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Thorner Presse 1888, Jg. VI, Nro. 50

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r, - Abonnemenlspreis

" und Vorstädte frei ins H aus: vierteljährlich 2 M a rk , monatlich 67 s„* ^ '^ r ü g prünumerando;

A u s w ä r t s frei per Post: bei allen Kaiser!. Postanstalten vierteljährl. 2 M ark.

A u s g a b e

t ägl i ch 6Vs Uhr Abends mit Ausschluß der S onn- und Feiertage.

Redaktion und Expedition:

Kathnrinenstraße 204.

Jnsertions-reis

für die Spaltzeile oder deren R aum 10 Pfennig. Inserate werden angenommen in der Expedition Thorn Katharinenftr. 204, Annoncen-Expedition „Jnvalidendank"

in B e rlin , Haasenstein u. Vogler in B e rlin und Königsberg, M . Dukes in W ien, sowie von allen anderen Ännoncen-Expeditionen des I n - und Auslandes.

Annahme der Inserate für die nächstfolgende Nummer bis 1 Uhr M itta g s .

Dienstag den 38. Februar 1888.

V. Zahrg.

- r

>»ik , Thorner Fresse" für den Monat März

^ ladet zu Abonnements hiermit ergebenst ein Kie ßrpedition

^ ___________________ Thorn Katstariueiistraße 204.

° Antrag Aerling und Kenossen.

ein preußischen Abgeordnetenhause ist ane letzten F reitag IM ^ "ira g B c rlin g und Genossen, demzufolge die B eitrags- lxh ""k>en zu den W ittw e n - und Waisenkassen der Volksschul- letzteren erlassen und auf die Staatskasse übernominen Nk b» sollen, der Relikten-Konnnission zur weiteren V orberathung n i^? '^e n . D ie P arteien des Hauses äußerten sich sämmtlich tz»j.^°llend zu dem Antrage. Namentlich von konservativer ssprach der Abg. Sack nicht n u r sein volles Einverständniß öW ^ Tendenz dieser Anregung aus, sondern erklärte mich

Fond

»ei,

aus, sondern

daß die konservative F raktion an dem Antrage, den lü r Alterszulagen fü r die Volksschullehrer auf 5 M illio - erhöhen, um eine d ritte Altersstufenklasse zu gewinnen, den-, ^ festhalten werde. N u r auf die Schwierigkeiten, m it d ie , ^ D urchführung des Antrages B e rlin g verbunden ist, u>n i ? l"e r Reihe parallel laufender Reformen nöthigen, und

>v^.^Iche sich die Antragsteller weiter nicht gekümmert hatten, llu lt/ verschiedenen S e ite n hingewiesen. S o machte der blos ^chinister v. Goßler darauf aufmerksam, daß man es nicht sch»n"'it den Volksschullehrern, sondern auch m it den Elem entar­

kien an Vorschulen von Gymnasien, an Lehrer-Sem ina- Lehrer-Uebnngsschulen, an Taubstummen-Anstalten und lern- ^ In s titu te n zu thun habe. H e rr v. Rauchhaupt erinnerte P y l^ dara», daß, wenn die Reliktenbeiträge fü r die Kom m unal- dilli ' lullehrer auf die Staatskasse übernommen werden, doch

^ . ^ r Weise auch an die übrigen Kom m unal-Beam ten gedacht ch Glisse. Und endlich drängt sich namentlich die Frage auf, dej n ""ch den Gemeinden, welche den Versicherten bisher P räm ienzahlung geholfen haben, diese Last, wenn sie

"der k grundsätzlich auf den S ta a t übergehen soll, abgenommen die N ^ r B etrag der Zuschüsse an die Gemeinden — zumal wenn bxsr.?"lt,ven- und Waisenkasse, wie wünschenswerth, eine A u f- Dies erfahren soll, — entsprechend erhöht werden muß.

Punkte müssen selbstverständlich zugleich besprochen und S chall werden; doch sind sie in keiner Weise und von keiner ficht! l>em S in n e hervorgehoben, daß durch ihre Berttck- eine V ereitelung des Zwecks des A n tra g s B e rlin g 'geführt werden soll.

Kiwi . diese Entwicklung ist um so weniger zu denken, als die b e j^ '"k ig schon bei der Etatsberathung ihre Absicht, die Relikten- finn, ^ ^er Lehrer zu beseitigen, angekündigt hatte. D e r frei-

^ " tr a g B e rlin g stieß also eine offene T h ü r ein. A us fiiivw ? k ü n d e n aber der Freisinn unter J g n o riru n g jener be- tiaEj ' ^ Ankündigung des Finanzininisters den Schein der J n i rjji, b m it den, vorliegenden A n tra g an sich gerissen hat, da- He ' verbreitete ein besonders geniales M itg lie d dieser P a rte i, n>„? ^ e r t y , volles Licht durch die Bemerkung, daß die Lehrer ien- wissen w ürden, wer ihre wahren Freunde sind, die-

'f>ke Zustim m ung zu demselben aussprächen. Also eine plumpe

Popularitätshascherei, und noch dazu auf einer durch unehrliche Verschmelzung und Entstellung gewonnenen G rundlage! H err v. Rauchhaupt führte denn auch H e rrn Eberty in einer gesal­

zenen Lektion zu Gemüthe, daß eine P a rte i, welche in dieser Weise zu erkennen giebt, daß sie n u r zu dem Zweck Fürsorge fü r den Lehrerstand beweist, um daraus politisches K a p ita l zu schlagen, sich ein trauriges Armuthszeugniß ausstellt und durch geflissentliche Verschleierung dessen, was zu Gunsten der Lehrer bei der Etatsberathung von den Konservativen angeregt ist, in denen jene gleichwohl nicht ihre „w ahren Freunde" erblicken sollen, diesen unangenehmen Eindruck noch erhöht. D a nach diesem Vorgang des H e rrn Eberty indessen anzunehmen ist, daß der Freisinn auch w eiter eine unehrliche Ausbeutung des „ V e r ­ dienstes" dieses Antrages B e rlin g versuchen w ird , so möchten w ir noch einm al summarisch konstatiren, daß 1) dieser A n tra g überflüssige M ühe w ar und der Freisinn m it demselben lediglich sein P ferd vo r einen schon im R ollen befindlichen W agen ge­

spannt hat, und daß 2) die ganze Fürsorge des Freisinns fü r den Lehrerstand eine Phrase ohne praktischen W erth is t; denn wenn es nach dein W ille n dieser P a rte i gegangen wäre, so würden weder fü r die Verwirklichung des Antrages B e rlin g noch fü r irgend eine andere Maßregel der Fürsorge fü r den Lehrer­

stand die erforderlichen M itte l vorhanden sein.

Fokitische Tagesschau.

Ueber das B e f i n d e n S r . Kaiserlichen und Königlichen Hoheit des K r o n p r i n z e n veröffentlicht der „Reichsanzeiger"

in seiner Sonnabend-Num m er folgendes B u lle tin : „ S ä n Remo, 25. F ebruar, 10 U hr 50 M in u te n V orm . D ie Nacht brachte S r . Kaiserlichen und Königlichen H oheit dem Kronprinzen einen mehrstündigen erquickendeil Schlaf. Wegen Fortbestehen des Hustens und Ausw urfes ist m it höchster Genehmigung S r . K.

u. K. Hoheit der von den Unterzeichneten in Vorschlag gebrachte Geheime Rath Professor D r. Kußm aul aus S tra ß b u rg zur K on­

sultation hierher berufen worden. Mackenzie. Schrader. Krause.

Hovell. v. Bergmann. B ra m a n n ." — I n der gestrigen S o n n - tags-Num m er des „Reichsanzeigers ist folgendes B u lle till ent­

h a lte n : „ S a u Remo, 26. F ebruar, 2 U h r 1 M in u te Nachm.

D a s Allgemeinbefinden und der S chlaf S r . Kaiserlichen und Königlichen H oheit des Kronprinzen waren gut. Husten und A u s w u rf etwas w eniger; die Untersuchung der B rust ergab keine Zeichen einer Lungenaffektion. Mackenzie. Schrader.

Krause. Hovell. v. Bergmann. B ram ann. K u ß m a u l." -— D e r officiöse Telegraph meldet: „ S ä n Remo, 25. F ebruar, V orm . 10 U h r 25 M in u te n . D e r K ronprinz hatte eine gute Nacht, der S chlaf w a r ungestört. D as Befinden hellte M orgen ist be­

friedigend. D e r A u s w u rf ist geringer." — D e r „N a t. - Z tg ."

w ird aus S ä n Remo, den 25. gemeldet: „D ie Nacht w a r gut.

D e r K ro n p rin z hat fast ununterbrochen geschlafen, keine K opf­

schmerzen, kein Fieber. D e r Husten und A u s w u rf bestehen aber fort. D e r K ronprinz ist aufgestanden. — Selbst H e rr Mackenzie bezeichnet m ir die M e ldung des „B ritis c h M e d ic a l-J o n rn a l" als unw ahr, es seien sowohl deutsche, als englische Canülen ab­

wechselnd angewendet worden und augenblicklich ist eine deutsche Canüle im Gebrauch, welche voraussichtlich dauernd liegen bleiben w ird . Daß Reizungen durch die Canülen vorgekommen, muß nochmals entschieden bestickten werden."

A us sicherer Quelle erhält der „S chw . M e rk." über den Gesundheitszustand des K ö n i g s C a r l v. W ü r t t e m b e r g folgende zuverlässige Nachricht: „D ie seit Jahren schon bestehende Affektion der Lunge, von welcher der König in einem milderen K lim a H eilung suchte, gestaltete sich in letzter Z e it zu einer so heftigen Erkrankung, daß eine Z e itla n g die schwersten Besorgnisse gerechtfertigt waren. B e i der A nkunft des Professors Liebermeister in Florenz w ar die äußerste Gefahr bereits vorüber und der Zustand des hohen Patienten besserte sich soweit, daß eine ernste Gefahr nicht mehr vorliegt. E in Rückfall würde jedoch abermals Gefahr bringen und es ist deshalb fü r längere Z e ii die größte Vorsicht und Schonug nothwendig."

Dem Reichstage ist ein G e s e t z e n t w u r f betreffend die L ö s c h u n g n i c h t m e h r b e s t e h e n d e r F i r m e n im Handels­

register zugegangen. Nach den Vorschriften des Handelsgesetz­

buches erfolgen die in demselben vorgesehenen E intragungen in das Handelsregister der Regel nach n u r auf G ruird einer A n ­ meldung der Betheiligten. D ies g ilt, namentlich auch fü r die E in tragung des Erlöschens einer Handelsfirm a. H äufig fehlt es aber an einem zur Anmeldung des Erlösche,rs der F irm a V e r­

pflichteten und die Folge davon ist, daß fast überall das H a n ­ delsregister eine große Z a h l erloschener F irm en enthält, deren Beseitigung nach den bestehenden Vorschriften nicht zu erreichen ist. D ie bestehende Lücke zu ergänzen, ist der Zweck des neuen Gesetzentwurfs.

D ie E rörterungen über die russischen Vorschläge in der b u l ­ g a r i s c h e n A n g e l e g e n h e i t nehmen ihren »»geschwächten Fortgang. D a s russisch-offiziöse Black, der Brüsseler „N o r d " , sagt: D e r V e rtra g von B e rlin diene dem Vorschlage Rußlands zur Grundlage. Derselbe ziele auf einen Collektivschritt der Machte bei der P fo rte ab, zu dem Zwecke, die Anwesenheit des P rinzen von Koburg in B u lg a rie n fü r ungesetzlich zu erklären.

W enn alle Kabinete von den, Wunsche beseelt seien, den V e r­

trag von B e rlin aufrichtig in Anwendung gebracht zu sehen, so folge daraus auch die Zustim m ung der Mächte zu dem auf dem Werke des B e rlin e r Kongresses basirenden Vorschlage Rußlands.

D a m it die von R ußland nachgesuchte Kundgebung der Mächte die gewünschte W irku n g thue, müßten alle Kabinete aufrichtig und ohne V orbehalt daran theilnehmen.

W ohlwollend und H offnung erweckend äußert sich das o ffi­

ciöse W iener „ F r e m d e n b l a t t " . W ie es der N a tu r der Sache entspricht, ist die H a ltu n g des ö s t e r r e i c h i s c h e n B la tte s er­

heblich vorsichtiger als die des d e u t s c h e n Regierungsblattes, allein die Zuversicht, daß auf G ru n d der neuesten von R ußland eingeleiteten diplomatischen A ktion ein befriedigendes Resultat w ohl zu erzielen sei, ist doch zwischen den Z eilen der österrei­

chischen Auslassung zu lesen. — Selbst die „T im e s " gewinnt es über sich, den russischen Vorschlägen wenigstens die Eigen­

schaft einer „B a sis fü r weitere Verhandlungen" zuzugestehen.

D e r innere W erth der russischen Vorschläge w ird durch ander- seitig zur Schau getragene Bedenken kaum a lte rirt; es mag diesbetreffs an dem A rtike l des gestrigen Abendblattes der

„Norddeutschen Allgemeinen Z e itu n g " erinnert sein, der es einen I r r th u m nennt, wenn man behauptet, die russischen Vorschläge bedürften der Unterstützung aller Mächte, um bei der P fo rte Annahme finden zu können." — Allen voran, äußert sich ganz be­

sonders günstig das O rgan des deutschen Reichskanzlers, die

„Norddeutsche Allgemeine Z e itu n g ", über das Kom m unique des

A u s dem a lte n deutschen Hrdenslairde.

V o n F e d o r v o n K o p p e n .

(5. Fortsetzung.)

3estaO vor allen F ü h re rn leuchtete die jugendliche Helden­

roß. . Hochmeisters Ulrich von Ju ngingen auf weißem S tre it- Äe<k Spitze seiner gehobenen Lanze wies gerade auf den

"Nde? '"o das große polnische Reichspanier über verschiedenen v v rs ,,^ in den L ü fte n flatterte. D a öffnete sich in den ih r^ '^ g e n d e n Reitergeschwadern plötzlich eine Lücke und von Nlit M ä n n e r n w ard das roth und weiß geflammte F äh n le in

^Uln, *ckMn Kreuze, unter welchem die Edlen und B ü rg e r von v y ^ L k fc h a a r t waren, verm ißt. D e r es tru g w a r N i k o l a u s

^rdp ^ n y s , der H ä u p tlin g des Eidechsenbundes, welcher dem l i ^ " heimlich feind w ar. Jetzt im entscheidenden Augenblicke sich bs verrätherischer Weise den Meister in . S tich und wandte

^rrsck! Genossen zu schmählicher Flucht. „H e ru m ! herum !"

^ r Hochmeister m it gewaltiger S tim m e , indem er die alle« ^ r dem behelmten Haupte schwang. A ls er sah, daß das . ^ g e b lic h . stürmte er m it den übrigen F ä h n le in weiter in sechx-^bste Kampfgewühl. E in polnischer R itte r schleuderte ihm am ^ Speer entgegen, der Meister aber beugte den Oberleib bis sefi, H als des Rosses herab, so daß das Geschoß dicht über daz ^S chulter hinwegflog. D a ra u f durchbohrte sein W urfspieß

^ tre itro ß des Gegners.

alle» s - . fchou stürmten die feindlichen Reitergeschwader von eiq „ ^ E e n auf die geschmolzenen Fähnlein des Hochmeisters Halde» ..'"firin g te n sie m it starrenden Lanzen. D a sanken in des xZvuthigem Kampfe u m den M eister die ersten Gebietiger '"s u s , Kom thure und R itte r, endlich der Hochmeister selbst S e ite n s Wurfspeeren an S t ir n und B ru st getroffen. A n seiner der B annerträger, und das schwarze Kreuz des H aupt- Z6 deckte den Leichnam des gefallenen Hochmeisters.

^ a s Schicksal des Tages w a r entschieden; 4 0 0 00 Ordens­

krieger bedeckten das Schlachtfeld m it ihren todten Leibern. D a r­

unter waren 600 R itte r und fast alle W ürdenträger des Ordens.

U m Sonnenuntergang verließen die letzten Ordenskrieger, tapfer kämpfend und die meisten blutend, das Schlachtfeld.

A us dem feindlichen Heere blieben mehr als 60 000 P olen, L itta u e r und Kriegsleute anderer Völker auf der blutigen W ahlstatt.

D as w a r die Schlacht bei Tannenberg, rühmlicher fü r den Besiegten als fü r den Sieger, aber eine zu schwere Niederlage fü r den Orden, als daß er sie jemals zu überwinden ver­

mochte. __________

IV .

Heinrich, G r a f von Planen.

D e r T a g von Tannenberg bezeichnet einen Wendepunkt in der Geschichte des deutschen Ordens. Nach der Z e it des A u f­

blühens und der machtvollen Erhebung kam jetzt infolge der Niederlage eine Reihe von Unglücksschkägen über ihn. D ie Feinde, welche vordem das Schwert des Ordens gefürchtet hatten, brei­

teten sich raubend, plündernd, mordend im Lande aus. D ie B urgen, aus welchen auf Befehl des Hochmeisters die Besatzun­

gen nebst einem T h e il des Geschützes herausgezogen w aren, um das Ordensheer zu verstärken, ergaben sich meistens ohne W id e r­

stand, und die S tädte öffneten dem Polenkönige treulos ihre T hore. K önig Jagiello forderte in gebieterischem T o n e alle Unterthanen des Ordens auf, ihm zu huldigen; die aber solches weigerten, drohte er m it Ernst zu bestrafen, „also, daß es Kindes­

kind noch beweinen solle."

S e in Heereszug ging von dem Schlachtfelde bei T a n n e n ­ berg über Osterode und Christburg gerade auf M a rie n b u rg . H ie r, an dem hundertjährigen Hochmeistersitze, wollte der K önig das Ende der Ordensherrschaft verkündigen. Es schien, als ob die mühevolle deutsche C u ltu ra rb e it in diesen Gegenden vergeb­

lich gewesen sei und als ob die einbrechende slawische F luthw elle

die Pflanzungen verwüsten werde, die seit zwei Jahrhunderten u n te r dem Schutze des Ordens in stetigem Wachsen und Gedei­

hen begriffen gewesen.

I n dieser Z e it des Schreckens und Verzagens richtete die ganze K ra ft des Ordens sich an einen, M a n n e auf, welcher den hohen B e ru f und die Gelübde des deutschen O rdensritters noch in ihren, heiligen Ernst erfaßte und welcher durch seine E n t­

schlossenheit, T h a tk ra ft und unerschütterliche Festigkeit die P lä n e der Ordensfeinde zu schänden machte.

H e i n r i c h , G r a f v o n P l a u e n , K o m th m des Ordens­

hauses Schwetz, der während der Schlacht bei Tannenberg auf Befehl des Hochmeisters m it einem Heerhaufen von dreitausend K riegern zum Schutze des Landes Pornmerellen (westlich der Weichsel) zurückgeblieben w ar, vernahm m it tiefem Schmerze die Kunde von dem unglückseligen Tage, dem Tode des Hochmeisters und der Auflösung des Ordensheeres, E r hörte, daß der Feind bereits den, Haupthause, der M a rie n b u rg , sich näherte, und wußte, daß kein Hochmeister dort w a r, um sie m it starkem Arm e zu schützen. D a erwachte in seiner Seele der rühmliche, feste Entschluß sie, die K ö n ig in der Landesburgen, nicht in die Hände des Feindes fallen zu lassen. I h m beuchte, daß die heilige J u n g fra u selbst ih n zur R ettung der ih r geweihten B u rg herbei­

riefe.

Schon am d ritte n Tage nach empfangener Nachricht zog Heinrich von P la u e n m it seiner kleinen Heerschaar in die M a rie n b u rg ein. S e in Beispiel wirkte auch auf andere. S o mancher wackere R itte r, der aus der Schlacht ein F ähnlein der S einigen gerettet oder auf ferner B u rg zur Wache gelegen hatte, eilte in den folgenden Tagen gleichfalls zur Vertheidigung des Haupthauses herbei. S o wuchs die Z a h l des wehrhaften Volkes in der M a rie n b u rg bis auf fünftausend. D ie O rd e n sritte r aber erwählten einstimmig Heinrich von P la u e n zum S ta tth a lte r, dam it er bis zur W a h l des neuen Hochmeisters dessen A m t ver­

walte. (Fortsetzung folgt.)

(2)

russischen „Regierungsboten". Es schreibt: „D e r den russischen Vorschlügen betreffend B u lg a rie n auf den Weg gegebene officielle Kom m entar sagt insofern zwar kaum etwas Neues, als er wesentlich den aus früheren a u to rita tive n Kundgebungen des S t. Petersburger Kabinets zur Genüge bekannten S tandpunkt des nordischen Kaiserreichs wieder auffrischt; allein daß man sich an der Newa gerade im gegenwärtigen Entwickelungsstadium der internationalen P o litik zu dieser eminent versöhnlichen Kundgebung entschließen konnte, d arf w shl als ein v o llg iltig e r Beweis fü r den aufrichtigen Wunsch R ußlands angesehen wer­

den, Europa über seine In te n tio n e n zu beruhigen und an seinem T h e ile daran zu helfen, daß der A lp permanenter Kriegssorge von den Gemüthern genommen werde." I n demselben S in n e läßt sich auch das „J o u r n a l de S t. P ste rsb o u rg " vernehmen.

V o n ungemein hohem Interesse ist eine Auslassung über die b u l g a r i s c h e F r a g e , welche L o r d S a l i s b u r y unter Bezugnahme auf eine Aeußerung Lord Stratheden's, der B e r­

lin e r Congreß habe fü r die bulgarische Fürstenwahl die ein­

stimmige Zustim m ung aller Mächte gefordert, am Donnerstag im englischen Oberhause machte. Eine einstimmige Zustim m ung sei stets zu erreichen, so erklärte S a lis b u ry , wo keine Schwierigkeit vorhanden sei, sie sei aber schwer zu erreichen, wenn keine E in ­ helligkeit bestehe. B e i der Erw ägung der V o rth e ile einer Con- ferenz müsse man zwischen den verschiedenen A rten von Con- serenzen unterscheiden. Eine Conferenz wie die jüngst in W ashington stattgehabte, könne zu einer Vereinbarring führen, die B eru fu n g einer solchen Conferenz dürfe im allgemeinen m it V ertrauen unternommen werden. Eine Conferenz von V e r­

tretern einer großen Anzahl von Mächten dagegen komme selten zu einem befriedigenden Resultat, wenn die Mächte nicht schon vorher über das zu bewerkstelligende H auptresultat einig seien.

Eine solenne M aßregel, wie es eine Conferenz sei, erscheine, wenn sie nicht erfolgreich sei, eher geeignet, die Differenzen zu accentuiren und zu erhöhen und die Gefahr zu vergrößern, sie sollte daher m it Zögern unternommen werden, wenn eine sichere Aussicht auf Erzielung einer Uebereinstimmung nicht vorhanden sei. Vom gegenwärtigen Standpunkte aus betrachtet glaube er nicht, daß die bulgarische Differenz in sich selbst eine u n m itte l­

bare Gefahr in v o lv ire , er hoffe, ein gewöhnlicher diplomatischer Meinungsallstausch werde etwaige Meinungsverschiedenheiten be­

seitigen, er unterschreibe von Herzen die vom Fürsten Bismarck in seiner jüngsten großen Rede ausgedrückte Ansicht, daß es eine Schmach fü r Europa wäre, wenn dasselbe wegen einer so unbe­

deutenden Angelegenheit, wie es die bulgarische sei, in Krieg ge­

stürzt werden sollte.

Während durch Uebergabe der f r a n z ö s i s c h e n Forde­

rungen au den i t a l i e n i s c h e n Botschafter die Verhandlungen über den H a n d e l s v e r t r a g wieder in F lu ß gebracht worden sind, hat die französische Deputirtenkamm er eine V orlage, nach welcher fü r den F a ll des Scheiterns der Verhandlungen die Grenzzölle fü r gewisse italienische Produkte erhöht werden sollen, angenommen; A llträge auf Besteuerung von Cocons und roher, sowie m o u lin irte r Seide wurden dagegen abgelehnt. D e r H an­

delsminister d'Antresme gab dem Wunsche Ausdruck, daß eine Vereinbarung m it It a lie n zu S tande kommen „löge, welche die Anwendung des neuen T a rifs unnöthig mache.

Nach dem „G a u lo is " ist der P r i n z L o u i s N a p o l e o n aus der i t a l i e n i s c h e n Armee ausgetreten.

Nach einem an der P a r i s e r B ö r s e aushängenden A n ­ schlag hat der Fiuanzm inister die vom M a tin gebrachte M e l­

dung von der beabsichtigten Aufnahme einer A n l e i h e fü r gänzlich unbegründet erklärt.

I n einem Telegram m an den französischen Kriegsminister erklärt der General V o u l a n g e r , daß er allen S chritten, welche auf seine W a h l fü r die Kammer der Deputieren abzielten, gänzlich fern (?) stehe.

W ie angeblich aus S o f i a verlautet, w ird P rin z F erdi­

nand iin Falle eines Collectivschritteö der Mächte, behufs J lle - galitütserklärung seiner Herrschaft und auf die Aufforderung der­

selben zu entsageü, zwar die Regierung niederlegen, aber das R esultat der neuen Fürstenmahl, die sicher zu Gunsten seiner ausfallen dürfte, in B u lg a rie n abwarten.

D e r Oberkommandirende der italienischen T ru p p e n in M a s s o w a h , General S ä n M arzano, zeigte dem Kriegsm inister an, daß der Negus am 22. d. M ts . m it seiner Armee in Godo- felassi angelangt sei, wohin er sich in Folge der Nachricht von dem Vormarsch der italienischen T ru p p e n auf A ile t, S abar- guma, Ambatocan und Baresca begeben haben solle.

Deutscher Weichstag

Die heutige Sitzung w ar von kurzer Dauer, das Haus schwach be­

setzt. Präsident v. Wedelt erklärte vor E in tr itt in die Tagesordnung, daß er m it Rücksicht auf den baldigen Sessionsschluß und die vorliegen­

den dringenden Geschäfte, Urlaubsgesuche n u r noch bei w irtlich ernsten Behinderungsgründen genehmigen werde. Der Meistbegünstigungsvertrag m it Paraguay wurde in dritter Berathung definitiv angenommen, ebenso das Gesetz, betreffend den Erlaß der Reliktenbeiträgc. I n das letztere wurde eine Bestimmung aufgenommen, wonach M itgliedern von Landes­

anstalten die an die letzteren entrichteten Beträge auf die Nachzahlung angerechnet werden sollen. Eine Petition wegen Ergänzung des L 503 der Reichs-Strafprozeßordnung bezüglich der Zwangsvollstreckung w ird dem Reichskanzler nach B efürw ortung durch den Abg. Temper zur Be­

rücksichtigung überwiesen. (Ref. Abg. Trim born.) 10000 Werkmeister bitten, daß die fü r die Handlungsgehilfen gültigen gesetzliche,: Bestim­

mungen des Handelsgesetzbuches T it. 6, Artikel 57— 64 bei Beurtheilung der Rechtsverhältnisse der in den Fabriken angestellten Werkmeister und sonstigen technischen Betriebsbeamten zur Anwendung kommen möchten.

Die Commission (Ref. Abg. v. Goldfus) beantragt, die Petitionen den, Reichskanzler zur Berücksichtigung dahin zu überweisen, die in der Reichs­

gewerbeordnung bisher noch nickt begrenzte rechtliche Stellung der Werk­

meister durch Einschaltung einer dahin gehenden gesetzlichen Bestimmung zu regeln. Nachdem die Abgg. Hitze (Centr.), D r. Websky (nl.), Goldt- schmidt (frs.) u. s. w. Kleist-Retzow (cons.) zu Gunsten der Berücksichti­

gung der Wünsche der Petenten gesprochen, w ird der Commissionsantrag angenommen. M ontag 1 k lh r: Novelle zum Blei- und Zinkgesetz, Vogel­

schutzgesetz, Löschung von F irm en im Handelsregister, nichtöffentliche Ge-

_______________ __ ______

Krutsches Weich.

B e rlin , 26. Februar 1888.

— Se. Majestät der Kaiser hatte am gestrigen Nachmittage bald nach 2 U hr, in B egleitung des dienstthuenden F lü g e l­

adjutanten Oberst von Broesigke, nach mehrtägiger Unterbre­

chung wieder eine S pazierfahrt unternommen, und sodann, nach der Rückkehr von derselben eine längere Konferenz m it dein Reichskanzler Fürsten Bismarck. D as D in e r nahmen die Kaiser­

lichen Majestäten allein ein. A in Abend sahen Allerhöchstdieselben Ih r e Königlichen Hoheiten den P rinzen und die Prinzessin W ilh e lin , den P rinzen und die Prinzessin Friedrich von Hohen-

zollern, den S ta a tsm in iste r v. Bötticher und einige andere an­

gesehene Personen als Gäste bei sich zum Thee im Königlichen P a la is . — A m heutigen S o n n ta g V o rm itta g erledigte Se. M a ­ jestät der Kaiser zunächst Regierungs-Augelegenheiten, nahm den V o rtra g des Ober-Hof- und Hausmarschalls G rafen Perponcher entgegen und arbeitete auch noch kurze Z e it m it dein Chef des C ivil-K a b in e ts, W irklichen Geheimen Rath von W ilm o w ski. — U m 11 U hr fand im Königlichen P a la is ein kleiner F a m ilie n - Gottesdienst statt, an welchem n n t den Kaiserlichen Majestäten und deren Umgebung auch Ih r e K önigl. Hoheiten der P rin z und die Prinzessin W ilh e lm T h e il nahmen. — M itta g s , nach Been­

digung des Gottesdienstes, arbeitete S eine M ajestät der Kaiser noch längere Z e it allein und machte darauf, begleitet vom F lü g e l­

adjutanten Obersten v. Broesigke, eine S pazierfahrt nach dem T hiergarten. — Nach der Rückkehr von derselben konferirte Allerhöchstderselbe, wieder von 4 U hr ab, längere Z e it m it dem Reichskanzler Fürsten Bismarck. — D a s Befinden der Kaiser­

lichen Majestäten ist, wie w ir erfahren, ganz vorzüglich.

— Se. K önigl. H oheit der P rin z W ilh e lm nahm, wie uns noch nachträglich gemeldet w ird , am 24. d. A lts ., Nachmittags 'V4I U h r, mehrere militärische M eldungen entgegen und begab sich darauf um 3 U hr nach dem A usw ärtigen A m t, w orauf Höchstderselbe demnächst auch dem Reichskanzler Fürsten Bismarck gleichfalls noch einen Besuch abstattete. A m Sonnabend V o r­

m ittag wohnte Se. K önigl. H oheit der P rin z W ilh e lm der S chluß­

besichtigung in der C entral - T u rn a n s ta lt bei und arbeitete am Nachmittage im A usw ärtigen Amte.

— Nach dem dem Hause der preußischen Abgeordneten zu­

gegangenen Berichte der Staatsschulden - Commission über das Rechnungsjahr 1 8 8 6 /8 7 belief sich die Staatsschuld, welche am 31. M ä rz 1886 4 033 890 040 M a rk 93 P f. betragen hatte, am 31. M ä rz v. J s . auf 4 1 8 4 643 807 M a rk 62 P f. ; davon entfielen auf die Schulden der alten Landestheile und des Ge- sammtstaates seit 1886 4 114 245 718 M a rk 88 P f. D e r A b ­ gang sämmtlicher Schulden im Jahre 1 8 8 6 /8 7 belief sich auf 45 625 733 M a rk 31 P f., der Zugang auf 196 379 500 Mk.

D ie Staatseisenbahn-Kapitalschuld betrug bei Beginn des E ta t­

jahres 1 8 8 7 /8 8 3 952 617 919 M a rk 4 8 P f. W ie aus dem Berichte weiter hervorgeht, waren am 31. Dezember v. J s . an 41/z procentigen Consols noch 341 000 M a rk rückständig. I n dieser Höhe sind Stücke der 4 procentigen consolidirten Anleihe zum Umtausch der ersteren vorhanden. D e r gesammte Betrag der consolidirten 4 procentigen Staatsschuld bestand am 31.

M ä rz v. J s . aus Buchschulden auf den Namen bestimmter G läubiger und aus Schuldverschreibungen auf den In h a b e r in Höhe von zusammen 3 592 720 800 M a rk, derjenige der con- solidirten 3 '/ , procentigen Staatsschuld desgleichen in Höhe von zusammen 196 379 500 M ark.

— Nach den Beschlüssen der zweiten Lesung des Reichstags schließt der Reichshaushaltsetat fü r 1 8 8 8 /8 9 in Einnahmen und Ausgaben m it 1 207 778 0 7 4 M a rk ab. V o n den Ausgaben entfallen auf die fortdauernden 775 594 769 M a rk und auf die einmaligen 432 183 305 M ark. B e i den fortdauernden A u s­

gaben hat der Reichstag 60 552 Mk. gestrichen, dagegen 4 00 000 M a rk zugesetzt. B e i den einmaligen Ausgaben wurden 2 182 200 M a rk gestrichen.

— D e r Bericht über die T hätigkeit des Reichskommissars fü r das Auswanderungswesen fü h rt aus, daß im vorigen Jahre 79 473 deutsche Auswanderer über deutsche Häfen befördert worden seien. Diese Z a h l ist gegenüber derjenigen des V o r­

jahres um 12 826 höher. Es gingen davon 55 290 Personen über Bremen, 22 648 über Ham burg, 1535 über preußische Häfen, meist S te ttin . A u f den preußischen S ta a t entfallen 53 800 von den Auswanderern. Diese vertheilen sich auf die einzelnen Provinzen wie fo lg t: Westpreußen 11 978, Posen 8690, Pom m ern 6722, H annover 5989, B randenburg m it B e rlin 4 2 5 4 , Schleswig-Holstein 4 1 6 3 , Hessen-Nassau 3160, Schlesien 2 7 5 2 , Ostpreußen 1762, Westphalen 1461, Sachsen 1423, Rheinland 1411, Hohenzollern 35.

— Dem Geschüftscomitä fü r die Deutsche Allgemeine A u s­

stellung fü r U nfallverhütung im Jahre 1889 ist soeben folgen­

des Schreiben des Reichskanzlers Fürsten von Bismarck zuge­

gangen: „ B e r lin , 23. Februar 1888. Ew. Hochmohlgeboren danke ich verbindlichst fü r Ih r e M itth e ilu n g e n über die sin­

nlichstes J a h r in Aussicht genommene Ausstellung fü r U nfallverhü­

tung. D as Unternehmen hat meine volle Theilnahm e, w e il ich in ihm ein M itte l sehe, die Fürsorge fü r die Arbeiter zu fö r­

dern und denselben durch Augenschein darznthun, daß ih r W ohl den Arbeitgebern am Herzen liegt. Mögen Ih r e humanen Be­

strebungen von E rfo lg gekrönt werden, gez. v. Bism arck."

— D ie Weingesetz-Commission des Reichstages nahm end- g iltig m it 11 gegen 10 S tim m e n den A n tra g Adelm ann und Genossen an, durch welchen der Declarntionszwang eingeführt w ird fü r W ein, welchem Zucker, Wasser und Alkohol zugesetzt ist. D e r letztere, wenn mehr als ein S ta m m th e il Rosinen und andere nicht verbotene S toffe zugesetzt sind, darf n u r als ver­

besserter „verzuckerter" etcs W ein gewerbsmäßig feilgehalten oder verkauft werden.

— I n der gestrigen General - Versamm lung des Vereins der S p iritu s fa b rik a n te n Deutschlands gelangten die E n tw ü rfe fü r die Begründung der S p iritu s -B a n k in Deutschland, welche von dein Ausschnffe des Vereins, sowie von der General-Ver­

sammlung des Vereins zur W ahrung der Interessen des Roh- S p iritu sh an d e ls bereits angenommen sind, zur Vorlage. D ie Generalversammlung erklärte in einer einstimmig angenommenen Resolution das vorgelegte P roject fü r durchführbar und gab dem V ertrauen Ausdruck, daß es dem Ausschuß des Vereins gelingen werde, dieses P roject, welches die Zusammenfassung des gesummten Spiritnsbrennereigewerbes bezweckt, zur A lls ­ führung zu bringen. I n der an die General-Versam mlung sich anschließenden Sitzung beauftragte der Ausschuß des Vereins der S p iritu s fa b rik a n te n die bisherige Commission, nunmehr die Begründn,lg der S p iritu s b a n k fü r Deutschland auf G ru n d des der Generalversammlung vorgelegten Projects endgiltig vo r­

zubereiten.

— Nach amtlichen Nachrichten sind auf allen dänischen B a h n lin ie n in Folge des Schneesturms Verkehrsstörungen ein­

getreten.

— I m Prozeß gegen die Sozialisten A pelt, Wilschke und Genossen von hier wegen Theilnahm e an einer geheimen V e r­

bindung wurden die P laidoyers heute beendet. D ie V erkündi­

gung des U rth e ils ist auf den 2. M ä rz ausgesetzt.

Cfteseld, 26. Februar. D e r R heintrajekt zwischen ^ , Hausen Welle der Strecke Cleve-Zevenaar ist von hellte ab M?"

des Eisganges fü r den Verkehr gesperrt. D ie Reisenden M und von H olland müssen über Cleve-Nymwegen oder rech'"

rheinisch ilber Oberhausen-Emmerich fahren.

Freiburg, 25. Februar. Gestern Abend um '/.,9 Uhr M die Neberführung der sterblichen Ueberreste des Prinzen LudM aus dem Sterbehause zum B ahnhof statt. M i li t ä r und tragende Studenten bildeten S p a lie r. Unter der, Trauerm aM klängen wurde der Z u g durch M ilit ä r eröffnet, dann folgte S a rg von Mannschaften auf den Schultern getragen. Dah>>>"

ging der Großherzog und das Gefolge zu Fuß, die G ro M i"

gin und die Hofdamen in i Wagen. M i t dem Extrazug, we>^

die Leiche fü h rt, wurde auch der Großherzogliche H o f nach ruhe gefahren. D ie feierliche Beisetzung des P rinzen wird ^ M ittw o c h -M itta g stattfinden.

Jena, 25. Februar. D ie Genossenschaft fre iw illig e r kenpfleger an der U niversität Jena hat sich konstituirt. Der ^ la u f der Versammlung w ar ein glänzender, die G enosse"^

zählt 93 ordentliche, 56 außerordentliche M itg lie d e r.

A ltona, 25. Februar. Durch Schneeverwehungen sind , auf weiteres sämmtliche Bahnen in Seeland, Fühnen und J i E unfahrbar, demnach auch die Benutzung der Route K ie l-K °^

ausgeschlossen.

-uskans. ,

Brüssel, 24. Februar. Vom Kongo angelangte Noch""

ten melden den T od der beiden belgischen Afrikaforscher va" "

Velde und W arlom ont.

W ien, 25. Februar. I » dem Hochverraths-Prozesse den v r . Z iv n y wurde der Angeklagte auf G ru n d des S p r E , der Geschworenen freigesprochen. D ie Schuldsrage war ""

sieben J a und m it fü n f Stein beantwortet worden.

Wien, 26. Februar. D e r „N euen Freien Presse" z u l"

sollen die Delegationen am 12. M a i zusammentreten.

London, 25. Februar. Mackenzie erklärte privatim ^ 1. M ä rz als den T a g seiner Abreise.

London, 26. Februar Dem „O bserver" zufolge sind l>e'"

A usw ärtigen Amte vom 15. September datirte Nachrichten A E in in Pascha eingegangen. Stach denselben erwartete E in in M die A nkunft S ta n le y s fü r den M o n a t November und ew l^

die Route Mombasa als die geeignetste.

P a ris , 25. Februar. D er S e n a t genehmigte den entw urf, durch welchen die F rist zur Erhebung des provisM»"

auf ausländischen Alkohol gelegten Zuschlagszolles bis zu"' . J u n i d. I . verlängert w ird . M orgen w ird der S e n a t zu e""

außerordentlichen Sitzung zusammentreten, uni den gestern der Kammer der D e p u tirte n angenommenen Gesetzentwurf zu rathen, nach welchem der T a r if fü r gewisse italienische Prob'"

erhöht werden soll fü r den F a ll des Scheiterns der m it Z '" "

schwebenden Handelsvertrags-Verhandlungen.

S ä n Remo, 25. Februar. D as englische Geschwader A d m ira l Hewett, das heute vor S ä n Remo eingetroffen ,">

desilirte vo r der V illa Z ir io , während Se. kaiserl. und kö«, Hoheit der K ronprinz am Fenster stand. Ih r e kaiserl. und kö"".

H oheit die Kronprinzessin fu h r Nachmittags m it dem P n E Heinrich und den Prinzessinnen-Töchtern, sowie dem G r o ß e n von Hessen an B o rd des „B a rb a rig o " hinaus auf die M und empfing den A d m ira l Hewett.

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« 4 . Petersburg, 25. Februar. D e r Kaiserliche H o f ...

fü r den verstorbenen P rinzen Ludw ig W ilh e lm von

fünftägige H oftrauer an. ' ,

Petersburg, 25. Februar. A u f Befehl des Kaisers soll ^ E n tw u rf zur E in fü h ru n g einer fakultativen M ctallw ährung , eine Spezialkonferenz u n te r Hinzuziehung der Nepräsent""!!, der Börsenkomitös geprüft werden. Dem „ J o u r n a l de ^ P otersbourg" zufolge t r it t die Konferenz am 17. März sainmen.

Kopenhagen, 26. Februar. D as schwedische K r o n p r E paar hat hellte V o rm itta g 9 U hr die Reise nach K a rls ru h e ""

Korsör fortgesetzt. ^

Konstantinoprl, 26. Februar. D e r russische B o t s E v. N elidoff theilte gestern der P fo rte die bekannten V o r s ^ R ußlands betreffs der bulgarischen Frage m it._______

ProVirrzial-Aachrichten

(*) S tra s b u rg , 26. Februar. (Verschiedenes.) Freitag und 6 ^ 1 abend ging hier wieder sehr viel Schnee nieder. I n Folge dessen w» ..

Zugverspätnngen auch wieder an der Tagesordnung. Von Freitag ^ m ittag bis Sonnckbend Nachmittag waren w ir von der Außenwelt » ^ ständig abgeschnitten. — Der Provinzial-Steuer-Director aus 2>L,.

w a r vor einigen Tagen hier anwesend und revidirte das Haupt-Zo,.^,'

— Vergangenen Freitag wurde die erste Revision in unserer staanwu, Fortbildungsschule im Beisein des ganzen Kuratorium s dieser M von, Kreisschulinspektor Aajohr abgehalten, und fiel dieselbe höchst S"','.,,.

aus. Namentlich gute Fortschritte waren im Deutschen zu verin/'l«,.

Es konnten denn auch 14 Schülern Prämien im Betrage bis zu "

fü r beharrlichen Fleiß und musterhaftes Betragen verliehen , Die Schule zählt gegenwärtig ca. I M Schüler, die in vier aufsteige'^, Klassen von vier hiesigen Lehrern im Deutschen und Rechnen untern»

werden. Dock soll in Bälde fü r die tüchtigeren Schüler das gewers' Zeichnen in den Lehrplan aufgenommen werden. — Wie uns rnitg^ . ^ l w ird, soll in diesen! Jahre im S trasburger Kreise ein DivisionsrnaN

stattfinden. ^

und Orlinski-Schwetz. „ jy

Graudenz, 25. Februar. (Steckbrieflich verfolgt.) Gegen den beiden letzten Jahren verurtheilte Personen hat die Strafe nickt vollstreckt werden können, weil ih r Aufenthalt nickt zu erM u ft war. Diese Personen werden jetzt von der hiesigen Slaatsanwauw

steckbrieflich verfolgt. ,Ak

Marienwerder. 24. Februar. (Der Westpr. Kreditverein), gestern hier seine Generalversammlung abhielt, hat im verflossenen einen Reingewinn von 24 528 M k. erzielt. Derselbe vertheilt flai ßi den Reservefonds m it 4667 Mk., auf Gehälter und Tantiemen M " - Mk. und auf 7 Procent Dividende m it 10500 Mk. ^ 2lr>

Marienwerder. 25. Februar. (Oeffentliche Belobigung.) ^ 7 Ft belter Gebrüder Thomas Wilsczewski zu Rzepitzow haben am 1^' jHl tober v. I . ein Kind des Küthners Peter Scbweda ebendaselbst ^ ohne eigene Lebensgefahr vom sickeren Tode des Verbrennens r E ^d stickens gerettet. Der Herr Regierungspräsident bringt dieses bew m it dem Bemerken zur öffentlichen Kenntniß, daß den Genannter ih r wüthiges Verhalten auch eine Geldprämie bewilligt worden

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