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Deutsche Bauzeitung, Jg. 60, Nr. 32

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Academic year: 2022

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D E U T S C H E B A U Z E IT U N G

60. J A H R G A N G * Nr.32 » B E R L I N , D E N 21. A P R I L 1926

H E R A U S G E B E R : P R O F E S S O R E R IC H B L U N C K , ARCH.

SCHRIFTLEITER: REG.-BAUMEISTER a.D . FRITZ EISELEN.

Alle Reohte V o rb e h a lte n . — Für nicht verlangte Beiträge keine Gewfthr.

Neubau des G asthofes „Graf York von W artenburg“ zu Johannisburg O.-Pr.

A rchitekt: K u rt F r i c k D. W. B. K önigsberg i. Pr.

Von M ag.-Baurat S c h a f f , K önigsberg i. Pr. (Hierzu die Abb. S. 269 und 270.)

S chm alseite w ird d urch den R a th a u sb a u eingenom m en, ein G ebäude au s den ac h tz ig e r J a h re n in n ic h t g u te m B ackstein b au .

D as B auprogram m für den G asthof w ar ein re c h t m annigfaltiges. E s z e rfä llt in d rei H a u p tfo rd e ru n g e n . Die S chaffung des eigentlichen, g en ü g e n d g ro ß en G a s t h o f e s m it A u ssp an n u n g sow ie G esellsch afts­

räu m en u n d ein er S aalan la g e für T h e a te ra u ffü h ru n g e n ; d en E in b a u eines B a n k h a u s e s m it zw ei B a n k ­ lo k alen u n d T re so ra n la g e n für die K re issp a rk a sse u nd K re isk o m m u n alb a n k sow ie die S chaffung ein er A nzahl v o n g rö ß e re n u n d k le in eren W o h n u n g e n . E s w ar B edingung, den E in g a n g zum G asthof an d ie M a rk t­

se ite zu legen u n d a u c h dem H a u p tg a stra u m einen Ü berblick ü b e r die M a rk ta n la g e zu g ew ä h re n . A n ­ d e re rse its m u ß te n au ch die B a n k en n ach d er V e rk e h rs­

seite, also n ach d er M a rk tseite, liegen. So g lie d e rt sich im G rundriß (vgl. die A bb. 2— 4, S. 266) die M a rk tfro n t in ein B a n k h au s m it d a rü b e rlieg e n d en W o h n u n g en u n d den eig en tlich e n G asthof, d e r sich n ach d er P o s t­

s tra ß e zu in dem g ro ß en F lü g elb a u e rw e ite rt, a n dessen E n d e das T h e a te r m it m odern e in g e ric h te te r B ü h n e n ­ a n lag e liegt.

D er G a s t h o f selbst e n th ä lt in sg e sam t 40 Zim­

m er m it 60 B e tte n in g u t ein g erich tete n , sa u b eren , n ic h t zu g ro ß en R äum en. An G ese llsc h aftsräu m en sin d n eben dem T ag e sra u m v o rh a n d e n : ein S peisesaal (Abb. 15, S. 270), ein G esellschaftszim m er, ein H ochzeitszim m er, ein Spielzim m er, ein D am e n ­ rau m u n d eine gem ütliche, im K eller e in g eb a u te it d e r V o lle n d u n g des W ie d e r­

a u fb a u e s ist die ä u ß e rs t rege B a u tä tig k e it d e r le tz te n zehn J a h r e in O stp reu ß e n bis au f ein ig e S ie d lu n g sb a u te n d er G e­

m e in d en u n d w en ig e b e h ö rd ­ liche B a u te n w ied er au f das n o rm ale Maß zu rü c k g eg an g e n . D er N eu b a u des g ro ß e n G a st­

hofes „G raf Y o rk “ in Jo h a n n is ­ burg ist einer d e r le tz te n B a u te n d e r W ied e ra u fb a u ze it, der ab e r b e re its m it erh e b lich e n E ig e n m itte ln des B a u ­ herrn fin an z iert w e rd e n m u ß te. Im J a h r e 1924 w urde diese g ro ß e u n d w ohl b eso n d ers neuzeitlich ein­

g erich tete G a s ts tä tte dem V e rk e h r überg eb en .

Jo h a n n isb u rg , so z u sa g e n als E n d s ta tio n der W a n ­ derung d u rch M asuren, in m itte n d er a u sg e d e h n te n Jo h a n n isb u rg e r H eide, is t in d e n le tz te n J a h re n das Ziel eines n ic h t u n b e d e u te n d e n A usflugs- u n d F re m d e n ­ verkehrs g ew esen . D ieser U m sta n d u n d die N o t­

w endigkeit für d en O rt se lb st, d er k ein e g u te H erb erg e besaß, einen n eu e n , ze itg e m ä ß e in g e ric h te te n G asthof zu schaffen, v e ra n la ß te d e n K re is als B esitzer der G rundstücke, d en B a u in die W eg e zu leiten. D er B a u ­ platz, ein G ru n d s tü c k von 4610 i m, lie g t a n dem g ro ß en , für o stp reu ß isch e S tä d te ty p is c h e n M a rk tp la tz u nd nimmt eine g a n z e S ch m a lse ite d esselb e n ein. (L age­

plan Abb. 9, S. 268.) D er M a rk tp la tz se lb st is t m it ein- u n d zw e ig esch o ssig en B ü rg er- u n d G esc h äfts­

häusern in sc h lic h te r W e ise b e b a u t. S eine a n d e re

Abb. 1. G esam tansicht vom M arktplatz.

265

(2)

Abb. 2. Grundriß Erdgeschoß. Abb. 3. Grundriß I. Obergeschoß.

K ellerkneipe (Abb. 16, S. 270) m it an schließen­

der K egelbahn.

Die S a a l a n l a g e (vgl. G rundrisse a. d. S., S chnitte S. 267 u. 268) b e­

ste h t aus der g roßen, im E rdgeschoß liegenden G arderobenhalle m it g e­

räum igem T re p p en a u f­

g an g zur W andelhalle vor dem Saal. D er S aal selbst is t 10/20 m g roß u n d b e ­ sitz t eine g u t eingerich­

te t e B ühne (Abb. 14, S. 270) m it G arderobe und N ebenräum en. D er T h e a te rsa a l w ird m it den G esellschaftsräum en des G asthofes d urch den kleinen S aal verbunden, ü b er dem eine g eräum ige G alerie a n g e o rd n e t ist.

Um für d ie G ard ero b en ­ halle g e n ü g e n d B aum zu schaffen, is t sie in ein niedriges E rdgeschoß g e ­ legt, so d aß d e r S aal in das erste G eschoß zu liegen kom m t. D er Ü ber­

g a n g von den n orm al g e­

le g en e n G asträ u m en bis zum S aal g e sch ie h t d urch g e s c h ic k t a n g e le g te A us­

g le ich sstu fen a n zwei S tellen (vgl. L än g ssch n itt A bb. 5, S. 267), so daß es m öglich w ar, die W irt­

schafts- un d K üchen- 266

Abb. 4. Grundriß Untergeschoß (rd. 1 : 600).

ra u m e in em g u t D e -

lic h te te s U n terg e sch o ß in u n m itte lb a re V erb in d u n g m it d e n G a strä u m e n zu legen. In dem Q u e r ­ f l ü g e l (Abb. 8, S. 268), d e r die A u ssp a n n u n g von dem K a ffe e g a rte n . a b ­ tre n n t, liegen S tälle, G a­

ra g e n u. a. N eb e n rä u m e;

d a rü b e r k le in ere W o h n u n ­ g e n fü r H o telan g e stellte , die W o h n u n g des W irte s sow ie g e n ü g e n d R äum e für m ä n n lic h es u n d w eib­

liches P erso n al.

D iese v ie lse itig e n F o r­

d e ru n g e n an die G r u n d ­ r i ß g e s t a l t u n g (Abb.

2— 4, a. d. S.), b eso n d ers für d en H o tel- u n d G ast­

b etrieb , sin d v on dem e n tw e rfe n d e n A rc h ite k te n in einem ü b ersic h tlich e n , g u t d u rc h d a c h te n G ru n d ­ riß e rfü llt, a u f dessen k la re r S tru k tu r sich auch d as Ä ußere in ebenso k la re r F o rm a u fb a u t. Der B a u u m fan g d er G esam t­

a n la g e u m fa ß t 22 0 0 0 cbm u m b a u te n R au m es.

D ie ä u ß e r e

G e ­

s t a l t u n g fä llt

durch

d ie S c h lic h th e it

ihrer

A u sd ru c k sfo rm

auf, die

d a s S ch w e rg e w ic h t

auf

die M assen

und Gruppen­

v e rte ilu n g le g t,

die sich

Nr. 32

(3)

Abb. 5. Längsschnitt durch den Flügel an der Poststraße mit Festsaal. (1 : 300.)

Abb. 6. L ängsschnitt durch das ganze Grundstück parallel zum Flügel an der Poststraße mit Ansicht der Hoffronten (rechts Festsaal-Gebäude). (1 : 300.)

Neubau des Gasthofes „Graf York von Wartenburg“ zu Johannisburg O.-Pr.

Architekt: Kurt F r i c k , Königsberg i. Pr

(4)

Abb. 7. H auptfront am Marktplatz. (1 : 300.)

w iederum au s d er G ru n d riß a n o rd n u n g erg ib t. (Abb. 1, S. 265, F a ssa d e n A bb. 7 u. 8, oben, F ro n t nach der P o s ts tra ß e u n d E in z elh e ite n S. 269). Sie f a ß t die B au ­ m assen stra ff zusam m en u n d sc h a fft d u rch die ein h e it­

lich en D äc h er m it la n g en F irs te n eine b re ite L a g e ru n g des g an z e n B aues. H ierd u rch is t d a s w ese n tlich e M erk­

m al des b o d e n stä n d ig e n o stp reu ß isch e n H au se s g e ­ schaffen, d a s au ch stä d te b a u lic h a n dem g ro ß en , flach b e b a u te n M a rk tp la tz d urch seine Z u rü c k h a ltu n g und üb erle g en e R u h e seine k ü n stle risc h e A u fg ab e restlo s erfüllt, die h ö h er ein zu sc h ätz en ist als a lle r A ufw and a n F o rm m itte ln u n d „ F a s s a d e n k u n s t“ , d e r in o st­

p reu ß isc h en k le in e n S tä d te n b ish e r leider fa st d u rc h ­ w eg zum S ch ad e n des S ta d tb ild e s a n z u tre ffe n w ar.

D ie F a ssa d e d e r M a rk tse ite is t m it zu rü c k h a lte n d e m bildreichen S chm uck von B ildhauer P rof. B r a c h e r t , K ö n ig sb e rg i. P r., g esch m ü c k t.

Im I n n e r n h a t d as G ebäude eine ebenfalls sch lich te, im R ah m en d e r M ittel m ögliche u n d w ü rd ig e A u s s ta ttu n g erh a lte n . E rw ä h n e n sw e rt is t die g ro ß e G a ststu b e n ach dem M arkt, die d u rch die e rste n A u s­

g le ich sstu fen m it dem S p eisesaal (Abb. 15, S. 270) offen v e rb u n d e n is t; fe rn e r d as T re p p e n h a u s, die

K ellerk n eip e (Abb. 16, S. 270) un d die S aalan la g e (Abb. 14, S. 270). D ie B e le u c h tu n g sk ö rp e r im In n ern lie ferte die F irm a K r ü g e r - B erlin, die H and- m a lereien in d en S älen (S peisesaal, F e s ts a a l und K ellerk n eip e) fü h rte d e r K ö n ig sb e rg e r K u n stm a le r H erm an n K ö s l i n g aus. Die g e sa m te ö rtlic h e B a u ­ le itu n g la g in d en b e w ä h rte n H än d e n des K re isb a u ­ m eisters K a i s e r , Jo h a n n isb u rg .

Die P län e stam m en von dem o stp reu ß . A rch. K u rt F r i c k in K ö n ig sb e rg , d er au ch die k ü n stle risc h e O b erleitung au sü b te. K u r t F ric k , d essen k ü n stle risc h e E n tw ic k lu n g se it H ellerau in seinem e rw e ite rte n W irk u n g sk re is in O stp reu ß e n die g le ich e n B ahnen einer le bensfrischen, d u rc h E in fa c h h e it u nd E h rlic h k e it d er k ü n stle risc h e n G esinnung sow ie s tre n g ä s th e tisc h e n E in ste llu n g zu allen F ra g e n d er A rc h ite k tu r g e g a n g e n ist, ze ig t dieses k ü n stle risc h e B escheiden, w ie a n seinen eig en tlich e n B au ten des W ie d e ra u fb a u e s in S ta llu p ö n e n u n d S chirw in d t, au ch a n dem G asth o f „ G raf Y o rk “ in Jo h a n n isb u rg : S c h lic h th e it d e r ä u ß e re n F o rm , d ie sich a u s einem g u te n G ru n d riß a u fb a u t u n d d ie d a s H au s zu einem le b en d ig e n T eil des g e s a m te n S ta d tb ild e s m acht. —

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'Darbt/

pjn$,

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(i

Abb. 9 (oben).

Lageplan des Gasthofes.

(1 : 4000.) A rchitekt: Kurt F r i c k ,

Königsberg i. Pr.

Abb. 8. Front des Querflügels am Vorderhof. ( 1: 300.)

Abb. 10 (links).

Q uerschnitt durch den Seitenflügel n. d. Poststraße

mit Theatersaal.

(1 : 300.) Neubau des Gasthofes

„Graf York von Wartenburg“

zu Johannisburg O.-Pr.

268 Nr. 32.

(5)

Abb. 11 (links). Eingang zum Saalbau.

Abb. 12. Tür in der Hauptfassade am Markt.

Gasthof Graf York von Wartenburg in Johannisburg O.-Pr.

Abb. 13. Gesamtbild a. d. Poststraße m it Fest- und Theater-Saalbau.

Literatur.

D ie Töpferkunst in H essen von Konrad Strauß.

Studien zur deutschen Kunstgeschichte. Straßburg 1925, bei J. H e i t z. Preis 16 M. —

In einem kürzlich in S traßburg bei J. Heitz erschie­

nenen W erke behandelt K. Strauß, F rankfurt (Oder), als Studie zur deutschen K unstgeschichte die Töpferkunst in Hessen. Man kann sagen, daß sich das dem Reichskunst­

w art Dr. E. Redslob gewidm ete Buch würdig den bereits erschienenen Veröffentlichungen des Verfassers anreiht.

Die eigentliche Absicht, die gesam ten hessischen Töpfereien zu untersuchen, m ußte in A nbetracht des überreichen,

bisher noch wenig bekannten Materials aufgegeben werden.

Vielmehr ist Marburg und Umgebung dafür um so ein­

gehender behandelt, wobei besonders die Erzeugnisse des ausgehenden Mittelalters bis zur W ende des 18. J a h r ­ hunderts berücksichtigt sind. Als Ergebnis der an Ort und Stelle gem achten Aufzeichnungen gibt der V erfasser neben d e n . urkundlichen, bedeutungsvollen A ngaben über die Marburger Eulnerm eister wertvolle Aufschlüsse in bezug auf die dortigen Töpfergeschirre, Fliesen und Ofen­

kacheln. Anschließend ist der M arburger „K achelkreis“

stilistisch unter Hervorhebung besonderer Meister G. S.

und H. S. und der Hafnerfamilie V est eingehend behandelt.

21. A pril 1926. 269

(6)

Abb. 14. Blick in den Fest- u. Theatersaal gegen die Bühne.

Abb. 15. Blick in den Speisesaal.

Abb. 16. Kellerkneipe mit Nischen.

Gasthof Graf York von Wartenburg zu Johannisburg O.-Pr.

Architekt: Kurt F r i c k , Königsberg i. Pr.

Ein kurzer Anhang, vor allem aber die zahlreichen, überaus anschaulichen und guten Abbildungen, die in einer beson­

deren, örtlich und zeitlich datierten Aufstellung eingehend erklärt sind, runden das in seinen Teilen mitunter unverm ittelt sich aufbauende W erk zu einem Ganzen ab, das unzweifelhaft für alle auf diesem Gebiete noch ausstehen­

den Untersuchungen als Grundlage an­

zusehen ist. Der Verfasser hat sich hierin, wie aus einigen Andeutungen zu entnehmen ist, die Lösung verschie­

dener Fragen bereits schon selbst zur Aufgabe gestellt. Die Fachwelt kann nur hoffen, daß er diese Verpflich­

tungen bald in der gleichen gewissen­

haften Weise einlöst. —- Lenz Der Weg zum Käufer. Eine Theorie der praktischen Reklame. 2. Auflage.

Verlag Julius Springer, Berlin W 9. Pr.

12 M. geb. Die 2. Aufl. dieses für jeden deutschen Kaufmann wertvolle Finger­

zeige enthaltenden Buches ist soeben er­

schienen. Das neue Buch enthält ein wesentlich vergrößertes Ajischauungs- material. Die Gegenüberstellung aus­

ländischer und deutscher Anzeigentexte und -Entwürfe aller Branchen ist ganz besonders lehrreich. Nicht nur für jeden Reklamefachmann, sondern auch für alle Kaufleute enthält das Buch w ert­

volle Anregungen. — A. —

A rt & Publicity. Fine printing &

design. Special autumn number of

„The Studio“ 1925. Groß 4°, X II und 172 S. mit über 400 Illustrationen. — London, The Studio Ltd. — Berlin, Deutsche Bauzeitung G. m. b. H. 10 M.

Ein äußerst interessantes und lehr­

reiches Buch ist diese Sondernummer des „Studio“, der bekannten englischen, alle Gebiete der K unst behandelnden Monatszeitschrift. Die bedeutendsten G raphiker und Reklam ekünstler aller Länder der Erde sind hier mit w irkungs­

vollen, teilweise farbigen Entwürfen vertreten. Sowohl für den Graphiker, für den deutschen Reklamefachmann, überhaupt für alle Kaufleute, die an einer wirkungsvollen, künstlerischen P ropaganda interessiert sind, enthält das Buch wertvolle Fingerzeige uud Anregungen. K ünstler wie: John Austen, Oscar Berger, F. Brown, H arry Clark, R. H. Collins, Austin Cooper, Frank Gayton, Ludwig Hohlwein, G. M. Hudson, L’lle de France, Sydney R. Jones, Jessie M. King, Julius Kiinger, Kosel- Gibson, Harold Nelson, Horaee Taylor usw. zeigen geschmackvolle Plakate und Anzeigenentwürfe aller möglichen Industriezweige. — — A. —

V erm ischtes.

Ausstellung „Licht und Farbe“ 1927, Essen. Der vorbereitende Ausschuß hat beschlossen, die V eranstaltung der Ausstellung auf das F rühjahr 1927 zu verschieben, teils aus wirtschaftl.

Gründen, teils um den Teilnehmern mehr Zeit für die V orbereitung zu geben.

Neben dem Deutschen W erkbund und dem Bunde D eutscher D ekorations­

maler werden sich die verschiedensten Verbände aus dem Gebiete des graphi­

schen Gewerbes, der Reklame, der Textilbranche, der Farbenindustrie, des Malergewerbes usw. an dieser Aus­

stellung beteiligen, die im Verein mit den übrigen A bteilungen ein inter­

essantes Bild unserer Auffassung über R aum kunst, Beleuchtung, über die An­

w endung naturw issenschaftlicher E r­

kenntnisse der Optik, Photographie und K inem atographie in Industrie und Technik geben wird. —

270 Nr. 32.

(7)

S T A N D E S F R A G E N u n d V E R E I N S L E B E N

D ie H on orarford eru n g des A rc h ite k ten im K on k u rs des B a u h e r r n * ).

Von R echtsanw alt Dr. Paul G 1 a ß , Berlin.

I ngesi cht s der großen Anzahl von Konkursen, in denen sich die jetzige schwierige W irt- schaftslage spiegelt, ist die Frage von Inter- w esse, wie die H onorarforderung des Archi- tekten. die ihm für Mitwirkung bei Her-

■ ' * * * Stellung eines Baues durch Anfertigung der Entw ürfe und Baupläne und Ausübung der Bauleitung gegen den B auherrn zusteht, im Konkurse des letzteren behandelt wird. Insbesondere ist von großer praktischer Bedeutung die Entscheidung darüber, ob die Forderung zu den bevorrechteten des § 61 der K onkursordnung gehört.

Nach § 61 K. 0. sind bevorrechtigt und stehen in der Rangordnung bei der Befriedigung der Konkursgläubiger an erster Stelle (Ziffer 1) „die für das letzte Ja h r vor Eröffnung des V erfahrens rückständigen Forderungen an Lohn oder anderen Dienstbezügen von Personen, die sich dem Gemeinschuldner für dessen Haushalt, W irtschafts­

betrieb oder Erw erbsgeschäft zur Leistung von Diensten verdungen haben.“ Gehört der A rchitekt, der für das Erw erbsgeschäft des Bauherrn bei der Ausführung eines Baues tätig geworden ist, zu diesen Personen? Dies ist für den Normalfall, in dem der A rchitekt nicht in einem dauernden festen V ertragsverhältnis zu dem Bauherrn steht, sondern nur einen konkreten A uftrag im einzelnen Falle ausgeführt hat, aus folgenden Erwägungen heraus zweifellos zu verneinen:

Da das Gesetz von ..Dienstbezügen“ spricht, kommen als bevorrechtigt nur Bezüge für die Leistung von

„D iensten“ in B etracht, also nur Ansprüche aus einem ..D ienstvertrage“ im Sinne des § 611 B. G. B.. nicht dagegen Ansprüche aus einem „W erkverträge“ (Entscheidung des Reichsgerichts Band 4, S. 424). Nun ist zwar der V ertrag zwischen A rchitekt und Bauherrn, soweit sich die T ätig­

keit des A rchitekten ausschließlich auf die Bauleitung (Aufsicht über vertragsm äßige Ausführung durch Anleitung und Überwachung. Prüfung und Abnahme des Baues uud Abrechnung m it den Unternehmern) bezieht, in der Recht­

sprechung als ein D i e n s t v ertrag angesehen (Entschei­

dung des O berlandesgerichts K arlsruhe in ..Rechtsprechung der Oberlandesgerichte Band 12, S. 80; Entscheidung des Reichsgerichts in R. G. E. Band 86, S. 75, Juristische W ochenschrift 1915, S. 239); dagegen wird die Tätigkeit des A rchitekten hinsichtlich der Vorschläge und Gestaltung des B auprojekts, Anfertigung der Vorarbeiten, Baupläne und Entwürfe, vielfach als Gegenstand eines W e r k - vertrages bezeichnet (Entscheidung des Reichsgerichts Band 63, S. 312. 315; Band 81, S. 8; vgl. auch meine Besprechung in „Deutsche Bauzeitung“ Nr. 8 vom 8. April 1925, S. 227). Soweit hiernach die T ätigkeit des Archi­

tekten in der Aufstellung des Bauplanes sich erschöpft oder diese T ätigkeit das Hauptelement des V ertrages dar stellt, oder durch V ereinbarung der V ertrag ausdrücklich den Bestimmungen des W erkvertrages unterw orfen wird, würde eine B evorrechtigung der Honorarforderung im K onkurse des B auherrn bereits aus dem Grunde nicht in Frage kommen, weil die A nsprüche nicht solche aus einem D ienstvertrage, sondern aus einem W erkverträge sind.

Aber auch soweit der V ertrag zwischen Bauherrn und A rchitekt ein reiner D ienstvertrag ist, besteht das Vorrecht des § 61 Ziff. 1 K. 0. nicht. F ür diese Bestimmung der K onkursordnung w ar ausschlaggebend die soziale Ab­

hängigkeit des Bediensteten von dem Gemeinschuldner, die ein alsbaldiges Vorgehen gegen den Dienstherrn e r ­ schw ert und so ein besonderes Schutzbedürfnis begründet.

Und dieser A rt ist das V erhältnis zwischen A rchitekt und B auherrn im Normalfalle nicht.

Es wird zwar in der K onkursordnung nicht mehr (wie in der älteren Fassung vom 10. Februar 1877) die V er­

dingung zu „dauerndem D ienste“ vorausgesetzt, vielmehr gew ährt die Novelle vom 17. Mai 1898 das V orrecht an sich auch für vorübergehende und vereinzelte D ienstlei­

stungen. Ebensowenig braucht das Dienstverhältnis so beschaffen zu sein, daß eine persönliche Botm äßigkeit unter den Gemeinschuldner gegeben ist (Oberlandesgericht Kiel in „Rechtsprechung der Oberlandesgerichte“ Band 32, S. 384). Vielmehr haben nach der Rechtsprechung auch Bedienstete das Vorrecht, die eine im gewissen Grade selb­

ständige Stellung einnehmen (R. G. E. Band 4, S. 425) und die gegenüber dem Gemeinschuldner gleichberechtigte K ontrahenten sind, z. B. ein selbständiger F uhrunter­

nehmer, der alle bezüglichen Fuhren für die F abrik des Gemeinschuldners auf Grund eines längeren V ertrages aus­

zuführen hat (R. G. E. Band 27, S. 226; Band 38, S. 113).

Der Ausdruck „verdingen“ deutet aber immerhin ein Ab- hängigkeitsverhältnis an, wie die W orte „Lohn, Kostgeld oder andere Dienstbezüge“ auf ein Dienen hinweisen. Es muß also doch eine Abhängigkeit des Bediensteten vom D ienstherm vorliegen, die das in Ziffer 1 des § 61 K. 0.

vorausgesetzte Schutzbedürfnis rechtfertigt.

Das Vorliegen eines D ienstvertrages genügt danach für sich allein noch nicht, um das V orrecht zu begründen.

So wird z. B. dem Handlungsagenten, der doch nach der Legaldefinition des § 84 H. G. B. für das Handelsgewerbe eines anderen arbeitet, das V orrecht grundsätzlich ab­

gesprochen, da er nach dem Handelsgesetzbuch die Stellung eines selbständigen Kaufmanns hat; ebenso wird das Vor­

recht z. B. den Mitgliedern des A ufsichtsrats einer im K onkurs befindlichen Aktiengesellschaft hinsichtlich ihrer Vergütungsansprüche versagt, obwohl ihrer Bestellung regelmäßig ein D ienstverhältnis zugrunde liegt (Entschei­

dung des Kam m ergerichts in R. 0. L. G. Band 32. S. 381);

ebensowenig besteht das V orrecht z. B. für die Gebühren­

forderung eines Rechtsanwalts, obwohl auch die T ätigkeit des Anwalts auf Grund eines D ienstvertrages geleistet wird (R. 0 . L. G. Band 10, S. 206). Vielmehr ist das Vor­

recht nur dann begründet, wenn der zur Arbeit V er­

pflichtete mit dem Gemeinschuldner einen D ienstvertrag abgeschlossen hat, durch den er in ein Abhängigkeitsver­

hältnis getreten ist (Entscheidung des Kamm ergerichts im K. G. Bl. 1910, S. 63); wenn sich die T ätigkeit als ein in den Arbeitsmechanismus des G eschäftsbetriebes des Ge­

meinschuldners eingeführtes Glied darstellt (Oberlandes­

gericht S tu ttg art im „Recht“ 1914, Nr. 2759; Deutsche Juristenzeitung 1914, S. 636); wenn der Dienstleistende seine Selbständigkeit im gewissen Umfange aufgegeben und auf die freie Verfügung über seine Zeit und A rbeits­

kraft zugunsten des Dienstherrn mehr oder weniger v e r­

zichtet hat, indem er auf Grund des D ienstvertrages seine Dienste ausschließlich oder doch hauptsächlich dem Dienst- berechtigten zu leisten sich verpflichtete (Oberlandesgericht Naumburg im „R echt“ 12, Nr. 1042): wenn das D ienstver­

hältnis die Erw erbstätigkeit des Dienenden hauptsächlich in Anspruch genommen hat (Oberlandesgericht Naumburg im ..Recht“ 1901, S. 265).

Dagegen kann von „Verdingen“ dann keine Rede sein, wenn der Verdingende seine D ienste nicht aus­

schließlich oder hauptsächlich dem D ienstberechtigten zu leisten verpflichtet ist, sondern eine ganz selbtsändige Stellung ihm gegenüber h at (G. L. G. Kiel in „R echt­

sprechung der Oberlandesgerichte“ Band 15, S. 241).

Diese Gesichtspunkte müssen dazu führen, daß V o r­

recht der A rchitektenforderung für den Normalfall, in dem der A rchitekt einen einzelnen A uftrag des Bauherrn aus­

geführt hat, zu verneinen. N ur wenn ein A rchitekt mit einem Unternehmer d era rt in Beziehung steht, daß er vertraglich durch ständige Ausübung der Bauleitung bei fortgesetzten Bauten seine A rbeitskraft vollständig oder hauptsächlich in dessen Dienste stellt und auf seine Selb­

ständigkeit und die freie Verfügung über seine Zeit da­

durch in erheblichem Maße verzichtet, würde ein V orrecht für seine Forderungen im K onkurs des Unternehmers be­

gründet sein. —

D ie G ebü h ren ord n u n g der A rc h ite k ten und In g en ieu re und ih re A n e r k e n n u n g . eit im Ja h re 1871 erstm alig der „Verband

D eutscher Arch.- und Ing.-Vereine“ eine Ge­

bührenordnung für A rchitekten aufgestellt hat, die dann im Ja h re 1888 mit der vom

„Verein D eutscher Ingenieure“ aufgestellten G. 0 . für Ingenieurleistungen zu der sog Hamburger-Norm vereinigt w orden ist, wurde nach einei

offiziellen A nerkennung dieser Gebührenordnung gestrebt.

Diese Bestrebungen w urden etwas zurückgedrängt, nach­

dem 1901 eine neue Gebührenordnung der A rchitekten und Ingenieure herauskam , an deren Abänderung m an erst

*) A n m e r k u n g d e r S c h r i f t l e i t u n g . D ie s e F r a g e w ir d in le tz te r Z e it so h ä u fig a n u n s g e s te llt, d a ß w ir s ie d u r c h e in e d e r a r tig e a u s f ü h r lic h e D a r le g u n g e in fü r a lle m a l b e a n tw o rte n m ö c h te n . —

21. A p ril 1926. 271

(8)

i. J. 1914 heranging, die also 14 Ja h re lang unverändert be­

standen hat und sich auch ohne offizielle Anerkennung doch allmählich als „übliche V ergütung“ durchgesetzt hatte. Sie war als solche im allgemeinen auch von den Gerichten anerkannt, nachdem mehrere Reichsgerichts­

entscheidungen sich dahin ausgesprochen hatten. Ein Zwang für die Anerkennung durch die Gerichte bestand allerdings nicht, da diese — da es sich nicht um eine be­

hördliche Taxe handelt — nach „freiem Ermessen unter W ürdigung der besonderen V erhältnisse“ zu entscheiden haben und darin auch nicht durch die Justizaufsichts­

behörden beeinflußt werden können. Als dem Gerichts­

verfassunggesetz widersprechend lehnten daher auch so­

wohl der Reichs justizm inister wie die Justizm inister der Länder wiederhoit dahingehende A nträge ab.

Die noch i. J. 1914 eingeleiteten Schritte, die Ge­

bührenordnung, die bisher nur von einigen Verbänden auf­

gestellt war, auf möglichst breite Basis zu bringen, führte dann noch im K riege zu der Gründung des „AGO-Aus­

schusses für die Gebührenordnungen der Arch.- und Ing.“, dem nun sämtliche größeren Bau- und maschinentech­

nischen Verbände sowie die G artenarchitekten und vereid.

selbst. Landmesser beitraten. Aus gemeinsamer Arbeit entstand die G. 0. von 1920, die die Gebühren-Rechnung namentlich der Architekten, etwas anders aufbaute und vereinfachte,; es folgten ihr die G. 0. von 1921 (schon be­

einflußt durch die Inflation) und schließlich m itten in der Inflation die noch nicht aufgehobene G. 0. vom 1. 7. 23.

Es gelang nun, die Reichsbehörden unter Führung der Reichsbauverwaltung (Abteilung IV des Reichsfinanz­

ministeriums) dafür zu interessieren, und diese G. 0. wurde nun als „übliche Vergütung durch das Reichsfinanz­

ministerium und einige andere Ressorts (Reichspost und Reichseisenbahn schlossen sich leider aus) anerkannt. Um das zu erreichen, mußten die technischen Verbände aller­

dings wesentliche Konzessionen machen. Es wurde auf die Gebührentabellen von 1920, als etwa den Friedens­

sätzen, verm ehrt um einen, den veränderten Verhältnissen seit 1901 angepaßten geringen Aufschlag entsprechend, zurückgegriffen, und es wurde ferner mit R ücksicht auf die sich allmählich entwickelnde Überteuerung des Bauens und mangels eines festen Maßstabes nicht mehr die w irk­

liche Bausumme, sondern die Friedensbausumm e zugrunde gelegt. Außerdem wurden die so erm ittelten Sätze noch mit einem sogenannten Entbehrungsfaktor von 0,85 multi­

pliziert, der nur in den besetzten Gebieten in Wegfall kommen sollte mit R ücksicht auf die do rt herrschende be­

sondere Teuerung. Stundensätze und Reiseaufwand ent­

sprachen nur den Friedenssätzen m ultipliziert mit 0,85.

Diese Regelung erwies sich aber nach Ansicht der V er­

bände schon in dem Moment als unhaltbar, als nach der Stabilisierung der W ährung die Lebenshaltungskosten und vor allem die Baukosten wesentlich in die Höhe schnellten, den Friedenspreis weit überstiegen, während andererseits die Leistungen der A rchitekten und Ingenieure durch die veränderten Bau- und M aterialbeschaffungsbedingungen gegenüber der früheren Friedensleistung wesentlich ge­

steigert wurden und ebenso die Unkosten der A rchitektur- und Ingenieur-Büros. Seit H erbst 1924 strebten daher die

V erm ischtes.

Die Grundsätze für das V erfahren bei W ettbewerben auf dem Gebiete der Baukunst in ihrer letzten, vom „Ver­

band D eutscher Arch.- und Ing.-Vereine“ und dem „Bund Deutscher A rchitekten gemeinsam bearbeiteten Fassung vom 12. November 1920 sollen einer zeitgemäßen Um­

arbeitung unterzogen werden, da sich mancherlei Schäden aus diesem Verfahren für die deutsche Baukunst und Architektenschaft im Laufe der Ja h re ergeben haben.

Diese Änderungen dürften sich voraussichtlich in der Richtung bewegen: Beschränkung der öffentlichen, E r­

weiterung der beschränkten W ettbewerbe; stärkerer Ein­

fluß der Preisrichter auf die Programmbestimmungen schon vor deren Veröffentlichung, sowohl hinsichtlich der Begren­

zung des Bewerberkreises als der Einwirkung auf an­

gemessene V erringerung der Arbeitsleistung und Verein­

fachung der Zeichenarbeit; angemessene Festsetzung und V erteilung der Preise; Erhöhung der V erantw ortung der Preisrichter, indem in den Protokollen die Stellungnahme der einzelnen Preisrichter zu den verschiedenen Entwürfen zum Ausdruck kommen muß, so daß die Entscheidungen des Preisgerichtes nicht mehr auf dem Wege von Kompro­

missen zustande kommen, wie das jetzt vielfach geschieht (eventuell Einführung des Punktsystem s in irgendeiner Form); Ausdehnung des Urteils nicht nur auf die wenigen preisgekrönten Entwürfe, sondern auch mindestens auf°die zur engsten W ahl gestellten, deren Verfasser ebenfalls (mit 272

im AGO zusammengeschlossenen Verbände e in e . ‘ V Regelung an, die dem A rchitekten und I n g e n i e u r eine zen- gemäße Gebühr sichern und außerdem die v i e l e n Streitig­

keiten aus der W elt schaffen sollte, die in der oft unmög­

lichen Feststellung des Friedenspreises lagen. . A nträge der Verbände, die darin gipfelten, die wirk­

lichen Baukosten zugrunde zu legen, die Tabelle von 1920 festzuhalten, auf die so berechnete Gebühr aber einen Ab­

schlag zu gewähren, solange Bauindex und Lebenshaltungs­

index stärker differieren, die ferner eine angemessene Er­

höhung der seit 1901 unveränderten Sätze für nach Zeit zu berechnende Leistungen und für die Aufwandsentschädi­

gung bei Reisen und außerdem eine völlige Neugestaltung der "G. 0. für städtebauliche Leistungen, die als erster Versuch sich als ein Mißgriff und viel zu niedrig erwiesen hatte, forderten, fanden zwar die A nerkennung der fachkundigen technischen R eferenten in der Reichsbau­

verwaltung, w urden aber im H erbst 1925 abgelehnt. Der einzige Grund war, weil zur Zeit der eingeleiteten Preis­

abbauaktion der Reichsregierung die R essorts keiner Er­

höhung der Gebühren ihre offizielle A nerkennung geben könnten. Der R eichstag nahm sich dann der bedrängten A rchitekten und Ingenieure an und ersuchte die Reichs­

behörden, erneut mit den Verbänden in Verhandlung zu treten bezüglich einer zeitgem äßen Regelung der Gebühren.

Die alten A nträge wurden unverändert eingebracht, es hatte den Anschein, als wenn ihnen nunm ehr zugestimmt würde, aber wieder erfolgte die Ablehnung mit derselben einzigen Begründung der Rücksicht auf den Preisabbau, außerdem w urden noch einige andere Änderungen verlangt, zu denen sich die A rchitekten und Ingenieure nur im Hinblick auf die erw arteten Erhöhungen bereit erklärt hatten.

Die A rchitekten und Ingenieure, denen schon vorher der AGO empfohlen hatte, die neuen Sätze bei Neu­

aufträgen zu vereinbaren, stehen nun vor der Frage, ist ihnen die offizielle A nerkennung von so schwerwiegendem Nutzen, daß sie in der lebenswichtigen F rage angemessener Gebühren sich weiter bescheiden können. Der AGO-Vor- stand h at sich, dem D rängen besonders betroffener, nur von im freien Beruf stehenden Mitgliedern gebildeter Verbände folgend, dahin entschlossen, daß u nter den v o r l i e g e n ­ d e n U m s t ä n d e n a u f d i e A n e r k e n n u n g z. Z.

v e r z i c h t e t w e r d e n m ü s s e .

Es kann kaum fraglich sein, daß die V erbände denselben Standpunkt einnehmen werden. Das Opfer, das sie der An­

erkennung durch einige Reichsbehörden bringen müssen, ist zu groß, als daß sie auf das Recht, die Bewertung ihrer Leistungen selbst den veränderten Verhältnissen anzu­

passen, verzichten können. Die Allgemeinheit wird sich dem nicht verschließen können, und die Gebührenordnung der A rchitekten und Ingenieure, an der w eiteste Kreise der im freien Beruf stehenden und beam teten Architekten und Ingenieure, also auch A uftraggeberkreise, mitgewirkt haben, wird sich schließlich ebenso durchsetzen, wie die G. 0. von 1888 und von 1901. Im übrigen geben sich die Verbände der Hoffnung hin, daß unter veränderten Zeit­

verhältnissen auch die Behörden sich den Bedürfnissen der A rchitekten und Ingenieure nicht verschließen und später doch noch einer entsprechenden G. 0 . offiziell ihre An­

erkennung geben werden. — — Fr. E. —

ihrer Zustimmung) zu erm itteln und zu veröffentlichen wären; bei starker Beteiligung V orprüfung der Entwürfe in bezug auf die E inhaltung der Programmforderungen in w irtschaftlicher und technischer H insicht durch be­

sondere V ertrauensleute des Preisgerichtes, dam it eine wirkliche, sachliche Beurteilung aller E ntw ürfe erfolgen kann, w ährend je tzt viele von vornherein unter den Tisch fallen, die vielleicht doch gute Ideen enthalten; Einfluß­

nahme der maßgebenden V erbände auf Program m und Entscheidung durch in das P reisgericht zu entsendende V ertrauensm änner zur K ontrolle des V erfahrens; schärfere Verpflichtungen der Mitglieder der V erbände, sich nur an W ettbew erben sowohl als Bewerber wie P reisrichter zu be­

teiligen, die den Forderungen entsprechen.

In der W ettbewerbs-Beilage Nr. 8 bringen wir einen Bericht über eine vom B. D. A. am 12. April 1926 zur Be­

ratung dieses Them as abgehaltene Versam mlung. — Iuhalt: Neubau des Gasthofes „Graf York von Wartenburg“

zu Johannisburg O.-I'r. — Literatur. — Vermischtes. — Standesfragen und Vereinsleben: Die Honorarforderung des Architekten im Konkurs des Bauherrn. — Die Gebührenordnung der Architekten und Ingenieure und ihre Anerkennung. — Ver­

mischtes. —

Verlag der Deutschen Bauzeitung, G .m .b .H . in Berlin.

Für die Redaktion verantworüich: F r i t z E i s e l e n in Berlin.

Druck: W. B ü x e n e t e i n , Berlin SW 48.

Nr. 32.

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