• Nie Znaleziono Wyników

Die Bautechnik, Jg. 6, Heft 29

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Die Bautechnik, Jg. 6, Heft 29"

Copied!
12
0
0

Pełen tekst

(1)

DIE BAUTECHNIK

6. J a h r ga ng BERLIN, 6. Juli 1928 Heft 29

Neubau der Straßenbrücke über den Großschiffahrtweg Berlin— Stettin bei S chw edt a. d. O der.1)

Alle R ec h te V o r b e h a lte n .

Abb. 1. Alte H olzbrücke mit zw eiklappiger Schiffsöffnung.

Von Regierungs- u. Baurat A l t e O d e r b r ü c k e . Im Zuge einer der w ichtigsten O derübergänge verm ittelte bis zum Frühjahr 1925 bei Schw edt eine hölzerne Brücke (Abb. 1) den V erkehr zwischen beiden O derufern. Nach V erlegung der Strom oder in einen ausgebauten O derarm 2,5 km östlich von Schw edt diente seit dem Jah re 1912 das frühere F lußbett dem V erkehr des neuen Großschiffahrtweges Berlin—Stettin. Die 87jährige H olzbrücke mit ihrer kennzeichnenden doppelten Schiffsklappe genügte trotz w iederholter V er­

stärkungen nicht den Ansprüchen des neuzeitlichen Verkehrs. Der Zustand der Brücke zw ang schließlich den unterhaltungspflichtigcn Preußischen Staat, oberhalb der alten H olzbrücke eine Behelfsbrücke zu errichten.

B e h e l f s b r ü c k e (Abb. 2). Diese zeigt eine Z usam m enstel­

lung alter eiserner Ü berbauten, die zum größten Teil bei dem A usbau der Kanäle der M ärki­

schen W asserstraßen ausgew echselt w ur­

den und für eine derartige B ehelfs­

brücke völlig aus­

reichten. Die Ü ber­

bauten w urden auf

dem W asserw ege zur B austelle gebracht und auf eingeram m ten hölzernen Pfahljochen aufgestellt. D er große eiserne Ü berbau, der schon im Zuge der hölzernen Brücke an S telle des 1911 abgebrannten Teiles getreten war, w urde nach H eben und V erschw enken in die neue Achse der Be­

helfsbrücke zur Ü berbrückung der Schiffahrtöffnung benutzt. H ierdurch war es möglich, den V erkehr m it nur kurzer U nterbrechung auf die Behelfsbrücke überzuleiten und den Bau der neuen Straßenbrücke vor­

zubereiten.

B e d i n g u n g e n f ü r d e n N e u b a u . Für die Wahl der Brückenform waren nicht nur die A nforderungen des Straßen- und Schiffahrtverkehrs zu beachten, sondern auch d ie berechtigten W ünsche der Stadt Schw edt zu berücksichtigen. D iese legte W ert darauf, daß die eigenartige W asserfront der alten R esidenzstadt m it den Tabakspeichern und dem alten M ark­

grafenschloß aus dem Jahre 1670 möglichst w enig durch den Brückenbau beeinträchtigt w erde.

Der Straßenverkehr verlangte eine zw eispurige Fahrbahn von 5,20 m Breite, einen strom ab gelegenen 1,50 m breiten B ürgersteig und auf der anderen Seite einen 0,50 m breiten Schram m bord. Die Reichsw asser­

straßenverw altung forderte für die Schiffahrt bei höchstem schiffbaren W asserstande in der rechten Ö ffnung eine 25 m breite und 4 m hohe zwei- schiffige Durchfahrt und in der M ittelöffnung die D urchführung eines ein­

schiffigen V erkehrs.

D iese Bedingung ergab eine verhältnism äßig hohe Brückenlage und

*) Die neue Brücke ist am 8. VI. 1928 in feierlicher W eise durch H errn R egierungsvizepräsidenten Dr. M a y e r , Potsdam , dem V erkehr über­

geben w orden.

2) Nach dem V ortrage, gehalten auf dem B etontage in M ünchen 1928.

K a u m a n n s, Potsdam .2)

widersprach den W ünschen der Stadt, die bei einer derartigen Lage der Brückenfahrbahn, vielleicht gar noch mit A ufbauten, eine ungünstige W irkung auf die am W asser gelegenen B auwerke befürchtete.

Um diesen w iderstreitenden Forderungen nach M öglichkeit gerecht zu w erden, w urde für den Entw urf vorgeschrieben, daß tragende Teile der Ü berbauten nicht über die B rüstung hinausragen durften und daß in der äußeren Form die w agerechte Linie u n ter V erm eidung senkrechter G liederung betont w erden müsse.

A l l g e m e i n e A n o r d n u n g . Zu überbrücken w aren drei Öffnungen von 39,2 m, 44,0 m und 50,4 m lichter W eite, von denen die östliche mit

dem S cheitelpunkte r der Fahrbahn den großen, die m ittlere Öffnung den klei­

nen D urchfahrtquer­

schnitt für die Schiff­

fahrt erhalten sollte.

Die Bogen sind als D reigelenkbogen ausgebildet (Abb. 3).

Die K äm pfergelenke der einzelnen Öff­

nungen stützen sich auf stark bew ehrte K ragarm e der Pfeiler bezw . W iderlager, w odurch die Spannw eite der D reigelenkbogen herab­

gem indert w urde. Die beiden B ogenträger durchdringen die b eid er­

seitigen B rüstungen bis zu d eren O berkante. H ierdurch ergibt sich die im G rundriß ersichtliche Form der Brüstung. In der M itte der Ö ffnung b esitzt sie die durch die B ogenstärke bedingte Breite von 0,70 m, üb er dem Pfeiler eine solche von nur 0,30 m. H ierdurch erhalten die Fußsteige in der Nähe der Kanzeln eine erw ünschte V erbreiterung. Die Brüstungen sind oben durch G ranitplatten abgedeckt. Im Kämpfer und Scheitel sind G ußstahlgelenke eingebaut. Zwischen den Bogen und den üb er diesen errichteten Stirnm auern spannen sich die Q uerträger, auf die sich die die Fahrbahn tragenden Längsträger stützen.

A u s s c h r e i b u n g . Die A usschreibung fand statt in beschränkter V erdingung unter sieben B rückenbauanstalten und sechs E isenbetonfirm en.

Die geringe zur V erfügung stehende K onstruktionshöhe b ereitete den Be­

w erbern manche Schw ierigkeit.

U nter den teilw eise recht beachtlichen A ngeboten w urde nach ein­

g ehender Prüfung aller konstruktiven E inzelheiten und der baukünstlerischen W irkung unter H inzuziehung des Provinzialkonservators der Provinz B randen­

burg der Beton- und M onierbau A.-G., Berlin, der Zuschlag erteilt, mit der M aßgabe, daß die mit der D ruckluftgründung zusam m enhängenden S onderarbeiten von der Tiefbauabteilung d er Firm a B euchelt & Co., G rünberg i. Schl., ausgeführt w erden sollten.

Um der Brücke mit ihren drei verschieden w eiten Ö ffnungen eine m öglichst w irtschaftliche G estaltung zu geben, w ar die A ufhebung der w agerechten Schübe aus den E igengew ichten üb er den Pfeilern anzustreben.

Durch V erm ehrung bezw . V erringerung des E igengew ichts in den einzelnen Ö ffnungen und durch geringe Ä nderung der Pfeilverhältnisse w urde dieses Ziel erreicht.

Abb. 2. Behelfsbrücke oberhalb der alten H olzbrücke.

(2)

420 D I E BAUTECHNI IC, lieft 29, 6. Juli 1928.

Unterführung d ir Bo/hrerksfmBe

-25,0---

MWtUSO

U.HW.-C2J5 m m

MW.+K50'

^ L h - 1 - - 4 I U - I i

5,20 KS-

Längsschnttt

Mitte Gelenk m f 1 7,53______ Mitte Gelenk a u f _^-GKFahrbahnmtte 13,03 -<el Mitte Gelenk m f MM c 565

\OK.FahröohnmitteI N.M.t.\63

'-tf.-ri * / r s ?

■l-WO N.H±0,0- ßohr/och IM

A'ies Widerlager 5 ß a

Bohrloch Hl

Draufsicht

-2. i ■

'Bohrloch E Bohrloch H

.Attes M m rk’

Schnitt g - h

Schnitt c -d Schnitt i - k

flmrJraKrS&d L ftoner, inner Send mttHcbki.

feiner Sand

SohrMw W m

Abb. 3. Ansicht, G rundriß und Schnitte der neuen Brücke.

V ergleich zu an deren G ründungen etw as kostspielige A usführungsart m ußte gew ählt w erden, w eil der durchlässige Baugrund der Flußsohle eine s i c h e r e W asserhaltung zw ischen F angedäm m en oder eisernen Spundw änden ausschloß.

P f e i l e r g r ü n d u n g . Bei den Pfeilern b eträg t die W assertiefe etw a 5 bis 8 m. Es m ußten daher starke G erüste mit Pfählen von 18 m Länge und 40 bis 50 cm D urchm. errichtet w erden, um für jed en Pfeiler die erforderlichen zehn Spindeln von je 6 5 1 Tragfähigkeit mit 80/100 mm Durchm.

auf starken eisernen U nterzügen einbauen zu können (Abb. 4).

D er Senkkasten b e ste h t aus einem eisernen G erippe, das auf einem leichten A ufstellgerüst zusam m engestellt und v ernietet w urde. Nach Auf­

hängung dieses G erippes mit H ängestangen an den Spindeln w urde die U nterstützung entfernt, d er Senkkasten innen eingeschalt und gleichzeitig m it dem dichten Beton der W ände und der D ecke des A rbeitsraum es das K linkerm auerw erk zum Schutze der m it dem schwach säurehaltigen O derw asser in Berührung

kom m enden A ußenflächen hochgeführt (Abb. 5).

Nach dem A bbinden des S enkkastenbetons w urden die Innenflächen des A rbeitsraum es aus­

geschalt , durch Ein­

schläm m en m it Z em ent­

milch g e d ich tet, die Schachtrohre mit den Luftschleusen aufgesetzt und die erforderlichen Luftleitungen angebracht (Abb. 6).

Der Senkkasten w urde Abb. 5. Einschalung der Innenw andung dann durch gleichm äßiges des Senkkastens.

Abb. 4 Pfeilergerüste und Beförderungsstege w ährend des A bsenkens der Pfeiler.

Schnitt a-b

Es ergaben sich hierbei folgende Pfeilverhältnisse:

rechte Ö ffnung 1: 7,90 m ittlere . 1:9,15

linke , 1:10,16.

D iese Bogenform en gestatten eine fast hochw asserfreie Lage der K ämpfer­

g elen k e und eine das Auge befriedigende B ogengestaltung, die auch der nach O sten ansteigenden Fahrbahn und der in der gleichen Richtung zunehm enden Spannw eite der einzelnen Ö ffnungen Rechnung trägt.

D r u c k l u f t g r ü n d u n g . Pfeiler und W iderlager sind m ittels Druck­

luftgründung bis auf den tragfähigen Baugrund abgesenkt, und zw ar die P feiler bis auf — 10 m und die W iderlager bis auf — 8 m. D iese im

(3)

F a c h s c h r i f t für das g es a mt e B a u i n g e ni e ur w e s en

+16 Jnsel+1,10

Abb. 7. A bgesenkter rechtseitiger Pfeiler kurz nach dem Hochwasser, im H intergründe A bsenkinsel für das Landw iderlager.

Abb. 9. E isengerippe des S enkkastens für das rechte W iderlager.

Vor Beginn der E inschalung des A rbeitsraum es.

D rehen der Spindeln in das W asser abgelassen und der Pfeilerschaft ü b e r dem Senkkasten der A bsenkung ent­

sprechend aufgem auert und betoniert.

Zur V erm inderung des Pfeilergew ichts und zur Entlastung der Spin­

deln w urden im Pfeiler­

schaft A ussparungen g e ­ lassen, die später zum Teil für besondere Ein­

bauten b en u tzt w urden.

Nachdem der Senkkasten mit seinen Schneiden den festen U ntergrund erreicht h a tte , wurden die H ängestangen gelöst.

Der Senkkasten senkte sich nun durch sein Abb. 6. Luftschleuse mit E ntladevorrichtung. Eigengew icht unter A us­

schachten des Bodens im Arbeitsraum bis zur entw urfsm äßigen Tiefe ab. Etwa 2 m über dieser Tiefe w urden mit einem Spezialbohrgerät Bohrlöcher in den U ntergrund getrieben, um die B eschaffenheit des Bodens nochmals zu prüfen und die

G ründungstiefe end­

gültig festzustellen.

Sobald der abge­

senkte Pfeiler die vorgeschriebene Tiefe erreicht hatte und die G ründungs­

sohle freigem acht war, w urde mit Klin­

kern und Siccofix- beton eine dichtende Schicht hergestellt und der Arbeitsraum in der üblichen W eise mit Beton ausgefüllt (Abb. 7).

W i d e r l a g e r ­ g r ü n d u n g . Wäh­

rend die beiden Strom pfeiler in der üblichen W eise mit­

tels D ruckluftgrün­

dung unter Be­

nutzung von Spindel­

gerüsten senkrecht abgesenkt w urden, ist für die beiden Landw iderlager das neue V erfahren der

Westliches Östliches

Widerlager

Jnse! +1,20 *12''

f - s 1-7°

Tl/fJ

\ u

\ \ - 1 0

\\//5

- 7 \ W / 0

I I - v \ W

-V \ w

II- V \ w

f l - 3 \ \ / / 0

-3

\w

II-3 1 0

I Die Zahlen geben die Abweichungen des Senk­

kastens gegeniibei1 der Soll/hie an,

Abb. 10. A bsenkungskurven der beid en W iderlager.

Abb. 8. Schem atische D arstellung der schrägen D ruckluftabsenkung.

s c h r ä g e n D r u c k l u f t a b s e n k u n g zur A nw endung gekom m en, das der Firm a Beuchelt & Co., G rünberg i. Schl., durch D eutsches R eichspatent geschützt ist (Abb. 8).

D ieses V erfahren gestattet, die abzusenkenden Bauwerke dem Verlauf der Stützlinie anzupassen. Bei W iderlagern w erden g egenüber der senk­

rechten A bsenkung die H erstellung erheblicher B etonm assen und der A ushub des entsprechenden Bodens unter Druckluft erspart.

Solche schrägen A bsenkungen sind schon bei dem W ehrbau in C hristianstadt a. Bober, bei den W iderlagern der Eisenbahnbrücke über die Stör bei Plate in M ecklenburg und bei den W iderlagern der H ohen Brücke in Elbing zur A nw endung gekom m en. Zur A usführung dieser Bauwerke b ed ien te man sich starker Führungsschienen, die der beabsichtigten Neigung entsprechend vorher eingeram m t w aren, um an diesen Führungen den Senkkasten allm ählich abw ärts gleiten zu lassen.

D erartige schräg eingeram m te F ührungsschienen können jedoch unter U m ständen beim Einram m en auf W iderstände (Steine, H olzstäm m e) stoßen und ausknicken, ohne daß dies beim Rammen bem erkt wird.

In diesem Falle w ürde der Zweck der Führung nicht nur nicht erreicht, sondern der abzusenkende Kasten aus der beabsichtigten Richtung ab­

gelenkt.

Straße

(4)

422 D I E B A U T E C H N I K , Heft 29, 6. Juli 1928.

D eshalb ist in Schw edt erstm alig beim A bsenken der W iderlager der neuen S traßenbrücke von einer Führung durch eingeram m te Schienen A bstand genom m en w orden. M an b eg n ü g te sich dam it, dem Senkkasten die Form der beabsichtigten N eigung 5 :1 zu g eben und das W eitere etw aigen M aßnahm en beim A bsenken zu überlassen (Abb. 9).

Zur A ufstellung und A usbetonierung des S enkkastengerippes der beiden W iderlager m ußte üb er W asser durch A nschüttung eine E bene geschaffen w erden. Die A ufhängung des K astens an starken Rüstungen erübrigt sich.

Es g enügt ein leichtes G erüst zum Aufbau der D ruckluftgeräte.

In den A bsenkkurven (Abb. 10) ist der W eg, den die Schneiden der beiden Senkkasten w ährend der A bsenkung zurückgelegt haben, dargestellt.

Entsprechend der größeren oder geringeren Schräge kann der Senk­

kasten beim w eiteren A bsenken an die gew ünschte S telle gebracht w erden.

Selbstverständlich w ird hierbei ein Boden vorausgesetzt, der auch den erforderlichen Druck aufzunehm en verm ag. Ein w eiteres M ittel zur V er­

schiebung des S enkkastens b esteh t in der A bstützung einer W and des K astens durch kräftige Steifen gegen die Sohle im A rbeitsraum .

Um die Lage des Senkkastens w ährend der A bsenkung jed erzeit genau feststellen zu können, w urden mit dem E isengerippe des K astens drei eiserne S treben als Lehren starr verbunden, die mit ihrer V orderkante in d er w asserseitigen W and des W iderlagers lagen und bis zum Kämpfer reichten (Abb. 11). Parallel zur V orderw and des W iderlagers w aren in Abb. 11. Linkes W iderlager w ährend der A bsenkung,

rechts sind die drei Führungslehren sichtbar.

Abb. 15. A usgeschalte rechte Öffnung, links K äm pferrahm enbalken.

Z iehen der L ehrgerüstpfähle, im H intergründe Schloß und Speicher.

Abb. 12. A bsenkung des linken W ider­

lagers b e e n d e t, B ogenansatz für das K äm pfergelenk, G ranitstein- u . K linker­

v erb len d u n g erkennbar.

Zunächst bew egte sich der Senkkasten in­

folge des Eigengew ichtes nach unten, und zw ar w egen der N achgiebigkeit des auf­

geschütteten Bodens schräg nach dem W asser zu. Sobald jedoch die Schneiden um etw a 0,75 m in den gew achsenen Boden eingedrungen w a re n , g enügte der passive E rddruck, um den Senkkasten in der g e ­ w ünschten S chräge, in diesem Falle in der N eigung 5 :1 abzusenken.

Die Kurven zeigen, daß man etw aige kleine A bw eichungen von der entw urfs­

m äßigen A bsenkungslinie stets auszu­

gleichen in d er Lage is t, solange der A bsenkkasten nicht die beabsichtigte Tiefe erreicht hat. D ieses A usgleichen geschieht durch einseitiges A bgraben des B odens im A rbeitsraum und hierdurch bew irktes Schrägstellen des ganzen Senk­

kastens nach dem W asser oder nach dem Lande zu.

Abb. 13. L ehrgerüst und B elörderungsbrücke im Bau.

Abb. 14. L ehrgerüst der rechten Ö ffnung m it Schiffsdurchlaß, rechtes W iderlager ausgeschalt.

(5)

F a c h s c h r i f t für das gesamt e B aui ng eni eur we s en. 423

verschiedenen Höhen zwei D rähte gespannt und außerhalb des S enkungsgebietes auf dem Lande fest verankert. Auf diese W eise war es m ö g lich , die geringste Abweichung w äh­

rend der A bsenkung festzu­

stellen und sofort etwa notr w endige M aßnahm en zu er­

greifen (Abb. 12).

Mit dem A bsenken hielt das Hochführen des W iderlagers, Abb. 16. K äm pfergelenk am linken nämlich das V ersetzen der W iderlager, unter dem Bolzen 10 cm Schutzklinker und das Ein­

starke Schalung für d ie Fuge. bringen des Betons über dem Arbeitsraum , gleichen Schritt.

L e h r g e r ü s t . W ährend der G ründungsarbeiten waren die Vor­

bereitungen zur A ufstellung des Lehrgerüstes bereits eingeleitet. D ie drei Öffnungen beanspruchten 200 m3 Ramm pfähle und 400 m3 Rund- und Kantholz, im ganzen also 600 m 3 Holz. Das L ehrgerüst stand auf kräftigen, gut m iteinander verbundenen Pfählen, die zum Teil einer P robebelastung unterzogen w urden. Die drei B ogenrüstungen ruhten auf 138 Spindeln (Abb. 13).

Für die Schiffahrt w ar in der größten Öffnung eine Durchfahrt von 12,50 m 1. W. vorgesehen (Abb. 14). W egen der geringen zur V erfügung stehenden B auhöhe w urde diese D urchfahrt mit eisernen Fachw erkträgern überbrückt. Zur A ufrechterhaltung des zeitw eise recht lebhaften Schiffahrt­

verkehrs war ein W ahrschaudienst eingerichtet!

mit der E isenbew ehrung der anschließenden Bau­

w erkteile durch starke Eiseneinlagen verbunden.

Die von außen nicht sicht­

baren G ußstahlgelenke ha­

ben volle B ew egungsfrei­

heit und sind an den Stirnseiten derS tah ib o lzen durch gut eingefettete Kapseln von dem um ­ gebenden Beton getrennt.

F u g e n . B esondere Beachtung w urde d er A us­

bildung der Fugen g e ­ schenkt. Die Kämpfer- und Scheitelfugen treten in den A nsichtflächen klar hervor und kennzeichnen den D reigelenkbogen. Bei

der H erstellung des Ü ber- Abb. 17. A ufstellung des Scheitelgelenkes baues besaßen die Fugen üb er der Schiffahrtöffnung.

eine Breite von etwa

10 cm. Nach A usrüstung w urden in diese Fugen 2 cm starke asphaltierte K orkplatten eingesetzt und die verbleibenden Zw ischenräum e rechts und links mit Beton vergossen.

D er stärksten A usdehnung sind die w agerechten Käm pferfugen in der Fahrbahn ausgesetzt. D eren Dichtung geschah durch eine 1,5 mm starke

Abb. 18. E isenbew ehrung der Längs- und Q uerträger, mit E ndquerträger verbunden die W inddrucknasen.

K ä m p f e r a u s b i l d u n g . Die verschiedenen A bm essungen der Scheitel­

und K äm pfergelenke bedingt bei den Kämpfern eine außerm ittige Lage­

rung der Bogen, weil die Ansichtflächen der Brücke nicht durch Vorsprünge in ihrer ruhigen W irkung gestört w erden durften. Die hierdurch ¿ervor- gerufenen N ebenspannungen w erden durch Zusatzeisen in den Bogen und einen kräftigen Balken dicht oberhalb der K äm pfergelenke aufgenom m en

Abb. 20. Brücke von der U nterstrom seite aus, teilw eise entschalt.

(Abb. 15). Die beiden Bogen sind in diesen K äm pferbalken rahm enartig eingespannt.

Die H ebung der K äm pfergelenke brachte neben der V erkürzung der Spannw eite der einzelnen D reigelenkbogen den w eiteren V orteil, daß durch Zusam m enfassung größerer Betonm assen im Pfeiler eine günstige V orbelastung des B augrundes erzielt wurde.

G e l e n k e . Die G elenke der Bogen (Abb. 16 u. 17) bestehen aus G ußstahl. D er Stahlbolzen ist 10 cm stark. Die beiden Lagerkörper sind

b'räuchliche A usführung erw ähnt, nämlich die W inddrucknasen. Bei der üblichen A usführung derartiger D reigelenkbogenbriicken darf w ohl an­

genom m en w erden, daß die W inddrücke infolge d er starren A usbildung des Ü berbaues durch die K äm pfergelenke auf die Pfeiler bezw . W iderlager übertragen w erden.

W eil jedoch die K äm pfergelenke dieser Brücke durch d ie schon erw ähnte außerm ittige L agerung stark in Anspruch genom m en sind, glaubte man zu ihrer Entlastung oberhalb der K äm pfer in H öhe der F ahrbahnplatte

Abb. 19. B ew ehrung ¡der Fahrbahn im Scheitel der Schiffahrtöffnung.

Zinkblechw elle zwischen Asphaltfilzpappe. D er durch das Pflaster über­

tragene Druck wird über der Zinkblechw elle durch eine Eisenbetonplatte aufgenom m en, die zum Schutze der Asphaltfilzpappe U nterlagen aus Zinkblechstreifen erhält, ln ähnlicher W eise sind die Scheitelfugen der Fahrbahn gedichtet.

W i n d d r u c k n a s e n . Es sei noch eine im Eisenbetonbau nicht ge-

(6)

424 D I E B A U T E C H N I K , Heft 29, 6. Juli 1928.

Mehr Zusam m enhalt und Z ielbew ußtsein im Technikerstande.

Von O berbaurat N ils Bueu, H am burg.

Ein hervorragender U niversitätsprofessor von internationalem Ruf, ein A rchäologe1), hat anläßlich einer hohen akadem ischen F eier für das Zeit­

alter, das w ir erleben, eine Bezeichnung geprägt, die es in die Reihe der übrigen „Z eitalter“ w ie Stein-, Bronze- und E isenzeitalter ste llt; er nennt diese Epoche das M o t o r z e i t a l t e r . Ein A rchäologe ist im m er seh r vor­

sichtig, w enn er einem Z eitalter einen N am en g eben soll, denn er ist sich dessen bew ußt, daß man viel von einem solchen N am en verlangt. Der N am e soll eine verd ich tete C harakteristik des Zeitabschnittes sein, er soll in treffender W eise dasjenige hervorheben, das in besonderem M aße die B edingungen für Leben und A rbeit kennzeichnet.

Für uns T echniker ist es vor allem bedeutungsvoll, ja es erfüllt uns m it B efriedigung und Freude, daß aus berufenem M unde außerhalb unseres Fachkreises der V orschlag kom m t, dem Siegel der Zeit ein Em blem ein­

zuverleiben, das nichts anderes ist als ein Zeichen d er zeitgem äßen Technik. Das G anze ist eine B estätigung des Satzes, der u nser Berufs­

stolz ist, nämlich daß d ie K u l t u r d e r G e g e n w a r t a u f d e r T e c h n i k b e r u h t .

D er S taat steh t in stetig steigendem Maße technischen Problem en gegenüber. Man kann aber leider nicht sagen, daß der T echniker im S taatsleben den Einfluß besitzt, der ihm zukom m t. Ein jed er w eiß und erk en n t an, daß der T echniker auf dem Staatsschiff treue, unentbehrliche A rbeit unter Deck, dort unten im M aschinenraum , leistet. Man findet ') Prof. A. W. B r ö g g e r der U niversität zu Oslo, vergl. „Teknisk U k eb lad “ Nr. 35 vom 2. S eptem ber 1927.

ihn ab er nur äußerst selten auf der K om m andobrücke. Die Forderung, den Techniker dort an die Spitze zu stellen, wo er sein er A usbildung und Leistung nach hingehört, ist nicht nur ein Kampf T echniker g eg en Jurist, sondern eine a l l g e m e i n e S t e l l u n g n a h m e z u r F r a g e d e r w i r t ­ s c h a f t l i c h e n S t a a t s v e r w a l t u n g . D enn die Technik ist m it dem Problem der W irtschaftlichkeit unlöslich verbunden. D ie Forderung nach dem günstigsten V erhältnis zw ischen Leistung un d K ostenaufw and kann nur von dem Techniker erfüllt w erden.

Bei der allgem ein anerkannten, ü berragenden B edeutung, die die Technik für die V olksgem einschaft hat, sollte man annehm en, daß die M änner, die die Technik verkörpern, in ihren Reihen Standesbew ußtsein und Zusam m engehörigkeit, E inm ütigkeit in dem w eiteren A usbau der Stellung, die der Technikerstand einnim m t, leb en d ig e Kritik am eigenen W erke, vorsichtigste B eurteilung der L eistungen von Berufsgenossen, Toleranz, w enn d iese L eistungen nicht den uneingeschränkten Beifall finden sollten, Erkenntnis, daß der eigene Blick oft getrübt, das eigene K önnen b eg ren zt ist, kurzum w a h r e n K o r p s g e i s t u n d S t a n d e s k u l t u r pflegen w ü rd en , in dem B ew ußtsein, einem bevorzugten S tande anzu­

gehören.

Leider ist dem vielfach nicht so, und darin liegt ein großer Teil der U rsache, daß der T echniker in allen Ländern, m it vielleicht alleiniger A usnahm e der V ereinigten S taaten von N ordam erika u nd Frankreich, nicht die Stellung im öffentlichen Leben einnim m t, auf die er seiner Aus­

b ildung und E rfahrung nach berechtigten A nspruch hat. O ft findet man beim T echniker die ausgesprochene N eigung, die A nsichten und Leistungen W inddrucknasen anbringen

zu m üssen. D iese greifen als Knaggen der Fahrbahn­

platte über die K äm pfer­

fuge in entsprechende A us­

sparungen d er Pfeiler bezw . W iderlager ein und leiten so die W indkräfte schon oben auf den Pfeiler-bezw .W ider- lagerschaft üb er (Abb. 18)..

A u s f ü h r u n g . D iew ei- teren A usführungen zeigen keine besonderen Eigentüm ­ lichkeiten. A bb. 19 läßt die B ew ehrung der Quer- und L ängsträger im Schei­

te l der Schiffahrt­

öffnung erkennen.

Als Baustoffe w urden v erw endet für

den U nterbau g e ­ w öhnlicher Ze­

m en t, M arke Kraft,

den Ü berbau hoch­

w ertiger Z e­

m en t, Marke Quistorp, die D ichtung Sic-

cofix - Zem ent.

Als Zuschlag­

stoffe w urden g e ­ w ählt: G rubenkies aus dem O dertal, G ranitsplitt aus den M oränegruben beim W erbellinsee.

Für die einzelnen Teile w aren folgende M ischungen vorgeschrieben:

S enkkasten . . . . 1Z : 4 K bis 1 Z : 6 K F ü l l b e t o n ... 1Z : 12 K

Pfeiler und W iderlager 1 Z : 7 K „ 1 Z : 8 K Ü b e r b a u ... 1 Z : 3 ‘/2 K : U /2 Sp.

Das Einbringen des Betons der Bogen einschließlich der Fahrbahn nahm für je d e Ö ffnung eine W oche in A nspruch. Die A bsenkung der L ehrgerüste fand 21 Tage nach dem Betonieren gleichzeitig in allen Ö ffnungen nach einheitlichem K om m ando statt. Durch eingebaute M eß­

g eräte w urden alle B ew egungen sorgfältig beobachtet.

Ä u ß e r e G e s t a l t u n g . Trotz der erschw erenden B edingungen, die die Vorschriften des Schiffahrtverkehrs und die W ünsche der Stadtver­

w altung dem B rückenbauer auferlegten, ist es g e ­ lu n g en , ein Bauwerk zu errich ten , das diesen b e i­

den sehrverschiedenartigen, ja sich w idersprechenden Forderungen g erech t wird.

Alles schm ückende Beiw erk ist w e g g e la sse n , um die massive. Brücke in ihrer schlichten und doch wuch­

tigen Form w irken zu las­

sen. Abb. 20, 21 u. 22 zei­

gen die Brücke von unter- strom bezw . oberstrom .

Die Pfeiler sind nicht m ehr betont, als es die A bm essungen er­

fordern. Die flachen Bogen und der W eg­

fall aller A ufbauten lassen die w age­

rechte L inienent­

w icklung g eg en ü b er d er senkrechten in den V ordergrund tre­

ten und so die nicht v erm eidliche H öhe der Fahrbahn niedri­

g er erscheinen. Das neue B rückenbau­

w erk lenkt daher nicht die A ufm erk­

sam keit der B esucher von den Schönheiten der W asserfront, den T abakspeichern und dem alten Schlosse ab, sondern läßt sie — besonders von d er Brücke aus b etrach tet — noch m ehr zur G eltu n g kom m en. G leichzeitig paßt sich die Brücke der flachen O d erniederung gut an und b ild et eine n eue Zierde der alten R esidenzstadt Schw edt.

S c h l u ß w o r t . Daß es dem E isenbetonbau in scharfem Kampfe mit dem E isenbau gelungen ist, als Sieger aus dem W ettbew erb hervor­

zugehen, bew eist, daß diese Bauw eise auch unter schw ierigen V oraus­

setzungen m eist eine befriedigende Lösung finden wird und sich auch neuzeitlichen A usführungen anzupassen versteht. — W eiterhin läßt sich aus diesem E rgebnis erkennen, daß die Staatsbehörden unbedingtes V er­

trauen zu der E isenbetonbauw eise h a b e n , falls fachw issenschaftliche B earbeitung und sachkundige A usführung g ew ährleistet sind.

Abb. 21. Brücke von der O berstrom seite aus, größtenteils ausgerüstet.

Abb. 22. F ertiggestellte Brücke, im H intergründe die dem Abbruch verfallene Behelfsbrücke.

(7)

F a c h s c h r i f t für das gesamt e Baui ngen ieur wes en . 425

von Berufsgenossen abfällig zu kritisieren. W enn er hierbei w enigstens die Vorsicht w alten lassen w ürde, sein U rteil in gem äßigter Form und nur in Fachkreisen zu fällen, so w äre der Schaden an unserem Stande weniger groß. Man erleb t es aber sehr häufig, daß der breiten Ö ffentlich­

keit das w enig erbauliche Schauspiel leidenschaftlicher, zum Teil unsach­

licher Kämpfe mit vielen abstoßenden N ebenerscheinungen vorgeführt wird.

W enn sich zw ei T echniker streiten, freut sich der Dritte, und dieser D ritte ist dann m eistens der Jurist. Wir wissen zwar, daß die bevorzugte Stellung der Juristen in den S taatsverw altungen einer längst entschw undenen Zeit entstam m t, in der die A ufgabe der leitenden B eam ten im w esentlichen in der form alen B ehandlung und in der O rganisation lag. Wir w issen aber auch, daß diese E instellung, die m ehr eine V erneinung als eine Bejahung produktiver A rbeitsleistung darstellt, noch so stark ist, daß sie selb st w eit­

schauende M änner, die ihrer A usbildung und Berufstätigkeit nach eine andere A nschauung der Dinge hätten haben m üssen, ganz gefangen nim m t und sie im m er w ieder in das alte ausgefahrene G leis hineinführt. Auch hier h at die Tradition als das schwere Schw ungrad gew irkt, das nicht so leicht zum H alten zu bringen ist. D er Sieg üb er alle H em m nisse der W elt b esteh t nicht in der V erneinung, sondern in der bejahenden D urch­

dringung. Ein zielbew ußtes Streben des Technikers, das darauf gerichtet ist, s ic h d u r c h z u s e t z e n u n d z u b e h a u p t e n , liegt im allgem einen Staatsinteresse.

Der Kampf um die Stellung des Technikers, nicht nur in der W irt­

schaft, sondern auch im öffentlichen Leben, ist siegreich nur zu beenden, wenn der T echniker seinen eigenen Stand f r e i v o n i n n e r e n N ö r g e l e i e n u n d k l e i n l i c h e n E i f e r s ü c h t e l e i e n hält. W eshalb befinden wir uns fort­

w ährend in der K am pfstellung? Doch nur deshalb, weil in unseren eigenen Reihen leid er allzuoft G egnerschaft besteht, die dem G eiste der Technik w iderspricht u n d . unsere Kampfkraft abschw ächt. Je enger die Fach­

genossen Schulter an Schulter zusam m enstehen, um so m ehr w erden wir der Technik nützen, dem G eist der Technik dienen, der nach dem be­

kannten A usspruch von Max Maria v o n W e b e r in dem Lösen der Vor­

urteile und in dem Z ueinanderführen des H eterogenen zum segensreichen W irken besteht.

Es fehlt dem T echniker noch sehr viel an der Erkenntnis, daß neben hoher Leistung im Fache Zusam m enhalt und Standesdisziplin dringend not­

w endig sind, um in dem harten Kampfe das Ziel zu erreichen, das darin bestehen muß, d i e V e r s t ä r k u n g d e s t e c h n i s c h e n E i n f l u s s e s in d e n P a r l a m e n t e n , den staatlichen, städtischen und privaten V erw altungen und U nternehm ungen zu fördern. In dieser H insicht können w ir von dem

Juristen viel lernen. D ieser b esitzt eine alte gefestigte Standeskultur, nim m t am öffentlichen Leben viel teil, läßt sich in Körperschaften hinein­

w ählen, die öffentliche Belange vertreten, und strebt es an, solche Körper­

schaften mit seinen Fachgenossen zu durchsetzen. Es kom m t dabei gar häufig vor, daß Standesw ünsche sich zu V orlagen und Vorlagen in der Folge sich zu G esetzen verdichten, bei deren Förderung er dann eifrig mitwirkt, unabhängig von seiner politischen Einstellung.

D agegen läßt der T echniker sehr häufig den Sinn für Zusam m enhalt und den sicheren Blick für das, was die Standesbelange wirklich fördert, verm issen; er ist oft nicht gew illt, persönliche O pfer zu bringen, um dem Stande zu dienen. Aus vielen B eispielen hierfür ist mir eins besonders im G edächtnis haften geblieben. Die g esetzgebenden K örperschaften eines Landes — es w ar vor dem K riege — hatten einm ütig den W unsch, die Spitzenstellung eines neuzuschaffenden, w ichtigen und überw iegend technischen A m tes mit einem hervorragenden Fachtechniker zu besetzen.

G egen dieses V orhaben erhob sich ab er von m aßgebender technischer Seite ein starker W iderspruch. Das E rgebnis war, daß ein Jurist, die so geschaffene Lage erkennend und ausnutzend, die Spitzenstellung an sich brachte und sie bislang mit großer Z ähigkeit erfolgreich verteidigte. Ob es dem Techniker jem als gelingen w ird, diese S tellung, die ihm von Rechts w egen zukom m t, einzunehm en, ist zum m indesten zweifelhaft.

Eins noch, w as den Technikerstand belastet, ist sein ausgesprochener W i d e r w i l l e g e g e n P o l i t i k . D iesen w ird er überw inden m üssen, wenn er nicht dauernd zurückstehen w ill; denn es ist nun einm al so, daß durch die Politik das Leben des Staates praktisch gefördert wird. Man sollte nicht herabsetzend von der Politik reden. G eschulte Politiker sind im parlam entarischen Staate ebenso notw endig, wie geschulte G eneralstabs­

offiziere im H eere. Es ist eine Forderung der Zeit, daß wir Techniker dem an uns ergangenen Rufe folgen und uns unserer B edeutung en t­

sprechend nach je d e r Richtung hin am öffentlichen Leben beteiligen, denn d e r t i e f e r e S in n d e r T e c h n i k i s t D i e n s t a n d e n M e n s c h e n , am V o lk e .

Wir stehen jetzt vor großen A ufgaben der in ihren G rundfesten er­

schütterten Staatsw irtschaft, deren endliche Besserung w esentlich gefördert w erden w ürde, w enn geeignete Persönlichkeiten als V ertreter der Technik in die Parlam ente gebracht w erden. Es ist aber notw endig, daß der Techniker, der ja dem Juristen gegen ü b er sow ieso einen schw eren Stand hat, jeden S treit im eigenen Hause, der den Beteiligten sicherlich keine V orteile bringt, aber das A nsehen schädigt, grundsätzlich verm eidet und das G e m e i n s a m e , d i e e i n i g e n d e Z u s a m m e n g e h ö r i g k e i t b e t o n t .

N eue Vorschriften für die U m grenzung des lichten Raumes für deutsche Normalspurbahnen.

Von $r.=3ng. K o m m erell, D irektor bei der Reichsbahn im R eichsbahn-Z entralam t.

(Schluß aus H eft 27.)

A lle R echte V orb eh alten .

In den „vorläufigen V orschriften“ ist ferner mit Rücksicht auf möglichste V ereinfachung und um m öglichst große Spielräum e zu erzielen, allgem ein bei Bögen m it H albm essern über 250 m in dem Bereich unter 380 mm über Schienenoberkante auf die nach den Technischen V ereinbarungen zu­

lässigen Einschränkungen des lichten Raumes (s. Tafel 1, Spalte 14) zu­

nächst verzichtet w orden (abgesehen von d er E inschränkung von 30 mm, wenn der A bstand der H indernisse vom G leis sich nicht ändern kann).

Die hier an sich zulässigen V erm inderungen der halben B reitenm aße des R egellichtraum es gehen aus folgender Tafel 6 hervor:

T a fe l 6.

B ogenhalbm esser V e rm in d e ru n g d e s R e g e lllc h tra u m e s an d e r B o g e n i n n e n s e i t e u n t e r 3 8 0 m m ü b e r S O so w o h l f ü r b e s c h r a n k te n a ls au ch fü r

u n b e s c h r a n k te n W a g e n ü b e rg a n g

<x> bis 1 5 0 0 15

1 4 9 9 7 0 0 i 10

6 9 9 , 4 0 0 5

3 9 9 2 5 1 0

Es wird von dem Ergebnis des Fragebogens abhängen, ob man von den vorstehend erw ähnten, erleichternden Vorschriften allgem ein keinen G ebrauch zu m achen braucht, und ob man sich dabei auf einzelne Fälle beschränken kann. D ies ist mit ein H auptgrund, warum die Vorschriften zunächst nur als „vorläufige“ herausgehen m ußten. Jedenfalls muß mit Rücksicht auf die praktische H andhabung dieser w ichtigen Vorschriften gefordert w erden, daß sie m öglichst einfach und leicht verständlich sind.

Aus diesem G runde und um Rechenfehler zu verm eiden, sind die für die einzelnen B ogenhalbm esser sich ergebenden B reitenm aße in den Blättern 6 bis 33 der „vorläufigen V orschriften“ angegeben.

Die gestrichelten Spielräum e (Abb. 8) sind überall, also auch bei K lein­

bahnen zu fordern, nur bei A nschlußgleisen, die nicht der Personen­

beförderung dienen, und bei D rehscheiben und Schiebebühnen darf von den gestrichelten Spielräum en abgesehen w erden. Da, wo sie ausnahm s­

w eise nicht eingehalten sind, m üssen die G egenstände durch w eiße U m ­ rahm ungen gekennzeichnet w erden.

Abb. 8. Regellichtraum für gerade Strecken und für Bögen herab bis auf 250 m H albm esser

b ei d e r fre ien S tre c k e u n d d e n d u rc h ' g e h e n d e n H a u p tg le is e n u n d s o n s tig e n Ein

u n d A u s fa h rg le is e n d e r P e rso n e n z ü g e

bei d e n ü b rig e n Q leisen

£ A C

r 1 r r t i

i i 1 1

-x£>-j - i 1 .200 1 Ui

~SOO

l | 1 1 5 ! 1

__

F 6 ] T

T4 L

A D fü r d ie fre ie S tre c k e m it A u s n a h m e d e r K u n s tb a u te n . C D fü r d ie B a h n h ö fe u n d d ie K u n s tb a u te n d e r fre ie n S tre c k e . E F fü r fe s te G e g e n s tä n d e a u f P e r s o n e n b a h n s te ig e n (S ä u le n u. d e rg l.).

U m g re n z u n g d e s lic h te n R a u m e s fü r G leise u n te r b e s o n d e r e r U n te rh a ltu n g s a u fs ic h t.

Im vorstehenden sind die erforderlichen Lichträum e unter Berück­

sichtigung der B etriebsunregelm äßigkeiten am O berbau und an den Fahr­

zeugen erm ittelt w orden. Es gib t aber Fälle, nam entlich bei bestehenden Bauten, wo die hiernach notw endigen lichten Räum e nur u n ter An-

(8)

426 D I E B A U T E C H N I K , Heft 29, 6. Juli 1928.

W endung sehr großer M ittel geschaffen w erden könnten. Auch ist es z. B.

bei Laderam pen u nd hohen Bahnsteigen erw ünscht, m it diesen m öglichst nahe an das G leis heranzurücken, w eil eine zu große Lücke sicherheit- liche B edenken und nachteilige rechtliche Folgen begründen können.

W ährend seith er der A bstand der Laderam pen und B ahnsteige von der G leisachse 1650 mm betrug, m üßte er nach dem Regellichtraum 1700, ja in Bögen u n ter 250 m H albm esser sogar noch größer w erden. In der Lübecker N iederschrift, die die G rundlage zum N achtrag V der Technischen V ereinbarungen bildet, ist diesen V erhältnissen dadurch Rechnung ge­

tragen w orden, daß an solchen Stellen die in Frage kom m enden G leise so „unter besondere U nterhaltsaufsicht“ g estellt w erden, daß

a) eine seitliche V erschiebung des G leises von einer D urcharbeitung bis zur anderen von höchstens 10 mm,

b) eine Ä nderung der Ü berhöhung des G leises gegen die vorgeschriebene (und für die E inm essung fester G egenstände m aßgebende) von einer D urcharbeitung zur anderen um höchstens 5 mm

Vorkommen kann. Die Berechnungen ergeben un ter der V oraussetzung, daß die G leise so überw acht w erden, daß größere V erschiebungen, als vorstehend angegeben, nicht Vorkommen, eine zulässige V erringerung der B reitenm aße des erforderlichen Lichtraum es der u n ter 760/1120 mm üb er S chienenoberkante liegenden Teile um 2 0, der darüber liegenden T eile um 40 mm auf jed er Seite.

An dem in Abb. 7 mit G ' bezeichneten, 350 mm üb er S O liegenden P unkte (um 50 mm g esen k te Ecke G der Technischen Einheit) w ürde also bei G leisen unter besonderer U nterhaltungsaufsicht eine B reite des lichten R aumes nach Tafel 5, Spalte 4, von 1565 — 20 = 1545 mm erforderlich sein, w ährend in diesem Falle der Lichtraum nach Tafel 5, Spalte 5, 1570 — 20 = 1550 mm breit wäre. Im N achtrag V der Technischen V er­

einbarungen § 30, A bsatz 1 heißt es:

„Für b esteh en d e Bauwerke ist in den u n ter 380 mm über S chienenoberkante liegenden Teilen eine Einschränkung um 40 mm nach der mit P unkten b esetzten Linie z u lässig .“

Vergl. Abb. 7. (B egründung ln d er Lübecker Niederschrift, Beilage 6, S. 41/42).

Im N achtrag V der Technischen V ereinbarungen § 3 0 , A bsatz 8 heißt es:

„An S tellen, wo B etriebsbedürfnisse ein m öglichst nahes H eran­

rücken von B auw erken an die G leisachse erfordern, ist es g estattet, die nach Absatz 1 festgelegten halben Lichtraum breiten gleichlaufend zur Schienenkopfebene in den üb er 760 mm ü b er S chienenoberkante liegenden Teilen um 40 mm, in den darunter liegenden Teilen um 20 mm zu kürzen, w enn diese G leise u n ter besonderer Untcr- haltungsaufsicht stehen, so daß die seitliche V erschiebung der G leis­

achse aus ihrer R egellage nicht m ehr als 10 mm, die seitliche elastische D urchbiegung der Schienen nicht m ehr als 2 mm und die Ä nderung der Ü berhöhung g egen das Regelm aß nicht m ehr als 5 mm beträgt. Solche G leise sind zu verm arken “

Hiernach könnte bei den u n ter 380 mm üb er S O liegenden Teilen bei bestehenden Bauw erken, w enn die G leise u n te r beso n d erer U nter­

haltungsaufsicht stehen, eine V erringerung der B reitenm aße um 40 + 20

= 60 mm vorgenom m en w erden, der lichte Raum w äre also in 350 mm ü b er S O 1570 — 60 = 1510 mm breit, w ährend nach oben die Fahrzeuge bei 250 m H albm esser m indestens 1545 mm erfordern.

E s d a r f a l s o b e i G l e i s e n , d ie u n t e r b e s o n d e r e r U n t e r ­ h a l t u n g s a u f s i c h t s t e h e n , d i e n a c h N a c h t r a g V d e r T e c h n i s c h e n V e r e i n b a r u n g e n § 3 0 , A b s a t z 8 , z u l ä s s i g e n B r e i t e n c i n s c h r ä n - k u n g e n v o n 20 mm k e i n e s f a l l s a u c h n o c h a n s o l c h e n S t e l l e n v o r g e n o m m e n w e r d e n , f ü r d i e b e i b e s t e h e n d e n B a u w e r k e n n a c h § 30, A b s a t z 1, d i e B r e i t e n e i n s c h r ä n k u n g v o n 40 mm z u ­ g e l a s s e n w ü r d e . Bei der N eubearbeitung d er Technischen V erein­

barungen soll der o b en steh en d e Satz im § 3 0 , A bsatz 1: „Für besteh en d e Bauw erke . . . . zulässig“ nicht m ehr aufgenom m en w erden. In den

„vorläufigen V orschriften“ ist er bereits fortgelassen. F erner ist bei der A bfassung der „vorläufigen V orschriften“ davon ausgegangen w orden, daß es mißlich ist, w enn d er notw endige lichte Raum bei einem G leis nicht stets vorhanden, sondern von der m ehr oder w eniger guten U nter­

haltu n g der G leislage abhängig ist. Dazu kom m t noch, daß an einzelnen Stellen, z. B. eisernen Brücken (die w ohl die m eisten H indernisse bilden), die G leise in fester V erbindung m it den in Frage kom m enden, festen G egenständen liegen, so daß an solchen S tellen eine seitliche V erschiebung des G leises ü b erh au p t nicht in Betracht kom m t. M it der seitlichen V er­

schiebung des G leises „von einer D urcharbeitung bis zur an d eren “ braucht also in solchen Fällen nicht g erech n et zu w erden. Nach der Tafel 4, S. 401 ist hierfür der W ert von 30 mm angenom m en w orden. In s o l c h e n F ä l l e n k a n n a l s o d e r L i c h t r a u m a u f s e i n e r g a n z e n H ö h e u m 30 mm e i n g e s c h r ä n k t w e r d e n . Da dies zugleich der größte Einfluß der „B etricbsunregelm äßigkeiten“ ist, so ist in den „vorläufigen V or­

schriften“ der deutschen Reichsbahn zunächst, auch um die V orschriften m öglichst zu vereinfachen, nur von diesem H ilfsm ittel G ebrauch gem acht w orden. Es h eiß t dort unter 2, A bsatz 4:

„Erfordern örtliche V erhältnisse ein V erringern der nach A b­

satz 3 festgesetzten halben Lichtraum breiten, so dürfen diese Maße nach Z usam m enstellung 3 auf Blatt 2 verringert w erden. Keines­

falls darf aber für H öhen zw ischen 380 mm und 760/1120 mm über S chienenoberkante die halbe Lichtraum breite kleiner als 1650 mm se in .“

Hiernach dürfen da, .wo durch „besondere V orkehrungen" dafür g e ­ sorgt ist, daß sich der vorgeschriebene A bstand der G leise von den in Frage kom m enden H indernissen nicht verringern kann, die halben Licht­

raum breiten überall um 30 mm verm indert w erden, nur für die H öhen zw ischen 380 mm und 760bezw . 1000 und 1120 mm üb er S chienenoberkante ist w egen d er dort besonders knappen V erhältnisse die Einschränkung auf 25 mm zu erm äßigen (vergl. Tafel 5, S palte 6 b ei 1120 mm). Als solche

„besonderen V orkehrungen“ kom m en in B etracht: Brücken m it unverschieb­

licher G leislage, Ram m en von Pfählen, Einbringen von Betonkörpern u. dergl.

In dem sogenannten Rillen­

w eitenausschuß des V ereins (Niederschrift Nr. 2, Berlin, 30. No­

v em ber 1927) w urden die Maße in und n (s. Abb. 9) neu berechnet, w obei auf spurkranzlose Loko- m otivräder Rücksicht genom m en w urde. Es ergaben sich

« 1 = 1 4 5 mm gegen 135 mm seither, n = 105 mm gegen 67 mm seither.

O b diese M aße eingehalten w erden können, soll durch eine von diesem A usschuß g eso n d ert eingeleitete R undfrage geklärt w erden, wobei d er W eichenbau und die Z w angschienen in gekrüm m ten Streckengleisen eine Rolle spielen w erden. Da diese Maße also noch nicht feststehen, so konnten sie in die „vorläufigen V orschriften“ noch nicht aufgenom m en w erden. Die eigentliche Rillenw elte für alle E inrichtungen, die das Rad an seiner Innenseite führen sollen (Zw angschienen usw.) ist mit n — 41 mm g eb lieb en , im übrigen (abgesehen von W eichen) ist das Maß von n = 67 auf n = 70 mm erhöht (z. B. bei Radlenkern und L eitschienen, sow ie bei Weg- iibergängen). H ier dürfte ein Anfahren der spurkranzlosen Räder nicht zu befürchten sein, da die erste A chse eines F ahrzeuges vom R adlenker oder der Z w angschiene stets so g e le ite t wird, daß eine nachfolgende spur­

kranzlose A chse richtig nachfolgen muß, ohne aufzulaufen.

N eu ist auch die B estim m ung, daß die Schienen den Radreifen an­

gepaßte, geneigte Seitenflächen haben dürfen und daß die 38 mm unter S O liegenden Ecken erforderlichenfalls abg eru n d et w erden können.

D iese B estim m ung w ar notw endig, w eil bei strenger B eachtung der früher v orgeschriebenen rechteckigen Rille w eder g en eig te Schienenköpfe noch unten abgerundete R illenschienen h ätten v erw endet w erden dürfen.

Bei der Ü berprüfung des zulässigen kleinsten D urchm essers d er W agen­

räder im V erein (N iederschrift Nr. 3, Bad H om burg, den 29/30. Juni 1927) w urde em pfohlen, um 45 mm üb er S O hervorragende R adlenker zu­

zulassen. Da ab er aus w irtschaftlichen G ründen eine Schienenabnutzung von 10 mm vorgesehen w erden m uß, so ergibt sich für das Maß o in Abb. 9 o = 55 mm. Eine Ä nderung des M aßes o bedingt aber eine Ä nderung des im § 86 Abs. 3 der Technischen V ereinbarungen m it 60 mm festgelegten M aßes für bestim m te nahe an S O herabreichende Teile von Lokom otiven auf 65 mm. E he diese M aße nicht endgültig im V erein be­

schlossen sind, kann auf sie in den „vorläufigen V orschriften“ keine Rücksicht genom m en w erden.

R aum fü r d ie S tr o m z u fü h r u n g a u f S tre c k e n m it e le k tr is c h e m B e trie b .

Im V erein w urde diese Frage erst anläßlich der N eubearbeitung der Technischen V ereinbarungen in Angriff genom m en. B auingenieure und E lek tro tech n ik erh ab en in engstem Z usam m enarbeiten und u n ter m öglichster A nlehnung an die G rundsätze, die in d er Lübecker N iederschrift für die B em essung des auf D am pfbahnen erforderlichen lichten Raums angew endet w urden, den für die Strom zuführer elektrischer Lokom otiven und Trieb­

w agen erforderlichen lichten Raum berechnet. [„N achw eis“ siehe N ieder­

schrift Nr. 8 (K önigsberg i. Pr., den 19/21. O ktober 1927) des G ruppen­

ausschusses A für die N eubearbeitung d er Technischen V ereinbarungen und G rundzüge.] In diesem N achw eis ist als größte halbe Breite der B ügel (Strom zuführer) b — 1,05 m und der elektrische Sicherheitsraum für die Bügel in w agerechter R ichtung zu S = 0,15 m angenom m en.

Die Ergebnisse dieser um ständlichen B erechnungen sind in etwas anderer, für den G ebrauch einfacherer Form in der T abelle auf Blatt 3 der „vorläufigen V orschriften“ w iedergegeben.

W ährend nach den f r ü h e r e n V orschriften der Reichsbahn die halbe Breite des Raum es für die Strom zuführung d u r c h w e g a — 1350 mm (s. Abb. 10 u. 11) war, haben die genaueren B erechnungen ergeben, daß in Bögen m it H albm essern r = 250 m und einer lichten H öhe von 7000 mm eine Breite von a — 1520 mm, also w esentlich m ehr, erforderlich

i

(9)

F a c h s c h r i f t für das g es amt e B aui ngeni eur wes en.

Abb. 10. Strom abnehm erraum bei Brücken und H allen.

Abb. 11. Strom abnehm erraum bei eingleisigen Tunneln.

B e r n e r k u n g e n :

1. L in ie Z?i C j D i i s t e ln z u h a lic n bei n e u e n B a u w crk c h . Linie B 2 C 2 D 2 is t e in z u h a lte n b ei b e s te h e n d e n B au ten , d e re n U m bau s c h w ie rig u n d b e s o n d e r s k o s ts p ie lig w ü re.

2. Bei d e r F e s ts e tz u n g d e r H ö h e n la g e d e r U n te rk a n te d e r B au w erk e i s t a u f d ie e tw a n o tw e n d ig e A n o rd n u n g von R a u c h sc h u tz tafe ln R ü c k sich t zu n e h m e n .

3. F ü r n e u e B r ü c k e n g e lte n fo lg e n d e S o n d e rv o r­

s c h rifte n :

O b e re E c k v e rs te ifu n g e n s o lle n m in d e s te n s e in en A b s ta n d v o n 3C0 m m v o n d e r L in ie E F , alle ü b rig e n fe s te n T e ile e in e n A b sta n d von 3 0 mm von d e r e ig e n tlic h e n U m g re n z u n g s lin ie d e s lic h ten R au m es h a b e n (g e s tric h e lte Linie).

ist; bei H albm essern unter 250 m ist gem äß der Spalte 2 der Tabelle auf Blatt 3 der „vorläufigen V orschriften“ noch eine w eitere Vergrößerung, z. B.

auf 1550 mm bei 180 m H albm esser notw endig. Da aber bei geringerer Höhe des Fahrdrahts über S O das einseitige Setzen der Tragfedern und U ngenauigkeiten in der g egen­

seitigen H öhenlage der Schienenoberkanten sich nicht so stark ausw irken, so können in diesem F alle V erm inderungen des B reitenm aßes a eintreten.

Diese betragen

bei 5500 mm lichter H öhe J a = 20 mm, bei 5250 mm lichter H öhe J a = 30 mm.

Die dann ohne w eiteres zulässigen Maße sind in Spalte 3 der Tabelle angegeben. Eine w eitere V erm inderung der Breitenm aße a kann eintreten bei G leisen u n t e r b e s o n d e r e r U n t e r h a l t u n g s a u f s i c h t (siehe Spalte 4), d. h., w enn sich das G leis höchstens 10 mm aus der R egellage entfernt und die R egelhöhe der S O beider Schienen des G leises sich nicht m ehr als 5 mm ändert. Die V erm inderung beträgt in diesem Falle

bei üb er 5250 mm Höhe _ /« = 6 0 m m , bei u n ter 5250 mm H öhe _/iZ = 5 0 m m .

Auch hier könnte man statt dessen, falls die G leise in fester V er­

bindung mit den H indernissen stehen, überall eine V erm inderung um J a = 30 mm vornehm en.

Das Maß a ist also j e t z t je nach den U m ständen v e r ä n d e r l i c h , und man kom m t mit dem früheren Maß von 1350 mm nur in G eraden bei G leisen unter besonderer U nterhaltungsaufsicht bei 5500 mm lichter Höhe

und w eniger aus.

Wenn die geringere Breite von 1350 mm seith er allgem ein ausgereicht hat, so dürfte dies w ohl dam it Zusam m enhängen, daß schon m ehrere un­

günstige U m stände Zusam m entreffen m üssen, wenn Funkenüberschläge Vorkommen sollen. W ahrscheinlich ist eben der in der B erechnung an­

genom m ene w agerechte Sicherheitsraum von S — 0,15 m oft nicht überall vorhanden gew esen, ohne daß Z ündungen vorgekom m en wären. Es em pfiehlt sich aber, wenn irgend möglich, die in Spalte 2 der Tabelle auf Blatt 3 der „vorläufigen V orschriften“ angegebenen lichten A bstände a auszuführen.

Was nun die H ö h e d e s S t r o m a b n e h m e r r a u m e s über Schienen­

oberkante anbelangt, so zeigt sich, daß bei der tiefsten Fahrdrahtlage 5250 mm erforderlich sind. Es ergibt sich dieses Maß bei einem not­

w endigen senkrechten Sicherheitsabstand von 300 mm aus der H öhe des Ladem aßes I (4650 mm, s. Abb. 1)

H ö h e d e s F a h r d ra h ts S ic h e rh e its r.

H = 4650 + 300 + 300 = 5250 mm.

(Die F ahrdrahtdicke von 10 mm w urde vernachlässigt).

Daß für den ständig u n ter Spannung stehenden F ahrdraht ein senk­

rechter S icherheitsabstand von 300 mm notw endig is t, g eh t daraus hervor, daß schon w iederholt in Tunneln mit elektrischer O berleitung Brände bei H euw agen vorgekom m en sind. D eshalb ist u n ter den Be­

m erkungen in Punkt 6 des Blattes 3 der „vorläufigen V orschriften“ ausdrücklich darauf hingew iesen, daß die Ladehühe von 4650 mm nicht überschritten w erden darf und daß etw aige W agendecken auch in ­ folge von Wind nicht über diese H öhe heraufkom m en dürfen. D ie H öhe von 5250 mm sollte daher nur a u s n a h m s w e i s e b e i b e s t e h e n d e n B a u w e r k e n angew endet w erden. Bei der bei Bauwerken norm alen Fahrdrahtlage von 5200 mm ergibt sich eine Höhe des Strom abnehm erraum es von

5200 + 300 = 5500 mm.

H ierbei m üssen aber die Bauwerke im stande sein, den bei einseitigem D rahtbruch zu erw artenden Seilzug von 1,5 t an jed er F ahrdrahtaufhängung aufzunehm en.

Dies ist auch solange notw en d ig , bis die lichte Höhe der Bauwerke m indestens 6,0 m über S O beträgt, w obei — w enigstens bei kurzen Bauw erken — eine B efestigung der T ragseile am Bauwerk nicht m ehr er­

forderlich ist. Liegt der F ahrdraht höher als 5,2 m über S O , so m uß, falls das Tragseil u n ter einem Bau­

w erk durchgeführt w erden s o ll, die U nterkante dieses Bauwerks um m indestens 0,8 m höher als der Fahr­

draht liegen (Wind). Es ist von Fall zu Fall zu en tsch eid en , w elche V orkehrungen getroffen w erden m üssen, falls w egen zu großen A bstandes der Stirnseiten des Bauwerks bei einer höheren Lage des Fahrdrahts als 5,2 m üb er S O noch Z w ischenaufhängungen des Fahrdrahts erforderlich sind. Von bautechnischer Seite w urde bei den V erhandlungen darauf hingew iesen, daß die früher vorgeschriebene lichte H öhe von 7000 mm über S O bei leichten B auw erken in vielen Fällen sehr unbequem ist und m eist große Kosten verursacht, und es ist erfreulich, daß diese große H öhe fallen gelassen w erden konnte: bei schw eren Brücken w ird das bei lichten H öhen u n ter 6,0 m geforderte Aufhängen der Tragseile keine M ehr­

kosten verursachen, da hier ohnedies kräftige W indverbände am Platze sind. Bei leichteren Bauw erken w ird eine W irtschaftlichkeitsberechnung ergeben, ob man lieber die lichte H öhe auf 6000 mm bringt, w enn die Einrichtung zur A ufnahm e des w agerechten Zuges von 1,5 t bei 5500 mm lichter Höhe erhebliche M ehrkosten verursacht. Eine w eitere Erleichterung w urde von bautechnischer Seite m it Rücksicht auf Tunnel und B ahnsteig­

dächer an g estreb t: In der Abb. 12 ist der größte A bstand des P unktes P , nämlich des Fahrdrahts von der G leisachse, bei W indabtrieb m it 750 mm angegeben (vergl. S. 12 d er V orschriften der Deutschen Reichsbahn für die A usführung und die F estigkeitsberechnung der F ahrleitungen für W echselstrom -Fernbahnen, festgesetzt durch die V erfügung der H aupt­

verw altung 32 D 1886 vom 9. Februar 1926; der Teil, betreffend die U m ­ grenzung des lichten Raumes, ist durch die „vorläufigen V orschriften“ auf­

gehoben). B eschreibt man um P mit dem Sicherheitsabstand von 300 mm einen Kreis, so sollte man m einen, die diesen Kreis b erührende Linie E 2 D 2 sei ausreichend für den lichten Raum, so daß sich bei 150 mm Sicherheitsraum für den B ügel der Linienzug

B2 C,, D2 E2 / |

ergeben hätte.

Da aber von elektrotechnischer Seite darauf hingew iesen w u rd e, daß der Fahrdraht unter U m ständen angehoben w ird, so daß auch für den Bügel (der oft auch oben geradlinig und nicht gebogen aus­

geführt w ird) nach oben ein Sicherheitsraum von 300 mm erforderlich w ir d , so hat man sich im V erein auf die einfachere Linie Ä, C2' F2 g e ­ einigt. Die erzielte größere A bschrägung von 300 mm gegen 15Ö mm ist im m erhin ein V orteil. Nach der Seite g enügt der Sicherheitsraum von 150 mm für die B ügel.1)

') Von dem vorstehenden Aufsatz erscheint dem nächst ein Sonderdruck im V erlage von W ilhelm Ernst & Sohn, Berlin W 8. D er Sonderdruck wird noch durch E rläuterungen üb er G leisabstände und M erkzeichen er­

w eitert. Insbesondere sind darin auch A ngaben üb er die V ergrößerung des G leisabstandes bei beschränktem W agenübergang für G leise bis herab auf 30 m B ogenhalbm esser enthalten.

(10)

428 D I E B A U T E C H N I K , Heft 29, 6. Juli 1928.

V erm ischtes.

E in z w e ite r b e m e r k e n s w e r te r B rü c k e n b a u ü b e r d en D e la w a re b e i P h ila d e lp h ia . A ngeregt durch die üb er Erw arten günstigen Zoll­

einnahm en der 1926 dem V erkehr ü b ergebenen ersten D elaw arehänge- brücke von P hiladelphia nach C am d e n 1), kom m t jetzt dicht daneben eine zw eite Brücke zur A usführung, deren verkehrstechnische V orstudien und b auliche A usbildung auch für deutsche V erhältnisse w issensw erte Einzel­

h eiten aufw eisen, da sich in gew issen Punkten V ergleiche m it der neuen Köln— M ülheim er Brücke nicht von der H and w eisen lassen. Auf die konstruktive D urchbildung, d ie im übrigen noch nicht völlig festliegt, sei

Abb. 1 u. 3. Lageplan.

erst in zw eiter Linie, auf die w irtschaftliche und verkehrstechnische Seite, die drüben eine w esentliche Rolle spielt und besonders eingehenden Studien unterlegen hat, zuerst näher eingegangen.

N ur 10,5 km oberhalb der eben gen an n ten H ängebrücke veren g t sich der Fluß und bildet zu rzeit die günstigste Ü bergangsstelle für einen außerordentlich regen F ährbetrieb, der d en gesam ten A utom obilverkehr von N ordphiladelphia, zu und von dem ausgedehnten A utom obilstraßennetz nach New York Stadt (Staat N ew York) und A tlantic City (Staat New Jersey), dem b erühm ten S eem odebade, b ew ältigen m uß (vergl. Lageplan A bb. 1).

’ -‘Y H M U n H y. i/'N *f?

f e ? - t l > .

W f

Abb. 5. Ansicht von Palm yra (New Jersey) aus.

Da die n eue Brücke, w ie alle in den letzten Jahren drüben gebauten G roßbrücken, sich aus den Z olleinnahm en selb st b ezah lt m achen soll, um später eine w esentliche E innahm equelle für eine eigens zu diesem Zweck neu zu g ründende G esellschaft zu bilden, w aren um fangreiche V erkehrs­

studien nötig, deren E rgebnisse zum Teil aus der in Abb. 2 w ieder­

g egebenen graphischen D arstellung hervorgehen. Sie stellt die seit 1900 statistisch erfaßte und danach bis 1935 ergänzte G röße der Z unahm e des A u t o m o b i l v e r k e h r s der n eueren am erikanischen G roßbrücken dar.

Man erkennt daraus, daß bei Eröffnung der Brücke zw ischen den beiden V ororten Tacony und Palm yra im Jahre 1929 m it 1,1 Mill., 1935 mit 1,5 Mill. Fahrzeugen gerech n et w erden muß, w obei eine üb er den Fähr-

') .D ie B autechnik“ 1927, H eft 41, S. 609; Heft 55, S. 838.

verkehr hinausgehende v erk ehrsanziehende W irkung von nur 5 0 % zu­

grunde g eleg t ist. Bei der H ängebrücke zw ischen Philadelphia und Cam den betru g bereits kurz nach B rückeneröffnung nachgew iesenerm aßen dieser Zuwachs 7 0 % . Sehr bezeichnend für am erikanische V erhältnisse sind auch die V erkehrsstudien, die die V erteilung der einzelnen Fahrzeuggruppen auf die besteh en d e Fähre betreffen, und zw ar ergeben sich 9 3 ,2 % für Personenkraftw agen, 6 ,6 % für Lastkraftw agen und bloß 0 ,2 % für Pferdefuhr­

w erke. Die V erteilung der einzelnen Fahrw ege der die Fähre benutzenden F ahrzeuge g e h t aus Abb. 3 hervor. N ur 15,7 % fahren vor oder nach der südlichen A ltstadt (A bschnitt C), also dem jenigen Teil, dessen V erkehr der P hiladelphia— C am denbrücke durch den neuen Ü bergang entzogen w erden könnte; hieraus ergibt sich ohne w eiteres, daß ein schädlicher W ettbew erb der beiden Brücken nicht zu befürchten ist.

Aus all diesen V erkehrsstudien errechnet sich bei einer durchschnitt­

lichen A bgabe von 1,50 M. je F ahrzeug danach im ersten Jahre eine E innahm e von rd. 1,75 Mill. M., und in den ersten fünf Jahren eine D urchschnittseinnahm e von rd. 2,05 Mill. M. Bei solchen Z ahlen ist es verständlich, daß sich sehr bald eine Finanzgruppe gefunden hat, d ie eine G esellschaft, die T acony-P alm y ra-B rid g e-C o m p an y gründete, um den Brückenbau durchzuführen und dann den B etrieb zu übernehm en.

10,0 100 9,0 9U 8,0 80 7,0 10 6,0 60 5,0 50

y j W

3 fi 30

•3 lg W 20

5:

%

•s %o

je

I «

OJ

|

HB

^ 0 ,5 ,

S W 1

. § 0,3

HZ

•*3C;

10

i ‘

l g 7

.S i

0,1,

---- / /

* v / i /

$7.< ?v

_

f / / J' . v /

■ t/

/

V *

f

/

4

n

H i -W -

ßrooklyi Manhattan- u J 1 ) W

Williamsburg-Brücke/ > / ,

/ /

Queer Brü

shoro-J

d<e / /

-Camden- 'tt.m.ZB) 'er Brücke Maßst

$ / Philadelphia

/ fahren u/se

1 Delaware'Ri

I P \

ib fVerkehrzunahm

''ja h r wo m m ¡bis tszo szs ts30 an

Abb. 2.

Z unahm e des V erkehrs auf den neueren am erikanischen G roßbrücken.

Für den F l u ß v e r k e h r w ar in erster Linie m aßgebend, daß in einem 70 m breiten, noch durch au sg ed eh n te B aggerarbeiten vertieften F lußbett die größten seegehenden O zeandam pfer verkehren m üssen, was durch eine m it K lappbrücke v erseh en e Ö ffnung erm öglicht wird. Eine m indestens 158,5 m breite, 19,5 m hohe, lichte H auptöffnung ist außerdem für die zahlreichen Schleppdam pfer vorgesehen. Rund 3,9 Mill. t Sand und Kies m üssen in K ähnen bis zu acht hintereinander und zu dreien nebeneinander gekoppelt durch diese Ö ffnung hindurch g e le ite t w erden; sie bilden bei der starken Ström ung schw er steu erb are Schleppzüge.

Die e i s e r n e n Ü b e r b a u t e n des insgesam t 705 m langen Brücken­

bauw erks besteh en aus der 168 m w eitgespannten M ittelöffnung, einer östlich davon angeordneten, doppelarm igen K lappbrücke von 73 m lichter W eite in geöffnetem Z ustande und je drei an beiden Seiten anschließenden Seltenöffnungen von im Mittel 76 m Spannw eite (Abb. 4). Die K lappen (Abb. 5) sind m it festen D rehachsen und G egengew ichten un ter der F ahr­

bahn ausgerüstet. B em erkensw ert ist, daß für die große M ittelöffnung ein Fachw erkzw eigelenkbogen m it Zugband g ew äh lt w urde (Abb. 4), obwohl doch nur 10,5 km flußabw ärts die schöne K abelhängebrücke gerade fertig gew orden ist. Es sei dies hier besonders m it H inblick auf die Köln—

M ülheim er Brücke erw ähnt, wo ja in diesem Sinne ähnliche V erhältnisse vorliegen. Parallelträger irgendw elcher A rt sind nicht in E rw ägung gezogen w orden. F ür die K lappbrücke und die anschließenden Ö ffnungen sind etw a m it einem D rittel üb er die Fahrbahn reichende F achw erkhauptträger m it steigenden und fallenden Schrägen und üb er den Pfeilern leicht her­

Houptöfnung

Aufsicht Abb. 4. G esam tanordnung. Querschnitte

Cytaty

Powiązane dokumenty

Er kom m t zu dem gleichen Ergebnis, wie es auch anderw eitig festgestelit w urde (vergl. 26), daß der Beton dem K linkerm auerw erk beträchtlich überlegen ist.

Abb. Bonifica Parm igiana-M oglia. Ansicht gegen den A blaufkanal... Die P latte konnte daher unm ittelbar auf dem Boden aufruhen. Auch später im Betrieb hat sich die

G dingen lieg t in der D anziger Bucht, etw a 15 km nordw estlich von N eufahrw asser entfernt. Ehem als w ar es ein kleines Fischerdorf von einigen h undert

geschaltet wird. Die M aschine macht drei Bew egungen. Bei der zw eiten B ew egung läuft die M aschine rückw ärts und arbeitet nur mit der Stam pferbohle. Die

bestandteil hat sich besonders Teer oder A sphalt als geeignet erwiesen. Ein einfaches Bestreichen der in Frage kom m enden Flächen mit heißem S teinkohlenteer

Die Krone der Mauer muß so hoch liegen, daß ein Überströmen der Mauer bei höchstem Wasserstande infolge Wellenschlages nicht eintreten kann. Die Höhe des

Schwierig gestalteten sich die MuffenanschluB- arbeiten (Abb. Infolge des Fehlens von MannlOchern in der Leitung selbst waren die Monteure genOtigt, durch die

Da ein Flufi mit lebhafter Geschiebefiihrung einer kanalisierten Strecke standlg von oben her Geschiebe (Sand und Kies usw.) zufuhrt, mufi daftir gesorgt werden,