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Statistisches Jahrbuch deutscher Städte, 1930

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Statistisches Jahrbuch deutscher Städte

Amtliche Veröffentlichung des Deutschen Städtetages Bearbeitet vom Verbandeder deutschen Städtestatistiker B e g r ü n d e t von M. N e e f e

1930

J E N A • G U S T A V F IS C H E R 25. J A H R G A N G

(NEUE FOLGE 4. JAHRGANG)

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Schriftleitung: Dr. Schumann

Direktor des Statistischen Amts der Stadt Dresden

Druck von Bär & Hermann In Leipzig

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V o rw o rt

Mit dem 25. Jahrgang (N. F. 4. Jahrgang) des Statistischen Jahrbuchs deutscher Städte ist die Schriftleitung in die Hände des Direktors des Statistischen Amtes der Stadt Dresden, Dr. S c h u m a n n , übergegangen. Diese Tatsache möchte der Unter­

zeichnete nicht vorübergehen lassen, ohne dem seitherigen Bearbeiter, Herrn Direktor Dr. S e u te m a n n , Hannover, für seine jahrelange, unermüdliche und uneigennützige Arbeit bei der Herausgabe des Jahrbuches im Namen des Verbandes der deutschen Städtestatistiker zu danken. Herr Dr. Seutemann hat seine ganze Persönlichkeit für das Wiedererscheinen des Jahrbuches eingesetzt und hat sich bemüht, ein Werk herauszubringen, das für den Kommunalpolitiker wie für alle, die ein Interesse für kommunale Fragen haben, gleich wertvoll ist.

Neben dem Wechsel in der Schriftleitung ist aber auch mit dem 25. Jahrgang ein Wechsel des Verlegers des Jahrbuches Hand in Hand gegangen. Friedrich Brand­

stetter, Leipzig, hat auf Wunsch des an der Mitredaktion beteiligten Direktors Weigel- Leipzig das Jahrbuch seinerzeit in Verlag genommen, obwohl sein Verlag in der Haupt­

sache andere Wissensgebiete pflegte. Um dem Statistischen Jahrbuch aber einen größeren Leserkreis zu sichern, schien es geboten, das Buch einem \ erlag zu über­

geben, der besonders die Pflege der Volkswirtschaft und ihrer verwandten Gebiete sich zur Aufgabe gemacht hat.

Der Wechsel in der Schriftleitung und im Verlag hat auch dahin geführt, dem Buche äußerlich ein anderes Gewand zu geben und es besonders typographisch unserer Zeit anzupassen.

Den Wünschen des Deutschen Städtetags, daß das Jahrbuch möglichst m it neuesten Zahlen aufwartet und daß ihm dadurch ein möglichst hoher Gegenwarts­

wert gegeben- wird, wurde Rechnung getragen. So werden die Nachweisungen für das Theater- und Orchesterwesen für das Spieljahr 1928/29 gebracht; ein großes Interesse wird bei den Städten über 50000 Einwohnern die Fürsorgestatistik erwecken, da vom Statistischen Reichsamte die Ergebnisse der Reichserhebung für das Jahrbuch zur Verfügung gestellt wurden. Wir möchten nicht unterlassen, dem Statistischen Reichsamte an dieser Stelle dafür unseren Dank abzustatten. Zum ersten Male seit

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Wiedererscheinen des Jahrbuches nach dem Kriege werden diesmal die Steuerein­

nahmen der Gemeinden behandelt. Dann wurden durch Erweiterungen und Er­

gänzungen gegenüber den früheren Jahrgängen wertvolle Themen aufgenommen.

Ebenso erfreulich-ist die Tatsache, daß für die Städte mit 25000 bis 50000 Einwohner die Bevölkerungszahlen für den 30. November 1929 gebracht werden konnten.

Der Schriftleitung und allen denen, die sich um die Herausgabe des Jahrbuches verdient gemacht haben, möchten wir nicht zu danken unterlassen. Besonderer Dank gebührt dem Herrn Präsidenten des Deutschen Städtetages, Dr. M u le r t, der an der Aufstellung des Programms für den vorliegenden Jahrgang des Jahrbuches regen Anteil nahm und der von Herrn Dr. Herbert M e y e r , dem Leiter der Statistischen Abteilung des Deutschen Städtetages, dabei unterstützt wurde.

Allen, auch den nicht Genannten, die an dem 25. Jahrgang mitarbeiteten, sei bestens gedankt.

Die Verantwortung für den Inhalt der Beiträge tragen die einzelnen Bearbeiter.

N ü rn b erg, im August 1930

Der Verband der d eutschen Städtestatistiker Prof. Dr. Meyer-Nürnberg

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In h a lts v e r z e ic h n is

S ei te

Dem Verbandsvorsitzenden Direktor P a u l W e ig e l zum Gedächtnis . . . 1 50 Jahre Konferenzen der deutschen Städtestatistiker... 3 I. Stand und Bewegung der Bevölkerung

Dr. G u sta v E if e r t , Direktor des Statistischen Amts der Stadt Aachen . 14 II. Theater und Orchester

1 rof. Dr. S ig m u n d S c h o t t , Direktor des Statistischen Amts der Stadt Mannheim ... ...

III. Vieh- und S chlachthöfe

Dr. E. S c h u m a n n , Direktor des Statistischen Amts der Stadt Dresden . 09 IV. W asserversorgung (W asserwerke)

Prof. Dr. M a x im ilia n M ey er, Direktor des Statistischen Amts der Stadt N ürnberg... 91 V. Gasversorgung

Prof. Dr. M a x im ilia n M ey er, Direktor des Statistischen Amts der Stadt Nürnberg...

VI. Elektrizitätsversorgung

Prof. Dr. M a x im ilia n M e y er , Direktor des Statistischen Amts der Stadt Nürnberg... 132 VII. Finanzübersicht nach den Voranschlägen für 1929

Dr. K a r l S e u te m a n n , Direktor des Statistischen Amts der StadtHannover 168 VIII. Förderung d es W ohnungsbaus in den Städten

Prof. Dr. H. H. v o n A uer, Direktor d e s S t a t i s t i s c h e n Amts d e r Stadt Breslau 207 IX. Fläche, Grundeigentum und Grundstückswesen

Prof. Dr. W ilh e lm M o r e e n r o th , Direktor des Statistischen Amts der Stadt M ünchen...

X. Verkehrsbetriebe

Dr. O sk ar B ü c h n e r , Direktor des Statistischen Amts der Stadt Berlin . 298 XI. Straßenverkehrsunfälle

Prof. Dr. H. W o lf, Direktor des Statistischen Amts der Stadt Halle . . 343 X II. Kanalisation, Abfuhrwesen, Straßenreinigung

Oberstadtamtmann Dr. H a n s S t e ib , Leiter des Statistischen Amts der Stadt Augsburg...

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XIII. Stadtsparkassen und Stadtbanken

Dr. A lb e r t Z w ic k , Direktor des Statistischen und Wahlamts und der Wirt­

schaftsabteilung der Stadt K ö l n ... 377 XIV. Steuereinnahmen der Gemeinden in den Rechnungsjahren 1927und1928

Obermagistratsrat S te g e m a n n , Berlin ... 434 XV. Die öffentliche Fürsorge

Ergebnisse der Reichsfürsorgestatistik für das Jahr 1928

Dr. E. H e lb lin g , Direktor des Statistischen Amts der Stadt Magdeburg 475 XVI. Unterrichtswesen

Prof. H. S c h ö b e l, Direktor des Statistischen Amts der Stadt Chemnitz . 501 XVII. Straßenfläche, Straßenbefestigung und Straßenbauten

Dr. H e in r ic h S e id e l, Stadtamtsrat im Statistischen Amt der Stadt Leipzig ... 544 S ach register... 595

S e i t e

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Zur Beachtung!

T h US ^ra^^SC^erL Gründen sind die Städte fortlaufend numeriert und in allen e en unter derselben Nummer aufgeführt. In den Anmerkungen erscheint fü° d‘ ^ aine ^Gr e^nze^nen Stadt, sondern nur die Ordnungsnummer. Maßgebend ur ie Reihenfolge waren dabei die fortgeschriebenen Bevölkerungszahlen auf , rUn amtlicher Mitteilungen der Städte (unter Berücksichtigung der Eingemein­

ungen vom Tage der Eingemeindung ab) vom 1. April 1929.

Sonst sind die Städte wiederum in drei Gruppen zusammengefaßt worden, soweit nicht ausdrücklich etwas anderes bemerkt ist. Die Gruppe A umfaßt die tädte m it über 200000 Einwohnern (Nr. 1 bis 26: Berlin bis Halle), die Gruppe B ie Städte mit über 100000 bis 200000 Einwohnern (Nr. 27 bis 49: Barmen bis agen) un(j Q.rUppe q ^ g^adte mit über 50000 bis 100000 Einwohnern St"dt^ ^ ' ^ erne Sterkrade). Soweit in einigen Kapiteln noch andere a te hinzukommen, sind sie ihrer Größe entsprechend eingruppiert und durch 16 u°hstaben a, b oder c besonders gekennzeichnet.

Ein Kreis hinter dem Stadtnamen in den Tabellen bedeutet, daß eine An- fcrkung am Fuße der Seite zu beachten ist.

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Zur Beachtung!

Aus praktischen Gründen sind die Städte fortlaufend numeriert und in allen Tabellen unter derselben Nummer aufgeführt. In den Anmerkungen erscheint nicht der Name der einzelnen Stadt, sondern nur die Ordnungsnummer. Maßgebend für die Reihenfolge waren dabei die fortgeschriebenen Bevölkerungszahlen auf Grund amtlicher Mitteilungen der Städte (unter Berücksichtigung der Eingemeindungen vom Tage der Eingemeindung ab) vom 1. April 1929.

Sonst sind die Städte wiederum in drei Gruppen zusammengefaßt worden, soweit nicht ausdrücklich etwas anderes bemerkt ist. Die Gruppe A umfaßt die Städte mit über 200000 Einwohnern (Nr. 1 bis 26: Berlin bis Halle), die Gruppe B die Städte mit über 100000 bis 200000 Einwohnern (Nr. 27 bis 49: Barmen bis Hagen) und die Gruppe C die Städte mit über 50000 bis 100000 Einwohnern (Nr. 50 bis 94: Herne bis Sterkrade). Soweit in einigen Kapiteln noch andere Städte hinzukommen, sind sie ihrer Größe entsprechend eingruppiert und durch die Buchstaben a, b oder c besonders gekennzeichnet.

Ein Kreis hinter dem Städtenamen in den Tabellen bedeutet, daß eine Anmerkung am Fuße der Seite zu beachten ist.

D r e s d e n , März 1930

Die Schriftleitung des Statistischen Jahrbuchs

deutscher Städte Dr. S c h u m a n n

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Dem V erbandsvorsitzenden

D irektor Paul Weigel

zum G edächtnis

Am 1. Juni 1929 verschied plötzlich infolge eines Unfalles in Oberhof, wo er zur Erholung weilte, der Vorsitzende des Verbandes der deutschen Städtestatistiker, D ir e k to r P a u l W eig el.

Paul Weigel wurde am 8. Dezember 1873 in Grüna (Sachsen) geboren. Er be­

suchte zunächst die Volksschule seiner Vaterstadt und siedelte dann auf das Gym­

nasium in Chemnitz über, das er bis zu seinem 20. Lebensjahr besuchte. Er widmete sich a on Ostern 1894—1897 an der Universität Leipzig dem Studium der Rechts­

wissenschaft, hörte daneben aber auch Vorlesungen über Volkswirtschaft und Statistik.

Am 18. Oktober 1902 legte er die zweite juristische Staatsprüfung ab. Am 1. Oktober desselben Jahres wurde er als Ratsassessor beim Rat der Stadt Leipzig angestellt.

Am 1. Juni 1906 wurde er hervorgehobener Assessor und erhielt den Titel eines Stadtamtmannes. Obgleich Volljurist, oblag er neben seiner Berufstätigkeit fortgesetzt sozialpolitischen Studien. Nach dem Tode von Professor Hasse (1908) übernahm Weigel am 1. Januar 1909 provisorisch die Leitung des Statistischen Amtes der Stadt Leipzig, zu dessen Direktor er ab 1. Oktober 1910 ernannt wurde. Am 1. Oktober 1927 konnte er sein 25jähriges Amtsjubiläum feiern.

Während seiner Amtstätigkeit hat Weigel auf den verschiedensten Gebieten sich schriftstellerisch betätigt. Hervorgehoben sollen hier von den größeren Schriften werden. „Die Gemeindebetriebe der Stadt Leipzig“ , erschienen in „Schriften des ereins für Sozialpolitik“ 129. Band, „Die Indexziffern“ , erschienen in „Conrads Jahrbüchern für Nationalökonomie und Statistik“ , Band 117, 1921, die „Indexziffern im Inland und im Ausland“ , erschienen in der „Zeitschrift für gesamte Staatswissen­

schaft , 76. Jahrgang, 1921, und „Der Leipziger Verkehr im Jahre 1925“ , erschienen in ..Leipziger Verkehr und Verkehrspolitik“ , Schriftenreihe des Ratsverkehrsamts Leipzig 1926, Nr. 1. Daneben entstammen eine ganze Reihe kleinerer Abhandlungen seiner Feder, von denen nur einige hier genannt sein sollen: Der Wohlstandsindex des Dawes sehen Gutachtens, Statistik und Verwaltung, Messe und Statistik, Die Gemeindestatistik, Internationale Fremdenverkehrsstatistik, Die sozialen Verhält­

nisse der Schulkinder und Die Statistik der Kraftfahrzeuge. Seine Arbeiten zeichnen sich besonders durch ihre Klarheit aus und entbehren nicht einer starken kritischen Stellungnahme.

Stat. Jahrb. 25. J

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2

Im Verband hat er sich ein bleibendes Denkmal durch, die Neuherausgabe des Statistischen Jahrbuches deutscher Städte gesetzt. Er hatte die Mitredaktion und war ganz besonders für die schwierige Drucklegung des Werkes verantwortlich. Seit 1924 bekleidete er das Amt eines stellvertretenden Vorsitzenden des Verbandes. Im Jahre 1928 wurde er zum Vorsitzenden gewählt, so daß er in dieser Stellung nur ein Jahr für den Verband wirken konnte.

Die Verdienste des Verstorbenen um die deutsche Städtestatistik werden ihm ein bleibendes Gedenken sichern. Tragisch ist sein Tod zu nennen, der ihn auf der Höhe eines erfolgreichen Lebens ereilte.

Er war ein liebenswürdiger, wenn auch gerader Mensch. Wir alle, die wir mit ihm in jahrelanger Tätigkeit standen, werden ihn stets in gutem Angedenken behalten.

Er selbst schloß sein Leben ab mit der Leitung der Kölner Konferenz im Mai 1929 und mit einem geschichtlichen Rückblick auf das Bestehen 50jähriger Städtestatistik, den wir ihm zu Ehren und zum Andenken hier folgen lassen.

N ü r n b e r g , i m M ä r z 1 9 3 0

Professor Dr. Meyer Stellvertr. Vorsitzender des Verbands

der deutschen Städtestatistiker

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5 0 Jah re Konferenzen der deutschen Städtestatistiker

Ansprache d e s verstorbenen Vorsitzenden, Direktor W eigel, Leipzig, an die 37. Konferenz d e s V erbandes der d eutschen Städtestatistiker

•n Köln am 13. Mai 1929

Konferenz des Verbandes der deutschen Städtestatistiker bildet einen Wichtigen Markstein in der Geschichte des Verbandes; denn sie ist eine bedeutsame

• ubiläumstagung. Vor 50 Jahren, vom 4. bis 6. Oktober 1879, hat in Berlin die erste Konferenz der deutschen Städtestatistiker getagt. Der Verband der deutschen ktädtestatistiker ist also nunmehr ein halbes Jahrhundert alt, er begeht in diesem

• ahre das Jubiläum, seines 50jährigen Bestehens. Freilich von einem Verband der deutschen Städtestatistiker im Sinne der heutigen Organisation konnte vor 50 Jahren noch nicht die Bede sein. Die Konferenz der Direktoren der statistischen Büros deutscher Städte, es waren einschließlich der drei hansestädtischen im ganzen 12, war vielmehr 1879 eine lose Zusammenkunft zum Zwecke eines Meinungsaustausches über allerhand Fragen, die in der Praxis aufgetaucht waren, und keiner von ihnen dachte wohl damals daran, eine Organisation ins Leben zu rufen, wie sie der Verband heute darstellt, wenn auch der Wunsch, die Zusammenkunft bald und ständig zu wiederholen, schon allgemein bestand. Die Niederschrift bezeichnete demgemäß die Versammlung als Konferenz der Direktoren der statistischen Büros deutscher Städte.

Erst die 17. Konferenz, die im Jahre 1903 in Dresden tagte, hat den Namen „Verband

<rr / e^ tschen Städtestatistiker“ satzungsmäßig festgelegt. Die erste Satzung, die e 4. Konferenz in Leipzig im Jahre 1888 beschloß, bestimmte: Die Konferenz der s l t Städtestatistiker bildet einen „freien Verband“ . Aber der Vater der ersten fe^Td^R Pröbst-München, stellte damals mit allgemeiner Zustimmung ausdrücklich die D «q68 ^ nux 11111 eine Kodifikation des bestehenden Rechtes handle, und auch T reta^ r]611^1 Konferenz 1903 wollte keineswegs erst den Verband ins Leben rufen.

, • 4^’ , Verfasser des neuen Satzungsentwurfes betonte vielmehr in seinen ,,Mo-

"f611 rT a GS nUr ^arauf ankommen könne, unter Festhaltung der bisherigen Grund- . a ze le sogenannten Satzungen den neuen Zeitverhältnissen entsprechend aus- zuges a en, und die Versammlung selbst war darüber einig, daß die Satzung nichts - eues in er ache bedeute, sondern nur in der Form. Und, was hier natürlich noch viel wichtiger ist, das traf tatsächlich auch vollkommen zu. Die Satzungen — auch die jetzt geltende, die im Jahre 1922 beschlossen worden ist — änderten materiell nichts am Bestehenden, waren vielmehr lediglich eine entsprechende Anpassung aer i<orm an die veränderten Verhältnisse. So hat zwar die Satzung von 1922 mit Rücksicht auf die Entwicklung des städtestatistischen Dienstes in den letzten Jahr-

I *

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4

zehnten den Kreis der Mitglieder des Verbandes um die körperschaftlichen erweitert.

Aber der Grundstock der Mitglieder, das personelle Rückgrat des Verbandes, sind trotzdem grundsätzlich und auch tatsächlich die ordentlichen Mitglieder geblieben, d. h. die Direktoren der deutschen städtestatistischen Ämter, die die Konferenzen ins Leben gerufen haben und satzungsgemäß lange Jahre hindurch allein als Mit­

glieder in Frage kommen konnten. Ebenso ist freilich in der jetzt geltenden Satzung der Zweck und die Aufgabe des Verbandes etwas anders umschrieben als das bei der Gründung der Konferenz und in den ersten Satzungen geschah. Aber der Satz:

Der Zweck des Verbandes besteht darin, die Aufgaben der Städtestatistik zu fördern, trifft Wort für Wort schon auf das zu, was sich die erste Konferenz und ebenso alle folgenden als Zweck und Aufgabe gesetzt haben. Dasselbe gilt schließlich, um das noch kurz festzustellen, für die Mittel und Wege, die für die Verwirklichung des Verbandszweckes vorgesehen sind.

Als Boekh im Jahre 1879 „einem seit Jahren geäußerten Wunsche entsprechend“

die erste Konferenz der Direktoren der deutschen städtestatistischen Büros zusammen­

rief, gab es, wie schon erwähnt, in Deutschland 12 solcher Ämter. Sie erklärten sich sämtlich mit dem Plane einverstanden bis auf Bremen, das sich nicht als städte­

statistisches Amt betrachtete. 9 der Direktoren nahmen an der ersten Konferenz teil — außerdem Körösi — 2 waren am Erscheinen verhindert. Der Kreis der Mit­

glieder erweiterte sich in der Folgezeit sehr schnell. In der kleinen Festschrift, die Neefe im Jahre 1911 der 25. Konferenz in Dresden vorlegte, ist die Entwicklung der Mitgliederzahl seit dem Jahre 1879 im einzelnen dargestellt. 1911 betrug sie 46.

Heute zählt der Verband der deutschen Städtestatistiker zusammen 72 Mitglieder, nämlich 1 Ehrenmitglied, 42 ordentliche Mitglieder, 14 außerordentliche Mitglieder (das sind frühere ordentliche Mitglieder, die nicht mehr Direktoren eines statistischen Amtes sind) und 15 körperschaftliche Mitglieder. Bis auf einige wenige kleinere sind alle deutschen städtestatistischen Ämter und städtestatistischen Stellen durch ihre Leiter oder als körperschaftliche Mitglieder Angehörige des Verbandes.

Diese denkbar günstige äußere Entwicklung des Verbandes erklärt sich ohne weiteres aus seinem Wesen, seinen Zielen und Zwecken, obwohl darüber noch immer nicht allenthalben volle Klarheit besteht. Der Verband der deutschen Städtestatistiker ist, das mag darum ausdrücklich festgestellt werden, keine Vereinigung zur Förderung irgendwelcher persönlicher Interessen und Bestrebungen der Direktoren der statistischen Ämter und Stellen, wrie etwa von Berufs- und Standesinteressen. Nicht einmal nebenbei werden solche Ziele vom Verband verfolgt, weil das seinem Wesen widersprechen würde. Der Verband ist auch keine Gesellschaft, wie z. B. der Verein für öffentliche Gesundheitspflege oder wie die Deutsche Statistische Gesellschaft, ein Vergleich, der noch näher liegt. Er ist also nicht eine Vereinigung von irgendwie an der Städtestatistik Interessierten zum Zwecke wissenschaftlicher Forschung und Pflege. Neefe legte der 1888 er 3. Konferenz in München den Antrag vor, aus der Konferenz einen solchen Verein für deutsche Städtestatistik zu machen, um das Interesse für die Städtestatistik in weitere Kreise zu tragen. Aber der Antrag wurde abgelehnt, weil alle Teilnehmer an der Konferenz darüber einig waren, daß die Konferenz durch einen solchen Verein nicht ersetzt werden könne, da sie andere Ziele verfolge.

Was der Verband der deutschen Städtestatistiker in Wahrheit ist, die Idee des Verbandes kann man sagen, ergibt sich leicht, wenn man sich folgendes ver­

gegenwärtigt:

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Die Aufgabe des Statistischen Amtes einer Gemeinde besteht in erster Linie darin, die Zustände und Verhältnisse des betreffenden Gemeinwesens zu erforschen und ihre Zusammenhänge darzulegen; es soll zuverlässiges Material liefern, auf Grün dessen die städtische Verwaltung vorher Maßregeln prüfen kann, die der Neuorgani­

sation oder Reformen dienen oder wonach später beurteilt werden kann, ob die Neueinrichtungen ihren Zweck nach allen Seiten hin erfüllt haben. So sprach sich darüber schon auf der ersten Konferenz Kluge-Altona aus, und er hat damit den Nagel auf den Kopf getroffen. Hinzuzufügen ist dem nur noch, daß die stadte- statistischen Ämter auch zur Durchführung der vom Reich oder den Ländern an­

geordneten Aufnahmen, vor allem der Volkszählungen usw. ins Leben gerufen worden sind. Namentlich in den Großstädten mußten dafür besondere Organe geschaffen werden, als diese Aufgaben einen solchen Umfang annahmen, daß sie nicht mehr nebenbei von anderen Verwaltungsstellen mit erledigt werden konnten.

Zunächst vermochten die städtestatistischen Ämter dem Bedürfnis nach städtischer Verwaltungsstatistik ohne weiteres gerecht zu werden. Das änderte sich aber ] e länger je mehr. Den Großstädten erwuchsen immer neue Aufgaben aus der sprung­

haften Bevölkerungszunahme und ebenso a u s der Reichs- und Ländergesetzge u n p , die Verwaltung wurde immer komplizierter und schwieriger, und um so schwieriger wurde im Gefolge davon auch die Beschaffung des erforderlichen statistisc e n a sachenmaterials. Vor allem wurde es mehr und mehr als Mangel empfunden, a es an Unterlagen fehlte über gleiche u n d ähnliche V e r w a ltu n g s m a ß n a h m e n , die in anderen Städten bereits durchgeführt oder geplant waren, weil sich ja hei entspre­

chender Kenntnis solcher Vorgänge viele Arbeit und Kosten ersparen ließen. JJie Bemühungen der städtestatistischen Ämter, solches Material aus anderen tä en zu beschaffen, konnten keinen vollen Erfolg haben, weil jede Stadt und a u c je es Statistische Amt nach eigenen Methoden und Grundsätzen verfuhr, so d a ß sich mit dem Material aus anderen Städten nicht viel anfangen ließ. Es bedurfte, darüber war man sich bald einig, des Erfahrungsaustausches und der Zusammenarbeit der verschiedenen Statistischen Ämter mit dem Ziele, vergleichbare statistische ^nter- lagen zu beschaffen. Soweit es sich um gleiche oder ähnliche V e r w a ltu n g s a u^ga en handelte, mußte versucht werden, die statistischen Erhebungen und Bearbeitungen nach gleichen Methoden durchzuführen und die Ergebnisse so z u s a m m e n z u s te ile n , d a ß sie ohne besondere Schwierigkeit von jedermann verwendet werden konnten.

Diese verwaltungsstatistische Aufgabe zu lösen ist der Zweck des er an es der deutschen Städtestatistiker und zwar sein einziger Zweck, wie nochmals aus- d-nicklich betont sein mag. Man kann darum den Verband der d e u t s c h e n Stadte- statistiker wohl als ein gemeinsames Statistisches A m t der deutschen Stadtverwal­

tungen betrachten, dessen Personal aus den Leitern der Statistischen Ämter aller beteiligten Städte besteht und dessen Aufgabe es ist, die Lücken in der Stadte- verwa tungsstatistik auszufüllen, die sonst bestehen würden.

Der Verband der deutschen Städtestatistiker hat sich im Laufe der 50 J a h r e

seines Bestehens, auf die er nun z u r ü c k b lic k e n kann - das darf hier festgestelit werden —, der schwierigen Aufgabe, die er sich gestellt hat, gewachsen gezeigt.

Mit voller Hingabe h a b e n alle seine Mitglieder von der ersten Konferenz an bis in die Gegenwart für die Verbandsziele gearbeitet, und mit aller n u r denkbaren Gründ­

lichkeit und Gewissenhaftigkeit die unzähligen Fragen schriftlich und mündlich erörtert, die auf dem weiten und immer sich ausdehnenden Gebiet der Städtestatistik aufgetaucht sind und ständig neu a u fta u c h e n . Es ist schwerlich ein städtestatistisches

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Problem denkbar, das nicht den Gegenstand eingehender Untersuchungen von Verbands wegen gebildet hätte; es ist kaum noch eine städtestatistische Betätigung zu entdecken, auf die die Arbeit des Verbandes nicht irgendwie von Einfluß gewesen wäre.

In dem leider unvollendeten aber trotzdem auch heute noch nicht überholten Werk Mischlers über die Verwaltungsstatistik, das 1892 erschienen ist, heißt es im

§ 71: Die Kommunalstatistik . . . bildet sowohl in quantitativer als auch in qualitativer Beziehung einen beachtenswerten und mitbestimmenden Faktor in der Entwicklung der Verwaltungsstatistik überhaupt. Dem würde Mischler heute sicher noch etwa die Worte hinzufügen: Genau dasselbe gilt vom Verband der deutschen Städte­

statistiker. Die Entwicklung der Verwaltungsstatistik im allgemeinen ist zu einem nicht geringen Teil Ergebnis des Verbandes, weil die Kommunalstatistik das, was sie im Laufe der Zeit geworden ist, nur werden konnte dank seiner Tätigkeit. Das heute auszusprechen ist eine Ehrenpflicht des Verbandes, vor allem gegenüber den vielen unserer Kollegen, die jetzt nicht mehr zu unseren Mitarbeitern gehören, weil sie aus diesem Leben abberufen worden sind oder weil sie nicht mehr im Amte sind.

Sie hier alle mit Namen zu nennen, dazu ist ihre Schar zu groß. Nur aus der Reihe, der schon Abgeschiedenen seien außer den bereits erwähnten Boekh, Probst, Neefe und Kluge noch Beukemann, Bleicher, Flinzer, Hasse, Hirschberg, Koch, Neßmann.

Pabst und Zimmermann herausgegriffen, um an diesen Beispielen zu zeigen, daß es sich ohne Ausnahme um Männer handelt, die als Statistiker im allgemeinen und ins­

besondere als Städtestatistiker weit über Deutschlands Grenzen hinaus rühmlichst bekannt sind. Sie haben die schwierige und umfangreiche Arbeit der Planung, der Grün­

dung und des Aufbaues geleistet. Mit besonderer Genugtuung darf festgestellt werden, daß das Interesse der Verwaltung insbesondere der Stadtverwaltungen und ihrer Zentralorganisation des deutschen Städtetages an der Arbeit des Verbandes dauernd gewachsen ist und zweifellos weiter wächst, selbstverständlich die erfreulichste An­

erkennung, die dem Verband zuteil werden kann. Schließlich ist der Verband zu großem Danke den statistischen Reichs- und Landesstellen verpflichtet, die ihn in seinen Bestrebungen um die Förderung der Städtestatistik je länger je mehr unter­

stützt haben, die sich vor allem auch aktiv an seinen Arbeiten beteiligt haben in Wort und Schrift. Nur eine statistisch bedeutsame Stelle, das darf bei dieser Gelegen­

heit erwähnt werden, hat bis heute mit dem Verband der deutschen Städtestatistiker keine Fühlung genommen, nämlich das Internationale Statistische Institut. Das Institut wendet sich in städtestatistischen Angelegenheiten auch heute noch stets unmittelbar an die Statistischen Ämter.

Im Vordergrund der Verbandsarbeit standen von jeher und stehen auch jetzt noch die großen allgemeinen Erhebungen des Reiches, die Volkszählungen, die Berufs­

und Betriebszählungen und neuerdings auch die Wohnungszählungen. Schon die erste Konferenz befaßte sich besonders eingehend gerade auch mit diesen Aufgaben der städtestatistischen Ämter und beleuchtete die damals bevorstehende Volks­

zählung unter dem Gesichtspunkt der städtestatistischen Bedürfnisse und Erfahrungen.

Daran hat sich auch in der Folgezeit nichts geändert und unsere heutige Konferenz wird sich wieder mit den Problemen beschäftigen, die bei diesen Erhebungen, städte­

statistisch gesehen, besonders dringend der Erörterung und Lösung bedürfen. Eine Fülle von Anregungen hat der Verband den zuständigen Reichs- und Landesstellen gegeben und diese Anregungen sind von nicht zu unterschätzendem Einfluß auf diese Erhebungen gewesen.

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7 ferner ist hier des Statistischen Jahrbuchs deutscher Städte zu gedenken — es iNeeiejahrbuches, wie wir es zur Erinnerung an seinen Begründer und lang­

jährigen Herausgeber am liebsten benannt sehen —, das schon die 2. Konferenz 1885 m Dresden ms Leben zu rufen beschloß, weil die einhellige Überzeugung bestand, a eine solche Veröffentlichung der von den Städtestatistikern gesammelten und ear eiteten Verwaltungstatsachen unbedingt erforderlich für die Stadtverwaltungen Neef11 d tUm zu ^en wichtigsten Aufgaben der Konferenz gehöre. 1891 konnte r» e\? i 6n er8^.en beute freilich recht bescheiden anmutenden Band herausbringen, gehm em 68 S8*ner Begeisterung für die Sache und seiner unermüdlichen Tatkraft ingen war, alle die zum großen Teil völlig unerwarteten Hindernisse zu beseitigen,

>C+. {~6m ^ aue entgegenstellten. Der 21. Jahrgang, der letzte, den Neefe be- - ^ erschien im Jahre 1916, dann verhinderte der Krieg das weitere Er- w 6jnen’ nachdem die Wirtschaftsnöte der Inflationszeit einigermaßen über-

Vun en waren, konnte der Verband ernstlich daran denken, das Jahrbuch wieder ersc einen zu lassen, das allenthalben vermißt wurde. Nach langwierigen Verhand­

lungen kam 1927 der erste Jahrgang der neuen Folge — der 22. des Gesamtwerkes — eraus, 928 erschien der 2. Band und gegenwärtig ist der 3. im Erscheinen begriffön.

emem Wesentlichen Teil hat das der Verband dem Interesse des Deutschen Städte-

^ vT • UJj.^as Statistische Jahrbuch und der tatkräftigen Unterstützung insbesondere auc in finanzieller Hinsicht zu danken, die er ihm hat angedeihen lassen. Die För- erung durch den Städtetag kommt seit dem 23. Jahrgang auch äußerlich klar da- urch zum Ausdruck, daß das Jahrbuch als „Amtliche Veröffentlichung des Deut- SC 6 T 4 bezeichnet ist. Der Deutsche Städtetag arbeitet auch selbst ain Jahrbuch mit; die Fragebogen werden im Statistischen Ausschuß, den er ins

e en gerufen hat, durchberaten. So wird aufs beste allen Wünschen Rechnung W . die namentlich aus dem Kreis der Städte ohne Statistisches Amt beim tetag bekannt werden, und er kann von sich aus Anregungen wegen der Be­

ar eitung der einzelnen Abschnitte und Aufnahme neuer Abschnitte geben. Im u rigen ist die Bearbeitung des Jahrbuchs nach wie vor Sache des Verbandes, ins-

esondere wird auch die Schriftleitung von zwei Verbandsmitgliedern besorgt.

i ^ zweite periodische Veröffentlichung schuf der Verband ebenfalls mit Hilfe es eutschen Städtetages im Jahre 1921: die Vierteljahrshefte deutscher Städte.

stat‘ ^n ^•°r a^em einen Ersatz für die Monats- und Vierteljahrsberichte der stat^"30^611 m^e.r bilden, die der Krieg hinweggerafft hatte, und außerdem auch das nicht h Stadtverwaltungen bringen, das im Jahrbuch überhaupt War ra°ht werden konnte oder auch seiner Natur nach für die Städte wertvoller hefteW\V>lh 68 ^ ^ rzeren Perioden erschien. Außerdem enthielten die Vierteljahrs- Kenntnis an^ un§en aus dem statistischen Arbeitsgebiet einzelner Städte, deren hältnisse an~freri Städten von Wert sein konnte. Trotz der schwierigen Zeitver- als M o n a t^ f 6n günstig aufgenommen, sodaß sie vom 2. Jahrgang an anrh qip A 6 t 6 Rutscher Städte herausgegeben werden konnten. Dann aber fielen Vp_i „ % N a tio n zum Opfer, im Juli 1922 erschien das letzte Heft, weil der Wavf a + ^ .^ a.n(ie war, das finanzielle Risiko weiter zu tragen. Nachdem die V V » ® a visiert worden war, sollten auch die Vierteljahrshefte wieder als er an ssc erstehen, namentlich um dem Bedürfnis nach möglichst schneller

ers a ^as die Stadtverwaltungen für manche Verwaltungsgebiete lebhaft etonten möglichst gerecht zu werden. Der Redaktionsausschuß des Verbandes a die Vorarbeiten soweit zu fördern vermocht, daß vom Jahre 1927 an geeignetes

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Material hätte vorliegen können. Der Plan scheiterte aber doch schließlich, und zwar weil es an der nötigen finanziellen Grundlage fehlte. Es konnte nicht damit gerechnet werden, daß die Viertelj ahrshefte neben dem Statistischen Jahrbuch einen Absatz finden würden, der die bei Tabellenwerken natürlich sehr hohen Kosten gedeckt hätte. Der Deutsche Städtetag, der sich selbstverständlich auch für die Vierteljahrs­

hefte interessierte, hat darum die Herausgabe in eigene Verwaltung genommen.

Die Schriftleitung bildet einen wichtigen Arbeitszweig der Statistischen Abteilung, die seit einiger Zeit beim Städtetag eingerichtet worden ist. Die Hefte erscheinen als Statistische Beilage der Zeitschrift „Der Städtetag“ . Der Charakter der Viertel­

jahrshefte ist dadurch natürlich ein etwas anderer geworden, aber zu einem großen Teil bildet den Inhalt doch auch jetzt noch die Städtestatistik, die der Verband bestimmungsgemäß pflegt. Die meisten Mitarbeiter sind Mitglieder des Verbandes.

Eine besonders rege und bedeutsame Tätigkeit entwickelte schließlich der Ver­

band in der- Richtung, den städtestatistischen Ämtern und auch ihm selbst die rechte Geltung im allgemeinen statistischen Leben des Reiches und der Länder zu ver­

schaffen, damit die Interessen der Städtestatistik und damit der städtischen Ver­

waltung nicht zu kurz kommen. Die Notwendigkeit, in dieser Richtung tätig zu werden, drängte sich dem Verbände ganz von selbst auf, nachdem er einmal ins Leben getreten war. Denn es liegt ja auf der Hand, daß beispielsweise die Teilnahme an den Vorberatungen einer allgemeinen Volkszählung weit mehr Aussicht auf die Verwirklichung der Ziele der Städtestatistik bietet als der Weg, auf den sich der Verband angewiesen sah, gewissermaßen post festum, wenn bereits bindende Beschlüsse der Reichs- und Landesstellen Vorlagen, seine Wünsche und Anträge anzubringen.

Je länger je mehr erschien es zudem bei der wachsenden Bedeutung, die der städte- Statistischen Verwaltung bei der Durchführung dieser Erhebungen zukam, auch im Interesse der Staatsstellen selbst gelegen, daß sie zu ihren Beratungen Vertreter der Städtestatistik, also des Verbandes zuzogen. Trotzdem blieben die Bemühungen des Verbandes in dieser Richtung zunächst ohne Erfolg, die Reichs- und Landes­

stellen waren der Auffassung, daß die Interessen der Städtestatistik durch die Statistischen Ämter der drei Stadtstaaten hinlänglich bei ihren Beratungen vertreten seien. Praktisch hat dann die Frage insofern eine immer bessere Lösung gefunden, als sich die Vertreter des Statistischen Reichsamtes und auch der Landesämter an den Konferenzen des Verbandes beteiligten und auch sonst in immer lebhafteren Verkehr mit dem Verbände traten, so daß jetzt tatsächlich die Wünsche der Städte­

statistik und der Stadtverwaltungen schon bei den Vorberatungen von allgemeinen Erhebungen geltend gemacht werden können. Gegenwärtig wird es wohl auch keinen Reichs- oder Landesstatistiker mehr geben, der diese Zusammenarbeit missen möchte.

Eine vollbefriedigende Lösung des Problems wird — darüber kann kaum ein Zweifel bestehen — erst möglich sein, wenn einmal der gesamte deutsche verwaltungs- statistische Dienst einer durchgreifenden Reform unterzogen wird, was übrigens ein so hervorragender Kenner der Materie wie Mischler schon 1892 als dringend er­

forderlich bezeichnete. Er wies insbesondere darauf hin, daß die schon rein logisch durchaus verfehlte Aufteilung der deutschen Verwaltungsstatistik in zentrale, föde­

rierte und partikulare nicht dem praktischen Bedürfnis entspreche und daß überdies die.Statistik der Selbstverwaltung, insbesondere die der Städte, nicht entfernt ihrer Bedeutung entsprechend gewürdigt werde. Der gesamte statistische Dienst eines modernen Kulturstaates müsse durch ein Gesetz geordnet werden, wie andere wichtige Verwaltungszweige auch, nur so könne eine Organisation nach einheitlichen Gesichts­

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punkten, wie sie die Sache erfordere, geschaffen werden. Mit gutem Grunde betrachtete sich darum der Verband der deutschen Städtestatistiker für berufen, auch von sich aus für den Erlaß eines statistischen Gesetzes einzutreten. Gemäß einem Beschluß der Wiesbadener Konferenz (1925) richtete der Verband einen entsprechenden ntrag an die Reichsregierung und legte dem Antrag einen in gründlichen Beratungen geschaffenen Gesetzentwurf mit eingehender Begründung vor. Die Antwort war a lehnend und so unterließ es der Verband, weitere Schritte in dieser Angelegenheit zu unternehmen. Vielleicht findet doch noch einmal eine Regelung des verwaltungs-

® a 18tlschen Dienstes statt, und dann wird der Gesetzentwurf des Verbandes das Material für diese sein.

Arbeit des Verbandes ist für die städtische Verwaltung ebenso unentbehrlich q, _Wl°htig wie die Verwaltungsstatistik selbst. Der Verband würde sicher von den a ^Verwaltungen ins Leben gerufen worden sein, wenn ihn die Statistiker nicht von sich aus geschaffen hätten. Denn es gibt kaum eine andere Möglichkeit, die s a istischen Unterlagen, die der Verband durch seine Arbeit für die Stadtverwal- gen beschafft, auf ebenso zweckentsprechende Weise und mit ebenso geringem

^ os enaufwand für die Städte zu gewinnen. Eine städtestatistische Zentralstelle, an ie man da denken könnte, würde die Städte ohne Frage sehr viel stärker finanziell i ®n’ trotzdem aber nicht das leisten, was der Verband zu leisten vermag und ba° ^ ^ h l i c h immer geleistet hat, weil es dieser Zentralstelle an der unmittel-

^ enntuis der Verwaltung und ihrer statistischen Bedürfnisse und an der

*_ons erforderlichen Erfahrung in städtestatistischen Dingen fehlen würde. Nur le„ Leiter der städtestatistischen Ämter haben diese Kenntnisse und Erfahrungen, a erdem stehen auch sie allein als Beamte in dem persönlichen Verhältnis zur Ver- wa ung, das die Städte mit gutem Grund bei diesen Arbeiten für erforderlich ansehen.

^ me solche Zentralstelle für Städtestatistik würde darum höchstens die Unterlagen ur gemeinschaftliche Aktionen der beteiligten Städte zu beschaffen vermögen ■ man ® e etwa an die Finanzausgleichs Verhandlungen —, die Städtestatistik, die n aV>. ^er Verbandstätigkeit bildet, könnte sie dagegen nicht machen. Das St'rh-* ^ ü s t is c h e Stelle und den Statistischen Ausschuß beim Deutschen a ® ag, wie ausdrücklich hervorgehoben werden mag, weil hie und da die Meinung wir<i, diese Einrichtungen seien dazu geschaffen worden, den Städten die also f n v!gen ^ ü stisc h e n Unterlagen für ihre Verwaltung zu liefern, sie würden y ielle'h f61 °^8r sP ^ er Arbeit des Verbandes als entbehrlich erscheinen lassen, sogar die städtestatistischen Ämter selbst. Selbstverständlich werden eigenen V 6n n^e gewillt sein, einen so außerordentlich wichtigen Teil ihrer ist, die ab61^ ^ 8 e^üer Stelle zu überlassen, die zwar Fleisch von ihrem Fleisch knüpft i s ^ . s°hon rein örtlich nicht so eng mit ihrer eigenen Verwaltung ver- aber der * WlG ^a8 ^ er a^s besonders notwendig erscheinen muß. Außerdem ist Statistischen18^ 68!?100^1-6110 ^wec^ ebenso des Statistischen Ausschusses wie der . heim Deutschen Städtetag Städtetagsstatistik zu machen, aber taffes 7n ho« 1 « ^ ’ statistischen Unterlagen für die Arbeit des Städte- wip dip Ai-hoi* a bekanntlich genau so dauernd an Umfang zunimmt, auch H Qt"rl+e+ a(itverwaltungen. Ebenso wie die einzelne Stadt, so braucht

< u ' er a ^.e. g . statistisches Material für die vielen und schwerwiegenden hat ä t s c h e n Städte zusammen vorzubereiten und duxchzuführen

v ' ®r statistische Ausschuß, der zum großen Teil aus Direktoren städtestatistischer er besteht, dient ihm dabei im wesentlichen als beratendes Organ, die besondere

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statistische Stelle als Verwaltungsabteilung. Daneben betrachtete es der Statistische Ausschuß und die Statistische Stelle des Deutschen Städtetages mit als ihre Aufgabe, die Städtestatistik in dem hier wiederholt gekennzeichneten Sinne nach Möglichkeit zu fördern, wozu sie natürlich sehr wohl in der Lage sind. Das hat aber keineswegs den Sinn — wie der Städtetag wiederholt ausdrücklich erklärt und durch die Tat hinlänglich bewiesen hat —, daß der Verband ausgeschaltet werden soll, sondern daß im Gegenteil in erster Linie der Verband in seiner für die Städtestatistik unentbehrlichen Arbeit zu unterstützen ist. Ebenso wie der Verband erblickt darum auch der Deutsche Städtetag in entsprechender Zusammenarbeit den besten Weg zum Ziele, das hier gesteckt ist, und ohne Zweifel hat sich bisher diese Zusammen­

arbeit durchaus so gestaltet, wie es die Verbandsaufgaben erfordern.

Eine andere Frage ist die, ob es in absehbarer Zeit überhaupt noch Städtestatistiker im gegenwärtigen Sinne geben wird. Die Deutsche Statistische Gesellschaft hat voriges Jahr in Hamburg das Thema behandelt: Statistik und Soziographie. Der Referent Prof. Tönnies machte dabei den Vorschlag, dem alten Streit, ob die Statistik eine selbständige Wissenschaft sei oder nicht, dadurch ein Ende zu machen, daß man sich vornehme, unter Statistik nur noch eine Methode zu verstehen, die Wissen­

schaft aber, die sich dieser Methode vorwiegend bediene, als Soziographie zu bezeich­

nen. Im Schlußwort führte Prof. Tönnies aus (Stat. Archiv 18. Bd., S. 580, Nieder­

schrift S. 74):

„Da sich die Statistik tatsächlich im allgemeinen Sprachgebrauch als Methode durchgesetzt hat, muß der Anspruch des Statistikers, die Statistik als Wissenschaft anzusehen, überhaupt aufgegeben werden. Die Frage ist, sollen wir als Statistiker erklären: wir sind bloße Methodiker? Mit nichten ist das meine Meinung. Dafür achte ich den Beruf des deutschen Statistikers und die deutsche Statistik viel zu hoch. Nur darum, weil sich die Statistiker als Wissenschaftler nicht behaupten können, sollen diejenigen — es brauchen nicht alle zu sein, es gibt sicher auch Statistiker, die sich zufrieden geben, bloße Zahlenmenschen zu sein, das ist dfl.nn eben etwas Subalternes — diejenigen aber, die das, was sie treiben, als Wissen­

schaft bezeichnen wollen, die als Vertreter einer Wissenschaft sie mit statistischen Methoden betreiben wollen, ausschließlich oder vorzugsweise, sollten sich des Namens Soziographie bedienen.“

Es ist wohl klar: Wenn der Vorschlag Erfolg hätte, so würden auch die Leiter der städtestatistischen Ämter Wert darauf legen, nicht zu den subalternen reinen Zahlenmenschen zu gehören, die als Statistiker zu bezeichnen wären, sondern etwa Städtesoziographen zu heißen, was natürlich auf den Verband nicht ohne Einfluß sein würde.

Den wesentlichen Inhalt der Verbandsarbeit haben bisher, wie die Konferenz­

protokolle ohne weiteres erkennen lassen, die Beratungen über das V erfa h re n bei den statistischen Erhebungen und bei der Aufbereitung des Materials gebildet, mit anderen Worten die Frage, w ie das für die Verwaltungszwecke der Städte erforder­

liche statistische Material am besten und mit der größten Aussicht auf volle Zweck­

mäßigkeit und Brauchbarkeit gewonnen werden kann. Die Verhandlungen über die großen allgemeinen Aufnahmen z. B. verfolgten stets das Ziel, die Erhebungspapiere zweckentsprechend zu gestalten, die Aufnahme gut zu organisieren, Klarheit zu schaffen über die besten Hilfskräfte (freiwillige Zähler, die Hausbesitzer oder be­

zahlte Angestellte) Richtlinien zu geben über die Nachprüfung der Angaben, über die Aufarbeitung, über die Darstellung in Tabellen usw. Dasselbe gilt für die übrigen

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zahlreichen verwaltungsstatistischen Gebiete, die im Laufe der Zeit vom Verband bearbeitet worden sind. Die Tagesordnung unserer heutigen Konferenz ist dafür ein weiterer Beleg, die Verhandlungen werden wiederum die scharfe Herausarbeitung der Begriffe, die alle Zweifel ausschließende Fassung der zu stellenden Fragen, die Kautelen gegen UnVollständigkeit und Unzuverlässigkeit der Aufarbeitung usw.

zum Gegenstand haben und zeigen, daß die Arbeit des Verbandes auch heute noch nichts anderes ist als ein scharfer nicht selten geradezu erbitterter Kampf um die statistisch einwandfrei richtige Zahl.

Soweit die Städtestatistiker Verbandsarbeit leisten, betätigen sie sich — das steht darnach außer Zweifel — als ausgesprochene Methodiker. Soziographie treibt der Verband der deutschen Städtestatistiker nicht, wenn auch hie und da sozio­

graphische Einschläge vorhanden sein mögen. Selbst mit der Bezeichnung der Ver- bandsarbeit als statistische Methodologie ließe sich ihr wissenschaftlicher Charakter im Sinne von Prof. Tönnies nicht retten. Denn es handelt sich für den Verband nicht darum, die Theorie der statistischen Methode zu pflegen und zu befruchten, sondern um die entsprechende Anwendung der Methode selbst. Die methodikö techne, nicht die Lehre von dieser Kunst bildet den Inhalt der Verbandsarbeit.

Nach den oben gegebenen Darlegungen über das Wesen und den Zweck des Verbandes der deutschen Städtestatistiker ist das kaum verwunderlich. Denn auch die städtestatistischen Ämter, die der Verband ergänzt, haben nicht die Aufgabe, Soziographie zu treiben und sich in diesem Sinne wissenschaftlich zu betätigen, sondern auch ihre Arbeit besteht im wesentlichen in dem Bemühen um die statistisch richtige Zahl, ist also Methodik. Das statistische Material, das die Statistischen Ämter für die Verwaltung zu beschaffen haben, besteht vor allem aus statistisch einwandfrei festgestellten Tatsachen, um allgemein soziographische Erkenntnisse handelt es sich dabei nur dann, wenn sie zu den statistischen Tatsachen gehören. Daß es Arbeiten städtestatistischer Ämter und von Leitern solcher Ämter gibt, die als soziographisch zu bezeichnen sind, ändert daran nichts. Dabei handelt es sich um Ausnahmen, und es kann sich nur um Ausnahmen handeln. Denn die statistischen Bedürfnisse einer Stadtverwaltung sind heutzutage so umfangreich und dazu so verfeinert, daß sie die meist sehr knapp bemessenen Arbeitskräfte des Statistischen Amtes und ins­

besondere auch den Leiter des Amtes voll in Anspruch nehmen. Es bleibt, wie hin­

länglich bekannt ist, oft nicht einmal die genügende Zeit für das Studium der un­

entbehrlichsten Literatur übrig, geschweige denn für eine dauernde soziographische Forschungsarbeit.

Es ist nicht anzunehmen, daß sich der Charakter der städtestatistischen Ämter in absehbarer Zeit ändern wird. Zwar fehlt es sicher den deutschen Stadtverwaltungen nicht an Interesse für die Wissenschaft. Das wissenschaftliche Leben, nicht bloß das deutsche, verdankt, wie hinreichend bekannt ist, die wirtschaftlichen Grund­

lagen zu einem beträchtlichen Teil der verständnisvollen Opferwüligkeit der deutschen Städte, insbesondere der Großstädte. Die Stadt Köln, die sich aus eigener Kraft die Universität wieder geschaffen hat, die ihr widrige Zeiten zerstört hatten, ist ein leuchtendes Beispiel dafür. Aber trotzdem werden doch aller Wahrscheinlichkeit nach die Stadtverwaltungen kaum geneigt sein, wichtige Verwaltungsabteilungen, wie es die Statistischen Ämter sind, für rein wissenschaftliche Zwecke zur Verfügung zu stellen, sie vielleicht überhaupt zu wissenschaftlichen Forschungsinstituten aus­

zugestalten, was bekanntlich auch angeregt worden ist. Mit unbestreitbar gutem Recht werden sie vielmehr nach wie vor auf dem Standpunkt stehen, daß die Ämter

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für solche Aufgaben nicht da sind, sondern der Verwaltung zu dienen haben, daß ihr Sinn und Zweck die Verwaltungsstatistik ist. Der alte Gelehrtenstreit, ob die Statistik als selbständige Wissenschaft zu gelten hat oder nicht, wird daran schwer­

lich etwas ändern. Denn für die Städte ist nur die Frage von Bedeutung, ob der Statistiker, der Leiter des Statistischen Amtes, wissenschaftlich zu arbeiten hat und darum ein Wissenschaftler sein muß. Diese Frage aber ist für die überwiegende Zahl der Städte längst positiv entschieden, wie ein Blick in das Mitgliederverzeichnis des Verbandes zeigt. Daß es auch statistische Ämter ohne wissenschaftlichen Leiter im eigentlichen Sinne gibt, beweist nichts dagegen. Denn natürlich läßt sich auch in der Statistik in gewissem Umfange wissenschaftliche Vorbildung durch lang­

jährige Erfahrung und Routine ersetzen, und außerdem stellen die Stadtverwaltungen nicht alle dieselben hohen Anforderungen an das Statistische Amt. Die Arbeit des Statistischen Amtes, darüber sind die Stadtverwaltungen ebenso im klaren wie die Verwaltung des Reiches und der Länder, hat nur dann wirklichen Wert für die Ver­

waltung, wenn sie wissenschaftlich betrieben wird. Mag darum immerhin das Sta­

tistische Amt eine Verwaltungsstelle sein wie die anderen Abteilungen auch, so soll es doch seine Aufgaben grundsätzlich nach anderen Gesichtspunkten behandeln.

Das Bedürfnis des Augenblicks, das in der sogenannten praktischen Verwaltung bei Beschlüssen usw. oft die entscheidende Rolle spielt, die Notwendigkeit zu schnellen Entschlüssen zu kommen auch ohne gründliche Prüfung der Unterlagen, der Zwang zu handeln, wenn der verantwortliche Leiter nur subjektiv die Überzeugung hat, daß die vorliegenden Unterlagen den Tatsachen entsprechen, das alles kommt für das Statistische Amt grundsätzlich nicht in Frage. Es soll vielmehr seine statistischen Nachweise so liefern, daß sie unter allen Umständen objektiv wahre Tatsachen dar­

stellen, es soll mit anderen Worten seine Feststellungen mit aller nur denkbaren Vor­

sicht, mit allen irgendwie anwendbaren technischen und geistigen Hilfsmitteln treffen, die die Wahrheit der Ergebnisse zu gewährleisten vermögen. Nicht um irgend­

welche der äußeren Form nach statistisch aussehende Zahlen ist es der Verwaltung zu tun, sondern um wirkliche Statistik im strengsten Sinne des Wortes; das Zahlen­

material, das das Statistische Amt beibringt, soll unanfechtbare Wahrheit sein, so­

weit es überhaupt eine Wahrheit im menschlichen Erkenntnisleben gibt. Mit aller Deutlichkeit hat das vor einiger Zeit der Oberbürgermeister der Stadt Leipzig aus­

gesprochen, ohne daß es ihm dabei — was hier besonders wertvoll ist — irgendwie darum zu tun war, die Arbeit des Statistischen Amtes zu kennzeichnen. In einer Aussprache über die Denkschrift „Leipzig und Mitteldeutschland“ in der Stadt­

verordnetensitzung sagte er: „Die Zahlen, die in der Denkschrift veröffentlicht worden sind, haben alle unser Statistisches Amt passiert und sind gründlich darauf geprüft worden, daß sie den Tatsachen entsprechen. Zunächst müssen wir es bestreiten, daß unbewußte Irrtümer in der Schrift vorhanden sind, weil wie gesagt alles aufs genaueste von unserem Statistischen Amt vorher geprüft worden ist.“ Ausgesprochen subaltern, d. h. rein mechanisch, kann im Statistischen Amt nicht einmal die ein­

fachste Rechen- oder Schreibarbeit erledigt werden, wenn nicht das Ziel, die ein­

wandfrei richtige statistische Tatsache, gefährdet sein soll, geschweige denn die Arbeit des Leiters oder der sonstigen wissenschaftlichen Kräfte des Amtes. Denn bis zur Rechen- und Schreibmaschine droht auf Schritt und Tritt die Gefahr des Irrtums über die Bedeutung einer Zahl, der mangelnden Vergleichbarkeit mit anderen Zahlen, der falschen Auslegung selbst in scheinbar ganz einfachen Fällen. Schärfstes begriffliches Denken, gespannteste Aufmerksamkeit und gewissenhafteste Akribie

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