ oder B + + gemeinsam hat. Im letzteren Falle beträgt die Abnahm e der Löslichkeit bei Zusatz einer äquivalenten Menge des zweiten Salzes m it einem gemeinsamen bivalenten Ion höchstens ein p aa r P rozent, selbst wenn die Löslichkeit nu r 0,4 molar ist; der Zusatz größerer Mengen des zweiten Salzes verursacht aber sogar ein A nw achsen der Löslichkeit des ursprünglichen Salzes. H andelt es sich um die Lsg. leichter löslicher Salze, so verursacht selbst eine kleine Menge des zweiten Salzes ein A nsteigen der Löslichkeit. (Journ.

Americ. Chem. Soc. 33. 1643—49. 22/9. [Novbr.] 1911. Research Lab. of Physie.

Chem. of the M assachusetts Inst, of Technology.) Le i m b a c h.

von der

A. A. N oyes, C. R . B o g g s, F . S. F a r r e l l und M. A. S te w a r t, Die Wirkung Salzen a u f die Löslichkeit anderer Salze. I I . (S. vorsteh. Ref.) Gegenstand U nters, w ar die Löslichkeit von Kaliumpcrchlorat in Ggw. von Kaliumchlorid

und K alium sulfat, die Löslichkeit von Thallo- chlorat in Gegenwart von Thallosulfat u n d umge­

kehrt, die Löslichkeit von Thallosulfat in Ggw. von T hallonitrat, Natrium ­ sulfat und Schioefelsäure, Die Ergebnisse sind in nebenstehender Kurven- tafel (Fig. 21) eingetragen, wobei die Ordinate der Löslichkeit des ersten Salzes ausgedrückt in Formelgewichten pro 1, die Abszisse die Menge zu- gefügten Salzes in Äqui­

valenten pro L iter dar­

stellt. (Journ. Americ.

Chem. Soc. 33. 1650-63.

22/9. [Nov.]1911. Research Lab. of Physical Chem. of th e M assachusetts Inst, of Technology.) Le i m b a c h. Fig. 21.

W illia m C. B ray und W . J. W inninghoff, Die W irkung von Salzen a u f die Löslichkeit anderer Salze. I I I . Löslichkeit von Thallochloridin Lösungen

<.«. » <x=, ■>■*, <■'-« »>» von Kaliumnitrat, Kaliutn-

Fig. 22. sulfat u. Thallo-sulfat hei

2 5 °. (Vgl. die voransteh.

Reff.) Das Ergebnis der vorliegenden U nters, über die Lösliohkeit von TlCla in

(5)

Ggw. KNOs, KaS 0 4 u . T12S 0 4 ist zusammen m it den Ergebnissen früherer U nterss.

über den Einfluß der Ggw. von H C l, K C l, BaCl2 und T1N03 in nebenstehender K urventafel (Fig. 22) dargestellt. A uch hier bedeutet die O rdinate die Löslichkeit von T1C12 in Form elgewiehten pro L iter, die Abszisse die Menge des ursprünglich vorhandenen Salzes in Ä quivalenten pro L iter. D ie K urven für HCl und T1N03 sind nicht aufgezeichnet, weil sie m it den K urven von K C l, bezw. BaCl2 ganz nahe zusammenfallen. Die relative Löslichkeit eines Salzes bei einer gegebenen Konzentration des anderen Salzes steht in Übereinstim m ung m it dem Prinzip der Konstanz des Ionenlöslichkeitsproduktes. (Joum . Americ. Chem. Soc. 33. 1663—73.

22/9. [Nov.] 1911. Research Lab. of physical. Chem. of th e M assachusetts Inst, of

Technology.) Le i m b a c h.

W i llia m C. B ra y , D ie W irkung von Salzen a u f die Löslichkeit anderer Salze.

I V . Quantitative Besprechung der Löslichkeit ein - einwertiger Salze in Gegen­

wart anderer Salze. Die Löslichkeit von Thallochlorid in Ggw. von K Cl, K N 0 3, T1N03, T12S 0 4, BaCl2 und T12S 0 4, ferner die Löslichkeit von Kaliumperchlorat in Ggw. von K C l und K 2S 0 4 und die Löslichkeit von Thalliumchlorat in Ggw. von Thalliumsulfat und um gekehrt w erden quantitativ untersucht. Man berechnet mittels der aus den Leitfähigkeiten entwickelten Ionisationsw erten die Konzen­

tration des einionisierten Teiles und das Prod. der K onzentrationen der Ionen des Salzes m it dem die Lsg. gesättigt ist für den Fall, wo es allein gelöst ist, und für die Fälle, wo es m it einem anderen Salz zugleich in Lsg. ist. Nach dem Massen­

wirkungsgesetz soll diese K onzentration des einionisierten Teiles und das Löslich- keitsprod. in einer gesättigten Lsg. konstant sein. In der T a t nimm t aber die Konzentration des einionisierten Teiles QBA) deutlich ab u. das Löslichkeitsprod.

(•B+)(A ~) schwach zu, w ährend die Gesam tkonzentrationen der Salze und Ionen in der gesättigten Lsg. zunehmen. Es zeigt sich, daß diese Schwankungen an­

genähert als eine F unktion der G esam tionenkonzentration { 2 i ) in der Lsg. durch die Exponentialgleichungen:

(B A ) = ku(JSi)mu und: (B +)(A ~ ) = ki (2£i)™t

ausgedrückt w erden können, in denen k k f , mu und mt K onstante sind, welche für jede Substanz in Ggw. jedes zugesetzten Salzes getrennt bestim m t werden müssen. Die Tatsache, daß die W erte von im bei kleinen K onzentrationen klein smd und m it höheren K onzentrationen wachsen, scheint den Schluß zu bestätigen, daß das Löslichkeitsprod. im Falle wenig löslicher Salze in Ggw. kleiner Mengen anderer Salze praktisch konstant ist. Die T atsache, daß im bei kleinen Konzen­

trationen viel kleiner als m n ist, zeigt, daß die Abw eichung vom theoretischen Verdünnungsgesetz ( 5 + ) ( i . " ) / ( 5 4 ) = konst. hauptsächlich dem abnormen Ver­

halten der einionisierten Substanz und erst in zw eiter L inie dem abnormen V er­

halten der Ionen zuzuschreiben ist. (Joum . Americ. Chem. Soc. 33. 1673—86. 22/9.

[Nov.] 1911. Research Lab. of physical. Chem. of the M assachusetts Inst, of Teck-

nology.) Le i m b a c h.

J. L iv in g a to n R . M o rg a n und F . T. O w en, D as Gewicht eines fallenden Tropfens und die Tateschen Gesetze. X . D ie Tropfengewichte einiger weiterer asso­

rtierter und nichtassoziierter Flüssigkeiten und die aus ihnen berechneten Oberflächen­

spannungen un d Capillaritätskonstanten. (IX. vgl. Journ. Americ. Chem. Soc. 33.

1309; C. 1911. II. 1404.) A usgehend von der neuen Definition des normalen Mol.- Gew. in fl. Zustand, bei der es darauf ankommt, in der Gleichung:

w (M /d )'l• = k B {tc — t„ — 6)

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k B mittels derselben Gleichung für Bzl. unter Benutzung des kritischen Punktes 288,5° als tc erm ittelt wird, ist gezeigt worden, daß Methylhexylketon, Benzylcyanid, Benzaldehyd, Piperidin, Diisoamyl, Isoamylacetat u. Nitrobenzol vollständig normal, d. h. nichtassoziiert ist, indem das berechnete tc innerhalb der Fehlergrenzen kon­

sta n t bleibt. M ethyläthylketon, Diäthylketon, Propylalkohol, Propionitril u. Aceton andererseits sind abnorm al, d. h. assoziiert; denn die für sie berechneten W erte von tc wachsen mit w achsender Beobachtungstemp.

Die W erte der Oberflächenspannung in Dynen, y, u. die C apillaritätskonstante a 2, aus dem Tropfengew icht, bezw. dem Tropfenvolumen berechnet, zeigten gute Ü bereinstim m ung m it den aus der capillaren Steighöhe berechneten W erten und liegen in den meisten F ällen, wo hier mehrere Beobachtungen verzeichnet sind, zwischen diesen. Von den G leichungen, welche die Ä nderungen der Oberflächen­

spannung und der C apillaritätskonstante w iedergeben, ist die für y besonders w ichtig, weil sie von je d er K enntnis der D. der Fl. unabhängig ist. Es gilt für M ethylhexylketon: y , = 27,675 — 0,09164 t, n,2 = 6,757 — 0,016 t\ Benzylcyanid:

yi — 42,676 — 0,1109 t, a f = 8,435 — 0,01614 i; Benzaldehyd: y , = 40,716 — 0,109 t, a,2 = 7,844 — 0,0153 i; P iperidin: y, — 31,559 — 0,1199 t, a,2 = 7,311 — 0,02024 t; Diisoamyl: y, = 23,072 — 0,08131 t, a,2 = 6,354 — 0,01575 t; Iso­

am ylacetat: y , = 25,706 — 0,09293 t, a.2 = 5,869 — 0,01551 t; Nitrobenzol:

y, = 44,498 — 0,1107 t, a,2 = 7,471 — 0,01376 t; M ethyliithylketon; y , = 25,964 — 0,1171 t + 0,0001822 t2, a,2 = 6,391 — 0,021371 1 + 0,00003194 t 2; D iäthylketon:

= 25,970 — 0,1001 t, a,2 = 6,363 — 0,01919 t + 0,00003225 f2; Propylalkohol:

y, = 24,577 — 0,07825 t, a,2 = 6,124 — 0,01368 t — 0,00000906 t2; Propionitril:

y, = 2S,221 — 0,103 t, a,2 = 7,186 — 0,01635 t — 0,00003689 f2; A ceton: y, = 25,330 — 0,1226 t, at- = 6,354 — 0,02422 t. (Journ. Americ. Chem. Soc. 33. 1713 bis 1727. Nov. [19/9.] 1911. H a v e m e y e r Lab. of Columbia Univ. L ab. of Pbysical

Chem.) L e i j i b a c h .

H a n s F r e im a n n , Über Kolloide u n d deren Bedeutung. Zusammenfassender V ortrag. (Ztschr. f. angew. Ch. 24. 2420—26. 22/12. [27/4.*] 1911. Düsseldorf.)

Hö h n. E m il B a n r, Über kolloide un d molekulardisperse Lösungen. Vf. gibt eine zu­

sammenfassende D arst. der neueren A nschauungen über die kolloiden und die w ahren Lsgg. als disperse und molekulardisperse Lsgg., wobei die Moleküle als Erscheinung der Oberflächenspannung aufgefaßt w erden. (Naturw. Kundsch. 27.

35 . 4 /1 . 1 7 — 1 8 . 1 1 /1 . Zürich.) Gr o s c h u f f.

H . Z a n g g e r, E in e neue einfache Methode zur Bestimmung der Avogadroschcn Zahl N. (Vgl. V ierteljahrsschrift d. N aturf.-G es. Zürich 5 6 ; ferner B ö h i, Diss.

Zürich 1911.) Vf. beobachtete die BROWNsche Bewegung, sowie die Fallgeschwin­

digkeit eines Q uecksilbertröpfchens einer durch starkes Schütteln hergestellten Emulsion von H g in W ., die sich in einer THOMA-ZEiSSschen Kammer befand, durch ein mäßig vergrößerndes, m it Okularmikrometer versehenes Mikroskop unter gleichzeitiger B enutzung eines Sphygmographen oder einer Stoppuhr. Mittels der ElNSTEINsehen und STOKESschen Formel läßt sich dann N (Zahl der Moleküle in g-Mol.) berechnen. Vf. erhielt auf diese W eise für N/1023 in 3 verschiedenen V e r­

suchsreihen im Mittel 6,24, 6,19, 6,32 (die Einzelw erte variierten nu r zwischen 5,2 und 8 ,7). (Ztschr. f. Chem. u. In d u str. der Kolloide 9 . 216—1 8 . Nov. [17/10.] 1911.

Zürich. Gerichtl.-med. Inst, der Univ.) Gr o s c h u f f. E . G rosclm ff, Über die Beständigkeit von Wasseremulsionen in Kohlenwasser­

stoffölen. (Vgl. Ztschr. f. Elektrochem. 17. 348; C. 1911. I. 1742.) Vf. teilt Beob­

(7)

achtungen über die S tabilität von Wasseremulsionen in Benzol, Petroleum, Paraffinöl, Transformatorenöl ausführlicher m it und zeigt, daß w eder die Dichte (vgl. Ha t- SCHEK, Ztschr. f. Chem. u. Industr. der Kolloide 9 . 159; C. 1 9 1 1 . II. 1763), noch die Löslichkeit des W . in dem Öl für die Beurteilung der S tabilität dieser Em ul­

sionen ausschlaggebend ist.

A n h a n g : Vf. schlägt vor, bei der Benennung der Emulsionen die verschiedenen Phasen nach ihrem D ispersitätsgrade aufzuführen und zwar derart, daß das Dis­

persionsmittel voran steht (Ölemulsionen in W . sind also Wasser-Ölemulsionen).

Ist eine m it den dispersen Phasen einzeln völlig mischbare Fl. zugegegen, so be­

zeichnet man diese durch ein A djektiv (die Emulsionen von Ha t s c h e k z. B. sind alkohoi-, bezw. acetonhaltige Wasser-Ölemulsionen). (Ztschr. f. Chem. u. Industr.

der Kolloide 9. 257—59. Dez. ["29/11.] 1911. Charlottenburg.) Gk o s c h u f f. K. A rn d t, Anorganische Elektrochemie. Berieht über die F ortschritte vom 1. F ebruar bis 30. September 1911 (Leitfähigkeit wss. und nichtwss. Lsgg., in Schmelzen, fester K örper, Überführungsm essungen, Elektrodenpotentiale, Elemente, Normalelemente, Akkumulatoren, Polarisation, oscillographische U nterss., Elektro­

lyse in wss. Lsg., in Schmelzen und E ntladungen in Gasen). (Fortschr. der Chemie, Physik u. physik. Chemie 5 . 15—30. 1/1.) Bl o c h.

F r i e d r i c h A u e r b a c h , Die Potentiale der wichtigsten Bezugselektroden. Vf.

diskutiert im Anschluß an die von der Bunsengesellschaft herausgegebene P otential­

sammlung die Bedingungen, denen eine als Bezugselektrode geeignete Elektrode genügen muß, und kommt zu dem Resultat, daß nach den in der L ite ra tu r vor­

liegenden Angaben die folgenden Elektroden als Bezugselektroden verw endet werden können (gegen H 2 von gleicher Temp.):

Elektrode

£,, in Volt

0» 18° 25°

H g /H g 2Cl2-KCl 0,1 . . . . + 0,337 0,337 0,337

H g/H gsCl5-KCl 1,0 . . . . + 0,289 0,286 0,285

H g /H g 2S 0 4.H 2S 0 4 0,1 \ + 0 ,6 8

H g /H g sS 0 4.H ,S 0 4 0,5J • ■ ‘

H g/H gO -K O H 1 .0 ... + 0,130 0,107

H g/H gO -N aO H 1,0 . . . . + 0,133 — 0,111

H g/H gO -N aO H 0,1 . . . . + 0 ,1 8 4 --- 0,186

(Ztschr. f. Elektrochem. 1 8 . 13—18. 1/1. 1912. [9/11. 1911.] Berlin-Halensee.) Sa c kaß . A. G ra in b a c h , Beitrag zum Studium der Kontaktelektrizität. In der umfang­

reichen, in den Einzelheiten auszugsweise nicht wiederzugebenden theoretischen und experimentellen U nters, w ird gezeigt, daß ein löslicher, nichtleitender K örper an der Oberfläche eines elektrolytischen Dielektricums den W e rt seiner K ontakt­

elektrizität ändern kann. Mittels der Best. der EMK. der F iltration w urde fest- gestellt, daß gegenüber einer Salzlsg. die gleiche Lsg., in der ein Gewichtsteil W . durch einen gleichen G ewichtsteil eines 1., nichtleitenden K örpers ersetzt ist, eine Abnahme der K ontaktelektrizität eintritt. Die an verschieden kohz. Lsgg. von Methyl-, Äthyl-, Isobutylalkohol und Phenol gefundenen W erte ließen sich durch eine Gleichung darstellen, deren In h alt mittels einer therm odynam ischen A dsorp­

tionstheorie abgeleitet w erden konnte. (Ann. Chim. e t Phys. [8] 24. 433—501.

Dezember 1911.) Löb.

(8)

M. B e d e a u , Untersuchung über die Änderung der elektromotorischen K raft galvanischer Ketten m it der Temperatur. Vf. b estätigt für eine Reihe von K etten mittels der thermochemischen W erte von Be r t h e l o t die Formel von He l h h o l t z. D er Sitz der Ä nderung der EMK. m it der Temp. ist an den B erührungsstellen der E lektroden m it den E lektrolyten; der K ontakt Elektrolyt-Elektrolyt spielt keine Rolle. (Ann. Chim. et Phys. [8] 24. 553—G3. Dezember 1911.) Löb.

J. D e lv a le z , Über die Abbildung der Äquipotentiallinien in einem Elektrolyseur.

Prioritätsreklamation. Vf. h at schon früher (C. r. d. l'A cad. des Sciences 121. 492) dieselbe A nordnung wie Br o c h e t (S. 314) zur Auffindung von L inien gleichen Potentials angegeben. (C. r. d. l’Acad. des Sciences 153. 14V4—75. [26/12. 1911*].)

Me y e r.

ST. E. L o o m is und S. E. A c re e , E in e Untersuchung der Wasserstoffelektrode, der Kalomelelektrode und des Kontaktpotentiales. Es werden sehr eingehende Mit­

teilungen über Herst. der Wasserstoff- u. Kalomelelektrode gemacht. D ie bei den Messungen benutzten App. werden unter Vorlage von A bbildungen genau be­

schrieben. Als R esultat der Verss. ergibt sich, daß K alom elelektroden, 0,1-n.

K Cl—H gCl—H g , hergestellt werden können, welche in den ersten 3 Wochen um nicht mehr als 0,10 Millivolt variieren. Bei längerem Stehen nim m t die Änderung langsam zu. Platinelektroden können hergestellt w erden, welche, als WasBerstoff- elektroden in 0,1-n. H N 0 3 gebraucht, eine A bw eichung vom M ittelwert um weniger als 0,10 Millivolt zeigen. Die EMK. des Systems H 2—P t—0,1-n. H Cl—0,1-n. KCl—

HgCl—H g ist 0,4266. G esättigte KCl-Lsgg. schalten das K ontaktpotential von System en, die aus K Cl und HCl bestehen, fast vollständig aus. D er W ert des Potentiales der Elektrode 0,1-n. K C l—HgCl—H g ist 0,39, wenn die Dissoziation der 0,1-n. H C l 92,2% ist, 0,337, w enn die Dissoziation 86% , und 0,3355, wenn das K ontaktpotential zu 0,0284 angenommen wird. (Amer. Chem. Journ. 46. 585—620.

Dez. [1/6.J 1911. Baltimore. Jo h n s Ho p k i n s Univ.) Le i m b a c h. N. E. L o o m is und S. E. A c re e , E ie Anwendung der Wasserstoffelektrode auf die Messung der Hydrolyse von salzsaurem A n ilin u n d der Ionisation von Essigsäure in Gegenwart von neutralen Salzen. (Vgl. voransteh. Ref.) U nter Benutzung des W ertes 0,339 für die Elektrode 0,1-n. K Cl—H gC l—H g berechnet sich die Hydro­

lyse einer Vio‘n - Lsg. von salzsaurem A n ilin zu 2,19% , w ährend die einer %4-n.

Lsg. 3,05% beträgt. Mit dem W e rt 0,3355 als EMK. der Elektrode berechnet sich die H ydrolyse in ausgezeichneter Ü bereinstim m ung m it den Berechnungen von Br e d i g (Ztschr. f. physik. Ch. 13. 191; C. 94. I. 754) und Ti z a r d (Journ. Chem.

Soc. London 98. 2492; C. 1910. I. 684) zu 1,81% für % 0-n. und 2,56% für ‘/«r®- Lsgg. D er Zusatz von KCl zu Essigsäurelsgg. erhöht leicht die Dissoziation der Essigsäure. (Amer. Chem. Journ. 46. 621—34. Dez. [1/6.] 1911. Baltimore Md.,

Jo h n s Ho p k i n s Univ.) Le i m b a c h.

L. J . D e sh a und S. F . A cree, Über Schwierigkeiten im Gebrauch der Wasser­

stoffelektrode bei der Messung der Konzentration der Wasserstoffionen in Gegenwart von organischen Verbindungen. (Vgl. voransteh. Reff.) Bei der Zers, organischer Verbb. in Ggw. der W asserstoffelektrode, und besonders wenn auch Sauerstoff zu­

gegen ist, entspricht die beobachtete EMK. nicht in jedem Falle der Konzentration der H-Ionen. In den meisten F ällen kann die w ahre EMK. erst innerhalb 30 Min.

nach Inbetriebsetzen der H -Elektrode bestim m t werden. W e in das Pt-Schwarz aber im voraus gesättigt wird, kann die EMK. schon in 5—10 Min. auf 1 Millivolt gemessen werden. A m m onium nitrat kann das K ontaktpotential nicht ganz aus-

(9)

Ho p k i n s Univ.) Le i h b a c h. H . R . K r e id e r und H a r r y C. J o n e s , D ie Leitfähigkeit gewisser Salze in Methyl- u n d Äthylalkohol hei großen Verdünnungen. Es w urde die Leitfähigkeit von Lsgg. der Salze Natriumbromid, Lithiumbromid u. Kobaltbromid je in Methyl- und Äthylalkohol und von Kaliumsulfocyanat in Methylalkohol bei Verdünnungen zwischen 800 und 51200 und selbst 102400 bestimm t und gefunden, daß das V er­

hältnis zwischen dem W e rt von u œ für ein bestimm tes Salz in einem L ösungs­

mittel und dem W e rt von [j,œ für dasselbe Salz in einem anderen Lösungsm ittel nahezu konstant ist für Salze, welche in annähernd dem gleichen Umfange Mole­

küle des Lösungsm ittels addiert haben. In F ällen , wo ein Salz sehr viel mehr Lösungsm ittel addiert h a t als ein anderes, ist sein W e rt von im allgemeinen auch kleiner. Beim Vergleich des V erhältnisses von ¡xr£, für bestim m te Salze in zwei verschiedenen Lösungsm itteln mit dem V erhältnis der F luiditäten dieser Lösungsmittel zeigt das letztere immer eine A bw eichung, weil der W e rt von in dem Lösungsm ittel, welches die größere m olekulare M. h a t, imm er geringer ist als wir nach dem V erhältnis der F luiditäten der beiden Lösungsm ittel erw arten können. D er größte U nterschied zwischen beiden V erhältnissen zeigt sich bei den Salzen, welche die meisten Lösungsm ittelm oleküle addieren. (Amer. Chem. Journ.

4 6 . 574—85. Dez. [Juni] 1911. Jo h n s Ho p k i n s Univ.) Le i m b a c h. A. S c h a p o sc h n ik o w , D ie Elektrizitätsleitung im Quarz. F rü h er zeigte der Vf.

(Journ. Russ. Pbys.-Chem. Ges. 42. 376. Physik. Teil-, C. 1911. I. 529), daß längs der optischen Achse die E lektrizitätsleitung im krystallinischen Quarz bei großen Potentialgefällen dem OHMschen Gesetz nicht m ehr gehorcht. N unm ehr w ird ge­

zeigt, daß die Prozesse der Ionisation des Quarzes durch die ultravioletten, Röntgen- und Radium strahlen im w esentlichen nicht verschieden sind. Die G leichungen von J. J. Th o h s e n für die Ionisation der Gase w erden für Quarz nicht erfüllt. (Journ.

Russ. Pbys.-Chem. Ges. 43. Physik. Teil. 423—35. Dez. [27/5.] 1911. Petersburg.

Physik. Lab. des Polytechn. Inst.) Fi s c h e r.

J. d e K o w a ls k i und E . B a n a s in s k y , über die Zerstäubung der Metalle durch die oszillierende Entladung. D ie M etallelektroden, die zur Erzeugung der oszil­

lierenden E ntladung eines Kondensators benutzt werden, werden z e r s t ä u b t . Die Vff. untersuchten den Einfluß der elektrischen Bedingungen a u f diese Erscheinung.

Es zeigte sich, daß die Zerstäubung m it zunehm ender Entladungsstrecke w ächst u.

mit steigender K apazität des Kondensators abnimmt. (Arch. Sc. phys. et nat.

Genève [4] 32. 4 6 8 - 7 0 . 1 5 /1 2 . [Nov.] 1911. F reiburg i. d. Schweiz.) Bu g g e. P ie r r e W e is s , Über die rationalen Verhältnisse der magnetischen Momente der Moleküle u n d das Magneton. V ortrag, gehalten auf der 83. Versam mlung deutscher Naturforscher und Ä rzte in K arlsruhe. — Es wird gezeigt, wie man die absoluten W erte der m a g n e t i s c h e n M o m e n te einer großen Zahl von M o le k ü le n be­

stimmen kann, u. daß alle diese Momente ein „ Magneton“ genanntes gemeinsames Maß besitzen (vgl. Arch. Sc. phys. e t n a t Genève [4] 3 1 . 401; C. 1 9 1 1 . I. 339). — In der sich an den V ortrag anschließenden D iskussion wird von Ab r a h a m und von Ga n s angeregt, das Magneton entw eder durch D im ensionalbetrachtungen oder durch Hinzuziehung der PLANCKschen Quanten m it dem E l e k t r o n in Beziehung zu setzen. (Physikal. Ztschr. 1 2 . 935—5 2. 15/11. 1911.) Bu g g e.

H o ra c e G. B y e rs und A g n es F a y M o rg a n , Der E influß des Magnetfeldes a u f passives Nickel u n d Eisen. W ie aus Verss. m it HNOs, H._,S04, H sP 0 4, N a N 0 3

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u. K 2S 0 4 als Elektrolyten übereinstim m end hervorgeht, ist die Stromdichte, welche notw endig ist, um Nickel passiv zu m achen, größer im Magnetfeld als außerhalb desselben. Es stim m t das m it den Beobachtungen bei Eisen zusammen. Magneti­

sierter Stahl ist schwieriger passiv zu machen als unm agnetisierter, und weicher Stahl w ird stärker beeinflußt als harter Stahl. D er positive Pol der Magnete ist leichter passiv gemacht als der negative Pol. (Journ. Amerie. Chem. Soc. 33.

1757—61. Nov. [10/S.] 1911. Seattle, W ash. Univ. of W ashington.) Le i m b a c h. C. R a m s a u e r, Über die W irkung sehr kurzwelligen, ultravioletten Lichtes a u f Gase. V ortrag, gehalten au f der 83. Versam mlung deutscher N aturforscher und Ä rzte (vgl. L e Radium 8. 115; C. 1911. I. 1780). Zur richtigen D eutung aller L i c h t w i r k u n g e n auf G a s e ist es nötig, drei verschiedene W rkgg. zu unter­

scheiden: 1. rein chemische W rkg., 2. B. von Nebelkernen, 3. B. von Elektrizitäts­

trägern. Ein Beispiel der e r s t e n A r t ist die V erwandlung von 0 2 in 0 3. Diese W rkg. wird bereits durch schwach absorbiertes L icht hervorgerufen und erfolgt, ohne daß hierbei das Gas gleichzeitig dam pfkondensierende Nebelkerne zu bilden braucht. A uch tritt keine B. von E lektrizitätsträgern, d. h. ein L eitend werden des Gases auf. Die B i l d u n g v o n N e b e l k e r n e n ist dadurch charakterisiert, daß die Endprodd. feste oder fl. P artikelchen sind, welche starke D am pfkondensation her­

vorrufen können. Sie bilden sich z. B. als H 20 2-Tröpfchen aus W asserdam pf oder als feste Teilchen aus CS2; sie treten in L u ft besonders dann auf, w enn das ge­

bildete Os auf D äm pfe, z. B. N H 3, ein wirkt. Diese W rkg. ist wie die vorher­

gehende unabhängig von dem Freiw erden von Elektronen. Bei der B i l d u n g von E l e k t r i z i t ä t s t r ä g e r n tr itt ein Q uant als K athodenstrahl aus dem Gasmolekül aus; der R est bleibt als positiver T räger zurück, w ährend ein bisher neutrales Molekül durch A bsorption des fortgeschleuderten Quants zum negativen Träger wird. Diese W rkg. ist bei Gasen an selektive Absorption des L ichtes gebunden.

Sie w ird z. B. bei L u ft n u r durch das stark aksorbierbare Schum annviolett hervor­

gerufen. F ü r das V erständnis der l i c h t e l e k t r i s c h e n W i r k u n g überhaupt ist dies R esultat insofern von B edeutung, als es zu der V orstellung fü h rt, daß die Energie des ausgeschleuderten Quants nich t (wie Le n a r d ursprünglich annahm) dem Atom entstam m t, sondern dem absorbierten Lichte.

Bei der Einw. von ultraviolettem L icht au f L u ft finden alle drei oben er­

w ähnten Vorgänge statt. I n t r a q u a r z v i o l e t t (wenig absorbierbares Ultraviolett ]>180 /xu) und S e h u m a n n v i o l e t t (stark absorbierbares Violett bis 120 /;«.) unter­

scheiden sich insofern, als n u r letzteres starke T rägerbildung in den Hauptgasen hervorruft, w ährend bei ersterem die W rkg. w eit schw ächer ist und sich auf C02, NH S und sonstige N ebenbestandteile beschränkt. Bei L u ft, die durch Abdampfen aus dem fl. Zustand erhalten w ird, tritt keine N ebelkernbildung ein, einerlei ob Intraquarz- oder Schum annviolett verw andt wird. Einfache chemische W rkg. ist dagegen — als Oa-Erzeugung — in beiden F ällen vorhanden. Die B. von Elek­

trizitätsträgern beschränkt sich hier auf das Schum annviolett; sie fehlt bei dem Intraquarz violett, obgleich dieses genügende Absorption zur Oa-Bildung besitzt. — Die vorliegenden U nterss. liefern auch die G rundlage für das V erständnis der m e t e o r o l o g i s c h e n V o r g ä n g e , die durch das U ltraviolett der S o n n e in der E r d a t m o s p h ä r e hervorgerufen w erden, sowie für die U nters, der W rkg. des ultravioletten L ichtes au f b e l i e b i g e G a s e . (Physikal. Ztschr. 12. 997—98. 15/11.

1911.) Bu g g e.

R . "W hid d in g to n , Der Durchgang von Kathodenstrahlen durch Materie. (Vgl.

folg. Ref., sowie Proc. Cambridge Philos. Soc. 16. 150; C. 1911. II. 1097.) Der Vf. h at die von Wi l s o n m it /J-Strahlen angestellten Verss. (vgl. Proe. Royal Soc.

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London [Serie A.] 84. 1 4 0 ; C. 1910. II. 1 1 1 9 ) m it Kathodenstrahlen ausgeführt. E3 ergab sich, daß das für die Ge3chwindigkeitsVerminderung der ^-S trahlen beim Durchgang durch Materie gültige Gesetz auch auf K athodenstrahlen A nw endung finden kann; dieses Gesetz la u tet: vA — vx* = a x (v„ ist hierin die Geschwindig­

keit der au f eine Metallfolie von der Dicke x auffallenden S trahlen, vx die Ge­

schwindigkeit der durch die Folie hindurebgegangenen Strahlen). Die K onstante a w urde für A lum inium zu 7 ,2 3 X 1042 erm ittelt. (Proc. Cambridge Philos. Soc. 16.

3 2 1 — 2 5 . 1 /1 2 . [5 /7 .* ] 1 9 1 1 . S t . Jo h n s Coll.) B u g g e . K . W h id d in g to n , Die Geschwindigkeiten der von charakteristischen X-Strahlungen emittierten Kathodenteilchen. (Vgl. das vorst. Ref.) Beim Auftreffen von K a t h o d e n ­ s t r a h l e n auf ein M e ta l l in der X -Strahlenröhre und bei der darauffolgenden Produzierung sekundärer Kathodenstrahlen durch einen tertiären S trahler finden folgende Vorgänge sta tt: P rim äre K athodenstrahlen von einer Geschwindigkeit, die gerade größer als vp = k-w ist, erzeugen prim äre X -S trahlen, die ihrerseits Ver­

anlassung zur E ntstehung einer charakteristischen sekundären X -Strahlung geben;

die letztere erzeugt sekundäre K athodenstrahlen von der G eschw indigkeit v , — k'-to (w = At.-Gew. der Strahler), k ist bekannt; k' soll noch bestim m t werden. (Proc.

Cambridge Philos. Soc. 16. 3 2 6 - 3 0 . 1 /1 2 . [5/7.*] 1 9 1 1 . S t. Jo h n s Coll.) Bu g g e. J. A. C ro w th e r, Über die zerstreute X -Strahlung von verschiedenen Radiatoren.

(Vgl. Proc. Royal Soc. London [Serie A] 85. 2 9 ; C. 1911. I. 1 6 7 3 .) D ie U nters, der z e r s t r e u t e n X - S t r a h l u n g aus Papier, Kupfer, Nickel und Z in n ergab, daß die In ten sität dieser S trahlung für gleiche Massen verschiedener Stoffe von der N atur der Radiatoren abhängig ist. Sie nim m t m erkbar m it steigendem Atom­

gewicht des R adiators zu; beispielsweise ist die zerstreute S trahlung von Z in n mindestens vierm al so groß wie die aus F i l t r i e r p a p i e r . E in Vergleich der V er­

hältniszahlen für die Intensitäten der Sekundärstrahlen in der E infalls- und A us­

trittsrichtung (in W inkeln von 3 0 ° zum P rim ärstrahl) le h rt, daß die Dissym m etrie der V erteilung nicht fü r alle Substanzen dieselbe ist; für P apier ist sie z. B. klein, für A lu m in i u m sehr groß. A uch die Schichtdicke der verw endeten Substanz ist von Einfluß auf die Verteilungsdissym m etrie; nach Verss. des Vfs. scheint es, daß die letztere exponential m it der Dicke des R adiators abnimmt. (Proc. Cambridge Philos. Soc. 16. 3 6 5 - 6 9 . 1 /1 2 . [2 2 /5 .* ] 1 9 1 1 . S t. Jo h n s Coll.) Bu g g e.

A. LI. H u g h e s, D er photoelektrische E ffekt gewisser Verbindungen. (Vgl. Philos.

Magazine [6] 21. 393; C. 1 9 1 1 .1. 1402.) Die Dämpfe von Schwefelkohlenstoff, Z in n ­ tetrachlorid und Z inkäthyl zeigen, w enn sie dem u l t r a v i o l e t t e n L i c h t eines Quecksilberbogens ausgesetzt werden, keine Spur einer I o n i s a t i o n . Diese Dämpfe absorbieren das L ic h t, das in den konstituierenden Elem enten C, Zn und Sn photoelektrische Effekte erzeugt. F e s t e Verbb. des Zn ( Z i n k c h l o r i d und Z i n k ­ s u lf a t ) erwiesen sich als photoelektrisch. (Proc. Cambridge Philos. Soc. 16. 376

bis 382. 1/12. [18/8.] 1911.) Bu g g e.

L ü p p o -C ra m e r, Kolloidchemie un d Photographie. (Forts, von Ztschr. f. Chem.

u. Industr. der Kolloide 9. 116; C. 1911. II. 1510.) X II. Bromsilberstrulcturen bei der „Ostwald-Beifung“. Vf. gibt einige Mikrophotogramme w ieder, welche den Vorgang der Kornvergrößerung des Bromsilbers u n te r dem Einfluß von Ammoniak darstellen. (Ztschr. f. Chem. u. Industr. der Kolloide 9. 240—41. Nov. [19/10.]

1911. F rankfurt */M. W iss. Lab. der D r. C. Sc h l e u s s n e r- A .-G .) Gr o s c h u f f. A. P . H . T r i v e l l i , Gerbungserscheinungen der Gelatine durch photochemische Prozesse. (Vgl. Photogr. K orresp. 1911. 29 u. 182.) Vf. polem isiert gegen Lü p p o-

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Cr a m e r, Ztsehr. f. Chem. u. Industr. der Kolloide 9. 22; C. 1911. II. 1510.) Bei zunehmendem W assergehalt der Gelatine treten die direkt zu beobachtenden Gerbungserscheinungen bei um so geringeren Expositionen auf. Das Bromsilber­

korn w ird in eine H au t von gegerbter Gelatine eingekapselt, welche die Thiosulfat- lsg. nicht oder nu r langsam diffundieren lä ß t, so daß die stärk er belichteten Bild­

stellen langsam er fixieren. Vf. h ält seine photochemische Gerbungshypothese noch nicht für widerlegt. (Ztsehr. f. Chem. u. Industr. der Kolloide 9. 241—42. Nov.

[11/10.] 1911. Scheveningen.) Gr o s c h u f f.

E. K ir illo w , Über die anomale Dispersion in den Lippmannschen Farbenphoto­

graphien. D ie von Ka s t e r i n gegebene Theorie für die A usbreitung der W ellen in einem nicht homogenen Medium von lam ellarer S truktur führt zu dem Ergebnis, daß in den P latten der L iP P M A N K se h e n Fsfrbenphotographien die Erscheinungen der a n o m a l e n D i s p e r s i o n beobachtet w erden m üssen, und zw ar für diejenigen W ellen, welche der F arbe entsprechende Stellen der A ufnahme gehören. Die Forderungen dieser Theorie w erden an LUMlfeREschen P latten „JE"“ nach der Interferenzm ethode von L. P tJC C lA N T l (Nuovo Cimento 1901. 257) experimentell geprüft u. die anomale D ispersion für diejenigen Strahlen, welche den absorbierten am nächsten liegen, nachgewiesen. D ie mikroskopische U ntersuchung der Schnitte der P latte läßt einen Zusammenhang zwischen dem anomalen Effekt u. der inneren S tru k tu r erkennen. (Journ. Kuss. Phys.-Chem. Ges. 43. P hysik. Teil. 405—22.

Dez. [3/7.] 1911. Odessa. Univ. P hysik. Inst.) Fi s c h e r. V. F . H e ss , Über die Absorption der y-Strahlen in der Atmosphäre. (Vortrag, gehalten au f der 83. Versammlung deutscher N aturforscher und Ärzte.) Von ver­

schiedenen Forschern ist festgestellt w orden, daß die am Erdboden beobachtete d u r c h d r i n g e n d e S t r a h l u n g größtenteils von den r a d i o a k t i v e n S u b s ta n z e n im E r d b o d e n u. an der E r d o b e r f l ä c h e herrührt. Mit zunehm ender Erhebung über der Erdoberfläche sollte daher die beobachtete durchdringende Strahlung ab­

nehmen. Dies ist aber nach Verss. von Wu l f, Be r g w i t z Hnd Go c k e l nicht der Fall. Zur K lärung der F rage bestim m te der Vf. zunächst den bisher n u r durch Extrapolation erm ittelten A b s o r p t i o n s k o e f f i z i e n t e n der y-S tra h le n in L u f t au f direkte W eise. Im Mittel w urde der W e rt 0,1447 X IO- 4 gefunden, der mit dem bisher angenommenen innerhalb 2% übereinstim m t. D a u nter Zugrundelegung dieses W ertes schon in 500 m H öhe nu r m ehr einige % der S trahlung am Erdboden zu erw arten w ären, andererseits aber M essungen des Vfs. bei einer Ballonfahrt in Höhen bis ca. 1000 m . keinen w esentlichen U nterschied der S trahlung in der Höhe und am Boden ergaben, so muß man annehmen, daß außer den radioaktiven Sub­

stanzen der E rde noch andere u n b e k a n n t e I o n i s a t o r e n m it durchdringender S trahlung in der L u ft wirksam sind, u. daß deren W irksam keit m it zunehmender Höhe wächst. (Physikal. Ztsehr. 12. 998—1001. 15/11. 1911.) Bu g g e.

J o s e p h v o n K o w a ls k i, Untersuchungen über Phosphorescenz organischer Ver­

bindungen bei tiefen Temperaturen. Vortrag, geh. au f der 83. V ersammlung deutscher N aturforscher und Ärzte. D er Vf. gibt einen ausführlichen Bericht über die von ihm in den letzten Ja h re n ausgeführten A rbeiten über die Phosphorescenz orga­

nischer Verbb. (vgl. C. r. d. l’Acad. des Sciences 152. 83 u. 110; C. 1911. I. 4 u.

621.) In einer Tabelle w erden die diesbezüglichen Ergebnisse (unter besonderer B erücksichtigung der p r o g r e s s i v e n P h o s p h o r e s c e n z ) für folgende Substanzen m itgeteik: Bzl., Toluol, Äthylbenzol, n. Propylbenzol, o-, m- und p-Xylol, Mesitylen, Pseudocumol, Phenol, Cymol, o-, m- und p-Kresol, Xylenol (1,4,5), o-, m- und p-Kresolm ethyläther, Anilin, Benzylamin, Benzoesäure, o-, m- und p-Toluylsäure,

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(Physikal. Ztsehr. 12. 956—69. 15/11. 1911.) Bu g g e. A. C o tto n , Magnetische Doppelbrechung reiner Flüssigkeiten. (Neue Unter­

suchungen gemeinsam mit H. M outon.) Vortrag, geh. auf der 83. Versammlung deutscher N aturforscher und Ä rzte in K arlsruhe. (Vgl. C. r. d. l ’Àcad. des sciences 151. 862; C. 1911. I. 134.) Von den auf magnetische Doppelbrechung untersuchten organischen F ll. erw iesen sich alle Substanzen der a l i p h a t i s c h e n Reihe als i n a k t i v , w ährend bei allen a r o m a t i s c h e n F ll. eine p o s i t i v e m a g n e t i s c h e D o p p e l b r e c h u n g gefunden wurde. C y c l o h e x e n e , P i n e n e etc., sowie alle Substanzen, in denen die D oppelbindungen vollständig beseitigt sind ( C y c lo - hex a n , H y d r o p i n e n etc.), erzeugen k e i n e meßbare m agnetische Doppelbrechung.

P i p e r i d i n ist inaktiv, ebenso E u c a l y p t o l ; T e t r a h y d r o c h i n o l i n (bei dem die Reduktion sich au f einen der beiden verbundenen K erne beschränkt) bleibt, aller­

dings in vermindertem Maße, aktiv. U nter den Substitutionen, welche die spezifische magnetische D oppelbrechung deutlich vergrößern, sind zu erw ähnen diejenigen, die an den Benzolkern die N 0 2-Gruppe oder ein C-Atom m it Ä thylenbindung anknüpfen. Bei mehrfach substituierten D erivaten zeigt sich, daß die W rkgg. der einzelnen Substitutionen nicht additiv sind, und daß außerdem noch die Stelle der substituierten G ruppen von Einfluß ist. Man bekommt bei Substitution zu o-, m- und p-Isom eren ähnliche, aber nicht gleiche Doppelbrechungen. E ntsprechend den chemischen Eigenschaften unterscheidet sich das m - X y lo l am m eisten von den beiden anderen Isomeren. Man h a t also in der E rm ittlung der magnetischen Doppelbrechung ein w ichtiges Hilfsm ittel für S t r u k t u r u n t e r s u c h u n g e n . (Phy­

sikal. Ztschr. 12. 953—55. 15/11. 1911.) Bu g g e.

P ie r r e W eiss, D ie Untersuchungen von R itz über die Photographie des in fra ­ roten Spektrums. G eschichtliches ü ber die Bem ühungen von Ri t z, durch W ieder­

finden des „Kollodiums von Ab n e tdie Photographie des Infrarots zu ermöglichen.

(Arch. Sc. phys. et nat. Genève [4] 32. 482—84. 15/12. 1911.) Bu g g e. A. C o tto n und P ie r r e W eiss, Platten fü r die Photographie des infraroten Spektrums, nach den Ldboratoriumsaufzeichnungen von W . R itz . Mit H ilfe eines Zerstäubers w ird eine Lsg. von 3 g S ilbernitrat in 30 ccm W . in eine Lsg. von 1,9 g Zinkbromid in 30 ccm W . eingetragen; nach 10 M inuten langem Erw ärm en auf 40—50° w ird der Nd. gewaschen und bei 40° m it so viel 10%ig. Gelatinelsg.

emulgiert, daß das Totalvolumen ca. 40 ccm beträgt. Man versetzt dann die Lsg.

mit 0,2 g Ammoniumbromid, hält sie 15 M inuten bei 90—100°, läßt 5 Stdn. lang erkalten, gießt sie über eine P latte und trocknet 12 Stdn. lang. A ndere Vor­

schriften im Original. (Arch. Sc. phys. et nat. Genève [4] 32. 485—90. 15/12. 1911.) Bu g g e.

P ie r r e W eiss, Über die Bandenspektra; nach einigen handschriftlichen Bemer­

kungen von W . R itz und einer Unterredung. D er Vf. entw ickelt die Anschauungen von Ri t z über den Emissionsmechanismus der Bandenspektra, teils nach mündlichen Äußerungen von Ri t z, teils nach hinterlassenen schriftlichen Bemerkungen. D a eine auszugsweise W iedergabe der RiTZschen Theorie nicht möglich ist, muß auf das Original verwiesen werden. (Arch. Sc. phys. e t nat. Genève [4] 32. 491—500.

15/12. 1911.) Bu g g e.

L. L e v y , Spektroskopie un d Refraktometrie. Bericht über den Stand vom 1. April 1910 bis 1. September 1911 (Technisches zur S pektralanalyse, Festlegung

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von Normalen, Emissions-, Absorptions- u. Serienspektren). (Fortschr. der Chemie,

Physik u. physik. Chemie 5. 9—14. 1/1.) Bl o c h.

Anorganische Chemie.

G iuseppe O ddo und A n n a M a n n e ssie r, Phosphoroxychlorid als leryoskopisehes Lösungsmittel. PO Cl3, das noch hydrathaltig ist, E. etw a —1°, ergibt als Lösungsm ittel eine empirische, kryoskopische K onstante 70,2 (vgl. G. Od d o, A tti R. Accad. dei Lin- cei, Roma [5] 10. I. 452; Gazz. chim. ital. 31. II. 138; C. 1901. II. 159. 965.). Das nach W A L D EN (Ztsehr. f. anorg. Ch. 68. 307; C. 1910. II. 1860) durch zweimalige D est. über etwas P 20 3 u nter gleichzeitigem D urchleiten eines C 0 2-Stromes gereinigte POCl3, Kp. 107°, h atte F . 0,864°. D ieser ließ sich auch durch Dest. des P0C13 über P 20 3 und durch wiederholte teilweise K rystallisationen und A bdekantierungen auf höchstens —)—1,37° steigern. Die höheren, von Be s s o n u. Th o k p e angegebene Werte, -}-2 oder + 2 ,5 ° sind als irrtüm lich zu bezeichnen. F erner müssen die Zahlen

—1,782 oder -j-1,782, die zuerst von Bk u n i ( La n d o l t- Bö k n s t e i n-Me y e e h o f f e k

Tabellen 1905. 501), dann von anderen irrtü m lic h e rw e ise G. Od d o zugeschrieben w'urden, aus der L ite ra tu r gestrichen werden. P0C13, E. -(-1,37°, behält diesen E.

n ich t, aus G ründen, die sich nicht m it Bestim m theit erm itteln ließen. Es genügt daher für kryoskopische Bestst. P0C13 durch Entw ässerung ü ber P 20 6, durch Dest.

und einige partielle K rystallisationen zu reinigen. So dargestellt zeigt es einen F.

zwischen 0,4—0,9° und liefert eine kryoskopische K onstante, im Mittel 72,1, nach Verss. m it Essigsäureanhydrid, n-Propyläther, Aceton, n-Hexan, Schwefelchlorür und Cyclohexanon. Die kleine Differenz gegen 70,2 (s. o.) ist vielleicht dem Umstande zuzuschreiben, daß sich im ersteren F alle M isehkrystalle des Lösungsm ittels mit den H ydraten bilden. Substanzen m it aromatischem K ern lassen sich für kryosko­

pische Zwecke nicht verwenden, da sie im allgemeinen unter Substitution des Kern­

wasserstoffes durch — CI oder —POCl2 angegriffen werden. D eshalb ist die von Wa l d e n (1. c.) gefundene K onstante 76,8 — Verss. mit Benzol, Toluol, Nitrobenzol, N aphthalin, u-N itronaphthalin und Inden ergaben einen noch höheren W ert — unrichtig, da er zu hoch ist. Die nach VAN’T Ho f f berechnete Schmelzwärme des Phosphoroxychlorids beträgt '/. = 20,9 ( Wa l d e n: 19,8). POCl3 bietet zwar als Lösungsm ittel gewisse Schwierigkeiten wegen seiner starken Reizwirkung auf die Schleim häute, wegen seiner großen H ygroskopizität und seiner großen Reaktions­

fähigkeit, stellt aber doch ein wertvolles Lösungsm ittel für das Studium der Sauer­

stoff- und C hloranhydride, sowie für die A ufklärung der Salznatur u. die A rt der Ionenspaltung gew isser Halogenverbb. dar. (Gazz. chim. ital. 41. II. 212—23. 20/10.;

Ztsehr. f. anorg. Ch. 73. 259—69. 30/12. [Aug.] 1911. Pavia. Allgem. Chem. Univ.-

Inst.) Ro t h- Cöthen.

M. L a R o sa, Über das Schmelzen des Kohlenstoffs mittels des Jouleschen Effektes.

(Vgl. Wa t t s, Me n d e n h a l l, Ann. der P hysik [4] 35. 783; C. 1911. II. 1202.) Im Gegensatz zu W a t t s u. Me n d e n h a l l hält der Vf. an der früher von ihm aus­

gesprochenen A nschauung fest, wonach [also bei seinen Verss. ein tatsächliches S c h m e lz e n des Kohlenstoffs stattgefunden hätte. Daß die beobachteten Erschei­

nungen im Zusam menhang m it V erunreinigungen der Kohle (KW-stoffe) stehen könnten, sei unw ahrscheinlich, da die vom Vf. benutzten Kohlen einer sorgfältigen R einigung (9-stdg. Erhitzen im Cl-Strom au f 900°) unterw orfen waren. Hätten Wa t t s u. Me n d e n h a l l die bei ihren Verss. verw endete Kohle gereinigt, so hätten sie nicht die bedeutenden Krüm m ungen konstatiert, die sie bei Tempp. von auch unter 2000° erhielten. D er Vf. ist ferner der A nsicht, daß bei seinen Verss. höhere

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Tempp. erreicht w urden als bei den Verss. von Wa t t s u. Me n d e n h a l l. Endlich weist er d arauf hin, daß das Schmelzen des C bei seinen Verss. w ahrscheinlich innerhalb des F adens erfolgt ist, wo sicher ein stärkerer D ruck als der Atmo­

sphärendruck und eine höhere Temp. als an der Oberfläche herrsche; es könnte wohl der F all sein, daß an einen solchen, ganz oder größtenteils auf dem K ohlen­

dampf beruhenden D ruck notw endigerw eise die Existenz der fl. P hase gebunden wäre. (Ann. der Physik [4] 36. 841—47. 7/12. [25/9.] 1911. Palerm o. Univ. Phys.

Inst.) Bu g g e.

E d w a r d W . W a s h b u r n und D u n c a n A . M a c In n e s , Die Gesetze Iconzentrierter Lösungen. I I I . Die Ionisaiions- und Hydrationsbeziehungen von Elektrolyten in wässeriger Lösung bei 0 A . Caesiumnitrat, Kaliumchlorid und Lithiumchlorid.

(Vgl. Journ. Americ. Chem. Soc. 33. 1461; C. 1911. II. 1672.) Es w urden für Lsgg. von Cacsiumnitrat, Kalium- und Lithiumchlorid die Gefrierpunktserniedri­

gungen, D ichten, relativen Viscositäten un d äquivalenten Leitfähigkeiten bei 0° er­

mittelt. D er eutektische P u n k t für Caesium nitrat ist —1,254°. W enn man als

„normal gelöst“ einen Stoff bezeichnet, dessen G efrierpunktserniedrigung m it der Gleichung für die M olekularrefraktion: N ' = 0,00969 (A t — 0,00425 zl t-) über­

einstimmt und daher w eder assoziiert, noch dissoziiert, noch h y dratisiert is t, so stimmt Kalium chlorid bis zu 0,5-n. Lsgg. genau dam it überein, Lithium chlorid weicht entschieden in der Richtung der H ydratbildung davon ab, Caesium nitrat in entgegengesetzter Richtung. Man muß daraus schließen, daß man sich bei der Be­

rechnung des H ydrationsgrades eines Elektrolyten nicht au f die Abw eichung von dem Verhalten eines „normal gelösten“ Stoffes, eines unhydratisierten N ichtelektro­

lyten stützen kann. Es w ird eine andere Methode für diese Berechnung angegeben, die den Ionisationsgrad des Salzes in W . benutzt, und mit ihr vorläufig berechnet, daß in Vs-n. Lsg. m it 1 Mol. KCl ungefähr 9, m it 1 Mol. LiC l ca. 18 Mol. W. ver­

bunden sind. Bei einem Vergleich ihrer G efrierpunktsdaten für C aesium nitrat mit den entsprechenden D aten von Bi l t z (Ztschr. f. physik. Ch. 4 0 . 21S; C. 1902. I.

967) können Vff. den von Bi l t z gezogenen Schluß, dieses Salz gehorcht dem Massenwirkungsgesetz, nu r teilweise bestätigen. (Journ. Americ. Chem. Soc. 33.

1686—1713. Nov. [28/8.] 1911. U rbana, 111. Lab. of Physical Chem. Univ. of Illinois.) Le i m b a c h. Frank H orton, Die beim E rhitzen von Phosphaten produzierte positive Io n i­

sation. (Vgl. Proc. Cambridge Philos. Soc. 16. 89; C. 1911. I. 11S7.) D er Vf.

untersuchte das A uftreten positiver Ionisation beim E rhitzen von Lithiumphosphat in L u f t , S a u e r s t o f f , K o h l e n o x y d und W a s s e r s t o f f . Die Beobachtungen wurden bei D rucken von 0 —30 mm Hg, einer S ättigungsspannung von 40 Volt und einer Temp. von 800° ausgeführt. Die u nter diesen Um ständen erhaltene positive Ionisierung w ar von derselben Größenordnung wie beim N a t r i u m p h o s ­ p h a t unter den gleichen Bedingungen; auch der Einfluß der Gase äußerte sich in derselben W eise wie beim N atrium phosphat: in Sauerstoff w ar die Ionisierung annähernd ebenso groß wie in Luft, in Kohlenoxyd w ar sie bedeutend stärker und in Wasserstoff am stärksten. Mit abnehmendem D ruck w ar zunächst eine lang­

same Zunahme der Ionisierung zu konstatieren, die allmählich schneller w urde u.

dann ein Maximum (meist zwischen 0,1 und 0,3 mm) erreichte; bei w eiterer A b­

nahme des Druckes erfolgte eine rapide Abnahme der Ionisierung. Bei den Verss.

mit N atrium phosphat lag der D ruck der maximalen Ionisierung höher als bei den Verss. mit Lithium phospbat. (Proc. Cambridge Philos. Soc. 16. 318—20. 1/12.

[22/5.*] 1911. Cambridge. St. Jo h n s Coll.) Bu g g e. Oechsner de Coninck, Molekulargewicht des Kalkes: Atomgewicht des Calciums.

Das Mol.-Gew. des CaO w urde in 4 Fällen durch Glühen von Calciumformiat, in

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einem Palle durch Glühen von Calciumoxalat erm ittelt. Gefunden wurde im Mittel der W e rt 56,02, woraus sich das At.-Gew. des Ca zu 40,02 ergibt. (C. r. d. l’Acad.

des sciences 153. 1479—SO. [26/12.* 1911.].) DüSt e r b e h n. J . F . S a c h e r , Über das gegenseitige Verhalten konzentrierter Lösungen von Bariumacetat u n d Älum inium sulfat. W ird eine konz. Barium acetatlsg. m it einer konz. Aluminiumsulfatlsg. versetzt, so fällt innerhalb einer gewissen Zeit Barium­

sulfat nicht aus. Diese Verss. von G. Bü c h n e r (Chem .Ztg. 17. 8 7 8 ; C. 93. II.

3 1 9 ) kann der Vf. bestätigen. Zur Annahm e einer löslichen kolloidalen Modifi­

kation des Barium sulfats nach Bü c h n e r liegt indessen keine V eranlassung vor.

D er Vf. erklärt die T atsache vielmehr dam it, daß die beiden konz. Lsgg. infolge des geringen Dissoziationsgrades u. der großen Zähflüssigkeit nur außerordentlich langsam reagieren. J e konzentrierter die Lsgg., um so länger dauert die Aus­

füllung des Bariumsulfats. Beim Schütteln oder beim kräftigen Um rühren oder durch vorsichtiges Erw ärm en des Gemisches der konz. Lsgg. oder auf Zusatz von W . zu demselben erfolgt die A usscheidung. — Ein ähnliches V erhalten zeigt sich beim Vermischen konz. Lsgg. von Barium acetat u. M agnesiumsulfat, bezw. Natrium­

sulfat. Doch erfolgt hier die A usfällung des Barium sulfats bedeutend rascher. — Das aus konz. Lsgg. abgeschiedene B arium sulfat ist am orph, durchscheinend und vielleicht identisch m it dem nach DRP. 1 7 8 7 6 3 (C. 1907. I. 1 4 6 9 ) erhaltenen. — G esättigte Lsgg. von B leiacetat und Alum inium sulfat scheiden sogleich Bleisulfat aus. (Chem.-Ztg. 35. 1 4 4 7 . 3 0 /1 2 . 1 9 1 1 .) Bl o c h.

R o la n d E d g a r S la d e , Die Löslichkeit von A lum inium hydroxyd in Natron­

lauge. (Entgegnung an H errn W . Herz.) (Vgl. Ztschr. f. Elektrochem . 17. 403;

C. 1911. I. 1793.) Zur E ntscheidung der noch bestehenden Differenzen zwischen den Ergebnissen des Vf. und denen von He r z werden neue Verss. über die Lös­

lichkeit verschieden dargestellter Aluminiumhydroxyde in reiner, kiesel- u. kohlen­

säurefreier N atronlauge ausgeführt. Diese ergaben in Ü bereinstim m ung mit He r z, daß die Löslichkeit des Al(OH)3 stets m it w achsender K onzentration der NaOH zunim m t, daß aber im W iderspruch zu He r z das Atom verhältnis N a : Al nicht immer = 3 ist, sondern je nach der H erstellungsart des Hydroxyds zwischen 2 u.

10 schwankt. Dieses V erhältnis hängt offenbar von dem A lterungszustande des H ydroxyds ab, und das von He r z stets gefundene V erhältnis 3 beruht auf einem Zufall. Al(OH)s , das in dünner Schicht im Exsiccator getrocknet w ird, altert viel rascher als solches, das in dicker Schiebt getrocknet wird. Trocknung über P ,0 5 begünstigt das A ltern m ehr als Trocknung über H aSO<, obwohl der Wassergehalt beider P räp arate nicht merklich verschieden war. (Ztschr. f. Elektrochem. 18.

1—2. 1/1. 1912. [30/10. 1911.] Mu s p r a t t Lab. o fP h y sical and Electrochem. Univ.

of Liverpool.) Sa c k u r.

A. S m its , Über das System Eisen-Kohlenstoff. In neuerer Zeit nimmt man meist an, daß Zementit im System Eisen-Kohlenstoff immer m etastabil ist. Hiermit sind Verss. von Ro y s t o n (Journ. Iron and Steel Inst. 1. 1 6 6 [1 897]) scheinbar im W iderspruch. Ro y s t o n fand nämlich, daß schmiedbares Gußeisen, welches durch Erhitzen au f 8 5 0 ° u. darauf folgendes äußerst langsames Abkühlen erhalten worden w ar, und kein Zem entit, sondern nu r F e rrit und G raphit enthielt, nach 3-stünd.

Erhitzen auf 7 2 0 ° und nachfolgendem raschen Abküblen Zem entit gebildet hatte;

die Menge des Zementits w ar noch größer, wenn das Eisen auf 1 0 3 0 ° erhitzt worden w ar. Diese T atsachen lassen sich sehr einfach nach Analogie der Allo- tropietheorie des Vfs. (vgl. Sm i t s und L e e u w , Ztschr. f. physik. Ch. 76. 4 2 1 ; /7.

3 6 7 ; C. 1911. I. 1 6 2 2 ; II. 8 2 0 ) erklären durch die A nnahm e, daß Martensit eine

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