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Breslauer Gewerbe-Blatt [...]. VIII. Band. 31. Mai, 1862, Nr. 11.

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Breslauer

Gewerbe-Blatt

OrgandesschlesischenCentral-Gewerbe-Vereins.

»M-11. Breslau, den 31.Mai 1862. vgl» Bann

Inhalt. Breslauer Gewerbe-Verein·Pereins-Nachkichteni AllgemeineKiknstrUndthdustrieAusstellungin Nordhaufen.—BeseitigungdesüblejiGeruchsmDüngerfabrikms Kautschuck-Geblssk« EnglischeBrothereimng.—

Die wahrscheinlicheursachederplötzlichauftretenden DampfkefiebErplvsiDnens—- TechmscheRML Vermischtes’ Litteratur.—- ZurBerichtigung-

Preglauer Gewerbe-Verein

NeueMitglieder:1.Hartwig, Ofen-Fabrikant 2. Bachmann, ApothekerzuVorau- 3. Dr.Weigel, SyndikusderHandelskammer zuBreslau.

AllgemeineKunst-und Industrie-AnsstellunginNordha nsen.

DurchdieGütedeshiesigen Magistratserhielt derhiesigeGewerbeverein dasProgrammdieser fürdicTbiiringischenStaaten vorzugsweise bestimmtenund durchdenVorstanddesVereins für Kunst nnd JndnstrieinNordhausenangeregtenAnsstellung. Dasselbe istfürInteressentenaufdemBureau des hiesigenGewerbevereins inden Bibliothekstunden einzusehen,und zeichnetsich dadurchaus, daßmitdem.

Schlusseder AusstellungeinePreisbewerbungfürMänner-Gesang-Vereineverbunden ist. DieEröffnung findetam 16.Juli,derSchlußam31.desselbenMonats statt. DieAnmeldungenfinden biszum1.Juni, dieEinsendungenindemZeitraumevom 8.bis 15.Juli unter derAdressedes obengenanntenVereines statt. GleichzeitigmitderBenennungdesGegenstandesundder Klasse,zuderergehört, istderBedarf

an Wand-, Tisch-oderFußbodenraum,d.h. Längeund Breite nach FußundZollanzugeben.

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BeseitigungdegüblenGeruchesinWüngerfabritien Diegroße AusbreitungderFabriken von künstlichemDünger führtzwar wesentlicheVortheile fürdieLandwirthschaft,dagegenindemüblenGeruche,densieverbreiten,mannigfaltige Nachtheile fürdie umliegenden Grundstückemitsich.Dabei liegtesinderNatur derSache, daß sie sich besondersinder NähegroßerStädte,mitihrer reichlichenProduktion andüngendenAbfällenund mannigfaltigerleichtertem Absatzefür diefertigenProdukte,concentriren. Hatman sie auchanfangsineinigerEntfernungvonden GränzenderStädte errichtet, sodauert esdoch nichtlange,bisdienaturgemäßeErweiterungderStadt- gebietedieDüngerfabrikenerreicht.Constantc Streitigkeiten, EingriffederPolizei-,Sanitäts- undRe- gierungsbehörden,Entschädigungs-Proeessete.bilden dahereinesehrunangenehmeSeite derDüngerfabri- kation. Esistdann sehr bequem,alleUebelstände,dieauszahlreichen anderen Ursachen erwachsen,den DüngerfabrikenindieSchuhezuschieben.Drücken wir diegesammte Größeder gesundheitswidrigen Schädlichkekten,z.B.hierinBreslau durchdieZahl100 aus, so fallendenDüngersabrikenvielleicht 1Procentzu,währenddieverschiedenenstagnirenden Abzugsgräben,dieOhle,derStadtgraben, Schlacht- liofte.re.mit99 Procent daran betheiligt sind. JnWahrheitsindderartigeFabriken von derWohl- geneigtheitoderdemUebelwollen ihrerNachbarn wesentlich abhängig·Dabei wird indessen aufdieAkt derFabrikation, dieindekbetreffendenFabrikgetriebenwird, so gut wiegarkeineRücksichtgenommen.

DenSachverständigenfreilicherscheinteswesentlich,obineinerFabrikMassenvon menschlichenEure- menten, Blut, Harn, faulendem Fleisch verarbeitet,obdarin Knochen, Hufe,Lederte.destillirt,oderobnur gedämpftesund gesäuertesKnochenmehlbereitetundmitGuano te. gemischtwird.

GeradeeineFabrikderletzterenArthatteseit Jahrenvon den mannigfaltigstenKlagenderNach- barnzuleidengehabt. Obwohlin einer weitentferntenVorstadt, vorzugsweisevon Acketbürgernund

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Gärtnern bewohnt, gelegen,undvon dennächstenGebäudenimmerhinnoch 200——300Fuß entfernt,sollte dochdieganzeGegenddadurchZJIsicirtsein-,dasVieh solltedas Gras unddenKleeaufdennächstgele- genen Aeckern nichtanrührtmüserhauptganzdenAppetit·verlieren, dieMenschen solltenbeimOefknmvck Fensterunüberwtndlichen Ekelempfinden,endlich sollte derTyphus,andem-WhytefKinder.inderFertigen Gegendgestorben,vdnden«-Ausdünstungendes-Fabrikherrühren. U

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. Sowenig begründetundthetkweise lächerlichdiese Angaben »erschimM,-sozung ’z.«B.dieseit 10JahreninderFabrikbeschäftigtenArbeiter jemalsdiegedachtenschädlichenEinflüsseanihm-Gesund- heit erfahren, fvbeschloßdochderEigenthümerderFabrik, um denBehörden seinevolleBereitwilligkeit zurAbhülfezuzeigen,jedesirgendwie geeignet scheinendeMittel anzuwenden,um denGeruchzubeseitigen, und zogdenRed.d.Bl.deshalbzuRathe.

Abgesehenvon einer damit verbundenen Seifensiederei bestehtdasEtablissementimWesentlichen aus einerKnochenmehlfabrik.DieKnochenwerden inzwei dampfdichten Cylindern gedämpft,dann ge- trocknet, gestampftundunter Steinen gemahlen.DasbeimDämpsen entstehendeLeimwafserwird in Gruben mitKnocheukohlen-Abfall (sog. Knochenschwärzeaus Zuckerfabriken),der vorhermitSchwefelsäureange- säuert ist, gemischt, diese Masse häusig umgestochen,dann getrocknetund gemahlen.Nebenbeisind lustige SchuppenzumLagernderKnochenmit Lattenwänden undGuano- resp. Dünger-Lagerbödenvorhanden.

Gegen dieseLagerräumewar keinBedenken entstandenundherrschtedarin nur einreinerAmmoniakgernch Die bewegendeKraftlieferteineDampfmaschine-von 12PferdekraftzdieDampfkessclfcuerungstehtmit einem90FußhohenSchornsteineinVerbindung. Als diedreiHeerdedes üblenGeruchswurden der Knochendämpfraum,dieKnochendarreund endlich dieBasfins,wodieMischungderLeimbrühemitdem angesäuertenKuochenschwarzlagerte, angeklagt,was sichauch beiderwiederholtenBesichtigungbestätigte Der sehr eigenthümliche,unangenehme, faulige GeruchderbeimDämpfenderKnochen erhaltenen Leimbrübe war imKnochendämpfraum,aberauchinmehrerendaran stoßendenDurchgangsräumemjaselbstimFreien aus einent beschränktenRaume bemerklich, indessen immerhinineinemerträglichenMaaße. Jndemnic- drigen,überdachtenRaume,indem,imBoden versenkt,dieBassins liegen,war ermerklich, indessenVek- hältnißmäßigsehr schwach.Auf Besragenstellteessichnun heraus, daßdiedurcheinenHahninein versenkteskleines Bassin abgelasseneLeimbrühe,daraus geschöpftundineisernen Kästen nachdenKnochen- schwärze-Bassinsgetragenwerde. DieStellen nun, woderstärksteGeruch stattfand, fielengenau mitdem beidiesem Transporteingehaltenen Wegezusammen,und lagesdaher aufderHand, daßder verschütteten, indasZiegelpflasterund denBodeneingedrungenenunddort faulendenLeimbrühehauptsächlichderüble Geruchzuzuschreibensei. JnderMischungmit der gesäuertenKnochenschwärzewurde dieFäulnißge- hemmt, daherdergeringe GeruchindenBasfins. Für den nach Beendigung des Dämpsens aus den Dämpfeylindernabgelassenen überschüssigenDampfwar schon früherdieVorsorge getroffenworden, ihnin eineversenkteundmit ErdebedeckteGrube abströmenzulassen,in dieman von ZeitzuZeitetwas Schwefelsäure brachte. Dieser Dampfbewirktekeinerlei Belästigung.

DieKnocheudarre bestehtaus schwachgeneigtenTafeln (dreiEtagenübereinander),und wird, durch eineCirkulirfeuerungauf 40——500 C.erhitzt.FürdieAbführungder feuchtenLuftwar zuerst wenigVorsorge getroffenworden; später hatteman einen weiten Blechtrichterausgesetzt,der nachdem Schornstein führte. Derselbebewirkte einemäßige Ventilation, mußte aber denZugderKesselfeuerung beeinträchtigen.DieMittel derAbhülfelagennahe. Einmal mußteman dieHauptqucllcdesübleuGe- ruchs,dasVerschüttenderLeimbrühe, beseitigen, andererseitseinwirksames SystemderVentilation ein- führen,durchwelches gleichzeitigjedeSpurdesriechendenStoffes zerstörtwurde.

BehufsdesersterenPunktes wurde derHahnzumAblassenderLeimbrühemiteinerRohrleitung inVerbindung gebracht,diedurchdieTrockenkammer hindurchnachdenobengedachtenKnochenschwärze- Vassinss geführtwurde und dort miteinemherabgebogenenSchenkelineinerEckedesRaumes mündete.

Durch untergeschobeneRinnen konntedieLeimbrühedenübrigen Bassins zugetheiltwerden. DiePflasterung desDampfraumeswurde erneuert, undum denimBoden enthaltenenLeimanferneremFaulenznhindern, einSteinkohlentheeranstrichgegeben, dessen KreosotgehaltjedenFäulnißproeeßunmöglichmacht Gerade zu diesem Zwecke,umfaulige Ausdünstungenzuzerstören,wird der SteinkohlentheerundseineDämpfenoch vielzuwenig angewendet.

Wasnun dieEinführungeinerwirksamenVentilation anbelangt, sobotsich dazualseinfachstes Mitteldieeontinuirlichbetriebene Dampfkesselfeuerung.DerAschenfallwurdedurch eineeiserne Thürver- schlossen,diemit Lehm gedichtetundfestgeschraubtwurde. Sie kann indessen leicht entferntwerden, um dieAschezubeseitigen. BehufsderLuftzuführungwurde die Seitenwand des Afchenfallsmit einem 2-—2Fußweiten quadratischen Lochedurchbrochen,andassichnun miteiner sanften Viegungeinunter- irdischerKanal anschloß,deringleicherWeitebisandienächstgelegeneEcke desBassinraumes fortgesühkt istund mit diesemdurcheine2—2 FußweiteOeffnung eorrespondirt«).DieserKanal führtander einen LängswandderTrockenkammerhin. EntsprechenddendreiEtagenwurden hier drei11X2——11J2Fuß weite Löcher durchgebrochen,dieineinen vorgebautensenkrechtenAbzugskanalmünden, welcher wieder auf einem unterirdischenSeitenkanale steht,-der unter einem spitzen-Winkelin denHauptkanaleinmündet.

ge)AndieserEckemündetgleichzeitigdasRohr fürdieLeimbrühe.

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Vorsetzihüren,sowohlvorderOeffnungnachdenBassinszu, alsvor deneinzelnen Zugöffnungeninder Trockenkanuner,erlauben nach Bedürfniß die Ventilation zureguliren. Sind z. B.dieoberenEtagender Trockenkammer mitfrischen gedämpftenKnochenbelegt, sokannman durchSchließenderBassin-und der unteren Trockenkammer-Abzügeeinen energischen Luftwechselin diesemeinen offen gelassenen Absiqu Kanale hervorbringen,umgekehrt,imMomente desAblassensderLeimbrüheoderderMischungderKnochen- schwätztmitSchwefelsäure,alleLuftaus dem.Bassinraume schöpfen.DasDachdesBassinraumeswurde durchAuflegenvonDachpappe gedichtet,dieTrockenkammer durchDoppelthürenverschlossen,dafüraberam BodenregulirbareOeffnungenzumEinlassenderkalten Luft angebracht,auchder obenerwähnteBlech- .trichter,alsunnöthigund denZugstörend,easstrt.

DerErfolg dieserAnordnungen war nachdemübereinstimmendenZeugnisseDerArbeiter,Beamten und des Eigenthümers, ebenso verschiedener Sachverständigen,ein sehrbefriedigender. Das Feuer unter demDampskesselbrennt ebensogut oderfastbesseralsvorher, einmalweilderGegenzugim Schornsteine beseitigt ist,dann weil esmit Luftvon 40—50o C.ausderTrockenkammergespeistwird.

DerZugimHauptkanaleistein ungemeinlebhafter,«derLuftwechselimTrockeu- und imBassinraume einvortrefflicher. JedeSpur riechender Gase mußbeimPassireu durchdieglühende Kohlenschichtver- brannt werden. Seit Einführung dieserEinrichtung isteszwar wegendesstarken Lustwechselsschwierig geworden, die Temperatur im Trockenraume höherals50oC. zusteigern,docherfolgt natürlichdie TrocknungbeidieserniedrigenTemperaturebenso rasch,wo nichtschneller,alsfrüher.

JmBassinraume hatman neuerdings 6Ballous SchwefelsäureaufeinmalaufdieKohlenent- leert, ohnedaßdieArbeiter durchdenGeruchnachSchwefelwasserstosfirgendwiebelästigtworden wären.

JmDämpferraume istmit BeseitigungderLeimbrühe auchderunangenehme fauligeGeruch auf dasVollständigsteverschwunden. Sollte er jemalswieder eintreten,sokanndurchAnstrichmit Stein- kohlentheeroder durchAbzweigungeinesVentilationskanales sogleichAbhülfe geschaffenwerden.

BezüglichdesUnterschiedes zwischendem rohen und gedämpften Knochenmehledürftensol- gende Betrachtungenmaaßgebendsein.

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Einmal wirddurchdasDämpsendieFabrikation imGroßenwesentlich erleichtert, indembedeutend -seincr,es,rascher wirkendesKnochenmehlmitgeringerem Kraftaufwande produeirt wird. DerkleineVerlust

an Stickstoff,derdurch EntziehungeinesTheilsLeimsubstanzentsteht,wird durchdieleichtereAusschließbar- keitdesKnochenmehlsbeiWeitemüberwogen,so daßdieLandwirthedasgedämpfteMehl vorziehen.

Nicht allein abervom StandpunktedesFabrikanten undConsumenten, sondernauchvon demder Sanitätspolizeiist dieses Dämpsen sehrzuempfehlen. Sollten an den rohen Knochen noch irgendwie Krankheitsstoffe haften,sowerden diesedurchhochgespanntenDampfam allersichersten vernichtet.Lagert -.ro«hesKnochenmehlingroßen Haufen übereinander,so gehtesbald ineineheftige Gährungmit Ent- wickelungeinessehr üblenGeruchsüber. Das gedämpsteKnochenmehl dagegen,das vonFettund Leim- theilenbefreit, außerdemabervölliggetrocknetist, zeigtniemals dieseGährungs-Erscheinungen.

Soistdenn dasDämpfenderKnochen einwesentlicherFortschritt,wenn außerdemderUebelstand der Leimbrühe,wieindervorliegenden Fabrik, vollständigbeseitigt ist. II.schwur-.

Kautschum-Gebisse.

. Wieeinerseits mitdersteigendenCultur derMenschimmer erfinderischerinderAuffindungund Bereitungsolcher Genüssegewordenist, dietheilsimKleinen undnachlangerZeitdenbewunderungs- würdigenBauseines Körperszerstörenmüssen, theilsaberauchplötzlichseinerExistenzeinEndemachen, so hatandererseitsdieWissenschaftunddieSpeculationmitdiesemRaffinementSchritt gehaltenundfür beständigeAusbesserungderSchäden gesorgt.

Betrachtetman einengesunden menschlichenZahn, so sollteman meinen,anihm müßte selbstder ärgsteMißbrauchohneEinfluß vorübergehen,dennamganzenKnochengerüsteistkein»Theilso unverwüstlich festeonstruirralser,unddieNatur hatdadurchdemMenschenaucheinenWinksur diegroßeBedeutung gegeben,welchedieErhaltungdiesermechanischen Vorbereiter derSpeisen fürdieVerdauungimOrganis- mus hat;allein durchunzweckmäßigeBehandlung,durchMangelan Sauberkeit,durchschnellenWechsel kalter und heißerSpeisenund namentlich durchgewisseMedicamente werden schonfrühzeitigdieKeime einer unaufhaltbaeenZerstörung gelegt,von dersichindenGebissen derjenigen Völker, welchederCultur fernerstehen,oft keineSpurzeigt.Der Ersatz, nichtalleineinzelnerZähne, sondernganzerGebissewurde nöthig,undzwarkeineswegs allein desbessern Aussehens halber,sondern ebensowohlumdieZerkleinerung derSpeisenzuermöglichen alsum derAussprache diejenige Deutlichkeitzuerhalten,welchenichtnur stets wünschenswekth,sondernbeiVerwaltung fastjeden Amtes undbeim Umgang mit Andernunentbehrlich ist.

Beisehr sorgfältigerArbeit gelanges,durch Stifteund Schlingen,von denen dieerstenindieWurzel- kesteeingesetzt-Diezweiten,aus Golddrath gearbeitet,Um benachbarte Zähnewie Hakengelegtwurden,um alsTrägerdesfalschen Zahneszu dienen, Ersatzstückesodauerhaftzumachen, daßbeiVorsichtigeeAu- wendungein jahrelanger Gebrauch möglichwurde. AberkeinZahnarzt vermochtegegendieAbnutzung dergefunden Zähne- Welchcdazudienen mußten,diefalschenzuhalten,etwas zuthunund-.das—gewöhn-

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licheSchicksalderselbenwar esundistes, daßsieinverhältuißmäßigkurzerZeitderAnstrengungunm- liegenund ausdemgesundesteuZustandezugänzlichemRuin gebrachtwerden. DiebeständigenVibrationen, inwelche nichtnur dasKauen, sondern namentlich auchdasSprechendieMetall-Schlingeund denStist versetzen,zerreiben selbstdiefestesteEmaillc.

SomußteZahnauf Zahn fallen,biszuletztdasFedergebißmitseinem gespenstischenRasselndie durchdieSchlingeErwürgten ersetzte.Jnneuerer Zeitgelanges,eineneue Methode aufzufinden,dek- gleichen Ersatzstückezubefestigen—- nämlichdurchdenLuftdruck,d.h:ohneFedern,Stifte, Schlingente»

indem man aus GoldPlatten arbeitete,welche genau dem Gaumen und derMundhöhle angepaßtwaren und diekünstlichenZähnean ihrem Rande trugen. Man gab diesen Goldplatteneinesog. Lufkkammkk, welchezugrößererBefestigungdienen sollte,indem sichdurchSaugendieLuftausderselben entfernen ließ;

allein dieserZweck wirdfürdieDauer durchdieNachgiebigkeitderHaut und durchdiebeständigeAb- sonderungdesSchleimesvereitelt. Diebedeutenden Kosten,welchedasMaterial alleinschon verursachten, gestattetennur BegütertendieAnschaffung derartiger Gebisseund erstdieAnwendungdesEbonitd.h.des gehärteteuKautschuckstattdesGoldes machtdiese vortreffliche ErsindungaucheinergrößerenZahlBe- dürftiger zugänglich. Diesernun bereits aufdievielfältigsteWeiseverwendbareKörperhatdieEigenschaft, imweichenZustande geknetetundleichtgeformtzuwerden,imgehärtetenaberderFestigkeitdesElfenbeins gleichzu kommen. Mit einemsolchenMittel ließ sichnunmehrallerdings billigerarbeiten, wenngleichdie außerordentlicheSchwierigkeit,diePlatten ganzgenau derWölbungund densämmtlichenUnebenheitendes Mundes wieauchdesGaumens anzupassen,immer noch keinenganzgeringenPreismöglichmacht,

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Diese Schwierigkeitzuüberwinden, istdieHauptaufgabedesTechnikers,und wir könnenallen denen, welchemiteinemderartigenGebißoder Ersatzstücknicht zufrieden sind,dieVersicherueggeben, daß derGrund davon keineswegsinderErsindung liegt, sondern lediglichinderArtderAusführung,welche ebensovielUmsichtalsGeschicklichkeitverlangt. EsliegtinderNatur derSache, daß währenddiealte ArtderBefestigungmitjedemTageanHaltbarkeit verliert, dieseGebissemit derZeitdaran gewinnen, indem sichGaumen undRachen mehrund mehrdenPlatten,wieauchumgekehrtdiePlattendemGaumen u.s.w. anpassen.Esistselbstverständlichhiersowohlvon Ober- alsUnterkieferdieRede,indemkein Grund dafür vorhanden ist,denEinen oderdenAndern auszuschließen,obgleichViele indemWahne leben,diegeringeDruckflächedesLetzteren machedieAnwendung dieser Erfindung sürdenUnterkieferun-

möglich. Allerdings hängtvonderGröße dieserPlatte einigermaßendieHaltbarkeitderPieee ab,undso paradoxesklingt, so istesdoch richtig, daß jegrößerdieZahlder zuersetzendenZähne ist,um sofester das ganzeStücksitzt, wenigstensimAllgemeinen,und aus diesem Grunde brechenmancheamerikanische AerztediesämmtlichenZahnreftebis zurHöhedesGaumens weg,während diejenigen, welcheeinweniger summarisches Verfahren vorziehen,oft aufrechtunbequemeArtundmit Ueberwindung rechtbedeutender technischer SchwierigkeitenLöcherinderPlatte anbringen, durchwelche dienochallenfalls brauchbaren Zähne hindurchgestecktwerden können. Eshandeltsichhiernämlichdarum,injedembesonderenFalle der anzuwendenden FlächeeinesolcheAusdehnungzugeben,daßsie,ohne zuineommodiren,dienöthigeFestig- keitgewährt.Wenn man nun imStande wäre, dieselbevollkommen genau anzupassen, sowürdesiebei einerOberflächevon nur 1QuadratzolleinDruck von 15Pfund festhalten,welcherdurchausmehrals hinreichend ist,um beisonstigerguterArbeit selbstdasKauen warmen Broteszuermöglichen,was im Durchschnittdieschwerste Aufgabe fürein künstlichesGebiß ist;aber diese VollkommenheitderArbeit würdesoviel ZeitinAnspruch nehmen,daßsienur ausnahmsweise erreichtwerden könnte,undeineReihe angestellterVersuche hatuns gelehrt, daßimAllgemeinenderDruck einvielgeringerer ist,und daßden- nochdieHaltbarkeit, welche dabeierzieltwurde,ganzausreichendwar. Esistkeinem Zweifelunterworfen,« daß diese segensreiche Erfindung,deren Vorzüge sowohlinBezug aufReinlichkeitalsBequemlichkeitkeiner weitern Erwähnung bedürfen,nochmancherVerbesserung fähig ist,allein esmöchtevorläufig dochwohl dieGeduldderjenigenaufeinezuharte Probe gesetztwerden,welchedieEinführungOderselbenabwarten wollten.

Englische Vrotbereituug

. Einsehrbedeutender EinfuhrartikelnachEngland,derinsehr großenMenge-UvonHollandund Hamburg dorthin gelangt,ist Preßhefe,dieallgemeinzumBacken desBrotes Anwendungsindet.Die Versuche,diegemachtworden sind,inEnglandselbstPreßhefe herzustellen,sind theilsan densehr strengen englischenSteuergesetzenbeiderGewinnungvon Branntwein, theilsauchwohldaran gescheitert,daßalle Bäckersicheinmal andiedeutsche Preßhefe gewöhnt haben.

Dagegen scheintdieDarstellungdes sogenannten Luftbrotes(ai-Jrate(1breachnachDr.Dauglish ineiniger AusdehnunginpraktischeWirksamkeitgetretenzusein«). DieHerrenPeek,Freanu.Comp. zu Bermosudsey (London) haben aufdieseMethodeeinziemlichausgedehntes Bäckerei-Etablissementgegründet, daseinBesucherdesselben folgendermaßenbeschreibt. »

V)DieMethode besteht bekanntlich darin, ausKalkstein bereiteteKohleusäureunter hohemDruckindenTeigzu pressen,diedenselbennun beiAufhebungdesDruckesaustockert, ohne daß irgend eine Gährungeintritt;

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DieBrot- und Zwiebackbereitung gehtinzweigroßen,sehr lustigenRäumen vor sich,wodurch diesonst fV UngefundeArbeit desBackenswesentlich erleichtertwird. Wärenicht dieeonstanteNachtarbeit,

sokönnteman dieseBeschäftigungals einedergesündestenansehen.

DieKohlensäurewird währenddesTages außerhalbderBackraumsausKalksteinundverdünnter Schwefelsäure dargestelltundinGasometernaufbewahrt.

DieKnetmaschinebestehtaus einemkugelförmigenmetallischen Gefäße,dasetwa einenSackMehl faßt EinweitesMannlochdient zumEinschüttendesMehles, das durcheinenLeinwandschlauchvom Lagerbodenaus eingeschüttetwird,woraufman das Mannlochmit einemgenau passendenDeckelluftdicht VerschließtVorher hatman nochdienöthigeQuantitätSalz zugefügt,dieetwas stärkersein muß,als beigesäuertemodergegohrenemBrote. MittelsteinerDampfmaschineund Luftpumpewirdnun dieLuft ans demKnetgefäßeansgepumpt, bis einnahezuvollkommenes Vaenum erreichtists-) Nun drehtman denLufthahnzu,nndläßt statt dessendieKohlensänrezutreten. Dieselbe streichtdabei durcheinGefäß mit Wasser,ca.170 Pfd.,das geradegenügendist,um spätermitdemMehleineneonsistentenTeigzu geben. Zunächstwird nun gasförmige KohlensäureindenKnetbehältergepreßt,bisdarin einDruckvon 100Pfd. aufdenQuadraton herrscht,dann auch durchOeffnungeineszweiten HahnesdasWasseraus demWaschgefäßindenKnetraum gelassen,alleHähne geschlossenundendlichderzumKnetendienende ApparatinBewegung gesetzt,dereinfachaus einermitArmen besetztenAchsebesteht,diedurchdieDampf-

maschine umgedrehtwird. i

Sobald dasKneten vollendet, schreitetman zum FormenundAbwiegendesTeiges Dieserfolgt sehr einfachdadurch, daßman denTeigdurchdiegespannteKohlensäure selbstaus der Knetmaschine herausdrückenläßt. EinJunge drehteinenunten angebrachtenHahn, einzweiter fängtdenstark hervor- quellenden Teig,der eineziemlichweite angesetzteZinnröhrevollständigausfüllt,ineinem passenden Holz- trog auf,dergenau2Pfd. Teig faßtund schneidet,sobald diesergefüllt,denTeigab;eindritter Junge wiegtdenTeigmitdemTrogegenau abund übergiebtihnendlich einemvierten,derihnineinenpassen- denZinntrogthutUndmit diesemindenOfenschiebt.DieganzeOperation gehtmitgroßer Leichtigkeit und Schnelligkeitvor sich.

Zum EinfüllendesMehlesundSalzes brauchtman Stunde 2Minuten-

ZurEvaeuation derLuft - - —- - 4 -

ZumEinpumpenderKohlensäure - - —- - 10 -

ZumKnetennnd FormeninBrote - - —- - 8 -

ZumBackendesBrotes 1

Zusammen1««Stunde24Minuten.

DerTeigwird nicht eher mitder Handberührt,biserfertigesBrot gewordenist. Dieange- wendeten Ofen-Construktionen sindeinmal dietraveliingovens (eigentlichreisendeOesen),h.solche,bei denen dieBrote,auf eisernenBlechen ruhend, mittelsteinerendlosenKettedurch einenvon außengeheizten

·

Ofen geführtwerden, dann aberauch gewöhnliche,von außen geheizteOesenmit continuirlichemGange.

Gewöhnlichsind zwei Knetmaschinenneben einander gestellt,beidenen 1Aufseher,2Ofenarbeiter und 9Jungen beschäftigtsind,dieinjederStunde etwa zweiSackMehlverarbeiten. JndemfraglichenEta- blifsementwerden jedeNacht40SackMehlinBrot verwandelt, dochkönnteman mit denvorhandenen 6Maschinenleicht noch mehr liefern. JederSackMehl giebt100Brote,sodaß also täglich4000 Brote geliefertwerden.

Das erhalteneBrot istvon angenehmem Geschmackund vollkommen leicht verdaulich Einige Aerzte behaupten freilich,daßnur gegohrenesBrot der Verdauung zuträglich sei;andere dagegenwollen geradediesesLuftbrotbeischwacher Verdauungmitdembesten Erfolgeangewendethaben.

DiefraglicheBäckereigiebt sich vielfältigeMühe, dieAnwendungder«SchwefelsäurezurEnt- wickelungderKohlensäurezuumgehen, und will jetzt versuchen,dieselbe durch GlühenvonKalksteinin Retorten zugewinnen. Unserer AnsichtnachdürftederKalksteinnur unter demEinflussedesWasser- dampfes leichtgenug seine Kohlensäure fahren lassen.Besserwäre vielleichtdieAnwendungvon Magnesit, dadiekohlensaureMagnesia ihre Kohlensäure sehrleicht beimGlühcnabgiebt.Vielleichtkönnteman dieKohlensäureganz entbehrenund nur atmosphärischeLustindas Gemischvon MehlundWasser hineinpressen.

Die Ersparnißan Mehlbeträgtdem Gährungsverfahrengegenüber 3—·—31J2Procent;der Preis desBrotes wird etwas höher gehalten,alsbeidengewöhnlichenBäckern,weildasBrot gleichzeitig denConsumenten zugefükawied«

i)DiesesEvaeuirenträgt jedenfalls sehrzurmöglichstgleichmäßigenJmprägnationdesMehlesmitWasserbei, Unddürfteesauch beimgewöhnlichenBrotbacken,vorAllemaberbeimEinteigendesMalzschrotesbeiderBrauerei schl-zuempfehlen sein.

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