• Nie Znaleziono Wyników

Stahl und Eisen, Jg. 38, Nr. 52

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Stahl und Eisen, Jg. 38, Nr. 52"

Copied!
28
0
0

Pełen tekst

(1)

Leiter des wirtschaftlichen Teiles

Generalsekretär Dr. W. B e u m e r, Gesdiältsfllhrer der Nordwestlichen Gruppe des Vereins deutsdier Eisen- und Stahl-

industrieller

Leiter des lechnischen Teiles 2 > r . - J n j . 0. P e te r s e n

Geschäftsführer d a Vereins deutscher

Eisenhüttenlente.

Z E I T S C H R I F T

FÜR DAS DEUTSCHE EISEN H Ü TTEN W ES EN

26. Dezem ber 1918, 38. Jahrgang.

D i e E r z e u g u n g v o n G e w e h r - u n d H a n d g r a n a t e n i n A m e r i k a

Von C ar] I r r e s b e r g e r in Salzburg.

U nm ittelbar nach der K riegserklärung anD eutscli- D ie 4,6 m m starken W andungen der Gewehrgranaten land wurden in Amerika um fangreiche Ver- sind in den R iefen a u f 3 m m geschw ächt. D ie Ge­

suche zur E rm ittlung der besten Form und der ge- w elirgrauate w iegt 453

g ,

die H andgranate 425

g ,

eignetsten Eisensorte fü r Granaten aller A rt ange- G ew ichtsab-

ste llt. Sie führten für Gewehr-, und H andgranaten w eichungen i—— ;--— --- —-- ^ zur W ahl des „black-lieart“-Tem pergusses, eines in der • sind bis zu

'z

m it A usnabm edesböhercn K oh-

lenstoffgehaltes dem Sclunied-

A b b ild u n g 3 . P r o b e s t ä b e v o n H a n d ­ g r a n a te is e n . ( D ie g e b o g e n e n S t ü c k e

w u r d e n k a l t g e h ä m m e r t.)

A b b ild u n g 1.

G e w e h r g r a n a t e d e s 'a m e r i k a . n is o b e n H e e r e s .

A b b ild u n g 2 . H a n d g r a n a te d e s a m e r ik a ­

n is c h e n H e e r e s .

A b b ild u n g 4 . K a lt g e h ä m m e r te r P r o b e ­ s t a b v o n G e w o h r g r a n a te ise n .

eisen ziem lich nahe kom m enden Eisens. E s ergab die besten Sprengw irkungen und verhältnism äßig leichte Geschosse. W ährend G raugußgeschosse die Tscigung hatten, zu kleinen, tvenig w irksam en S p littern zu zerschellen, Stahlgeschosse aber zu nur wenigen großen Stücken zersprangen, ergaben black-heart- Granatcn die w irkungsvollsten B ruchstücke. D ie Zertrüm m erung lä ß t sich durch R iffelung der Ge­

schoßw ände fördern. Man versieh t zu dem Zwecke die G ew elirgranäten (Abb. I 1)) a n : den Innenflächen und die H andgranaten (Abb. 2 2) ) ’an der A ußenseite m it einem H etzwerk rillenförm iger Vertiefungen.

J) N ao h F o u n d ry 1918, F e b r., S. 47/56.

2) N aoh A. M. Jo n es, F o u n d ry 1918, A pril, S. 177/82.) I T I .SS

+ 6 % zu lässig, doch w ar es den W erken leich t m öglich, m it ± 2 % zurechtzukom m en. E in e durch regelrechte Sprengung zertrüm m erte G ranate muß in etw a 150 gleich m äß ige S tü ck e zersplittern, w eiterm ü ssen nach der Sprengung m indestens 90 % des A bgusses durch W ägung feststellbar sein. D erartige W irkungen lassen sich nur m it E isen Von hoher F estigk eit und verhältnis­

m äßig guter D ehnung erreichen. E s scheinen aber keine genauen Festigkeitsw erte vorgeschrieben zu sein, da die diesbezüglichen A ngaben verschiedener W erke recht beträchtlich voneinander abweiehen.

So erzielt die täglieh m indestens 25 000 Gewehr­

granaten herstellende W estinghouse E lectric and Mfg. Co. in P ittsb u rgh E isen m it 29,9 k g/q m m

159

(2)

1198 S ta h l u n d E isen. D ie Erzeugung von Gewehr- u n d H andgranaten in A m erika. 38. J a h rg . N r. C2.

Z ugfestigkeit, während die täglich etw a 18 000 H andgranaten liefernde Federal M alleable Co. in W est A llis, W ise., ein E isen m it 33,7 bis 36,8 k g/q m m Z ugfestigkeit und 11,5 biß 12,5 %

D ehnung erzeugt. M öglicherw eisebe­

stehen für Gewehr- und für H and­

granaten verschiedene F estigk eits-

A b b ild u n g S .

H a n d g r a n a te .

A b b ild u n g 6 . M it z e r tr ü m m e r te

Vorschriften, w as aber bei der G leichartigkeit der A b ­ g ü sse und der erstrebten W irkungen kaum anzuneh­

m en ist. W ie die im k alten Zustande gebogenen Probe- Btäbe (Abb. 3 und 4) erkennen lassen, b esitzt das g e ­ g lü h te E isen in beiden F ällen gu te Schm iegsam keit.

Abb. 5 zeigt die Schnittflächen zweier zersägter H and­

granaten, während die Abb. 6 zwei durch längere B ehandlung m it schw eren Häm m ern m ühsam zer­

trüm m erte G ew ehrgranaten veranschaulicht. In Abb. 6 oben is t deutlich der kennzeichnende von einem w eißen B an d e über eine hellgraue Z wischen­

sch ich t in den gräuschwarzen Kern übergehende Bruch des B lackheart-Tem pereisens zu erkennen.

D ie Form verfahren beider G ranatarten w eichen in folge der verschieden angebrachten B iefelu n g in m anchen P unkten voneinander ab. D ie in der H au p t­

sach e außen g la t t zylindrischen G e w e h r g r a n a t e n (Abb. 1) w erden s t e h e n d geform t, m it Kernen ver­

sehen und abgegossen. D er schw ierigere T eil der Formerei lie g t in der K em arbeit. Zur B ew ältigung einer T ageserzeugung von 25 000 Stü ck arbeiten bei der W estinghouse E lectric and Mfg. Co. in P itts ­ burgh 21 Osborn-Preßluftform m aschinen, die m it doppelseitigen A lum inium form platten m it je ach t M odellen a u sg esta ttet sind. Abb. 7 z eig t eine solche M aschine und lä ß t zugleich die Anordnung der M odelle au f der P la tte und die m it den H auptsträngen im Oberteile und m it den zu den Form en abzweigenden A n sch n itten im H nterteil angebrachten E ingüsse

erkennen. D er m it A bezeichnete D rah t dient zum E n tlü ften der K eine. D ie einzelne E n tlü ftu n g jedes Kernes nach irgendeinem gebräuchlichen Verfahren w äre um ständlich und zeitraubend, w es­

halb die gem einsam e - E n tlü ftu n g v o n je vier Kernen au f eine recht einfache und zuverlässige W eise vorgesehen wurde. D ie D räh te A (Abb. 7 und 8) w erden zu dem Zwecke so durch entsprechende Oeffnun- gen des Oberteilform kastens — es wird m it A bschlagform kasten gearbeitet — g e ­ zogen, daß sie die obere Marke aller in einer B e ih e . hintereinander liegenden Kerne treffen, und so fü r je vier K erne einen ge­

m einsam en, seitlich m ündenden E n tlü ftu n g sk a n a l entstehen las- D ie ganze Form arbeit is t ä u fs äußerste vereinfacht, w as in der hohen A rbeitsleistung — je Mann und M aschine in der Sch ich t bis zu 200 Form kasten = 1600 A b gü sse— zum Ausdruck kom m t.

. Zur H erstellu n g des Kern­

bedarfes sind fü r jede Form ­ m aschine zwei A rbeitskräfte er­

forderlich. D em entsprechend sind in der ausschließlich m it w eib­

lich en A rbeitskräften besetzten Kernm acherei 42 Kernm acherin­

nen tätig. Abb. 9 gew ährt , einen E inblick in diese denkbar einfach angeordnete W erkstatt. Sie is t durch einen breiten, zw ischen den A rbeitstischen ihre ganze L änge durch­

ziehenden Gang gekennzeichnet., der den fahrbaren K em gestellen regelm äßigen Verkehr erm öglicht. In

s o h w e r e n H ä m m e r n G e w e h r g r a n a te n .

A b b ild u n g 7 . O s b o r n -P r e ß lu ftfo r m m a s c h in e , a u s g e r ü s te t z u m E o r m e n v o n G e w e h r g r a n a te n .

der A bbildung is t im H intergründe ein solches G estell

erkennbar. E ine genauere die m eisten E inzelheiten

w iedergebende D arstellung dieser G estelle is t der

Abb. 10 zu entnehm en, die zugleich eine trefflicheVor-

richtung zur H andhabung der K erne veranschaulicht.

(3)

26. D ezem ber 1918. D ie E rzeugung von Gewehr- und -Handgranaten i n A m erika. S ta h l u n d E isen. 1199

W enn bei U ebernabm e der K erne jedes S tü ck einzeln in die H and genom m en w erden m ü ß te, wäre ein sehr erheblicher 'Bruch ganz unverm eidlich. U m dem zu begegnen, arbeitet m an nach folgendem Ver­

fahren: D ie K erne werden in B ü ch sen m it je fü n f Form en angefertigt und a u f schm alen P lä ttch en zu je fü n f im T rockengestelle untergebracht. H ach dem Trocknen n im m t m an die P lä ttch en v om G estelle

u n d s c h i e b t s i e d i c h t a n e i n - A b b ild u n g 9 . B lic k in d ie K e r n m a c h e r e i d e r W e s t in g h o u s e E le c t r io a n d M fg . C o.

a n d e r i n d e n s i e b e n S t ü c k U n d e r M itte d e s H in te r g r u n d e s i s t e in fa h r b a r e s K e r n g e s te ll e r s ic h tlic h .) f a s s e n d e n R a h m e n d e r

W endevorrichtung. D ie P lä ttch en sind in der Quer- arb eitet m it eisernen, je drei Form en um fassen- richtung m it zwei Bohrungen versehen und können den Kernbüchsen. Jede Kernm acherin liefert so m ittels eines durch den R ahm en geschobenen tä g lich m indestens 1000 Kerne, während die U -förm igen D rahtes untereinander und m it dem bisher erreichte H öch stleistu n g 1300 K erne be- R ahm en fest verbunden werden,

um beim W enden vor jeder V er­

schiebung bewahrt zu sein. Hach A uflegung eines hölzernen Trag­

brettes (der Mann in Abb. 10 ist eben im B egriffe, es zu tun) wird die V orrichtung geschlossen (Abb.

11), gew endet, der R ahm en m it den leeren Trockenrähm chen 'zu­

rü ck gek lap p t (Abb. 12) und T ragbrett m it den K ernen abge­

hoben. E s braucht nur noch der D ra h t A ausgezogen zu werden, u m die sieben T rockenplättchen ausheben und neuerdings be­

nutzen zu können. e

j

D ie H a n d g r a n a t e n m üssen in fo lg e ihrer äußeren R iffelung liegen d eingeform t werden. Im B etriebe der Federäl M alleable Co. in W est A llis, W isc., werden m it z w ö lf selbstgebauten P reß ­

lu ft - Form m aschinen täglich

A b b ild u n g 1 0 . F a h r b a r e s K e r r itr o c k e n g e s te ll u n d W e n d e v o r r io h tu n g fü r d ie

18 000 S tü ck erzeugt. Abb. 13

g e tr o c k n e te n K e r n e .

z eig t die w ichtigsten E inzelheiten der For­

m ereieinrichtung. A u f doppelseitigen A lum ini- um form platteu sind je zehn g eteilte M odelle untergebracht. D er E inguß b efindet sich vollstän d ig im Oberteil. D ie durchschnitt­

lich e T agesleistung einer M aschine b eträgt 160 Form kasten, die seitherige H öch stleistu n g 176 K asten, doch h offt m an, über diese L ei­

stungen noch beträchtlich hinauskom m en zu können.

Zwanzig M ädchen liefern leich t die erfor­

derlichen Kerne, trotzdem a lle fü r die K ern­

arbeit erst angelernt werden m ußten. Man

A b b ild u n g 8 . N a c h d e m K e m e in le g e n g e s c h lo s s e n e F o r m m it n o c h u n a u s g e z o g e n e n E n t lü f tu n g s d x ä h te n A .

(4)

1200 S ta h l u n d E isen. D ie Erzeugung von Gewehr- u n i H andgranaten in A m erika. I 38. J a h rg . N r. 62.

A b b ild u n g 1 1 .

K e r n w e n d o v o r r ie h tu n g , z u s a m m e n - g e k la p p t .

A U D iiuu n g r o r m e i n r ic n tu n g lu r J tla n d g r a n a tc n .

12 .

K e r n w e n d o v o r r ie h tu n g m i t a b h e h e - b e r o ite m , g e f ü ll t e m K e r n b r o tt.

da aber hier die Kernm acherei in einem eigenen von der Gießerei

räum lich g e ­ trennten Baue

untergebracht ist, und eine Gleisverbindung n ich t angängig w ar, m ußte für die Beförderung der trockenen K erne besondere V orsorge g etro f­

fen werden,

"Nach verschie­

denen w eniger g u t geglückten Versuchen w ußte m an sich in aller­

dings etw as pri- m itiverW eisem it federnden S ch ie­

bekarren zu h el­

fen. D a ein Kar-

richtung erm öglicht es, die ganze Tageserzeugung m it nur zwei Schm irgelscheiben innerhalb der g e ­ w öhnlichen Sch ich tzeit aufzuarbeiten.

ren nur 100 K erne fa ß t und täglich 18 000 Kerne zu befördern sind, haben zwei Mann in zehnstün­

diger S ch ich t stü n d lich je zehn K arrenladungen zu befördern.

W ie fa st aller Tem perguß werden auch die G ranaten zw eim al gep u tzt. Wach der E ntnahm e aus der Gießform trom m elt m an Bie in gew öhnlichen

A b b ild u n g 1 4 . P u t z t r o m m e l m it S a n d s lr a h ld ü s c n fü r g e t e m p e r t e G r a n a te n .

D as G lühen der A bgüsse beansprucht insgesam t 96 st, 12 s t bis zur E rreichung der G lühw änne von etw a 900 °, 60 s t eigentliche Glühdauer und 24 s t zur A bkühlung bis zur E ntnahm e aus den G lüktüpfen. D iese G liihzeitcn und die Glühwärme von etw a 9 0 0 0 reichen aus, um das Eisenkarbid in E isen und T em perkohle zu zerlegen, belassen trägt. D ie K ernm asse b esteh t aus einer Mi­

schung von F lußsand (scharfem K ieselsand) und B anksand und bedarf im vorliegenden F a lle keiner besonderen E n tlü ftu n g. D ie K erne dürften w ohl in ähnlicher W eise w ie bei der W cstinghouse E lectric

and M fg. Co. g e ­ trock n et werden,

Scheuerfässern, wobei sowohl der außen anhaftende Sand w ie aller Kernsand frei wird. Vor dem Schmir­

geln werden die A bgüsse erstm als einer genauen U nter­

suchung unterworfen. D ie gutbefundenen S tü ck e

werden der R eihe nach au f den Dorn einer drehbaren

S p annstiitze geschoben und m it H ilfe eines HebelB

gegen eine Schm irgelscheibe gedrückt. D iese E in-

(5)

26. D ezem ber 1918. Heber leuer/este B austojje, insbesondere S ilikasteine. S ta h l u n d E isen. 1201

c

T c /r/o c /re ff/ü re /r n fe u e rfü r A b b ild u n g 1 5 .

1 5 -t-O fe n d e r W e s t in g h o u s e E le c t r ic a n d M fg . C o.

aber die Tem perkohle im A bgusse und bewirken nur an der äußersten Ober­

fläche eine leich te E ntkohlung. D iese geringe Beeinflussung erklärt das kenn­

zeichnende von einer dünnen, weißen R andzone über eine graue Zwischen­

schicht in einen schwarzen Kern über­

gehende B ruchbild des Blaekheart- Tem pergusses. D azu bedarf es auch keiner sauerstoffabgebendenPackm ittel;

es genügen zum S chutze gegen die L u ft und gegen d ie lle iz g a se der K ohlen­

feuerung neutrale PackstoiTe w ie Sand oder feuerfester Ton. D ie G lühöfen sin d ,gew öh n lich er Bauart; bem erkens­

w ert is t dabei ein e-m it D am pf betrie­

bene E insetzm aschine.

0

N ach dem G lühen erfolgt das zw eite P u tzen in einer m it Sandstrahldüsen a u sgestatteten und m it S tah lsch rott an S telle von Sand arbeitenden Trom­

m el (Abb. 14). I s t die inzw ischen vorgenom m ene Sprengprobe, zu der eine m it norm aler Sprengladung g efü llte G ranate in eine m it Sand g efü llte und ausreichend beschw erte Trom m el ge­

p a c k t wird, die in einem g u t gesicher­

ten Gehäuse aus starken B ohlen unter­

gebracht ist, das sich in einem au s­

schließlich diesem Zwecke gew idm eten B aue befindet, zur B efriedigung aus­

g efa llen , so kann die en d gü ltige A bnahm e der W are erfolgen.

D as flüssige E isen wird ausschließlich in Flam m ­ öfen gewonnen. D ie Abb. 15 zeigt einen bei der W estinghouse E lectric and M g . Co. betriebenen 15-t-Ofen, der aber schon w iederholt Schm elzungen bis zu 1 9 )4 * geliefert hat. E r lie g t inm itten der G ießhalle, wodurch die W ege für das flüssige E isen nach M öglichkeit verkürzt werden. U eber den B e-

U e b e r f e u e r f e s t e B a u s t o f f e ,

I n der während des Krieges erschienenen englischen und am erikanischen F achliteratur b efaßt sich eine große Zahl vonV eröffentliehungen m it der E rzeugung und den E igenschaften von feuerfesten Baustoffen aller A rt. D ie a m e r i k a n i s c h e L i t e r a t u r is t teil­

w eise recht erschöpfend, fa ß t die bestehenden Fragen, besonders bezüglich der A usw ahl der R ohstoffe, des Einflusses der A ufbereitungs- u n d H erstellungsarten au f die Feuerfestigkeit und der U ntersuchungs­

m ethoden in der Tiefe und behandelt sie in plan­

m äßiger W eise und häufig m it w issenschaftlicher G ründlichkeit. W enn m an hierbei auch im m er wieder au f die E rgebnisse deutscher Forschungsarbeiten stö ß t, so feh lt es doch n ich t an eigenen U ntersuchun­

gen ; besonders die B edeutung der physikalischen P rüfung der feuerfesten B austoffe gegenüber der rein

trieb des Ofens liegen nähere A ngaben nich t vor;

es dürfte kaum von dem allgem ein bekannten V er­

fahren abw cichen, um so weniger, als es sich seiner­

ze it darum handelte, gewisserm aßen über N ach t betriebsfertig zu werden. D ie W estinghouse E lectric and Mfg. Co. z. B. m ußte sich erst v ö llig neu für Tem perguß einrichten und brachte es fertig, die ersten Granaten schon 83 T age nach dem ersten Spatenstich zu gießen.

i n s b e s o n d e r e S i l i k a s t e i n e .

chem ischen tr itt stark hervor und h at zur A us­

arbeitung einer R eihe von Prüfungsarten geführt, von denen die wuchtigsten im folgenden wiedergegeben sind. H ingegen sp iegelt Bich in den e n g l i s c h e n V e r ö f f e n t l i c h u n g e n fa st durchweg eine gew isse H ilflosigkeit w ider, in w elche die Erzeuger und V er­

braucher feuerfester B austoffe in E n gland in folge des K rieges gekom m en sind, besonders seitdem die B esetzu n g v o n B elgien und der durch unsere U -B oote bew irkte F rachtraum m angel die Zufuhr überseeischer R ohstoffe und auch von Fertigerzeugnissen stark ein­

geschränkt hat. E s wird auf verschiedenen Sitzungen offen ausgesprochen, daß in E n gland die Industrie feuerfester B austoffe überw iegend nur n ach über­

kom m enen Erfahrungen und Faustregeln gearbeitet

h a t und es an w issenschaftlicher Schulung durchaus

(6)

1202 S ta h l u n d E isen. Ueber feuerfeste B auslo fe, insbesondere Silikasteine. 38. J a h rg . N r . . 62.

fehlte. A ls m an p lö tzlich vor die N otw endigkeit der V erw endung anderer R oh stoffe g e s te llt w ar, ver­

sagten die a lten Erfahrungen. So führte das A u s­

bleiben von C eylon-G raphit zur T iegelherstellung, von M agnesitm aterial und der vielfach für saure Ofen­

herde und K onverterauskleidung benutzten belgischen Sande zu b eträchtlichen Schw ierigkeiten. E s wird offen zugegeben, daß deutsche feuerfeste M aterialien den englischen an H altb ark eit bedeutend überlegen seien, u n d daß die deutsche V orm ach tstellu n g in der Stah lerzeu gu n g n ic h t zu letzt auf der höher ent­

w ickelten In d u strie’ der feuerfesten S to ffe beruhe.

D er entstandenen Schw ierigkeiten su ch t m an in E n g ­ land durch großzügige Organisationen H err zu werden.

D as ganze L and w ird von einer K om m ission von Geologen u n d F ach leu ten bereist, die a lle in B etrach t kom m enden L ager fü r R oh stoffe p rü ft u n d den E r ­ zeugern der feuerfesten M aterialien m it R a t über zw eckm äßige A ufbereitung u n d V erarbeitung zur H and geht. A ußerdem w urden ein e gan ze R eih e von Fachversam m lungen abgehalten, in denen w issen­

sch aftlich e und technische A ufklärung gegeben w urde und zw ischen Erzeugern u n d Verbrauchern eingehen­

der E rfahrungsaustausch sta ttfa n d . 'O b m an durch diese A rt der V erbreitung von Sachkenntnis die w issenschaftliche Schulung unserer F ach leu te und system atisch e Erforschung des F achgebietes w ird er­

setzen können, kann m it R uhe ab gew artet werden.

Im m erhin verdient der bei jeder G elegenheit wieder­

h olte H in w eis, d a ß e r s p r i e ß l i c h e E r f o l g e n u r a u s e n g s t e r Z u s a m m e n a r b e i t z w i s c h e n E r ­ z e u g e r n u n d V e r b r a u c h e r n f e u e r f e s t e r B a u ­ s t o f f e e r w a c h s e n k ö n n e n , auch bei uns B each ­ tung. D er große E in flu ß , den der Verbrauch an feuer­

festen B austoffen auf die H ö h e der S elb stk osten in unseren H ü ttenbetrieben h at, s o llte zu einer sorgfäl­

tigeren A usw ahl der verw endeten M aterialien führen.

D er V erbraucher m uß sich genaueste K larh eit darüber verschaffen, w elch en chem ischen und physikalischen Beanspruchungen das M aterial an den V erw endungs­

ste lle n au sg esetzt ist, und dies dem Erzeuger m itteilen, der in der A usw ahl der R ohstoffe, der A ufbereitung und H erstellu n g , A rt und D auer des B rennens usw.

a lle M öglichkeiten hat, sich den g estellten Anforde­

rungen aufs engste anzupassen. U m gekehrt m üssen M öglichkeiten geschaffen werden, durch geeign ete Untersuchungsverfahren nachzuprüfen, w ie w eit das gelieferte M aterial den bei der B estellu n g angegebenen Anforderungen g e n ü g t L e id e r l i e g t b e s o n d e r s d ie m e c h a n i s c h e P r ü f u n g d e r f e u e r f e s t e n M a ­ t e r i a l i e n , z u m a l u n t e r B e d i n g u n g e n , d i e d e r W i r k l i c h k k e i t e n t s p r e c h e n , n o c h s e h r im a r g e n . In der am erikanischen L iteratur finden sich hierüber eine R eihe von V orschlägen, die im folgenden w iedergegeben sind. D u rch Zusam m enarbeit zw i­

schen E rzeugern und Verbrauchern m üssen e i n ­ h e i t l i c h e P r ü f u n g s v e r f a h r e n au sgearb eitet wer­

den, w obei g leich zeitig eine e i n h e i t l i c h e K l a s s i r f i z ie r u n g d e r B a u s t o f f e n ich t a lle in nach der chem ischen A n alyse, sondern.nach G esichtspunkten der Beanspruchung ins A uge zu fassen wäre..

Im folgenden sind aus den en glischen und am eri­

kanischen V eröffentlichungen, die vielfach B ekanntes en thalten, die w esentlichen neueren A ngaben wieder­

gegeben.

U eber die B edingungen, unter denen die verschie­

denen K ieselsäure-M odifikationen,

a -

und ß- Quarz, -T ridym it und -C hristobalit, Vorkommen, bzw. über deren E xistenzbereiche und U m w andlungspunkte g ib t F e n n e r 1) eine Z usam m enstellung, w elch e die bis­

herigen von verschiedenen V erfassern m itgeteilten U ntersuchungsergebnisse, vor allem aber seine eigenen V ersuche über die E xistenzbedingungen des Tridy- m its, darstellt:

8 7 0 ,° + 1Ö"°: Q u a rz T r id y m it , 1 4 7 0 ° + 1 0 ° : T r i d y m it y ^ 'flh r is t n b ä lit .

5 7 5 °: a -Q u a r z

. —>

ß - Q u a r z ; 6 7 0 ß - Q u a r z

—>

d- Q u a rz,

117 a - T r id y m it —> ß ,-T r id y m it ; 16 3

^ - T r i d y m i t —> {¡.¡-T rid ym it, U m ­ w a n d lu n g b e i d er A b k ü h lu n g u n ­ s c h a r f,

2 7 4 ,6 0 — 2 1 9 ,7 °: a -C h r is to b a lit —> ß - C h r isto b a lit, 2 4 0 , 5 0 — 198 ,1 °: ß -C h r is to b a lit

—>

a -C h r is to b a lit.

Bei gew öhnlicher T em peratur b esteh t jede Modi­

fikation nur in der a-P hasC und g eh t bei Tem peratur­

steigerung in den angegebenen Grenzen in die ß-Phase über. D iese Phasenum w andlungen verlaufen sch n ell, w ährend die U m w andlung von einer M odifikation in die andere Zeit erfordert.

Fenner h a t schon in einer früheren A rbeit2) die E xistenzbedingungen für T ridym it, der sich nur in G egenw art von M ineralisatoren b ildet, aufgeklärt.

W enn K ieselsäureanhydrid in irgendeiner Form bei G egenw art eines M ineralisators genügend la n g e u nter­

halb 8 7 0 0 erh itzt w ird, b ild et sich im m er Quarz, zw ischen 8 7 0 0 u n d 1470 0 T ridym it, u n d darüber hinaus bis zum S chm elzpunkt der K ieselsäure C hristobalit. B ei A bw esenheit von M ineralisatoren erfolgt unm ittelbar die U m w andlung der Quarz­

in die C hristobalit-M odifikation, w obei die T em ­ peratur der beginnenden U m w andlung 1 2 5 0 0 b eträgt.

U eber den E influß der B eschaffenheit, insbeson­

dere de3 Zerldeinerungsgrades des quarzigen Materials auf die U m w andlungspunkte fand Fenner folgende W erte:

t Fein gepulverter Quarz wurde ohne M ineralisator erhitzt:

1 8 0 s t a u f 1 2 5 0 0 e r h i t z t : n u r s e h r g e r in g e U m w a n d ­ lu n g i n C h r is to b a lit , 9 0 , , 1 3 6 0 0 ,, z w e i D r i t t e l d e s M a te r ia ls

w a r e n i n C h r is to b a lit v e r ­ w a n d e lt ,

1 „ „ .1570 0 , , n a h e z u v o llk o m m e n e U m ­ w a n d l u n g i n C h r is to b a lit.

D urch diese’ ,W erte w erden die E rgebnisse von E n d e i l und R ie c k e * ) b estä tig t.

U A m e r ic a n J o u r n a l o f S c ie n c e , S er. 4 , B d . 3 6 , 1 9 1 3 , S . 3 8 3 .

2) J o u r n a l o f t h o W a s h in g t o n A c a d e m ie o f S c ie n c e s 1 9 1 2 , B d . I I , S . 4 7 1 /8 0 ; s ie h e a u c h S t . u . E . 1 9 1 3 . 1 6 . Q k t ., S . 1 7 4 4 .

3) Z e i ts c h r if t fü r a n o r g a n is c h e C h e m ie 1 9 1 2 . 2 4 . D o z ., S . 2 3 9 /5 9 .

(7)

20. D ezem ber 1918. Ueber feuerfeste B austoffe, insbesondere Silikasteine. S ta h l u n d E isen. 1203

E ine Zusam m enstellung der E xistenzbereiche und G leichgew ichtszustände der verschiedenen K iesel­

säurem odifikationen g ib t J. S p o t t s M c D o w e l l 1), die in Abb. 1 w iedergegeben ist.

U eber die D i c h t e von Quarz, T ridym it und C hristobalit g ib t Zahlentafel 1 A uskunft, in der die W erte verschiedener Forscher zusam m engestellt sind.

fat/rzy/as stobt/

3 S ? O 0

7 3 3 °

//"dhr/stoba/// sto b t/

^ to/rysam e t/mwy/idto/ry

p d /tr/sto b a /t/ vnstobt/

P¿~/r/dymtY stab//

P y /r/d y m /f uns/abt/

sehr tonysam e

¿/mu/and/i/tty¡

rascbet/muvtidh/tiy

p fir /d y /n it unstabil I V rosche t/m w and/um ? e K r/r/d ym r/ a n sto b t7

¡ seh r to n y sa m e ¿/mtvand/ary F

p -ûaarz aastoâ/7

f — -

p -t/u o rz s to i//

è

ai -tfi/Crrz

.s to b /Z

/3-Ôhr/stobal//

anstob/7

72SC°

S7S°

27S°

ąY30

A b b ild u n g 1 . G le ic h g e w ic h t s z u s t a n d d e r v e r s c h ie d e n e n

K ie s e lB ä u r e m o d if ik a tio n e n .

W ä r m e a u s d o h n u n g . D as Ergebnis von aus­

führlichen U ntersuchungen von L e C h a t e l i e r 2) ist in Abb. 2 wiedergegeben.

F ür Quarz sind w eiterhin W erte a u fg e ste llt von D a y , S o s m a n und H o s t e t t e r 3), die m it denen von Le C hatelier g u te U ebereinstim m ung zei­

gen und in Abb. 3 d argestellt sind.

L e C hatelier g ib t d iem ittlerelin ea re A usdehnung von Quarzglas für 1 0 zu 0,000 0007 an, I l a y e 4) g ib t die folgenden W erte:

O b is 3 0 0 ... 0 ,0 0 0 0 0 0 4 2 3 0 „ 10 0 0 ... 0 ,0 0 0 0 0 0 5 3 1 0 0 „ 5 0 0 ° 0 ,0 0 0 0 0 0 5 8 5 0 0 „ 9 0 0 0 0 ,0 0 0 0 0 0 5 0 9 0 0 „ 1 0 0 0 0 0 ,0 0 0 0 0 0 8 0

t

o.vro 1 <?

ovoo

§ . ¡¡3 9 0 0,380

Z a h le n ta f c l 1 .^ Z u s a m m e n s t e l l u n g d e r D i o h t o - b o s t i m m u n g e n .

Modifikation Dichte Forscher

Q u a rz . . . 2 ,6 5 T r i d y m it . 2 ,2 7 0

2 ,2 8 2 ,3 2

K ü n s t lic h e r T r i d y m it , F e n n e r . N a tü r lic h e r M a lla rd E n d e ll

C h r is to b a lit 2 ,3 3 3 2 ,3 4 2 ,3 3

K ü n s t lic h e r C h r is to b a lit , F e n n e r N a tü r lic h e r M a lla r d E n d e ll

Q uU rzglas . 2 ,2 1 2 ,1 9 4

D a n a , E n d e ll S c h w a r z

I

^

Ofi

1 !

* L-rtlit —- - Q u a rz

'

V « O j y

w /

l - V r

Qttara q /ffd ... .

700 8 0 0 3 0 0 W O m 600 700 600 ß o o 7000f T e m p e r a t u r

A b b ü d u n g 2 . E r g e b n is s e d e r U n t e r s u c h u n g ü b er d ie W ä r m e a u s d e h n u n g v o n L e C h a te lie r .

B ezüglich der Id en tifik ation der verschiedenen M odifikationen der K ieselsäure stü tz t sich die am eri­

kanische L iteratur fa st durchw eg auf die deutschen V eröffentlichungen von R i e c k e und E n d e l l 1).

D ie E i g e n s c h a f t e n v o n S i l i k a s t e i n e n finden eingehende B eachtung. M e l l o r 2) besch äftigt sich

û f r f . i

% *

r — d o r / t v - 307,2°

- ß .- O u

cm2 fn U ve/che/i vo

r~

- ñ y

C03 u.PjO

\S 7 7 *

800 600 800 7000

T e om p e r a t a r 1200

20

7S ^

Ï ' Î

1

7700 '

A b b ü d u n g 3 . W ä r m e a u s d e h n u n g v o n Q u a rz.

D er A usdehnungskoeffizient von ß-Christobalit ist nahezu der gleiche w ie von Quarzglas.

x) B u lle t in o f t h e A m e r ic a n I n s t i t u t e o i M in in g E n g in e e r s 1 9 1 6 , N o v ., S . 2 0 0 3 .

2) R e v u e U n iv e r s e lle d e s M in e s 1 9 1 3 , S er. 5 , B d . 1, S . 9 0 .

3) A m e r ic a n J o u r n a l o f S c ie n c e 1 9 1 4 , S er. 4 , B d . 3 7 , S . D / 3 9 .

4) P h ilo s o p h ic a l M a g a z in e 1 9 1 0 , O k t ., S . 7 1 8 /2 8 .

m it dem E influß der K orngröße au f die H öhe des Erw eichungspunktes u nter dem G esichtspunkte, daß die Erw eichung als eine F olge von Verschlackung um so leichter vor sich g eh t, je größer die B erüh­

rungsfläche zwischen den einzelnen reagierenden B e­

standteilen des S teines is t. Planm äßige U nter­

x) S il ik a t - Z e it s c h r if t 1 9 1 3 , A p r ii, S . 6 7 u n d 85 .

*) T h e I r o n a n d C o a l T r a d e s R e v ie w 1 9 1 6 , 10. N o v ., . 5 7 2 .

(8)

1204 S ta h l u n d E isen. Ueber feuerfeste B a u sto ffe , insbesondere Silikasteine. 38. J a h rg . N r. 52.

suchungen über den E influß der K orngröße und des bei der H erstellung angew endeten D ruckes auf die E igenschaften der S teine haben N e s b i t t und B e l l 1) an gestellt. G uter gebrannter und gem ahlener penn- s\Ira n isch er Ganister wurde in drei Korngrößen verw endet, entsprechend einem V erhältnis der Ma­

schenw eiten des Siebes von 12 : 8 : 4. 2 % K alk wurden boigem ischt und so v ie l W asser, daß die G esam tfeuchtigkeit 9 % ausm achte. V on jeder K orn­

größe wurden N orm alsteine geform t, jew eils unter D rücken von 13 bis 176 k g/q cm . D ie nach den später zu beschreibenden M ethoden untersuchten S tein e zeigten die in Z ahlentafel 2 bis 4 zusam m en­

g estellten E rgebnisse.

Zahlentafel 2 zeigt, daß die E igenschaften durch große D rucksteigerung nur w enig verändert werden.

A u8 Z ahlentafel 3 g eh t der E influß der Korngröße hervor. D ie F estig k eit is t am größten beim fein­

körnigen M aterial, jedoch ste ig t die „S p litteru n g“

m it der F einkörnigkeit (Zahlentafel 4). Bei sorgfältiger P rü fu n g verschiedener großer Ladungen dieser Steine zeigte sich , daß im D u rch sch n itt 20 % der Steine m angelhaft waren. D ie U ntersuchung von sechs L a­

dungen von Steinen ergab, daß 60 % der M ängel auf Form fehler, 30 % auf beim Brennen entstandene R isse und 10 % auf sonstige F ehler zurückzuführen waren.

D iese Fehler ließen sich fa st durchweg durch größere Sorgfalt bei der H erstellung und Behandlung ver­

m eiden.

D ie D i c h t e v o n S i l i k a s t e i n e n wird zu m eist nach der pyknom etrischen M ethode bestim m t; hierbei zeigen sich h äufig große U nstim m igkeiten in den W erten, die S p o t t s M c D o w e l l 2) auf diejenigen Porenräum e und R isse zurückführt, in w elche die F lü ssig k eit n ich t eindringen kann. W enn G das Gew icht des Probekörpers in g , V das G esam t­

volum en desselben in ccm , V , das V olum en der Porenräum e, V 0 das V olum en der offenen Poren­

räum e,

Y g

das V olum en der geschlossenen Poren­

räum e is t, so is t

V P = V 0 + Vg

V = V g + V p = V„ + V 0 + V g.

F ü r das spezifische G ew icht kann es drei W erte geben:

1. S g d a s g e s a m t s p e z . G ow . =

2 . S w d a s w a h r e s p e z . G ew . =

3 . S s d a s s c h e in b a r e s p e z . G ow . — , - V s + V g

Sind' keine geschlossenen Poren vorhanden, also

Y g

= 0 , so is t

Sg — S s.

B ei B estim m ung der P o r o s i t ä t m uß ebenso unterschieden werden zwischen

G G

V V s + V o + Vg G

v T ’ G

>) M e ta llu r g ic a l a n d C h e m ic a l E n g in e e r in g 1 9 1 7 , 15 . A u g ., S . 1 8 2 /3 .

s) B u l l e t i n o f t h e A m e r ic a n I n s t i t u t e o f M in in g E n g in e e r s 1 9 1 6 , N o v ., S . 2 0 1 6 .

Z a h l e n t a f e l 2 . E i g e n s c h a f t e n v o n S i l i k a ­ s t e i n e n , d i e u n t e r r e r s c h i e d o n e m D r u c k

h e r g e s t e l l t w u r d e n .

H e r s t « ! - . lu n g s - d r u c k in k g /q c m •}

S c h e in - b a re s

spez.

G e w ic h t A b - i p l i t - te ru n g "

in %')

" W id e r s ta n d s fä h ig k e it g e g e n S c h la c k e q c m 9)

L in e a r e A u s ­ d e h n u n g

l n % M u r t ln o f e n -

A S c h la c k e

S c h w e lß o fc n - 8 c b la c k e

1 3 ,2 1 ,5 0 4 5 ,5 2 2 ,5 1 4 ,7 1 ,3 0

3 5 1 ,5 8 4 8 ,3 2 3 ,8 1 5 ,6 1 ,3 0

5 2 ,5 1 ,5 9 5 3 ,2 2 3 ,4 1 5 ,5 1 ,3 2

7 0 1 ,6 3 5 1 ,4 2 4 ,4 1 5 ,6 1 ,3 3

8 7 ,5 1 ,6 5 4 7 ,9 2 3 ,6 1 6 ,1 1 ,3 0

1 0 5 1 ,6 6 4 3 ,6 2 4 ,7 1 6 ,1 1 ,3 3

1 4 0 1 ,6 7 4 4 , S 2 3 ,5 1 5 ,8 1 ,3 2

1 7 5 1 ,6 8 4 2 ,0 2 4 ,0 1 6 ,1 1 ,3 3

Z a h l e n t a f e l 3 . E i g e n s c h a f t e n v o n S i l i k a ­ s t e i n e n .

V e r h ä lt ­ n is d e r M a s c h e n ­

w e lt e n S c h e in ­

b a re s spez.

G e w ic h t A b ­ s p lit­

te r u n g in %*)

■ W id e rs ta n d s fä h ig k e it

g e g e n S c h la c k e q c m 2) L in e a r e A u s ­ d e h n u n g

i n % M a r t in o f e n -

S c h la c k e

S c h w e lß o fe n - S c h l& c k e

4 8 12

1 ,6 6 1 ,6 2 1 ,5 8

3 0 ,4 4 7 .6 6 3 ,2

2 5 ,3 2 3 ,7 2 2 ,2

1 7 ,0 1 5 ,6 1 4 ,S

1 ,3 0 1 .3 2 1 .3 2

Z a h le n ta f e l 4 . V e r l u s t d u r c h A b s p l i t t e r u n g ( a u s g e d r ü c k t i n P r o z e n t .

V e r h ä l t ­ n is d e r M a s c h e n ­

w e ite n

D r u c k , u n t e r d e m d ie S te in e h e r g e s te llt w u r d e n , i n k g /q c m

1 3 ,2 3 5 5 2 ,5 7 0 8 7 ,5 1 0 5 1 4 0 1 7 5

4 2 1 ,9 3 4 .9 3 7 ,9 3 8 .7 3 1 ,4 3 0 ,4 1 9 ,1 2 9 .1 1 8 5 1 ,6 4 5 ,9 6 2 ,6 5 1 ,0 4 3 ,3 3 4 ,8 3 8 ,3 4 3 ,3 12 6 2 ,9 6 4 .0 5 9 ,2 0 4 ,4 6 9 ,1 6 5 ,8 6 7 ,0 5 3 ,6

1. dem G esam tporenraum im V erhältnis zum R aum des Steines

i ^ V p ^ o o l ^ ,

V b w

P s = -

2. dem offenen Porenxaum

P o J ä | g f _ 1 0 0 _L - S g

Ss

D a die P orosität diejenige E igen sch aft is t, die bei B estim m ung der W ärm eleitfähigkeit ausschlaggebende B edeutung h at, m ü ß te beim V ergleich der W ärm e­

leitfäh igk eit verschiedener M aterialien die genaue Be­

stim m u n g der P orosität besondere Berücksichtigung finden. E s erscheint n ich t ausgeschlossen, daß die von verschiedenen Forschern für der A nalyse und dem spezifischen G ew icht nach anscheinend über­

einstim m ende M aterialien gefundenen abw eichenden W erte für'die W ä r m e l e i t f ä h i g k e i t 3) au f eine n ich t klare Trennung zw ischen offenen und geschlossenen Porenräum en zurückzuführen sind.

*) u n d ä) B e s c h r e i b u n g d e r V e r s u c h e s i e h e u n t e n . 3) V g l. S t . u . E . 1 9 1 7 , 18. J a n ., S . 6 1 .

(9)

20. D ezem ber 1918. Ueber feuerfeste B a ust of je, insbesondere S ilikasteine. S ta h l u n d E ison. 1205

S c h m e l z p u n k t v o n S i l i k a s t e i n e n . D erselbe wird von verschiedenen Forschern1) w ie folgt an­

gegeben:

H a v a r d ...

1 7 5 0 b i s 1 8 0 0 ° ,

H a n o l t ...

1 7 0 0 , 1 7 0 5 , 1 7 0 0 E n d e i l ... 1 7 0 0 ± 1 0 ° .

I m allgem einen wird 1740 bis 1775 0 angenomm en.

D a gew öhnlich der Schm elzpunkt m it dem P u n k t der beginnenden E rw eichung identifiziert wird, lieg t eine U nsicherheit in der B estim m ung vor allem , be­

züglich der Form des Probekörpers, der Schnellig­

k eit der E rhitzung und der B elastu n g vor.

F ü r die s p e z i f i s c h e W ä r m e von Silikasteinen werden von verschiedenen Forschern die in Zahlen­

tä fel 5 zusam m engestellten W erte angegeben.

W ä r m e l e i t f ä h i g k e i t . E s wurde bereits an dieser S te lle 2) auf die starke A bw eichung der von verschiedenen Forschern m itgeteilten W erte hin­

gew iesen. Zur Ergänzung seien die in Zahlentafel G zusam m engestellten W erte m itgeteilt. K bedeutet den W ärm edurchgang in W E in der Sekunde auf eine F läch e von 1 qcm bei 1 cm D icke.

Im allgem einen wird die Erfahrung b estätigt3), daß die W ärm eleitfähigkeit m it steigender Tem ­ peratur w ächst; sie wird fü r in Am erika übliche Stein­

sorten innerhalb der Tem peraturgrenzen von 1000 bis .1 0 5 0 ° w ie fo lg t angegeben:

1. K = 0 ,0 0 1 5 + 0 ,0 0 0 0 0 1 0 ( t x + t , ) , 2 . K = 0 ,0 0 1 9 + 0 ,0 0 0 0 0 0 8 (tj + t 2), 3 . K = = 0 ,0 0 2 0 + 0 ,0 0 0 0 0 1 1 ( t t + t ,) .

F ü r M agnesitm aterial ste llte E z e r G r i f f i t h s ' 1) fest, daß die W ärm eleitfähigkeit m it steigender Tem ­ peratur stark abnim m t, und gib t folgende W erte an5):

T e m p e r a t u r l e t S h ™ k e lt

3 0 0 ° . ... 0 ,0 1 8 7 5 0 0 ° ... 0 ,0 1 4 0 7 0 0 ° ...0 ,0 1 0 7 9 0 0 ° ... 0 ,0 0 8 9

D agegen fand B o y d D u d l e y , daß bei am erikani­

schem M agnesit die W ärm eleitfähigkeit zwischen 445 u nd 830 0 nahezu konstant war.

D ie W ärm eleitfähigkeit von I s o l i e r m a t e r i a l i e n wurde von E z e r G r i f f i t h s 6) untersucht.

1. S teine aus Infusorienerde und K ieselgur m it 92 % S iO ,, m it Ton gebunden, gaben eine D ich te von ~ 0,64 g /ccm und eine D ruckfestig­

k eit von ~ 30 k g /q cm und hatten folgende W ärm eleitfähigkeit:

1 0 5 ° ... 0 ,0 0 0 3 1 0 5 0 2 » ... 0 ,0 0 0 4 6 1 .

Z a h le n ta f e l 5 . S p e z i f i s c h e W ä r m e v o n S i l i k a s t e i n e n .

H e y n S te g e r N o r t o n

W ir k li c h e

■pez. W ä r m e b e i t©

M it t le r e s p ez. W ä r m e

zw ta c h c n 2 0 ° u n d t °

M it t le r e ip e z .W H r m e

zw is c h e n 0 ° u n d t °

M i t t le r e s p e z .W ä r m e

zw is c h e n 20© u n d t©

0 » C 0 ,2 0 0 0 ,2 0 0 ___ ___

2 0 0 ° C 0 ,2 3 7 0 ,2 1 9 0 ,2 0 5

4 0 0 » C 0 ,2 7 0 0 ,2 3 7

6 0 0 » C 0 ,2 8 2 0 ,2 5 0 0 ,2 2 5

8 0 0 ° C 0 ,2 8 5 0 ,2 6 1 0 ,2 3 6

1 0 0 0 ° C 0 ,2 9 8 0 ,2 6 2

1 1 0 0 » C 0 ,2 5 5

1 2 0 0 ° C 0 ,2 9 1 0 ,2 6 6 . .

Z a h le n ta f e l 6 . W ä r m e l e i t f ä h i g k e i t .

W ä r m e le it f ä h ig k e it

S te in a r t T e m p e r a tu r M itt le r e s K zw is c h e n t i u n d ta

F o r s c h e r

ti ta

S ilik a s te in , 9 5 , 9 % S i 0 2 1 0

0 1 0 0 1 0 0 0

0 ,0 0 2 1 0 ,0 0 3 1

B e re c h n e t n a c h U n ­ te rs u c h u n g e n v o n B o y d D u d le y

S c h a m o t t s t e in 5 2 ,9 % S i 0 „ / 4 2 ,7 „ A12 0 3\

0 0

1 0 0 1 0 0 0

0 ,0 0 1 6 0 ,0 0 2 5

T r a n s a c tio n s o f the A m e r ic a n F d e c tro - O h e m lc a l tio c ie ty 1 9 1 5 , S. 036

„ Q u a r z it s t e in “ 7 3 .9 % S i 0 2 / 2 2 . 9 „ A lj 0 3\

0 0

1 0 0 1 0 0 0

0 ,0 0 2 0 0 ,0 0 2 7

!__ _

S ilik a s te in

,

%

S i 0 2 j 0

0 1 0 0 1 0 0 0

0 ,0 0 2 8 0 ,0 0 3 1

G o e re n s u n d G ille s ,

„ F e r r u m “ , O k t . u n d N o v . 1914

S c h a m o t t s t e in 5 3 , 9 % S i 0 2 / 4 0 , 2 „ A12 0 3\

0 0

1 0 0 1 0 0 0

CG!>CGCGo o° °. ö' © n

x) U . S . B u r e a u o f S t a n d a r d s . T e c h n o lo g ie P a p e r 1 0 (1 9 1 2 ). — V g l. S t . u . E . 1 9 1 3 , 6 . N o v ., S . 18 5 6 .

s ) S t . u . E . 1 9 1 6 , 3. A u g ., S . 7 5 5 .

a ) T r a n s a c tio n s o f t h e A m e r ic a n C eram io S o c ie t y 1 9 1 4 , S . 3 8 2 / 5 ; M e t a llu r g ic a l a n d C h e m ic a l E n g in e e r in g 1 9 1 4 , E e b r ., S . 7 4 .

4) I r o n a n d C o a l T r a d e s R e v ie w 1 9 1 6 ,1 7 . N o v ., S . 6 0 7 .

*) V g l. h ie r z u a u c h d i e W e r t e S t . u . E . 1 9 1 6 , 3. A u g ., S . 7 5 4 .

e) W ie u n te r

*).

2. Versuchskörper aus Schlackenw olle (48 % CaO , 4 3 % S i 0 2) von 0,24 g/ccm D ich te h atten folgende W ärm eleitfähigkeit:

2 6 0 » 0 ,0 0 0 2 1 2 ,

4 7 0 « ... 0 ,0 0 0 3 4 1 ,

eine andere Sorte:

1 9 4 » ... 0 ,0 0 0 1 9 1 , 4 0 3 » ... 0 ,0 0 0 3 2 1 .

3. W eiße M agnesia, zur Isolierung von Kohr­

leitungen in Körper gepreßt, W ärm eleitfähigkeit

z w is c h e n 2 6 u n d 3 5 0 ° ~ 0 ,0 0 0 1 5 .

Sobald dies M aterial jedoch au f über 3 5 0 ° erhitzt wurde, stieg die W ärm eleitfähigkeit um 100 %.

W ä r m e a u s d e h n u n g . D ie U ntersuchungen von C r a m e r 1) werden ergänzt von H a v a r d , der bei 1 4 0 0 0 eine lineare A usdehnung von 1,7 % feststellte, w ovon 0 ,4 % bleibende und 1,3 % vorübergehende A usdehnung war. S t o c k m a n und F o o t e 2) geben für die vorübergehende W ärm eausdehnung bei zwei Silikasteinsorten I und I I w ie fo lg t an:

i) S t . u . E . 1 9 0 1 , 1 5 . J u li , S . 7 7 2 .

*) M a s s a c h u s e t ts I n s t i t u t e o f T e c h n o lo g y M in in g D e p a r t m e n t 1 9 0 2 , T h e s is 2 2 6 .

160

(10)

1206 S ta h l u n d E isen. üeber feuerfeste B a u sto ffe, insbesondere Silika stein e. 38. J a h rg . N r. 62.

G e s a m t e l i n e a r e A u s d e h n u n g i n

%

b e i

3 0 0 » 6 0 0 » 9 0 0 » 1 2 0 0 »

I ... 0 ,9 1.5 1.9

I I ... 0 ,7 0 ,9 1 ,1

Probeateine auf eine in der K lassifizierung fest­

gesetzte Tem peratur erhitzt werden, und hierbei ihre_

lineare K ontraktion bestim m t wird. So so ll z. B.

ein S cham ottstein erster Q ualität bei E rhitzung auf Segerkegel 14 n ich t mehr als 2 % linear schw inden, S tein Nr. I I bei Segerkegel 12 n ich t m ehr als 2 %, Stein N r. I I I bei Segerkegel 8 n ich t m ehr a ls 2 % usw.

D ie am m eisten ausgeführte P rü fu n g is t die auf S c h m e l z - u n d E r w e i c h u n g s p u n k t . H ierbei wird zunächst eine klarere U nterscheidung zw ischen Schm elz- und Erw eichungspunkt und genauere F est­

legu n g des Tem peraturabstandes zw ischen beiden gefordert. B ei vergleichenden U ntersuchungen is t

A b b ild u n g 6 . S t e in n a c h d e r D r u c k p r o b e b e i h o h e r T e m p e r a t u r ; m a n g e lh a f t e T e u e r fe s tig k e it .

W ert auf G leichm äßigkeit der Erhitzungsdauer bzw.

T em peratursteigerung bei der Probe zu legen, da ein und dasselbeM aterial verschieden hohenE rw eichungs- p u n k t zeigt, j e nachdem dasselbe sch n ell oder lang­

sam auf die Prüfungstem peratur erhitzt wurde. Auch w ird au f die N atu r der A tm osphäre, in w elcher die P rüfung erfolgt, W ert gelegt. B ei B enutzung von K ohle-W iderstandsöfen, die reduzierende Atm osphäre geben, zeigen sich leich t A bw eichungen, besonders bei P rüfung eisenhaltiger M aterialien. F ie l d n e r u n d H a ll1) haben g u te E rfahrung m it W olfram -W ider­

standsöfen gem acht, bei w elchen in einem W asser­

stoff- und D am pfstrom gearbeitet wurde.

. Jedoch h a t die einfache F eststellu n g des E r­

w eichungspunktes nur beschränkte B edeutung; da in der P raxis die S tein e fa s t ste ts unter B elastung stehen, m uß der E rw eichungspunkt auch unter B e­

la stu n g fe stg e ste llt w erden; z. B . wird auf dem Edgar- Thom son-W erk der Carnegie S teel Co. die P rüfung D ie U n t e r s u c h u n g d e r f e u e r f e s t e n

M a t e r i a l i e n .

D ie B edeutung der chem ischen U ntersuchung tr itt durchweg hinter der m echanischen P rüfung zurück.

U eber die E ignung eines Steines für einen bestim m ten Verwendungszw eck verm ag die chem ische A nalyse nur in ganz allgem einer W eise A ufschluß zu geben, ebenso, w enn es sich um die A ufklärung von Miß­

erfolgen, schlechter H altbarkeit usw. handelt. E rst dann, w enn die m echanische Prüfung auffällige, un­

erw artete W erte liefert, so ll die chem ische U nter­

suchung zur A ufklärung herangezogen werden. D a die Ergebnisse der m echanischen P rüfung in w eit höherem M aße als die der chem ischen fü r ein Stein­

m aterial kennzeichnend sind, wird vorgeschlagen, an S telle der vielfach üblichen K lassifizierung nach che-

A b b ild u n g 4 . K la s s ifiz ie r u n g s s o h o m a fü r S c h a m o tt a te in o v o n P u r d y .

mischen G esichtspunkten eine solche nach den m echa­

nischen E igenschaften treten zu lassen. W ie bei­

spielsw eise bei schw indenden M aterialien die Schw in­

dung auf einen M angel an F euerfestigkeit zurückzu­

führen is t, insofern als beim Erhitzen eine in V er­

ringerung des Porenraumes sich äußernde Ver­

schlackung ein tritt, so wird diese Verringerung des Porenraum es bei steigender Tem peratur a ls ein Maß fü r die F euerfestigkeit angesehen und als U nterlage fü r die K lassifizierung benutzt. (W obei andere, eine V olum enverm inderung bedingenden U m stände, w ie die Zersetzung der T onsubstanz, a ls sehr gering im V erhältnis zum E influß der V erschlackung vernach­

lä s sig t werden.) A ls B eisp iel für eine solche K lassi­

fizierung1) diene Abb. 4.

D as Am erikanische Bureau of Standards arbeitet gegenw ärtig n a c h diesem S ystem eine K lassifizierung J der gebräuchlichsten m erikanischen S ch a m o ttestein ­

sorten aus. D ie P rüfung so ll so stattfin d en , daß die

*) Jll. S ta te Geol. S u rv e y Bull. 9, S. 221. l ) P roc. A m er. Soo., B d. X V , S. 297.

(11)

20. D ezem ber 1918. . Uebcr feuerfeste B austoffe, insbesondere S ilikasteine. S ta h l und Bison. 1207

Ursachen der D eform ation zu erhalten, ob die D e­

form ation bzw. die m angelnde Feuerfestigkeit le ­ d iglich eine F olge der Z usam m ensetzung oder aber schlechter B indung des S teines ist. Abb. 5 und 6 zeigen Schulbeispiele für beide F älle.

B ei Steinen von annähernd gleicher Korn­

beschaffenheit wird 'die E rw eichungstem peratur T etw a nach folgendem Gesetz erniedrigt:

T = 0 — 1 C P J

worin C die Erweichungstem peratur ohne B elastung,

A b b ild u n g 6 . F e h le r h a f te r S t e in n a c h d e r D r u c k p r o b e b e i h o h e r T e m p e r a t u r ; m a n g e lh a f te B in d u n g .

s te js nur unter B elastung ausgeführt. Ferner strebt m an allgem ein dahin, für die P rüfung nich t besonders geform te Probekörper, die unter anderen V erhält­

nissen als die w irklich gebrauchten Steine hergestellt wurden, sondern die letzteren selb st zu verwenden.

Sow ohl das Am erikanische Bureau of Standards1), als auch .M e ll o r 2) und B l e i n i n g e r 3) geben als geeign etste Tem ­ peratur für die P rüfung 1 3 5 0 0 an. D ie B elastu n g bei der P rüfung so llte n ich t größer als 3 und n ich tk lein er a ls l,8 k g /q c m sein. M ellor4) fand zwischen D eform ations- tem peratur T und dem G ew icht W der B elastu n g (in ¿¿/Quadratzoll) die B e­

ziehung.

T =

c

*

o

~ k ' w ,

worin C die D eform ationstem peratur ohne B ela stu n g , K eine von der S teinsorte abhängige K onstante und e ein E xp o- nentialkoeffizient is t. Je kieselsäurehalti­

ger der S tein is t, um so näher liegen D e­

form ationstem peratur m it und ohne B e­

la stu n g zusam m en, um so genauer m uß

die Probe ausgefü h rt werden. B ei der Druckprobe is t darauf zu achten, u m ein klares B ild über die

4) R e p o r t o f t h e C o m m itte e o n R e f r a c t o r y M a te r ia ls, A m e r ic a n G a s I n s t i t u t e 1 9 1 5 , T e c h n o lo g io P a p e r N o . 7, B u r e a u o f S ta n d a r d s .

2) T r a n s a c t. E n g l. C era m ic S o c ie t y , V o l. X V , S . 117.

3) P r o c e e d io g s o f t h e E n g in e e r s S o c i e t y o f W e s t , P a ., O k t. 1 9 1 6 , S . 6 2 5 .

*) a . a . 0 .

A b b ild u n g 7.

W ä r m o -D r u c k p r o b e u n te r B e l a s tu n g .

P die B elastu n g in V /Q uadratzoll m id K eine K on­

sta n te, etw a = 0,001, ist.

D ie praktische Durchführung der Prüfung unter B elastu n g bei hoher Tem peratur is t recht verschieden.

D ie A rt, w ie sie au f

d e n E d g a r - T h o m s o n - W e r l c e n d e r

A b b ild u n g 8 . W ä r m e -D r u c k p r o b e u n te r B o la s tu n g -

Carnegie S te e l Co. ausgeführt wird, g eh t aus Abb. 7 hervor. E s h a n d elt sich um eine M odifikation der Brinellschen Kugeldruckprobe. D ie Steine werden 1 s t la n g au f 1 3 5 0 0 erhitzt und sodann n iit einem b estim m ten G ew icht belastet. D ie Tiefe des E in ­ druckes g ib t das Maß für die B eurteilung (s. Abb. 8).

D ie rasche A bkühlung, w elche die Steinoberfläche,

besonders bei Berührung m it der S tah lk u gel, erleidet,

(12)

1208 S ta h l u n d E isen. Ueber feuerfeste B austoffe, insbesondere Silikasteine. 38. J a h rg . N r. 52.

Scfirtt'rf /*

A b b ild u n g 1 0 . O fe n zu r P r ü f u n g v o n fe u e r fe s t e n S t e in e n n a c h B e ­ la s t u n g b e i h o h e r T e m p e r a tu r . A b b ild u n g 9 .

O fen z u r P r ü fu n g v o n f e u e r fe s te n S te in e n n a c h B e l a s t u n g (b ei h o h e r T e m p e r a tu r .

dürfte eine große Fehlerquelle sein; ein V orteil ist, daß m an m ittels dieser P rüfungsart, wenn m an zur Erhitzung der S teine einen größeren Ofen benutzt, viele Proben in kurzer Zeit ausführen kann. M it R ücksicht auf die A bkühlung bei dieser P rüfungsart dürften diejenigen M ethoden den Vorzug haben, bei

Gas- oder Oelbrenner, die E rhitzung wird bei Silika- m aterial auf 1500 °, bei Scham ottem aterial auf 1100 bis 1 3 5 0 0 getrieben. D ie E rhitzungsdauer beträgt 6 st. D ie B elastu n g ist in der R egel 2 k g/q cm , sie rich tet sich jedoch nach der in W irklichkeit herrschen­

den B elastu n g. — Einen anderen, elektrisch geheiz­

ten Ofen g ib t N e s b i t t an1), er ist in Abb. 10 d argestellt. C is t ein Zylinder aus K ohle, der von einem Zirkonma­

terial (7 5 % Z r 0 2 und 1 3 % S i 0 2) um geben ist, das bei 1 1 0 0 0 zusam m en- fr itte t und in Berührung m it der K ohle ein K arbid b ildet, das um den K ohle­

zylinder festsin tert. D er elektrisch geheizte Ofen verträgt Temperaturen bis 1 8 0 0 °. D er lich te D urchm esser des K ohlezylinders b eträgt 40 m m . Zur U ntersuchung m üssen besonders ge­

form te zylindrische Probekörper ver­

w endet werden. D ie B elastu n g er­

fo lg t genau einstellbar durch Federn m it veränderlicher Spannung. A lle E inzelheiten sind aus der A bbildung er­

sich tlich , genaue Beschreibung über die Versuchsdurchführung fin d et sich im angegebenen A ufsatz.

W as die U ntersuchungsarten zur B estim m ung der W ä r m e l e i t f ä h i g k e i t an geh t, so w ird vielfach noch das Verfahren von W o lo g d i n e angew endet. E in neues, von D o n g a ll, H odsm an und Cobb ausgearbei­

tetes V erfahren2) is t bereits in dieser Zeitschrift be­

schrieben worden3). E in e der H auptschw ierigkeiten

1)

E n g in e e r in g 1 9 1 6 . 2 9 . D e z .. S . 6 4 5 .

2 ) T h e I r o n a n d C o a l T r a d e s R e v ie w 1 9 1 5 , 2 5 . J u n i, S . 8 8 9 .

s ) S t . u . E . 1 9 1 6 , 3 . A n g ., S . 7 5 4 . A o n n u u n g m .

F e u e r fe s t e r S t e in , d e r d ie E in d r in g u n g v o n S e h la c k e z e ig t.

denen der Stein während der P rüfung im Feuer bleibt. D iese lassen leider m eist nich t die Verwendung ganzer S teine zu, sondern arbeiten durchweg m it eigens geform ten Probekörpern. E in einfacher Ofen zur U ntersuchung feuerfester S teine bei hoher Tem­

peratur unter B elastu n g is t in Abb. 9 d argestellt)1.

D ie B au art des Ofens is t aus der Zeichnung ohne w eiteres verständlich. D ie B eheizung erfolgt durch

2) Aus „M etallurgical a n d Chem ical E ngineering

1917, 15. Aug., S. 185.

Cytaty

Powiązane dokumenty

Krainisehe Industrie-Gesellschaft, Laibaeh. Juni 1911 abgelaufene Geschaftsjahr mitteilt, stand das Jahr andauernd unter dem EinfluB eines atarken Niederganges der

Aus der luxemburgischen Eisenindustrie. Die Verkehrsscluvicrigkoitcn sind erheblich, dio K okszufuhr sehr besehrankt; die A rbeiter drohen wieder m it Streik.

scheidung der E isen - und Stahlindustrie feh lt. D ie Ursachen liegen zunächst in den allgem einen W eltm arktschw ierigkeiten, dann aber auch, und das in

nism äßig größere Steigerung der Erzeugung von Bossemerstahlsohienen aufweisen.. Zahl der Hochöfen. abscknitte eine wenig veränderte Lage. Der Bedarf des Heeres und

nicht selten is t kohlenstöfffreies Eisen m it reichem Kupfer- gohalt, oder große Mengen von sehr dichtem, schweiß- sohlaokenähnliokem Aussehen. In einzelnen Sauen, und

Diese E rk e n n tn s ist jedoch schon Gegenstand des im Besitzo des Cöln-Müsener Bergwerks-Aktien-Veroins in Creuzthal i. befindlichen deutschen Patentes Nr. Das

zelnen Punkten, den Kristallisationszentren oder -kernen, aus ein. Z .); sie gibt ein Maß für das spontane Kristallisationsverm ögen der Schmelze. Kristaliisationskerno

j j a ß Koks in den gebräuchlichen Gaserzeugern anstandslos vergast werden kann, dürfte von niem andem mein- bezw eifelt werden, zum al wenn m an sich erinnert,