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Kurze Geschichte der Franziskaner in Breslau

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Academic year: 2022

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(1)

l u r j c W r ijid jt e

ber

ran?teftan&r in Prcslau.

Hacfy UrFunfcen b earb eitet Don

P. (&t)vt)Tocionn& Ütetfdj,

0 . F r . M in .

giv e«ia tt.

3$.ru& ber ©dHefifdjen SßolfS^eitmtg.

(2)

ran?Maner in Prcslau.

Hacfy U rfu itöen b earb eitet

c o n

P. ÖWjrtjfögonvtG

0 . F r . M in .

g S rralau .

®ruif ber 3djlefif<6en a3olt$jeitung.

1 9 0 0 . K 069513

(3)

1 W I 3

(4)

ber ^ rc m jis F a n c r in Deutfcfylatt& un& Sd^lefteit.

L

SRit ber ©rmtbfteinlegung ju t &lofterlirdje bet PP. grangiglaner in Sreglau=®arloWi^ am 14. 3)fni 1900 ge£)t ein SSSer! feinet Sotlenbung entgegen, au beffen ©elingen Saufenb eble £>eraen burd) i£)te SEBofjltljattgleit betgetragen fjabe. Sännen aucfj bie SSIöfter bet ben je^igen geitDer^ältntffen fid£) nidjt meljr jeneg weltgefd)td)tlid}en (Sinfluffeg rühmen toie efjebem, wo fie bte fjauptfädjlidjften ^ßftan^

fdjulen be§ (Sljrtftentumg, © dju^ unb £ o rt gut Seroatjrung unb SReinetfjaltung be§ ©laubeng, bte f>etmftätten djriftlidjer Stlbung, SSJtften»

fdtjaft unb Shtnft waren, fo tft boc£) bte ©rünbung etneg Slofterg nocf) fjeutjutage etn SBetf Bon Sebeutung unb ein neues S ta tt für bte @e=

fct)td^te. ®te Sfteberlaffung tn ffartowitj ift neu; bodj bie Orbengleute, bie t)iet ein £etm ficfj grünben, finb in bet ©efdjtdjte bet (Stabt Sreglau ntct)t unbefannt. ©§ ift bie fünfte Sirdje, toeldje bte ©öljne be<8 fjeittgen granatglug in Sreglau un b;für Stegtau erbauen. äfterfwürbigerwetfe finb e§ gerabe fjunbert gatjte, al§ bte letzte Sirene bet granjiglaner auf bet ©eminargaffe etngeroeif)t würbe, neunzig Saljre, fettbem fie bag SHofter bettaffen mufeten unb bag fötofter fälularifiert würbe. (S§ tft eine wedjfelboHe, fdE»tc£falSreid^e ®efcf)tdjte, wie fie fein anbeter Orben l)ter er«

tebt £)at, bie in ben Sfjrontlen unb Utlunben ntebergelegt, bag lebhafte gntereffe beg @efcf)id)t§fteunbe§ feffett. 8 n furjen 8 ö 0 en ein treueg, llareg @efct)irf)tgbttb ju entrollen, foE ber bet fotgenben geilen fein.

Sebeg ^atjrljunbert trägt etne eigene Signatur, bie ttjm bie großen, ejodjentadjenben Sretgniffe, ber ©eift, ber eg burdjwefjt, aufbrüifen. ®ag btet^efjnte Qat)rt)unbert tft ba§ Qatjrljunbert ber in bag Seben ber Söller tief eingreifenbften ©egenfätje; eg ift bag Qafjrfyunbert beg £>affe§ unb bet Siebe, ©taatgurawälgungen in allen Säubern, polittfdje ^arteiwut fpalteten bte Söller unb trugen bie geinbfeligfeiten in ©täbte unb gamtüen, bie fid) bewaffnet ju m Sßernidjtunggfampfe gegenüberftanben.

$od) bereinigte aud) tbeale Segeifterung, opferwillige, tobegmutige Siebe für bag Heiligtum ber (Stiriftentjett: ^ßatäfttna, alle Sftattonen unb il)re .^elbenföljne otjne llnterfdjieb ber S pray e unb polittfdjen Partei»

beftrebungen au einem Solle, ©eföljrltdje ^rrle^ren gelten etnen 1

(5)

traurigen ©rofierutifi^ug burd) bie fübweftlidjen Sänber europag, riffen m it ©ewalt unb Sift Ungäfjlige bom Sebengbaum ber Sirdje log unb erfüllten fte m it ßafj gegen 9lom. ebenfo innig unb glüljenb entfadjte fic^ aber audj bie Siebe gu ©ott unb bem ©tuljle «ßetri in taufenb f>etgen unb befonberg in jenen großen äRännern, bie ©otteg SBorfefjung fetner fiirdje gut ©tüfce unb «um Srofte ermedte. ßwei ÜRänner, mächtig in Sßort unb 3lljat, bie jenem gangen 3 eMraume bag

©epräge iijreg ©eifteg aufgebiüdt Ijaben, traten in ben Sorbergrunb unb

»erben $eerfü£)rer ber treuen ©djar Sfjrifti: DominituS unb grangiglug, ber ß^erub unb ©erapl) am ©ternenljimmel ber ^eiligen unferer ffitdje.

®ott liefe ben retd)en ffaufmanngfoljn grancegco burd) Vereitelung feiner

|>offnunggträume bie 33ergänglid)!eit beg ^Jrbifctien erfennen unb mailte iljn gum SCräger feiner £eilgpläne für bie TOenfc£)f)eit. grangigfug, er*

füUt öom htmmlifdjen Sid)te, wie ber S3ölferapoftel gebrängt bon ber Siebe Sfjrifti, fuc^t feinem ^Reiftet burcf) ein Seben in 'ta r n t, 58Selt*

oerad)tung unb Setben äbnltd) gu werben. ©eine gange ibeale 33er*

anlagung finbet bartn bag f)öd)fte giel feineg raftlofen ©trebeng. «Rur ein SBunfä befeelt ben ©ottbegnabigten: alle 3ftenfd)en gu (Sfjriftug gu führen. ® arum fammelte er jü n g e r gleicher ©efinnung um fidj, gab i£)nen roeife Seöengregeln unb ftiftete mit ©ut^eifeung «ßapft ^nnoceng Ul.

ben Orben ber aRinberbrüber. 33uf?e prebigenb alg ein Waljrer ®ol!g=

mann im emtnenteften ©inne beg 2Borteg, burd)gog er gtalieng $ro=

hingen unb gewann wie im SEriumpfjguge bag §erg beg gangen italieni*

fd)en SBolfeg für bie ^eilige ©ac^e beg ©laubeng. 9llgbalb fanbte er aud) feine jü n g e r aug mit bem Aufträge efjrifti: bag ©bangelium gu prebigen. $ m Sabre 1217 berief bet fjeil. grangigfug feine Stüber gum

©eneralfapitel am gufee bon 2Raria Bon ben engein, um |jeerfd)au gu galten unter ben ©treitern ©jrifti. 5000 ©rüber aug allen Sänbern, reid) an apoftolifd)en IRüf)en unb Arbeiten, aber aud) an ©egengfrüd)ten für bie SSölfer, fd)arten fid) alg treue ffinber um ben ^eiligen Vater. — „ e in Heerlager ©otteg, eine Verfammlung ©lüdlidjer, Don Siebe gu ©ott unb ben 2Rttmenfd)en überquellenben DJienfdien"

(JBeife) ««ad) Wenigen $a()rgel)nten (1264) ^atte fi$ bet „am meiften bemofratifc^e Orben", wie il)n treffenb ber gtofee &tftortier Sffieif? nennt, bie äßelt erobert; in 33 Sanbfdiaften berbreiteten 8000 Slöfter m it 200 000 OrbenSleuten ringgunt ©egenj: er war eine

„gefdjicfjtlidje 2Ra$t geworben", unb mit 9}ed)t preift man ben atmen Settier bon 9lffifi „alg ben erneueret beg 2Renfd)engefdjledjteg unb |jer*

fteHer djriftltd)er (SDßeife).

9luf bem gweiten ©eneratfapitel (1217) beginnt ber junge grangigfaner*

orben feine weltumfaffenbe Sfjätigfeit. eg würben SRiffionare auggefanbt n a $ grantreid), ©panien, Ungarn unb $eutfd)lanb. «Rad) $eutfd)lanbg

©auen gog Qofjanneg bon «Penna (feliß gefprod)en bon «Jkpft >:ßiu§ V II.) mit nod) 60 33tübern. ©te fjatten Wenig erfolg. ®er beutfdjen ©pradje unfunbig, Ratten fie enblid) bag eine SSort „Qa" gelernt. SBenn bie Seute fie fragten, ob fie ©petfe wünfd)ten ober übernachten wollten, half iljnen bag Jßörtd)en „ ^ a " gu einem SBiffert SBrot unb einer Verberge-

(6)

S o ü greube über ein fo guteg ©clingen, 6efcf)to|'fen fie immer „ ^ a " ju faßen, wenn man eine grage an fie fteHte. 3 h « fonberbare ffleibung, bie frembe ©pradje, ihr ganzes Slugfehen ermecEte aber auch in manchen Serbadjt. ©ie mürben ßefragt, ob fie Setyer mären unb in 35eutfcf)lanb mie efjebem ©eftirer in ber Öombarbei, gotilofen ßetjren Derbreiten moflten;

bag unfdjulbige „ ^ a " mürbe ihnen berhängnigboll. iDJan marf fie in ffetfer, fcfjtug fie unb trieb fie über bie ©renge. Sitter flagenb über bie graufamen ®eutfdjen lehrten bie Stüber gurn hl- gran^igfug ju rü d unb faßten: 9?ur mer 8uft hohe, ein 99iartqrer ju merben, bürfe nach ®eutfdj=

lanb gehen. 1221 beranftaltetc ber hl- gran^igfug bag brttte ©eneral»

Stapitel. 9Jad) (Srlebigung aller Orbengangelegenheiten fafe ber hl- S3ater oor Sitter unb Slnftrengung ganj erfd)öpft am Soben: neben ihm ftanb

©ruber ©liag. granjigfug jupfte ihn am föabite unb flüfterte ihm itig Ohr, er möge bodj SDeutfdjlanbg eingebenf fein. Darauf fprad) ©liag ju ben Serfammelten! „Srübet! ihr fennt ®eutfd)lanb, mo biete fromme

©haften mohnen, bte ihr oft m it langen «ßilgerftäben, ©ott lobfingenb, in ber ©onnentjit^e, bon Schmeiß triefenb, burd) unfer 8anb jieljen feht. SBir hoben fdjon Stüber borthin gefanbt, metl fie aber fetjr fd)led)t behanbelt morben finb, mtH ich feinem befehlen, mer aber freimiütg ju r ©fjre ©otteg borthin geht, foll reichen

©egen be§ ©ehorfamg empfangen, alg roenn et über'g 2JJeer ge*

fchidt mürbe." Unb foßleich erhoben fid) 90 Stüber, bereit, bem SBunfdje ihreg Saterg gu miHfahren unb ihr Seben ju opfern. ®teSmal mar ihr Unternehmen mit he«lid)em ©rfolge gefrönt. $ur$ borher hotte ein

®eutfcher, nameng Säfar bon ©peier, bag Orbengfleib ßenommen, ein berühmter ©djüler beg berühmten 9JJeifterg ffonrab bon ©peier, fpäteren Sifdjofg bon {rilbegheim. ©äfar mar in ber Sßelt ein gemaltiger s$re=

biger unb ermarb fid) im Orben gar balb burd) feinen (Sifer für bte ftrenge Seobachtung ber Siegel, burch aUfeittge ©elehrfamfeit unb fjetjeng»

güte bag befonbere 2Bof)lmoHen feineg Orbengftifterg unb aller Stüber.

$tefer mürbe alg Oberer nach ®eutfchlanb beftimmt unb fonnte fid) bon ben 90 Stübern, melche unb mie bteie et mollte, augmählen. Unter ben Stübern befanb fidj auch einer, ber immer betete: Sor ben grau*

famen ®eutfd)en unb fetjerifdjen Sombarben bemahre mich, o |>err! s2Ug er fah, bafe fid) fo biete für ‘Deutfdjlanb gemetbet hotten, bebauerte er fie fehr unb glaubte, eg mürbe ciudj balb bon thnen, mie bon ben Stübern in ©panten, bie Jtunbe ihreg äJJarthrtumg etntreffen. Sßenn bon ben äJiarthrern aug ©panien gefprodjen mürbe, that eg ihm immer teib, ftitlfdjmetgen ju müffen, meil er fie nicht fannte. ©r ging begfjalb ju ben einzelnen, bte nach Deutfchlanb reifen motlten, h>n fragte, mie fie hiefeen, bamtt, menn fie gemartert mürben, er fid) rühmen fönnte, fie gefannt ju haben. 9luf feinem SRunbgange fam er aud) aum Tiafon

«ßalmertug aug Slpulien (fpäteren ©uarbtan bon 3J?agbcburg), ber megen feineg heiteren ©inneg fid) eineg guten 9{ufeg erfteute. 9118 «)3almetiug bem Sruber feinen tarnen genannt hotte, füßte er fofort l)inju: ® u ßehörft boch auch ju «ng unb gehft m it nach ®eutfd)lanb? @rfd)toden rief ber arme Sruber: Stein! tßein! ich fomme nicht mit, ich ß>hö ie

(7)

nicht au eucfi! Die anbeten Stüber Berichteten ßäfat ü 6er ben furcht*

famen Stuber unb faßten ihm, er folle thn nad) Deutfctilanb mit«

nehmen. ©r fträußte fid) fe£)t, bodj SßalmetiuS Wufete ifjtt in heiterer unb ernfter SBeife gu Bereben, bafj er fid) fdjiiefelid) Bereit erllärte. Der

©eneralmintfter ertetlte i£)tn gern bie Srlaußntg, unb er Warb ein ©efährte beS P. (Säfar. — (SS War ber fpäter Berühmte P. Qotban Bon ^ano erfter SiuftoS bon S^ftringen, bern wir aud) bie intereffanten Kadjridjten üBer bie ©rünbung unb SerBreitung be§ Orbenö in Deutfchtanb üer=

banfen.

Säfar ^atte Balb feine SBaljl getroffen; fie fiel auf gofjattnesS be sJStano <Sar pintS, Sarna&aS ben Deutfdjen, 2f)onm§ bon ©elano, ffonrab ben Deutfdjen, $alm etiu§ u f. w. 3 m gangen waten eg 12 ^rieftet unb 13 ßaienbtüber. Kod) brei üJfonate BlieBen fie in Ita lie n , bann ging eS nad) Korben. Der SBeg führte fie burd|'§ tau^e

©ebitge, wo fie bor ju n g e r unb Dürft Betnalje berfdjmadjtet Wären.

UeBer S£rient, Sojen, Srtren gelangten fie nadj ©rtragung unfaglidjet Strapazen ganj erfdjöpft in 9lug§Burg an. Der Sifdjof war üBer ihre 3lnfunft hocherfreut unb fein SReffe, etn SiationiEer, mar fo fjtngetiffen bon Sewunberung ber 1)1. Se&enSWeife, bafj er ihnen feine eigene fiurie jur 2ßof)nung üBerliefe. SBort ^ter au§ fanbte ©äfar, ber erfte ^robtngial«

minifter bon Deutfdjlanb, nod) im 1221 feine Stüber in ber=

fdjiebene ^ßrobingen, nach SHJotmS, TOainj, SRegenS&urg u. f. m.

Kad) 3tüeiiäE)rißer Söirlfamfeit legte (Säfar bor bem hl- gran^iSIuS fein Slmt nieber, unb SllBert bon P f a tourbe als jweiter ^ro b in jial m it bielen Stübern nach Deutfdjlanb gefanbt. Die g a h l ber Stüber hotte fidj fo bermehrt, baß er Deutfchlanb in berfdjiebene ftuftobien teilte; e§

würben bie ffuftobien: granfen, Satjern, ©Ifafj, ©djweig unb ©adjfen errietet. (Srfter fiuftoS bon @ad)fen mar QoljanneS bon 5ßlan (£arp, unb mit ihm gingen gehn Stüber borthin. 3 uerf* (amen fie nach

$tlbe§heim, wo fid) auf bie p e b ig t be§ goljanneg biele, aud) mehrere Sianonifer, bem Crben anfdjloffen. Kod) in bemfelßen Qatjre (1223) erhielten bie grangiSfaner bon ©adjfen Stlöfter in Sraunfchweig, @o§lar, SKagbeBurg, £>al6erftabt u. f. tt>. D a 9ll6ert bon $ ifa auf feiner SReife burch ©achfen 1224 gewahrte, welch' fruchtbaren Soben bie Stüber hier gewonnen, fanbte er fogleidj Qorban m it einer Slnjahl Stüber bon SJlainj nach S h ü lin flen/ um bort ben Orben auSpBreiten. (SS erBaten fid) fflöfter: ©rfurt, ©ifenad), Korbljaufen unb Biele anbete ©tabte.

^ m 3 ahre 1228 beftimmte ber ©eneral Qohanneä ^arenS wieber

©iobanni bal sßlano bi (Sarptne ju m sprobinjial bon Deutfdjlanb.

Diefer errichtete, „um ©achfen ju ehren" unb gut S lüte ju bringen, in SRagbeBurg einen ßeljtftuhl bet Rheologie, inbem et ben früheren ffuftoS bet Kormanbie, ben gelehrten SCheologen ©im on aus (Snglanb borthin fc&idte. ©r entfanbte aud) Stüber nad) Söhmen, sßolen, Kotwegen, ©djweben. 3 n allen größeren ©täbten tjatte baS S o ll ihnen Slöfter erbaut. 3luf bem ©eneralfapitel 123') in Slffifi würben äut Befferen Verwaltung bie ff lüftet in bie SR£)einifc£)e unb ©äd)fifd)e ^ro=

b in j mit eigenen ^robtngialminiftern geteilt. Kad) 3lufjählung beS ^ctl.

(8)

Strdjenlefjrerg 93onabentura, be§ 7. OrbenSgeneralg, gä^tte 1256 bie fäc^fif(f)e ^Jrobing 12 Shiftobien mit 80 fflöflern. 3 “ öefonberer 5©e=

beutung gelangten 'IRagbeburg, öübecf, £jaHe, Berlin, .jrjilbeäfjeim, SB r e 8 1 a u.

®ie Suftobie SBreSlau umfaßte 8 Sonbente.

n .

S n ben Qatjren 1228— 1230 tarnen bie grangtöfaner audj nad)

© d jle f ie n ; bodj roirb in ben Slnnalen beg 0rben§ erft 1238 QioIjanneS bon $ la n gugleict) aucl) ^ßrobingial bon S3ö^men unb $olen genannt unb Elält in ^rag tm .Stlofter gurrt £>eil. QafobuS ein .Vtapitel. D a bie grangi§=

laner Don ©ad)fen nad) ©d)lefien gelangten, gtünbeten fxe erft in ben roeftlid)en ©täbten berfcl)tebene SHöfter. 2ll§ ältefte ÜJtieberlaffung int jetzigen ©cfylefien gtlt m it SRec£)t © o lb b e r g , mo bie ©öljne be§ Ijeil.

grangi§fu§ burdj SSermittelung bet fjetl. £>ebmig fdjon früf) inmitten einer anmutigen ®ebtrg§@egenb ficE» ein |>eim grünbeten. Qn bie O b e r«

fta u p tfta bt fdjeinen bie grangiSfaner erft um ba§ Qa£)t 1234 eingegogen gu fein. 9luf ©djlefienS 5:t)rone l;ertfd)te bamalg £>einridj bei gromme,

©ol)n ber fyeil. £ebmig, unb an feiner ©eite bie üJiutter @d)lefien§, bie

•^ergogin 'Jlnna, eine SEodjter OttoJarS I. bon 33ö^men. 9lact) ber t)etl.

-£>ebiüig berbanfen Wir befonberg iljrem raftlofen unb flugen CSifer bie Seförberung unb SSefeftigung be§ (SljiiftentumS in ©djlefien. SBie bie l)etl. ^ebmig, mar aud) fie unablüffig bemüht, Sirenen unb Slöfter gu bauen; um bem SSolfe Seifpiele c6»riftlic^er SEugenben bor Slugen gu ftellen unb ba§ religiöfe Seben überall gu fyeben. ®ie grangiSfaner maren ifjr nid)t unbelannt. 35ie Satibgrafin (Slifabetl) bon Süjütingen, bie fo berühmt geworbene SCocfyter beS Ijeil. grangiSluS, mar iljre Sßermanbte;

ein SSruber ber Ijetl. £>ebtoig, (Sfbeit, mar SBifdjof bon Samberg, ^affau unb Salzburg, mo bie SJJitnberbrüber fdjon lange feften guß gefaxt Ratten;

itjr öruber SBengel, ftönig bon Söljmen, fjatte fefjon grangiSJaner au§

äRatng nad) *ßrag berufen unb timen ba§ für fie erbaute galobStlofter angemiefen; enblid) Ijatte il)re ©cfjmefter SlgneS (bon ^ßapft ^Jiu§ IX. felig gefprodjen) am löniglic^en f)ofe in SBütjmen ben ©djleier genommen unb mar Slariffin geroorben. ÜDttt glüfjenber ©erebfamteit Ratten bie patres ber Söntggtotfjter gefcf)ilbert, mie bie tjeil. fflara i£)re reifen ©Item berlaffen, alle bergänglicfjen SReidj»

tümer unb etirenooHen SSerbinbungen ber JBelt beradjtet fjatte, um tm einfamen Slöfterctjen in Slrmut unb (Sntfagung bem ©etreugtgten äljnltdj gu merben. SlgneS mar entgücft über ein fo IjimmlifdjeS SEugenbleben unb erbüefte in iljrem fieroifd^en Setfpiele ba§ Qbeal ber SSoüfommen»

^eit. 9luf tfyre Sitten fanbte ^Papft ©regor IX. 1234 Slariffinnen nac^

5ßrag. 9lgne8 gog m it itjnen in§ ftlefter ein, um bie fürftlidjen @e=

mänber mit einem Sufefleibe gu bertaufefjen. Slm borgen be§ feftlidjen SageS (25. üliärg 1235) erfdjien il)r SBruber 55ßengel unb ber gange böfymifcfye ^offtaat im Iöntgltc£)en ®epränge; e§ folgten i^m ber £>ergog

^einrict) ber gromme bon ©djlefien, ber ^ergog bon ftärnttjen unb ber

(9)

Ijßdjfte 9lbel 33öt)men8. g n ber Sirdje empfing fie ber päpftlidje Segat, Sarbinal ftajetan m it mehreren Sifctjdfen. SlgneS felbft erfdjien gurrt testen W ale in ben Ijerrlicfjften geftgewänbern als föniglidje Vraut ge*

fdjmüdt unb trat an ben £>ocfjaltar. Der Sarbinal begrüßte fie, nafjtn it)r ba§ Sßradjtfleib ab unb legte tljr baS raulje Suftgewanb um. Ob»

Wof)l nun bon ber 233elt entfernt, Ijatte bie SBelt nidjt auf fie bergeffen, tljr t)eroifd)er ©ntfdjluf? erfüllte alle m it ©taunen. Qn ben tiielfadjen unb unfeligen Sßirren jener ^ertobe ttaaltete SlgneS als Ghtgel beS guten SRateS unb griebenS. Sfteljr als einmal griff fie entfdjeibenb in bte ©djid«

fale ber Völfer ein, befonberS, wenn ba§ ftolje, leicht aufwallenbe pafte nb lu t bie £errfdjer gu ©ingriffen in bie 3led)te ber ffird)e berleitet hatte. Q n bielen großen, Iirdjenpolitifdjen gragen wanbte fid) ©regor IX . an SlgneS, fragte fie um K at unb erfreute fid) burd) iljre weife @infi(f)t unb iljr 9Infel)en ber l)errlid)ften ©rfolge. Die felige SlgneS berbient unfer Qntereffe, weil fid) tljr ©influfe aud) in ber fäd)fifd)en «ßrobinj, weldjer iljr fflofter ange^örte, geltenb madjte. 3luf tfjren ©infprud) beim

«ßapfte Würbe ber auf bem ©enerallapitel ju 3Rom 1239 neuerwäljlte ‘pro*

btnjial für ©adjfen, ffonrab bon SSSormS, nidjt beftätigt unb 2Karofuaro als britter «ßrobinaial beftimmt. Der ffonbent VreSlau berbantt if)r btele äßefjUljaten, ba fie an allen Widrigen Slngelegenljeiten tfyätigen Sin»

teil naljm, bie in Sreglau im Saufe ber Qaljrljunberte entftanbenen granjiSlaner=Slöfter follen unS nun in ben folgeitben geikm befdjüftigen.

1 ) S t. Srtfo&SMoftei;.

Durcf) baS Setfpiel i^rer Verwanbten unb baS 3 ure^en &et heiligen

£ebwig bewogen, berief aud) ^ergogin 8lnna im Qafjre 1236 grangiSfaner nnd) SreSlau. S iS gur gertigfteHung ihrer 3 eUen auf ber TOartinSburg, fanben fie, Wie bie Dominifaner unter ©eSlauS (1224), t>or ber ©tabt auf ber Dominfel etne Unterfunft. $ m ^ a h « 124t) waren bie Bellen im

© t. SafobStlofter auf bem ütittetplafce, Welches baS eble gürftenpaar er*

baut Ijatte, notbürftig auS ©olg t)ergerid)tet, baß bie Stüber eingietien Jonnten. Die Vottenbung beS SlofterS Würbe berfyinbert burd) bie friedlichen

©reigntffe beS SCatarentriegeS. DaS eble, fromme £>ertfdjerpaar etWieS ben

©öljnen beS Ijeil. gran^iSfuS fo biele Siebe unb ©ntgegenfommen, als gehörten fie gut fürftltd)en gamilie. @te waren in jeber Sejiehung bte Ratgeber unb Vertrauten beS £ofeS. ^einrid) unb Slnna fanben großen SLroft unb ©rmutigung in bem Verfehre m it ben frommen unb erfahrenen SDlännern in ben traurigen SBitren, ben blutigen Srubertriegen unb garten ©d)idfalSfd)lägen iljreS fürftlidjen §>aufeS, befonberS als .(peinrid) ber Sättige wegen feiner tlngeredjtigfeit gegen bie Sirdje unb ber Se=

brüdungen feines VolfeS m it bem Sannfludje belaftet lebte, unb unauS*

geföfint m it ber Sirdje 1238 in Sroffen ftarb. Vor allen anbern etfreute fid) P. ^erborb beS größten Slnfe^enS unb Vertrauens bei §ofe.

35Bie fein 'Jfame fcl)ließen läßt, ein geborener ®eutfdjer, War er SfuftoS ber neu gegrünbeten ffuftobie SreSlau. SluSge^eidjnet burd) 2ßiffenfd)ctft unb £ugenb, geroann er in jenen ferneren Briten entf(|eibenben ©influfe auf baS .perrfdjertjaug gum 2ßo£)le beS VolfeS unb ber Sird)e. Die fjeil.

(10)

|>ebwig unb £>ergogin Slnna wählten itjn gu intern Seic£)tbater. 33ertraut mit öden ©eljeimniffen be§ £)ofe§, tont er ber berufene SRatgeber in alten wichtigen Angelegenheiten. ®te erbautidje SebenSWetfe ber Stüber gefiel

§einridj unb Slnna fo fetjr bajj fie, fo Diel e§ i£)r ©tanb erlaubte, ficE) berfelben boEftänbig anfchloffen. ©ie beteten m it ihnen bie SCaggeiten, ftanben um äRitternadjt auf gu ben '.Ketten unb unterzogen ftdj benfelben Sufjübungen.

$od| war biefeg frieblidje 8eben bon Kurger Dauer. ©chautige SMegSnadjridfjten erfdjtedten gang (Suropa. Die ‘JJomabentiölfer ber Mongolen Ratten ihre Sßohnfiije in ben ©efilben be8 nötblidjen unb mittleren Slfien berlaffen unb unternahmen unter ihrem graufamen unb lüfynen .Speerfüfjret einen certjeerenben @roberung§gug burd) bie Sßelt.

©in £>eer bon einer 'JJiittion ©treiter, fannten fie leine S^teberlage. S3or ihnen Ijer ging ©rfjreden; wo fie gekauft, blieb nidjt§ als krümmer, 9lfd)e unb namenlofeg ©lenD. Siachbem SEemubfdjin, ber Oberfljan in Slften, ungeheure SReidje erobert hatte, manbte fein 9leffe S a tu feine Sßaffen gen SÖSeftert unb zertrümmerte ba§ unermejjlidie ruffifdje Sfieid^. S o n hier nahm er feine betnidjtenbe ©iegeglaufbahn nad) Ungarn unb ^ßolen.

3lm Slfdjermitttoodj 1241 roar ffralau gefallen, unb bie himmelhohen glamm en berlünbeten bie unheimliche Qftähe be§ fdjreälidjen geinbeS.

iBalb waren bie ©rennen ©d)lefien§ überf dritten. ©in Steil ber wilben

^orben unter $eta überfd)t»emmte ©Rieften bem Oberthal entlang 'gen SBreglau, aüe§ unter ben .&ufen ber ^ferbe gerftampfenb. f)eimtd) hotte SreSlau gu einer wohl gerüfteten geftung gemacht. Die S u rg Würbe bon aEen ©eiten mit ÜJiauern umgeben, gut fixeren ßuflucht ber Sürger.

Sluch bie ©eiftlidjen, Dominifaner unb gtangigjaner flüchteten borthin.

2118 bie Tataren bor ber ©tabt antamen, fanb ihre 9taubgier nicht, wie fie hofften, reiche Seute, fonbern nur raudjenbe SErümmer. ©ie tonnten bie S urg nicht bezwingen unb gogen roeiter nach öiegniij, wo fie auf ber SBahlftatt auf bie öerbünbeten gürften fttefeen. Den gangen SEag wogte eine wütenbe ®d)lad)t; trolj be§ 8öwenmute8 ber ©chlefier unb $olen blieben bie Statoren in ihrer Uebermacht ©ieger. Unter ben tapferen gelben, bie in ihrem S lute ba§ ©djladjtfelb bebedten, lag aud) ©ergog Heinrich inmitten feiner ©etreuen. Drei SEage nach ber ©d)lad)t gelangte bie ©djredengbotfchaft gu feiner ©emaljltn Slnna in Stoffen, Q>n unfag=

barem ©chmerge eilte fie mit £>ebwig gut UnglücfSftätte unb fudjte lange ben Seidjnam, bem bie geinbe ba8 £>aupt abgefd)lagen hotten, Seibe begleiteten bie teure 8 eid)e nach SreSlau. SBo Heinrich im Seben fo gern geweilt, bort, in bet QaloBSfirc^e foEte er feine ©rabeStuhe finben, um»

geben bon ben betenben Stübern, in beren Witte er felbft Stag unb Stacht

©ott 8ob gefungen; bem fie aEe§ berbanften, ber fie im Seben befchüijt unb befc^irmt, beffen ©rabeähüte* 3« fein, foEten fie nach feinem SEobe bag

© lü d haben. Slm ©arge bor bem offenen ©rabe in ber Äitche brach 9tnna bon

©chmerg überroältigt gufammen. Dte obbad)lofen TOinberbrüber wetnten wie Sinber am ©rabe tEjreS geliebten Sater§. Sftod) jeljt geigt ein Denfrnal im ©höre bon ©t. Stngeng, ber ehemaligen galobgtirdje, bie 9tul)eftätte be§ gelben ©chlefienS. SereitS am Sage nach ber unheilboEen ©djladjt

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beridjtete sßater gorban, erftcr Sigegeneralminifter Bott Söhnten unb

^olett, bag fdjretflidje U nglüd an bag fflofter feines,’Orbeng in Singen unb bat um bag ©ebet für bte berwüfteten Sänber unb feinen Orben, ba gtoei Suftobien ber TOinoriten Dottftänbig berntcfjtet Waren, tn brei anbeten aber bie geinbe nodj plünberten unb wüteten.

Stad) bem Sobe £>etnridjS mußte £jergogin 9lnna felbft ein Qahr lang Bis gut ©rofejätjrigteit i£|reS älteften @ol)neg Solegtaug bie fterr=

fdjaft über bag auggeraubte unb berarmte 8anb übernehmen. 3Jiit wahrer äfiutterforge fudjte fie bie iljrem Solle gefd)lagenen SOBunben gu Ijeilen. Slber auch bte äJJinberbrüber, beten höl^rner S a u auch 9?aub ber glam m en geworben, bergaß fie nid)t. 3lm je^tgen 9titter=

plafje, nalje an ber Oberbtücfe, über bie ber große Serlehtgmeg nadj sßoleit führte, lag ein SerlaufShoug, Weldjeg beim Umfdjtounge be§ Sßer=

letjrg feine Sebeutung für bie ©tabt berloren hotte. E ie fürfotgllche gürftin Wieg e§ ben grangiglanern gut 5Bohnung an. ® a bie ^atxeS aber nidjtg Ratten, um bag § a u g wohnlich eingurid)ten, unb

% oudj bon ben gänzlich berarmten Sürgern feine Seifteuer ermatten fonnten, entäußerte fict) bie großmütige £>errfdjettn, weil ihr leitt ©elb gut Verfügung ftanb, fogar ihrer foftbarften SHeinobien unb berwanbte bie baraug gewonnene S um m e bon 1000 'Diarl für bag SHoftet unb ben SJieubau ber @t. gafobglirche, beren d a u e rn alg Denfm al ihrer 8ie6e unb ^tngebung bie teueren Ueberrefte tljreg ©emal)lg umfd)lteßen foHten.

Sludj bie notwenbigen Ijetl. ©eräte unb Paramente für ben ©ottegbtenft, bie 2lugfd)müdung beS ©ottegfjaufeg beforgte bie freigebige £>errin burch große Opfer unb ajfüfjen.

Durch bett Sob fo bietet gürften, bie UnglüdSfälle tfjreg geliebten Solleg tieferfchüttert, erlannte fie immer mehr bie Sitelteit aHeg irbifchen

©langeg mtb^ bergänglidjer ©röße. T)aS Sugenbbetfpiel ber SÖJinber*

brüber bor klugen, gewann in ihrem linblid) frommen fjergen ber ©e=

banle immer mehr 3laum, bon ber SSSelt fid) gurüdgugiefjen, unb gleich ber f)l. £jebwfg im SHofier SCreBnilj, nur für ©ott gu leben. @ie baute fich neben ben grangtglanern ein |jaug unb wohnte bort, in Trauer»

lleiber getjüClt, in ftiEer gurüdgegogenljeit. täglich ging fie in bte

© t. QafoBSlirche unb wohnte am ©rabe iljreg lieben Soten bem ©hot*

gebete ber Srüber bei. 3lucfj faftete fie m it ihnen, Wie eg bie SRegel ftrenge borfdjreibt, bom gefte de rzeitige n big ißelf)nadjten, bie biergig Sage bor Oftern unb bie anberen gafttage beg Orbeng. @o Waten bie grangtgfanet in ben Sagen bet Stauer ihr Sroft, befonberg in ben folgenben Sagten, wo £>abet unb blutige geinbfdjaft bie gamilien;

banbe gertiffen.

3 n biefer geit beteiligte fid) bet Sreglauet ffonbent an einem groß=

artigen Unternehmen. Die!'D?adjrid)t bon ben Serwüftungggügen bet Wilben Salaten hatte.. fid) fdjneü big an[bie äußerften ©tengen (Suropag berbreitet. SlUeg gitterte, Wenn man nur ben fdjredlidjen kanten hörte, äftan glaubte fich nie fichet bot ihnen. Um Gsuropa fütbetl)in bot ihren JRaubeinfällen gu fichern, faßte s£apft gnnocenS IV. ben *ßlan, ben

^irtenböllern, ber Sataren bie ftieblichen ©egnungen beg (ShriftentamS

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gu bringen unb fo ihren wtlben S in n gu bönbtgen. 3118 geetgnete «per«

fönltdhleit für bag auperorbentlid) fdimierige «IRtfftongwerl erfah er fich ben beutfdjen Orbengprobtngial ber «Uttnoriten «Pater ^ohanneg bon P a n

©arpt aug. ©er gelehrte unb fjeüigmä&tße p. Johannes hatte burch feine Ijinrei&enbe ©erebfamlett unb fetn Jtugeg Vorgehen ben Orben tn ben entfernteften Sänbern begrünbet unb gut «-Blüte gebracht. ©er «papft fetyte große Hoffnung auf btefen auSgegeidjneten 3JJtnberbruber. Schon

«papft ©regor IX. mar auf ihn aufmertfam geworben. Qn einem

©riefe an ben ®öntg bon SCuniS, wo bie grangigfaner ihre erfie

«IRiffiongthätigfeit entfalteten, Wirb er alg «probingial bet ©erberei empfohlen, ©alb na cf) ber ungtüdtidjen © flac h t auf ber SBahlftatt treffen wir P. 3of)auneg totebet tn ©eutfchlanb, wo er feine begeifternbe SRebnergabe in ben ©tenft beg ffreugeg fteEt, um im Aufträge beS

«papfteg ben beutfdjen S täm m en ben Sfreuggug gegen bte «Mongolen gu prebigen. «Kitten in feiner raftlofen, erfolgreichen Shätiglett für bag

»Bohl ber ©hriftenheit rtef thn ein bertrauengboEer ©rief QnnocenS IV.

nach Styon, wo ihm bag Oberhaupt ber (Shrtftenhett bag Am t eineg päpftlidjen ©efanbten unb «Dtifftonarg an ben £>of beg ©rofefljang ber

«Mongolen übertrug. SRit ©mpfehlunggbrief unb ©eglaubigunggfchretben bon «papft Snnoceng am 12. 3Rärg betfeljen, trat er an Oftern, ben 16. April, bte roette Sdetfe an. SBon Sljon" eilte er geraben 2Bege8 an ben böhmtfchen ftof gu fföntg SEßengel, ber fid) alg befonberer greunb ber

«IRinberbrüber erwies. ©iefer gab ihm ben Kat, tote P. Qohanneg felbft fchreibt, über «Polen unb Kufelanb nach ber «Mongolei borgubrtngen, » e il feine nahen ©erwanbten in «polen ihm fehr behilflich fein fönnten. Unter ficherem Schule unb einem empfehlenben ©elettgfdjretben Jam P. got)anne§

nadh ©reglau gum ftergog ©oleglaug. ©eine «Mutter, &ergogin Anna, geigte bag Iebhaftefte Qntereffe an einem fo apoftolifcEjen Sßerfe unb gab htn, wag fie nur aufbrtngen tonnte, um bag großartige Unter«

nehmen gu förbern. «Cachbem fich ihm hter feine betben ©egleiter, ©ruber Stephan aug ©öhmen unb ©ruber ©enebift aug «Polen, augefdjloffen hatten, fefete er feine Keife fort nach Sfrafau. ©eint ©ergog ftonrab bon Sencghg trafen fie ben ruffifdjen gürften ©afUtfo, ber mtt ber 8 eben8=

weife unb (Sigenart Jener unfultibterteu ©ölferftämme bertraut, fie in aEent Wohl unterrichtete. Seine unfdgtichen «IRühen, ©efafjren unb ©r«

lebniffe hat er felbft befd)tieben, wie bie Sahc&üdjet be8 Orbeng eg be=

geugen. «Auch ber ©ominifaner Singeng berietet über feine SRetfe.

©in Saht unb bier;äRonate wtrfte ber fühne 3Rann m it glücflichem ©r«

folge unter ben Reiben. S h « Kücfretfe führte fie wiebet butch Kufelanb,

©öhmen unb «polen. «Radjbem fie in «Prag unb ©reglau bet ihren SEßoljl*

thätern wenige Sage geweilt, festen fie ihren Sffieg fort, ftberfchritten bei Söln ben Khein unb gelangten nach gwetjahriger Abwefenhett über CütttcE) in 8t)on an. Snnoceng empfing gohanneg hocherfreut unb liefe fich über bag Seben unb bie ©ewoljnhetten jener ungugänglidjen ©öller eingehenb ©eridjt erftatten. (Sc behielt ben berbtenftboEen grangigfaner btei

«Monate bet fich unb erhob ihn auf ben ergbifdjöftidien S tu h l bon «Anti, bati in ©almatten, wo er am 1. 3Iuguftjl252 ftatb.

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3 n ©djleflen loberte ju jener 3 eit toteber bie glamm e beS ftrtegeg empor, unb bag 8anb feufgte unter harter ffriegSlaft unb fetterer Se=

brüdung. Sieg [au war ber ©djauplalj trauriger ©eenen. Um bie not=

wenbtgen SMegSloften ju gewinnen, berübte £>eraog SoleSlau§, genannt ber SBilbe, ungerechte (ärpreffungen an ber SHrdje unb entehrte feine SBürbe als fattiottfcfjer fjerrfdjer fo fdjmäfjlicfj, baß er ficE) nitfjt freute, an geiftlidjen Sßürbenträgern fid) gu bergreifen. 3 ut ©träfe traf i£>n ber S a n n beg greifen Sif<f)ofg $d)°ma§ bon Sieglau. SDie granjtgJaner, an itjrer ©pitje P. £>er6orb, boten alles auf, ben gürften gur befferen

@infid)t ju bringen unb m it bem Sifdjofe ju betföfjnen. ®em päpftltdjen Legaten 3 afob bon Cüttict) unb §>erborb gelang eS m it bieler äRülje, ben garten © in n beS grebler« ju bre^en. Qn ber 3J(artingfird)e, am 8. g u li 1248, erllärte er feierlich bor geugen, unter benen fid) P. .jperborü, Suftog bon sJ3olen, unb Sruber ©t>mon befanben, baß er bie greifjett ber SHrdje nicfjt meljr berieten Wolle; bod) bag 33erfpred)en waren nur 333orte, an bie iCljat badete Soleglaug nid^t. @r feijte fein unwürbigeg SEreiben fort, erpreßte bon ben Sirdien Abgaben für feine auS 8änber=

gier unb 3 “nffudjt angegettelten Kriege, na£)tn ^riefter gefangen ober jagte fie bon itjren ©teilen, um ben geinten an fid) au reißen unb brachte über fein fdjöneS 8anb namenlofen Jam m er unb bellagengwerteg (Slenb. Sifdjof Sljomag Wiberfetjte ficfj feinem räuberifdjen ©ebaljren m it aller geftigleit. ® a bergaß ber entartete ©otm beg frommen |>ein»

ridj alle Sanbe ber Siebe, greunbfdjaft unb ®anfbarfeit, bie iljn mit bem aUfeittg fo t)od)gead)teten unb tief bereiten ftirdjenfürften berfnüpften.

AIS SEljomag 1256 in Begleitung jweter 33omt)erren in ©or(au am ßobten weilte, um bie bom ©anbftofter geftiftete >ßropfteilird)e einau*

«reifen, überfiel iljn ber SBüteridj in finfterer 9Jadjt, nafjm iljn gefangen unb führte tl)n auf bag ©d^lofe 8äbn am Sober unb bon ba nad) Stegmij, wo er ben efjrwürbigen SifdEiof auf feiner feften S urg in fetten legte.

Allgemeine (Sntrüftung erljob fidj im Sanbe; sßapft Aleyanber fc^Ieuberte burcfj ben (£rgbifcE)of gulfo bon ©nefen ben Sannftrat)l gegen ben Sreu- lofen unb (Sibbrüdjigen unb belegte ben Ort, wo er fid) befanb, m it bem Snterfctft. ®ie ©rjbifd)öfe bon 'JJiagbeburg unb ©nefen prebigten bag Sfreua gegen iljn. AHe SerfucEje prallten an bem gelfen^erjen beg .ßerjogg ab, felbft bie S itten feiner SRutter blieben erfolglog. ® a nabm Anna iljre 3uflud)t gu ben greunben tljreS fürftlidjett .&aufe§, ben granjigfanern.

35amalS beglüdte ©cf)lefien8 Sanbe ein großer ©otteSmann burd) feine fegenSreidje ©egenwart, ber gewaltigfte SolfSprebiger ®eutfc£)lanbg, ber SRinberbruber Sertfiolb bon SRegengburg. ®r burdjtoanberte 3>eutfcE)=

lanbg ©aue, rief m it feiner 5Donnerftimme unb be^aubernben, populären Serebfamfeit bie S3ßlfer jufammen unb fdjarte fie au STaufenben um feine Äanjel, bie er immer auf öffentlichen sßlä^en auffd)lagen mußte.

SRetjr als eineg mädjtigen fterrfdjerg © to lj ijatte ber fd)lid)te granjiglaner gebeugt. Sorn ^robinatalfapitel in SreSlau begab ftd) P. Sertljolb mit ben tierborragenbften ^atreg nad) ©olbberg, woljin SoleglauS gelaben War. £>ier fteHte er it)m m it ^eiligem (Srnfte unb greimute in berebten Sßorten feine berabfdjeuunggwürbtgen 5£^aten bor Augen, unb wag ber

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$apft, bie 33ifc£)öfe unb fetßft (eine B utter nic^t bermochten, bag tooH*

brockte ber atme, einfache üTJöttcE). VoleSlaug ging in fidj, SKeue unb ßettnirfcfjung übermältigten ba§ |>erg beg ©eäcfjteten. geterltdj erflärte er am 2. SDegember 1258 im ftonöente ber SDfinbetbtüber: „2ßtr Voleglaug bon ©otteg ©naben §ergog in ©cfjlefien geben allen, bie biefen 39rief in g u fu n ft fefjen, betannt, baft wir auf brtngenbe (Ermahnungen ber (S£)r=

mürbigen Väter, be§ P. ©erttjolb bon 3Regen§burg, beg ©äemanneg göttlichen SBorteg, beg Orbengmtntfterg ©labota bon sJ3oten, beS P.

©hmon, SuftoS bon Vreglau, unb beg P. £>etborb gut ©otteg unb feiner Ijl. ffirche, gegen bie mir un§ tna^r^aft ferner bergangen haben, bem Vifdjof Sljomag bon SreSlau, unferm |>errn unb ^Saten, besprechen, folgenbermafjen in aller ®emut unb Sreue ber ihm gegebenen ßufagen

©enugttjuung gu letften" u. f. m. 93ertt)olb tjat fieser auch in SÖreälau feine apoftolifcfje ©tim me erfdjaüen laffen; bodj hot un£ bie ©efchichte barüber nichts aufbemahrt. SBie überall, laufdjten auch tn ©chlefien biele Saufenbe, oft gmnberttaufenb feinen htnreifjenben ‘äJJtffiongprebigten, 9118 Dolmetfch begleitete ihn in ©chlefien, Vöhmen unb SUJähren bet P.

^etruä, ein Vermanbter bet fettigen (Seglaug unb ©hagtnth, ein Witter aus bem berühmten unb eblen 9tbelggefchlec(jte ber bon Obromang, ber im Seben unb nach bem Sobe bon ©ott burdj SSBunbet berherrlicht mürbe.

$ n ©lafc mürbe noch lange nach feinem Scheiben eine ßtnbe, unter meldjer er einft geprebigt hatte, bie VertholbSlinbe genannt.

SBie am fürftlidjen §ofe, mirften bie TOinberbtüber auch fegenSreich unter bem Volle, bag tn jenen Seiten ber aEgemetnen S iü b fa l unb Veratmung in ihrem Veifpiele ber freimiEigen ©ntfagung unb Vufje, in ihren SSSorten S r oft unb Straft fanb. ÜJiit Stecht anerlennt £eljne, ber bebeutenbe ©ef<f)i<f)t8lenner ©djlefieng, alg ©runb für bie fdjneEe Vet=

breitung bet Vettelorben in ©chlefien, baß „teilraeifer VerfaE ber Stirdjengucht unb bte im ©efolge einherfchreitenbe 3Kangelhaftigfeit eineg Setlg beg Stlerug, gegen meldje bie im Qahre 1233 gu Vreglau gehaltene Dtögefanfhnobe mit allem 5Rachbruc£e eiferte, ohne jebod) ihten Sroetf wefentlidj gu förbern, ben Orben ber

$omtnifaner unb grangiglaner balb nach i£)rer © tiftung in ©chlefien

©ingang berfefjafft unb fie beliebt gemacht hat. (£g mitb ung biefe @r=

fcheinung umfo meniger beftemben, menn mir ermägen, bafe bie ftrenge SDiggipltn in ihren .ftlöftern, bie bon ihnen geübte ©elbftberleugnung, bet bemutgboüe SBanbel unb bag ©elübbe ber Slrmut gu bem 3teid)tume bet bornehmeren fflöfter, bie bereitg bebeutenbe Vefiljungen eemorben hatten, unb gu ben lauen moralifchen ©runbfatjen, bie hewfdjenb gu merben begannen, einen fchroffen ©egenfalj btlbeten; ferner, bafe ihr befchaulicheg Seben unb bie rein geiftige Vefchäfttgung, ber fie fich A n ­ gaben, fie bor Verirrungen fdjüljte. ©te befd)äfttgten fich auch totel mit fcholaftifcher Sheologie unb haben in btefer Vegtehung in ber S hat grofee unb auggegeichnete Spännet aufgumetfen. (Sn blich ift nicht gu überfehen, bafj ihr ®tfet im Sßrebtgtamte, melcheg bielfach bernadjläffigt mürbe, feht mohlthättg auf jeneg geitalter mirfte, unb bie Orben ohne SSMberfprud) baburch fich um bie Kirche mohlberbient gemacht haben." ®afe bor aEen

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anbetert Orben fidj bie grangigfaner bet größten Söeltebtfiett beg SSolfeS erfreuten, BeWeift fdjon bie namhafte Slngaljl ber SSIöfter. OBwofjl fie fidj fpäter, alg bte ©ominifaner unb üBrtgen Orben in ©djlefien an»

gefiebett Ratten, Befaßen fie in furger ^e it Bei »eitern bte meiften lieber«

laffungen. 3 « Wenigen galjrgeljnten (1260) finben wir Beinahe in allen größeren ©täbten ©djlefieng ftonbente ber grangigfaner. @g mar ja aud) gang natürlidj. (Stnfadj in tljrer gangen (ärfdjetnung, anfprudjgloS in if)rer SeBengWeife, IjeraBlaffenb tm SBerfeijre, bolfgtümlidj in iftren

^Srebigten — (äigenfdjaften, bie ber SieBIingganfdjauung beg Volfeg ent=

fpredjen — Waren bte SJfinberBrüber bte 9Jtänner beg Volfeg. sDiit ben Segnungen ber Meligton BerBanben bie ©öt)ne beg £)t. grangigfug aud) bte ^eBung ber Kultur unb ©Übung unter bem SSoIfe. Qjg Waren Männer, bie meifteng auf auswärtigen giodjfdjulen itjre ©tubien Bott»

enbet, auf itjren Weiten? Keifen Biel gefe£)en unb gelernt Ratten, ©enn offenbar berbanften fie iljr BoöeS Slnfe^en unb tljre ajiadjtftettmtß Bei

§ofe unb bem gangen 8lbel nicE)t nur itjrer grömmigfeit, fonbern aud) ber tiefen unb bielfeitigen ©eleljrfamfeit, gumal fie aud) ©rgief)er ber^ergogg»

följne waren, ©efonbere ©erbienfte fc£)einen fie fid) m it bem ©ifdjof S£l)omag um bte ©tnfüljrung beg beutfdjen SRedjteg in ©c^lefien erworben gu IjaBen, burd) beffen Vorteile fo biete ©täbte mächtig empor&lüljten.

3llg am 16. ©egm&er 1261 bie ©tröffen bon SDtagbeBurg ber fürftlidjen

©tabt ©reglau tljr beutfdjeg Kedjt’ Bradjten, Berfammelten fidj tn ©egen»

wart ber £>ergogin Stnna im Gf)ore ber grangigfanerfirdje gu © t. gacoß ber ljod)&etagte ©ifdjof SEf)oma8, P. f>erßorb, bie ©rafen Bon SBürBen, (SUMnorit) © tofd^Q anuffiug, P. ©erttiolb, (Sonrab, Wagifter SEßaltfjer,

©tjrnon u. f. w., bte ©öljne Slmta’S: £ietnrid) unb SBlabiglaug, unb gewährten im Slngefidjte ©otteg ber ©tabt ©reglau bie 3Bol)ltfjaten beg Sötagbeburger Medjteg.

•Ipergogin Slnna fudjte ficti wteberum für alle ©tenfte, Welche bie grangigfaner itirer gamilte unb iljrem Volfe erwiefen, t)öcE)ft banfßar gu Be»

geigen, ©ie ftattete bie SHrdje fürftlid) aug unb erbat ben ©efudjern berfelBen Biele SIBläffe.

91 lg SBädjter am ©raBe „beg atterd)rtftlid)ften gürften bon sßolen*

(fo ©regor IX .) fottten fie aud) bor atten anberen fflßftern auggegeidjnet werben. Stuf ©itten ber gürfttn Slnna betlief) $apft ^nnoceng IV. am 15. 5Dtai 1254 iljnen bte außecorbentlidje Vergünftigung, fid) feibener SWefjgeWänber gu Bebtenen unb Bei ber geter ber 1)1. äJieffe unb ben priefterlidjen Saggeiten bag ^JaEtum gu tragen (weldjeg fonft nur ben SJietropolttanBifdjöfen gufommt) eine ytuggetdjnung, bie wo£)l eingiß in ber ©efdjidjte ber ftlßfter hafteten bürfte.

©te 9Jtßndje bon © t. gafoB ftanben nod) lanße nadj bem Stöbe tljrer borgüglid)ften, fürfttidjen ©efdjüljertn (23. g u n i 1265) am fdilefifcfjen .fjofe in ©t)ren. ^ßater .fjer&orb, ber Beinahe in aEenUrfunben bon .ßeinrid), 3lnna unb ©oleglaug alg S e«ße auftritt, berliefj ©djlefien unb würbe 1268 tn Slnerfennunß feiner bieten Verbienfte auf ben ©ifd)offtul)l bon öabant (gum ©rgötgtum ©algBurß gehörig) erhoben, ©od) Berßafe er in ber gerne feine ÜHitBrüber nidjt, für bie er fo biel ßewirft Ijatte; ber

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Sonbent in ©laij berbantt iljm aEeS. @r ftarß 1275. ©ein Sliadjfolger als SJuftoS war ^ater ©tymon unb fpäter ^ater Arnolb. ©etne 3ftoEe am £>ofe übernahm in ber golge ber granaiStaner |>etnridj bon ©rene.

5tiben bem © t. gatobSflofter E)atte bie |jeraogin ;9lnna, fidler auf

©eranlaffung ibrer ©d)Wefter, ber Aebtiffin AgneS, ben £öd)tern ber tyeil. Slara eine äßoljnftätte gegrünbet. Qm Q uni 1257 tarnen mehrere

©<$weftern m it ber Aebtiffin ©rtberuniS aus bem © t. granaiStuStlofter auS $rag in ©reSlau an. ®te SDiinoriten bereiteten anfangs ©<f)toierig=

Jetten, übernahmen aber bann bie boEftänbtge ©otge für baS Slofter unb bie ©d)weftern unb erhielten bieSBegügltdö biele ^ribitegien bon ben köpften. AIS ©erwalter ber auSgebef)nten ©efiljungen, loo^u aüein bret»

jeJjn Dörfer gehörten, a. ©■ OSwifc, Slarentranft u. f. w., ttmrben fie in fpäteren feiten, wo metftenS ^rtnaeffinnen unb gürftentödjter als Aebtifftnnen fd)alteten. in große unb Ejödjft unerqutdltdje ©treitigfetten berwidelt.

@S War wie ein (Srbfefjler bei ben fdjlefifdjen £jeraögen jener ßett, bajj fie m it ber fircpdjen ©ewalt in ©treit leben mujjten. S u ben fd)Iimmften golgen führten bie berberblidjen gwiftigfeiten a<»ifdjen JpeinricE) IV. unb bem ©ifd)of £l)omaS II. bon ©reSlau. ©ie ©öljne

©einrict) beS grom m en. Ratten gar oft bie ©ereditfame berSiird)e berleijt.

SSBenn iljre Saffe in ben nie enbenben Stiegen erfd)öpft war, foUte bie Sirdie m it iljren ©ütern bie raubgierigen gürften unterftütjen. ©ie ent=

aogen ben ©etftlid)en ben ßetmten unb riffen bie ber Sirene gehörigen Sänbereien an fid). §eintid) IV. machte eS ebenfo. ©tfdjiof SttjomaS er£)ob energifd) Sßtberfprudj unb forberte bie Verausgabe alles un=

gerechten ®uteS. 9iad) Uebereintunft würben aut gütigen ©ei=

legung beS ©treiteS bier Weltlid)e unb bier getftltcfye @d)iebSridjter gewühlt, beren Sftidjterfprud) jebe gartet unter einer ©träfe bon 1000 W art ©tlber fid) au unterwerfen berfprad). Der ©ergleid) bom l l . ^ u n i 1276 fteflte beibe ^arteten aufrieben unb foEte fedjS galjre ben grieben fidjern. £>od) £einrid) tonnte nid)t fo lange frieblid) leben, 1281 ftreefte er feine frebelnbe £ a n b nad) ben fflöftern unb Jirdjlidjen ©tiftungen auS; baS ©ominttaner* unb granaiStanertlofter liefe er gewaltfam er»

bredjen unb raubte ben geinten beS ©iStumS. ©ifdjof SljomaS ber»

längte über ben Strd)enräuber bie (Sffommunifation unb bertlagte i£)n beim päpftltdjen ßegaten. Auf feine ©orfteaungen berfprad) £>einrid) feine ©d)ulb au füljnen. ©er Segat beboEmädjtigte ben bod)angefe£)enen granaiSfaner feeinrid) bon ©rene, ben bon ber tird)e auSgefdjloffenen gürften bon ber (Sffommunifation IoSaufpred)en. g m © t. SafobSflofter legte ber ©ebannte in bie £>änbe beS ^aterS baS ^eilige ®elöbniS nteber, für feine ©ewalttljaten ©enugtljuung au leiften; aber eS waren nur leere SOSorte. SCrofc aEer ©emül)ungen beS E)6c p einflufeteidjen ©einrid) b. ©rene tarn eS aum fc£)ärfften Sonflifte. ©et ©ifdjof flot), um fein Seben au retten, nad) Cttmadjan. £>eintid) berübte neue grebeltliaten unb appeEierte an ben

©rabifdjof bon ©nefen,galob ©roinfa, als ben iDietropoÜteK. ©ifdjof SC^omaS befttafte ©einrict) m it (Syfommunitation unb Smerbift. ©ie ©eifttidjfeit anertannte bie ©erufung £>etnrtd)S unb bat ben ©ifd)of, burd) gütigen

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Vergleich bem urtfjeilboHen S tifte ein Snbe gu mailen. Der Vifdtof blieb ftanbhaft. ©o lange ber (SrgBifd^of ben gürften nicht bannte eradjteten bie Siebte Don © t. V in je n j, SDfaria auf bem

©anbe, bie Dominifaner unb ä)!inoriten bie (Syfommunüation unb bag gnterbüt nicht als rechtSJräftig unb gelten feietltd)

©otteSbtenft. ©elbft bie bont ^apfte ernannten ^Richter: (Srjbtfchof

©mtnfa, ber 9lbt bon £>einrid)au, ber 9lrc£)ibiafon SOßlabtSlauS, magten lein Urteil ju fällen. Söajj bie SRinoriten auf ©eiten beS ^etjogS ftanben, erfctjeint erflärltcfj, wenn mir iE)r langjähriges Verhältnis jum VreSlauer §ofe in ©rmägung gieren unb ^einticf) bon Vrene als ihren ßeiftlicfjen g ü rte t anerlennen inüffen. ®iefer ^ßater mar ber an=

gefehenfte ÜJJinorit. 3luS bem fürftlidjen ©efc£)tecjte ber ^erjöge

©djlefienS entfproffen, mar er m it fefjr btelen $errfd)ert)äufern bon SDeutfdjlanb, Oefterreidj unb ^Solen nahe bermanbt. Vei ben jöd£)ften geiftlichen unb meltltct)en SCBürbenträgern ftanb er in @£>ren megen feiner V ilbung unb ©elehrfamlett, feines untabelhaften SSanbelS unb feiner bor^üglichen grömmiglett. Statfer 9tubolf bon £>abS=

bürg berlangte btefen bortrefflichen gürftenfoljn im OrbenS- gemanbe in Oefterreidj ju fehen unb ftanb mtt ihm in Vriefmedjfel.

spapft äRarttn IV. fdhäfcte ihn fehr hoch, obmohl er auf ©eite Heinrich IV.

ftanb, unb bot ihm nach bem SCobe üKarttnS ben ergbifcf|öfttc£)en © tuhl bon ©nefen an; aber Heinrich, ein roahrer ©ohn beS heil- gran^iSfuS, überliefs baS sßaHtum gafob © m inta; thm mar baS einfache, rauhe OrbenSlleib, bie Heine gelle lieber, als bie üötttra unb ber SBifcfjofSftab.

(Sr ftarb im © t. gatoSflofter 1302 unb ruht bei feinem 3lljnen, .£>einric£) btm grommen.

g m Saufe ber geiten treten bte JJünberbtüber bon © t. gafo6 immer mehr bom ©djauplatje beS polttifctjen SebenS ^urücf. ®ie SReoolution unb Sßeugeftaltung ber Staaten, bie (Sntmidelung beS StaatSmefenS ber*

brängte fie ans bem öffentlichen, bürgerlichen geben unb befdjränfte ihre SEhätigJeit auf ihr eigentliches ©ebtet. g n ben beiben folgenben galjr*

hunberten bis ju r ßinfüfjtung ber Vernarbtner treten bte 'JJiinoriten in VreSlau nur feiten aus ber gerichtlichen Vergeffenljeit herbor.

iXtadt) einem gahrhunberte lenft bie ©efchichte unfere Vlide mieber auf bie älänoriten tn bem fogenannten guriSbifttonSftreite, ber aber nicht fo fehr bte ^atreS bon S t . gafob, als btetmeljr bie SWinberbrüber in ganj Sdjlefien betraf, ©egen SDiitte beS 15. galjrhunbertS leuchtete burch fetne herborragenbe äBiffenfcfjaft unb grömmigteit bet ©uarbian bon S t. gatob, später SRilolauS bon Surgau. Sr jog bie 3lufmer£famleit feiner gett=

genoffen auf fich burch ben gelehrten ©treit über bie Verehrung beS Samens gefu. Sffiie fein OrbenSgenoffe, ber berühmtefte 'Mfftonar jenes gettalters tn gtalten, ber hl- Vernarbin bon

©tena, ftellte eS fich nu<h p - SßtfolauS ju r heiligen Slufgabe, bte

■Sperren ber ©läubigen jjur Verehrung biefeS liebeflamnxenben 9tamenS äu begeiftern unb ber burch huffitifdje Umtriebe immer mehr um fich greifenben ©ottentfrembung unb 9ieltgionSberad)tung einen B am m entgegenjufeijen. Seiber ftlefe fein (Stfer für bie ©ache ©otteS auf uner=

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warteten SBiberftanb. 9luf bie tljeologifdjen Slugfüljrungen feineg geteilten

©egnerg ^ßater SBidjmann, 5profeffor ber Geologie, antwortete P. Mtfolaug n mehreren ©djriften m it ebenfo fdjarfer Öogif als tiefer ©eleljrfamfeit unb berfdjaffte ber guten ©adje ben ©ieg.

SMefe SCbatfadjen geigen ung, welken ©nflufe bie SBeWoljner bon

©t. gafob, befonberg in ben erften 3 e'tcn ifjret ©rünbung, auf bie bet=

fdjiebenften SSerpltniffe auggeübt, weld) rege SCIjätigfeit fie nadj allen

©eiten entfalteten. Sdidjten wir nun aucl) einen 93ü<f auf iljt ©tiEleben, bon bem bie SBeltgefdjidjte wenig gu ßertdjten weife, ^Ijre gange war, Wie bie fRegel eg berlangt, geteilt gwifdjen ©ebet unb religiöfen Uebungen; © tubium unb feelforglidjen Slrbetten für bie ^rieftet, unb förper»

lieber Slrbeit, Slugübung ber berfdjiebenen .finnbtoetfe unb fünfte für bie Saienbrüber. ®ie grofee SBidjtigfeit ber ©tubien würbe bon 9lnfang an erfannt; ftetS War e§ fjauptbeftreben beg Orbeng, biefelben auf alle SBeife gu förbern. SRad) einigen 3 aljrgel)nten fdjon Ratten bte grangig*

fa n « iljre berüfjmten ßortypljäen auf ben Ijerbotragenbften Uniberfitäten, befonberg sf3art§ unb Oyforb, um m it ben ®omintfanern bie fc£)olaftifd)e G eologie einen nie gefeljenen SErtumpE) feiern gu laffen. (Säfar bon

©petjer unb gotjanneg bon <ßlan grünbeten algbalb in eingelnen Ijerbor«

ragenben fflöftern 8ef)rftüt)le ber G eologie unb beriefen bie tüdjtigften unb geleljrteften Männer, um bie Orbengfanbibaten Ijerangubilben. Durcfj bie ©emübungen beg ferapljifdjen Doftorg Söonabentura, ©eneralminifter beg Orbeng, felbft Seljrer an bet Unibeifität gu $arig, gelangte bie SSiffenfdjaft im gangen Orben gut S lüte. Qebe sßrobtng Ejatte it)re eigenen ©tubienflöfter. Qn ber fädjfifdjen sßrobing Waten bot aEen 9J!agbebutg unb Sübecf berühmt. T)od) Wat eg ben eingelnen ^ßrobingen aud) erlaubt, iljre äRitglieber in anberen ^ßrobingen ober auf öffentliche Uniberfitäten, nad) ’ßarig, Oyforb unb ffötn gu fenben, wo bie O tafel bet tf)eologifd)en SBiffenfdjaften, gugleicb bie fjerrlidiftenfcSte'cben ber 93ettelorben, ein 5rijomag, SBonabentura, Slbam bon äftarigfo, Sllbett ber

®rofee, ©fotug, bie ©eleljrtenwelt in ©taunen festen. Sludj in ben folgenben Igaljtljunberten War e§ SBraudj, bie Otbengflerifer in bie be»

rüljmteften ©tubienflöfter gut ®ugbilbung gu fdjtcfen. ®ie £>auptwirffam=

feit ber 2J!inbetbrübet beftanb jebodj in bet ©eelforggtljätigfett, im SBetdjtljören unb ^rebigen. Unb Ijterin tjaben fid) aud) bie 33tüber bon ©t. 3afob am meiften auggegeidjnet. gw at Weife bie ©efdjidjte bon biefer befd)Wer=

lidjen, tn ben Slugen ber 5®eit nur gu oft unterfdjäljten S'tjätigfeit nur aEgemeineg gu bergetdjnen; aber nidjtgbeftoweniger war fie überaug fegengteid) unb berbtenftboE. O ft erachtet .m a n , jfold)e unfdjeinbaren

£f)atfadjen nid^t für würbig, in ben Slättern ber„ ©efdjidjte einen ^pialj gu finben, unb bodj berbienen fie eljer, alg bie eljrenbofle ©teEung am

£ofe m it golbenen Settern in bie ©efdjidjte beg fatl)olifdjen SSoIfeS

©djlefieng eingetragen gu Werben. ®ie grangigfaner|waren;greunbe beg SBolfeg unb boten iljm bag, beffen eg am meiften beburfte, bag ©rot beg ewigen Sebeng, inbem fie tbm bie 935afjrl)etten unb S£röftungen ber SReltgion mitteilten. ® a§ ^rebigtamt War „bielfadj] bernadjläffigt'1';

gubem waren im SSerljältniffe gur ber ©laubigen nur wenige

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gekeilt, war bald freundlichen, bald feindlichen Berührungen mit den Nachbarstaaten ausgesetzt. Als die schlesischen Piasten, wie schon berührt, sich mehr oder

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