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Theologisches Literaturblatt, 16. November 1900, Nr 46.

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XXI. Jahrgang. Nr. 46. Le i p z i g , 16. November 1900.

Theologisches Literaturblatt.

Unter Mitwirkung

z a h l r e i c h e r V e r t r e t e r k i r c h l i c h e r W i s s e n s c h a f t u n d P r a x i s

herausgegeben von

Prof. D. Chr. E. Luthardt.

Erscheint jeden Freitag.

Abonnementspreis vierteljährlich 2 J i 50

Expedition: Königsstrasse 13.

Insertionsgebühr pr. gesp. Petitzeile 30

Zur Reformationsgeschichte. I.

Staerk, Dr. W illy , Studien zur Religions- und Sprachgeschichte des alten Testaments.

Stange, Lic. K arl, Einleitung in die Ethik.

B o rd iert, Otto, Der Goldgrund des Lebensbildes Jesu.

Zeitschriften.

Antiquarische Kataloge.

Eingesandte Literatur.

Zur Reformationsgeschichte.

i.

In neuerer Zeit hat man Zwingli sehr hoch erhoben und h a t sich in Bezug au f Luther eine Sprache erlaubt, wie sie vor 15 Jahren unter evangelischen Theologen wohl kaum möglich war. W ir haben je tz t die ausführliche Biographie Zwingli’s von Rudolf Stähelin, in welcher n ic h t wiederholt wird, was der Verfasser im Jahre 1883 schrieb: „Die Zeiten sind vorüber, wo es innerhalb der reformirten Kirche als Ehrensache galt, den Reformator der Schweiz nicht nur neben, sondern über L uther zu stellen. Und mit Recht. Martin L uther bleibt sowohl seiner reformatorischen Arbeit wie seiner geistigen Ausrüstung nach d e r Reformator der evangelischen K irche“ . W er aber aus Zwingli’s Schriften sich ein Urtheil über ihn bilden will, befindet sich in einiger Verlegenheit.

W eder existirt eine den Anforderungen der Gegenwart auch nur einigermasaen genügende Gesammtausgabe seiner Werke, noch auch h at man eine Sammlung von Einzelschriften von ihm veranstaltet. Wohl h at neuerdings E. Egli mit grossem Eifer zur Ansfüllung der hier vorliegenden Lücke beizutragen begonnen. Sowohl in den Heften „Zwingliana. Mittheilungen zur Geschichte Zwingli’s und der Reformation“, wie in den

„Analecta reformatoria I. Dokumente und Abhandlungen zur Geschichte Zwingli’s und seiner Zeit“ liefert er w erth­

volle Bausteine für eine Neuausgabe der Zwingli’schen Werke.

W ill man aber gegenwärtig etwa mit Studirenden etwas von Zwingli lesen, so ist man einfach nicht im Stande, jedem der­

selben ein Exemplar zu verschaffen. Diese Nothlage veranlasste den Referenten, einen Neudruck einzelner Schriften des Schweizer Reformators anzustreben. Zu seiner Freude gelang es ihm, die Herausgabe der ersten Reformationsschrift Zwingli’s zu veranlassen. Sie ist als Nr. 173 der Neudrucke deutscher Literaturw erke des XVI. und XVII. Jahrhunderts, als XVI.

der Flugschriften aus der Reformationszeit erschienen: „V on F r e i h e i t d e r S p e ise n . Eine Reformationsschrift von H u ld - r i c h Z w in g li. 1522. Herausgegeben von O tto W a l t h e r “ (Halle a. S. 1900, Max Niemeyer; X II, 42 S. 8; 0,60 Mk.).

Die Einleitung orientirt über die Veranlassung und den Ge­

dankengang der Schrift, sodann über die verschiedenen Aus­

gaben derselben und deren Unterschiede. W ir wünschen diesem Büchlein schon deshalb viele Leser, damit die Redaktion der „Neudrucke“ sich bewogen fühle, recht bald eine F o rt­

setzung folgen zu lassen. Als solche würden wir etwa Zwingli’s Gedichte vorschlagen oder einige zum Abendmahlsstreit ge­

hörige Schriften, wie die von Strauss gegen Zwingli gerichtete und Joh. Schnewil’s wie Zwingli’s Antwort auf dieselbe, dann auch Zwingli’s Erwiderung gegen L uther’s: „Dass diese W orte

„Das ist mein Leib” noch feststehen“.

Die Reformation und Gegenreformation behandelt der nun­

mehr in 2. Auflage vorliegende 3. Band der Möller’schen Kirchengeschichte ( L e h r b u c h d e r K i r c h e n g e s c h i c h t e von Dr. W ilh e lm M ö l l e r , f ord. Prof. der Kirchengeschichte in Kiel. D r i t t e r B a n d . Reformation und Gegenreformation.

Bearbeitet von Dr. G u s ta v K a w e r a u , Konsistorialrath und ord. Professor der Theologie in Breslau. 2. überarbeitete und

vermehrte Auflage. Freiburg i. B. 1899, Mohr; XV, 460 S.

gr. 8; 10 Mk.). Schon der Umstand, dass, obwohl noch immer nicht der 4. Band dieses Lehrbuchs erschienen ist, doch der 3. Band schon fünf Jahre nach seinem Erscheinen vergriffen ist, beweist den W erth, den man diesem Buche beigelegt hat.

Und gewiss, vergleicht man diesen Band mit den beiden vor­

hergehenden, so steht er hinsichtlich der Sorgfalt der Forschung und der Objektivität des Urtheils jenen keineswegs nach, übertrifft sie aber durch eine weit lebensvollere, das Interesse des Lesers fesselnde Darstellung. Durch die nunmehrige Ueberarbeitung hat das Buch noch bedeutend gewonnen. So viel Neues auch in den letzten Jahren auf diesem Gebiete veröffentlicht worden ist, kann man doch unter den Literaturangaben nur sehr selten einmal eine Kleinigkeit vermissen, wie auf S. 19 die Schrift: A. Evers, Das Verhalten Luthers zu den Humanisten, 1895; auf S. 165: Cornelius, Die ersten Jah re der Kirche Calvins, 1541— 1546; dagegen erschien Cornelius, Calvin und Perrin erst 1899, sodass Verf. dieses Buch wohl noch nicht kennen konnte; auf S. 369: Taurit, Ueber Luthers Anschauung vom Gottesdienste (Mitt. u.Nachr. f. d. ev. K. in Russland, 1895).

Auch zeigen die an manchen Stellen sich findenden Ergänzungen und Berichtigungen, dass Verf. die neuere L iteratur nicht nur dem Namen nach kennt, sondern gründlich studirt hat. In Anlehnung an seine 1896 herausgegebene Schrift: „Warum fehlt der deutschen evangelischen Kirche des 16. und 17. J a h r­

hunderts das volle Verständniss für den Missionsgedanken?“

h at Verf. in der 6. Abtheilung der 1. Periode ein 5. Kapitel hinzugefügt: „Die Stellung der Reformationskirchen zur Mission“ . Wenn der Umfang des Ganzen im Vergleich zu der ersten Auflage eine Vermehrung um nur 20 Seiten aufweist, so ist dies nur dadurch erreicht, dass ungemein viel häufiger P e tit­

druck angewandt wurde, was freilich dem Geschmack des Ref.

nicht besonders zusagt, da Petitdruck doch nur dann B e­

rechtigung h a t, wenn etw as, das nicht nothwendig zur zu­

sammenhängenden Darstellung gehört, m itgetheilt werden soll, sodass das Folgende auch ohne diese Mittheilung ver­

ständlich bleibt. Z. B. ist S. 9 richtig P etit angewandt, S. 6 bis 8 dagegen nicht richtig. W ir möchten auch glauben, dass an einigen Stellen eine Kürzung erlaubt, ja zweckdienlich gewesen wäre. Denn Verf. sagt selbst, es seien „in erster Linie die Bedürfnisse deutscher Studenten der Theologie zu berücksichtigen“ gewesen. Sollte es aber nothwendig sein, diese mit all den Einzelheiten bekannt zu machen, welche über Michael Servet mitgetheilt werden, sodass ihm allein fünf fast ganz in P etit gedruckte Seiten eingeräumt werden? Auch möchten w ir fragen, ob es nicht möglich sein würde, die beiden letzten „Abtheilungen“ des Buches in die vorhergehenden Abschnitte hineinzuweben, nämlich die sechste Abtheilung:

„Die inneren Zustände der evangelischen Kirchen“ und die siebente: „Die kleineren akatholischen Gruppen“. Es macht doch einen eigenthümlichen Eindruck, wenn z. B. Caspar Schwenckfeld, den jeder als Gegner Luther’s kennt, erst nach dem 30jährigen Kriege behandelt w ird, ebenso Servet, der doch schon bei den Kämpfen Calvin’s erwähnt werden musste, oder wenn nach Abschluss der darzustellenden Entwickelung im

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westfälischen Frieden noch „die Gemeinden der Tänfer seit 1535“ dargestellt werden. Es ist ja in der Regel unmöglich, solche für den Gang des Ganzen wenig oder nichts aus­

tragenden Erscheinungen innerhalb der Darstellung der Ge- sammtentwickelung ausführlicher zu behandeln. Aber in einem vorwiegend zur E i n f ü h r u n g in das Studium der Kirchen­

geschichte bestimmten Buche dürfte es auch gestattet sein, Nebenpunkte eben nur nebenbei zu behandeln; z. B. den Servet nur so weit, als er in der Geschichte Calvin’s, ohne diese zu zerstückeln, untergebracht werden kann, oder „die W ieder­

täufer von 1 5 3 5 —1648“ als Nachsatz zu der Münster’schen Katastrophe. Doch sollten wir solche unbedeutenden Wünsche vielleicht lieber gar nicht äussern, um nicht den Dank für die in diesem Buche vorliegende werthvolle Gabe abzuschwächen.

S ta e r k , Dr. W illy (Lic. theol.), S tu d ie n z u r R e lig io n s­

u n d S p ra c h g e s c h ic h te d es a lte n T e sta m e n ts. II. Heft.

Berlin 1899, Georg Reimer (VI, 85 S. gr. 8). 3 Mk.

Gleichwie im ersten Heft, das in diesem B latt 1899 Nr. 39 angezeigt ist, handelt es sich auch hier lediglich um Herbei­

schaffung und Sichtung von Material. Das im ersten Heft Vorgeführte soll hier zu Ende gebracht werden. Nach des Verf.s eigenem Geständniss hat er einige seiner Anschauungen seit Herausgabe des ersten Heftes geändert. W ieder ist ein Verzeichniss von Druckfehlern der Mandelkern’schen Konkor­

danz beigegeben (S. IV). Der Verf. klagt wiederholt, dass

„die Ausbeute ausserordentlich dürftig“ sei (S. 6. 11). E r findet es „sonderbar“, dass die Josephgeschichte ausserhalb des Hexateuchs nur einmal erwähnt wird. E r bekennt, dass

„über Fragezeichen und Vermuthungen auch hier nicht hinaus­

zukommen sei“ (S. 12). Das alles hindert ihn indess nicht,

„schwerwiegende Folgerungen“ (z. B. S. 12. 13) zu ziehen, hinter die wieder mehrfache Fragezeichen gehören. Indem wir in diesem Sinn uns auf die Anzeige des ersten Heftes beziehen, wollen wir uns hier auf einige sachliche Bemerkungen be­

schränken, um die Diskussion anzuregen und womöglich zu fördern.

Zu S. 2. Benzinger’s Grund für die Erwähnung der Um- nenming „Jakob’s “ in „Israel“ 1 Kön. 18, 31 ist unseres E r­

achtens von Staerk nicht entkräftet worden. Von

und nicht gleich von bsniir isa sprach der Verfasser einfach darum, weil Jakob, zumal in der Sprache der älteren Prosa, der gebräuchliche Personenname des Erzvaters ist, während Israel als Volksname empfunden wurde (das th u t Staerk selber durch seine lehrreichen Statistiken S. 50 ff. dar). E rst als Israel nicht mehr lebendiger Volksname war, so zur Zeit des Chronisten, konnte es stehende Bezeichnung einer Person werden. — Offenbar wollte ferner 2 Kön. 18, 34 der Verfasser vermeiden, dass Israel als Bezeichnung des Nordreiches miss­

verstanden wurde, was in seinen Augen eine unerhörte E nt­

weihung des Namens gewesen wäre. Daher sagte er: „Söhne J a k o b ’s “, die aber von rechtswegen, nach Gottes H eilsrath will er sagen, zu Israel gehörten und durch ihr Thun sich als zu Israel gehörig hätten erweisen sollen. Diesen Ge­

danken darf man für das Verständniss von 1 Kön. 18, 31 m itverw erthen. Demnach ist nicht noth, in beiden Stellen

„gelehrte Randbemerkungen eines späteren Glossators“ zu ver- muthen.

Zu S. 3 f. Jes. 63, 16 kann es sich nach dem Zusammen­

hang nicht „beinahe um eine völlige Ablehnung des heils­

geschichtlichen Schemas, das in den Stammvätern sein Funda­

ment h a t“, handeln, sondern abgelehnt wird lediglich, dass für das gegenwärtige Volk im G e b e t s v e r k e h r Abraham und Israel irgend welche Bedeutung haben, dass ihnen, nach dem Verhalten der Abergläubischen jener Tage zu schliessen, An­

rufung (kultische Verehrung) zu Theil würde.

Zu S. 7 ff. Hos. 12, 4 b — 7 sollte unangefochten bleiben.

Denn: „er (Jakob) kämpfte mit Elohim“ braucht nicht eine

„lobende Aussage“ zu sein. Der Sinn ist etwa: er masste sich an, selbst gegen Gott zu kämpfen, sc. mit List. Gleich­

wohl musste er sich zuletzt für besiegt erkennen, gefangen geben (vgl. Gen. 33, 26, wo der Ungenannte zuerst besiegt w ird, endlich die Oberhand gewinnt). So h a t er sich demüthigen müssen und hat sich gedemüthigt, h a t Gnade em­

pfangen — also auch du (V. 5— 7). Demnach ist Beer’s Ver­

such zu Hos. 12 keineswegs gegenstandslos, Und der vielen Künste, die S. 8. 9 aufgewandt werden, bedarf es auch nicht.

Auch ist Hos. 12, 4 nicht „eine sonderbare Kombination der Etymologien Gen. 25, 26 und 27, 3 6 “ zu finden, vielmehr eine sinnige prophetisch-poetische D arstellung bezw. Anwendung des überlieferten Stoffes, angesichts deren die F rage: „W ie soll Jakob den Bruder Esav schon im Mutterleibe überlistet haben? Das ist nicht recht vorzustellen“ grundlos ist. In dem Verhalten Jakob’s, welcher bei der Geburt die Ferse Esau’s festhielt, hat der Prophet jenen Sinn keimhaft vorge­

bildet gefunden, welcher später überall wider Gott und Recht den älteren Bruder zurückzudrängen suchte: das H alten der Ferse schien den Eindruck zu machen, als habe Jakob den Esau zurückhaltea wollen, vor ihm den Mutterschooss zu ver­

lassen.

Der Beweis dafür, dass Jerusalem und Zion geradezu zur Bezeichnung Judas, d. h. doch der jüdischen (Religions-)Gemeinde gedient hätten (S. 76 -78), hat uns nicht überzeugen können.

Dagegen bezeichnen wir als lehrreich, was S. 17— 19 über das hohe A lter gewisser Daten aus den Patriarchenerzählungen, S. 34 — 36 zum Verständniss von Gen. 22 ff., S. 3 6 — 40 über bne qedem und eber hannahar ausgeführt ist. Auf S. 37 Z. 2 v. u. ist Num. 23, 7, nicht 22, 7 zu lesen. Wendungen wie

„apologetische Bocksprünge“ (S. 81) hätte man gerne gemisst.

R a b e n . Lic. Dr. Boehmer.

S ta n g e , Lic, K arl (Privatdozent der Theologie in Halle), E in le itu n g in d ie E th ik . I. System und K ritik der ethischen Systeme. Leipzig 1900, Dieterich (Theod.

Weicher) (VIII, 194 S. gr. 8). 3 Mk.

Der Verf., der sich 1892 durch eine gehaltvolle P reis­

schrift über das Verhältniss der christlichen Ethik zur modernen philosophischen Ethik vortheilhaft bekannt gemacht hat, bietet hier neue Untersuchungen zur ethischen Prinzipienlehre. Die Anordnung ist systematisch, der Inhalt fast ausschliesslich kritisch. Ein kürzerer erster Theil (3. 5— 40) führt aus, dass die Ethik nicht als p r a k t i s c h e Wissenschaft aufzufassen sei, der zweite, weitaus grössere (S. 4 0 — 194) beschäftigt sich m it den Versuchen Schleiermacher’s, H erbart’s und K ant’s, die Ethik als t h e o r e t i s c h e W issenschaft zu behandeln; er deckt die Inkonsequenzen und Widersprüche ihrer Konstruktionen auf, nicht ohne zugleich da und dort auf die probehaltigen E r­

gebnisse hinzuweisen, die von ihnen gewonnen sind. W ie sich die Grundlegung der Ethik nach des Verf.s Ansicht gestalten soll, lässt sich nur aus gelegentlichen Aeusserungen einiger- massen erschliessen; die positive Darlegung selbst bleibt einer späteren Fortsetzung Vorbehalten.

F ü r die Beurtheilung der Arbeit liegt darin eine gewisse Erschwerung. Ob die hier an anderen Standpunkten geübte K ritik nicht blos formell, sondern auch materiell begründet ist, kann erst durch die wirkliche Durchführung der eigenen Konstruktion vollständig erwiesen werden. Ref. kann sich des Bedenkens nicht erwehren, dass an mehr als einem Punkt Vorstellungen preisgegeben werden, die in der positiven D a r­

legung, wenn auch in veränderter Fassung und Begrenzung wieder zu ihrem Recht werden kommen müssen. Doch will er sich gerne von dem hoffentlich in Bälde nachfolgenden zweiten Theil eines anderen belehren lassen.

W as bis je tz t vorliegt, darf als eine sehr beachtenswerthe und scharfsinnige kritische Leistung bezeichnet werden. Nament­

lich für das Verständniss und die Beurtheilung der K ant’schen Ethik sind die eindringenden Untersuchungen des Verf.s von grösser Bedeutung. Niemand wird sie ignoriren dürfen, der in Zukunft darüber wissenschaftlich das W ort ergreifen will.

Aehnliches g ilt von der K ritik H erbart’s. W eniger kann sich Ref. von der Behandlung Schleiermacher’s und von dem ganzen ersten Abschnitt über die Ethik als praktische Wissenschaft befriedigt erklären.

Der Verf. bezeichnet es als herkömmlich, die E thik für eine praktische W issenschaft zu halten (S. 4). E r unterscheidet einen doppelten Sinn, in dem dies gemeint sein könne; ent­

weder solle die Ethik durch die B il d u n g oder durch die B e g r ü n d u n g der sittlichen Normen ihren praktischen Zweck

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erfüllen. Als Beispiel für die erstere Ansicht wird die Kasuistik genannt und an ihr die Unwissenschaftlichkeit und praktische W erthlosigkeit, ja Gefährlichkeit des ganzen Unter­

nehmens illustrirt. Dann werden die Versuche abgelehnt, die Aufgabe der E thik in die Begründung der sittlichen Normen zu setzen und hier sowohl die i m p e r a t i v e M o ra l in ihren beiden Formen der autonomen und der heteronomen Gesetzes­

moral als die verschiedenen Formen der G ü te r i e h r e , deren drei in B etracht gezogen werden: die eudämonistische, die evolationistische und die religiöse, verworfen. Die K ritik, die an diesen Moralsystemen geübt wird, enthält neben einzelnen gesuchten und wenig einleuchtenden Argumenten (z. B. S. 37 unten) manche treffende Bemerkung. So wird mit Recht an der eudämonistischen Moral die sichere Unterscheidung des Sittlichen und des Natürlichen, an der evolutionistischen die Sonderung des Sittlichen und des Technischen vermisst. Allein auf das Ganze gesehen, erheben sich ernste Bedenken. Sind denn diese Systeme von der Grundanschauurig unabtrennbar, mit der sie hier verbunden werden, dass die Ethik eine praktische Wissenschaft sei, welche die Ueberzeugung von der Giltigkeit sittlicher Imperative und Ziele erst hervorbringen müsste? H at nicht K ant eine imperative Ethik vertreten und zugleich die Ansicht gehegt, die Erkenntniss der sittlichen Pflicht sei unmittelbar gewiss und nicht erst durch die Wissen­

schaft zu erzeugen? H at ferner nicht Schleiermacher eine Güterlehre aufgestellt und doch die Ethik als theoretische Wissenschaft betrachtet? Es scheint mir, dass zur Beseitigung des Missverständnisses, die Ethik sei eine praktische Wissen­

schaft in dem vom Verf. bekämpften Sinn, ein viel kürzerer W eg genügt hätte. E r hätte in wenigen Sätzen zeigen können, dass zwar der Gegenstand der Sittenlehre, die S i t t l i c h k e i t eine P raxis, die Sitten l e h r e selbst aber noth wendig eine Theorie ist, welche jene Praxis nicht erst hervorbringt, sondern voraussetzt, analysirt und auf Prinzipien zurückführt. Ganz ohne Einfluss auf die Praxis bleibt freilich auch die Theorie von ihr nicht. Indem sie die Prinzipien des sittlichen Urtheils aufsucht und die ethischen Normen und Ziele an ihnen misst, gelangt sie zu Ergebnissen, welche zugleich als Berichtigung des empirischen sittlichen Urtheils und Handelns zu gelten beanspruchen. Denn, wenn ich sage, was das Sittliche ist, so ist damit unvermeidlich zugleich eine Zumuthung an den Willen, eine Willensnorm gegeben. So, wie bei Stange die Untersuchung geführt w ird, gewinnt es den Anschein, als wären imperative Moral und Güterlehre unter allen Umständen zwei grosse Irrwege, während sie doch mit der Voraussetzung, unter der sie hier beurtheilt werden, g ar nicht noth wendig zusammengehören.

Eine Einwendung untergeordneter A rt hätte Ref. auch gegen die Coordination der eudämonistischen, evolutionistischen und religiösen Güterlehre zu erheben. Sieht die eudämonistische Form den sittlichen Zweck in einem Zustand des Subjekts, die evolutionistische in den objektiven Gütern der Kultur, welche von den Subjekten erzeugt worden, so bildet das dritte Glied in der Reihe nicht ein Moralsystem, welches ein überweltliches Gut als höchsten Zweck aufstellt (S. 22), sondern ein solches, in welchem die innerweltlichen Güter als durch die Gesinnung bedingte betrachtet werden. Dies wird meines Erachtens in Schleiermacher’s philosophischer Sittenlehre wirklich angestrebt, sofern hier die sittlichen Güter sittliche Personen und Ge­

meinschaften in Wechselwirkung mit einer ihnen zugehörigen N atur sind. Die religiöse Moral aber ist durch eine ganz anders geartete Basis von jeder immanenten Auffassung des sittlichen Lebens getrennt.

In der Beurtheilung der Schleiermacher’schen E thik, die den zweiten Abschnitt eröffnet, findet sich manche werthvolle Bemerkung. Dagegen muss ich es für voreilig halten, wenn gesagt wird: Güterlehre und Pflichtenlehre schliessen sich gegenseitig aus, da sie auf einer verschiedenen Interpretation des Sittlichen beruhen (S. 45). Es giebt doch auch Gegen­

sätze, die sich nicht ausschliessen, sondern fordern und er­

gänzen. Man kann mit gutem Grunde der Meinung sein, dass es im Wesen des Sittlichen liege, sich in der doppelten Ge­

sta lt eines anziehenden Gutes und einer verbindlichen Aufgabe .darzustellen und dass es darum nur unter gleichzeitiger An-

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Wendung beider Gesichtspunkte vollständig aufgefasst werden könne. Hier war zum mindesten eine eingehendere U nter­

suchung nöthig, ehe das Verdikt auf einen unvereinbaren Widerspruch gefällt wurde.

Der guten Darstellung und Beurtheilung H erbart’s kann ich nur zustimmen. Als sein Verdienst wird namentlich die Anwendung des Begriffs der a b s o lu te n W e r t h s c h ä t z u n g auf das sittliche Urtheil bezeichnet. Der Zusammenhang seiner praktischen Ideen mit geschichtlichen Einflüssen wird S. 64 f.

in einleuchtender Weise dargelegt. Vielleicht liesse sich auch für die Idee der Vergeltung im Judenthum eine geschichtliche Quelle entdecken. Ebenso habe ich von den Ausführungen über K ant’s Ethik als „Lehre vom sittlichen W illen“ in zahl­

reichen Punkten dankbar gelernt. Auf die Einzelheiten der auch in methodischer Hinsicht trefflich angelegten Untersuchung kann hier nicht näher eingegangen werden. Zu den vom Verf. gerügten doppelsinnigen Begriffen: a priori (S. 121 ff.) Form (S. 132 f.) und Materie (S. 136 f.) wäre auch noch der Doppelsinn der „Allgemeinheit“ des Sittengesetzes hinzu­

zufügen, auf welchen ich in Theologischen Studien und Kritiken 1896 S. 524 f. hingewiesen habe. Den wichtigsten Differenz­

punkt zwischen dem Verf. und mir bildet schliesslich die Stellung zur F r e i h e i t s l e h r e . Auch hier möchte ich zwar den formalen Ausstellungen des Verf.s nicht widersprechen.

Ohne Zweifel fliessen bei K ant verschiedene Begriffe von F rei­

heit ineinander (vgl. Fr. Jodl, Gesch. d. Ethik in der neueren Philos. II, 27 ff.). Aber der Begriff der moralischen Freiheit, den der Verf. allein übrig behalten will, genügt nach meiner Ueberzeugung nicht. Dass der Mensch im Thun des Guten von der H errschaft des niederen Begehrungsvermögens frei ist, ist ja freilich unanfechtbar; aber damit ist dem sittlichen Handeln sein unterscheidendes Merkmal, sein Hervorgehen aus einer durch keinen Zwang bedingten inneren Selbstentscheidung nicht gewahrt. Ist es irgend etwas anderes als diese innere Stellungnahme, was dem Menschen seinen P latz auf der einen oder anderen Seite des sittlichen Gegensatzes anweist, so ist der wesentliche Unterschied von N atur und Charakter auf­

gehoben; dieser ist uns dann so gut wie jener durch Geburt, Umgebung und Schicksale zugetheilt. Jede Analyse des S itt­

lichen, die es nicht mit dem Natürlichen zusammenfliessen lassen will, muss zuletzt bei einer nicht weiter abzuleitenden K ausalität des persönlichen Willens ankommen. Damit ver­

trä g t es sich durchaus, dass jede im Zeitverlauf erscheinende Handlung sich als motivirt darstellt. Der Wille erscheint immer als eine durch Motive bestimmte Grösse. Allein das Gewicht, das jedem Motiv in einem gegebenen Moment zu­

kommt, steht nicht von vornherein fest, es beruht auf einer seinen W erth im Vergleich mit anderen Motiven bemessenden ursprünglichen T hat der Persönlichkeit. Mag darum die Form der K ant’schen Freiheitslehre noch so anfechtbar sein, sein Bemühen, die moralische Freiheit auf ein Vermögen unab­

hängiger Selbstbestimmung zurückzuführen, ist kein scholasti­

scher Einfall, sondern ein durch die Sache selbst geforderter Schritt.

Ueberzeugen werden wir uns freilich durch ein paar flüchtige Bemerkungen nicht. Ich breche darum ab mit der Versicherung, dass ich nur darum neben der Zustimmung auch mein abweichendes Urtheil zum Ausdruck gebracht habe, weil die tüchtige und ernste Arbeit des Verf.s eine gründliche Auseinandersetzung lohnt. Möge er bald in der Lage sein, ihre Fortsetzung zu veröffentlichen!

L e i p z i g . _______ 0. Kirn.

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Borchsrt, Otto (P fa rrer und Kreisschulinspektor in Göddeckenrode am H arz),

Der Goldgrund, des Lebensbildes Jesu. Eine apologetische Studie.

Braunschweig und Leipzig 1900, Hellmuth Wollermann (V III, 142 S. gr. 8). 2 Mk.

Der Titel des Buches ist nicht recht glücklich gewählt. Man er­

wartet, durch ihn veranlasst, eine Darstellung des Göttlichen oder wenigstens des menschlich Grossen in dem Bilde Christi, Statt dessen ist es die ausgesprochene Absicht des Verf.s, gerade das Anstössige, Aergerliche im Leben Jesu Christi in apologetischem Interesse hervor­

zuheben. Um nachzuweisen, dass es unbegründet ist, wenn viele Ge­

bildete unserer Tage die Glaubwürdigkeit der evangelischen Berichte anzweifeln, zeigt er, wie gerade recht charakteristische Züge in Jesu

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Worten und Thaten weder der Anschauung des damaligen Juden- thuma, noch der des Heidenthums, ja , auch nicht der seiner Jünger in damaliger und späterer Zeit entsprachen, und folgert mit Recht daraus, dass eine Ueberlieferung, die solche Züge trotzdem treu be­

wahrt h a t, eine getreue und durchaus glaubwürdige sein müsse.

Aus der Schrift und den Gedanken des zeitgenössischen Judenthums weist er nach, dass Jesus einerseits zu hoch für sein Yolk war, indem er sich (nach Johannes) Gott gleichstellte, das Recht der Sünden­

vergebung für sich in Anspruch nahm, seine Erscheinung dem Werth des Tempels überordnete — andererseits zu niedrig, indem er der römischen Obrigkeit Gehorsam leistete, auf Königswürde verzichtete, in Wundern alles Grossartige vermied, als blosser Wortverkündiger auf­

trat, dazu durch sein nichts Aussergewöhnliches bietendes Leben, seinen Verkehr mit den Samaritern, sein Leiden den Juden schweren Anstoss gab. Durch Zitate edler heidnischer Schriftsteller und Züge aus ihrem Leben (speziell Sokrates’ Tod) beweist er, wie wenig Jesu Demuth, Geduld, Sanftmuth, Liebe zum Volke, Feindesliebe, seine Empfänglichkeit für Freude und Schmerz, sein Zagen vor dem Tode dem entsprechen, was jenen als gross galt. Aus Evangelien, Apostelgeschichte, Episteln sammelt er Belege dafür, wie selbst die Jünger sich in sein Bild nicht finden konnten. Aussprüche Goethe’s, der Schule Nietzsche’s, der Indi­

vidualisten (z. B. Ibsen), Anschauungen der Gegenwart über Demuth, Ehre, Feindesliebe bieten ihm Belege dafür, wie sehr modernes Denken mit Jesu Gedanken in Widerspruch steht. Das Messiasbild, das die Griechen erwarteten, findet er in den apokryphen Evangelien, die in allem die Glorie des Gottes hervorleuchten lassen, das des Germanen­

thums im Heliand mit seinem Volkskönig Jesus, das des Römerthums im Papstkönig mit seiner Macht — alle widersprechen dem Messiasbild unserer Evangelien in charakteristischen Punkten. Daraus ergeben sich ihm als Folgerungen: 1. Die Treue der Berichterstattung; 2. die Noth- wendigkeit des Wunders (um trotz des Aergerlichen Glauben zu wecken und zu erhalten), 3. die Ueberweltlichkeit Jesu als des Sohnes, des Heiligen und des Lammes Gottes, das der W elt Sünde trägt. So löst der Verf. mit Geschick durch anschauliche Gegenüberstellungen der Ge­

danken Christi und anderer die Aufgabe, die er sich gestellt hat. — Für eine praktisch-apologetische Schrift hätte es sich empfohlen, noch deutlicher und gründlicher nachzuweisen, dass gerade in den „ärger­

lichen“ Zügen die Grösse Jesu sich zeigt, und durch eine gewinnende Schilderung der Person und Lehre Jesu einzuladen, sich in das evange­

lische Bild von Jesus näher zu vertiefen. Ohne das mag es dem Yeif.

wohl gelingen, hier und da Misstrauen gegen die Ueberlieferung zu be­

seitigen, aber nicht, was doch wichtiger ist, jemand zu bewogen, Ver­

trauen zu Jesu zu fassen und trotz des Anstössigen in ihm den Heiland zu erkennen. So mag das Buch vielleicht Schwankenden eine Stärkung sein, doch ist es mir zweifelhaft, ob es gerade Gegner des Christen­

thums für dieses erwärmen und gewinnen würde. Der Grundgedanke des Buches, dass die treue Ueberlieferung selbst anstössiger Züge im Bilde Jesu ein starker Grund für die Glaubwürdigkeit der Evangelien ist, verdient jedenfalls allseitige Beachtung und Yerwerthung, er ist auch eine gute Waffe gegen moderne Richtungen, die aus einzelnen Zügen der Evangelien das Lebensbild Jesu erst konstruiren wollen oder sonst grösseren Theilen der Berichte ablehnend gegenüberstehen. Freilich wird sich keine derselben völlig widerlegt sehen. Dazu wäre es nöthig gewesen, mit Rücksicht auf sie, die Möglichkeit noch näher ins Auge zu fassen, dass vielleicht markante Züge, die im Widerspruch mit Er­

wartungen und Zeitvorstellungen standen, treu überliefert wären und dabei doch im übrigen hier und da die Zuverlässigkeit der Tradition zu wünschen übrig liesse.

Das W ort Skandalon, vor allem in der Abkürzung Skandal, wäre besser vermieden, da es nur dem Theologen verständlich ist. Das W ort

„Kleinbetrieb“ scheint mir kein sehr schön gewähltes zu sein.

______ Lic. Schnitzen.

Zeitschriften.

Beweis des Glaubens, Der. Monatsschrift zur Begründung und Ver- theidigung der christlichen Wahrheit für Gebildete. Dritte Folge.

Dritter Band. Der ganzen Reihe X X X V I.B a n d . H eft 11, Nov. 1900:

S t e u d e , Zum Wahrheitsbeweis für die christliche Religion. F.

B a r t h , Heidenthum und Offenbarungsreligion. M is z e lle n . Das Buch Jesus Sirach.

JÄissionen, Die Evangelischen. Illustr. Familienblatt. 6. Jahrg., 11. Heft, Nov. 1900: J. W a r n e c k , Eine Evangelisationsreise unter den Menschenfressern Sumatras. (M it 4 Bildern.) Hanna R ie h m , Ein Besuch in einem Missions-Frauenhospital. (M it 4 Bildern.) Blicke in die Missionsarbeit in Persien. (M it 4 Bildern.) Johann Jänicke.

(M it 1 Bilde.) Zwei indische Sagen.

Missions-Zeitschrift, Allgemeine. Monatshefte für geschichtliche und theoretische Missionskunde. 27. Jahrg. 11. Heft, Nov. 1900: Hanna R ie h m , D ie Bandagas. P. W u rm , D ie Londoner Missionsgesell- echaft. W a r n e c k , Zur chinesischen Missionskontroverse. D e r s., Aus der römischen Mission. G ru n d e m a n n , Zur Frage über typische Missionserzählungen.

Seelsorge, Die, in Theorie und Praxis. Zentralorgan zur Erforschung u. Ausübung der Seelsorge. V . Jahrg. 11. Heft, 1900: W . M o r ic h , Amt-Diarium, geführt bey der Gemeinde zu Minsleben von Joachim Leonhardt Hermes, Pastor adjunctus zu Minsleben. G. F. F u c h s , D ie Seelsorge Bernard’s von Clairvaux (Forts.).

Siona. Monatsschrift für Liturgie u. Kirchenmusik.' 25. Jahrg. 1 1. Heft, Nov. 1900: K . G ie s e c k e , Zur Chorordnung von Liliencron’s. Sind wir verpflichtet, unser Perikopensystem auf Grund des römischen zu revidiren? (Schluss.) R. v o n L i l i e n c r o n , Zu meiner Chorordnung.

Aus der Chorordnung: Pfingsten. Advent. Christtag. W. N e l l e , Jahresbericht des Evangelischen Kirchengesangvereins für Westfalen.

Gedanken und Bemerkungen. Musikbeigabe.

Zeitschrift, Katechetische. Organ für den gesammten ev. Religions­

unterricht in Kirche u. Schule. 3. Jahrg. 11. H eft, 1900: M a y - d o r n , Der Gemeindegottesdienst. B ru n s , Einige Bemerkungen zum Schluss der Erklärung Dr. M. Luther’s zum zweiten Artikel. W ilh.

M ü l l e r , Wochenspruch. Fr. B a m b e r g , Zwei Lektionen aus dem Psalter. O. H e s s e , Die Erleuchtung. Entwurf. P e s c h e l, „W ie soll ich Dich empfangen“ (P. Gerhardt).

Antiquarische Kataloge.

M. S p ir g a t is , Leipzig, Marienstr. 23. Katalog Nr. 80: Biblische Philologie (1339 Nrn. 8).

J. R i c k e r , Giessen, Bismarckstr. 1. Katalog Nr. 37: Theologie (4294 Nrn. gr. 8). _____________________

Eingesandte Literatur.

L e h r e n u n d L e r n e n in der alten Schule. Ein schlichter Beitrag zu der Jubelfeier des 23. und 24. September 1900 der theuren Alma Mater am Muldenstrande, dargereicht von einem ehemaligen Schüler.

Grimma, Kommissionsverlag von G. Gensei. 40 Pf. — H e r b s t , F ., Das neue Jerusalem. 2. Auflage. Barmen, Elim , Buchhandlung des Blauen Kreuzes. 15 Pf. — H e r b s t , Ferdinand, D ie Zahlen der Offenbarung. Ebd. 15 Pf. P h ilo s o p h is c h e B i b l i o t h e k , Band 76. John L o c k e ’s Versuch über den menschlichen Verstand.

In vier Büchern. 2. Band. Uebersetzt und erläutert von J. H . v. Kirch- mann. 2. Auflage bearbeitet von Pfr. em. C. Th. Siegert. Leipzig, Dürr.

3 Mk. — Dass., Band 80. P l a t o ’s Staat. Uebersetzt von Friedrich Schleiermacher, erläutert von J. H . v. Kirchmann. 2. Auflage bearbeitet von Pfr. em. C. Th. Siegert. Ebd. 3 Mk. — Dass., Band 20. B e r k e ­ l e y ’s Abhandlung über die Prinzipien der menschlichen Erkenntniss.

Ins Deutsche übersetzt und mit erläuternden und prüfenden Anmer­

kungen versehen von Dr. Friedrich Ueberweg. 3. Auflage. Ebd.

2 Mk. — Dass., Band 102. R a o u l R i c h t e r , Berkeley’s drei Dialoge zwischen Hylas und Philonous. Ins Deutsche übersetzt und mit einer Einleitung versehen. Ebd. 2 Mk. — S t e w a r t , H. F., Thirteen Homilies of St. Augustine on St. John X IV . In Joh. Ev. Tractatus L X V I I —L X X I X . Cambridge, University Press. Geb. 4 sh. — K ö g e l , Rudolf, Der Brief des Jakobus in fünfundzwanzig Predigten ausgelegt.

2. Auflage. Halle a. S. und Bremen, C. Ed. Müller. 4 Mk. — G r a s ­ h o f f, W ., Alttestamentliche Bibelstunden zur Einführung der Ge­

meinde in das Verständniss der Heilsgeschichte. 3. Band. 2. Auflage.

Ebd. 2,40 Mk. — S e e b e r g , Reinhold, Grundriss der Dogmenge­

schichte. Leipzig, A . Deichert (Georg Böhme). 2,80 Mk. — M a y e r , Gottlob, System der christlichen Hoffnung. Ebd. 3 Mk. — R e y - lä n d e r , O., Die neuen epistolischen Perikopen der Eisenacher Konferenz. Exegetisch-homiletisches Handbuch in Verbindung mit anderen Geistlichen herausgegeben. 10. Lieferung. Ebd. 1,10 Mk.

— B a u r , Wilhelm, Aus dem Quell der Wahrheit und dem Meer der Liebe. Halle a. S. u. Bremen, C. Ed. Müller. 6 Mk.^ — W e is s , Johannes, Die Idee des Reiches Gottes in der Theologie. (Vorträge der theologischen Konferenz zu Giessen. 16. Folge.) Giessen, J. Ricker (Alfred Topelmann). 3 Mk. — S o lta u , W ., Petrus in Rom und der päpstliche Primat. (Sammlung gemeinverständl. wissensch. Vorträge.

Neue Folge, 15. Serie, Hft. 349.) Hamburg, Verlagsanstalt u. Druckerei A.-G. (vormals J. F. Richter). 75 Pf. — H o lt z m a n n , H. J ., Ge­

sammelte Predigten. Abth. I. Carlshorst-Berlin, Hans Friedrich.

2 Mk. — C ie m en, Otto, Beiträge zur Reformationsgeschichte aus Büchern und Handschriften der Zwickauer Rathsschulbibliothek. 1. Heft.

Berlin, C. A . Schwetschke & Sohn. 2,40 Mk. — V ö l t e r , Daniel, Der Ursprung des Mönchthums. (Sammlung gemeinverständlicher Vorträge u. Schriften aus dem Gebiete der Theologie u. Religionsgeschichte. 21.) Tübingen u. Leipzig, J. C. B. Mohr (Paul Siebeck). 1 Mk. — G ö t t s - b e r g e r , Johann, Barhebräus und seine Scholien zur heiligen Schrift.

(Biblische Studien. 5. Band, 4. und 5. H eft.) Freiburg im Breisgau, Herder, 4,40 Mk. — V e e h , L ., Die Pädagogik des Pessimismus.

Leipzig, Hermann Haacke. 1,20 Mk. — K r e t s c h m e r , E., D ie Ideale und die Seele. Ein psychologischer Neuerungsversuch, nebst einem logischen Anhang: Zur Lehre vom Urtheil. Ebd. 3,40 Mk.

S c h e le r , Max F ., Die Transszendentale und die psychologische M e­

thode. Eine grundsätzliche Erörterung zur philosophischen Methodik.

Leipzig, Dürr. 4 Mk. — Studia Sinaitica Nr. I X , A g n e s S m ith L e w i s m. r. a. s. Select Narratives of holy Women from the Syro- Antiochene or Sinai Palimpsest. Syriac Text. London, C. J. Clay and sons. 21 sh. — Studia Sinaitica No. X . Dass., Translation. Ebd.

7,6 sh. — U f e r - H e l d , Frieda, Deine Tochter! E in W ort an die Mütter. Selbstverlag. 20 Pf. — E l t z e , R ., Ehre sei Gott in der H öhe! M it Textbuch. Im Selbstverläge. 12 Pf. — E l t z e , Liturgische Weihnachtsfeiern. 2* vermehrte Auflage. Im Selbstverlag. 12 Pf.

Verantwort!. Redakteur: Dr. C. E. Luthardt, — Verlag von

Dörffling

& Franke, — Druck von Ackermann & Glaser, aämmtlich in Leipzig.

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