• Nie Znaleziono Wyników

Glückauf, Jg. 76, No. 38

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Glückauf, Jg. 76, No. 38"

Copied!
12
0
0

Pełen tekst

(1)

von Hh.

GLU CK AU F

Berg- und Hüttenmännische Zeitschrift

y

'lekbi^ . ,

^ttierung.

Die AufbeJ nS und ital

Nr. 38 21. September 1940 76. Jahrg.

Die technische Entw icklung des großoberschlesischen Steinkohlenbergbaues.

KlL Vl".

• Waubetei Sid, irts.f.) ’ loRsrioilsgefik

öraunUM.

FeuerraumteB;

rme 63 (M|

: in der Fein lost Einfluß ds ung zum Rost;

n neuer Km .nwendung 1:

0) Nr. 33 5 ftsarbeiten ari löchreibungs iger. Ergebni

neuen Lage'-'

l: Die Hak®

fungi® W Kr.34 S . »

:r Krankbert <-

deutschç:

«■

SctoS

„d Arf®

:h e s

V on P r o f e s s o r Dr.-Ing. G. S p a c k e i e r , Breslau.

( F o r ts e t z u n g .) G e w i n n u n g .

Keaktionsfäfc p S ase. A rt der [ txplosionsnst >

die Getite,

"l,m»" in Btc

“>& Maschinen;

uuSÏt

^ärmewirtsclL.!

die Anorhi gsanlagen. bcfe I- Eier Schmifc J Hüttenbetrie

>■ 163 66*. Et>.

undH

Ähnlich wie in W e s to b e rs c h le s ie n ist auch in O s t ­ oberschlesien die G e w i n n u n g in ei nem so n s t im Stei n­

kohle nbergbau u n b e k a n n t e n M a ß e auf S ch ie ß a rb e it ein­

gestellt. Da Strom im A b b a u o r t nic ht v o rh a n d e n zu sein pflegt, w ird mit P r e ß l u f t h ä m m e r n g e b o h rt . Selbst drehende P re ß lu ftb o h rm a s c h in e n sind w e n i g verb reitet, wahrscheinlich weil die zum Besetzen d e r Schnei den erwünschten Widiablättch en aus D e v is e n g r ü n d e n nic ht v e r ­ wandt werden durften. F ü r den U m f a n g d e r S chie ßarbeit ist bestimmend, d aß die oberschle sische Kohle im all­

gemeinen keine S c h la g w e tte r e n tw ic k e lt un d d a ß n u r v e r ­ einzelt G ruben o d er G r u b e n a b te i lu n g e n als s c h l a g w e t t e r ­ gefährlich erk lärt w o r d e n sind. M an a rb e ite t auch heute noch allgemein mit offenem Licht.

Fü r die L ieferu ng von Sp ren g s to ffen k a m e n in polnischer Zeit zwei F ir m e n in Betracht, die Lig noza mit ihren W erken in A lt-Beru hn u n d K riew ald u n d die V e r­

einigten Sprengstoff- u n d S tic k s to ffw e rk e in O b er-L azis k . An G este insprengsto ffen steh en ganz ü b e r w ie g e n d A m m o ­

nite in Anwendung, bei denen die Beim ischung von m e t a l ­ lischem Aluminium o d e r Siliziden d e r Leichtmetalle v e r ­ breitet ist. In G ru b en , d e re n S taub sich bei V ersu ch en in der Versuchss trecke K riew ald als ex p lo sio n su n g e fäh rlich erwiesen hatte, w a r auf A n tr a g das S chie ßen mit A m m o ­ niten auch in d e r K ohle erlaubt. Die A m m o n ite w u r d e n ähnlich wie im Altreich in bestim m ten, m it N r. 1 — 8 bezeich- neten Sorten von g e n a u e r Z u sa m m e n s e t z u n g g eliefert. H e u te stehen nur noch A m m o n it 2, 5, 6 u n d 8 in G eb rau ch , die sich hauptsächlich d u r c h die B e im e n g u n g e n u n te rs c h e i d e n ; Ammonit 5 un^ 8 w eisen einen A lu m in iu m g e h a lt in d e r bei uns unbekannten H ö h e bis zu 12 o/o auf. An D y n a m ite n w e r d e n ein Dynamit 1 mit 61— 63,5 °/o N itr o g ly z e r in un d ein sc hw er gefrierbares D y n a m it h erg es tellt, dem 15,75 o/o N itr o g ly k o l unter entsprechender V e r m i n d e r u n g des N itr o g ly z e r in s z u ­ gemischt sind. Als W e t t e r s p r e n g s t o f f e finden W e t te r b r a d it und Wetterlignosit m it h o h e m A m m o n s a lp e t e r g e h a l t sowie Wetterbarbarit g elatin iert m it e n t s p re c h e n d e r h ö h t e m Nitroglyzerinzusatz, a b e r auch mit d e r n o tw e n d i g e n Bei­

mischung w ä r m e v e r b r a u c h e n d e r Salze A n w e n d u n g . Die Vorschriften ü b e r die B e g r e n z u n g d e r L a d e m e n g e n usw.

entsprachen denen im Reich. B e a c h te n s w e rt ist, d a ß a u f mehreren G ru b e n noch das S chie ßen mit flüssiger Luft in der Kohle üblich ist. E rfo r d e rlic h f ü r ihre Z u la s s u n g war ebenso wie bei d en A m m o n ite n , d a ß S ch ie ß v ersu ch e in der Versuchsstrecke die U n g e f ä h r l ic h k e i t des K oh len stau b s erwiesen hatten.

Sehr geringe B e d e u tu n g b esitz t in O s to b e r s c h le s ie n der Abbauhammer. D er G r u n d d a f ü r ist einmal in d e r angeblichen H ä r t e der K ohle zu su chen. Die B eschaffen­

heit der Kohle ist stofflich zw eifel lo s kein e a n d e r e als in den übrigen d eutschen K o h le n b e z i rk e n . W e n n die o b e r ­ schlesische Kohle g le ichw ohl als h ä r t e r gilt, so liegt das m. E. an d e r g e rin g e re n t e k to n is c h e n B e a n s p r u c h u n g des Steinkohlenbeckens, w as z u r F o lg e hat, d a ß w e n i g e r n a t ü r ­ liche Schlechten v o rh a n d e n sind, auf d e n e n m an den A b b a u ­ ham mer ansetzen kann. D a z u k o m m t die E ig e n a r t des A bbauverfahre ns u nd d e r m ä c h ti g e n Flö ze , die einen geringen tä glichen A b b a u fo rt s c h ri tt e r g e b e n , so d a ß d e r

Abbaudru ck nicht auf d e r Abbaukante , s o n d e r n tief im a n ­ stehenden Flöz liegt. Die U n te rs u c h u n g e n von F l e i s c h e r 1 u. a. haben bestätigt, daß die H a u p td r u c k z o n e beim o b e r ­ schlesischen Pfeile rbau in ü b e r 20 m E n tf e rn u n g vom Stoß zu suchen ist, w ä h r e n d sie beim westfälischen S tr e b b a u dic ht am S trebstoß liegt. In O berschlesien k o m m t d a h e r kein N u tz d ru c k d e r G e w i n n u n g mit dem A b b a u h a m m e r zu Hilfe.

Eine v erh ältn ism äß ig g r o ß e B ed eu tu n g hat u n te r diesen U m stän d en die S chrä m a rb e it gew o n n en . So w ird in den S tr ebbauen des R y b n ik e r Bezirkes w e it g e h e n d geschräm t.

Auf der H o y m g r u b e h a t m an z. B. in allen S treben G r o ß ­ schrämmaschinen eingesetzt. Im P fe ile r b ru c h b a u ist das Sch räm en eine Seltenheit u n d in m ä chtigen F lö ze n u n ­ möglich. Einmal sind die freien Flä chen auch ohne Sch räm en g r o ß g en u g , um eine g u te S p r e n g s to ff w i rk u n g zu erm öglichen; zum a n d e re n ist die K o h le n fa llg e f a h r bei M ächtig keite n von m e h r als 3 m zu g ro ß . D a g e g e n w ird z. B. bei 2 m M ä c h tig k e it in dem e rw ä h n te n P fe ile r b ru c h b a u mit drei P feile rabschnitte n an einer A b b a u s tr e c k e nach Abb. 6 (ein Kennzeichen fü r die E n ts p a n n u n g des G e ­ birges durch den v o r a n g e g a n g e n e n A b b a u des O b e r ­ flözes) auch im A b b a u r e g e l m ä ß i g geschräm t. Das H a u p ta n w e n d u n g s g e b ie t d e r S chräm m as chinen ist ab e r der Strec kenvortrieb, bei dem sow ohl G roßschräm m aschinen, so genannte Streckenvortriebsm aschinen, wie v o r allem die al te n Eisenbeißschen Sto ßschräm m aschinen in A n w e n d u n g stehen. Über die ers ten Versuche mit einer G r o ß s c h r ä m ­ maschine im S tr eckenvortrie b, u n d z w a r einer Sullivan- Maschine von 40 PS u n d 2,5 t Gewicht, h a t B l i t e k berei ts 1925 b e r i c h te t2. Sie b e fr ie d ig te n nicht besonders. Die Maschine sollte in einer Schicht sechs Str eckenorte a b ­ schrämen. An je d em A rb e it s o rt w u r d e in einer Schicht g e ­ schrämt, in d e r zweiten Schicht ge sc hosse n u n d geladen.

D adurch erzielte man keine V e r g r ö ß e r u n g des tä glichen Vortriebs. A ber auch die Schic htleistung v erb es serte sich nicht, weil d ie S tre c k e m it Rücksicht a u f die z e itra u b e n d e V e r- le g u n g d e r Maschine u n d die N o tw endigkeit, zu ih r e r w i r t ­ schaftlichen A usn u tzu n g die sechs O r te zu bedienen, n u r schmal (2,40 m ) a u f g e f a h r e n w u r d e , so d aß die gelie ferte K ohle nm enge sank. Die V ersu ch e zeigten a b e r den W e g , auf d e m sich mit solchen Maschin en ein E r f o l g erzielen ließ, u n d da die ausländischen D ir e k t o r e n zu m T eil aus ih r e r H e im a t reichlich Maschinen einkaufte n, w u rd e n diese s p ä t e r e r f o l g ­ reich d o rt eingesetzt, w o m an in e rs te r Linie auf schnel len V ortr ie b sehen m u ß te, also bei A rbeiten zur Sic h e ru n g d e r Aus- u nd V orrichtu ng. In solchen Fällen g a b m an je d er Ein zelstre cke eine G r o ß m a s c h in e , die z w a r n u r u n ­ wirtschaftlich au s g e n u tz t w ar, a b e r den V o rtrieb b e ­ schleunig te u n d sich dam it b e w ä h rte .

Im S tr eck en v o rtrieb s t e h t heu te v o rh e r r s c h e n d die S to ßschräm m aschine in A n w e n d u n g , m it d e r e n H ilf e man zu einem R hyth m us u n d einer P e n s u m a rb e i t g ekom m en ist.

Je d e s O r t besitz t eine eigene M as ch in e, die von den O r t s ­ h a uern, nicht vo n b e s o n d e r e n S c h rä m e rn b e d i e n t w ird.

D am it w e r d e n A bschläge vo n 2 m /S ch ich t o d e r T a g e s ­ leistungen bis zu 6 m erreicht. V on den de u tsc h e n V e r ­ w a ltu n g e n sind zum E rsa tz d e r S to ß m a sc h in e n n u n m e h r

1 F l e i s c h e r , G lü ckauf 75 (1939) S . 421.

2 Z. O berschi. Berg- u. H üttenm . Ver. 64 (1925) S. 628.

513

(2)

514 G l ü c k a u f — Nr. 38

die ers te n »Einortmaschinen« eingeführt w o rd en , die b e ­ k annten kleinen, für den Streck en vortrieb geb au ten K etten­

schrämm aschinen, für die sich in Ostobersc hle sie n zweifel­

los ein g roßes A rbeitsgebiet eröffn et, um so m ehr, als der g esam te Mas chin enpark der meisten G ru b e n s t a r k a b ­ gew irtschaftet ist un d seit 1930 keine E rn eu eru n g en m e hr erfolgt sind. Auf manchen W e rk e n muß man heute mit Maschinen arbeiten, die besser als Schrott verw ertet würden.

G r u b e n a u s b a u .

Holz w a r in Polen so billig und in so reic hlicher Menge vorhanden, daß kein Anreiz bestand, von diesem bew ährten Ausbaumittel abzugehen. N u r bei beso nders sch w erem D ru ck w u rd e n T ü rstö c k e mit ei sern er Schiene als Kappe und hölz ern en Beinen eingeb au t. H a u p t q u e r ­ schläge setzte man der langen L ebensdauer w e g e n in Beton. Die V erw en d u n g von Eisen zum S treck en au sb au stand noch in den Anfängen der Entw ic klung und ist erst jetzt un te r deutsc her V erw altu ng m e h r in A ufnahm e g e ­ kommen.

F ö r d e r u n g .

Schon die vors te henden Abschnitte, im b eso n d eren die A usführu ngen ü b er Aus- un d V orrichtu ng, lassen er­

kennen, wie verschieden der technische Zuschnitt der polnischen G ruben war. In noch grö ß e r e m M aß e gilt dies für die Förderung. Einzelne k apita lsta rke G ru b e n sind mit den neuzeitlichsten Mitteln ausgerüstet; sie besitzen voll­

mechanisierte G r o ß ra u m fö rd e ru n g in den Strecken u nd zum Teil G efä ß fö rd e r u n g im Schacht. Die M ehrzahl aller G ru b en m ußte mit den vorhandenen Einrichtungen Weiter­

arbeiten und sich mit ab gew irtschaftete n, dri n g en d e r ­ n eueru ngsbedürftig en Einrichtungen begnügen. K ennzeich­

nend dafü r ist der Zusta nd der F ö rd e r w a g e n . G ute n und m ode rnsten G ro ß ra u m w a g e n auf dem einen W e r k stehen verbeulte, durchgeroste te und endlos geflickte W a g e n mit bescheidensten Radsätzen auf andere n g e g e n ü b e r. Auf m ehreren W e rk e n konnte die deutsche V erw altu n g bei der Ü bernahme das buchm äßig e Soll an F ö r d e r w a g e n nicht auffinden, bis man die fehlenden W agen, die wirklic h nicht mehr instand zu setzen w aren , auf dem Schro tth aufen e n t ­ deckte. Zunächst einige Angaben ü b e r neuzeitliche Ein­

richtungen !

Zu den ka pita lstä rkste n Konzernen, d e r zweifellos seine Anlagen auf beachtlicher H ö h e gehalte n hat, g e h ö r t die S k a r b o f e r m e . Ihr Musterb etrieb, den die P ole n g e rn für sich in Anspruch nahm en und als A ush ängesc hild zeigten, obw ohl er französischer A rbeit entsta m m te, w a r der Moscickischacht, die K r u g s c h a c h t a n l a g e im Ostfeld d e r K ö n i g s g r u b e (ehem alige Berginspektion I in K önigs­

hütte).

D er Krugschacht d e r K önig sgrube O s tf e ld f ö r d e r t nur von einer Sohle im P ochham m erflö z bei 230 m Teufe. Die alleingebauten Sattelflöze liegen f a s t söhlig.

A bbau g eh t in dem 5 —6 m mäch tigen Schuckm annflöz (auf K önig sgrube G e rh a rd genannt), in dem viel schw ächeren H ein itz-(H eintzm ann-) flöz und in dem 7,5 bis 8,5 m mächtigen R eden-Pochham m erflö z um, das den überw ie genden Teil der F ö rd e r u n g liefert. Die g ro ß z ü g i g e Aus- und V orrichtu ng der G rube, deren v e rw o rfen e F lö z­

teile nicht mit Blindschächten, Brems- o d er Bandberg en, sonder n sow eit irgend möglich mit ansteig enden oder fallenden Strecken ausg eric htet sind, in denen die L o k o ­ motiven aufw ärts fahren kön nen, ist bereits eingangs e r ­ wähnt. Die aufs beste au sgesta tte te F ö r d e r u n g p a ß t sich diesem Zuschnitt der G ru b e an. Die F ö rd e r w a g e n haben einen Inhalt von 2200 1. Da das G ed in g e ausschließlich auf das G ewicht d e r geförderte n Kohle a bgestellt ist, w erd en die W agen h erv o rrag en d gefüllt. Sie haben n o r ­ malerweise in der Mitte eine A ufh äufu ng von 40 cm, so daß sie durchschnittlich 2500 k g und im Höchstfälle so g ar 2800 kg Kohle enthalten. Ihre F ü llu n g e r f o l g t von dem ausschließlich im streichenden Pfe ile rbruchbau geführte n Abbau aus mit Schüttelrutschen, die den F ö r d e r w a g e n in d e r A bbaustr ecke dicht vor O r t beladen. Aus diesem

G ru n d e u nd um n ö tig e n fa lls eine H a n d b e l a d u n g vornehmen zu können, ist die H öhe d e r W a g e n klein gehalte n. Zugleich ist ihr S c h w e rp u n k t zur S ic h e ru n g g e g e n Entgleisungen möglichst tief gelegt. J e d e r W a g e n ist mit H andbrem s e versehen. Abb. 9 zeigt seine A b m e s s u n g e n ; bei einer Spur von 1050 mm, 1120 k g T o t l a s t un d 800 m m Radstand b eträg t die H ö h e 1004 m m ü b e r Schiene, die Breite 1350 und die Länge 2920 mm zw isch en den Pufferenden. Die O berle itu ngs-L okom otiv en h a b e n zw ei M o to re n mit zu­

sammen 96 PS u n d sind in d e r Lage, S teig u n g en bis zu 51/2° ( 1 0 0/0) zu ü berw in den. Tats äch lich sind die ansteigen­

den Strecken mit einer N e ig u n g bis zu 4° (7o/0) auf­

gefahren. Diese reicht bei d e r fast söhligen Lagerung aus, um auch die S chw ebenden, die zu den Abbaustrecken führen und sonst in O be rsc h le sie n als B rem sb erg e aus­

gestaltet sind, mit L o kom otiven zu b efah ren . Allerdings ben utzt man dazu nicht die H a u p tl o k o m o ti v e n mit ihren langen Zügen. Am F u ß e des A b b a u fe ld e s w erden die Züge von Z u b rin g e rlo k o m o tiv e n ü b e r n o m m e n , die ein auf einer T ro m m e l aufgew ic kelte s Kabel von 200 m Länge tragen. Das freie K abelende w i r d m it H ilf e eines Hakens an 'die O b e rle itu n g g e h ä n g t ; d ann w ic k e l t man das Kabel ab, so daß die L ok o m o tiv en den Z u g bis zu 200 m über das E nde d e r F a h r d r a h tl e it u n g h in a u s b ri n g e n können. In den S chw ebenden d e r A b b a u fe ld e r ist noch ein Fahrdraht verlegt. Von hier aus k ö n n e n also A b b a u str e c k e n bis zu 200 m Länge bedient w e r d e n ; sie tr effen nicht recht­

win kelig auf die S chw ebenden, s o n d e r n erlauben die Ein­

fahrt der Z ü g e durch Kurven. Die Zubringerlokom otiven drücken die Z ü g e in der S c h w e b e n d e n h ina uf und aus ihr in die A bb au streck e hinein, kop p eln v o r O r t die für die Strecke bestim mten W agen ab, fa h r e n m it dem Rest des Zuges in die S chw ebende z urück u n d d ann zur nächsten Abbaustrecke, w o sich der V o r g a n g w ie derholt. Ebenso w erden die vollen W a g e n eingesam m elt. D ie se Lokomotiv­

fö rderung mit G ro ß r a u m w a g e n f ü h r t also o hne jede Um­

ladung und ohne Z w i s c h e n f ö r d e r u n g n u r mit einem Lokomotiv w echse l bis u n m itte lb a r an den Abbau heran.

fe---2430--- > -e---1350--- »

l n L ;

=--- ¿ P - N --- = J

UL-

— 1050—

Abb. 9. 2-t-W agen d e r K ö n ig s g r u b e (O.-S.).

Die durchschnittlic he F ö r d e r u n g d e r G r u b e betrug in den letzten Ja h r e n 4500 t / T a g , err eic hte a b er einen Höchst­

stand von 5500 t. D abei g in g die G e w i n n u n g zum Teil in drei Schichten um, w ä h r e n d die F ö r d e r u n g nur in zwei Schichten arbeitete. Da die K apazität auf 500 t / h berechnet ist, bew ältig te man die g e n a n n t e M e n g e o h n e Schwierig­

keiten. D er einzelne A bbaupfeiler liefert bei üblicher Belegung mit fünf Man n 50 — 60 t/Schic ht, infolge der drei­

schichtigen B ele gung also reichlich 150 t / T a g . Bei Nacht ist dann die Z u b ri n g e rlo k o m o ti v e in T ä ti g k e it , welche die Züge an der Ü bergabestelle für die H au p tlo k o m o tiv e be­

reitstellt. D urchschnittlich sind in e in er A bte ilu ng fünf Pfeiler belegt, w as einem T a g e s s o l l von etw a 800 t ent­

spricht, das sich a b er auf F r ü h - und M ittagschic ht nicht gle ichm äßig verteilt. D a nicht alle A b te ilu n g e n dreischichtig arbeiteten, fö rd erte die G r u b e e tw a s m e h r als 2500 t in der Frühsc hicht und nicht ganz 2000 t in d e r Mittagsschicht.

In B enutz ung stan d en d a fü r 500 G r o ß r a u m w a g e n , so daß je der W a g e n in der F rü h s c h ic h t zw eim al beladen werden mußte. Dies e rf o rd erte eine sc h a r fe Ü b e rw a c h u n g des F örderbetriebes.

Die Z ü g e d e r H a u p t s t r e c k e n fahren nach genauem Fahrplan. Alle 25 min f ä h r t ein Z u g vom Schachte ab.

Er hat bei voller F a h r t 5,5 m / s G e s c h w i n d ig k e i t und durch­

schnittlich 50 W a g e n o d e r 125 t N u tz last, w a s 18 Züge

(3)

21. S e p t e m b e r 194 0 G l ü c k a u f 515

oder reichlich 7 h F ö r d e r z e it erfordert. Die Z u b r i n g e r ­ lokomotiven n eh m en n u r e tw a 15 W a g e n mit, so d a ß die fünf Pfeiler der A bteilu n g jedesm al drei W a g e n erhalte n.

Die Pfeiler m üssen d ann in d e r Schicht sieb en m al beliefert werden. Die H a u p tl o k o m o ti v e kann nic ht zur gle ichen Zeit an der Ü bergabestelle sein. Am F u ß d e r A bte ilu ng ist d a h e r ein erheblicher A ufstellungs- u n d V ersc h ie b e b a h n h o f n o t­

wendig, zumal in d e r N ach tsch ich t voll g e s e t z t wird, ln der festen Kohle un d bei d e r g e ri n g e n T e u fe bie te t das keine Schwierigkeiten. Die f a h r p la n m ä ß ig e n Z ü g e ü b e r n e h m e n auch die V erte ilu ng der benö tig te n Materialien, im b e ­ sonderen des Holzes, nach gen au en W eisungen. Die Materialwagen w e r d e n mit B eklebezetteln versehen, d a ­ nach richtig in den Z u g e i n g e o rd n e t un d d e r v o r g e s c h r ie ­ benen Abteilung zugeleitet.

Über die Vorteile die ser F ö r d e r u n g g e g e n ü b e r den alt­

hergebrachten F ö r d e r w a g e n m a chten die F ra n z o s e n fol­

gende A n g a b e n 1: D er Preis d e r G r o ß r a u m w a g e n stellt sich auf 275 G o ld fr a n k /t N utz last, d e r Preis üblicher F ö r d e r ­ wagen ent sprechend auf 370 G o ld fr a n k . D azu k o m m t der Vorteil, daß w eniger, w enn auch stä rk e re Lokomotiven b e ­ nötigt werden. Das rolle nde M aterial e rf o r d e r t d a h e r ins­

gesamt nur 54o/o der A n sc h a ffu n g s k o ste n ei ner gleich leistungsfähigen Anlage üblicher A usfü h ru n g . Vor allem gehen die B edienungsm annschafte n un d mit ihnen die Betriebskosten zurück. Die V e rte ilu n g d e r Belegsch aft gestaltete sich vor un d nach dem U m b a u auf G r o ß r a u m ­ förderung wie folgt:

Z a h l e n t a f e l 7. V erte ilu ng der G efolg schaft.

Bei F ö rd eru n g Bei mit kleinen G roßraum -

W agen fö r d er u n g

% %

K o hlengew innung... 56 66 F ö r d e r u n g ... 20 10 Unterhaltungs- und N e b e n a rb e ite n 24 24 Die Umstellung hat danach eine V e r m e h r u n g d e r p r o d u k tiv in der Kohle tä tige n Leute um 18 0/0 z u r F o lg e ge h a b t.

Die S elb stk ostenerm äßig ung e rr e c h n e te man zu 28 0/0.

Die zugehörige S c h a c h t f ö r d e r u n g im h e u tig e n K ru g ­ schacht 3 ist mit G e f ä ß e n von 10 t N u tzlast ausgesta tte t.

Eine nähere Schilderu ng d e r A nlage e r ü b r ig t sich, da es sich um Bodenentleerer d e r Skip C o m p a g n i e AG. in Essen (von der Demag gebaut) h andelt, die hier schon m ehrfach in ähnlicher Form b esch rieb en w o r d e n sind. Z u r Sch o n u n g der Kohle bei der U m l a d u n g hat man auf die V orsch altu n g von Bunkern verz ichte t; die P u f f e r u n g zwischen Strecken- und Schachtförderung liegt allein in den G r o ß r a u m w a g e n , was sich bei der B etrieb ss ich erh eit von Str ecken- und Schachtförderung als d u rc h a u s g e n ü g e n d erw ie sen hat. Die Wagen laufen dem D o p p e lw ip p e r an d e r Füllstelle ü b e r eine Waage zu, welche das f ü r die L o h n b e re c h n u n g m a ß ­ gebende Gewicht aufzeichnet. Z u r F ü llu n g eines G e fä ß e s gehören vier W ag en , die in d e r Z eit eines F ö rd e r s p ie l s in zwei Wipperspielen g e k i p p t w e rd e n . Ihr Inhalt liegt als Vorrat in der Fü llsch u rre, w e n n das G e fä ß von oben kommt und die F ü llsch n au ze se l b s tt ä ti g öffnet. Ähnlich ist die Entladung ü b e r t a g e au sg e b ild e t, so d a ß sich die F 1111 - zeit auf ein M indestm aß b e sc h r ä n k t.

Die E ntscheid ung für eine G e fä ß - st a tt ei ner K o r b ­ förderung w ar d ad u rc h g e g e b e n , d aß man eine S tu n d e n ­ leistung von 5 0 0 1 ge sic h e rt h a b e n w ollte, die tatsächlic h in der Frühschicht von 7 — 9, w en n die in d e r N achtschicht beladenen W a g e n g e f ö r d e r t w e r d e n , u n d von 11 — 13 U h r häufig erreicht wird. Eine solche L eis tu ng schafft n u r eine Skipanlage, die bei 10 t N u tz last, 5,25 m /s H ö c h s t g e s c h w i n ­ digkeit und 0,38 m / s 2 B esch leu n ig u n g d urch eine Asyn- chro n-Drehstrom -M asch in e mit Seiltrom m el von 6111 Dmr.

angetrieben wird. Die M aschine ist so g e b a u t, d a ß ein Motor zum Antrieb g e n ü g t ; d e r zw eite ist a b g e s c h a l te t und

1 P e r r i n : Le gros materiel aux mines fiscales polonaises de Haute- Silesie, Bericht des Internationalen B er g b au k o n g resses Paris 1935, Bd. 2,

die nt zur Aushilfe. Ebenso ist für G e trie b e und Schaltu ng vollständige Ers atzm öglichkeit vorhanden. Die A n o rd n u n g ist nur etwas verw ickelt. D er elek trisc he Teil d e r nach dem M u ster der G ru b e Cuvele tte in L oth rin gen g e b a u t e n Maschine ist aus Fra nkreic h, d e r mechanische Teil von den Skoda-W erken in Pilsen bezogen w orden. Besonders die Z a h n r ä d e r und a ndere Stü ck e des mechanischen Teiles zeigen eine, eigenartige A usführungsform , w elch e die Beschaffung v on Ersatzteilen erschw ert. Die A nlage arb eitet a b er ein­

wandfrei. Sie soll nach französis cher A ngabe 1,148 k W h je Schacht-PS verbrauchen, w ä h re n d die B edie nung der gesam ten S ch ach tfö rd eru n g au ß e r dem F ö rd e r m a s c h i n e n ­ f ü h r e r nur drei einfache un d zwei gehobene Arb eiter erfordert.

Ein Mann bedient den W ipper, d e r selb sttätig mit de r Reg lu ng d e r Skipfüllung v erb u n d en ist, ein zw eiter kuppelt die W a g e n vor dem W ip p er auseinander, und der d ritte stellt die Züge w ie d e r zusammen. Ein A ufseher, zugleich der »Mann des Vertrauens« für die Gefolg schaft, ve rs o rg t die W a a g e un d schreib t W a g e n n u m m e r und g e ­ w o g e n e s G ew icht auf. Ü bertage befindet sich an der E n t­

ladestelle ein verantw ortlicher Mann, d e r mit dem F ö r d e r ­ m asc hin enführe r in S ig nalverbindung ste h t un d z. B. bei ungenügendem Öffnen o d er Schließen der Klappe u n m ittel­

b a r die Anlage stillsetzen kann. Eine K orb fö rd ö ru n g für die 2,5 -t-G ro ßra um w agen berechnete man auf sieben Mann u n d eine F ö rd e r a n la g e mit den üblichen F ö r d e r w a g e n auf mindestens 20 Man n B edienungspers onal, o hne d aß dabei die Leistung d e r G e f ä ß f ö r d e r u n g h ätte err eic ht w e rd e n können. Der K rugschacht 3 mit seiner S k ip f ö rd e ru n g dient ausschließlich der K o h le n fö r d e ru n g ; Seilfahrt u nd M aterial­

fö r d e ru n g finden im alten Schacht 2 statt.

Zweifellos g e h ö r t e die K önig sg ru b e d ank der g e ­ schilder ten A usgestaltung zu den ertrag reich sten G ru b e n Obers chlesie ns; verm utlich w a r sie die ertrag reich ste, ln d e r letzten Polenzeit b e tru g e n die Schic htleistungen im Pfe ile r 10—12 t/ M ann, die R evie rle istu ng 5 —6,5 t, die G r u b e n ­ leistung (G esam tgefolgschaft u n te rta g e ) 2 , 8 1 un d die G e ­ sam tleistung 2,0 t/ M a n n un d Schicht. Diese Zah len w are n aber schon durch die K riegsvorbereitungen (E i n berufungen usw.) beeinflußt. Die F ra n z o s e n haben bei an g e sp a n n te r F ö rd e r u n g un d voller A usn u tzu n g der Kapazität G e s a m t ­ leistungen u n te rtag e von 3,5 t Mann erzielt und behaupten, fast 4 t erreicht zu haben. D abei hat sich der Sortenanfall d e r Kohle durc h die E in f ü h ru n g der S k ip f ö rd e ru n g nicht verschlechtert. Nach F ö r d e r u n g der ers te n 1500000 t stellte man 1935 fest, daß d e r Anteil der G ro b k o h le , d. h. aller Sorten über 70 mm S tü c k g r ö ß e , der gleiche geblie ben w ar wie im Durchschnitt der J a h r e 1929/31.

Abb. 10. 3,5-t-Wagen auf dem Velsen-Schacht (K nuro w ).

Ähnliche neuzeitliche Ein ric htungen, w enn auch nicht von gle icher F ö rd e r le istu n g , hat die S k a rb o f e rm e auf ihren beiden andere n G ru b e n K nurow und Bielschowitz g e ­ schaffen. Noch vor d e r U m g e s t a lt u n g d e r K önig sg ru b e hat te sie den Schacht V e l s e n 4, in der P o le nzeit F och- schacht genan nt, im Bereich d e r früheren B erginspekti on IV in K nuro w au sgebaut. D amit b eg an n man 1927. D er Schacht von 550 m T e u fe un d 5,5 m D m r. k o n n te zwei K o rb fö rd e r u n g e n üblichen A u sm aß es mit zwei W a g e n hin tereinander aufnehm en. Die F ö r d e r w a g e n in K nurow hatte n 775 1 Inhalt. Die F ra n z o s e n en tschlo ssen sich da m als noch nicht für eine G e f ä ß f ö r d e r u n g ; e benso behielten sie die Spurw eite von 620 mm bei. Sie w ählten vie lm e hr eine f ü r G r o ß r a u m w a g e n a u sg e s ta tte te K o rb fö rd e r u n g , w o b e i die

(4)

W a g e n g rö ß e nach dem verf ügbaren Raum des Schacht- tr um m s bestimmt wurd e. Sie erhielten dadurch Wagen von 3 5 0 0 k g N utzlast und folgenden A bm essungen: Länge zwischen den Puff ere nden 3360 mm, Breite 1290 und Höhe über Schiene 1506 mm (Abb. 10). Die Leis tungsf ähigkei t der Anlage beträg t bei Körben mit zwei W a g e n ü b e r ­ einander 37 Züge/h oder 250 t/h. Ausgenutzt hat man diese Leistung allerdings niemals. Die F ö rd e r u n g des Schachtes b etrug im Durchschnitt der letzten Jahre 7 5 0 t / T a g oder bei einschichtiger F ö rd e r u n g rd. - 100 t/h. Die F ö rd e r w e g e unte rtage w are n kurz; sie übers chritte n nicht 1000m.

Schüttelrutschen brachten die Kohlen bis in die H a u p t­

strecke. Man schaffte daher die ganze F ö r d e r u n g mit zwei Lokomotiven, einer von 26 kW auf der H auptsohle bei 550m Teufe und einer von 20 kW auf der W ette rsohle . Die Bedienung des Schachtes übertage und u n te rta g e e rf o rd erte zusammen neun Mann. Wirtschaftlich sehr viel günstig er wäre es gewesen, wenn man die Leis tu ngsf ähig keit des Schachtes besser hätte ausnutzen können. Zwei Mann mehr, also elf Mann zur Bedienung des Schachtes, und zwei weitere Lokomotiven mit Personal w ürden g e n ü g t haben, so berechnete man, um nicht 750, sondern 1800 t/Schicht zu för dern.

Die jü ngste der neuzeitlich au sgesta tte ten Schacht­

anlagen ’der Skarboferm e ist die nach dem M uster der Königsgrube Ostfeld au sgebaute G ru b e B i e l s c h o w i t z . Auch sie hat G e f ä ß fö rd e r u n g und G ro ß ra u m w a g e n von 2 t Nutzinhalt sowie Haupt- und Zubringerlo kom otiven mit aufg erollte m Kabel wie d er Krugschacht. Die an d ers geartete Lagerung und die Lizenz ließen es a b er nic ht ratsa m er­

scheinen, die F ö rd e r u n g so hoch festzusetzen, wie es auf der K önigsgrube geschehen ist. Man hat deshalb G efä ße für je zwei F ö rderw agen, also von 4 t Nutz last gewählt.

Gleichwohl g e h ö rt auch Bielschowitz zu den am besten au sg ebauten und geleiteten G ruben Ostobersc hle sie ns.

Kennzeichnend für den Einfluß der fr üheren deutschen und der sp ätere n polnischen V erw altung auf die te ch ­ nische A usgestaltung ist die O h e i m g r ü b e der H o h e n lo h e ­ w erke AG. Sie liegt südlich von Kattowitz in einer G egend, wo die Sattelflöze schon ziemlich tief hin untergehen, die oberschlesische H auptm uld e sich also schon s t a rk geltend macht. D er A bbau gin g zu nächst auf den Flöze n der Rudaer Schichtengruppe um. Mit der tiefsten vorhandenen Sohle, der 600-m-Sohle, hat man jedoch im letzten J a h r z e h n t die Sattelflöze erschlossen und für einen g ro ß z ü g ig e n Abbau vorgerichtet. D er Abbau dieser Flöze erfolg t im Scheiben­

stoßbau mit Spülversatz, also in Scheiben von unten nach oben. Die Flö zm ächtig keit beträg t 8 — 10 m, die Sch ei ben­

höhe im D urchschnitt 3 m, das Einfallen 10°. S chüttel­

rutschen bringen die Kohle bis an den F u ß der Sch w eb en ­ den, des fr üheren Bremsberges, w o sie unm ittelb ar in die G roß ra u m w a g e n von 3,3 t N utzlast a u sg etrag en wird. Für die Streckenfö rd erung sind im Flöz als »Diagonalen« be- zeichnete Strecken aufgefahren, die von dem in d e r Kohle angesetzten Füllort ausgehen und im Flöz mit einer Neigung bis zu 2i/2° ( 4 o/0) strahlenförm ig au seinander laufen. Da die G erechts am e im Vergleich zur quers chlä gigen eine g roße streichende E rstreckung hat, teilt man das Feld durch weitere G abelu ng solch stra h le n fö rm ig e r Strecken in Baufelder von 150 m s c hw ebender H ö h e ein. Die F ö r d e r ­ wagen w erd en zur Füllung mit einem kleinen Hasp el aus der H auptstrecke durch einen dia gonalen D urchhieb in eine als Füllstrecke bestimmte Paralle lstre cke hoch g ezo g en bzw. von dieser gefüllt herab gel assen, so d aß der D u rc h ­ gan g sv erk eh r in der H auptstrecke von den in Füllung begriffenen W agen nicht be hindert wird. F a h r d r a h t l o k o m o ­ tiven von 226 PS drücken Züge von 20 W a g e n leer in den Diagonalen aufw ärts und ziehen die vollen Z ü g e mit 66 t Nutzlast abw ärts zum Schacht. Mit A usnahm e der H aspelförd eru ng zwischen Haupt- und F üllstrecke ist danach keinerlei Z w ischenförderung vorhanden.

Die Ein führu ng der G e fä ß fö rd e r u n g im Schacht ist seinerzeit ernstlich erw ogen , aus Besorgnis einer Ver­

schlechterung des Sortenanfalls aber verneinend entschieden

Die A usn u tzu n g d e r A nla ge h ä n g t - v o n d e r Versatz- ' f f li tf e ru n g ab, da g e ra d e d e r Sche ibenbau von unten nach .jjsfc®

oben die W e i te rf ü h ru n g des A b b a u e s au sschließt, wenn der Versatz in R ücksta nd k o m m t. 8 km vom Schacht entfernt ^ hat man ein g r o ß e s Sandfeld e r w o r b e n u n d mit zwei .'¿da Löffelbaggern zu je 2 in* L öffelinhalt, also rd. 2 0 0 ms,/h jcID Leistungsfähigkeit a u sg e r ü ste t. Die S an d b ah n dorthin war von der deutsc hen V e rw a l tu n g zw eig leisig vorgesehen. Das Gelände dafür ist e rw o rb e n , d e r B a h n d a m m fertig auf- gjäiO geschüttet, die Brü cken sind vollendet. E b e n s o ist mit dem ¿ ‘in Bau eines g ro ß e n S p ü lb u n k e r s zur L a g e r u n g des Sandes L 0 und zum Absp ritz en mit D r u c k w a s s e r zw eck s Erzeugung L # der S and-W asser-M ischung b e gonnen, ln die sem Augen­

blick ging die V e rw a ltu n g d e r G r u b e aus deutscher .in polnische H an d über. Von da an fe hlte die g ro ß e Linie im Ausbau, um die L e is tu n g sf ä h ig k e it d e r verschiedenen Anlagen aufe inander a b zu stim m en un d ein einheitliches Ganzes zu schaffen. N u n m e h r w u r d e an einzelnen Teilen gespar t, die dam it aus dem R ah m en des G anzen heraus­

fallen mußten. Vor allem baute man die Sandbahn nur eingleisig und so g a r o hne jede W eiche aus. Auf dem breiten Damm liegt auch heute n u r ein Gleis. D er Bau des großen Spülb unkers w u r d e eingestellt un d d a n e b e n eine kleine und billige Einrichtung geschaffen, die kei nerlei Speicherung gestattet und Sandbah n und S p ü l v o r g a n g in dauern der Ab­

hängigkeit voneinander hält. Auch die Korbb ed ienung und die F ö rd erm asch in e des S chachtes w u r d e n nicht dem ursprünglichem Plane g e m ä ß , s o n d e r n wesentlich billiger ausg eführt, so daß der Schacht nur 16 —17 Züge stündlich erlaubt. Die F olg e w a r natürlich eine Fehlleitung von Kapital, nämlich des G eld es, das bere its in den vor­

han denen Anlagen, z. B. in dem b reite n Bahndamm mir seinen Brücken festg elegt war. K ennzeic hnend ist, daß das rollende Material u n te rta g e einschließlich der elektrischen 226-PS-Lokomotiven reichlich v o rh a n d e n ist; für den Ver­

satz kaufte man alte, s t a r k v e rb r a u c h te W a g e n und eben­

solche Lok omotiv en, und diese noch in ungenügender Anzahl.

Der Versatz bildet d a h e r heute den engsten Quer­

schnitt, der die ganze E n tw ick lu n g des Abbaues und die A usnutz ung d e r g r o ß z ü g i g e n S treckenfö rd eranla ge ver­

hindert. Die O h e im g r u b e ist auf eine F ö rd e r u n g von etwa 5 0 0 0 t/ T a g eingerichtet. Die S a n d b a h n schafft zur Zeit nur etwa 400 m3 Schicht, bei zw eischichtigem Betrieb also 800 m '/T a g , w as eine G e w i n n u n g von e tw a 1500 t Tag Kohle im V ersatzbau erlau bt. A bgesehen davon, daß auch in den Rudaer Flözen ein V e rs a t z b e d a rf v o rh an d en ist, reicht diese Menge bei weitem nicht aus, die 600-m-Sohle mit ihrer G r o ß r a u m f ö r d e r u n g zu v e r s o r g e n ; sie h ätte einen er­

heblich g rö ß e r e n V ersa tz b e d a rf, w enn d e r Abbau der Leistungsfähigkeit d e r F ö r d e r u n g en tsp re c h e n d belegt w erden kön nte . Die se r engste Q u e rs c h n i tt verurteilt somit die G e sa m ta n la g e zu völlig u n w irtsc h a ftlic h e r Ausnutzung.

Zu den neuzeitlichen G r u b e n O stoberschlesiens gehört ferner die G i e s c h e g r u b e . Sie b esitz t ein se h r großes G ru b en feld in ähnlic her Lage wie die O heim gru be. Im Norden stehen die S attelflö ze in g e r i n g e r T eufe an, nach Süden zu fallen sie mit 5 - 1 0 ° ein. Die Ausdehnung des Feld es ist be so n d e r s in q u e r s c h lä g i g e r Richtung beachtlich. D a durch w a r man g e z w u n g e n , m e h r als es sonst in O bers chlesie n üblich ist, Q u e rsc h lä g e in das Nebengestein zu legen. Die u n t e r am erikanisc hem Ein­

fl uß stehende V e r w a l tu n g hat d ie ser N otw endig keit in g ro ß z ü g i g e r W eise R ech n u n g g e t r a g e n . E b e n so sind die F ö rd er ein rich tu n g en , b e s o n d e r s die S chachtanla gen mit Skips, le istungsfä hig au sg e b a u t. A ber selbst d e r amerika­

nische Einfluß hat die Z u s a m m e n f a s s u n g d e r Förderung auf einer H a u p ts c h a c h t a n la g e in g ü n s t ig e r Lage zum heute geb au ten Feldesteil nicht z u s t a n d e g e b r a c h t , un d zwar deshalb, weil d azu d e r N e u b a u d e r Sieberei u n d Verladung des H a u p tsc h a c h te s erforderlich g e w o r d e n wäre. Zur Bewältigung d e r T a g e s f ö r d e r u n g von 7000 t dienen des- 516

worden. V orhanden ist eine K o r b f ö r d e r u n g mit Körben

w r . " . U r m n a n f l p r a U n rrl 1 0 + N l l t 7 l a s f .

O 1 ii c k a u f N n 3 8 _

f l ä

(5)

21. S e p t e m b e r 104t) G l ü c k a u f 517

r 0 « d a v.

ba“ v»»%

‘"«chlitit

I

'OmSrW^

e® eitle

• der “ I a<re B®

halb 4 F ö rd e r s c h ä c h te , die bis auf einen heute tief im Liegenden, im a b g e b a u te n F eld e stehen. Lange Q u e r ­ schlagsförderungen d o rth in sind n o tw e n d ig , nur weil die vorhandene g ü n s t ig ge le g e n e Sch ach tan lag e nicht e n t­

sprechend a u s g e b a u t w o r d e n ist.

Neben den w enigen leistungsfähig a u s g e b a u t e n W e r k e n war die M ehrzahl d e r G r u b e n g e z w u n g e n , o hne K apital­

zufuhr mit den d urch die nie drigen E rlöse g e d rü c k t e n eigenen Mitteln a u s z u k o m m e n u n d die N e u a n la g e n se lbst zu finanzieren. Mit Beginn d e r W i rts c h a fts k ris e 1930 kam bei ihnen jede E rn e u e ru n g s - u nd A u s b a u tä t ig k e i t zur Ein­

stellung. Es gibt d a h e r h e u te G r u b e n , w elc he ihre Kohle aus U nterw erksbauen holen m üssen, die bis a n n ä h e r n d 1000 m im Einfallen u n te r die H a u p tf ö r d e r s o h l e reichen.

Mit Haspeln .oder mit Seil o hne Ende w e rd e n die Kohlen aus diesen U n te rw e rk s b a u e n h o c h g e z o g e n , w o z u m anchm al drei oder vier H a s p e lb e r g e u n te r e in a n d e r h ä n g e n u n d bei jeder Übergabe auf ein an d e re s F ö rd e r m i tte l eine gew isse Zwischenförderung erford erlic h ist. H in zu k o m m e n die Erschwernisse durch die A u sric h tu n g von V erw e r fu n g e n , die, wie eingangs d arg eleg t, m eist ohne R ücksic ht auf die Förderung auf kürz este m W e g e und mit billigsten Mitteln erfolgt ist. Daher ist es nichts U ngew öhnliches, daß in die söhlige Str eckenförderung m e h rm als B rem sb erg e ein­

geschaltet sind, an denen die Z ü g e a u se in a n d e r g e k u p p e l t werden müssen. Oft hat m an als S tr e c k e n f ö r d e r u n g Seil­

bahnen mit Seil ohne E n d e eingesetz t, um die ses Kuppeln der Wagen zu vermeiden. Ü b e r h a u p t s te h t die S eilförderung in Ostoberschlesien noch erh eblic h m e h r als im Altreich in Anwendung. Sie w ird vor allem g ern in A b b a u s tr e c k e n v e r­

wandt. Da sich Seiltrage- un d -f ü h ru n g sro llen bei dem schlechten Zustand diese r Str ecken sc h w e r an b rin g e n und kaum in richtiger Lage erh a lte n lassen, v e rw e n d e t man vielfach H as pelf örderungen mit V o rd er- u nd Hinterseil, bei denen Züge von 8 10 W a g e n o h n e je de Seilführung b e ­ fördert werden, ln den Einfallenden ist das üblich ste Fördermittel im mer noch d e r B r e m s b e r g mit Seil ohne Ende, in O berschlesien als »A utomat« bezei chnet, in dem man 2 3 mitei nander g e k u p p e l te W a g e n m it Kette und Schloß an dasSeil anschlägt. D ie Z iig e d e r S t r e c k e n f ö r d e r u n g mit Vorder- und Hin te rseil m üssen zur W e i te r f ö r d e r u n g mit dem Automaten au s e i n a n d e r g e k u p p e l t w erden. Auf einzelnen W erken hat man die se Schw ie rigkeit en dadurch vermieden, daß man die S ch ü tte lr u tsc h e bis an den B rem s­

berg und so gar noch d urch die sen bis zur G r u n d s t r e c k e verlängert hat. Ü b e rh a u p t s te h t die Sch ü ttelru tsc h e w e it­

gehend in Anwendung. Selb st V o rri c h tu n g s b e t ri e b e hän g en zum Teil an langen R u ts c h e n s tr ä n g e n , die dabei n u r eine geringe Ausnutzung e rf a h re n , a b e r das beste Mittel bieten, um abwechselnd d urch söhlige u nd einfallende S trecken zu fördern. Stape lschächte, die oft w eite F ö r d e r w e g e a b ­ kürzen und enge Str ecken ers etzen k ö n n te n , sind eine Seltenheit; dazu hielt m an sich zu s e h r am Flöz. Ebenso sind Förd er bän der, A b b a u lo k o m o tiv e n , W e n d e lru ts c h e n und Seigerförderer bis her w e n ig verbreit et, wenn auch nicht unbekannt. So hat die E m i n e n z g r u b e ihre gesa m te n Bremsberge durch B a n d fö rd e r u n g e n ers etzt . Sie besitz t als Hauptforderung im S chacht auch eine S k ip f ö r d e r u n g mit Gefäßen von 4 t N u tz last, die k u r z vor K rie gsbegin n an die Stelle der K o r b f ö r d e r u n g von n u r 2,4 t N u tzlast trat.

Zusammenfassend ersie ht ma n, d a ß die F ö r d e r u n g in Ostoberschlesien einen erh eb lich en Anteil am g e s a m te n Arbeitsaufwand b e ansprucht. W e n n in d e r Zahlentafel 7 angegeben ist, daß auf d e r K ö n ig s g r u b e vor d e r U m ste llu n g mehr als 20o/0 d e r B ele gschaft in d e r F ö r d e r u n g tä tig waren, so handelte es sich hier schon dam als um eine g u t ausgestattete G ru b e mit von N a tu r aus g ü n stig e n Be­

dingungen. Als D urchschnitt kann man rechnen, d aß mindestens 25 o/o d e r G e s a m t b e le g s c h a ft in d e r F ö r d e r u n g tätig sind.

W e t t e r f ü h r u n g .

Die W e t te rf ü h ru n g w a r f r ü h e r in g a n z O b e rsc h le sie n auch unte r deutscher V e r w a l tu n g ein stiefm ütterlich b e ­ handelter Teil des B e rg w e rk s b e t rie b e s . W ä h r e n d man

a b e r in W estoberschlesien heute ihre B e d e u tu n g auch ohne A nw esenheit von S chla gw ette rn lediglich mit Rücksicht auf die A rbeitsfä higkeit und -Willigkeit d e r Arb eiterschaft w ürdigt, ist diese E rkenntnis auf den me isten polnischen W e r k e n bisher nicht d u rch g ed r u n g en . Die W e t te rf ü h ru n g w a r bis zuletzt das Stiefkind geblie ben. Nicht ab g efan g en e T r o p f w a s s e r im F ö rd e r s c h a c h t sä ttigen schon die einzie hen­

den W e t te r mit W a s s e rd a m p f u nd erzeu g en in der G ru b e tr o tz der meist geringen T eu fen und d e r d ad u rch be dingte n nie drigen T e m p e r a t u r eine T reibhauslu ft. Am s tä rk ste n v e r ­ nachlässigt pflegen a b e r die A uszie hw ege zu sein. Ihre E rh a ltu n g durfte in polnischer Zeit nichts kosten. Dabei bie te t die Eig enart des P feilerbruchbaues, bei dem die ab g eb au ten Feldesteile völlig zu Bruche ge h e n und keinerlei W ette rw e g e m e h r off enzuhalten erlauben, d e r W e t te r f ü h r u n g keine g ünstig en Bedin gungen . Üblich ist in Oberschlesien d e r Vortrie b aller Strecken im P a ra lle l­

betrieb mit zahlreichen W etterdurchhieben, die h interher ve rm auert, selten a b er g anz dicht ab geschlossen w erd en.

Die eine dieser Str ecken dient zur F ö r d e r u n g u nd für den einziehenden W e tte rs tro m , die P ara lle lstre cke zur F a h r u n g und für die ausziehenden Wette r. D er Q uersch n itt die se r Para lle lstre cke ist von vorn herein klein geh al ten.

Auf vielen W e rk e n w ird er dadurch w eiter vere ngt, daß man n achbrechende Berge aus dem H a n g e n d e n o d e r aus sonstig en Quellen an einem Stoß dieser S trecke vers etz t u n d dazu mitten in d e r Strecke eine Bergem auer hoch­

zieht. O f t ist d e r Q uersch n itt nicht g rö ß e r , als es die F a h r u n g erford ert. Aus allen diesen G rü n d en ist die G ru b en w eite der obersch lesischen G r u b e n im Vergleich zum sonstigen deutsc hen S te in k o h le n b e rg b a u durc h s ch n itt­

lich klein.

Da alle W e t te rw e g e im Flö z liegen, der R ü ck b au aber nicht von der M arkscheid e, so ndern meist von der Bau­

absc hnittsg re nze aus erfolgt, müssen Sic herheitspfeiler zur E rh a l tu n g d e r W ette rstrecken u n a b g e b a u t stehenbleiben.

Sie kom m en unte r Dru ck, w as w ie d e ru m zu G ru b e n b r ä n d e n Anlaß gibt, die man nach M öglic hkeit du rch rechtzeitige G ew in n u n g und A u sfö rd e r u n g der heißen Kohle sowie Ein br ingen von Bergen zu verm eid en sucht. Bricht in einem solchen Sicherh eitsp feiler ein B ra nd wirklich aus, so muß man versuchen, ihn ab zudäm men, ohne d aß darum d e r W e t te r z u g durch die H a u p ts t re c k e u n te rb ro c h e n w erd en darf. Man sieht, die W e t te r f ü h r u n g ist auf vielen G ru b e n ein heikles P ro blem . Es g ib t G ru b e n , a u f denen in d e r letzten Zeit der polnischen H e rrsc h a f t die ausziehenden W e tte rw e g e ü b e rh a u p t nicht m e hr b e fa h r b a r w aren . W etters treck en aus dem Flöz h eraus zulegen, gal t in Polen offenbar als eine w irtschaftlich u n tr a g b a r e F o rd e r u n g , o b ­ w ohl es Fälle gab, w o man durc h einen k urzen Q u ersch lag einen langen, engen un d von Brand b e d ro h te n W e t t e r w e g ers etzen konnte. Auf allen diesen G ru b e n g e h ö rt e die V er­

bess erung der W e t te r f ü h r u n g zu den ersten u nd d r i n g e n d ­ sten Arbeiten d e r deutsc hen V erw altu ngen.

K ennzeichnend für den Z u sta n d d e r W e t te rw e g e , im besonderen d e r ausziehenden, ist die bisher zum H ohenlo he- Konzern g e h ö re n d e H o v m g r u b e im R y b n ik e r Bezirk. Die deu tsc he V e rw a ltu n g ü b e rn a h m die G r u b e im H e rb s t vo rigen Jahres mit einer G ru b en w eite von 0,98 m 2. L e d ig ­ lich durch A ufw ältigung d e r au sziehenden W e t te rw e g e , die zum Teil nicht m e h r b e fa h r b a r w aren , w u r d e die G r u b e n ­ weite bis F e b ru a r 1940 auf 1,19 un d bis April auf 1,30 m 2 gebra cht.

Auf einzelnen G ru b e n traten gelegentlich Schla gw etter auf, w orauf man je nach d e r G r ö ß e und E ig en art des G a s ­ v o rk o m m e n s die ga n z e G r u b e o d e r nur die b etreffen d e S te igerabteilung der P o li z e iv e ro rd n u n g für S c h la g w e tte r unte rw arf. Dem deutschen S te i n k o h le n b e rg m a n n w ird es e igenartig V orkom m en, d aß man in ei ner G ru b e , in d e r ü b e rh a u p t explosible G a se nachgew ie sen sind, die S c h u tz ­ vorschrifte n nic ht übera ll an w e n d e t, s o n d e r n a u ß e r h a l b der als g e fä h r d e t erk a n n te n Abteilu ng mit off en em Licht arbeitet. Einmal jedoch ist das A uftr ete n von S c h la g w ettern meist auf die N äh e g r ö ß e r e r V erw e r fu n g e n b e sc h r ä n k t,

(6)

518 G l ü c k a u f Nr. 38 so daß sich die gefährdete n Bezirke mit einiger Sicherheit

bestimmen lassen. Vor allem ab e r muß man die Bedeutung einer hell leuchtenden Lampe in den mäch tigen Flözen beachten. Jede Verk ümm eru ng der Lichtquelle erhöht die Stein- und Kohlenfallgefahr so erheblich, daß die G e ­ samtunfallziffer durch strengere Schlagwette rv orsc hriften sicherlich ungünstig beeinflußt würd e.

Wo die S chla gw ette rschutz bestim m ungen d u rc h ­ zuführen sind, entsprechen sie im allgemeinen denen im Altreich. Da die tr a g b a re elektrische G ru b en lam p e in den hohen Pfeilern keinesfalls ausreicht, w e n d e t man darin Abbauleuchten an. Ihrer Beweglichkeit w egen bleibt aber die Karbidlampe ein schw er entbehrliches Beleuchtungs­

mittel für oberschlesische Gru ben .

Auch das G este instaubverfahre n ist ähnlich wie in Deutschland entwickelt, nur nicht so allgemein d u rc h ­ geführt, , da die Befreiung vom Z w a n g zu seiner An­

w e n d u n g auf G ru n d der N achw eisung des F euchtigkeits­

gehaltes des Staubes und seiner geringen Flugfähig keit leichter als bei uns zu erlangen war.

Z u s a m m e n f a s s u n g .

Von einzelnen neuzeitlich ausgebauten W e r k e n a b ­ gesehen, erinnert der technische Zuschnitt d e r ostoberschle­

sischen G ru b en in vieler Hinsicht an das Saarr evie r bei dessen R ü ck k eh r in das Reich. Völlig u n g e n ü g e n d e r Stand der Aus- und Vorrichtung, tiefe U n te rw e rk s b a u e , ver­

zettelter Betrieb, ausgedehntes G r u b e n g e b ä u d e , viel G rubenbrand, unre iner Abbau, u n te r D ruck steh en d e Rest­

pfeiler, verschiedene hintere inander geschal tete F ö r d e r ­ mittel, abgew irtschaftete Maschinen und verbrauchte s G e ­ rät, das sind die Kennzeichen der meisten ostoberschle­

sischen Gruben. Wenn es den Polen gleichwohl gelungen ist, ihre Schichtleistung auf beachtliche Höhe zu bringen, so e rk lärt sich das zum Teil g erade durc h diesen geschilderten Zustand, d e r eine F olg e der Beschränkung a u f rein produktive Arbeit u n d d e r Z urückstellung a lle r N eben­

arbeiten war. Dazu kommt, daß man ohne Rücksicht auf die Lebensdauer der G ru be das beste Flö z abbaute und auch so nst allen Schwierigkeiten aus dem W e g e ging.

So lange der deutsche o d er frem dländische Einfluß in den V erwaltungen die O b e rh a n d hatte, sind die G ruben noch auf einer gewissen technischen Höhe gehalte n w ord en.

Seit der W irtschaftskrise von 1930 lebte man u n te r v o r­

herr schender poln ischer L eitung in' z unehm endem Maße vom Kapital. Allein d e r U m sta n d , d a ß man den Vorrat an v orgeric htete r Kohle allmählich a ufzehrte, e rb r a c h te eine fü hlbare S te ig e ru n g d e r Schic htleistung. In d e r Vorrichtung beträgt nicht nur die H a u e r le i s t u n g durchsch nittlich die Hälfte derjenigen beim P f e i le r b r u c h b a u ; ebenso wichtig ist, daß sich die F ö r d e r u n g d e r g e rin g e n Kohle nm enge aus Str eckenvortrie ben nicht in g le ic her W e ise w ie beim Abbau mechanisieren läßt, so d aß sie viel A r b e it s a u fw a n d bedingt.

Auch die negative R ationalisie rung, d. h. die Ausschaltung der schw ächeren Flöze und die B e v o rz u g u n g d e r besten vorhandenen Teile des G ru b e n g e b ä u d e s , selbst wenn andere Flö ze durc h U n te r b a u e n v erlo re n g in g e n , hat einen erheblichen Anteil an d e r erzielten Schic htleistung. Schließ­

lich ist die Arbeitsw illigkeit des ostoberschlesischen Berg­

mannes im letzten J a h r z e h n t h e rv o r z u h e b e n , der ganz zweifellos seine A rb e itsk ra f t res tlos e i n g esetzt hat, nicht aus reiner A rb eitsfreu d ig k eit, so n d e r n einem harten Muß gehorc hend. Die d a u e rn d e V e rk le in e ru n g d e r Belegschaften brachte es je dem Mann zum B ew ußtsein, d aß trotz der M aßnahm en zum Sch utz e d e r A rb eitersch aft nur der beste und tüc htigs te seinen A rbeitsplatz b e h a u p t e n würde. In gleichem Sinne w irk t e die g r o ß e Zahl d e r Feierschichten.

Es ist psych ologisch vers tä ndlic h u n d im m e r wieder be­

obachtet, daß d e r B erg m ann bei K ü rz u n g seines Arbeits­

ein kommens durch Feie rschichte n mit den verfahrenen Schichten ein H ö c h stm a ß h e ra u s z u h o le n versuch t, um im G edin ge einen erträ glic hen M on atslo h n zu erzielen. Sobald die F ö r d e r u n g anstie g und das G e s p e n s t d e r Arbeitslosig­

keit zu weichen begann, sank die Leistung, wie aus der Zahlentafel 4 seit 1937 deutlich zu erk e n n e n ist. Unter deutscher V e rw a ltu n g haben die ü b erall notwendigen A ufräum ungs-, In sta ndsetzungs- u n d Vorrichtungsarbeiten zunächst zu einem fü h lb a re n »Leis tu ngsabfall« geführt.

Es ist anzunehmen, daß das Sinken d e r Leistung angehalten hätte, auch wenn die po ln isc he Verwaltung bestehen geblie ben w äre, da sich n e b e n d e r Frage der Arbeitsw illigkeit schon die unverm eid lic he Verstärkung der Aus- u n d V o rric h tu n g g e l te n d gem acht haben würd e. A ufgabe d e r deutschen V e rw a l tu n g e n muß es heute sein, ähnlich w ie es im S aa rg e b ie t g e s c h e h e n ist, die Gruben w ieder in einen w ü rd ig e n Z u sta n d zu versetzen und den auf lä ngere Sicht e rf o rd erlich en Stan d d e r Grubenbaue, im besonderen einen ang e m e sse n e n V o r r a t an vorgerichteter Kohle, zu schaffen. (F o rtsetzu n g folgt.)

Eine erweiterte Anwendungsmöglichkeit der M ilitärperspektive im bergbaulichen Rißwesen.

Von P ro fesso r Dr.-Ing. H. M ü l l e r , F r e i b e r g (Sa.).

In einer fr üheren A b h a n d lu n g 1 habe ich an zwei Wette rr ißauss chnitten gezeigt, wie sich un te r den v e r­

schiedenen Arten der schrägen P aralle lprojektion die Militärperspektive mit beso nderen Vorteilen für die D ar­

stellung von G ru benbauen verw enden läßt. Es erg a b sich, daß dieses Verfahren bei ä u ß ers ter Einfachheit der K on­

struktion in den G ru ndrissen und H ö h en m a ß s ta b g e t re u bleibt und dabei doch eine völlig ausr eic hende A nschau­

lichkeit vermittelt. Es mußte damals je doch noch eine Einsc hränkung g em acht w erden , die sich auf die D a r­

stellung geologischer Verhältnisse bezog. Für R aum bilder2

1 M ü l l e r , H. : Bedeutung und A nwendung d e r schrägen Parallel­

projektion im bergbaulichen Rißwesen unter b esonderer Berücksichtigung d e r Militärperspektive. Glückauf 74 (1938) S. 1041.

Die Bezeichnung »Raumbild« für die im berg baulichen Rißwesen üblichen perspektivischen Darstellungen ist streng genommen nicht ein­

wandfrei, da dieser A usdruck ein anders gearteter ein deutiger Begriff der Stereo-Photogrammetrie ist. Trotzdem ist die einmal übernom m ene Bezeichnung nach einem Beschluß des Normenausschusses fü r das Mark­

scheidewesen beibehalten w orden, da auch die perspektivischen Zeichnungen im Bergbau bis zu einem gewissen G rade eine plastisch w irkende Raum­

vorstellung von dem dargestellten Gegenstand ergeben und andere V or­

schläge, wie »Fluchtbild«, »Reliefbild« usw., die teils ebenfalls andere Bedeutung haben, teils wenig zutreffend sind, sich nicht durchsetzen konnten.

dieser Art lag in b e z u g auf die Anwendungsmöglichkeit der M ilitä rperspektiv e noch kein V ersu ch u n d keinerlei Erfah ru n g vor. Bisher w u r d e n bei so lchen raumbildlichen Darstellungen im B ergbau die pola rperspektiv ischen und mehr noch die is om etrischen K o n s tr u k tio n e n bevorzugt, da sich e r f a h r u n g s g e m ä ß mit ih rer Hilfe die besten Bild­

w irk u n g en h atte n erzielen lassen. Die Möglichkeit, auch die M ilitä rperspektiv e für die A n fe rt ig u n g geologischer R aum bild er h eranziehen zu k ö n n e n , m u ß t e erst noch erp r o b t w e rd e n ; denn o b w o h l sieh die ses Verfahren für die W i e d e rg a b e von G ru b e n b a u e n in W e tte rr is s e n usw.

praktis ch bereits b e w ä h r t ha tte , w a r die wünschenswerte erw eiterte V e rw e n d u n g s f ä h ig k e i t nicht o hne weiteres mit Sicherheit zu beurteilen. Es m u ß t e ers t durc h die Aus­

arb eitu n g e n t s p re c h e n d e r Beispiele u n te r s u c h t werden, ob die A nschaulichkeit d e r M ilitä rp e rsp e k tiv e ausreichen w ürde, den erh ö h ten A nsp rü ch en g eo lo g isch er Dar­

stellungen zu g e n ü g e n . Da A nsch au lich k eit und Maß- g erech th eit e in an d er e n t g e g e n s te h e n , w a r bei d e r maßstab­

getre uen A bb ild u n g d e r H o riz o n ta ls c h n itte u n d der Teufen und auf G r u n d d e r d a d u rc h b e d i n g te n g e rin g e n Bild­

w irk u n g im m erhin dam it zu rechnen, d a ß die militär­

perspektivische K o n str u k tio n bei d e r D arstellu n g geo-

(7)

21. S e p t e m b e ^ l ^ T r G l ü c k a u f 5 19

»teisclu

logischer V erhältnis se ve rs a g e n w ü r d e . Um diese r Problemstellung n a ch zu g eh en , h abe ich ein Beispiel in polarperspektivischer, is om etris cher und m i litä r p e rsp e k ­ tivischer A u sfü h ru n g d u rc h g e a r b e it e t. N a c h ste h e n d w e rd e n die Erg eb nisse (Abb. 2 —7) einander g e g e n ü b e r g e s tc l lt und einer verg leic henden Kritik unte rzogen.

: 61°

\ - - V T ,»•

Abb. 1. G r u n d r i ß mit Blickrichtu ng 1 un d II.

Abb. 1 zeigt zunächst als A u sg a n g der A rb eiten einen Grundriß mit den beiden Blickrichtu ngen, u n te r denen der darzustellende G e g e n s ta n d b e t ra c h te t w e rd e n soll. F ü r die Durchführung der K o n s tr u k tio n e n ist ein zw eiter H o r i­

zontalschnitt erforderlich. Die in dem G r u n d r i ß (Abb. 1) angegebene Blickrichtung I ist den Abb. 2, 3 und 4, die

Blickrichtung II den Abb. 5, 6 u nd 7 z u g ru n d e gelegt.

Der erste überschlägliche Verg le ich e rg i b t sofort, daß die beiden isometrischen D a rste llu n g e n (Abb. 3 und 6) die besten und anschaulichsten Bilder liefern. D am it b e stä tig t sich von neuem die B e re c h t ig u n g für den in d e r Pra xis bevorzugten G ebra uch d e r Is om etrie. Die p o l a r p e r s p e k ­ tivischen Darstellungen sind z w a r e r w a r t u n g s g e m ä ß in ihrer Bildwirkung ebenfalls ä u ß e r s t eindru cksv oll, jedoch tritt auch gleichzeitig d e r g r ö ß t e N achteil die ses V e r­

fahrens, die starke V e rk le in e ru n g d e r im H in te rg ru n d des Bildes gelegenen Partie n, deutlich in E rscheinung. Für Raumbilder im B erg b au fällt d ie ser M angel a b e r im m er schwer ins G ew icht. Sofern es sich lediglich d a ru m handelt, von verw ickel ten L a g e ru n g sv e r h ä ltn iss e n , die in Grundrissen o d e r Schnitten allein nic ht deutlich g e n u g veranschaulicht w e rd e n k ö n n e n , ein Bild von m öglic hst guter Raumvorstel lu ng zu en tw erfen , hat die b e v o rz u g te Anwendung der P o la r p e r s p e k t iv e tr o tz des an g e g e b e n e n Nachteils wohl ihre b e s o n d e r e B ere c h tig u n g ; denn diese Konstruktionsgrundlage liefert, da sie dem Sehen mit freiem Auge nach g eb ild et ist, u n te r allen perspektivischen Darstellungsmöglichkeiten die n a tu r g e tr e u e s te , dem p h o t o ­ graphischen Bild e n t s p re c h e n d e A n s c h a u u n g des G e g e n ­ standes. Sobald jedoch die p ers p ek tiv isch e Z e ic h n u n g zum weiteren praktischen G e b r a u c h h e r a n g e z o g e n w e rd e n soll, und das trifft für R a u m b ild e r im B e rg b a u fa s t d u r c h w e g zu, dann machen sich die s t a r k e n V e rz e rru n g e n , im b e ­ sonderen die V e r k ü r z u n g e n nach dem H in te r g r u n d des Bildes zu, so nachteilig b e m e r k b a r , d aß man a n d e re D a r ­ stellungsverfahren w ä h le n muß. U n te r die sen h a t sich im bergbaulichen R iß w esen bis her vor allem die isom etrische

K onstr uktion durchgesetz t. Bei der Is omet rie ist nun die V e rz e rru n g zw ar g e rin g e r u nd vor allen D ingen gle ic h­

m ä ß ig er als bei d e r Polarp ersp ek tiv e, jedoch s te h t auch dieses g e rin g ere A usm aß der V e rk ü rz u n g e n im m er noch

Abb. 3. Isometrisch e Darstellung.

Abb. 2. D a rs t e ll u n g in P o la r p e rsp e k tiv e .

Abb. 4. D arstellung in M ilitärperspektive.

insofern h e m m e n d im W e g e , als bei der pra k tis ch en A u sw e r tu n g des Bildes U m ­ re ch n u n g en erforderlich bleiben. D e m ­ g e g e n ü b e r kö n n en bei der m ilitä r p e rsp e k ­ tivischen A b b ild u n g sow ohl die Längen und R ichtungen in den H oriz ontals chnitte n je d er beliebi gen H ö h e n la g e als auch die T eu fen o h n e jede U m re c h n u n g e ntnom m e n w erden. F ü r viele Z w e c k e des b e r g b a u ­ lichen Betriebes w ird dieser Vorteil b e ­ s o n d ers erw ü n sch t sein. Daß zudem die Ansch au lichkeit als au sreic hend a n g e ­ spro ch en w e rd e n darf, k a n n auf G r u n d des hie r au sg earb eiteten Beispiels als erw ie sen gelten. T r o t z d e m som it die M ilitä rpe rspektiv e unte r den drei zur E r ­ ö rt e ru n g ste h e n d e n V erfah ren infolge d e r g rö ß te n M a ß g e r e c h th e it n u r die g e rin g ste B il d w irk u n g aufz uw eis en verm ag , w ird ihr künftig eine erw eiterte A n w e n d u n g im

(8)

Bergbau auch für die Darstellung geologischer V er­

hältnisse sicher sein. Dafür sprechen die gle ic hm äßig zu beachtenden Vorteile des Verfahrens, das bei g rö ß t e r Maßgerechth ei t in der Horizontalen und Vertikalen sowie bei g rö ß t e r Einfachheit der Anfertig ung und der damit v erb undenen wesentlichen Zeitersparnis im Verhältnis zu den anderen Konstruktione n nach dem Erg ebnis der bis­

herigen Unte rs uchungen und E rfahrungen auch eine befriedigende Anschaulichkeit zu liefern imstande ist.

zum A usdru ck als bei den p o la rp e rs p e k tiv is c h e n und iso­

metrischen Entw ürfen, o b w o h l bei diesen D arstellungen die Bildwirkung im ganzen als b e ss e r a n g e se h e n w e rd e n mag.

F ü r R aum bild er die ser u n d ähnlicher A rt u n d f ü r deren A usw ertungsm öglichkeit w ird so m it d e r wesentlichste Vorteil der M ilitä rp ers pektiv e, die m a ß g e r e c h t e Wieder­

gabe der H oriz ontals chnitte , zw eifellos von b e s o n d e r e r Be­

d e u t u n g weil keine an d e re P e rs p e k ti v e d e r immer w ünschensw erten Befriedig ung die ser A n f o r d e r u n g so voll-

Abb. 5. Darstellung in Pola rperspektiv e. Abb. 6. Is om etris che Darstellung.

Die für jede perspektivische D arstellung günstig ste Blickrichtung muß im allgemeinen durch Versuche er­

probt werden. Ist die Blickrichtung u ngünstig gew ählt, so kann auch das beste perspektivische Verfahren diesen Mangel nicht beseitigen. Ein Beispiel da fü r bie tet die rechte Hälfte der Abb. 5, 6 und 7. In diesen E ntw ürfen k om m t zw ar der stehengebliebene Teil der Flöza blagerung verhältnismäßig g u t zum A usdruck, die ab g esu n k en en Flözteile dagegen zeigen ein schlechtes Bild. Das hat seinen G rund in der an dieser Stelle s tark g e näherten Übereinstimmung der Blickrichtung II mit dem Einfallen der Flöze. Besonders trifft das für die isometrische D a r­

stellung (Abb. 6) zu, die infolgedessen auch in die sem Teil des Bildes am ungünstig sten ist. Die beste A nsc hauung liefert noch die Pola rpers pektiv e (Abb. 5). A ber auch da ist das Ergebnis nicht voll befriedigend. D urc h dieses Bei­

spiel wird somit in aller Deutlichkeit unte rstrichen, daß für die Wahl des Beobachtu ngssta ndpunktes besondere Sorgfalt aufgew endet w erden muß, da keine p e r s p e k ­ tivische Konstruktion in der Lage ist, den einer ungünstig en Blickrichtung anhaften den Mängeln der D arstellung im wesentlichen abzuhelfen. W en n aber der S tan d o rt des Beob­

achters vorteilhaft festg elegt ist, dann liefert auch die an sich wen ig er anschauliche M ilitärperspektive ein gute s Bild, das sich den andere n V erfahren g e g e n ü b e r durc haus behaupten kann (Abb. 4). Dazu kommen noch die w eiteren gen an nten Vorteile, die in ihrer G esam theit eine b evorzugte A nwendung in vielen Fällen, namentlich bei an schlie ßen­

d er praktischer A uswertu ng des Raumbildes, wohl gerech t­

fertigt erscheinen lassen. Handelt es sich beispielsweise um die söhlige A usrichtung eines V erwer fers , so w ird die richtige Beurteilung der durch die S tö rung geschaffenen Verhältnisse am besten durch das militärperspektivische Bild gewährleistet. Das tritt in den G egenüberstellungen der Abb. 8 deutlich in Erscheinung. Bei beiden Blick­

richtungen (I, II) kom m en die Lageverhältnisse des s te h e n ­ gebliebenen zum abgesunkenen Flözteii, die Kreuzlinien in ihrem oberen und untere n Verlauf, die von ihnen begre nzten Verwerferflächen und vor allen Dingen die dem G rundriß entsp rech en de m aßgerechte Lage und Länge der Ausrichtung in Höhe der einzelnen Sohlen bei den beiden militärperspektivischen Konstruktione n (I3 und II0) klare r

kom m en zu en tsprechen verm ag. Da auch die Teufen unverzerrt zur A bbildung k o m m e n , lä ß t sich d e r Gebrauch der militärpersp ek tiv ischen Z e ic h n u n g erheblic h leichter als andere A usf ührungen auf viele S o n d e ra r b e ite n des berg­

baulichen Betriebes ausdehnen. So k a n n sie z. B. unmittel­

bar als G ru n d la g e b e n u tz t w e rd e n bei d e r Ausführung von M assenerm it tl ungen un d V o rra ts b e re c h n u n g e n , im Erz­

berg bau bei d e r B eurteilung des Zusammenhanges zwischen der p e t ro g ra p h isc h e n B eschaff enheit des Neben­

gesteins und der E rzfü h ru n g , bei d e r Erschließung einer neuen Sohle und den dam it v e rb u n d e n e n Planungsarbeiten sowie bei zahlreichen w eit eren g e o lo g isc h e n oder betrieb­

lichen A ufgaben des Berg baues.

Um Ir rtü m er auszuschalten, sei noch darauf hin­

gewiesen, daß selbstv erständlich in falle nder Erstreckung

Cytaty

Powiązane dokumenty

Der Inlandbedarf an Eisenkonstruktionen hat, von einigen kleinen Gebieten abgesehen, gegeniiber der Vorkriegszeit sehr erheblich ab- genommen; er betragt heute fiir

AHe Rechu Vorbehalte. von heißer Kalilauge sehr schnell angegriffen wird. Die Achteckselten des Turmes werden.. Die Verriegelung gibt ihre gesam ten Lasten aus

Schienenzungen Hubbrücke oder Klappbrückenspitze.

[r]

m diesen kaum kann ein Pfeilen der in Höhe der Flußsohle-tO a PMaxau nicht bre iter als 70 m sein darf, eingebaut. werden A

Abb. Bonifica Parm igiana-M oglia. Ansicht gegen den A blaufkanal... Die P latte konnte daher unm ittelbar auf dem Boden aufruhen. Auch später im Betrieb hat sich die

durch Ersparnisse erzielt worden, dafi der S am m elbehaiter nicht unter dem FOrderkesselraum und M aschinenraum , sondern fur sich daneben angeordnet wurde.. D ie

maschinen wurden die Trennungsfugen mit Hilfe solcher KanthOlzer aus- gcfiihrt. Der nach Entfernen der KanthOlzer nachtraglich von Hand ein- gebrachte Beton konnte