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Der Oberschlesische Wanderer, 1926, Jg. 98, Nr. 4

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Academic year: 2022

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Btt ooerfdtfefTfdie 98. Sa^tßcng 9?t. 4

Donnerstag, Den 7. Banner 1926

SöostfrbecMtottto Selegtamme

iWanb Weiteste. imtmrtetifdie Seltumi bes Snimftri

iöre^lau 1383 $Banberer ©Uitoü?

3etnfi>re*er ©leimte 171, 173, 331

freist 15 9t.=^fg«

Weiteste, »nborteiiftbe Seittrag Des Snbuftriebesitis, betoä&rteftes Wnseigenblatt

SBieberbeginn Des Äegierungsboniiels

66. öertiti, 7. 3onuar. (6ig. Ser.) Ser 9t eid) standi er, 6er bor $toei Sagen bereits gnr Sefpredjung mit bem 9teid)§praftbenteu in Serltn

»eilt, pat unerwartet schon für beute nachmittag bie erste tonferens mit mehreren Kolititern angefeht. Sie ^Beauftragung beS Ständlers mit her neuen ÄabinettSbilbnng burd) ben DteicpSprüfibenten Wirb allgemein schon für morgen erwartet.

WoDimo Der Äolonialfroge

S3on unserem berliner Vertreter.

= Berlin, 6. Fanuar.

55er ©enerolfelretör beS BötlerbunbeS, ©ir (Eric Srumntonb, totrb OorauSfthtlth gegen ©nbe btefeS SRonatS ber beutfdjen gtegterung einen Besuch ab®

statten, besten Stoect eS ist, ben (Eintritt SentfhtanbS in ben Bölferbunb borgubereiten. 5)ie Stellung eines SutaffungSgefuheS sann atterbtngS erst burh baS neu gu bilbenbe {Reth^fabinett hergenommen toerben, aber schon jeht muß bie probifortfepe Reichs®

regierung alte Borbereitungen bafiit treffen, baß ihre Siahfolgertn recptgeittg in ber Sage fein totrb, bie bamit gnfammenpängenben Formalitäten gu ertebigen.

SBenn ber {Reichstag gufammentritt, bürste bie BölferbunbSfrage auch bie parlamentarischen Streife eingebenb beschäftigen. Sine Frage, bie Seutfhlanb am meisten interessiert, ist baS Brohtem ber 2B t e * herber ft eltung beutfeher Botontatbe»

t ä t i g u n g. Fn ben ©enfer BötferbunbSfreifen hat man feinertet (Etntoenbungen erhoben, atS bie beutfehe {Regierung in ihrem SRemoranbum bie Sto®

lonialfrage anschnitt unb habet ben beutfehen ©tanh®

buntt in prägifierter Form barlegte. Fk biesem SRemoranbum toirb beutfhcrfeitS erftärt, baß baS Seutfhe {Reih) als BölterbunbSmitglieb hei ber BerteUung hon £otonialmanbaten auf gleichberech®

tigter ©rtmblage herüilfuhtigt &u toerben manscht.

Stuf biefen beutfehen £>intoelS haben ieboch bie Böl®

ferounbSmähte bisher noch nicht geanttoortet, aber eS bertautet, bah ber ©eneratfefretär bei feinem Ber®

liner Stuf enthalt Beranlaffung nehmen toerbe, bie beutfehe {Regierung über bie Słolonialfrage gu inter®

peüieten. Somit totrb attmähltch baS Stotoniatpro®

blem für Seutfhlanb toteber ein atuteS Futereffe getoinnen, fobaß bie interessierten lotoniatbeutfhen Streife schon seht Beranlaffung nehmen, sieh ein®

gepenb mit biefen Stngetegenhetten, fotoeit sie burch ben beborftehenben ©intritt SentfhtanbS in ben Bölferbunb allmählich spruchreif toerben, gu beschäftigen.

Unser Berliner Bertreter hatte in ben lebten Sagen ©etegenpett, mit mehreren maßgehen®

ben Berfönlthleiten ber foloniatbeutfchen Organs®

fationen gu sprechen unb beren Stnficpten über bie Stufrollung ber śotontalprohleme innerhalb beS BötlerbunbeS fennen gu lernen. SR it größter ©in®

müiigfeit tourbe habet betont, baß Seutfhlanb atS gleichberechtigte SR acht steh nicht gu scheuen brauche, sich um bie ©rtettung her SRanbate über feine ehe®

maligen Kolonien gu betoerben. Sie Stuffaffung, baß man sich borläufig mit ber {Rticfgabe größerer Seite bon Stamerun unb Sogo begnügen sönne, toerbe bon ben foloniatbeutfchen Streifen absolut nicht geteilt. SB ernt ber Bölferbunb bereit fein sollte, baS an Seutfchtanb begangene Unrecht ber ©nt®

rctßung feiner Kolonien toteber gutgumaepen, so sönne er btefe nur in ber Form profttfh auStotrfen taffen tootten, baß er ihm baS SRanbat über feine mertboKen unb großen Kolonien bertetht. ©S ban®

bett sich habet um Seutfcp®Ofi* unb Seut.fch®

©übtoeft®Stfrifa. Fn biefen bethen Kolonien hat her größte Seit beS SBerteS ber beutfehen Słoto®

niatbetätigung gesteht unb solange bem Bethe feg®

liehe SluSsichten auf ^urüdgetoinnnng btefer Słoto®

nien berfchloffen bleiben, sönne bon einer SBteber®

aufnähme ber beutfhen Stotontattätigleit n i h t bie {Rebe fein. F« Kamerun unb Sogo hat gtoar auch sehr biete beutfhe Strbeit gefteeft, aber bie beiben steinen Kolonien sonnten unb bürsten nur eine ©r®

gängung, niht aber bie ©runbtage beS Stotontat®

öeutfhtumS fein. SR an hätt eS für außerorbentlih erfreulich, baß bie beutfhe Ceffcntlihfett fih toieber sehr lebhaft mit bem Słotoniatprobtem gu befhäftt®

gen beginnt unb baß bie StSfuffion über btefe Fra®

gen einen immer lebhafteren ©harafter annimmt.

SRan fpriht baper ben SBunfh unb bie Hoffnung auS, baß {Regierung unb {Reichstag eS niht unter®

taffen toerben, fobalb als trgenb möglich bie ersten

©Christe gur praftifhen SJBieberaufrottung beS beut®

fhert SłoIontalprobtemS iunerpatb beS BötlerbunbeS selbst gu unternehmen.

Einheitsfront Her ßinfsporteien

G. öerlin, 7. Januar. (93ri»atteiegramm) SRadfbem bie ^ogialbemofratie gasn

^weiten Sötale bie $eilna5me an einer IKegieruugdbilbung ber großen Koalition verweigert t)at, Ifaben bie ^omntnnißen SBefprediwiigen mit ber ^ogialbemofratie itadtoefudEft. 2£ie ißefitredbnngen sotten nicht nur ber $rage einer gemeinsamen Btettungna^me beiber **infdbarteten gegen bad Stabinett Sutler gelten, fonbern aud) ber Einbringung bed gemeinsamen Slntraged, bie ^ürftenabfinbnng einem

SBolfdentsc^eib $n unterwerfen.

(:) Berlin, 6. Fanuar. Sie ©ogtalbemo statte totrb bte ©iprntg beg SCuStoarttgea 9tu§fcpuffe§ am

©tmnabenb bagu bemühen, um einen Srud auf ben

SCufjenmtntfter auSgitöben, tunt beffen SBteberfep* mit

£>ernt Sutpet heute aucp bie ©ogtatbemotratie ftpou übergeugt tft

narosłe

Sie 6ttoet6sIofen-$ütfotge

SU. Berlin, 6. Fanuar. SBte ber amtliche preußtfcpe Bteffebtenft mitteilt toutben gestem tu bem BetChSarbettSmtntftertum bte Besprechungen über toihtige Fragen ber ©rtoerbSlofcufürforge fort®

gefeßt. Sie Bertreter ber Sauber stimmten bem Pom Betcp£aroeitSmtntftertum ausgearbeiteten ©efeßent tours, bet bte ©tnbegtepung ber höher B e s a h I * ten Singe ft eilten tu bte ©rtoerbSlof enfürforge Pegtoecft, gu unb erflärten steh auch mit ben Bor®

fhlägen ber BelcpSregterung etnberßanben, bnrep bte ben SRtßbräuhen ber Befreiung hon Beiträgen gur ©rtoerbSlofenfürforge gesteuert toerben foü. ©in®

gepenb tourbe bte Frage etneS BethSauSgletcpeS gtotfdpen ben örtlich berfChtebenen BeltragSfäßen er®

örtert. Sie übertotegenbe SReprpett ber Sänber fbtaep fiep für bte fcpleuntge ©tnführung eines BetcpS®

auSgleicpeS aus. Sie ©ingelpetten ber surcpfüprung tourben naCp meprftünbtger SlnSfbraCpe mit grunb®

fäßltcper Uebereinstimmung angenommen.

Bk trädifie Keif&stoasfümag

SU. Berlin, 7. Fanuar. Sluf ber SageSorb®

nung ber BetCpStagSfißung am 12. Fanuar fiept u. a.

bte erste unb gtoette Beratung beS ©efeßenttourfS über bag Slbfommen gtotfCpen bem Seutfcpcn Beth unb 0attt übet bte SlufpeBung beS SluSgleihber®

faprenS, bte erste unb gtoette Beratung beS ©efeß®

enttonrfeg gur SIenberung beS ©efeßes über bie ©r®

to er PS® unb SBtrtfhaftSgenoffenfhafien, bte erste Be®

ratnng bes ©efeßenttourfS über bte Bestellung bon Bfanbrehton an tm Bau beftnblthen ©eptffen unb bte erste Beratung bes ©efeßenttourfeS gur Stb®

änberung beg BeicpBInappfhaftSgefeßeS.

®etfnmtifnng Btt $reisfentaag

Cb. Berlin, 7. Fanuar. (Bribattelegr.) Sie neue Slftton ber ©etoertfhaften bet ber BeihSregte®

rung gegen bte immer noh ftetgenbe Seuerung tft SRttttooh bormtttag erfolgt. Bor Beubtlbung ber Begterung tft mit ber SBteberaufnapme ber offt®

gteüen Berpanblungen gtotfhen ftangler unb ©etoerl®

fhaften niht gu rehnen.

ier ®i$lferbunbs=6intr?tt

Berlin, 7. Fanuar. (Brtbat.) Ser BortoärtS toeift baranf pin, baß bte Seit brängt, bte Slnmel®

bung gum Bölferbunb gu beschleunigen. 2Benn ber

©tntritt tm SR arg erfolgen soll, muffe spätestens bte Slttmelbung im leßten Srtttel btefeS SRonatS bor fih geben.

gilt Die SßtbtoöfierbefAöbigten

G. Berlin, 7. Fcmuar. (Brtoatielegr.)

SRodj Botonto —!

9leue ‘Bebriitfungetx im SSefa^irngdgelnet

©b. Berlin, 7. Fanuar. (©ig. Ber.) Slußer in Bingen hat bie englische Befcshung§®3lrmee auch in SBieSBaben, Biebrich unb ©ItbiHc sämtliche freien unb freitoerbenben Sßohuungen beschlagnahmt. F«

Berlin erflärt man, baß eS sich *%r um SRaßnapmem untergeorbneter BefapungSbehörben panbeln sönne.

Cb. Berlin, 7. Fanuar. (Brtbattelegr.) Fn seltsamer SB elfe gebt ber ©etft bon ßoearno bei unseren einstigen ©egnetn um. Ser Bartfer SRattn stellte gestern fest, baß bte BüCttotrfungen unb @r®

lethtemngen für bas befeßte ©ebtet borläufig als „„„„ _____ _________ _______ _.v ,„a

falterungen ber abgebauten £retSbeIegterten toerben Satfahe, baß bon Sett gu Sett immer toteber einmal jeßt bon ben ©enbarmerieforPs ohne iebe

SRtlberung fortgefeßt.

Söfnmmenotbett

§§ ©lettotß, 5. Fattttot.

Anläßlich ber BeniaprSempfänge Pelm BettoS®

präfibenten tourben Perfcptebene Beben gewechselt bte alle einen ©runbton patten unb auf bte tnntge Sufammenaröett alter, fotoopl ber Böller ais ber BolfSgenoffen unteretnanber gestellt, Waren. Ueber®

aü laut baß Belenntnts gunt AuSbrnd, baß nur tn ber Sufammenarbett ber $3eg nacp oben gefunben toerben tonne. ©lettoäeittg toat btefeS Belenntnts auto eine Äonftattermrg ber Satfacpe, baß man über bas ©tabium ber theoretischen ©rlenntnts bereits pinaug tft unb baß bte tteberfeßwtg bes ©ebanlenS tn bte Sät bereits begonnen hat. hoffentlich macht bte toetüere ©nttotcöung leinen ©tricp burto bte 'Becpmmg. Bon ber restlosen (Erfüllung ber er®

pahenen Fbee stub toir ia noch sehr toett entfernt.

28 as bor aücm nottoenbtg tft, tft ber Snf ammen®

ftoluß tm Fnnern gur Uebertotnbung ber Par®

ten SłrifiS, bte totr gegenwärtig gu bestehen haben.

Ser tnnerpoltttftoen Befrtebtgung erwachsen gerabe ans ber "Parten Strtfig große ©efapren. BtcptS tft so sehr angetan, bte ©emüter ber BolfSgenoffen ein®

anber gu entfremben, als gerabe sog tale Bot.

Bus ber fogtalen Bot ertoäcpft für getoößnltcp bte politische Bot unb es Wäre sehr gu bebanem, Wenn bte Anfänge, bte gnr tnnerpolitifepen Befrtebt®

gung gemacht Worben stub, bnrep bte fogiale Bot über Saß letber

Fehlbetrag in $renhen

G. Berlin, 7. F<tnuar. (Bribattelcgramm.) 28ie toir erfahren, schließt ber preußische Staats®

etat nah ben borläufigen Berechnungen mit einem Fehlbetrag über 225 Millionen Sftarf ab. Buch für Breußen totrb bte Frage ber Erschließung neuer ©teuergueöen eine brinaenbe.

Die öbtfißnngs-ÄoraBhie

@enf, 7. Fanuar. (<$tg. Ber.) Ser heralb melbet aus Betopori; Sie Schatte über bie BetoiL ligung bon 50 000 Soöar für bte Beteiligung an ber A6rfiftungS=£onfereng im BepräfentantenpauS nahm 4 ©tauben in Anspruch. ©taatSfelretär £cl=

log erltorte auf mehrfache Anfragen ber Opposition, baß bie Bereinigten Staaten ohne eine allgemeine Kßeltabrustling nicht abrüsten tonnten. Saraufhtn erfolgte bte Annahme einstimmig. Schmieriger Wirb fiep bte Abstimmung im Senat gestalten.

Die übliche ©eiftesftönmg —

SU. 28 te n, 6. Fanuar. 2Ste bte B. 3. melbet, soll ber honbebmtnifter ©ras ©gasp, ©eptoagre beS tn Amfterbam ber hafteten Oberst Fanlo totes tm Augenhltd, als er bte ©reuge überschreiten Wollte, berhaftet Worben fein.

(: 28 i e n, 7. Fanuar. (BrtPattelgr.) 2Bte bie Btorgenblätter aus Bubapeft metben, Würbe ber ber®

haftete Bring ßubtoig 28tnbtftosräß ber p f p cp t®

a tri sehen Beobachtung gestellt, ba gewisse Singet

ZU. 3tabat, 0. Fanuar. Zer „Börsen®

courier" melbet: Zer amtliche Bericht über bie Sage in Frangöfifch®3%aro% stellt fest, baß ber Feinb auf ber gangen Front bon Feg feine Zeitig®

feit roieber aufnimmt. Französische Artillerie unb ran'.öfntoe Flugzeuge griffen ein. Fm Frontah®

ipnitt Znfa finb feine militärischen Operationen u bezeichnen, iebod> hat eine starte Eingeborenen®

frieiluna sich unterworfen.

ZU. Boris. 6. Fon*

Ar.

%ad)

einer

hxtbaS®

eibung

aus Zanger

W u<n ein italienischer -eger mit feinem Flugzeug tm Soger ber Sitf»

enfe hererfbrlten,

um

9fbb e! £rim im .gegebenen Augcnblicf nach Stalten zu bringen.

StdfiSrememna unb.' riWto riĄsregi^ng

höben zu Könnten ztoet BhUtonen Warf als £ufe ahe ©enfationSmelbungen aus Bubapeft, bem Blatte für bie ^ototoafferopfer zur Verfügung gestellt, (zufolge jtnb erst biet Belastungen erfolgt.

Sum Esiftenstampf ber 6d)toerinbuftrie

‘AuSftcpf auf Besserung?

Cb. 93erlin, 7. Sammt. ©ie Notlage ber 6d)wermbuftrie tyat gu Q3er|)anbtimgen mit ber 9?eid^ebabn über bie Vergebung non Aufträgen geführt. 9öie perlautet, besteht 2lueftd)f, bag bie SReic^eba&n non i^rer bisherigen Haltung, neue 93au- auftrage ni^t gu oergeben, abgeben wirb, ©erniit werben neue 9lrbeiter=

entlassungen in ber SDta]d;ineninbugrie nermteoen werben tonnen.

©erücpte über AitentntSplftne auf Beseitigung bon politischen Berfönlicpletten auftauchen. ©S tft BfltdR, ber BetchSregierung, bor allem barauf zu sehen, baß sie bte soziale Bot Hubert. Senn nur in ber Ueber®

totnbnng btefer Böte liegt ber Reim für eine SB et®

terbtlbnng ber glüdltch begonnenen ©nttotdlung.

Dr. iłfltr in Berlin

(r) Berlin, 6. Fanuar 1926.

Ser SentrumSführer Sr. Blarj, ber bet ben beborftepenben Berhanblungen über bte Beubtlbung beS BetcpSfabinettS eine füptcnbe Botte spielen totrb, tft bereits am SRontag in Berlin eingetroffen unb hat bie ersten Besprechungen mit feinen engeren FratttonSfohegen Bereits aufgenommen. SRarr toar bon ber SentrumSfraftion Beauftragt toorben, eine S a g u n g ber BarteiPorftänbe eingnhernfen unb habet bte SRögltcpleiten ber ©roßen Koalition etngehenb zur ©rörterung gu stehen. SBte toir gu®

berläffta erfahren, foh ber Beschluß ber am 10.

Fanuar ftattfinbenben Sagung ber BarteiPorftänbe so etnbeuttg formuliert toerben, baß bamit bie Be®

trammg bes §erm Sr. 9Bar$ mit ber {Regierung#*

hilbung geforbert totrb. Auf ©runb btefer bebor®

ftebenben.©ntfehtteßung ertoartet man in ben Sen®

trumSfretfen, baß BeicpSpräfibent Pon fpinbenPurg fiep unbergüglicp mit Sr. 9Rar$ in Berhinbnng feßen totrb.

®itie Sarettiotofet?

Sie mpfteriöfe Frau bon SfcpaitotoSTp.

dt. Berlin, 5. Fanuar.

Sie russischen monarchistischen Greife in Berlin Pefinben fiep in ben leßten Sagen in einer Begreif®

liehen Erregung. Bitt gartnäetigfett erhält sich baS

©erüept, baß sich eine ber angeblich ermorbeten Soch®

ter beS Saren in Berlin aufhalte unb fiep zur Seit in einem Sanatorium ber SRommfenftraße Pefinbe.

SBenn auch noch nicht festgestellt toerben tonnte, ob eS sich bei btefer mpfteriöfen Frau bon SfcpaitotoStp tatsächlich um eine Sarento'cpter panbelt, so lassen both bcrfchiebcne Umftänbe barauf schließen, baß btefe geheimntSbohe Same boep in irgcnbtoelcpen nahen Beziehungen gum $anfe Otomanom geftanben hüt. GS ist Wenigstens Satfacpe, baß sich bie über®

lebenben SRitglieber ber Sarenfamtlie fepr start füe bie Unbetannte interessieren. Berliner Blätter tooüen festgestellt haben, baß bte 3arin®BUtltcr Sagmar bi?

Rosten bet ©nnatorimnSbepanbümg für btefe Same trägt. Auch bie ©roßfürftin Clga foh in Berlin ein®

getroffen fein unb grau bon SfcBaifotoSTp int Sana®

torium Besucht haben. Bon unterrichteten baltischen

(2)

$omtn<it tn 93errtn totrb Beraubtet, baß e$ fid? ntdbt um etne lochtet, fonbern um eine 9łid?te bc§ Suren Banbeie. 5Die Beftftetfungen ber berliner boltttfć&en Sßoitäei bürsten iebixb Balb eine Stlarung biefcr Brage bringen.

6r805»nfl ber 6in?ufirjüUe

23Ł ^onstantinobel, 6. Januar. Oie Btegieruna bort 2lngora bot bie ©infubrsötte _ auf bte 22»aren otter Sauber, mit bemert Me dürfet Seinen ^anbelSbertrag abgeschlossen bot, um ba§

fünffache erhöbt.

Set Sombf ber 6<fenbo8ner

G. SB er lin, 7. %anuar._ C^ribattelegrammJ Oie 9tei<f)S6abn bot ben ®d)ieb§it>tucb angenom men, borbeboltlicb ber Suftmmung burd) Me SCr- beitrtebmer. $>ie Ssnttoort bet Organisationen foil am forrmtenben SRontag gegeben toerben, fie lautet IxnxniSsicbtlidi ablebnenb.

) burchgefsthrt toerben, bet bte (Sutthronung be5

$t6ntg§, bte Beseitigung be§ Sj3ar(ament5 unb bte (Sinfehung einer SUftatur unter bem ftronbrinsen sur Böige Baben sollte. 2>ie unttuge Gattung be§

Stronbrinsen Bat bte rumänische ytebotutton bor?

läufig sum «Scheitern gebracht.

Sra trolitifdjen Sflielttfc<>

E. gtotterbam, 7. Januar. (Brtoottelegr.) Oer „(Laurami melbet au§ ß o n b o tt: Bet SW^b in Bonbon Würben am Jahresanfang gemettet für imen_ ofta fiat sehen ßrteg Big 1. Slbril 5 gegen 1, Er einen Balfanfricg Big 1. ’Epfü 3 gegen 1 unb für bie Sßieberfehr Wmcares in Jranfreiti) big

1 .

Ebril 6 gegen

1 .

Ru6e in Rumänien

R »otterbam, 7. Januar. (BrtbatteL) Bte

$tmes melbeu aus B u l a r e ft: 9tach ben Sufregun- gen ber legten Bage ist in Bulareft Stube etngefehrt.

Sie bereits erlassenen Haftbefehle gegen bte oppo?

fhsitfithaH von Rumanian dzrncue Vironfifgtr.

fitWnetten ABgeorbneten finb infolge Steigerung be5 Jufttamtntfterg nidBt burchgeftthrt Worben, Hinsicht*

lieh ber behafteten Offiziere stub (einerlei 97tit?

tetlungen @n erBalten. Bie attgemetue Auffassung ist, baß infolge ber schnellen Abwicklung ber strouptin*

genfrage im Parlament leine ©efabr für bte Orbnung unb bie Stonarchte mehr Besieht

Cb. @enf, 7. Januar. (Brtbattel.) Ber Statin melbet aus Bulareft; Bie 3abl ber in ber ßronprtn*

senaffäre berbafteten Offiziere Bat 38 erreicht. Ber

<2>tt ber Berfchtoßnmg War nicht Bulareft, fonbern Braila. Ber Butsch sollte in ber 9teuiabr§nacbt

I

Abschied vorn Posh'///on On Öer/Zn. h/o esjełP nur noch krass wagen £> cferPosfg/hf

#erabfei$nnfl bet Steif dwreife

Cb. 93etlm, 7. Sanuar. (gig. 03er.) gine stark Senfung ber ‘preise auf bem Steifc^marft in ‘Berlin ist erfolgt. 3unäcl)ft stub bie ©roßijanbekpreife gestützt unb 3 »ar um 15 bio 20°/» für Schweinefleisch. Sem „Sag* jufoige ist bamit *u regnen, baß bie preise in nächster OBoclfc weiter fallen werben.

Am gestrigen Berliner ©chWetnemartt fiel ber ist bamit gu rechnen, baß ber Breis für ©chWeine in Breis bon einem Bfunb SebeubgeWicht für bie erftenächftcr Seit Weiter satten Werbe unb baß bieS auch klaffe bon 100 auf 85 Bfennig. Saut Sofatangcigertn bem RleinbanbelSpreiS gum AuSbrud fomme.

(S-. neute Xeuerucgsfratoalie

Banste, 7. Januar. (BrWatteL) Stach Blei*

bungen aus SBarfchau ist es am Btontag auch in SSarfihau, Sobg unb (Reitstochatt gu großen Beu- erungSIraWatten gefommen. Jn Sobg Würben über 20 Sahen geplünbert, heim Eingreifen beS hetbdge*

eilten BtilttärS gab es 18 Berichte, 3 SchWerber*

feßte.

Set „Seift bes Setitmiens'

(;) ©enf, 7. Januar. (Brioattci.) Elte ber Beutps sum Abbau ber attiierten SontroCaommiffion in Berlin erfährt, ftnb bie Berhanblmtße» mit BeutftihlanbS ins ©toden geraten. Bie Alliierten lehnten einer SurDclnahme ber BRiliinctontromom- mission solange ab, als nicht ber bcutfdje Eintritt in ben Böllerbunb poügogen unb ber B3fferötmb bie Fortführung ber Kontrolle übernommen hat.

gm finnöe Hnbteas holers

(:) Sürtch, 7. Januar. (WWattel.) Au3 {Rom Wirb gemelbet: Burch bte neue italienische Heeresreform erhält ©übttrol 11 neue ©arntfouen Jm gleichen großen Umfang Werben bte ©aritV fönen an ber ingoflabißhen ©renge bermchrt. Stach

©übtirol Werben neu gelegt: ein Jnfanterteregimcnt, eine {Rabfahrerabtetlung, gWet Bail. Alpentruppen unb mehrere Abteilungen schwerer Artillerie.

Ihibergers Either berijaf et?

Berlin, 6. Januar. Auf bte Btielbung ber österreichischen Be hör ben, baß in Bab Auffee ber*

mutlkh einer ber Btörber Ergbergers, Heinrich

© <h u t g berhaftet Worben fei, haben heute bie bentschen Behörben ihrerseits alles getan, um fest"

guftetten, ob ber in Auffee Festgenommene mit betn

©cfuchten auch Wirtlich tbenttüb fei. 3 Wischen Oesterreich unb Beutfchlanb besteht ber gegenseitige AuSlieferungSbertrag bet Berbrechen be3 BłorbeS, auch Wenn politische Btottbe eine Stolle spielen.

Berlin, 7. Januar. Bon SB ten aus würbe mitgeteilt, baß bte in Auffee Perhaftete Bers on gu*

nächst behauptet habe, ber Ergberger-Attentäter

©djulg gu fein. ©te habe biefe Behauptung aber später gurüdgegogen unb sie als ©chWinbel begetch*

net. BaS Boltgetpräftbium Berlin hat nunmehr eine Photographie beS ©chulg nach Auffee gefchtdt, bamit anhanb blef es Btlbes festgestellt Werben taun, ob ber Berhaftete tatsächlich ber gesuchte ©chulg ist

Siftatur in ©riediesfotib

93er8ffctitU(^ung ber SBelifrteabofumenfe

R. $R otter baut, 7. Jan. (Brioattel.) Ballt?

Btail melbet aus Athen: Bie faschistische Biltatur hat bte Beröffentlichutig bet ©cbeitnbofumente Beni gelob über be# BOcltlrieg beschlossen. Ferner würbe bie Auflösung ber fügialiftifcben ©etoerffchaften, bie Beseitigung beS ©ireilreihis unb bie Errichtung na­

tionaler Arbeiterlammern beschlossen, sowie auf Auf reigungen gegen bie Biltatur bie Bo bestrafe gefeht Jn ©riedjentanb herrscht Stube.

R. tftotterbam, 7. Januar. (BrWaltet.) Bte Blorningpoft melbet aus Athen: Bie {Regierung be fchlagnahmte im BolatS beS geflüchteten BentgcloS bie BünbniSberträge aus bem SSeltfrieg, bie Beut gelob ohne SSiffett be§ jtönigS unb beb Parlaments mit brüten ©taaten abgeschlossen hatte. Bie eng­

lische {Regierung ist nicht unter ben ßontrahcnlen ber Berträge.

$toie§ gegen eine #0ebe,&an0e

©utfrie (Oflahama), 7. Januar. Hier be­

gann ber Brogeß gegen eine Biörberbßv -e, bie be- fchulblgt wirb, ungefähr 20 Jnbiauer error bet gu haben. Jn ber Auflage heißt eS: Bte Btörber hät­

ten baS 3tel Perfolgt, sich in ben Befiß ber reichen Betroleumfelber bet Ermorbeten gu feien.

SBefäeitdnfitfjrte&ot in $meri!a

SBafhington, 7. Januar. Ber ©taatS fefretär für Aderbau hat Pom 1. Februar ab bie Bleigeneinfuhr aus Jnbien, Japan, Ehina, Austra­

lien, ©übafrifa, Jtolien unb ©panien Perboten.

Wfe&enerregen&er SelMmotb

Berlin, 7. Januar. Jn einer ©chonung be§

©ntneWalbs Würbe am Petgangenen ©onntag bie starr PerWefte Selche beS JnhaberS eines Pomeb*

men Berliner Blumengeschäfts Hurt {Rothe aufge- funben, ber bor etwa 3 SBoöhen unter gehetmntS- Potten Umftänben PerfchWimben War. Eine ©dmß- Perleßung an ber linsen ©d?Iäfe läßt auf ©elbftmorb schließe«. {Rothe WC ben ©elbftmorb aus geschäft­

lichen ©rünben h»gangen haben.

Bom üoffnlftreit

Cb. Bafel, 7. Januar. (Eigener Bericht.) 2>te „Baseler Nachrichten" telegrafieren aus Bon­

bon: 5Da§ englische Kabinett hat bie Jotbernng ber dürfet nach Abtretung ber Stabt fNoffut bor ber Aufnahme bon bireften Nerhanblungen ab­

gelehnt. Xre 9%ofsuffrage ist bamit 3um ^Weiten fNal in ein britisches Stahium getreten.

Weiteste Wncjjritfjfctt

and «Her 998eit

ButSburg. (Bte ©eWalt beS ©türme S.) Burch, ben ©türm Würbe in Hamm ein {Rottenführer uor bie {Rabet eines Eilguges gefchlcnbert. Ber Un- glüdliche würbe germalmt Eine auf bem Bahnsteig jichenbe Bans Würbe burd? ben ©türm auf bie

©chienen gefchleubert. 3Wßlf Arbeiter hatten Blühe, bie schwere Bans an ihren ©tanbort gurüdgntragen.

91100. (©ehetmntsboller Seichen*

funb auf einem SBaggonbacp.) Ein Eisen*

bahnangeftettter in SSilna entbedte auf betn Bach dues mit bem 3uge aus Warschau eingetroffenen SBaggonS bie Seiche eines polnischen ©olba*

ten mit zertrümmertem ©chäbeL Ber 3nftanb ber Seiche geigte an, baß ber Bob beS be-

I ImllMjgs Bsltettseńtijt j

■BSOP*»a9BW2iS\aŁ!«nClSSlS3PWf*'~™-. xkxih-vS

b. ^Meteorolog. CbfenmtoriumS Stielet# 6. Breslau.

(Machbrud auch mit Quellenangabe tierboten.) Cbfertiatorium Srtetern, 6. Jan., 10 Übt abS.

Fast ber gesamte nörbliche Atlantis einschließlich Befteuropa stehen unter bem Einfluß tntenfttier Ztillonentätiofeit, bte butch ben gestaffelten Einbruch faltet Polarluftmaffen bon Meufunblanb unb Best- grönlanb her gnnächft Weiter aufrecht erhalten Wirb.

Hebet bem östlichen {Mitteleuropa herrscht größere Muhe, Perbreitete Mebclbilbung ist bie Folge. ES hat ben Anschein, alS Wenn Wir Por einer allgemeinen Umgestaltung ber gesamten Sage stäuben. Bte Ent­

wicklung ber Srömuugs berhältnifse in ben nächsten Bcgen bürste unS bereits AngetWcn geben, ob Wir mit einem Enbe bes borWtegenb mtlben Betters rechnen müssen.

Aussichten bis Freitag: StclIenWetfe noch neblig, beWölft, bei nächtlicher Aufheiterung leichter Fwft, sonst Temperatur etwas über 0 ©tab.

--- MJäfe.

ESelieriage $m ©efiitge

SBetterlage int ©ebitge.

Schnees oppe: 24 Zentimeter Schneehöhe, minus 6 ©»ob, Mebel, S. B. 2.

Hrummhübel: Sehr gute Sportberhäftniffe, minus 3 ©tab, hotter, S. 3.

Teichmnnnbaube: Sehr gute Sporttierhältniffe, minus 4 ©rab, Wollig, Winbftitt.

©düingelbaube: 69 Zentimeter Schneehöhe sehr gute SportberhältntfK minus 3 ©rab, flar, winbftitl.

Pring-Htturich-Baube: Sehr gute Spurttierhält- ntffe, minus 5 ©rab, bebecłt, S. B. 1.

SchlesierhauS: 70 Zentimeter Schneehöhe, sehr gute Sporttierhöltniffc, nttnuS 6 ©rab, bebecłt, Ś. B. 1.

Biefebaube: 70 Zentimeter Schneehöhe, sehr gute Sporttierhältniffe, minus 6 ©rab, bebeeft,

Metfträgerbaube: 80 Zentimeter Schneehöhe, minus 5 ©rab, Mebel, B. 2.

Mene Schief. Baube: 85 Zentimeter Schneehöhe, gute Sporttierhältniffe, minus 3 ©rab, flar, M. 6. I.

überschreibet hau: 0 ©rab, Wollig, S. B. I.

Srücfenberg: 11 Zentimeter Schneehöhe, gute Sporttierhältniffe bis Kirche Bang, minus 3 ©rab,

heiter, M. B. 1. ^ .

B«ab FlinSberg: plus 1 ©tab, heb edit, B. 3.

Heufuberbaube: 40 Zentimeter Schneehöhe, 5 Zentimeter Meufchne e, Möbel unb Sfi gut bis 700 Mieter, minus 3 ©rab, bebeeft, S. B. 3.

Bob ßanbed: 0 ©rab, bebeeft, S. D. L Bab Meiner): 0 ©rab, bebeeft, B. 2.

Zobten: 0 ©rab, Mebel, S. S. B. 2.

treffenben Sotbaten schon bor recht langer Zeit ein*

getreten fetn muß, Woburch bte gange Angelegenheit noch rätselhafter Wirb.

Miga. (Schneefturnt an ber points ch­

it tau if ch en ©ren ge.) Jot polnisch-litauischen

©renggebiet tobte ein furchtbarer Schneefturm, ber befonberS in ber Bilnaer unb MoWgorober ©egenb großen Schaben anrichtete. Bte Brahtberbinbungen ftnb gestört. Jn Btina trugen mehrere Passanten Bertebungen bation.

(©ommerttche #t*e in Frans­

ig e i ch.) Am ©onnahenb hat in einigen Stäbten Frankreichs, Wie aus Parts berichtet Wirb, eine sommerliche Hi#e geherrscht. So stellte man in Toulouse 25 ©rab, in Perpignan 27 ©rab unb in Borbeaui 19 ©rab Hlße fest Jn Paris selbst ber­

echnete man gestern eine Temperatur bon plus 15 ©rab.

Sonbon. (Sch War ge Poden.) Jn ber englischen Jnbuftrteftobt Bnrham, bem Atittelpunft eines .großen HohlenbegirlS, ftnb bte fchWargen pol-1 len aufgetreten unb haben in Wenigen Tagen 700 {Menschenleben befallen. Alle Kraule#äufer ftnb mit podcnlranlen überfüllt.

Pafabena. (B erhäng ntSboller Tribü­

ne u e t n ft u r g.) Eine für ein Turnier protiiforifcß aufgebaute Tribüne ftürgte ein unb begrub bie Zu­

schauer unte* ben Trümmern. 100 Personen würben ticrießt

Mewporl. (Miefeneiplofion in {Macao.) Mach einer {Melbung aus Pefing hat sich in ben FeuerWerfftätten in {Macao, ber portugiesischen ßa- fenlolonte an ber chinesischen Küste, eine Explosion ereignet, bereu Ursache noch nicht festgestellt werben sonnte. {Mehrere Häuser ftnb in bte Suft geflogen.

Ans ben Trümmern ftnb bisher 40 Tote unb 50 Berichte geborgen Worben. Bettere 200 Personen Werben noch tiermißt.

DdS

Hochwasser in Wesł- Deutschland.

Retmifftfcbe Kultur

Ei« Fathommt in Unterschlagungen. — Bte Frau als Postamt. — BSangenplage. — Stteratur noth

Schriftsteller unb Obszönitäten. — Ber sentimentale Putte.

Bon uns. russischen {Mitarbeiter Stßtabimlr Koroporo.

Bon Zeit gu Zeit begeben sich bte Bericht­

erstatter ber führenben SoWjctgeitungen — „Braw- ba", „JStoeftja" unb anbetet Blätter — auf Meisen über baS gange ungeheure (Gebiet bet Sowjetunion, um Einbilde in baS russische BolfSlebcn gu gewin­

nen. Jbre Berichte ftnb jebeSmal überaus lehrreich, ba fie stets neues {Material aus bem buntbewegten russischen Sehen enthalten, baS auch für ben euro­

päischen Sefet recht beachtenswert ist. SBir ent­

nehmen bem lebten, sehr objeltib gehaltenen Aussah beS Storrefponbenten ber „JSWeftja" einige befon*

berS fenugeiefmenbe Bilber, bte ein bemerlenSWerteS miffar SunatftibarSfb in feinen Berliner Borträgen gegeben hat.

Bie Unterschlagungen scheinen gurgelt in SoW- jetrußlanb ben Eharafter einer Seuche angenommen gu haben. Ueberall Werben Unterfdjtctfen entbedt.

Beamte, Angestellte, „rote Kaufleute", Wie man in BeutfdRanb bte (Geschäftsleute beS neuen {Regimes, richtiger gesagt, bte Schieber nennt, bte Staats- üeferungen haben, Wetteifern mtteinanber in ber Höhe ber bon ihnen eingeftedten Staatsgelber. Bie Unterschlagungen Werben in einigen Fällen nach bem Strafgefeßbueb sogar'mit bem Tobe bestraft, Währent ein {Maffenmürber (nur fein politischer!) mit einer strengen Etnfperrung bon höchstens gehn Jahren ba- lonfommen sann. Jn einer steinen Ortschaft hat

Funlttonen ber Post feiner Frau übertrug. Bte Frau empfing Briefe, bie sie tociterbeförberte. Sie erhob atterbtngS eine etwas höhere (Gebühr als sie born Staat bestimmt ist. Bie Einnahmen ber Frau, bte so als Postamt fungierte, sotten sehr beträchtlich ge­

wesen fein.

Jn einer Brobingftabt War bem Korrefponben- ten ein elegant gefleibeter Miaun aufgefallen, bem er in allen Klubs unb BergnügungSftätten, soweit es solche gab, begegnete unb ber allgemein ehrerbie­

tig gegrüßt Würbe. Ber Korrefponbent fragte, ob ber Betreffenbe ein großes Tier, b. b. etwa Steuer- tufpeltor, Kommissar ober so etwas ähnliches fei. ES Würbe ihm erttärt, ber rätselhafte Unbefanntc fei ein berühmter „Fachmann" unb gWar Fachmann in Unterschlagungen; er habe in brei Jahren biet Unterschlagungen begangen, unb iebeStnal banbette eS sich um eine größere Stimme. Jeßt habe er atte Strafen abgebüßt, aber Wenn er nochmals herein- satte, so sönne eS ihm baS Sehen soften. Jn einer anbeten Stabt las ber Korrefponbent im Sofalblatt bie Beschwerten eines (Genoffen über bie SBangen- Plage. „Bte Spangen ftnb furchtbar frech geworben", hieß eS ba, „ben sie Wagen sich &u fMasfenangrtffcn bei hellstem Tageslicht in öffentliche (Gebäube, Wie 2 B. in ben (Gerichtsfaul, bor. Plan sann sich bort gar nicht hinsehen, ohne bet Icbenblgem Selbe born Ungeziefer buchstäblich aufgefressen zu Werben."

ßterbureß fühlte steh ber BolfSrichter beletbigt, unb er machte feinem Unmut in folgenbem Antwortschrei­

ben Suft: „Hiermit stelle ich fest, baß eS in ber (Ge- ricötSfammcr nicht nur SSanzen. fonbern auch an­

bete Arten bon Ungeziefer gibt Jcb habe bte {Räume rach einer anbeten Bepörbe bezogen unb bin bafür

”icht berantWortlich. Ba sich ber Paragraph fonnb- Wbtel beS StrafgefeßbucfieS auf bte SSanzen nicht e;icht, sönnen sie burch (Gerichtsbeschluß nicht ge- wungen Werben, ben Saat zu räumen." SR an

man ihn beS SpaßmachenS berbächtigte. „Bie Söan-ißirt sollte abgefeßt Werben, ba er ber halben SSetb- zen ftnb lein fozialgefährliCheS Element", schrieb erilicbleit zubiel Ehre erWteS unb barübet fetn Amt weiter. „Bie rebolntionäre {Regierung muß auch Vernachlässigte. Ber Perlauf ber Perhanbtung War

um BckpicI et« Kommissar bte ganze BePöIterung

sönnte

anehmen, baß bet Grabe BoRSiicbtct ein gro- uni einer An Maiuralstcuer gu feinen (Gunsten be-ißet Spaßbogel fei. Er meinte eS aber in fBirfltch- tegt, toaijuub er bas Postamt schließen ließ unb biel fett sehr ernst unb Würbe noch mehr beteiligt, aI5

gegen bte SBansen mit ©erechttglett borgehen, unb, Wenn sie nicht auSgeWtefen Werben sönnen, müssen sie mit menschlichen {Mitteln, Wie ISanzenpulbet unb bergletchen berttlgt Werben. Jch habe bte {Regierung um bie nötigen Strebite ersucht."

Baß baS Poll für bte Eröffnung bon Sefefälen unb BtlbungSbtbltotheten nicht immer baS genü- genbe PerftänbntS zeigt, beweist bie Tatsache, baß in bieten Orten {MttteltußlanbS ßänbler in großen {Mengen ftafftfehe {Berte bet russischen Stteratur — Tolstoi, BoftoieWSti, Turgenjew — zu einem preis bon bret {Rubel je Pfunb zufammentaufen, um sie alS Einpadpapiet für SebenSmtttel nach {MoSfau abzuliefern. Jn einer großen Probinzftabt Würbe im „PreffehauS" ein sogenanntes literarisches (Ge­

richt über ben jungruffifchen Schriftsteller SSoISIh abgehalten. Er hatte nämlich in feinen neuesten {Berten unanftänbtge AnSbinde gebraucht. Bie {Rieh- terbanf bestaub aus namhaften Schriftstellern, unb bte PcrbanMung berltef ziemlich stürmisch. Ber Per- tetbiger führte aus, baß ber Angeftagte nicht ber einzige russische Schriftsteller fei, ber solche AuS- brüde gebrauche. Er PerWieS Weiter Darauf, baß ein Schriftsteller bon ber realistischen Scbttberung beS Wirftichen SebeuS feineSroegS zurüdfehreden Dürfe.

Ber Angeftagte rechtfertigte setne pornographischen Ergüsse mit bem Bemerfen, er habe baS zaristische {Regime so Deutlich Wie möglich fdufbern Wollen. BaS (Gericht ersannte Daher auf mUbernbe Umftänbe unb sprach ben Angenagten frei, atterbtngS mit ber An­

weisung, in Zufunft befonberS scharfe AuSbrüde zu bermetben.

Jn einem Börse besuchte ber Berichterstatter bie Stßung beS örtlichen Sowjet, zu ber bringenb ein- oelaben Worben War. ES stellte sich aber heraus, bafz ©egenfianb ber Perhanbtung bte {Bäht eines

bon saftigem Humor burchträntt, ber teiber in beut- scher Sprache biel bon feiner Urfprüngltchteit bet­

itelt. jeber Kanbibat mußte bortreten unb eine Art Programmrebe über feine Auffassung bon ber Htrtentättgfett halten. Einer sagte: „©enoffen! Jhr Wißt, w s für ein guter Hirte ich bin. J<h beftße bazu noch einen Butten, ber bon recht sentimentaler Art ist. Jch überlasse Euch ben Butten für Fort- pflanznngSzWede um ben billigen Preis bon 50 Ko- pefen, Währenb ber Staat bafür einen {Rubel ber- langt. Boch ich bin ein ehrlicher Proletarier, unb auch mein Butte ist Proletarier; beShalb Witt er auch so bttttg arbeiten." — „Betn Butte ist zu jung bazu", ertönte eine Weibliche Stimme aus bem Publifum.

— „Er ist jung, aber tüchtig", erWtberte bet Hirt. —

„{Ruhe!" btüttt ber Porftßenbe. Ber Kanbibat Wirb abgelehnt, ba eS sich herausstellt, baß bei Butte nicht so tüchtig ist, Wie fein Eigentümer behauptet. Ber nächste Kanbibat sagt: „Jch bin als Arbeitsloser be­

schäftigt. Jeßt, ba fid) bie soziale {Rebolution über bte ganze SS eit Perbreitet, müssen Wir unS alle gegen ben Brud ber Bourgeoisie bereinigen. Jch Witt bem Proletariat helfen, inbem ich ben Wichtigen Posten beS Borfbirten übernehme. BaS ©ehalt sollt Jhr selbst bestimmen. J<h Werbe bte Quittungen an {Männer unb Frauen ausstatten, ba beibe ©efcplech- ter jeßt bte gleichen {Rechte haben. ES leben bie Proletarier ber ganzen SSelt!" Aber auch biefe {Rebe tonnte bie AnWefenben nicht bewegen, ben Kanbtba- ten zu Wählen. Mach enblofen Erörterungen Würbe beschlossen, ben früheren Hirten in feinem Amt zu belassen.

Biefe paar Sfizzen auS bem Sowjetleben, bie aus unbcrfälfchter Quelle stammen, beweisen zur

©enüge, baß, troß bett Bemühungen SunatfcharSfpS, in SoWjetrnßlanb noch eine riesige Arbeit getan neuen Hirten fein feiste. ES Waren bret Kanbibaten Werben muß, um ben attgemeinen Kulturgrab ber für blefcn wichtigen Posten anwefenb. Ber bisherigeiPebötfcrung einigermaßen gn heben.

(3)

9łt. 4 Weites Stott Des WSWenBotiberets Donnerstag, Ben 7. Sammt 1926

©IcttötSer WtWen 1.

Selcfoti 171 u. 172.

3er SBofjmragsbaa Des berfloffenen Sabres

©leitmft imb feine etrolennamen

©och ben statistischen Feststellungen ist eg burd) ben großen Baumartt gelungen, bie Erwerbstätig»

teti im Fahre 1925 immerhin um 7—800 Unter»

ftüßungSeutpfänger §u rebusieren. <53 ist ber Stabt Verwaltung möglich gewesen, währenb be§ größten Seils beS FabreS glotftanbSarbetten butcbsuführen, Wodurch ein großer XeiX in bem borgefehenen Blau erlebtet Serben tonnte. ES fei nur hier baran er»

innert, an bie umfangt eichen Straßenarbetten. So tonnte ber Ebauffeebau nach SoSntßa in feinem 2. Seite burchgeführt Werbern (5in birefter Weg bon fcer Bromenabe bothet an ber ßöfdhftbaße, ber früheren Eisbahn, big im Raffer WilhelmSparf Würbe ausgebaut. Ser ©onbelteidh unb bie Arbeiten ant freihabe im Raiser WilhelmSparf ftnb auch burchgeführt worben. (Sin Ausflugsort nad) bem nahe gelegenen Stabtgut (Bärbel, Wo Barfmilagcn, ©obelbahn usw. angelegt Werben, ist nlg 9lorftonb3arbeit weit ceförbert worben. Sie S b o 1t p i ä ß c am Waffe .turnt mit ihren Boben»

Bewegungen ftnb auch so gut Wie fertig gestellt. (S3 Würben aber auch neue B er sehr S Wege gefchaf»

feit Bo ist ein birefter SBcg bon ber, RIofterftraße borbet am RnappiebaftSgebäube nach bem Rönigg»

Dian als orbeutfiß)e Straße ausgebaut, ber außer»

orbenttich bie Straßen ber inneren Stabt entlastet imb biiefte Berbinbnng nach her Hauptstraße schafft. Siefcr Straßenzug hat eilte befonbere Be»

bfulung unb Wirb im fommenben Faßte recht zur ÜJeltuiig fommen. Anbere Straßenlage würben gleichfalls ausgebaut. Sie ©eubautätigfeit War eine große. Wenn man bebenft, baß in ber abgelaufenen iöaufaifoii born Cftober 1924 big Oftober 1925 ge»

maß ber amtlichen Statifttt etwa 800 Wohnungen fertiggestellt unb neubezogen Werben tonnten, so samt man bon einer regen Bantätigteit sprechen.

Hingu fontmen noch hie bauten, bie nicht fertigge»

stellt Werben tonnten. Bcrfchiebene ©runbftücfc fittb itod) in ber Botlenbung. ,3 um (Befamtbauprogramm muß man sagen, baß in ganz Oberfdjlefien selbst Bei ben gleichgroßen ©achbarftäbten bei weitem nicht bie Seht neuer Wohnungen gewonnen Wor»

ben ist. Sie Stabt hat alte Rräfte etngefeßt, um ber Wohnungsnot z« steuern. Abgesehen babott, ftnb km ben SieblungSgenoffenfchaften ber Heimbela an ber ©ßbuifer Eßauffee unb bie bauten an ber Sarnotoißer Eßauffee, Neubauten mit 150 Woh»

nungen geschaffen Worben. Sie Sieblmtg ber ftaatl.

Hütte hat Weiter gebaut, bte Sieblung ber Flücht»

linggleßrer, ber RriegSbefchäbigten unb bet Heim»

bela haben bauten am Wafferturnt fortgeführt Sie (Bagfa hat bort 36 nette Häuser errichtet bte Sieblung ber Scßußpolizet hat 2 große HäuferblodS erstehen lassen, glicht bergeffen feien bte 57 Rlein»

Wohnungen an ber Weibeftraße, baS große Hang an ber 301 bitte» unb FtiebriCßftraße, bte bezugsfertig finb. Fn ber ©litte bcs Jahres Würben bte stöbt.

Häuser an ber 2 ö f ch ft r a ß e, an ber ©oßmarft»

ftraße, an ber Baul Refferftraße unb ber Riefet»

stabiler Eßauffee fertig. 91 od) im Bau beftnben sich 1 HauS an ber BreSlauerftrnßc unb Fticbßofftraße.

Sie fßribatunternehmer haben tn biesem (fahre erfreulicher Weife im Stabtgebiet ebenfalls reichlich gebaut So haben bte Baumeister 91 elfe, Staub unb (turezhf, Roban unb ©bgol an ber gtnbenftraße, an ber BeterSborferftraße, ©aubnerftra&e unb Bar»

baraftr., Wohnhäuser errichtet. Fm Borbergrmtbe be3 Interesses stehen aber bte öffentlichen 3 e b ä u b c. <Se Würbe l Sen. behaus am RoS»

wWerWeg bie (Bebäube beS Flughafens nnb ber

>B e 11 e r w a r t e, ber Erweiterungsbau bet ©Mitel»

chute, ber ©eubau für bie ftäbtifeße Spar» unb iBirotaffe an ber ©ieberWaüftraße unb baS Arbeitsamt an ber OberWaüftraße errichtet.

Suleßt fei noth ber Bahnhofumbau erwähnt, Dessen BahnhofSempfangSgebäube bor tut gern ber Oeffenffichfeit übergeben Würbe. Sag Programm, Welches aufgestellt Worben War, tonnte nicht in allen Seilen burchgeführt Werben, Weil eg an ben erfor»

berlicben {Beibern fehlte. Biete Straßenbauten unb Verbesserungen mußten zurüctgefteüt Werben, ©ach Rrftfien Wat man bemüht, allen Wünschen ©ecßmmg zn tragen, ©ber bie StabterWeiternng forbert enorme 'Ansprüche. Hoffentlich gelingt eS im neuen Fuhre bie planmäßige Surchführung alter borge»

Whencit Probleme unb ©laßnahmen burchzuführen.

•1

V

II.

# Gleitotß, 7. Ftmuar.

Fn ben Setten bes allgemeinen BölferWanberuS Würben bte Banboten bon Staben abgelöst. Stete Bestebelung war aber nur spärlich unb Verhaltn^»

mäßig furzet Sauer. ©ui Wenige Faßrhunberte Währte eS, unb eg strömten Wteber Oeutfcße m3 Sanb, um bem Boben ihrer Urbäter ben Bebens»

unterhalt abzuringen. Stete beutfćhen ©üdWauberer (bon beutfćhen Roloniften zu reben, Wie bieS in ber

©eget geschieht, ist falsch) tarnen auch in bte Gegenb beS heutigen GleiWiß. Ser an steter Gelbnot Iran»

fenbe (Brunbberr bes heutigen SorfeS A11»G I e i * Wtß erfaßte bie günstige (Belege#ett; schneit würben auf einem ihm gleichfalls gehörigen % ©leite enr»

feint in günstiger ©elief» unb Flußtage gelegenen (Belaube ©larftplaß, Straßen unb HauSpläße in ber bamals in Schlesien überall beborzugten bents egen G111 e r f o r m abgeftedt, eine hölzerne llmpfäßrung geschaffen unb „GleiWiß War gegrünbei."

Sie lanbeSherrltche Suftimmung War ebenso schnell erreicht, einige ©echte würben Verließen unb ©tatst»

Zölle unb Stanbgelber aus ber neuen Stobt Wuroen für ben Unternehmer eine bauernbe Gimiahmcqueue.

Wenn auch bas Aussehen ber Stabt, baS ja in erster

©ethe bnreh bie HauSformen bestimmt Wirb, bon bem heutigen grunbberfchieben War, so hat sich bodh int (Brunbriß ber Fnnenstabt in ben Verflösse»

neu 700 Fahren lautn etwas geänbert. Seiber ist uns bon ben bamaltgen Straßennamen fein einziger überliefert Worben. Auch bas loftsare BolfSgut ber alten, aus sich selbst herauSgeWatftfcueu Flurnamen ist im Saufe ber nachlässigen Seiten bottftänbtg Verloren gegangen. Später eingeführte polnische Bezeichnungen sönnen als auch nur an»

nähernb gleichwertiger Erfaß nicht angesehen Wer»

ben. ES liegt beSbalb auch nicht bie geringste Ber»

anlaffttng bor, btefe Falschmünzerei, Wo sie noch zu Sage tritt, in Schuß zu nehmen ober gar aufs neue zu beleben. Allgemein geläufig ist tu GleiWiß etgent»

lieh nur noch bie Bezeichnung „tlopot" Was nur müh*

selig ober bebürftig zu übersehen ist unb Womit man erst in neuerer Seit bte einen Seil bes FaßrcS unter Wasser fteßenben Wiesen in ber ©äße beS heutigen

$taifer»Wtlhelmparfes benannte, um ihre Unfrucßt*

barfett unb Oürfttgfeit zu treffen. Bon einer B v»

ItzetberWaltung, ber bie (Beschichte bon (BleiWiß gleichgültig ober bte zu bequem War, ber Herlauft biefer Bezeichnung nachzuspüren unb bte bahtnter btelteicßt einen alten Ehrenbürger rer»

mutete, würbe eine tu ber ©äße Itegenbc Straße ber Einfachheit halber auch Rlopotftroße genannt. Sie BeWoßner biefer Straße, bte in gutes Seutfcß über»

feßt „Arme»2eute*Straße" heißt, haben Wteberßolt gegen btefen Einbringung unb seine bc»

hörbltcße Förberuug protestiert, eigentümlicherweise aber immer ohne Erfolg. Auf Antrag ist in best leßten Wochen eine neue ©aeßprüfung m bte Wege geleitet Worben, bereu Abschluß unmittelbar bevor*

steht.

Auch bie sogenannten alten Straßen»

na men ber Fnnen ft abi ftnb alle jüngeren SatumS. ES bürste sannt eine barunter fein, me noch in bte österreichische Seit htuüberreicht. Stoß*

bem ist es banfbar zu begrüßen, baß an biefen niryt meßt gerüttelt wirb, baß ne vielmehr beS befouberen SdfußcS ber guftänbigen Stehen sich erfreuen. Fft both auf biesem (Bebiete tu gleichgültigen Setten schon Viel Unheil angerichtet Worben. Enłeniittg, ©ich!»

malst, Bürgergafie, Fubengaffe, Ficif eher gaffe. Brau»

ßauSgäffel, Am ©talzhaitS v. a. mehr erschienen int»

seren Großväter« nicht meßt Vornehm genug uuo Würben gcbanfenloS beseitigt, ben Erfaß Wirb jeber ohne Weiteres erfetmen. ES War btefelbe Seit, tu ber bte traute (Baffe, oßne baß sie iß re Seele

geänbert hätte, bem in ber Altftabt wcfeitSfrcmben Wort Straße Weichen mußte. Eine Aeußerung Wirb sich atterbings auch in biesem Seile lautn umgegeu lassen, b. t. bie Beseitigung ber Scßüßenftraße. AuS Verfchiebenen (Btünbcn, tnSbefonbere auch zum ©ttßen ber bort wohnettben Geschäftsleute, Wirb es «otwen»

big, bett ganzen Straßenzug Vom Bahnhof bis zum

©htg e t n h e 11 tt <$m 11 ® 11 h e 1 i« ft r a 8 e stt be­

nennen. Fe eher biefer Schritt geschieht, befto letr>»

ter Wirb er empfunben Werben, befto wohltuenber Werben bie Folgen fein.

BebauertichcrWetfe ist auch in ben neueren unb neuen Stabtteilen bie Saht ber n t d) t S»

fagenben Straßennamen, sowie and) solcher nach Berfouen, beten Bebeutung mit bem Sobe erloschen ist, schon sehr groß. Abgesehen Von ben jeweiligen Oberhäuptern ber ©labt, bereu ©amen ja unlösbar mit ihrer Geschichte verbunbeu ftnb, sollte gruubiay»

lieh feine Benennung von Straßen nach Berfonen er»

folgen, bevor nteßt bie 50. Wieberfcßr ihres SobcS*

tages erfolgt ist. ©ttr berienige, beffen Bcrbtenite um bie Stabt bann noch allgemein anerfannt Werben ist ber großen Ehrung Wert, baß fein Anbeuten gleichzeitig zur ©neßahmur.g anfpoincub, in bem

©amen einer Straße fortlebt. Gewissenhafte BftW»

erfüüung allein ober gar nur ein großer Getbfacf be*

rechttgen nicht zu biefer Ehrung; bte Straßennamen ftnb nicht bazu berufen, Icbiglicß ber Ettclfett bei

©ienfehen zu bienen. Die Vorgenannte Frist Wirb man aus naßcliegenbcn Grünben ebenfalls ber»

streichen lassen müssen, Wenn es sich um Staats»

manner ober Boltttfer ßanbelt. Oie Straßennamen einer Stabt müssen allen Bürgern gleich lieb unb vertraut fein unb hülfen nicht umstritten Werben.

©otWenbtg erscheint eine Heine für BolfSfcßüIer bestimmte Orudfcßrtft, in ber bte Sufcmmenßänge bei GleiWtßer Straßennamen mit ber Stabtgcfcßtchte, ber politischen unb naturelle« Geschichte Oberfcßlc»

fienS, Breußens unb Oentfcßlanbs festgestellt unb be*

ßanbelt Werben. Oie Seßrerfcßaft Würbe sich Md«»

Hilfsmittels sicher gern behielten, um in ber Schule an feiner Hanb Heimctfunbe, geschichtlichen Sinn unb persönliche Erinnerungen zu Vertiefen unb zu Pflegen.

Ein sehr ßctlles Rapitet muß hier nod) on ge*

schnitten Werben, b. t. bie © e dj t f <h r c t Ö u n g. Oie Stabt sollte altes aufbieten, um nicht bureß falsch ge*

feßrtebene Straßcnfchilbcr unb bergt, ber Schule ent»

gcgenzitWirfen. Hier bleibt aber noch Viel zu Wi'tn»

sehen übrig; man bettle nur au bte Aufschriften ber Stabtbikheret, wo u. a. sogar baS Wort „lesen" in ber ©litte mit Schluß»? geschrieben ist.

Sum Schluß sann noch mitgeteilt Werben, baß bett bereits erwähnten einheitlich benannten Stra»

ßengruppett in ben leßten Wochen eine neue Gruppe stttgegltebert Würbe, bie bett Bionic»

ren ber Arbeit tn Oberfcßleften geWibmet ist. Ote Stabt Gleiwiß ist nicht berufen, in jeber Beziehung Obcrfchlefieng ©ttttelpunft zu fein, fonbein sie hat auch bie Bflicht: „% r a b i t i o u S ft a b i" für bie zu»

fnmmengebrocheue oberfcßlefifdje Fubuftric zu Wer»

ben. Alle Erinnerungen an bte großen ©tänner, bie als Begrünber ber früher so blüßenben obcrfcßlefi»

sehen Fnbuftrie anzusehen ftnb, müssen möglichst auf»

gegriffen unb aufs neue betoniert Werben. OaS beste ©littet hierzu ist eine entfpreeßenbe Benennung Von Straßen. So fittb zunächst bie H e ß u i ß»

ft r a ß c, ©ebenftraße, ßaiftenflraße, Ein»

siebe! ft raße, BoScamPftraße unb © u»

bergfttaße entstauben; alles ©amen nach ©län»

nern, bie Von jebem Obetfcßlefier mit Stolz auSge»

sprechen Werben, ©lit biefen neuen Straßen unb einigen anbeten in leßtcr Seit benannten, soll sich ein befonberer Artifel beschäftigen, ber in Riirze an biefer Stehe erscheinen Wirb.

B ö If e I, StabtVerorbneter.

§leitoi|et Slim&ftmHfoostßtmit

tsmm mmm* marnmst

Breffeuachrichten, ^portfuntbienft 10—11 Uhr,

Xansmitftf ber Funffapetfe.

Sonnabenb, ben 9. Fanuor 1926. 11.15^Uht:

SffSÄÄÄSJÄ

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richten, Sportfunfbtenft.

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# Ber Arbciihmurft in GleiWiß. Oie Sage beS ArbeitSmartteS hat fid) auch in biefer 2Bod>e gegen»

über ber Borto odje erheblich Verschlechtert Oie Saßt ber ErtoerbStofenunterftüßungSempfänger ist um 114 männliche Berfouen in bet abgelaufenen Betriebs»

Wod)e Vom 28. Oe&cmber bis 2. Fannax gestiegen.

Oie S#1 ber ArbeitSfuchenben beträgt 2860 Ber*

fönen, unb 3War 2618 männliche unb 272 Weibliche Berfonen. ©ach Stabt unb Sanb Verteilt ist bad Verhältnis folgendes: GleiWiß Stabt: Unter»

ftüßungSempfänger männlich 1596, Weiblich: 138, SufdilagSentpfänger: 2384, ©otftonbSarbeiter: 130, Bflidftarbciter: 116. GleiWiß Sanb: Unter»

ftüßungSempfänger männlich: 590, Weiblich 12, Su»

fhlagSempf änger: 1356.

# Rriegerwaifenfiirforgc ltnb Berufsberatung.

Ant ©iontag, ben 11. Fnu., nahm. 4 Ußr, finbet im Fürforgeamt, Obertoaüftraße 271 bie ärglthe Unter»

fuhung unb Berufsberatung ber zur Schulentlassung

Böge mit ißren Rindern, soweit sie noch nicht in ßehrfteöen untergebracht sinh, §u erscheinen, damit sie auf bte Geeignetheit für ben erwählten Beruf unb erforderlichenfalls für eine ErholungSfur ärgt»

sich untersucht Werben sönnen. Glettoißer Hand»

Werkmeister Werben bei ber Berufsberatung an*

Wie send fei unb ben Rinbern ' Ratschläge erteilen.

Eine unverhoffte Freude bereitete zu Weihnachten bas SanbeStooblfahttdamt ben in bet HanShal»

tungsfchule bed htofigen satt). Waisenhauses unter»

gebrachten Rinbern, indem eS sie §u einer ^tägigen Wanderfahrt nach SteinfeifferSborf unter ben Hohen Eule einlud.

# Fofeph Biöni=9fbenb. Oer diesjährige bevor»

stehende „Heitere Abend" von Fvfeph Blaut Wirb alten Freunden unb Anhängern beS RünftlerS einen besonderen Genuß bringen, da Blaut fein Brogramm um Viel Schönes bereichert hat. Oie neue Bortragd»

folge bringt ausgewählte Sachen aus Hässlicher und tommenden RtiegerWaifen statt. AKe Rriegermütter, moderner, ernster und heiterer Literatur, so 5. B.

Bormnnber usw., Werben aufgefordert, an biesem Andersen; Herzeleid, Eine gute Saune, F- B. Hebet;

itatsbel ber ibeattftbamrageit

Bon Br. Phil. Bernhard Hutten.

(Aahtrud Verboten.) Sött stub so erstaunt, Wenn und bte Bettung, Wie neulich irgeitbWo in Von einet Frau bertch»

tet, baß sie bem 19. Rinde bas geben gesehenst, ober Wenn in eine 79jährige zum 6. ©lat gefreit hat, ober in 3. steh eine Frau noch mit 65 Fahren hat jeheiben taffen. BaS War .einmal gar nicht so auf* * fallend, Womit nicht gesagt fein sott, daß cS gang und gäbe War. Unsere Boreltern, die Scute beS 16.

Fahrhunberts unb vorher unb nachher, haben, Wie in manchem anbeten, so auch über bte Ehe unb WaS mit ihr zusammenhängt, teilweise so ganz andere Anschauungen gehabt als Wir.

Bte „gute alte Sett" dachte Vor allem nicht darin ro Wie Wir, da die Grundlage ber Ehe allein die

■ein ideale Siebe fein sänne. Biese Auffassung oben Wir, im Grunde genommen erst feit Schillers Seiten und durch ihn unb feine Boefie betontmen, ind bann Weiter durch die Aomanttt. Borher hat eon bici realer gedacht Bte Eheschließung ist fast unter ein rein geschäftsmäßiger Borgang gewesen.

3 hat natürlich auch richtige Berliebte gegeben.

Han hat auch damals hofiert und Ständchen ge*

mein und sich angedichtet und angeschwärmt — bte Tatire jener Seit macht sich barüber reichlich luftig —, bei zum größten Beil Waren bte Ehen BermmftS*

ben. reine GcfchäfiSeßen, ohne baß es habet mehr iitgMUnichc Eher. gegeben hätte als heute. Wir iahen aus jenen Seiten eine ©etße Von Stabt»

hr on lfm. die

ausgezeichnet über das Sehen und die Jitten in btejen ihren Städten berichten und auch bei bleiern Bhema lang und breit verweilen. 3- B, ein

schreibt der Römer Ebtontft Hermann WetnSberg,

©atSbetr unb Abbofat tn Rötn, habet Buh» unb Wcinbänbler, bon fih selber, baß man ihm geraten hätte, alS er zwanzig Fahre alt War, eine sehr reihe WitWe zu heiraten; diese War 48 Fahre alt, und er hätte sie genommen, Wenn sie thu ntht abgewiesen.

Bann hat er, nachdem er noch „etliche gute Heiraten Verfehlt", mit dreißig Fahren eine ältere WitWe Von 36 Fahren mtt 2 Rindern geheiratet, und alS diese tot War, Wieder eine ältere WitWe. ©Mtt dieser

„Anomalie" fällt er absolut ntht aus dem ©ahmen feiner Seit.

Hier handelt eS fih um ältere Frauen. BaS heißt nuu feiueSWegS, daß junge ©Mädchen nicht bc»

gehrt Waren, tm Gegenteil, es Wut de sehr oft sehr jung gefreit. Bie ©lütter des großen ©firnberger

©lasers Albrecht Büret War 15 Fahre alt, als sie heiratete; die zweite Frau Von Ulmar Stromer — gleichfalls ©firnberg, er War ©atShcrr unb bat in den Bauten der Stadt ganz Bedeutendes geleistet — Zählte nur 14 Fahre. Ber berühmte Baseler Arzt Fdi$ Blatter, — berühmt Wie fein Batet, der an der Universität Bafel Br of eff or des Hebräischen wnr, daneben aber fein Brot als Seilergefelte Verdiente — berichtet mit Besorgnis Von den Vielen „Rinder*

heiraten" in der Schweiz- Biese „Rtnberbelraten"

betrafen nun nicht etwa bloß die jungen ©läbhcn, sondern auh die Füngltnge. So sah fleh der ©ütn*

berget ©at gezwungen, ein Ebift zu erlassen, nah Welchem den Sehrltngen das Heiraten Verboten War.

©lau heiratete inh gern Wieder, Wenn der Bob einen Ehegatten genommen hatte. Eine Rölncr Ghronif berichtet Von einer Frau, daß sie „bobbe gehat sechs eheliche ©lann 50 der billigen (heiligen) Eh und nahm ben übten." ©iht immer find das Wohl Freudenehen gewesen; denn Z- B. Burs narb StnI.

sehr interessanter AugSburgifher Eßrouift

Gelehrter, Weit gereifter, allerdings etwas abenteuer*

Ither ©lann, fhreibt bon feiner btu'ten Heirat, die er mtt 64 Fahren einging, daß er „Von dieser mehr unliebs und übles erfuhr, als er in alt feinen Ba*

gen." Ber Staat oder die Stadt zwangen häufig zu Heiraten, Z- B. zu Seiten, Wo bte Best, die Eholera, Viele Sente hingerafft hatte, und belegte die Fung*

gesellen mit harten Steuern, auh Wohl gar mit Strafen, der Fnnggefelle War überhaupt tm Bolle mißachtet.

Eine Eheschließung der damaligen Seit Weiht bedeutend bon unseren Sitten unb Formalitäten ab.

ES ging der Bater des jungen ©lanneS oder ein Freund der Familie auf die Werbung, dann War eine lürzere ober längere Beratung der Familie der umworbenen Braut, darauf die Sufammeufunft bei»

der Fnmtlienbebottmähttgten und schließlich die Festlegung des EhebcrtrageS. Fn dem GheVertrag Wirb genau bte Höhe der ©litgift feftgefeßt, auh der Wert anderer Sachen, z.B. der Brauringe, der Braut»

gescheute, der Rosten beS Festmahles ufW. Baun fommt als das Wichtigste die Berlobimg, b. t. der Handschlag der beiden jungen Beute in Gegenwart ber BerWanbtfhaft unb baS Ansteckn ber ©inge.

©un folgt eine ©eihe Von Feftlihfeiien und hierauf bald die tirhühc Brauung. Baß die firchlicbc Brauung in ben Borbergtitnb tritt, ist erst ein Ge»

brauch beS 16. FahrhunbertS. Feftgefeßt als folhe, War sie schon durch päpstliches ©effript Pom Fahre 1200, sic drang aber erst sehr langsam durch — Vor*

dem führte ber Bräutigam feine Braut einsah in das Heim, ©lit ber ©litte des 16. FahrhunbertS Wirb sie bie Hauptsache. BaS junge Ehepaar blieb Zunächst noch tm Haufe ber Eltern, bte Heimführung sonnte auf Bage hinausgeschoben Werben. Auf den schon damals gebräuchlichen BermählmtgSnnzeigen und Wird übrigens mit Böltebe hervorgehoben, daß die

Ber fechtende Hand Wers Sburf che, Baufbarfett, Ein Hausmittel, Bruno Frans: Ber Großfanzier, Btmm Rrüger: Bie alte Bruhe, Storm: Wenn die Aepfcl reif Mb, Friebr. HWswQ: Ber SteKer der Schrift;

bann Weiter Ha# $Baag, ©lanfred Rpber und Ha#

Setter ström. — Auh eigne neue Sahen bringt Blaut zum Bortrgg: BaS eine nennt er Schweizer Ge­

schichten und die „©liatärerinnerungen etneS West*

Men" finden in einem dritten Beil ihre Fort*

feßuttq. Ber bevorstehende Abend dürfte also dem regsten Fntcreffe aller Rreife begegne. Wer Blaut schon sen nt, Wird unbedingt Wieder hingehen, Wer Blaut noch meßt femtt,. muß unbedingt hingehen.

* Bereinigte Städtische Bühnen. Heute, Bow nerStag, in Beuthen: „Häusel und G re t e 1"

(BithnenvolfSbund), Beginn 8 Ußr. F« GleiWiß 8 Uhr: „Gräfin ©lariza". Fn RattoWiß VA Uhr: „Ber Bulfan" bon Fulda, morgen, ,Frei­

tag, in Beuthen für die Freie BolfSbüßne 8 Uhr:

„Ber Wahre Fa fob". Fn Htnbettburg 8 Ußr:

das Eihenborff=Singfptel „Fn einem fühlen

* Glaßer»GebirgSverein (Ortsgruppe GleiWiß).

Am 4. iFannar d. F- hielt die Ortsgruppe GleiWiß des Glcißer*GebirgSVereinS bei Engelhardt, Eofeler*

ftraße, ihre ordnungsmäßige Generalversammlung ab, Weihe vom 1. Borfißenben Studien:at Gros*

fer geleitet «Wurde. Bie GletWißer Ortsgruppe Zählt z. 3. 373 Mitglieder. Ber FahreSbeitrag Wurde auf 4 ©stars feftgefeßt und sann in 4 Aaten bis zum 1. Oftober gezahlt Werden. BaS Fashing^

vergnügen findet ami 6. Februar in ben „Bier FaßreSzeiten" in Form eines ©MaSfenfefteS, jedoch ohne RoftümzWang, statt. Snfolge feiner langjäh ri*

gen Berbienfte um den Berein, Wurde Herr Büro*

direftor Sappof zum Ehrenmitglied ernannt. BaS Ghrenbofument, das bet dieser Gelegenheit über*

reicht Wurde, stammt bon GletWißer Rüttftlerßanb (Bofupit) und stellt ein besonderes RunftiWerl dar.

Ber Bor stand feßt sich Wie folgt zusammen: 1. Bor*

fißenbet Studienrat Grosser, 2. Bobs. praft. Arzt Br. EhrzonScz, Schriftführer Bürochef Rar*

f u n f e, ftettV. Schriftführer Obertelegr.*Fnfpeftor RI e i n f<h m t dt, Raffteret Beßrer G. S dß 01 z, fteüv. Raffterer Rorrefponbent Scßabltßli, Ber»

gnügungSobmann Studienrat SplVcfter. Sn Bei*

fißern Wurden geWäßlt: ©Maurermeister Bittert, Apo*

tßefenbefißer Blußofcß, A.»A. Br. Suftig, Büro*

direftor Sappof, A.*A. Wofcßef. Wie in Vorgänge*

neu Fahren wird die GletWißer Ortsgruppe and) dieses Faß: bedürftigen Rindern die WoßlW der Ferienfolonien angedeißen lassen.

* BienStag*Wo<henmarft. Ber Wocßenmarft in der Winterszeit zeigt in der Befcßtclung und int Besuch ein beständiges Bild. Besonders fforfer Ber*

feßr ßerrfcßt auf dem Ainge, dem WilßelmSplaß und den einzelnen Beilen des RrafaiterplaßeS, Wo der Futtermarft abgehalten Wird. Auf dem Obst* und Gemüfemarft find eS die ausländischen u. Frühbeet»

gemüfearten. Bie Sinai sonnte man Bomaten mit 35 F das Bfund, amertfanifche Aepfet mit 50—60 F baS Bf und, Apfelsinen und ©Mandarinen mit 5 big 20 Ą das Stücf saufen. Für die übrigen Gemüse- arien zaßlte man: Aotfoßl 20—40 F, Weißfoßl 20

las^sa;

Eße auf den A at und die Bermittlung Von dem und dem abgeschlossen Worden fei.

Bte HochzeitSfeierlichfetten spielten eine beben*

tenbe ©olle. Bei den Wohlhabenderen waren üe sehr ausgedehnt, oft dauerten üe drei Bage und noch länger und festeten demgemäß sehr Viel. Bag artete so aus, daß die Obrigfeit sich genötigt sah, etnzu*

greifen, z. B. feßte der ©Magistrat Von Franffurt am ©lain fest, daß die Saßt der Gäste nicht höbe:

als 50 fein dürfte. Su den Feftlichfeiten gehörten bei ben Bornebmen Viel ©Musts unb ©Mummereien, in

©ürnberg ein Banz auf dem ©atbans.

10 biß 12 Rinder in der Familie Waren absolut nichts Seltenes. Albrecht Bürer hatte noch 17 Ge­

schwister, genau so Viel hatte der erstgenannte ©ürn»

betger ©alSberr Ulmann Stromer — er ist übrigens der Erbauer des „Schönen Brunnen" und ebenfalls 17 batte auch der erWäbntc AugSburgifche Ehrontft Burfarbt Stuf, der 4 mal Verheiratet War. Ber Ahnherr feiner Familie batte sogar Von 3 Frauen 33 Rinder.

Burfarbt StntcrWälmt Von sieb, daß er außer den 17 Rindern noch zwei Von „einem Borenden Frätt*

lein" batte. — Bas bringt uns auf die Stellung, bie damals die unehelichen Rinder einnahmen. ES War ZWar baS Ronfttbinat Verboten, aber man duldete eS, und man behandelte Vor allem die Rinder, die doch Wahrlich feine Schuld traf, menschlich: fte Witch*

feit häufig mit den ehelichen tm selben Haufe auf und Wurden mit ihnen zusammen erzogen, Erft die Branbenburg*©ürnberger Ordnung Vom Fahre 1533 erflärte sie „gemeinstes» zu allerlei ehrlichen Ständen untüchtig." ©Mit diesem ©Masel find sie hiS in die attcrleßk Seit behaftet gewesen und erst jeßt hat man in mancher Beziehung ©emedur geschaffen.

Cytaty

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baue« zu sönnen. Oa bem Rreifc gegenwärtig SRtt- tel nicht zur Verfügung stehest, um weitere OrtSneßc ausbauen zu sönnen, so fehlt eS an ber Uebersicht, Wann mit beut

säum gemessen, zu tragen. We# herrliche Aussichten für bie tngenbhaften Roerenfünger, bie im Wanbet ber Zeiten unb Anschauungen nicht anSgeftorbett fein soffen! Wenn

jungen Beuten so gut tote unmöglich gemacht, ein Ehe einzugehen, ba sie nicht mehr bte Mittel haben sich auf bem bort üblichen Mege eine grau bure Rauf gu erwerben, gft hoch

fbrunn, ben fte nicht mehr attfattholen bermönen. attGemeinen aeiGten aber beibe 9Jtannfd)aften nid)t ba§, toag man au fehen erhofft. auf ber anberen burdj ©rfat

icbeub unb gefunbhettSbeförbernb Wirft, ©o sehr e8 einer angehenben Klutter untersagt werben muß, tagtäglich übergroße Klengen AlfoholS zu sich zu nehmen, nnb sich tn

Aber Schlimmste an Kitsch finb, feßon biefe eine Arbeit geugt bureß ihre feine, garte, mas man [ich nur benfen fast filigranartig mirfenbe ßinienfüßrung oon ber sann, tatfä^licb

6. Schon immer bebeutete innerhalb ber Spiele um bie BerbanbSmeißerf«haft bie Begegnung beS SSd.=©örliß mit bem BfB.»Liegniß ben .Oopepunft, unb immer Waren bei biesem treffen

gebracht fein würben. ©S muß schnell gehantelt Werben. Alan barf nicht erst Warten, bis man ben ActcßS* unb StaatSgufcßuß erhalten ßat, fonbern sofort ©araden besichtigen,