@ct)lefifcf)e © efcW föW äf fer
M itteilungen bes V erein s für (Sefc^ic^te ©c^Iefiens
1 0 9 » ^Tajttens bes ^ tf^ ifire ifu n g s-^ u s^ u fT e s w g Öerausgegeßm uon £i. ISufftc wnb § . fla u b f
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S n lja lt: 3 u © rünljagens 100. © eburtstage — 3 r. JIB t e b c m a n n : 3Bte
®Iü<|er ein Sct)Ieiier rourbe — S B r e tfd jn e ib e r : Über jĄle|i|d)e Orts=
m oppen — 3 - $ f i t s n e r : £)ppeIn=3?atibofer unb iefcEjener S an besorbn ungen, brsgeg. non 3 o b a n n Ä ap ras — SJiitteilungen.
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3 u ©rüntjagens 100. ©eburtstoge.
©olmor ©xünliagen imtrbe am 2. Slbbü 1828 al§ ©o^n eine§
?(boti^e!erg p £ r e b n i| i. @dE)lef. geboren. @g ift eine ©eibftberftänbfid^«
ieit fcE)Iiii)ten, banübaren ©mpfinbeng, bafe ber SSorftanb beg „3Serein§
für ®efd)idite <3d)Iefien8" an biefetn ^aijrfjunberttage feineg am 28. Q üni 1911 Heimgegangenen, Iangjäl)rigen güijrexg in S re u e gebenlt. iK ir tourbe bie (Sfyte, ein Jurjeg SBort ber E rin n eru n g p fdfreiben. SReine ßu*
geiförigfeit p m SSerein feit 1887 mag ba§ erflären unb pgleicf) ent»
fdplbigen, tnenn bie langen ^ a ^ r e perfönlirf)en Süiitcrlebeng ficH ftärfer abjeicEjnen, alg fonft p toitnfcfien märe. ®ocH H°ffe eing toenigfteng, bie lebenbige Sinfdjauung, foil babei geioinnen.
©rünHagen b ra u te 1841 alg brei^eliniaHriger Änabe biele frifc^e, HalblänblicHe Sugenbeinbrüde aug bem gritnumbufc£)ten ©täbtcfien ber
§1. §ebtoig m it naef) ißreglau; unferer © tabt berbantte er feine ©cHnl»
bilbung, bie er auf ben el)rtoürbigen ©Hnxnafien bon 31iaria»®{agba=
lena unb ©t. Elifabetl) getuann, ifir blieb er, bon ber augtoärtigen
©tubien^eit abgefeHen, feit 1851, fedjaig S aflte lang, big p m Sobe in S reue berbunben, alg SeHrer an @cl)ule unb Uniberfität, a(g f^orfcfier, alg forgfamer § ü te r beg © taatg ar^ ib g unb umfic£)tiger SWefirer ge=
fc£)i(Htli<Hett liebeng in ©dflefien.
©eine UniberfitätgfaHre in $ ctta, B erlin unb iöreglau ftanben teil»
loeife u nter bem f>a(fenben E inbrud einer gäfytenben, geioaltfam ringen»
ben ,3eü( and) bem ^en en fer 35urfd)enfd)after auf bem © urgfellet madjte bag toirbelnbe ^ a ^ r 1848 bag §erä toarm nnb ben 51of)f Hcifb ja brängte i^n fogar, fid) im SBeidjbilbe ber ißaulgfirdje fierfönlid) um»
pfefjen. Sod) in © turm unb SDrang blieb i£)m bie nationale ©efinnung, unb bie tbiffenfcfjaftlidje Slngbilbung iourbe m it Erfolg burdjgefüHrt.
3Ber gleicH iHut bag ®Iüd Hatte, p ben ^ü ^ en eineg Sianie, S3ödH unb liad)m ann p fifsen, burfte ein iöia^ bon Sßiffen unb donnert babon»
tragen, bag iHn beredjtigte, feinen S lid ben HöcHften 3^elen ibiffenfd)aft»
lidjen Sernfglebeng p p io e n b e n . fiub iHnt EnttäufdHungen nid)t erffiart geblieben.
Sllg ber junge ©eleHrte 1850 m it bem ©oftorHnt aug §aE e Heim»
feHrte unb im folgenben ^aH re bie SeHrbefäHigung fü r ©efdjicHte? ®eo=
graf>Hie unb SeutfcH an ĘoĘeten ©dHulen erioarb, ba ioar ber SeHrer»
fceruf faft eine ifloünenbtgfeit, tote feine SlnfieEung am griebric^g»
gtjmnafium unb eine iTcebenbefcijaftigung an anbeten Stnftalten, felbft an iß rib atf^u len , Beineifen. Sibet bie U niberfität Blieb ba§ lodenbe ffiel, unb gleidjjeitige, unibexfalgefcijicfjtlici) eingefiellte Sltbeiten gleiii) bem „SlbalBert bon Ś rem en " gaben biefem ©treben eine Beadjtftcfje Unterlage, ©o fant e§, ba^ et feit 1855 an bet SBreSlauer §oc£)fd)uIe lefften butfte. gteilić^, bie oxbentIid)e Sßxofeffnx fdjtnebte in tneitet, itnfiĄ eret g :erne-
® a fügte eg fitf) gfütflidf, ba^ er m it ÜBattenbac^, bem Seiter beg
©taat8atcf)ibg, unb butd) i^n ju m Sftc^ibbienft feibft in iöejiefiung treten fonnte, unb eg ift beffen SSerbienft, menn ©rünfiagen, nacf) 3fuf=
gäbe beg Be^rerbetufeg, im ^ a fjre 1862 fein üfiacfifolget im Sfmte ge*
Inotben ift. ©ine neue Söelt m it neuen gorfdfunggjsielen ta t ficti bet*
fc£)toenberifcf) bot ifim auf; bie rein iniffenfctjaftficfie B etätigung fjatte ja an fid) mancfieg bor bem ©ctjulberuf boraug nnb inar ungleich mefjt geeignet, bet Uniberfitätglaufbafm förberlicf) ju fein. ®ad) and) biefc
© rtoartung trog, ^ ib a r inar bet S o le n t 1866 au|erorbentIic^er i!ßro=
feffor getnorben, aber bag D rb in a ria t blieb ifjm fotnoiji 1873 afg 1883, luo fid) eine le^te iKögfii^feit baju bot, berfagt. ®ie beibcn ^ilfgtnege, über ©dmle ober Strdjib p m 3 i eIe 3U gelangen, fjatten fid) alg 3 ri;s Inege erioiefen.
©rünfiagen inar enttäufcf)t, boc^ niĄ t entm utigt, inofil aber ent»
fd)Ioffen, ber gegebenen ©adjlage iRed)nnng p tragen. SBag fitf) alt»
mäfiiid) enitoicfett, inar feit 1873 böüig fla t: er inar enbgültig unb aug»
f(ĄIief;Iid) ber fd)tefifd)en ©efd)id)tgforfĄnng getnonnen. Unb tnag er in jafirelangem f?tei^ unb m it p l)e r Slugbauer erarbeitet, bag fjat er nad) unb nad) in SBort unb ©dfrift ber Öffenttidjfeit borgelegt.
©g ift ^ier tneber diaum nod) ©elegenfieit, biefeg fein Sebengtnerf, fo toeit eg im ® ru d bortiegt, bor Singen ju ftelten. fiaben bod) aud) berufene fiebern bag längft beforgt unb bie nad) §u n b erten pfilenben großen unb Keinen Slrbeitcn pfam m engeftellt unb fadjlic^ getoürbigt1).
@g gibt faum berebtere 3 eu0en biefer imponierenben ©eleprtenarbeit, bie fid) m it gleidjem SJlute eingrub in ben fteinigen Boben ber Ur=
funbenforfcpung inie ber älteften ©tabtgefdfidfte, bie in grunblegenben Sßerfen ben ©eniug beg großen f^riebrid) berperrlicpte unb enblid) im Z eitalter feiner ©pigoncn unb beg fommenben 3 eicjottg langfam unb unmerflid) berebbte. ©g ift, alg ob biefer ©dflefier bag gefcpicptlidie lieben feiner § eim at m it ber ©eele gefucpt unb p m beperrfdfenben
^ n fialte feineg S afeing gemadit pabe.
® a p bie g n rm feiner @efd)icf)tfd)reibung. „@ie e rp p le n unb plaubern pübfcp," patte fein Sanbgm ann ©uftab greptag einft er»
m unternb bem jungen ©eleprten p g e ru fen . Unb biefer leidjtbepaglidje, finnig bertoeilenbe ©rjapler» unb ißlauberton, ber bie Segbarfeit m eprt,
■f3l)antafie unb ö u m o r nicpt böllig augfd)lie^t, ift bod) aud) bem ernften
') SBgl. u. a. iöteinarbus in 3 eü!d>r - b. S e r. f. ©efcp. Scplef., S b . 46, S . 3—65.
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gorfdper lebenslang jju eigen geblieben, äßet ba tabeli, bergifjt, bajj bie etnfte 5!Iio bad} aud) 93tufe ift, bie i^ren 9Iugertoäf)ften nitf)t umjonft ju läcEjeln pflegt. ©§ gefdjie^t and) in ifitetn ®ienfte, inenn bent „9tlt=
nteifter" heimatlicher©efc^icfitfdjreibung an feinem Ijunbertften ©eburtS»
tage ber einft errungene ©fjrenlranä m it grünem SÖIatttnerf erneuert toirb.
©rünljagen f)at3e Setter feierlicf)=gemutlić£)er SSeranftaltungen bie @eiDot)nf)eit, feine 9tebe in gtoei Seile 5a gliebern. SSon ftrenger
<3aä)Uä)Mtr forreft in ber fjorm m ar ber eine, in liebenSlnürbigem
§ u m o r glanjte ber anbere. S e n Übergang fanb er m it bet fdjmun^eln^
ben Siebetnenbung, ba^ er nun bom h°hen K othurn be§ Erhabenen herabfteige, um , angetan m it bem leid)tbefcf)lt»ingten @occu§ beS
©dierseg, in§ buntbeinegte Seben fdiauen. Saffen m ir fein SBeiffuel in ben meiteren ^Betrachtungen nid)t gang anher acht; benn auch feines
„SebenS ernfteg fü h re n " ift boch bem heiieeen ©fuele fcherghafter S9e=
obachtungen nicht gang u n p g än g lid ) gemefen.
@ rünhagen§ tBerufg* unb f^orfdierleben fanb in ber SBereinSarbeit eine fruchtbare unb aßfeitig a n e rfan n te' ©rgan^ung. S ie göh'ce't^oße lag feinem ^ietbemufsten, jähe auSbauernben unb eigenmiüig gerichteten äßefen. S ie pflege ber ©rbfchaft aug ©ten^elg, tRoefietlg unb SBattem bach§ §oub, ber Slugbau beg „SSereing fü r ©efchichte ©chlefieng", mürbe ihm p r ^er^engfache. 0 e it 1859 ihm angehörig, bon 1871 bis 1905 fein SSorfitjenber, gelang eg feiner Umficht, bie äHitglieberphi ban 300 auf faft 700 p heben unb feinen iBeftanb burd) eine fefte finanzielle Unterlage ZU fidfern. — ©efonberg eine SSereingüerfammlung aug ben ad)tziger f a h r e n beg borigen ^ ah rh u n b ertg fteht noch lebhaft bor m einer ©r=
innerung; m ar ich öoch felbft ber SSortragenbe unb mein SSerbienft allein bie §ugenb, bie fich in S e m u t beugte bor bem mürbigen gadftrium * b irat im SSorftanbe: © rünlpgen, Sieimann, SWartgraf; ben liebenS»
m erten ©äcfelmeifter b. ißrittm ih nicht zu bergeffen. ^ m britten ©tocl ber alten ißörfe hatten bamalg 33orftanb unb faft alle antoefenben SJUt»
glieber um e i n e n runben Sifdp ißlaf)! 93lan bergleiche bam it bie glänzenben SSerfammlungen einer fgäteren 3 elÜ fl£ flub ©rünhagenS S a tfra ft zu banien.
SihnlicheS gilt bon ber geitfdfrift beg SSereinS, einem imfiofanten S e n lm a l heimatlicher gorfdjerarbeit, bag heute in 61 SBänben unb ihren ‘Jlebenfmblilationen bor ung fteht. ©rünhagenS lange SlmtSbauer mie feine reftlofeEingabe an bagäöert fieberten ihm mahgebenben ©influh-
©trenge 2ßiffenfd)aftlichleit m ar feine erfte gcuöerung; fie galt fü r ihn unb anbere, unb menn bie anberen berfagten, bann hatte er in reicher
©djatjfammer im m er noch SSorräte genug, um m it eigenen Q brfdpngen, 93citteitungen, Ülnregungen in bie SSrefcfie zu treten. ©0 geht' fein ©eift betjerrfchenb burd) biefe SBlütter, in unb m it benen fich em © tam m bon
§eim atforfchern im m er mieber berjüngt hat.
g ü r bie §eranbilbung biefeg SlachmuchfeS hflt er fich 01Id) fonft eingefeht unb zu biefem ^tbeefe bie ©cha^e beg SlrchibS obne ©ngherzig»
feit n u |b a r gemacht, mie m it eigenem Dlate nicht zurücfgel)alten. Slber
fein sic volo tönte öaöei, inenn auct) letfe, fo boct) nactjfialttg m it. ©einen ißlänen unö SlbficE)ten ^atte jeber junge ©efolggntann ftarf SRecfjnnng gu tragen ober anbernfall§ bie sJtai|teite in $ a u f ju nehmen. Eigene»
Erleben mirb m ir inieber lebenbig.
Unberge^Iitf) and) mein erfter Sefud) be§ alten Slrd)ibgebäube§
an ber Safö^enftrafeenede, gegenüber bem §aufitba^nt)of. ^ n mä^ig großem StrbeitSraume Beam te unb - iBenujser friebliĄ untereinanber.
sJ tu r ba§ 2tlterl)eitigfte be8 Ef)ef§ ift berfc^toffen. ® a öffnet fidi) bie £ ü r
—■ Ijodjaufgericfitet, finge Singen fjinter fc^arfen SSrißengläfern, ber franftiaft ftarfe § a l§ burd) breiten S ragen öerbedt, fo tritt er felbft tjerfür unb erteilt m it fnarrenber © timme feine S3efef)Ie. — „® a toirb’8 ftill." — 2)a§ m ar gelni^ rei(|Iid) imfmeffioniftifdj gefe^en, unb ber ißeobaditer bon bamalg ^at ff)äter in bieljä^riger SJefanntfc^aft boĄ
©elegen^eit gefunben, biefem Śilbe nod) mefentlid) anbere g a rb en bei»
pm ifdjen.
Ś a maren bie adjälirlidien SBanberberfammtungen be8 SSereing, bie © rnnfjagen ftänbig leitete. SIuĄ fjier ber geborene güfjrer. ©eift»
bod, liebensmürbig, ju § u m o r nnb ©djerj bereit, and) bei ber Safel, mie oben angebentef. 2)abei ftetg mürbeboll, and) ben SSertretern ber SSetjörben gegenüber, im m er met)r gebenb alg nefimenb. 3Bo ber ©e=
fdjidjtgbereitt auftrat, m ar eg ein Sagegereignig. Sieum arft fei ber Semeig. 3)ort m ar eine iööllerbatterie rec^t alter ß o nftruftion bor ber
© tabt auf gefahren, ung ju begrüben. Unb n u r ber unfriegerifdje © inn unfereg fjüfirerg foinie feine ffloeifel an ber Skrläfjlidjfeit bon @efd)ü^
unb SJtannfc^aft berfjinberten bie D bation, freilid^ nidjt gur ffreube aller ^Beteiligten. . . .
©rünljagen mar eine fel)r gefellige SRatur unb m it entffiredjenben Eigenfdjaften auggeftattet. Sdufifalifdje unb fioetifdie ^Begabung förberte geiftbolten Umgang in gleidjgeridjteten Greifen. Sind) ber „ipfa^Ibau” i) gehörte ju i^nen. § ie r fanben fidj Slfabemifer aller ©rabe regelmäßig am Freitage p gmanglofem ©efdauber über gelelirte unb ungele^rte 2>inge. Söem ber ©eift etmag ju fagen gab, mürbe gern gehört. S)ag galt am^ bon ©rünljagen, ber, ein eifriger fleilnefjm er big ing fiofie Sitter, fid) ftetg anregenb, Reiter unb unbefangen p geben mußte. 3 ^ biefem Greife bor allem Ijatte id) bag © tüd, feine rein menfdilidjen Eigenfdiaften erfennen unb fd)ä^en p lernen.
Steljmt alleg n u r in allem. . . . Eine © enugtuung märe m ir bie E rfüllung beg SBunfdjeg, m it biefem fdjlidjten ©ebenfbtatt a u ^ bem jüngeren ©efdjledjte bie ©emißßeit p geben, baß ber Unbergeßlidje f e i n e r 9enuS l)at. ©ein iBilb lebt baljer in ©egen, unb bie fdjlefifdje ®efd)id)tfd)reibung barf m it feftem. SJlute and) einer fernen
ijufunft entgegenfeßen.
f f r a n g S B i e b e m a n n .
l) » g l. Sdjroller, Sdjlefien, 2, 389.
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SBic 23lüd)er ein Sd)lefter nmröe.
S5on g r a t t j 2 B i e b e ma n n .
©ie S lüdjerH teratur !) unferet Sage bietet fü r ben borliegenben
^tu ed n u r geringe Singbeute, © enn bie tleinen 3 ü g e be§ täglictjen iJebeng, bie ^ier im SRittelguntte fielen, treten bort öor bent großen SBeltgefgellen gebü£)renb in ben § in terg ru n b . Unb bod) §aben and) fie itjren Sßert; gerabe bei einem Stüctjer m o ste n toir fte am toenig*
ften entbehren. § a t er felbft eg bod) fein Sebtag nidjt gelernt, aud) bie Vorgänge auf ber SSBeltbü^ne anberg alg m it bem nud)ternen SSer»
ftanbe eineg getoiegten ißraftiterg ju beurteilen, ba^u m it erftannlic^er
©refffidjer^eit, tote öiele Sßeifftiele le h re n 2). © a rin ftedt ein alteg
®rbteii ber länblidfen ©c^olle, bie felbftfid)ere © igenart beg Sanbtoirteg, ber er lebenglang getoefen ift, and) in unferer ißrobinä- S®'6 er redjt eigentlid) u n ter bem ^anonenbonner ber ‘Jtafioleortifdfert fefjbaft unb ein ©dflefier tourbe, foden folgenbe Sßlätter geigen. Seidjt ift eg ifmt nic^t getoorben.
©g toirb im m er toieber ergäblt, ba^ SJIüc^er felbft ben SBunfd) geäußert ^abe, nad) ©dileften gu fommen. ^ n ber ©at beutet bie Śtabinettgorber bom 11. SHärg 1812 im ©ingange barauf l)in. ©ana<^
^abe © taatglangler b. §arbenberg im SSortrage beim $ ö nig ben Slntrag beg ©eneratg ertoä^nt, ifm fü r feine gbrberungen, bie er an ben © taat fiatte, burd) eineg ber fäfutarifierten geiftliĄen ® üter in ©d)lefien gtt entfdiäbigen 3). ®em fte^t aber gegenüber, baff ilfm in berfelben ffeit unb dug bemfelben © runbe bie ftommerf^ie ©omäne ©öli^, füb=
Bftlid) bon © targarb gelegen, in Slugfid)t geftellt toorben ift, unb gtoar gu feiner bbtten g b fm fo u ljett, ba er biefen ©rtoerb alg erftrebeng*
toerteg fiartnädig im Singe b e p l t 4). ^ n jebent g a ß e berbanb fid) m it biefer © u tg b e rle ip n g bie beftimmte Slbfid)t, ben ingrim m igen, bergeit in ^Berlin unbequemen § affer S'laftoleong bon bort „tog*
gutoerben". ©r felbft p t biefeg bittere Söort geprägt s). SBenn il)m
t) Sluf einen S ta d p e is barf in biefent 91al)men n e p p e t merben. B er folgenben Slr&eit tarnen befonbers jugute: 3B. n. linger, S lü d jers 23riefe, S tu ttg a rt u. SBerlin 1913, u. n. § afe, Stene Slüdjerbriefe au s ben 3ai;ren 1813 bis 1815, in Sftitt. b. (Sep.* u. 3Utert.=Sßereins gu fiiegnife, 4. $ e ft für 1911/12, S . 223—253. — f)ier aud) ber ijin to eis auf anbere tn ip ig e 23lüct)erpapiere im §einenfd)en g a m ilie n a rp o gu ©r. SBanbri^, füböftt. non Siegnit;. — SIus»
fd)Iaggebenb für biefen Sluffat; rnaren bie Sitten R ep. 201 c O ppeln Acc. 14/24 Sir. 160, vol. 1 unb 3Ir. 17, vol. 2 im 23reslauer S taatsard)in, auf bie mid) beffen Ś erroaltung freunblid)ft qintnies. 3 tt beiben ® änben befinben fid) aud) unbetannie 23riefe non 23Iüd)ers § a n b , bie als Beilagen I—IX am ©nbe biefer Barftellung abgebruett finb. Bie genannten Sitten fofien meiterBin als 58. S ta . gitiert merben.
2) 58gl. ©reitfd)te, BeutfĄe ©efd). I, 449 f. „SBeldje S_d)ärfe bes poIR tifdjen 58Iids in bem b a r b a r if p n BeutfĄ feiner nertrauten ffiriefe!“
3) 58. S ta . vol. 1, fol. 10.
4) linger, 58riefe, S . 149.
5) ©bba.
h u h ba§ © ut ^ U itje n b o r f Bet 5Reuftabt D@. unb nicf)t ©ölitj ju»
gef^rodjen tourbe, fo liegt bte SSexmutung tta^e, baf] m an ifyn au§
Stngft Bor ben gran^ofen niĄ t in ^o m m ern , ifjrem SJiadjtBeteic^e, belief, fonbern bielmetjr in b i e Sßrobinä fĄicfte, too er einer 5öe=
rüfirung m it iS^nen entzogen toar. @o tonnte n u r ©djlefien in ^ rag e tommen. Soggelöft Bon 2tmt unb SBirffamfeit, ein tjalber SSerbannter, ging er im g rü ^ ja ^ r 1812 bortfiin; am 31. ibiarj bereits toar er in iöreglau 1). § ie r, toätjrenb beg ©ommerS aber im naiven ©cf)eitnig, toeilte er m it be§ 5!öttigg E rlau b n is in ber trüben 3 eO Bon 1812 ju 1813, in S unjenborf aber n u r Borüberge£)enb; benn er toolite bem 2BeItgefd)ef)en möglicf)ft natje fein, beffen fommenbe Enttoictelung er m it fiebernbcn ißulfen Berfolgte.
SEßar S3Iüc^er m it biefer SSerftflanpng innerlicf) einBerftanben?
Seinegtoegg! S)enn nodf jahrelang brängten feine SBünfctje unb ißläne auS ©djlefien fort. Stlg er Sun^enborf iibertjaufit n o ^ nidit über»
nommen batte, befcfiäftigte ifnt fcbon ber ©ebanfe, eg toieber p ber»
ta u fe n s); baSfetbe gefdjiebt in Bielen ißriefen an feine SSertrauten, and) n a d) Übernahme beg ©uteg. @o fd;rieb er 1813 bem ftommer»
fdfen Sufenfreunbe S o n in in fefter Slbficbt aug bem g d b e : ^sgjen eg fvribe toirb, fauff id) mid) gleidf toiber in Röm ern an, id) toil! bei biefe braBe nation fterben" 3). ®aS toar ein toatirer ^er^engton, ber aber auf eine fange ©effifaftigteit in ©djlefien nidft ftblieffen lief). 3Jian fann baS tootjl berftetjen. er tjier boit), alg grem bling p gelten4), toalfrenb if)n aHeg nat^ ißommern p g , SSobenftänbigfeit unb treue fjreunbeglfjanb, ber er unbergepidje © tunben Berbautte. Siber fdjliefjtid) geriet er bod) in einen 3 uftonb beg ©djtoanfenS, toie ein
©(^reiben Born 3. $ u n i 1814 an feine g r(Ut a u 8 Boulogne ertenncn tä^t. SBir erfahren ba, baff il)n beibe iß ro b in p n fü r fit^ p getoinnen fud)ten; baten bie ißommern barnm , ba^ er p i^nen tomme, fo toünfditen eg bie ©dflefier nid)t toeniger. ^ n biefem 3toieff)alt meinte er, aHeg ber g e it überlaffen ju follen5).
^ n p if c ^ e n toar 1814 ber glänpnbe S ßinterfelbpg in f^ranfreid) beenbet toorben, S3Iüd)erg SSerbienft baran galt unbeftritten. ®ie Sin»
erfennung blieb niĄ t ang; er erhielt al§ ® otation bie Srebnifser Äloftergüter, burd) bie fein Sefifs in ©djlefien ganj bebeutenb ber»
gröfjerf tourbe. E r ging p r SSefidjtigung bal)in m it ber SSegrünbung:
„SBeil ber Sönig toiit, ba^ id) in ©d)Iefien etablirt toerben foil, unb id) muff p frie b e n bam it fein." ®a§ flingt nid)t gerabe freubig betoegt, fonbern Bielmefir toie ftille Ergebung. S e i biefer Sfnnaljme berftel)t m an erft ben gleid) baranf geäußerten EntfĄIuff: „Söenn eg mid) aber nidit anfte^t, fo toerbe id) mid) baBon logmadjen", um, toir bürfen
!) 23. 6 ta . vol. 1,. fol. 43.
2) ffietlagc II.
3) Ślafenborff, S3Iüd)er, S . 217, u. linger a. a. O. S . 183.
4) 23ctlage I.
B) Unger a. a. O. S . 247.
31
bie © rg ä n p n g ruljtg ^tnjufiigen, nad) 9ßommetit p gelten; benn bort l)ätte er nad) eigenem @eftänbni§ gar p gern ba§ alte ^loftergut ilolba^, meftlid) bom 9Jtabüfee unb © targarb, erinorben, inie eg im Stereidje ber SÜöglid^feit gelegen p Ijaben fd ie in t1). SBie ineit Bei biefer taftenben .‘paltung ettoa bie Neigung feiner f^rau eine Slode g ezielt Ijaben mag, fei ba^ingefteltt; jebenfallg Bemerlt er über iljr S e r p ltn ig p ©d)Iefien lu r p b : ,,©g gefällt i p iiberpuf.it ba nidjt" 2).
^icrnad) ift bie Sluffaffung, ba^ ©djlefien eg bem „alten SKedlen»
burger angetan" p b e 3), nid)t p p lte n . ©ine SSorliebe ober Steigung ift nirgeitbg p ffiüren; n u r bon bem ® rude ber SSerpltniffe unb beg Śonigg SBillen lie^ er fid) in bie neue S tiftu n g brängen unb fanb erft f e p ad m äp id ) innere SSe^iepngen p ©dflefien unb bie ftberjeugung, baf) eg i^m gelingen Inerbe, aud) p e r fefte S ö u rp l p fplagen unb ben uralten, bod) einig jungen ^ a m p m it ber ©diolle erfolgreich auf»
p n eh m en . ®ie g r o p n Sanberlnerbungen ftärlten natürlich biefe
©idjerheit, unb erft je p , alfo feit ©nbe 1814 ober Slnfang 1815, hörte bag bigherige ©chinanlen gänpich auf. 93on fra n p fifp e m 93oben noch fp rieb er 1815 an -jprbenberg, baff er fünftig in @d)iefien leben inolle, unb an feinen treuen fe in e n in SSreglau: „©oballb bie gähöe h^1 P enbe ift, fome ich P eu^l u n ö reife auch niiht mehr auh ©djlefien" 4).
Siefem SSerffirechen ift er fortan untoanbelbar treu geblieben, ©eine ißommernliebe blieb äioar, ging aber m ehr unb mehr in eine tneh»
mutige, entfagunggbolle © tim m ung über, bon ber g reu n b S o n in Hurtbe e p ie lt, alg ber ffltarfchall inenige ^ a h re bor feinem Sobe aug Urieblotoih fd)rieb: „ § ie r lebe id) lnie in fRabboln, aber mein ©Iberg»
hagener g reunb fehlt mich" 5)-
9tad) biefen © arlegüngen, bie junt SSerftänbnig beg folgenben nötig m aren, !ann niemanb ertoarten, ba^ S lüd)er bei ber S e f tp ergreifung Ä unpnborfg, bie nunm ehr im gufcirmnenhange b arp fted en ift, m it bem ^ e r p n beteiligt getoefen fei. ©g toar boch eben n u r eine 9Irt nottoenbigen @efd)äfteg, bei bem ber S o rte d bag unb ber Serftanb ben S e ra te r bitbete. Über bag 3Bie ber §lugführung geriet er fofort m it ber Sei)örbe in tiefgepnbe 93teinuttggberfd)iebettheiten, bie einen bierjährigen, erbitterten Śam jif ju r fp lg e haü eb- Üöer bie
® rünbe bafür toirb ffiäter p reben fein. £ ie r fei n u r auf bie üriegg»
läufte t)ingetoiefen, bie bem © eneral eine eingehenbe S efp aftig u n g m it ber ©utgfrage unmöglich machten. SBenn er alfo 1813— 15 ben toeiten SEßeg bon ber O ber p r ©eine p e i m a l p rü d le g te , fo toar bie ©orge um ben heimatlichen Sefih feine ftänbige Segleiterin, bie ihn felbft in
r) Hnger a. a. D. S . 255.
2) (Ebba S . 256.
3) § afe a. a. D. ©. 223.
4) Unger a. a. D. S . 286 u. $ a fe a. a. O. S . 243.
5) linger a. a. D. S . 332. — ÜBlafenborff a. a. D. S . 159. SRabboro mar ein ehemaliger pommerfcher ® e fp Slüchers. ©er entbehrte ffreunb ift natürlich 23ottin.
ben fpattttenbften SiugenbUcfen be§ großen 5Rtngen§ ntdjt berlte^. SRag er au§ 33re§[au ober © tr e te n , SBau^en ober ®re8ben, 5jßari8 ober
@t. Eloub, au s Sonbon ober fonfi too i)er an feine V ertrauten fi^retben, im m er toieber, Balb I)ier, balb ba, brangen fic^ 3ßünftf>e unb Vebenfen toegen ber ^ u n jen b o rfer Slngetegentjeit gtoifc^en bie fe ile n . 2)e§
Krieges rauf)e§ § anbtoert ^at fomit getoif; ftörenb unb tiemmenb auf bie fdftoebenbe g rag e eingetoirft, julefjt aber bod) auĄ löfenb, toie fid) geigen toirb.
^ungenborf liegt bier Silom eter fiibliĄ bon “Jienftabt O© , am raufc^enben Seiterbad), ber bent glujfgebiete ber §o^enf)Io^ an«
gehört. ®ie nal)e altöfterreic^ifd)e ©renge nm fftannt eg in einem toeiten Vogen, ber fid) nad) iftorboften öffnet. ®ie anm utigen, toalbgefrönten Vorberge beg ©efenfeg bilben ben toirtunggbollen Stbfd)Iuf] ber toeiten
^rudjtebene, bie m it Vufd) unb fjelb, m it S a! unb §ö^e ein reigboßeg
^anbfi^aftgbilb abgibt, toie eg ben ©renggebieten gtoifdjen Verg» unb gladflanb eigen gu fein ftflegt. SRenfdflidfe ©iebelungen beleben ben ©in«
brud; bag SDorffirdflein grü^t aug ber Siefe gur §öl)e, bie alterggraue SapeHe toinft bon toalbum raufd)ter Vergffntje Ijerab ing toeite S al.
Stud) beg ©orfeg ©efdiiĄte, bie ing 14. ^afjrfjunbert gurüdreidft, tennt bemerfengtoerte ^itge. 3 u erft ibt ißribatbefi^, tourbe eg 1670 burd) lefjttoißige V erfügung Eigentum beg geiftlidjen Sreugftifteg gu iJteiffe, big eg burd) bie © äfularifation bon 1810 bem © taate anfjeimftel. ©ine 1809 erfdßoffene SRineralqueße unb Vlüdferg 97ame berfc^afften it)m toeitere Veadftung, bie burd) eine rege, bon fbeimatliebe be^errfdite gorfdm ng toefentlid) erljötft toorben ift. Stuf fie barf f)ier bertoiefen toerben 1). ttnfere Stufgabe t)at fid) barauf gu befd)ränfen, VIiid)erg Vefi^ergreifung, im toefentlidjen nad) ben Stften, in groffen 3 ü g cn bor Stugen gu ftelten.
©ie Ver^anblungen barüber tagen in ben §änben ber §auf)t=
©öfuIarifationg«Sommiffion gu V regtau, bie, © taatg rat äM feng an ber @f>i^e, unm ittelbar bem © taatgfangler unterftanb. 3)ta^gebenb toar bie oben genannte Sabinettgorber, bagu £arbenbergg 2tug«
fütirunggerta^, beibe bom 11. SRärg 1812 2). Um toag tjanbett eg fid) fuernad)? Um ein Saufgefdfäft ober ein ©efd)ent? @id)ertid) um beibeg, toenn aud) nid)t nad) Vlüdjerg Stugtegung. ©iefer ^atte näm«
tid) aug bem unglücttid)en Sriege bon 1806/07 noc^ unbegtidjene
$orberungen an ben © taat, bie ettoa 21 000 ©ater augmadjten. ©agu tarnen bie bei ber gelbtnaftgen einge^enben E rträge aug
t) 3tUes 2BefcntItd)e finbet fid) bet Stlfons Dtomad, S tüdjer als ©uts«
t)err non SB a d) t e I «Uungenborf, in: S tu b ie n 3Ut Steuftäbter ©egenb I, 9teu=
ftabi O S ., 1910. § ie r finb aud) ungebrudte VIüd)erpapiere im gübner«
j'djen gam iiienbefi^ gu Äungenborf unb ©runbbudjatten bes Stmtsgeriibts Steu«
ftnbt benu^t. Dagu ugl. Xrieft, ©opograptjifdies g an b b u Ą uon Ober«
fdjlefien, 1865, S . 1052. — 23Iüd)er bat übrigens n u r Uungenborf gefd)rieben.
2) V. S ta . vol. 1, foi. 9 u. 10. g ie r nur garbenbergs Verfügung im O riginal.
S3
feiner S)omf>räbenbe in SBranbenfiurg, bie ber © e n e rd auf fafirli^
3000 S aler angab 1). SBegen biefer Slnfprüdfe berlie^ i^nt nun jene D rber be§ Königs ^ungenborf m it ber äJiafjgabe, ba§ er bie § älfte be§ bortäufig auf 55 000 £ a [e r angenommenen SBerteg, atfo 27 500 S aler, at§ © e f d) e n ! annetime unb bam it feine gorbe»
rungen begleiciie, bie anbere § a lfte aber ober ein iOiefir au§ einer fgäteren, ettoa p ^ e r auSlaufenben §tbfĄ a|nng be§ ©nteg bar ju b e j a h t e n £>abe.
S)a§ tnar in aller ^iir^e bie Sluffaffnng ber S3eprben in Söerlin iüie in iB redau, unb banaĄ gebauten fie gu ^anbeln. Slber bam it batten fie bie StecEjnung obne ben © eneral gemadft; benn biefer b d te an s ben SSerfiignngen genau ba§ ©egenteil beittuSgdef^tt: bie 27 500 S a le r feien ein reineg „©nabengefcben!" beg ßönigg unb b d te n m it feinen retbtmä^igen gorberungen nicbtg gu tun. 3)iefe foHten biel»
m ebr bon ber anberen §älfte, bem fogenannten ^aufbreife, abgegogen ioerben. ®iefe Slbficbt ber SSerfugungen inerbe böHig gu feinem yiaä)=
teile bereitelt, d e n n im S in n e ber 33ebörbe berfabren toerbe. 9tacb S5lüd;er§ Sluffaffung muffte fi(b f e d ©utbaben m it bem ^auffmeife etma auggleicben, fo baff er Ibenig ober nidftg gu begabien b d t e 2). g ü r ibn tnar alfo ^ungenborf nidftg meiter alg ein ©efcbenf, unb biefen S tan b fm n tt b^t er b ad n ä d ig big gum ©nbe bertreten. — Saff S3Ind)er bam it im Unredjt toar, !ann nicbt gibeifelbaft fein; f u r ibn ffrndft n u r bie toirflicb nicbt übermäßige U larbeit ber SSerfügungen unb madjt feinen © tanbfm nlt berftänblitb, ben aud) ein getoiegter ^ u r if t toobl billigen fonnte. D b unb ibie tbeit fein ERedfitSbeirat, ber duftig»
fommiffariug fe in e n , b d te r feiner Sluffaffung ftanb, toage idf nicbt gu entfdjeiben.
Sngloifdjen batte Sdüdfer bag © ut am 12. ülpril 1812 förmlicb übernommen, bagu am 5. Septem ber aucb nodf bie © üter unb SSor»
toerfe SJlüblSborf, SBadenau unb Slcbtbuben, bie in ber üftäbe lagen unb aucb aad) bebörblicber Sluffaffung m it ^ungenborf ein ©angeg bilbeten ‘J). S)ag binberte jebocb nid)t, baß er m it galligem fpumor ber
„S ip lo m a tü e r" unb „Scbriftgelebrten" gebacpte, bie alleg gu bocb ber=
anfdjtagten. Stber modjten fie n u r meffen, tarieren unb anfd;lagen, fo biel fie tooEten, er tra u te fiep gu, m it allen fertig gu ioerben, unb fanb tBerdfigung in bem ©ebanfen: „^d f ioerbe febon ioiffen, ioag icb babor gebe" 4). Unb n u n erft bie ^aufbebingungen, bie m an fteKte!
S ie ioaren ibnt „gleicpfabm ein bomifeber 2Balb" 6), in ben m an am beften überhaupt niept eintrat.
1) $ a[e a. a. D. S . 241, 243.
2) 33. S ta . voi. 1, fo l.2 4 8 ; vol. 2, fol. 59, 98. — $ a [e a .a .O . S . 233, 235 241 248.
3) 23. S ta . v o l l , fol. 59, 233; vol. 2, fol. 3 ff.
4) SHotoad a. a. D. S . 6 u. 7.
B) 33eilage I. SĄ reiben a u s S3reslau, b. 3. Ülpril 1812, niept 13. Hftarg mie bei Sltoujad a. a. O. S . 7.
U nter btefen Umftänben tarnen bte SBer^anblungen natürlich nii^t bont glecfe; bte SSeprbe machte il^n, er fie bafür beranünortlict) t).
SlüdjerS SSerfnct), ben J?auffontraft nod) jelber ab^ufi^Ite^en, bebor er int äftärä 1813 an bie @^)i|e ber S r u ^ e n tra t, fdjeiferte. 0 o über»
liefe er alleg toeitere feinem ÜSertranten §einen, bent er and) SSoItmadjt e rte ilte 2); ifer umfangreicher Sriefioedjfet in ber ^riegSjjeit 'birb baran§ ertlärlid).
S ie bunten SBedjfelfäße im gelbe liefeen ben © eneral erft toäferenb be§ sßoifcfemiher 3) SBaffenftiltftanbeg (4. g u n i big 10. Stuguft 1813) borübergefeenb p Sttem fommen. ©ein fbaufetquartier nafem er in
©trefeten. § ie r bog er and) inieber fteifeig ila rte tbie im tiefften grieben. J tb e r baneben bebrudte ifen gerabe je^t ber ©dfetbebepftanb in ^un^enborf; nocfe im m er feing ber V ertrag in ber Suft. S a er»
Ibadite im ©olbaten ber forgenbe gam ilienbater. Sobegafenungen, bie er fonft nidft tannte, befcfelidien ifen. „S en ten ©ie n u r," fdjrieb er im g u l i 1813 an © taatg rat §ifejpel, „ibenn icfe totgefcffoffen toerbe ober ben S3efd)toerben unterliege, P i e ber menfd>enfeinblid)e 9iat SBilten ba meine g r a u unb ^ in b e r feanbfeaben toürbe! SBaferfeaftig, id) bin auf biefen g u b en ferl fo aufgebradft, bafe iĄ ifem p r © d jan p rb eit nacfe
©cfeibeibnil fd)iden mödjte . . . um ©ottegtoißen mad)en ©ie, bafe id) in 14 Sagen m it meine Angelegenheit p fta n b e bin; in 3 SBodien toirb eg bod), hoffe iih, Ibieber bonnern unb blifjen . . ." 4). Auch fonft fe| t e er aße §ebel in SJetoegung. ©o bei §arbenberg, ber in ©ihlofe 5ßeilau bei ßleidfenbad) toeilte; ja felbft bor bem Äönige foßte nicht haft gemacht ln erben, toeil er eg fatt fjo H fi^ meiter m it leeren Augflucfften hin»
halten p taffen 5). Soch aßeg bergeblid)! Sängft hntte er bag .ftafebad)»
fclb fotoie Seife^ig hinter fich unb ftanb fftrungbereit am ßthoin, ctlg enblid) unterm 6. ißobember 1813 in SBreglau ber ^ a u fb e rtra g bon fe in e n unterzeichnet toerben tonnte 6).
S a r in htaren aße bier © üter p m SBerte bon 94 000 S a le m 7) au»
genommen. S a g toar bem © eneral aber biet zu hoch- S al)er fefjte er nach feiner ßtüdtehr aug bem gelbe burch, bafe 1815 eine neue amtliche Abfchäfmng borgenommen inurbe. ©ie ergab n u r 74 000 S aler, atfo 20 000 ioeniger alg znbor. S o m it toar ißlücher im ganzen ein»
berftanben8). 9tad) behörbtidfer Auffaffung hätte er nunm ehr 74 000 S aler, abzüglid) beg ©efchenteg bon 27 500 S a le m , alfo ruub 46 500
1) SB. S ta . vol. 2, fol. 132.
2) «Beilage VII. — SB. S ta . vol. 2, fol. 111.
3) gttebrid), ©e[d). b. SBefreiungstriege 1, 8, hält mit gutem ©runbe an SPoifchtoife feft; Ip * rourbe abgefhloffen, in Spiästotfe oerhanbelt.
4) SBIafenborff a. a. D. S . 200. — Unger a. a. O. S . 168 f.
5) geltx Xrieft a .a .O . S . 1052. — SB. S ta . vol. 2, fol. 122. — SBeilagen VIII u. IX. Auch b ier gam üienforgen unb Sobesgebanten.
o) S ta . vol. 2, fol. 156 ff.
7) (Ss foßen h i « n u r runbe S um m en angegeben toerben.
8) SRotoad a. a. O. S . 8, $ a [e a. a. O. S . 235 u. fonft.
35
Seiler al§ $awft>ret§ an bie l^affe gu äa^Ieit gehabt. Slber babon 'max er bei f e i n e r fftedjnungSart fe^r ineit entfernt. Sßir tennen fie: ba=
naef) muffte bag ^aufgelb burd) feine „liqniben" gorberungen alg aug=
geglichen getten, unb bie © üter blieben fomit ol^ne ineitere töebingnngen al§ freieg Eigentum in feiner § a n b 1).
©iefe iöeurteitung ber Sachlage jiefit fiĄ lnie ein roter gaben buref) affe feine Srieggbriefe an fe in e n . O ft tröftete er biefen; eg müffe affeg gut gelfen. ißon §arbenberg unb Sffinifter b. ißnloin fiabc er SBort unb §anbfd)tag. g n foldjer © tim m ung fdfrieb er überm ütig inie ein junger Seutnant: „ftä) inerbe ben Seuffet 55 000 S afer be^a^fen, nidjt e i n e n © rofĄ en!" Śiefelbe fette ^wberfic^t begleitete ifjn and) auf bag belgifdje Sfad)felb2), ino er bem Sobfeinbe fein ©d)icffal bereitete,- bag er m it bem S ru td u o rt an fe in e n anbeutete: „® ie granfofen fiabe id) bor mid), ben ffiufnn fjinter mid), bafbe inirb eg fnaffen" 3). S a g
©rgebnig im grofjen ift befannt. ißlüdier, u n ter beffen g arter g au ft bag ftol^e ißarig fid) sineimaf I)atte bucfen müffen, fefjrte, afg ©ieger um jubelt, ins SSaterfanb tjeim unb m u^te fid) t)ier boĄ bon ber fjreu=
fjifdjen S ü ro fra tie fagen laffen, ba^ er nod) im m er ein ©djulbner beg
©taateg fei; benn bet Sffiilfeng unb ©enoffen regierten bie SIften, in benen fü r SBegeifterung fein fftaum inar.
S lüdfer bergalt bag in feiner SBeife. SBir iniffen ja, inie gering er SSürofraten unb geberfud)fer einfd)ä|te. S e n © taatgrat SBilfeng aber f>a^te er gerabegu, ineif er fein ŚieĄt bon ii^m bebro^t gfaubte.
S ie bifiiomatifd) f)öflid)e g o rm feiner amtlichen Ś riefe barf barüber nid)t tćmfdfen, lnie eg u n ter ber 2Ifd)e glüfite 4). S a g geigte fid) erft im bertraulid)en SBrieflne^fel., § ie r gog er frift^ bom Seber, fgraiĄ bon bem „g u b en ferl" 6), bem „menfdienfeinbfidiett, bummen ÜBifffefj" unb meinte abft^Iie^enb: „Sffit bem fan m an ein gan^eg menfdjen leben I)in bringen unb bod) über bie geringfte ffeinigfeit nidjt gu ftanbe fo in e u "«). Söie er ifm einft bei einem ffffittageffen in S3üIolng §aufe
„mitgenom m en", bereitete il)m noc^ in ber © rinnerüng aufrid)tige
© en u g tu n n g 7).
Sod) cg giemt fid), geredjt gu fein, ^ ein e Söe^örbe fonute © inn unb Söortlaut ber Seftim m ungen anfeer ad)t fe^en. SBenn 58Iüd)er bag Sfftenlnerf afg eitel S u n ft beifeite fdjob unb auf §o^e unb f)öd)fte gürfgrad)e fioc^te, bann mufete er fid) and) bou jener ©eite bie amt[id)e geftfteffung gefallen faffen, „bafe ber § e r r © eneral fid) beftänbig auf
1) (Ebba S . 235, 241.
2) (Eingelpge bei $ a fe a. a. D. S . 228, 232 u. fonft.
3) (Ebba S . 240 nad) 3ücitfd)!c, Stftfe. ©eftfe. 1, 722.
4) SBeilage I u. II.
5) ©. nortge Seite.
8) 3 n t 3 . 1814 gingen bie ©efdjäfte ber S ä o fto m m iff. an bie ningialbebörben über; iffiilfens m ar n u n „ganfe au s bem fpifel . . .“ SIber beffer mürbe es autfe nidjt. § afe a .a .O . 230, 235.
i ) (Ebba S . 233, 241.
:perföttltdj iI)nt erteilte gujtcfjerwtgett @r. StJajeftät be§ ^önigg unb beg
§ e r r n ©taatgfanglerg © ^eltenj beruft unb ftd) m it ber actenmä^igen Jiage ber @ a^e gar nic^t einlaffen m iß . . !) ©ine mifjlicfie Sage fü r bie Seam ten! © enn mer bau if)nen p t t e ba nad)f)rüfenb i^nt in bie ßödfften Legionen folgen fölten?
@d)liefslic£) blieb n u r ber © taatgfangter 'übrig, um ben fdjeinbar enblofen © treit beiplegen. ©c^on längft fannte er bie ©egenfäfse.
58orficf)tig unb toofümeinenb, fucĘite er ju b e rm itte tn 2); ber nad)=
georbneten SBeprbe f o n n t e er nid)t u n r e s t geben, ben ffetbmatfdfaU aber m o I I t e er nid;t bor ben ^ofif ftofeen. ©o modfte er im ftißen bon bem großen .geügefdjefien bie Söfung erm arten, unb barin täufdjte er fiĄ nidß. — ©d)on 1813 burfte er bem © eneral meitgefjenbe iRüds fic^t äubißigen, meil fid) „berfelbe in bem gegenmärtigen g e lb p g e neue Slnffirüdie auf bie © anfbarfeii beg SSaterlanbeg ertoorben fiat" 3). SBie biel mefir aber galt bag bom ^ a fire 1815, alg bie SSelt bemunbernb auf ben alten gelben fa^! Söirflid), jefü burfte, ja mußte ber © taat jebe ©ngtjerjigfeit berbannen unb bem SSerbienfte gemäfiren, mag ber ätttenbucfftabe bigger bermeigert ^atte.
©iefer Stuffaffung m ar jmeifetlog anĄ ber Sönig. © enn burd) bie ^abinettgorber bom 21. üftobember 1816 überließ er bem Befreier beg Sanbeg, ber in foldjer ©igenfdjaft befonberg and) in ©djlefien märmfte SSeretirung fanb 4), bag um ftrittene ^un^enborf m it ben Stebengütern äu freiem, erblidjem ©igentume 5) unb beenbete bam it ben uncrquid»
lidjen © treit, an bem niemanb ein 3öoI)Igefat[en fanb. ©o m ar aug bem ÜJJittelbinge gmifdjen S a n f unb ©efdient bodj fdjließlic^ ein reineg
@efd)en! gemorben. © er Sitte ^atte feinen Sßilten, nidjtg p §at)Ien, bnrc^gefe^t; aber nidjt ber ßlec^tgtitet, fonbern aßein feine ©aten Ratten i^m ben ©ieg berfdiafft.
SSIütfier fiat bag fo fdüoer errungene © nt fdjon 1817 bertanft, unb p a r begmegen, meil bie große © otation, ^tieblom ifj unb bie
©rebni^er © üter, bag mirtfdjaftlidj unbequem gelegene .ftun^enborf entbet)rlid) madite. ©oc^ fü r im m er bleibt eg berbunben m it ben @r=
innerungen an ben SSoIfg^elben, ber tjier ben erften © diritt getan Ijat, um ein ©ditefier p merben.
1) S . S ta . vol. 2, fol. 92, 105.
2) (Ebba vol. 2, fol. 44, 121.
3) S3. S ta . vol. 2, fol. 121.
4) BeitfĄr. b. SSereins f. ©efd). Sd)lef. SBb. 61, S . 220 ff. u. SĄtef. (5efd).=
SO. 1927, Str. 2, S . 33 ff.
5) Sßotöac! a. a. D. S . 9.
37
Setlftgeit.
i.
2tn bie $cmpW torm nifiton 1). SBxeslau, b. 3 ten 3tprtl 1812.
D er Äönigl. § a u p l)t C om ission ju r auf $e.bung ber S tifter unb Älöfter in Sdjlefien2) ermibere in gan^ (Ergebenfter antaofyrt, wie alle bie bebingungen unb R e se rv a te , [o genannte C om ission in ber geehrten ju S Ą rift nom 31 ten 9Mrts 3) magt, mid) gleid)faf)tn ein bomifĄer toallb finb. 3 Ą bfllite mid) an bajj, ®ai3 id) bucijfteblig in ber tafdje I)U&e, 9ei)e nad) K u n tzen d o rff unb erma^rte bie Übergabe bes gul)ts. Sdiulben iibernef)me id) nid)t, fie tönnen ia uf bie anberen gutter übertragen roerben; id) I)abe ein freies (Eigen»
tul)m ju ermaijrten. ÜBenn bie Übernahme bes gul)ts mit [o nitt SĄ tnirigieit, mit fo Dii)U g 6® 3U meitleufftigleitten nerbunben fein fail, fo rei^c id) liber nacf) B erlin. SBafe mein J u r e s tic tio n [Ju risd ictio n ] unb ius P a tr o n a tu s betrifft, fo untermerffe id) miĄ gan^ bafe (sic!) in ber P ro v i[n ]tz üblige unb mill nuijr als ein (H)bellmann bes S anbes betrad)tet fein, ü b rig en s bitte itb gang (Ergebenft, micb in ber Dorerroeljnten Sad)c nidjt toie ein C lienten an 3U fei)en unb 3U betrauten; bie befehle bes K önigs unb oerfügungen bes
$(E rrn Sia&fan&Iers fprcĄen gan^ bcuttiig ^). 23Iüd)er.
D arauf fdjidie bie Kommtffion am 5. 2Iprii 1812 ein 9Iuf!Iärungsfd)reiben an iBIü^er, bas einer (Entfd)ulbigung feijr naije tarn. D esm egen lenfte aud) biefer ein unb aniroorteie in oiel milberer Stim m ung.
II.
2In bie ftommiffion s). SBreslau, ben 6. 2Ipril 1812.
3d) erfennne feljr banfbaljr bie rooltoollenbe, gültige gefinnung ber f>od)»
löblichen $ a u p l)t C om ission, fo biefclbc in belfro gefeüigen ju S djrift oom 5 ten bicfes mid) 3U gcroaribt; id) Sdjmeigle mid), biefelbe mirb mein befremben in mein erften Schreiben niĄ t unrecht beuljrteillen. £ s m u^te mid) aller bings uf galten, fo mandje oerbinbIid)Ieit ju übernehmen, ba m an in B erlin ba oon fein toorbt gefprodien, nid)t einmahl, ba§ K u n zen d o rff mit nod) ein anbres o o ra e rf auf ein unb benfelben C o n tra c t an ein unb bcnfelben m an oerpad)tet feg; nubr bie Eßadit S um m e an 1200 Dir. ttrarbe mid) errochnt. 3ch glaube, - bafj es lein bebenten unterroorffen ift, menn beibe oortoerfe e) mid) übergeben toerben. Die gütter follen einmahl oerfauft toerben; ift ber mehrt auf) gemittelt, fo fan es ia gleich fein, ob id) ober ein anberer felbigen bejahlf. Daf) K untzen-
r) 33. S ta . vol. 1, fol. 47. — D er unzulängliche 3lbbrud biefes 33riefes in „Oberfd)tefien" II, 450 u. bei 3 .$ e ro I b , S8lüd)er, S . 247, redjtfertigt feine SBiebergabe an biefer Stelle. — 5BIüd)ers bezeiĄnenbe Schreibroeife glaubte id) nid)t toiEJürlich änbern ju foUen; nur zum bcfferen Slerftänbnis mürbe bie mobente 35ichenfe^ung angemanbt.
2) 33gl. Schief. 3nftanz. Dłotiz, 1812, S . 5.
3) S . S ta . vol. 1, fol. 43 ff.
4) 33. S ta . vol. 1, fol. 9 u. 10. Oben S . 32 f.
B) 33. S ta . vol. 1, fol. 52. —• (Ebba fol. 48 bas Schreiben ber Rommiffion oom Xagc zuoor.
o) (Es m areń brei. 33gl. oben S . 33.
d o rff nod) nidjt oermcffert, nid)t T a x irt feq, toaljr mid) gleid)fals unfiefannt;
inbcffen bin i ^ m it einer $od)Iöi)Iid)en $ a u p i)t C om ission gani; ein »erftanben, bafj alles ber beftimmung bes $ ® rrn © ta^iantilers oor ju legen. 3d) benu^c nuljr noĄ bie gelegenljeii, ber ftönigl. $od)löbIid)en $ a u p i)t C om ission meine größte §oĄ aĄ iung ju bejeigen, unb Sdjmeigle miljr (!), beg neuerer befant»
fdjafft bafe moliroollen berfelben 3u ermerben. ffiliiĄer.
III.
3In S ia a ls r a t SBilfens r). Sdjeibnig, ben 1. ®Iag 1812.
(Srxi. £od)W ot)lgeboren erroibere u f bafe geehrte an Sdjreiben oom 28 ten i[t 2) ge^orfamfie aniroo])r!, roie id) fo gleid) ben befel)l nad) K u n tz e n d o rff crlaffen, bafe § o I ^ weldjes ju r raum ung ber grenzen unb sum be^uf ber oermeffung noljt roenbig, ju fyauen. üb rig en s toaljr es noljt roenbig, ben roatb 3U SĄ Ii^en, ba oljne I)in 3um größten nad)teile beg meine anfunfft in K u n tz e n d o rff § o t^ gefdjlagen rourbe, menn es gleid) auger ber 3 e it roagr,
ba ber S a fft bereig im bauijm geiräien. Slücger.
(£s folgen bann in ben 2Iften SB. S ta . vol. 1, fol. 188 u. 219 mehrere SBriefe an bie Äommiffion sur S8efd)Ieunigüng bes Äaufgefd)äfis, bie, obmogl in SBlüdjers S in n e abgefagf unb oon igm unterfcgrieben, bod) nid)t au s feiner geber flammen unb bager Ifier nidjf abgebrudi roerben. — ■ SBon SliiĄ ers § a n b bagegen:
. IV.
Sin S fa a f s ra t SBilfens 3). Sdjeiönid), ben 10. Sluguft 1812.
D er ffCcrr © tagfangier g re ig S rr oon H a rd e n b e rg gaben mid) oerficgert, roie er bie oerfügung an (£ro. ^ocgrooglgeboren erlaffen, bag bis 3um 15 ten biefes, roo ©e. E x cellen z nacg B reslau 3urücf fome, meine faufsangelegengeit fo roeit berigtiget fein roürbe, bag ber C o n tra c t oolgjogen roerben fann.
SRad) ber äugerung S ein er E x cellen z foil bie gellffte oon 55 000 S ir., mit gin 27 500 Dir., roie in ©otlbc begaglt gerecgnet roerben, nacg ber ein=
magligen geftfteUung ©r. E xcellenz nicgt megr, als Scgon uf bie gütter ein»
getragen ift, mieg angem ugtet roerben oon Gcgulben 3ti übernegmen, unb enblicg icg ber bitligfeit gemäg n ugr erft oon Jo h a n n y 1812 als befiger oon W a c k e n a u betraegtet fein. Die R est begaglung bes fauff P re c i roirb erft beftimmt roerben fönnen, roen bie entfd)äbiung g u g r eine 3U oerleigenbe P re b e n d e 4) unb bie oergüttiung meiner ^o rb ru n g s) feft geftellt finb.
3d) roerbe n u n bis 3um 15 ten gier oerbleiben unb erfuege ©u. goeg»
rooglgeboren, bie faege fo ein 3« teilten, bag mieg bie gütter M ü h lsd o rff, W a c k e n a u unb A chthuffen, fo ba f p r ber Gagmff, über geben roerben.
SBIücger.
1) SB. ©ta. vol. 1, fol. 147.
2) » 3 ft“ fRgt ba, etroa für „ in “ oerfegrieben.
3) SB. S ta . vol. 1, fol. 250.
4) Die ©infünfte ber Domgcrrnftelle in SBranbenburg, bie bem ©eneral fegon 1809 oerliegen roar. S e i ber allgemeinen SHottage braegte fie aber feine
©riräge.
B) ©s roaren ffforberungen an ben S ta a t. SBgl. oben ©. 33.
39 v.
2tn S to a fs ra t SBtlfcns i). Sdjcibnid), ben 22 ten Septem ber 1812.
Die giitter K u n zen d o rff unb M ü h lsd o rff [inb midi fo T ra d ir t, als Ijätte id) fie Jo h a n n is 1811 übernommen. 3®ie nntflf)rIiĄ, mujj id) non biefer 3 e it bie laften tragen, unb g lie^en mid) ba gegen bie R ev en u en ju. (Eu. §od)=
rooljlgeboren erfudje id) gan^ (Ergebenft, mid) bie letjfien 3ai)len gu lafeen, ba m it id) imftanbe bin, bie erften p berigtigen. Die lanbfdjaft t)at bereif bie iPfanbbriff 3 i^ fen fo m D om inio oerlangt. 58ei) biefer gelegenljeit mufe iĄ Gu. §od)rool)Igeboren bemerten, ba^ im C o n tra c t, ben ber tpedfter H ü b n e r 2)
^at, bemfetben uerfproĄen ift, bie gebäube in tügiigen ftanb p fe^en, unb bafj biefes gan^ no^troenbig ift, er gibt fid) aufj ber oeranfdjlagung. 3d)
mufj urn befd)teuniung (sic!) oorerroe^nter binge urn fo met)r bitten, als bie inftanbfe^ung ber mirbfd)afts gebeube lein af ( = auf) Sdjub leibet unb id) überhaupt)! nid)t angem u^betet3) roerben fan, alle oorerroefynten oorf^üfee
3u machen. 23Iüd)er.
VI.
2Jn bie f)aupt=itommi[fion 4). B reslau, b. 2 ten D ecem ber 1812.
Ginę $od)l0bIiĄe C om ission p r nufljebung ber geiftligen S tifter l)at untcrm 18 ten N ovem ber an ben P o licey D ire c to r S te g e m a n n 5) nerfügt, bafe id) bie 3 w fen non alle uf bie K u n tz e n d o rffe r gutter eingetragenen C ap itallien jaulen foil. Diefes fan bod) nuffr non ber 3 eH an oerftanben fein, ba^ bie R ev en u en ber gutter in meine l)enbe gefomen finb. SBon Jo h a n n is 1811 bis baljtn 12 fjabe id) fo toenig bie ein fünfftc ber gütter als eine beredpung, roaf; fie getragen, erhalltem Dafs id) oor Sdjüfec biefer af)rt mad)en foil, mirb tr>ol)I nid)t oerfügt merben fönen, im gegen Df)eiII, ba^ id) erroa^rte, baf; ba bod) einmal)l bie R ev en u en roie bie bered)nung unb fo aud) bie C a u tio n bes $ed)ter H ü b n e r mid) 311 getoanbt merben. ffilüdjer.
3 n ber Darftellung S . 34 ift S3Iüd)ers Slufbrud) in s gelb im sUtär3 1813 unb feine Steüoertretung burd) 9?egierungsrat unb 3ufti3fommiffarius §ein en bereits ermähnt. $ ie r fei nadjgetragen, ba^ er neben iljm bem tpoliseibireftor S teg m an n bie Dbernuffid)t über bie Äunsenborfer © üter übertrug. Die folgen»
ben Briefe nehmen teilroeife barauf S e3ug; roenn auĄ nidjt oon SBIüdjers
$ a n b felbft gefdjrieben, atm en fie bod) fo gang feinen ©eift, baf; iljr Slbbrucf, roenn and) in ftarf berfürster gorm , loljnenb erfdjeint.
VII.
21n SOSilfens 6). B reslau, ben 16. TOürt) 1813.
(Ero. $oĄrooI)tgeboren
id) bei meiner beoorftefjenben SIbreife fo bringenb als ergebenft bitten, ben (Eontract über Huntjenborff, ben id) perfönlid) 31t ooHsiefyen
1) 58. S ta . vol. 2, fol. 21.
2) 3 f p fanb 581. f^ o n als fiaatlidjen ißäcljter oor.
3) 5Ber]Ąrieben für „angem ul)tet“.
4) 58. S ta . a. a. D. vol. 2, fol. 25.
s) S teg m an n in SHeiffc.
o) 58. S ta . vol. 2, fol. 112.
trmnfcfye, ju btefem S c^u f fpcitefiens bis morgen SIbenb porlegen ju
^a ^ ert- 3JIÜ nollfommenfter §oĄ oĄ tung
ffim. §oĄroo^Igeboren gon3 ergebener
Striker.
VIII.
Din ipolijeibireltor S teg m an n 1). SIrefylen, ben 20. 3 u n i 1813- 23Iüd)er bittet, jeine (5ereĄt[ame mit ßifer 3U nertreten, ba er felbjt es mäljrenb bes g-elbjuges niäjt fbnne. E r fügt t^inju: „. . . idj bin fd)ulbig für bie ajteinigen ju forgen, unb als Ärieger im gelbe ift für mid) niemanb 23ürge, bafe id) balb ein Opfer bes Xobes merben lann. O esljalb bin id) es ben 3Jteinigen fdmlbig, mein A rra n g e m e n t fo ju treffen, ba^ alle meine Dln=
gelegenl)eiten auf einem feften ißunlt fteljen . . . “ S3Iüd)er oerlangt bann 23e=
enbigung bes H unjenborfer ©efdjäftes innerhalb 14 Hagen; w e n n SBilfens uiĄt gefügig fei, möge fid) S teg m an n an ffaröenberg unb erforberlidjenfalts an bes ftö n ig s SOtajeftät tuenben, „ba. id) mid) b u re a u s niĄ t länger mel)r mit leeren Dlusflüi^ten ju r tßerfdjleppung biefer Sad)e I)in^alten laffen mill.
3Jtit oieler $od)ad)tung oerljarre g n ,. 2Bot)Igeboren ganj ergebenfter ®.
S3lüd)er.“
IX.
Din S ta a ts fa n jle r o. Sjavbenbezg s). ^au p tq u artieb Strehlen, ben 3. g u li 1813.
3unä(^ft roerben bittere Silagen über bie fd)Ieppenbe © ef^äftsfü^rung ber Sfmupifrmmiffkm unb einzelne S treitpunfte bes Äaufgefd)äftes erhoben.
3 u m Sd)luffe Reifst es bann: „. . . ba id) bie itjige SOSaffenru^e s) gur enb»
lidjen tBeriĄtigung biefer 3IngelegenI)eit ju benujjen roünfdje, fo barf id) fdjlüfj»
lid) nod) bie getjorfame 23itte um möglictjfte S ef^Icunigung ber erbetenen 58er»
fügung an ben S ta a t statt) W ilckens Ijinjufügen. SBIüc^er.“
Über f<i)lejifd)e Drtstoappeii.
’ 58on !ß a u I 58 r e t f d) n e i b e r.
9Jlan I)at fic^ feit bent ©rfdjeinen be§ 2. §efte§ bon D tto S ie äßafjfren unb ©iegel ber SeutfcE)en ©töbte (g ra n ifu rt a. SJl. 1898), and) in ©djlefien erfreulidjertnetfe im m er mel)r baran getnö^nt, auf bte bollenbet frö n e n SBafjgenbtlber btefeg SBerfeS prücfpgefjett, tno im m er m an bie fünftlerifc^ unb tniffenfdjafttid) eintoanbfreie SBieber»
1) 58.S ta . v o l.2, fol. 131. — Hrieft a .a .O . S . 1052.
2) 58. S ta . vol. 2, fol. 122.
8) SDJaffenftittftanb uon tpoifcbmi^.
41
gäbe etne§ D rtg to a ^ e n S nid^t fü r eine äapfoaüe, fonbern im ©egenteil fü r eine ernfte Slngeiegenfjeit erachtete. ®ag frühere SBer! bon §ugo g re i^ e rrn b. © a n rm a^ e ltfd ) über fdflefifdje ©täbtetoafif)en (B erlin 1870), nad) feiner toiffenfcfiaftlidjen ©eite bielfad) bon §uf>f> überholt, Ijatte äftf)etifcf) burrf) bie füntmerlidfen 3 e^ n u n 0en 0011 S. ©Iericn§
ja bon Slnfang an and) befdfeibenen SCnff)rüd)en niem als genügen fönnen. © aru m finb m it 3ted^t aud^ fü r ben ©täbtetoafJfienfrieS im iöenütjerfaale be§ S3re§Iauer ©taatSarc^ibS (1906) bie V orlagen §upf)§
genau nad)gebilbet unb babnrĄ getoiffermaf3en an getjeiligter © tätte feierKd) an erfan n t ioorben. Sßenigen aber toirb e§ betannt fein, baf;
O tto §uf)f)g toiffenfd)aftlid), tünftterifd), tt)f)ograf)f)ifd) unb leiber and) fietuniär foftbareS DrtStoagfłmttmtf in ben lebten S atiren eine eigen«
iüm lidje Strt bon Neuauflage, eine getoiffermajfen „ber^ettelte" a5oI!§»
auggabe erlebt fiat, an ber and) bie einfjeimifdje ©efd)id)t§toiffenfc|aft unb bie praftifd) intereffierten Ńtagiftrate nid)t bordeigenen follten, ba biefe neue SSeröffentlidfung nid)t ganj otmc i8erid)tigungen unb ©r«
g ä n p n g e n au ftritt. ©emeint finb D tto §uf)f»§ Neflame^SBafofjenmarfen ber ,taffee=§ag»©efellfd)aft, molü bag erfte S3eiff)iel borneI)mer ©e«
fd)äft§reHame, bie otine unm ittelbare 9tüdfid)t auf ben angefjriefencn
©egenftanb einem ^ortfdnritt toiffenfdjaftlicner ©rfenntnig gu bienen geeignet ift. 58ereit§ bor bem SBeltfriege unb bis in biefen ninei» finb fo O tto §uf)f>§ Ortgtoaf)f)en in einzelnen ißlättdjen unb bafür i>ex*
gefteHten, m it auffdilujfreicnett ©ejten auggeftatteten ©ammellfeftett exfd)ienen fü r bie (bamaligen) fn'ewfüfdfim ißrobinäen Oft« unb Sßeft«
Üreuffen, SBranbenburg, ißommern, ißofen unb fü r bie baijrifdien Greife Dber» unb Nieberbatjern. 9Jtit einigen ineiteren 3Baf>f>enmar!en für ein gef)Ianteg ©ammeltieft ©dflefien bract) bie SSeröffentlidjung infolge ber Ungunft ber 3 eüen ab. ©rft 1927 tonnte toieber an eine gort«
feimng gebaut loerben. ®ag neue ©ammet^eft, umfangreicher alg jebeg ber fech§ früheren, nennt fid) ©eutfdie Drtgtoaf>f>en, g(jeue gtfeihe, § eft 1,
§crauggebet ^affee«§anbeI§«2tftiengefeEfd)aft SSremen, unb bringt je«
loeilS bie Anfänge ber DrtSioafifNmreitjen folgenber Sanbegteite: ißreu«
hifche ifSrobittjen ©djlefien, ©aĄfen, Söeftfaten, Nheinlanb, ©dfleSitiig«
§oIftein, § annober, §effen=Naffau, bat)rifd)er ÄreiS Dberfjfatä, toürt«
tembergifcher N edartreig, g reiftaaten ©adjfen, S3aben, Reffen, O ben«
bürg, 9ttec!tettburg«@d)lt>erin unb Sraunfdim eig. llng intereffiert l)hx bor altem ©d)tefien (Nieberfdjtefien), bon beffen Negierunggbe^irf ißreg«
tau 36 Drtgioafjfien abgebitbet finb, alf)f)abetifd) georbnet unb borläufig m it Delg abfd)Iiefeenb, atfo aufeer ber an bie ©fnfje geftettten §auf)t«
ftabt S reS lau fotgenbe O rte: Sturag, ißernftabt, S3rieg, ©fm^ofübt«
brunn, ®t)hernfur t f)/ geftenberg, granfenftein, greiburg, greidjan, griebtanb, ©ta^, ©ofdjü^, ©ottegberg, © ubrau, •‘pabeIfd)toerbt, §errn=
ftabt, §unbSfetb, gutiu g b u rg , S au th , Äöben, Sanbed, Seubug, Setoin, Siffa (© eutfd)« Siffa), Söioen, Süilitfd), iOiittelioatbe, SJiünfterberg, N am gtan, N eum arft, Neumittetloatbe, Nenrobe, N im fitf^, Dt)tan, Oetg. SSerfetienttich unberüdfidjtigt geblieben ift ber SBeberort Sangen*
bielau, ber feit 1924 © tabt ift unb fid) feitbem eineg einfachen unb
gefcfimacfbollen SBa^penS erfreut. (SSon SSIau unb © über geteilt, tu jeber § ä lfte eilt quertiegenbeg 2£e6erjct)iffc£)en in berinedffelten garben.)
©egenüber ber 33uct)beri3ffetttlicbung .öitfifig bott 1898 muffte 33ralin alg je^t ißolen g e p rig toegfaEen, to ä p e n b bie D rte S arlg m arft, Softenblut unb 9Jtar!t=S9obrau bom ütutor toot;! barum m it 3lbfid)t iueggelaffen luorben finb, toeit er bic ©iegelbilber biefer Heilten, itic[)ts ftäbtifcpn ©enteintoefen nicE)t me'tjr rcd^t alg SBafipn anffirect)eit iuoEte.
2tn ben pratbifc^en ^ n p l t e t t ber bon ttng a u f g e p b ^ E fcb^fE>eb D rtgtoaf)pit bat fid) bei ibrer §erübentabm e aug beut iöud)e in bie .fi’affee=§ag=97iarfen tueitiger geänbert alg bei benen anbrer SanbeSteik.
© er filberne © tier bon Slurag ftebt jebt frei im grünen gelbe, toäbrenb er borber itocb einen grünen Sobeit unter fid) fyatte. SBei g reib n rg fehlen je p bie rot*fitbern geteilten gäbncben, m it beiten üblicberinetfe ber © urm beftedt ift. © er ©ej;t beg © ammelalbumg fü h rt fie aber auf, fo baff möglicbertoeife n u r ein 3Serfeben ber neuen ^eicbnuttg borliegt.
S e i SJiünfterberg finb SRonb unb © tern j e p golbeit tingiert, toie bieg aucb'bem burcb fünf g a b rp tn b e rte bereitg befannten garbengebraucb biefeg © tab tto ap en g entffirid)t. © er SHbumtejt nennt bie ©eftirne fälfd)tid) toeiterbin filbern.
S e i SJiitteltoalbe foE p er no(b n adpetragen toerben, ba^ bag iffiafipntier nid)t, toie § u p in feinem Sud) unb int Saffee=§ag»2Hbnm blafoniert, ein SBolf ift, fonbern n a p bem Söapenbriefe bon 1562, ben Stnton Stafd)fa in ben © t a p r ^ eim atb tättern bom 15. iRobember 1927 beröffentlicpe, ein gucb§. 3eid)iterifcb bleibt bieg freiticb oI)ne be=
fonbertt S etang, ba ber ilnterfcbieb jtoifdjcn beibeit ©ierett in Ijevak bifd)er © tilifierung nahezu boEig aufgeboben erfcbeint.
©ine toitlfommene Sereicberuitg gegenüber ben ©ejten ber erften fecbg ©ammelbefte, in bencn jetoeilg n u r bag gegentoärtige 2Babb«t eineg D rteg beftbrieben toar, toeifen bie ©ejtbeigaben beg neueften Stlbumg auf. § ie r finben toir barüber binaug im m er nod) turge Se=
m ertungcn über bie älteften Drtgfiegel, über ettoaige ^ a p e n b r ie f e itnb S S apenänberungen. 3 ume^ banbett eg fidj um gebrängte gn=
baltgangaben nad) ben augfübrlieberen unb genau belegten ©ejten beg
§ u p fd )e n Sucbeg, in ©ingelfalten aber aueb um Seridjtigungen unb
©rgängungeit bagn.
g f t fo bag Unternehm en ber Äaffee»§ag5@efeEfcbaft, bag hoffentlich balb fortgefep toirb, eine erfreuliche Sereidjerung ber ©rfenntnig auch unfereg fdjtefifcben © rtg.toapentoefeng, fo hoben bod) auch bie S B apenm arten unb itjre ©ammeihefte einen bebauerlidien SRadjteit bom toiffenfdhaftlicbert ©tanbfm nfte aug. ©ie fömteit, tote bie g irm a toieber»
holt unb fategorifch erftärt, nicht fü r ©elb ertoorben toerben, fonbern foEen atg Seilageu gu ihren ißadungen aUmafylid) „ertru n fen " toerbeu.
Stuf biefem 2Bege toerben freilich nicht aEgubiete boEftänbige ©jemfilare, unb biefe n u r m it betrüblicher Sangfcmfeit, gufammentommen. S tu p r.
m einer boEftänbigen © am m tung aEer §efte, bie m ir bie greunblichfeit beg berehrten Slttmeifterg D tto |m h h aug feinen toenigen Stutoren»
ejeinglaren ftiftete, befi^t alg ©efdfenf ber g irm a meineg SBiffeng in
43
©Rieften n u r bag 33reglauer ©taat§ard)ib ein © jem ^Iar auf ©rid) JRanötg unb meine SSeranlaffung f)in. S3ieIIeid)t aber mürbe fiĄ bie g irm a entfdjliefjen, and) anbere öffentlicfie S3i6Iiot£)e!en auf Slnfn^ien p befc^id'en.
^ebenfaEź tonnen toir ©dyfefier niä)t mel;r fagen, baß irgenb eine nuferer ©täbte um eine mürbige 3Baf>f>ent>arIage berlegen fei, iuenn m ir betbe Sßeröffentlid^ungeu §uggg, bie alte miffeufdjaftlidfe unb bie neue boltgtumlid^e, gufammenlfalten. S)iefer £atfad)e gegenüber nim m t fid) freitid) ber SBaggenbrand; mancher nuferer ©täbte, unb nidjt etma n u r ber unbebeutenberen, im m er nad) beleibigenb H ä g f c aug. ^d) t;abe, rein nebenbei, in ben testen ^j-afjten biierin 93eifgiele beobad)tet, bie bon Ste^tg toegen an ben g ra n g e r tommen fottten. ^ e ^ t, mo bie meiften Kommunen eg fid) angelegen fein taffen, in oft glän^enb aug»
geftatteten SIBerbefdiriften auf i^re iBorjüge fü r @in^eimifd)e unb grem be tfinjumeifen, fann m an bie Sifttjetit beg borneljmften 3Baf)r»
geic^eng eineg C rteg — unb bag ift bod) fein SSaggen — toeniger benn je alg eine blojfe Stngelegenl)eit ber © ürotratie gelten taffen, bielmetjr ift barang mieber lute in früheren, funftgeluerbtiĄ god)ftei^enben fe ite n , eine Slngelegen^eit gemorben, an ber bie Öffenttidjfeit ein bereditigteg
$ntereffe gat. ^ntereffe, aber barum and) nod) nid)t ol^ne toeitereg in alten nottnenbigen f ü n f te n Urteilgfä^igfeit. ffltan mirb atfo fd)on gut unb meife ^anbetn, luenn m an fid) in aGen fra g e n ernfteren Sebarfg m it ben 3lrd)iben unb 3:ad)teuten in Sßerbinbung fe |t. Unfere
©taatgardfibe fiaben tjeute, luag nod) bietfad) unbefannt ift, fü r Drtg»
luaggen eine getoiffe legate §tuffid)tgautorität, äfmtid) bem ehemaligen
§erotbgam t, unb fie üben biefe ofme ^ ^ e ife t int SBefif) if)reg reidjen
©iegetbeftanbeg nnb m it ben gefdfutten ffad)!enntniffen i^rer ^Beamten guminbeft nac^ ber luiffenfdjaftlithen ©eite ber fjrage t)in berftänbiger aug atg jene aufgetöfte S5et)örbe.
Noblesse oblige! ®ag Sßatjrgeidjen eineg ©emeinmefeng ift ofme SBiberrebe ein ebfeg S in g . Unb boci^ finb Ifeute unfere SBarengeiiĄen, fetbft fü r ben bergängtidfften Sanb, oft geiftreid) burd)bad)t unb fünftterifeg reigbotf, unfere D rtgluaggen aber, natürtid) im m er m it 2lugnat)men, aber bod) eben nod) bielfad), in ben ©ebraudjgaugfütfrun»
gen pfetid) big gur ©d)unbigteit, fetbft bann, iuenn bie grädftigften
©ieget beg © tittelatterg unb anbre fiodimertige SSorbitber gur SSer»
fügung ftefien. fßietätlofigteit gegen bag SÜBaggen beg eignen O rteg aber ift met)r atg eine blojje ©ebantenlofigteit ber SBeranfluortticben, eg ift eine ®ummt)eit, benn m an enttuertet baburd) ein ©tjmbol, bag bei befferer pflege, feiner eigentümlichen ©tfre unb ©d)önheit tuof)t imftanbe fein fann, ©intrad)t, §eim atgefüfjl unb §eimatftotg gu förbern unb gu feftigen.
Zem ska z n z e n l o p o lsk o -r a tib o r sk e a to sin sk e .
[£)))))cln = SRattöorer unb !£efd)ener SanbeSorbnungen] bon ^o^oitn Äapraä. Sonbcrabbturf au§ „Sborm'k ved prävm'ch a statm ch 1922."
23 «Seiten.
StJitgeteilt oon 3 - e^'^Pxag.
S)er M a n n te 5ßraget ^edjt^^tftortfer toenbet fid) Ijtex tote fdion tnelE)rmaI§ ben oberfdjleftfdien 9ted)t§berpltniffen ju 1). Um bie @r»
gebniffe toeiteren Sretfen gugänglid) 51t maiden, möge eine fadilidje nber[td)t folgen:
SSon bent utffm utgltdfen, flatotfdi»pt)lntfd)en Stedjte erhielten ftc^
int ©egenfa^ 311 9?teberfc^Ieften in Dßerfdjtefien txo^ bex oftbeutfd^en Ätolontfation noiĄ toefentlid)e S tu m m er. Śtefe SJttfc^form tonxbe nad) ben §uffiten!rtegen buxd) bie dtejeption be§ bofnntfdjen Sanbxed)te§
bexbxängt. S)te Sanbegoxbnungen beg 16. ^at)rf)unbert§ fu |e n auf biefem.
Sluf bem D ppelner Sanbtage bom 29. Septem ber 1561 tottrbe eine au§ bent g ü rfte n tu m ^ ö a u p tm a n n ^ o p a n n bon DpperSborf auf Slid) unb griebftein, einem §exxn, brei ißxälaten unb adttjefm dtittern ber güxftentüm er D ppelm dtatibor beftepenbe ftänbifdjie üom m iffion gur Stusarbeitung einer neuen Sanbegorbnung getoäptt. Sluf bem grofjen Stänbepribileg bon 1531 aufgebaut, tourbe fie fd;on nad) Qapregfrift bon S'önig fjerbinanb I. fonfirm iert. $ m ® ru d erfcpien fie 1563.
®iefe Slttggabe fdjeint n u r in einem einjigen ©jemplax in ber ißrager UniberfitätSbibliot^ef sub 5 4 E 6 3 erhalten 31t fein. 1671 tourbe bie ttanbeSorbnung neu aufgelegt. S aneben touxben §anbfd)riften an»
gelegt (3. Sß. 33xe§l. StaatSard). Rep. 135 D 373). ©eutfdie über», fepungen exfdjienen als ißribatarbeiten frü ^ e itig . (Scpidfu^; .§anb=
fdfrift SSxeSl. StaatS ardjib D 373 b.) 1730 tourbe toegen fjeplerpaftig»
feit ber 2Beingaxten»S5xad)bogelfd)en S r u d e eine amtliche Übexfepttng pergeftellt, bie jebod) nie gebrudt tourbe (S3rud)ftüde bei S u a re 3, O rig in al S3re§l. StaatSaxcpib D 373 d). preu^ifdier tourbe im Sanbredft bon 1791 unb in ber ®erid)t§orbnung bon 1793 ba§ alte ifteept n u r teiltoeife befeitigt.
l ) 93gl. u. a. bie nad)itet)enb n u r m it ipren beutfdjen S itein angegebenen Slrbeiten oon 3 - R a p ra s: ©efdjidjte ber 2 ro p p a u e r unb 3 äg em b o rfer'£ an b = tafel, ißrag 1905 (tidjedjiid)); ®te erhaltenen SBiidjer bes S anbredjts bes 3 ü r[ten tu m s S ro p p au , «Prag 1906 unb 1908 (tfcfjed)-); Ober(d)Ieiifcf)e £anb=
büctjer (3eitfd)r. b. S3er. f. ©efd). Sdjlef., ®b. 42 [1908], S . 60— 120); Die mäl)rifcf)e unb D roppauer SBuIIe (ebba. 23b. 46 [1912], ®. 237—239); D as große «primlegium bes g ü rfte n tu m s DppelmSRatibor 1531, «Prag 1912 (t[d)ed).);
Die Defchener sprioilegien oom 3 a bre 1498 u. 1572, D roppau 1912 (tfebed).);
DppeIn=3latiborer 9?obotorbnungen bes 16. 3°f)rt)unberts, «Prag 1916 (tid)e(|.);
Staatsrechtliche 23erhältniife bes D roppauer ß a n b e s im «ülittelalter (3eit[d)r.
f. ffieith- u. ftulturge[d). Oefterr.=SchIefiens, S b . 12 [1917], S . 1—73); D roppaucr
«Rechtsgefchichte ber g ü rften je it, D roppau 1919 (tjehed).); 2Ius ber ©ejipidjte 2:[d)echi[<hs®chleftens, D roppau 1922 (tfd)ed)-); ® as OberfchIe[i[che 9?e^t, K sięga pam iątk o w a ku czci O. B alzera II (1925) 13—20 (tfdjech-)