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Chemisches Zentralblatt : vollständiges Repertorium für alle Zweige der reinen und angewandten Chemie, Jg. 83, Bd. 1, Nr. 25

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Academic year: 2022

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(1)

Chemisches Z entralblatt

1912 Band I . Nr. 25. 15). Juni.

Apparate.

Thos. B . F o r d ,

E in erprobter Extraktionsapparat.

Vf. beschreibt einen

E x ­ traktionsapparat,

dessen Bau alle Vorteile der Konstruktionen von Wi l e y und So x h x e t in sich vereinigt. D er App. setzt Bich, wie aus der beigegebenen Fig. 54 liervorgeht, aus einer Röhre (A.), dem K ondensor

(B)

u. dem Extraktionsgefäb (C) zusammen. D er App. h at den Vorzug, keinerlei Stopfen zu besitzen. A ., Chlf., Aceton u. A. dienen als Extraktiousflüssigkeiten. (Journ. Amerie. Chem. Soc. 34.

552— 53. April. W ashington. D. C. Bureau of Standards.) St e i n h o r s t.

t-r

Fig. 55. Fig. 56.

G eorge W . M orey,

E in neuer Apparat zum Sublimieren im Vakuum.

Vf. be­

schreibt einen aus der beigegebenen Fig. 55 ersichtlichen

Sublimierapparat

für Arbeiten mit Vakuum. Die E rhitzung erfolgt m ittels des elektrischen Stroms. D er App. wird bei der Sublimation von N aphthalin, Benzoesäure und Salicylsäure m it Erfolg verwendet. (Journ. Americ. Chem. Soc. 34. 550 — 52. April. [9/2.] Bureau

of Standards.) St e i n h o r s t.

XVI. 1. 124

(2)

W. E. Henderson, E in neuer M antel fü r den Dampfdichtebestimmungsapparat von Viktor Meyer. Die Kugel des von Vi k t o r Me y e r konstruierten Dampfdichte- bestimmungsapparats ist, wie aus der beigegebenen Fig. 56 ersichtlich, durch ein Becherglas oder M etallgefäß (A) ersetzt; dasselbe ist m it einem K upferdeckel (B) bedeckt, auf dem der Mantel (C) ruht. Die beschriebene Ä nderung hat den Vorzug der längeren H altbarkeit. (Journ. Aineric. Chem. Soc. 3 4 . 553 — 54. April. Ohiu

State University.) St e i n h o r s t.

Hermann Zimmermann, Laboratoriumszentrifuge zur quantitativen Trennung und Bestimmung von fester Substanz (Krystall, Niederschlag, Fasern usw.) und Ab­

lauf. Die Zentrifuge ermöglicht die quantitative T rennung fester K örper von den ihnen anhaftenden F ll., insbesondere die Best. der absoluten Menge K rystall in Rohzuckern. An H and von A bbildungen wird sie nach E inrichtung u. Handhabung beschrieben; zu beziehen von E. Co l l a t z & Co., Berlin N 4 , K esselstr. 9. Preis 180 Mark. Vgl. He r z f e l d u. Zi m h e u m a n n, S. 1047. (Ztsehr. f. augew. Ch. 25.

718—19. 12/4. [21/2.].) Rü h l e.

P. K ra is , Der Mayersche Farbenmeßapparat. (Vgl. S. 1075.) Bemerkungen über Ausw ahl der F arben u. Einstellung der Lsgg. T ürkisblau B , das kein Rot im A bsorptionsspektrum d urchläßt, erscheint geeigneter als M ethylenblau BB.

(Färber-Ztg. 23. 88—89. 1/3. Tübingen.) Hö h n.

Allgemeine und physikalische Chemie.

P. von W eim arn, Über eine genauere Definition der kolloiden Systeme und über die Systematik der Kolloide im allgemeinen. (Vgl. F. Bo t t a z z i, S. 1603.) Vf.

w endet sich gegen die Vorschläge von Bo t t a z z i und betont vor allem den kon­

tinuierlichen C harakter der Reihe der kolloiden Lsgg. von verschiedenem Dispersi­

tätsgrad. So lä ß t sich z. B. bei allen denjenigen unterkühlten und übersättigten Systemen, welche nach der Terminologie von G . Ta m m a n n eine verschwindend geringe lineare K rystallisationsgeschw indigkeit und eine verschwindend kleine A nzahl von K rystallisationszentren haben, nicht entscheiden, ob sie zu den Suspensoiden oder Solutoiden gehören. (Ztsehr. f. Chem. u. Industr. der Kolloide

1 0 . 197—98. April. [13/3.] St. P etersburg.) By k.

G. V allauri, Magnetische Anisotropie des Eisens. Daß Ga n s (Physikal. Ztsehr.

1 2 . 911; C. 1 9 1 1 . II. 1850) keine m agnetische A nisotropie beim F e gefunden hat, liegt daran, daß er zu starke F elder benutzt hat. In einem zylindrischen Rohr w urde durch Kom bination zweier zueinander senkrechter F elder von veränderlicher Stärke eine m agnetische K raft beliebiger R ichtung erzeugt; dabei zeigten sich die transversale und longitudinale M agnetisierbarkeit verschieden; aber ihr Verhältnis stieg von 0,437 bis au f 0,937, als die In ten sität im V erhältnis 1 : 20 variiert wurde.

Man sieht, daß fü r sehr starke F elder beide Größen einander immer mehr gleich werden. B estätigt w urden diese R esultate durch Verss. m it einem konstanten Drehfeld. Die Größe der H ysteresisarbeit als F unktion der Grenzmagnetisieruug w ird nicht von der Anisotropie beeinflußt. (Physikal. Ztsehr. 1 3 . 314—16. 15/4.

[29/2.] Neapel. Elektrotechn. Inst.) B y k .

S. Chapman, D ie kinetische Theorie eines Gases, das aus kugelförmigen sym­

metrischen Molekülen besteht. U m d i e l e t z t e M A X W E L L sch e M e th o d e d e r d y n a m i­

s c h e n T h e o r i e d e r G a s e a u c h a u f a n d e r e , a l s d ie b i s h e r b e t r a c h t e t e n F ä l l e a u s z u ­

(3)

dehnen, ist die K enntnis der F unktion erforderlich, welche die Geschw indigkeits­

verteilung in derartigen Gasen w iedergibt. Die einfachste Form u n te r gewissen Bedingungen ist;

( 4 r ) 3/2- + F { n - n o, v - v 0, w - w 0)1,

wo F ein Polynom dritten Grades ist. Es w ird die Theorie der inneren R eibung p und der W ärm eleitung ü in einfachen u. gem ischten Gasen ohne Benutzung einer anderen E igenschaft als der sphärischen Symmetrie der Molekeln abgeleitet. Das interessanteste Ergebnis ist die Gleichung \)' = 6/a p - C'„, die bereits M a x w e l l unter gew issen einschränkenden Bedingungen abgeleitet h a tte , die aber hier ohne Rücksicht au f die A rt der W rkg. zwischen den Molekülen als gültig befunden wird. D iese Form el kann au ch , im G egensatz zu der MEYERschen Formel \)~ ==

1,60 ,(/,• (7„, an Verss. S c h w a r z e s an H e und A r bestätigt werden. V erschiedene andere abgeleitete Form eln beziehen sich au f die Fälle, daß die Molekeln sich wie elastische K ugeln verhalten oder wie elastische K ugeln, die sich gegenseitig an- ziehen, oder daß sie sich wie punktförm ige K raftzentren verhalten, die sich um­

gekehrt wie die wte Potenz ihrer E ntfernungen anziehen oder abstoßen. Die oben angegebene F unktion für die GeschwindigkeitsVerteilung ist n ich t vollständig, da die F unktion F nach E n s k o g im allgem einen eine unendliche Reihe is t, ausge­

nommen in dem besonderen MAXWELLsehen Falle. E ine P rü fu n g der verschiedenen Formeln an V ersuchsergebnissen führte zu dem S chluß, daß die w irklichen V er­

hältnisse am besten durch die Annahm e w iedergegeben w erden, wonach die Mole­

küle als elastische K ugeln zu betrachten sind, die m it einem F elde von anziehenden Kräften umgeben sind. (Proc. Royal Soc. London, Serie A. 86. 411—12. 25/4. 1912.

[29/5. 29/6.1911*].) M e y e r .

E. H e n r io t, Untersuchung der von den Alkalimetallen emittierten Strahlen. Die vorliegende A bhandlung faß t die früher erschienenen A rbeiten des Vf. u nter ein­

gehender Berücksichtigung des experim entellen M aterials zusamm en; vgl. C .r .d .l’Acad.

des Sciences 152. 851 u. 1384; C. 1911.1 .1677 u. II. 125. D er Vf. kommt zu folgenden Schlüssen: Von den gewöhnlichen Elem enten, für die eine Emission von Strahlenwie bei den radioaktiven Elem enten in F rage kom m t, senden K alium und Rubidium ß-Stralilen aus. Die //-S trahlung des Kaliums ist nahezu homogen und leicht ab­

lenkbar; ih r D urchdringungsverm ögen kommt dem der //-Strahlen des U rans nahe.

Die Strahlung ist eine normale Eigenschaft des Elem ents, die dem Atom zukommt und sich spontan äußert. Die //-S trahlen des Rubidium s sind langsam er, ziemlich homogen u. fast ebenso absorbierbar wie die (5-Strahlen des Radiums. Bezüglich ihres W esens gilt das für die //-Strahlen des K alium s G esagte. Kalium , Rubidium u. ihre Salze em ittieren im Vakuum spontan Ladungen, die zu einem beträchtlichen Teile auf die ionisierenden //-Strahlen zurückzuführen sind. Die Existenz einer Emission von langsam en L adungen konnte nich t naehgewiesen werden. (Anu. Chim.

et Phys. [8] 25. 377—404; 26. 54—144. März, Mai.) Bu g g e.

Alexander S a in so n o w , Über den Becquereleffelct in Uranylsulfat-, Chininsulfat- und Chlorophyllösungen. D er Becquereleffekt w urde an den im T itel genannten Lsgg. untersucht. D as Vorzeichen des P otentials ist negativ bei Uranyl- und Ohininsulfat, positiv bei Chlorophyllsg. D er G ang der K urven P otential—Zeit läßt sich am besten durch die A nnahm e eines m it einem Diffusionsvorgang ver­

bundenen A ufladungsprozesses erklären. Im L ichte tr itt Erm üdung ein, und zw ar als annullierender Prozeß bei U ranylsulfat, als um ladender bei C hininsulfat und Chlorophyll. E s existiert eine Nachwrkg. im Dunkeln. Bei U ranyllsgg. sind Spuren

124*

(4)

von Uranosalz zur A usbildung des Effekts nötig. D er gelbe Farbstoff der Pflanzen ist im Gegensatz zum Chlorophyll aktinoelektrisch unempfindlich. Die maximale W rkg. tr itt in Spektralbereichen maximaler A bsorption ein. Es w ird eine Parallele zwischen dem Becquereleffekt und den L ichtreaktionen gezogen und im Anschluß an die Auffassungen an By k und Go l d m a n n die V erm utung ausgesprochen, daß der lichtelektrische Effekt nicht eine Folge, sondern der Vorläufer der chemischen Bk. ist. Insbesondere w ird in der Erm üdung und in der Nachwrkg. beim Becquerel­

effekt eine neue Analogie zu gewissen Erscheinungen bei L ichtrkk. gefunden. Es wird die H ypothese ausgesprochen, daß die C 02-Assimilation, ähnlich wie andere photochemische Rkk., durch die A usbildung von L adungen bedingt ist. (Ztsehr.

f. wiss. Photographie, Photophysik u. Photochem ie 11. 33—60. A pril. Leipzig.

Photochem. A bteilung des Physikal.-Chem. Inst. d. Univ.) By k. L ü p p o -C ra m e r, Kolloidchemie und Photographie. (Vgl. S. 547.) X III. Ü b er d i e B o l le d e r G e l a t i n e in d e n p h o t o g r a p h i s c h e n S c h i c h t e n . Allgemein w urde früher die Rolle der Gelatine in einer Bromsilbergelatiueem ulsion als die einer chemischen Sensibilisation aufgefaßt. Doch spricht hiergegen, daß Gelatine- und Kollodiumemulsionen bei gleichem D ispersitätsgrad des AgBr keine wesentlich verschiedene Em pfindlichkeit zeigen. Vf. sucht die Rolle der Gelatine in Vor­

gängen, die sich vor der Belichtung, d. h. bei der Reifung abspielen. Hierbei spielt auch die E ntstehung von Ag-Keimen mit. Am w ichtigsten erscheint die E inlagerung der Gelatine in das A gBr-K om , die eine ferm entative Fortpflanzung einer lokalen R eduktion verhindert, so daß die G elatine als „ F i l t e r g e g e n K e im ­ w i r k u n g “ fungiert. D as bindem ittelfreie AgBr schließt demgemäß viel schwächer und d arf daher nicht so empfindlich gem acht w erden wie die Bromsilbergelatine­

emulsion. (Ztsehr. f. Chem. u. Industr. der Kolloide 10. 1S2—S9. April. [11/2.]

F ra n k fu rt a. M. W issenschaftl. Lab. d. Dr. C. SCHLEUSSNER A.-G.) By k.

Anorganische Chemie.

N ie ls B je rrtu n , Die Dissoziation u n d die spezifische Wärme von Wasserdampf le i sehr hohen Temperaturen nach Explosionsversuchen. Die A rbeit ist als eine F ortsetzung der Verss. von Pi e r (Ztsehr. f. Elektrochem . 16. 901; C. 1910. II. 1757) aufzufassen. W ährend aber Pi e r bei seinen V erss., deren Zweck die Best. der spezifischen W ärm e des W asserdam pfes u. der beigem engter Gase war, die Disso­

ziation des W asserdam pfes durch den Zusatz von überschüssigem H2 zurückdrängte, h a t der Vf. eine m öglichst weitgehende D issoziation erzielt, u. zw ar 1. durch Ver­

w endung äquivalenter Mengen von W asserstoff und Sauerstoff und 2. durch Ver­

ringerung des A nfangsdruckes. E s ergab sich jedoch, daß bei hohen Tempp. die maximal erreichte Temp. stets kleiner w ar, als sie der frei werdenden Explosions­

w ärme entsprach; dies konnte durch einen merklichen W ärm everlust während der sehr kurzen Explosionsdauer erklärt werden. Um diesen auszuschalten u. gleich­

zeitig die D issoziation des W asserdam pfes nach der Explosion berechnen zu können, h a t der Vf. folgenderm aßen gearbeitet: E s w urde K nallgas sowohl in Ggw. eines Ü berschusses von Ns wie eines solchen von H2 zur Explosion gebracht. Da die spez. W ärm en von H2 u n d N2 nahe gleich sind, so kann die Differenz der beob­

achteten M aximaldrueke n ur durch die bei N2-Ü berschuß auftretende Dissoziation des W asserdam pfes erklärt w erden, die bei H 2-Überschuß praktisch verschwindet.

A uf die Einzelheiten der Berechnung kann an dieser Stelle nicht eingegangen werden. Es ergab sich für den D issoziationsgrad x in °/o Lei 1 Atm. Gesamtdruck folgende Tabelle, die sich den früheren Bestst. bei tiefsten Tempp. gut ansekließt.

(5)

T (abs.) . . . . 2642 2698 2761 2834 2929

* ... 4,3 7,5 6,6 9,8 11,1.

F ür die m ittlere spezifische W ärm e w urde entsprechend folgende T abelle erh a lten : T ... 2936 3108 3254 3337

Co (288, T ) ... 10,05 10,54 10,46 10,89.

F erner wird eine therm odynam ische Formel aufgeBtellt u. begründet, die sich fiir alle Tempp. g u t bewährt. (Ztschr. f. physik. Ch. 79. 513— 36. 23/4. 1912.- [16/12. 1911.] Berlin. Physik.-chem. Inst. d. Univ.) S A C K U R .

N ie ls B je rru m , Die Dissoziation u n d die spezifische Wärme von Kohlendioxyd hei sehr hohen Temperaturen nach Kxplosionsversnchen. (Vgl. vorst. Ref.) Die Versa, wurden auf die Explosion von Kohlenoxyd-Sauerstoffgemischen ausgedehnt, und zwar bei Ü berschuß von CO u. Ggw. von N a. D ie Berechnung der Verss. erfolgte in ganz analoger W eise wie oben. Es ergab sich für die m ittlere Molekularwärme zwischen Zimmertemp. u. 2987° der W e rt 10,9, ferner für den D issoziationsgrad x in % die folgende Tabelle (für 1 Atm.):

T . . . 2690 2879 2900 2945 3116 x ... 21,0 51,7 49,2 64,7 76,1.

Wiederum stehen die V ersuchsergebnisse in befriedigender Übereinstimm ung mit der therm odynamischen Formel. (Ztschr. f. physik. Ch. 79. 537—53. 2 3/4 . 1912.

[16/12. 1911.] Berlin. Physik.-chem. Inst. d . Univ.) Sa c k d r. E. B e c k m a n n , JUbullioskopische Bestimmungen hei tiefen Temperaturen, —35,7 bis —82,9°. Nach V ersuchen von W . W e b e r. (Vgl. Be c k m a n n, Wa e n t i g und Ni e s c h e r, Ztschr. f. anorg. Ch. 67. 17; C. 1910. II. 277), St e e l e, Mc In t o s h

und Ar c h i b a l d (Ztschr. f. physik. Ch. 55. 129; C. 1 9 0 6 . I. 1597). E s werden zwei Apparate fü r ebullios'kopische Versuche hei tiefen Temperaturen beschrieben, ein Siedeapparat, für H 2S und leichter kondensierbare Gase und ein allgemeiner an­

wendbarer Siedeapparat für schwer kondensierbare Gase. — Die Bestimmungen erstreckten sich a u f Lösungen von Toluol in flüssigem Schicefelwasserstoff, Jod­

wasserstoff, Bromwasserstoff und Chlorwasserstoff. Die K onstanten sind in nach­

stehender Tabelle zusamm engefaßt:

Lösungs­

mittel F. Kp.

K aus Siedeverss.

Gel. Subst.:

Toluol

K nach Be c k m a n n- Ar r h e n i h s

K nach Tr o u t o n

K n a c h Siede­

verss. von St e e l e und M itarbeitern

HsS —82,3° —60,2° 6,3 6,67 6,95 5 ,2 5 -5 ,5

HJ —51° —35,7° 28,3 29,2 29,1 —

HBr - 86° —68,7° 15,0 16,2 15,9 20,9—22,0

HCl - 11 2° - 8 2 ,9 ° 6,4 6,85 6,7 22,1—23,8

Durch die von E S T R E I C H E R u. S C H N E R R (Anzeiger A kad. W iss. K rakau 1910.

A. 345; C. 1910. II. 1737) mitgeteilten Verdampfungswärmen obiger verflüssigten Oase werden die ebullioskopiseh gefundenen W erte im wesentlichen bestätigt. — J o d w a s s e r s to f f w urde aus Phosphortrijodid dargestellt und zunächst in W . hei O1* bis zur Sättigung eingeleitet; aus solchen Lsg. läßt sieh beim Erwärm en das Las im Strom bequem entwickeln. Zum Trocknen wird Calciumjodid verw endet, Ja CaClj HCl ausgibt. Kommt es nicht in Berührung mit K ork, K autschuk etc., so kondensiert es sich zu einer schwach am ethystfarbigen Fl. — B r o m w a s s e r ­

(6)

s t o f f bildet eitie schwach gelbliche, w asserklare F l. (Ztschr. f. anorg. Ch. 74.

297—309. 28/3. 1912. [30/12. 1911.] Lab. f. angew andte Chem. d. Univ. Leipzig.)

Bl o c h.

F ritz E p h r a im , Über die N a tu r der Nebenvalenzen. I . M itteilung. Metall- ammoniakverbindungen. Eine direkte Messung der K raft, m it der sich Moleküle zu Molekularkomplexen verbinden, ist schwierig; leichter ist die Messung der Energie, die zuzuführen ist, dam it diese Komplexe w ieder zerfallen. D er Zerfall ist abhängig von D ruck, Tem p. und chemischer Affinität. H ält man den D ruck konstant, so bleibt die Zerfallstem p. als einzige F unktion der Bindungsenergie übrig. Beim Zerfallspunkt ist die durch die W ärm eschw ingungen hervorgerufene lebendige K raft gerade gleich der chemischen Affinität. Es muß die Temp. des Zerfalls ein M aßstab für die Energie der N ebenvalenz sein. D urch Vergleich der Zerfallstempp.

z. B. von Ammoniakaten läßt sich die relative Größe der A ffinität messen. — Vf.

h a t zunächst die N H 3-Tensionen vonV erbb. des T ypus MX2,6NH3 untersucht. Es w urde gefunden, daß die E nergie der N ebenvalenz eine F unktion des Atomvolumens des Zentralm etalles ist. Aus einer T abelle der beobachteten W erte (Hexaammoniak- verbb. der Chloride verschiedener Metalle) ist ersichtlich, daß die Dissoziations- temp. m it steigendem Atomvolumen des Metalles fällt. Es herrschen bei den Ammo­

niakaten der Chloride, Bromide, Jodide, Sulfate etc. die gleichen Verhältnisse. Bei substituierten Ammoniaken scheint das Molekularvorlumen der organischen Base gleichfalls ein w esentlicher F ak to r für die B eständigkeit der Verb. zu sein.

N atürlich ist das Atomvolumen nicht der einzige Faktor, w elcher die Beständig­

keit bestimm t. — Keines der M etalle, deren Atomvolumen größer als 14 ist, ver­

mag bei Zimmertemp. eine Hexaammoniakverb. zu bilden. D ie Verbb. der Erd­

alkalien m it 8 Mol. N H3 müssen anders gedeutet werden. J e größer das Atom­

volumen ist, desto m ehr verschw indet der Einfluß des Atomvolumens. Es scheint, daß die Differenz der Dissoziationstemp. eine konstante Ä nderung m it einer Bruch­

oder W urzelfunktion des Volumens erfäh rt; das Prod. der dritten W urzel aus der absol. Temp. und dem Atomvolumen ist annähernd konstant. Man kann demnach aus der Tension der Ammoniakate das Atomvolumen und um gekehrt angenähert berechnen. — F ern er läß t sich ein Einfluß der Anionen au f die Anlagerung, bezw.

A bdrängung der addierten Moleküle nachw eisen. Das V erhältnis der Tempp., bei denen z. B. Chlor- u. Bromverb, gleichen D ruck besitzen, ist aueh bei verschiedenem Zentralatom ein ziemlich ähnliches. Vf. erläutert dies durch Beispiele; er nennt dieses V erhältnis T e n s i o n s m o d u l , z .B . Cl/Br. M it Hilfe dieses Moduls (ca. 1,08) kann man die Tension des Bromidammoniaks berechnen, w enn die des Chlorid­

ammoniaks bekannt ist. Bei diesen Beziehungen kommen jedoch auch Abweichungen vor, z. B. bei den Ammoniakaten des Zn (Modul ca. ==» 1). F a s t alle Tensionsbestst.

von Is a j i b e r t (C. r. d. l ’Acad. des Sciences 1868) an Ammoniakaten sind un­

richtig. D er Typus der K urven ist zw ar rich tig ; sie liegen aber bei ganz falschen Tempp.

F ü r alle D rucke gelten die gleichen Tensionsm oduln (Regel von R A M S A Y und Y oung). Die Regelm äßigkeiten, die sich au f den K p. von Fll. beziehen, sind auch a u f die D issoziation im reversiblen Gleichgewicht anwendbar. Vf. zeigt das an einigen Beispielen. H at man eine einzige Tensionskurve aufgenommen, so läßt sich die ganze Tensionskurve auch eines anderen Hexaammoniakates berechnen, w enn n ur ein einziger P u n k t erm ittelt ist. Dies h a t sicher aueh für andere dissoziierende Systeme G eltung; selbst auf die Löslichkeit w ird es sich anwenden lassen. — A us den Tensionskurven kann man die Bildungsw ärm en berechnen. Diese sind umso geringer, je niedriger der Zersetzungspunkt liegt. Aus den angestellten Messungen geht hervor, daß die Bildungswärm e der Bromide stets höher ist, als die der Chloride. — Die verw endeten Ammoniakate wurden durch Behandeln der

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entwässerten M etallverbb. m it N H , bereitet. Die Halogenide des N i, Co, zweiwertigen Fe, Z n, Cd, Mg, Be, das Cu CU, die Sulfate von N i, Co u. Fe nehm en sämtlich je 6 Mol. NH3 auf. Mn- und Zn-Sulfat, auch die H ypophosphite von Co und Ni be­

sitzen diese A ufnahm efähigkeit nicht. F ü r alle Verbb. ist die geringe D. charakte­

ristisch. — F ü r die Messungen w urde die Substanz in ein Rundkölbchen von 6 ccm Inhalt gebracht, das zu ,/3— */« gefüllt und m it dem Manometer verbunden war.

Andererseits stand das Manometer m it einer Quecksilberluftpumpe in Verbindung.

Zunächst w urde K ölbchen und Manometer leer gepumpt, dann im Ölbad so lange auf bestimm ter Temp. gehalten, bis konstanter D ruck herrschte. (Ber. Dtsch. Chem.

Ges. 45. 1322—31. 11/5. [26/3.] Bern. Anorg. L ab. d. Univ.) Jo s t. A lb e r t B ru n , Über das Verhalten des Spodumens beim Erhitzen. Gegenüber einer Bemerkung von En d e l l und Ri e k e (S. 1179) betont Vf., daß er bereits (Arch.

Sc. phys. et nat. Genève [4] 13. 352; C. 1 9 0 3 . I. 732) zwischen einer Temp. der Verflüssigung und einer Tem p. der Zerstörung der krystallinischen Struktur (de­

struction du réseau) unterschieden habe. Die Temp. von 1010°, bei welcher Spo- dumen sich stark ausdehnt und bei leichtem Stoß in Staub zerfällt, habe er nicht als F. bezeichnet. (Ztschr. f. anorg. Ch. 75. 68. 23/4. [5/3.] Genf. Gb o s c h üF F.

C. G ille t, Beduktion von Z inkoxyd durch Wasserstoff. Ü ber die F ra g e , ob ZnO durch H reduziert wird, finden sich in der L ite ra tu r einander w idersprechende Angaben. Es w urde deshalb trockener H über ZnO geleitet und erhitzt. D abei zeigte sich, daß in der T a t ZnO durch H reduziert wird, und daß es sich um eine reversible Rk. handelt. (Bull. Soc. Chim. Belgique 26. 106—7. April.) He n l e.

Chr. W in th e r , Über die Beduktion von Mercurisalz durch Ferrosalz u n d L icht.

Angesichts der B eschleunigung, welche die Oxydation des Ferrochlorids durch ultraviolettes L icht erfährt, versuchte Vf., bei der Oxydation von FeCla durch Mercurisalze das Oxalat als Oxydationsbeschleuniger durch L icht zu ersetzen. In der Tat wird eine gem ischte w. Lsg. von Ferro- und Mercurichlorid durch ein- stiindige Bestrahlung m it der Quarz-Hg-Lampe durch A usscheidung von Kalomel schwach getrübt. Die Verss. w urden durch gleichzeitige B estrahlung verschiedener Lsgg. in gleichem A bstande von der Lampe ausgeführt. Bei vielen Verss., bei deneu es sich um den Einfluß von Os handelte, wurde C 03 zur V erdrängung des­

selben benutzt. E in Einfluß der Konzentration de3 Ferrosalzes ist für kleine und konstante M ercurisalzmengen nicht vorhanden. Die maximale W rkg. w ird erreicht, wenn die Lsg. äquivalente Mengen von Ferro- und Mercurisalz enthält. F ü r kleine Hg- und große Fe-Mengen steigt die Empfindlichkeit m it der V e r d ü n n u n g stark an. Ist dagegen Ferro- und Mercurisalz in äquivalenten Mengen vorhanden, so ist die Verdünnung von w eit geringerer Bedeutung. Nach den E rfahrungen, welche früher bei der Kalom elfällung in oxalathaltigen M ischungen gem acht wurden, erwartete Vf. einen entscheidenden Einfluß der S a u e r s to f f m e n g e auf die L icht­

empfindlichkeit. A ber es zeigte sieh n ur bei großem Ü berschuß von FeCl, ein Einfluß von 0-2, und auch dann w ar er nur mäßig. Die R ührung erhöht etwas die Lichtwrkg., da hierdurch stets neue Teile der Fl. dem L ichte ausgesetzt werden.

Der Tem peratureinfluß geht daraus hervor, daß unter vergleichbaren Um ständen bei 20° 0,433, bei 60° 0,481 M illiäquivalente HgCl abgeschieden wurden. Verss.

“fit Quarz-, Uviol- und gewöhnlichem Glase zeigten, daß die wirksam sten Strahlen bei W ellenlängen < [2 6 5 p p liegen. A ber auch für Strahlen [> 3 0 0 p p , die von EeClj absorbiert werden, ist das Gemisch empfindlich. Dies b estätigt die vom Vf.

aufgestellte Regel, wonach bei Oxydations-Reduktionsrkk. der oxydable Stoff der lichtempfindliche Bestandteil ist. Vf. schlägt vor, die elektromotorisch wirksame

(8)

Rk. für einen elektrischen Lichtakkumulator zu verwenden, der wegen des langsamen Verlaufes der Gegenreaktion eine längere A ufbew ahrung der durch das Licht erzeugten Energie gestattet. Es w erden Spannungen bis zu 90 Millivolt erzeugt.

(Ztschr. f. -wiss. Photographie, Photophysik u. Photochemie 11. 6 0 —68. April 1912.

[November 1911.] Kopenhagen.) By k.

R . L u th e r und A. L e u b n e r, Löslichkeit von Chlorsilber un d Bromsilber in Natriumsulfitlösungen. Silberionen bilden m it Sulfitionen Komplexioncn nach der G leichung: A g‘ -j- 2 S O /' = Ag(SOs)/" . Die Bildungskonstante des Komplexes:

k e t hei 25° den W e rt von rund 2,5 •10+8. E ntsprechend der Bildungs- L"R JlpG., J

gleichung ist die Löslichkeit von Halogensilber in halogenfreien Natriumsulfitlsgg.

proportional der K onzentration des Sulfits, wie Va l e n t a (Phot. Chemie 101;

Sitzungsber. K. Akad. W iss. W ien 103. Tl. I lb . 191) experimentell fand. (Ztschr.

f. anorg. Ch. 74. 389—94. 28/3 . [16/2.] W iss. phot. Inst. Techn. Hochscli. Dresden.) Bl o c h. O tto R u ff und O sk ar T r e id e l, Über neue Titanverbindungen (Titanstickstoff u. «.). (Vgl. Ru f f, Ber. D tsch. Chem. Ges. 42. 900; C. 1909'. 1. 1537.) Titan- tetrabronnd w urde gewonnen durch Ü berleiten von Brom dam pf im C 0 2-Strom über erhitztes T ita n , bezw. T itancarbid im schwer schmelzbaren Glasrohr. Das nötige Titancarbid bereitete man durch Erhitzen einer Mischung von Titandioxyd und Zuckerkohle im allseitig geschlossenen, m it W asserstoff gefüllten, elektrischen K ohlew iderstandsofen au f ca. 1800—2000° bis zum A ufhören der Gasentw. Als A usgangsm aterial für w eitere V ers3. diente die A m m o n ia k v e r b , d e s T i t a n ­ t e t r a b r o m i d s von der ungefähren Zus. T iB r4-8NH3. Sie lieferte beim Aus­

waschen m it fl. N H , w ieder das orangegefärbte Bromid eines am idierten Titan­

stickstoffs m it etw a 45% Br, dessen Zus. m it der D auer des Auswaschens schwankte, aber stets in den durch dieForm eln: 2 Ti(NH2)4• T iB r,• 8N IIa u. 3 Ti(NH2)s • TiBr4 • 8NE3 oder Ti(NH„)äi,*B r1<3-2,6N H3 und Ti(NH2)3-B r-0,5N H3 bezeichneten Grenzen lag.

Zur E ntfernung des B r aus der Verb. w urde K a l i u m a m i d (bereitet aus metal­

lischem K alium und fl. N H 3) verw endet: 2Ti(NH3)4-TiB r4-8N H3 -f- 4KNHS = Ti3N4 -f- 4 K B r -[- 16N H a. Die Rk. verläuft allerdings n u r z. T. in diesem Sinne.

Neben Titanstiekstoff entstand auch ein saures K-Salz des Titandiim ids: 2Ti(NIlaV T iB r4-8NH3 - f 7K N H , = 3Ti(NH)NK + 4 K B r + 17N H ,.

Imm erhin gelang es au f diese W eise, ein P rodukt zu gew innen, das neben etw a 20% der Ausgangsverb, und etw a 10% dos K-Salzes, etwa 70% des ge­

suchten Titanstickstoffs, TiN 4, enthielt; w eiter konnte die R einheit nicht erhöbt w erden. — D er neue Titanstickstoff, das T itaninitrid, wird im Gegensatz zu dem bekannten T itanonitrid (TiN) von W . zers. u nter B. von Titandioxydhydrat und NH3. E r ist braun (TiN blauschwarz); zerfällt heim Erhitzen in Titanonitrid und Stickstoff: 3 T i3N4 = 3T iN -f- N. Bei V erw endung eines Überschusses Kalium­

amid ließ eich auch das Titandiim idkalium , Ti(NH)NK, in ziemlich reiner Form als Salz von braunroter F arb e erhalten. Die B indung des Kaliums in dem Salz ist ähnlich loeker wie z .B . die des N atrium s im N atrium anilid. A n der Luft ver­

brennt das Salz sofort, einen grünlichen Rückstand von K alium titanat und Kalium­

oxyd hinterlassend; entsprechend heftig reagiert es m it W . — Zwecks R e in d a rs t, des T itaninitrids haben Vff. ferner versucht, das halogenfreie Kaliumsalz mit Am­

moniumjodid oder Ammoniumsulfid d erart um zusetzen, daß das Kalium gegen die A mmonium gruppe ausgetauscht und das Ammoniumsalz des Titandiimids, bezw.

das letztere selbst neben Jodkalium , bezw. Schwefelkalium gebildet werden sollte.

A ber auch hier ergaben sieh Schwierigkeiten; der Umsatz Heß sich in dem hetero­

genen System n u r unvollkommen erreichen; die völlige E ntfernung des K war nur

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dann möglich, wenn gleichzeitig etwas Halogen oder Schwefel an seine Stelle trat.

— Entsprechend dem am photeren C harakter des Titandioxyds zeigt also auch das Titaudiimid am photere Eigenschaften; denn das Eeaktionsprod. des Titandiim id- kaliums mit K J, bezw. Schwefelkalium kann kaum anders denn als ein Jodw asser­

stoff-, bezw. sehwefelwasserstoffsaures Salz des Titandiim ids dargestellt werden.

Die leichte Zersetzbarkeit des T itaninitrids schon bei verhältnism äßig niederer Temp. in T itanonitrid und Stickstoff veranlaßte die Vff. zu Verss. über dessen V er­

wertbarkeit zur Ammoniaksyntbese aus Stickstoff und W asserstoff. Bei der Einw.

eines Gemisches dieser beiden Gase im V erhältnis N2:3 H2 au f das K-Salz des Titandiimids bei etw a 360° w ar tatsächlich eine K ontraktion des Gasgemisches zu beobachten, die a u f A mmoniakbildung schließen läßt. — Vff. beschreiben eingehend die Gewinnung der genannten K örper, sowie die erforderlichen A pparaturen, desgl.

die Ausführung der Analysen. — T itan iu itrid erwies sich als uni. in allen üblichen indifferenten organischen Lösungsm itteln. — Die völlige E ntfernung des Halogens aus der Ammoniakverb, des Titanstickstoffbrom ids und die D arst. eines ziemlich reinen Titaudiim idkalium s, T iN H N K , gelingt nu r bei Verw endung eines größeren Überschusses K alium und etwas längerer Behandlung. Die A nalyse ergibt das Verhältnis T i : K = 1:0 ,8 0 5 ; demnach dürfte schon beim Auswaschen mit fl. NH3 aus der V erbindung wieder etwas K alium abgespalten w erden: TiN H N K -(--N H3 ^ Ti(NH)2 + K N H 2. Nach 50-maligem Auswaschen w urde das V erhältnis T i : K = 1:0,7 gefunden. W ie das T itaninitrid, so erwies sich auch das K-Salz als uni. in allen üblichen indifferenten organischen Lösungsm itteln; von A. w urde es zers.

(Ber. Dtsch. Chern. Ges. 45. 1364—73. 11/5. [22/4.] Danzig. Anorg. u. Elektroch.

Lab. d. Techn. Hochschule.) J O S T .

W ilh e lm P r a n d t l und H e rm a n n M anz, Über die E inw irkung von Calcium­

fluorid a u f Vanadinpentoxyd. H rn. Wilhelm Manchot zur Anticort. (Vgl. S. 1657.) Vff. haben über die F lüchtigkeit des Vanadiupentoxyds m it I1F keine Verss. an­

gestellt. Lediglich, um die Rolle des CaF2 bei der alum inotherm ischen Darst. von Vanadinmetall nach P ß A N D T L , B l e y e b aufzuklären, konstatierten sie, daß sich beim Erhitzen eines völlig trocknen Gemenges von CaF2 und V205 flüchtige Va- nadinoxyfluoride bilden, die sich an feuchter L uft u uter Abscheidung von V206 zers.; diese T atsache w ar noch nicht bekannt. Daß eine Lsg. von Vanadinoxyden in HF beim Abdampfen einen Rückstand U n terlä ß t, der beim Glühen flüchtige Vanadinoxyfluoride abgibt, w ar schon seit langem bekannt. (Ber. Dtsch. Chern.

Ges. 4 5 . 1343—44. 11/5. [23/4.] München.) Jo s t. A. W e r n e r , Über Spiegelbildisomerie bei Rhodiumverbindungen. I . Rhodium- ammoniumsalze und Co-NH3-Salze haben große Ä hnlichkeit; die bei den Triäthylen- diaminkobaltisalzen festgestellte Spiegelbildisomerie (Molckülasymmetrie 11) durfte auch bei den Triäthylendiam inrhodium salzeu erw artet werden. Man kann diese Salze gewinnen nach der Gleichung: [RhC!8]Na3- j - 3 en = [Rh en3]Ci3- f - 3NaCl.

Bas Chlorid ist nu r schwer vollständig von NaCl zu befreien; besser gelingt die vollkommene Reinigung mit Hilfe des Jodids. Die Triäthylendiam inrhodium salze sind vollkommen farblos und krystallisieren in der Regel in glasglänzendeu, gut ausgebildeten K rystallen. Bei den Spaltungsverss. ging man vom Triäthylen- diaminrhodiumchlorid aus; als Methode benutzte man zunächst die Fällungsm ethode mit Natrium cam phernitronat, die auch hier gute Resultate gibt. Man erhält ein wL Camphernitronat, das in der H auptsache dasjenige von 1-Triäthylendiamiurko- dium ist. In der Lauge bleibt das leichter 1. Salz der d-Reihe. A us den Campher- nitronaten lassen sich die Jodide der aktiven Rhodiumreihen darstellen.

Auch die Spaltungsmethode durch Umsatz mit w einsaurem Silber führte zu

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guten E rgebnissen; durcji U m setzung des Chlorids erhielt nmn Triäthylendiamin- rhodium chloridtartrat. A us der wss. Lsg. krystallisierte bei geeigneter Konzen­

tration zunächst das l-Triüthylendiam inrhodium chloridtartrat; nachher schied sich das entsprechende d-Salz aus. — Die aktiven Verbb. sind sehr beständig; ihre wss. Lsgg. können eingedam pft w erden, ohne daß das Drehungsvermögen eine E inbuße erleidet. Auch gegenüber SS. sind die Verbb. vollkommen beständig.

Sonderbarerw eise ist das Drehungsvermögen der Rhodiumverbb. demjenigen der der Co- und Cr-Verbb. entgegengesetzt. Es gilt der S atz, daß diejenigen Asym­

metrieisomeren sich konfigurativ entsprechen, die m it derselben aktiven S. die schwerer 1. Salze geben. N un zeigt sich beim Vergleich der schwerlöslichen Salze der Cr-, Co- und Rh-Reihe, daß die Co- und Cr-Salze der rechtsdrehenden Reihe, die Rh-Salze der linksdrebenden Reihe angehören. Rh besitzt demnach einen ent­

gegengesetzten optischen D rehungsfaktor wie Co und Cr. Die Drehungsvermögen der Triäthylendiam inrhodium salze und der entsprechenden Cr-Salze haben gleiche G rößenordnung; sie zeigen auffallend nahe Übereinstim m ung. — W egen der Klein­

heit der Rotationsdispersion bei den Rhodiumsalzen lassen sich die Bestst. des Drehungsverm ögens auch in weißem L ich t ausführen. — Aus den Unteres, geht die Befähigung des Rhodiums zur B. von spiegelbildisom eren Verbb. hervor. Die spezielle • N atur des Zentralatom s ist von ausschlaggebender B edeutung für die D rehungsrichtung der aktiven Verbb.

Triäthylendiaminrhodiumsalze, [R h en3]X3, aus Athylendiam inm onohydrat und N atrium hexachlororhodiat, [RhClajNa, -j- 12HsO. Zunächst ergaben sich glashelle W ürfel, doch zeigte die A nalyse, daß das Triäthylendiam iurhodium eblorid jeden­

falls m it NaCl isomorph und durch K rystallisation von diesem nicht zu trennen ist. U m reines Chlorid zu gew innen, m ußte man zuerst das Iodid darstellen. — Jodid, [Rhen„]J3 -f- 73HjO, aus dem Chlorid in W . und N a J; durchsichtige, rborn- boedrische K rystalle aus h. W . — Chlorid, [Rh en3]Cl3 -f- 2l/3H20, durch Schütteln des Jodids in W . m it AgCl; durchsichtige, würfelförmige K rystalle oder auch kleinere, glänzende Nüdelchen. — V ersetzt man die wss. Lsg. des Chlorids mit Natriumcamphernitronat, so scheidet sich wl. C am phernitronat nach kurzer Zeit ab;

es dient als A usgangsm aterial für die D arst. der 1-Salze, w ährend aus der Mutter­

lauge die d-Salze gewonnen werden können. D urch V erreiben des Camphernitro- nates m it N aJ gelangt man nach m ehrfachen Reinigungsprozessen zum reinen l-Triäthylendiam inrhodium jodid, weiße N adeln; leichter 1. als das rac. Salz;

M d19 — — 48° (7s% ig. Lsg.). — Zur D arst. des d-Salzes versetzt man die Lauge des C am phernitronats m it festem N a J, filtriert, dam pft ein , zieht mit A. aus und behandelt nochmals m it N aJ. Das d - J o d i d ist w eiß, krystallinisch; [ß]D18 = + 48»; [«]c » = + 40» (l»/0ig. Lsg.).

A ndererseits läßt sich die Spaltung auch durchführen durch Einw. von d-wem- saurem A g au f Triätbylendiam inrhodium ehlorid in W .; man gewinnt so das l-Chloridtartrat, Z-[Rh en3] ^ Q g q -f- 5H sO, durchsichtige W ürfel aus h. Wasser;

M o ” = - 50» (7,% ig. Lsg.). - d - S a l z , ¿-[K hen3] ^ lc < H A + 4H sO , Krusten aus h. W .; nicht ganz rein; [«]D22 = + 4 4 » . — Aus dem l-C hloridtartrat gewinnt m an durch N aJ das 1 - J o d id , [Rh en3]J3 + 7 jH40 , glänzende W ürfelchen aus h.

W .; wird an der L u ft m att; [ct]D17 — — 50». — 1 - C h lo r id , l-[Rh en3]CI3 + 2 7 A O , lange, weiße N adeln; sll. in W .; v erw ittert an der L u ft; [c+ 21 = — 50». — 1-Rho- d a n a t , [Rh en3](SCN)3, aus Jodid durch K SC N ; kleine, w ürflige K rystalle; große m atte, lanzettförm ige K rystalle aus w. W .; [ß]D21 — — 72». — d-Jodid, [Rh ens]J3 + 7 S U3Oj kleine W ürfelchen aus W .; v erw ittert an der L u ft; [ce]^1' = + 7 j% ig e Lsg.). — d - C h l o r i d , [R h eu3JCI3 + 2 '/2H .,0 , lange weiße Nadeln; [<+!1

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= -f- 48°. — d - R h o d a n a t , [Rh ensj(SCN)3, große, undurchsichtige, lanzettförmige Krya talle; g u t 1. in w. W .; [ß]D20 = — 74° ('/20/0ige Lsg.). (Ber. D tsch. Chem. Ges.

45. 1228—36. 11/5. [1 /4 .] Zürich. Univ.-Lab.) Jo s t.

Organische Chemie.

J. B . S e n d e r e n s

, Katalytische Dehydratation der Alkohole a u f trocknem Wege.

(Vgl. S a b a t i e r u. S e n d e r e n s , Ann. Chim. et P hys. [8] 4 . 460; C. 1 9 0 5 . I. 1004.

1317.) (Kurze Reff, nach C- r. d. l'Acad. des Sciences und Bull. Soc. Chim. de France s. C. 1 9 0 7 . I. 1245; II. 289. 1154; 1 9 0 8 . I. 1140; II. 150. 227; 1 9 0 9 . I.

908. 1855.) N achzutragen ist folgendes. Die Metalle in Form von Feilspänen wirken auf Äthylalkohol in folgender W eise ein:

Rk.-Temp. COj O W*- CO c h4 H

E i s e n ... 320° 14,7 2,2 2,2 20,2 60,7

Stahl ... 365° 13,6 1 2,4 16,7 66,3

Manganeisen . . 330° 3,8 5 3,1 10,7 77,4

Kupfer . . . . 400° 2,1 4,2 2,1 8,5 83,1

Messing . . . . 330° 2,4 11,7 1,2 6,8 77,9

Cadmium . . . . 295° 4,7 5,5 0,4 0 89,4

N ickel... 300° 1,3 7,8 2,2 4,4 84,3

Dimähylcyclohexanol-1,3,4 bildet beim Ü berleiten über Aluminiumphosphat, Tonerde oder A lum inium sulfat ein Gemisch der beiden A 3- und A i-Dimethylcyclo- hexene, Kp. 103—104° und Kp. 122—124°.

Die folgende Tabelle zeigt die W irksam keit der verschiedenen K atalysatoren gegenüber A .; I. bedeutet die Tem p., bei welcher die Rk. beginnt, IIa . und I Ib . die Schnelligkeit der G'asentw. bei 340 und 370° pro Minute in ccm, III. die A us­

beute an Ä thylen in °/0:

I. H a . I lb . III.

D ic a le iu m p h o s p h a t... 330° 2 15 22

98,7 T ric a le iu m p h o sp h a t... 320° 9 98,5

Dimagnesiumphosphat . . . . 320° 8 20 99

A lum inium phosphat... 320° 9 20 99,5

Magnesiumpyrophosphat . . . 280° 18 32 99,3

Gefällte K ie s e ls ä u r e ... 280° 16 30 99,5

A lum in iu m silicat... 270° 54 78 99,5 Modellierton... 270° 52 75 97,8

Aluminiumsulfat, w asserfrei . . 265° 75 100 99,5

Gefällte T o n e r d e ... 250° 90 120 99,5 Für die Praxis empfiehlt Vf. die V erw endung von wasserfreiem Aluminium­

sulfat, reinem A lum inium silicat oder Ton. (Ann. Chim. et Phys. [8] 25. 449—529.

April.) Dü s t e r b e h n.

A. W in d a u s , Über das Verhalten einiger Abbauproduhte des Cholesterins beim Erhitzen. { X IV . M itteilung: Z u r K enntnis des Cholesterins.) (Vgl. 13. M itteilung:

Ber. Dtsch. Chem. Ges. 44. 3051; C. 1911.11. 1780.) D a das Kohlenstoffgerüst des Cholesterins bis zu Tempp. von ca. 300° sehr w iderstandsfähig ist (vgl. Wi n d a u s, Arch.

d. Pharm. 2 4 6 . 145; C. 1 9 0 8 . L 1453), erscheint es auBsichtsvoll, zur K onstitutions- sufkiärung des Cholesterins auch Rkk. heranzuziehen, die erst bei höherer Temp.

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verlaufen. D e s t. d e r S. C27H440 4 (vgl. u .a . Wi n d a u s, Ber. Dtscli. Chem. Ges.

4 2 . 3770; C. 1 9 0 9 . II. 1631). Beim Erhitzen der S. C27H 440 4 u n te r vermindertem D ruck auf 280—300° entsteht u nter A bspaltung von C 02 und W . ein cyclisches K eton CS9H 420 (I.), das als das nächst niedere Ringhomologe des Cholestenons auf­

zufassen ist. Die Rk. entspricht der B. von ringförm igen Ketonen aus den SS. der A dipin- und Pim elinsäurereihe. Das V erhalten der S. C27B 440 4 bew eist, daß sich in ihr die beiden Carboxy]gruppen in 1,6- oder 1,7-Stellung befinden; der Ring im Cholesterin, der die sekundäre Alkoholgruppe enthält, ist also ein Sechsring oder ein Siebenring. — Keton C29H 420 (I.) wird erhalten, wenn man die S. C27H44 04 m it E ssigsäureanhydrid übergießt, dieses bei gewöhnlichem D ruck langsam ab­

destilliert und den R ückstand bei ca. 15 mm D ruck au f 280° erhitzt. Nadeln aus verd. M ethylalkohol, F. 95 — 96°. V erhält sich gegenüber Lösungsm itteln und F arbenrk. wie Cholestenon. — Oxim, C28I i 43ON. Vierseitige Blättchen aus A., F. 176°, uni. in PAe.

c 6h 11. c 17h 28. c h ‘: C h 2 c 6h 11. c 16h 24. c o 2h

c6u n • c,

8h 24

c o 2h

C O ^C Hs ' C H pC O ' 'cO

D e s t . d e r S. C25H 40O6 ( Wi n d a u s, 1. c.). Die S. C25H 40O9 geht beim Erhitzen u n te r A bspaltung von W . und C 0 2 in eine Ketomonocarbonsäure, C24H 390 3 (Il.j, ü ber; die Rk. entspricht dem Ü bergang der Homocamphoronsäure in Camphonon- säure. In der S. C25H 40O8 [ = C6H M •C17H äo(C 02H)3] befinden sich also zwei Carb- oxylgruppen ebenfalls in 1,6- oder 1,7-Stellung. D urch C r0 3 oder H N 0 3 wird die K otocarbonsäure C24II390 3 zu einer Tricarbonsäure, C24H 990 3 = CjHfj ■

aufgespalten. Die Rk. entspricht dem Ü bergang der Camphononsäure in Campho- ronsäure; es ergibt sich hieraus, daß auch die S. C24H 390 3 noch eine CH2-Grtippe neben der C arbonylgruppe besitzt (s. Formel II.). D urch diesen A bbau ist die Bindungsweise eines w eiteren C -A tom s im Cholesterinmolekül aufgeklärt. — Die S. C24Hs90 6 gibt bei der Dest. u nter A bspaltung von W . und COä eine Säure C23H 390 9 (III.). Die Ringscbließung bew eist, daß auch in der S. C24H390 9 zwei Carboxylgruppen sich in 1,6- oder 1,7-S tellung zueinander befinden. — Säure CS4H 390 3 (II.). Bei der D est. der S. C23H 400 9 in der oben angegebenen Weise bei 300 —350°. Sechsseitige Tafeln aus verd. Essigsäure, F . 146—147°; meist II., etwas weniger 1. in P A e., uni. in W . — Semicarbazon, C25H 410 3N3. Blättchen aus A., F. 249—250° (Zers.), wl. in A. — Säure C24H 3, 0 9. Bei der Oxydation der S.

Cs4H s, 0 9 in Eg. mittels einer wss. Lsg. von CrOs auf dem W asserbade neben einer isomeren, bei 201° schm. S. K rystallw asserhaltige N adeln aus 60°/oig. Essigsäure;

schm, w asserfrei bei 216°; 11. in A ., A ceton, E g., wl. in Bzl., uni. in PAe. u. W.

— Neutrales N a-Salz. N adeln, wl. — Säure C23H 39Oa. Bei der Dest. der S.

C24H390 6 in der oben angegebenen W eise. Prism en aus E ssigsäure, F. 170°. — Semicarbazon, C24H 390 3N3. B lättchen, F. 226° (Zers.), uni. in W . und PAe., 1. in sd. A. (Ber. Dtseh. Cbem. Ges. 45. 1316—21. 11/5. [18/4.] F reiburg i. B. Medizin.

Abteil, d. Univ.-Lab.) Sc h m id t.

J. G röh, Untersuchungen über die E xistenz von Ttacemkörpern in flüssigem Zu­

stande. Als V ersucbskörper diente traubensaures M ethyl; die R einheit wurde durch Messung der K rystallisationsgesehw indigkeit kontrolliert. Bei KAIILBAUMsehem P rä p arat betrug diese bei 57° 15,7 mm, nach zweimaligem Umkrystallisieren aus A.

17,9 mm; F. 89°. — Bedeutend mehr Schwierigkeiten bereitete die Reinigung des Weinsäuren Methyls. Bei 25° w ar die K rystallisationsgescbw indigkeit 0,22 mm pro Minute, nach dreim aligem U m krystallisieren 3,5 mm; F. 50°. — Die Messungen der K rystallisationsgescbw indigkeit des w einsauren und traubensauren Methyls und ihrer Mischungen wurden in U-Röhren von 2 mm lichter W eite und 0,4 mm Wand­

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stärke vorgenommen (Fr ie d lAn d e r-Tammann). Sämtliche ausgeführten Messungen sind im Orig, in Tabellen zusam m engestellt und werden durch eine K urve veran­

schaulicht. Nimmt man an, daß die Vereinigung der beiden Moleküle zu einem Raceinmolekül langsam vor sieh geht, so würden die R esultate beweisen, daß das traubenaaure Methyl in fl. Zustande eine Racemverb. bildet. W enn sich aber die Moleküle m it großer Geschw indigkeit vereinigen können, so ist das R esultat nicht entscheidend.

Vf. h a t dann versucht, die F rage durch die Anw endung des EÖTVÜS scheu Gesetzes zu lösen. E r bestimm te die Oberflächenspannung des w einsauren und traubensauren Methyls, ferner die D . bei 100 und 150“ und berechnete aus diesen Daten den Temperaturkoeffizienten der Molekular ober flächenergie (Tabelle im Original).

Aus den R esultaten geht klar hervor, daß das traubensaure Methyl bei den er­

wähnten Tem pp. dissoziiert ist. — D es w eiteren w urde die Verdampfungswärme der beiden Substanzen bestimmt. Zu diesem -Zwecke beobachtete man die Kpp. der Substanzen bei verschiedenen D rucken in dem von Ro lo ff beschriebenen App. Es ergibt sich für w einsaures Methyl ). — 16,400 cal, für traubensaures Methyl A = 16,070 cal. D a der U nterschied der beiden W erte nicht außerhalb der V er­

suchsfehler liegt, so ist anzunehmen, daß beide Substanzen gleiches Mol.-Gew. be­

sitzen, daß traubensaure Methyl also beim Kp. in die beiden K om ponenten disso­

ziiert ist.

Eine andere Methode zur B eantw ortung dieser F rage w äre folgende (Ne r n st).

Man bringt den fl. inaktiven K örper in B erührung m it einer gesättigten Lsg. des­

selben in einem Lösungsm ittel, in dem sich der K örper n u r w enig löst, bestimm t die Konzentration dieser Lsg., setzt dann eine kleine Menge einer der aktiven Kom­

ponenten hinzu und bestim m t nun einerseits die V erteilung der aktiven Kompo­

nente zwischen Lsg. und fl. K örper, andererseits die G esam tkonzentration der Lsg.

Die Gültigkeit des M assenwirkungsgesetzes vorausgesetzt, lassen sich Schlüsse auf die Dissoziation des inaktiven K örpers ziehen. Vf. unterzieht die V erhältnisse bei verschiedenen Dissoziationsgraden einer B etrachtung. D a eine sehr genaue Best.

kleiner K onzentrationen erforderlich wird, so erw eist sich das traubensaure Methyl für diese Verss. als ungeeignet, weil das weinsaure Methyl ein viel zu geringes Drehungsvermögen besitzt, als daß sich kleine K onzentrationen desselben durch Drehung der Polarisationsebene genau messen lassen könnten. — Aus den Verss.

geht folgendes hervor. Tem peraturkoeffizient der Molekularoberflächenenergie und Verdampfungswärme des traubensauren Methyls stimmen m it den entsprechenden Werten des weinsauren Methyls überein. D ies beweist, daß das traubensaure Methyl bei der angew andten Temp. in seine aktiven K om ponenten dissoziiert ist.

(Ber. Dtsch. Chem. Ges. 45. 1441—47. 11/5. [6/4.].) Jost.

J. v. B ra u n und H . D e u ts c h , E ie Einivirkung von Aluminium chlorid a u f die Bomologen des Benzylchlorids. W ie IvIPPING und seine M itarbeiter gezeigt haben, spalten die Chloride fettarom atischer SS. C6H3-[CH2]X-COC1 bei der Einw. von AlClj intram olekular HCl ab und geben cyclische Ketone, wie H ydrindon, «-Keto- tetrahydronaphthalin ete. Die Vff. haben die sauerstofffreien fettarom atischen Chlor- verbb., die je tz t bis zum Phenylheptylchlorid zugänglich sind, au f ihr V erhalten gegen A1C13 untersucht. Es hat sich gezeigt, daß von den untersuchten Verbb.

nur das P henylbutylchlorid einen ergiebigen Ringschluß zum Tetrahydronaphthalin erleidet. Phenylpropylchlorid w ird n ur in sehr geringer Menge in H ydrinden um­

gewandelt; im wesentlichen entsteht ein chlorfreies, hochmolekulares Prod., das sich zweifellos durch H Cl-A bspaltung zwischen m ehreren Molekülen des Chlorids bildet. Die extramolekulare H Cl-A bspaltung w ird beim Phenyläthylchlorid zur

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CH CH alleinigen Rk. Aus Phenylam ylchlorid entsteht neben

0

. CH</ 2 I 2 geringen Mengen eines ungesättigten KW-Stoffes im CH, • GH, wesentlichen Phenylpentam ethylen (s. Formel).

Phenyläthylchlorid, CeH6 • C H ,• CH,Ci. Aus ¿9-Phenyl- äthylalkohol und rauchender HCl bei 140° oder aus Benzylcyanid nach dem von v. B b a u n m itgetciiten Verf. G ibt m it A1C)S in CS, oder Lg. ein Gemenge nicht n äher charakterisierbarer Verbb. — Pheuylpropylcblorid gibt bei der Einw. von AlCi, neben w enig H ydrinden ein zähes, chlorfreies, rötliches Öl, das m it Wasser­

dam pf nicht flüchtig ist, sich fast vollständig in Ä. löst u. sich bei der Dest. zers,

— Ähnlich wie das Phenylpropylchlorid verhält sich sein o-Benzamidoderivat, C,,H5• C O ■ N H -C 9H 4• CH,* C H ,• C H ,C I, indem es ein chlorfreies zähes Prod. liefert, aus dem sich durch Verseifung kein o-Am inohydrinden gew innen läßt.

Tetrahydronaphthalin, CI0H la , entsteht neben einem m it W asserdam pf nicht flüchtigen, zähen, nich t destillierbaren Öl, wenn man zu einer Lsg. von Phenyl- butylchlorid A1C1, au f einmal hinzugibt und auf schwach sd. W asserbad langsam anwärm t. H ydrindenähnlich riechende Fl., Kp.a 74—76°; Kp. 205°; D .204 0,957, n D2l> = 1,537; verändert sich nicht an der L u ft; entfärbt nicht B r in der Kälte u.

wird von K M n04 erst bei längerem Schütteln u nter B. von geringen Mengen o-HydrozimtcarbonBäure angegriffen. D as T etrahydronaphthalin w eicht in seinen Eigenschaften wesentlichen von demjenigen ab , das Bambebgek und Kitschelt (Ber. D tseh. Chem. Ges. 23. 1561; C. 9 0 . II. 107) bei der R eduktion des Naph­

thalins erhielten. Die Angaben der genannten A utoren erweisen sich zwar, wie eine W iederholung ihres Vers. zeigt, als zutreffend, doch glauben die Vff., den U nterschied zwischen den beiden P räparaten d arauf zurückführen zu können, daß der durch Reduktion dargestellte K W -stoff noch kleine Mengen Dihydrouaphthaliu enthält. — U nter den beim P henylbutylchlorid angeführten Bedingungen gibt das Phenylam ylchlorid mit A1CI, neben einem zähen, m it W asserdam pf nicht flüchtigen Öl das von Borsche u. Menz (Ber. D tsch. Chem. Ges. 41. 190; C. 1908. I. 912) beschriebene Phenylcyclopentan (s. Formel); Kp. 213—215°; D .2°4 0,9385; nDs° =>

1,5157. D ieser K W -stoff entsteht in gleich g uter A usbeute, wenn die Einw. des A1C1, auf das Phenylam ylchlorid in überschüssigem Bzl. sta tt in Lg. oder CS, er­

folgt; als Nebenprod wird in diesem F alle das symm. Diphenylpentan, C0H5-[CH,l/

C6Hs , erhalten; Fi. von glycerinähnlicher K onsistenz, K p .„ 190—200°. — Mono- nitrophenylcyclopentan, 0,N *C 8H 4-C6H9. Aus dem Phenylcyclopentan mittels HNO, (D. 1,47) unter Eis-Kochsalzkühlung. Gelbes Öl, K p.,3 162—163°. Die Verb. dürfte im w esentlichen das p-N itroderivat darstellen, dem vielleicht noch geringe Mengen der o-Verb. anhaften. (Ber. D tsch. Chem. Ges. 45. 1267—74. 11/5. [6/4.] Breslau.

Chem. In st d. Univ.) Schmidt.

L. R ü g h e im e r und G. R i tte r , Über ß-Benzyliminopropyhncthylketon — ein Beitrag zur K enntnis der Ketoenolformulierung. D er Einfluß, den der E rsa tz e i n e s S a u e r s t o f f s a t o m s d u r c h e i n e n p o s i t i v e r e n R e s t a u f das in / ? - S t e l l u n g b e f i n d l i c h e C a r b i n o l d e s A c e t y l a c e t o n s ausübt, wird an dem ß-Benzyliminopropylmethylketon untersucht. In ihm m acht Bich der Eintritt des positiven Restes darin geltend, daß er in wss. NaOH uni. ist. Trotz dieser Beob­

achtung, die die K etoform ulierung als berechtigt erscheinen läßt, ist aus dem sonstigen V erhalten der Verb. zu schließen, daß sie mindestens zum größten Teil, vielleicht ausschließlich in der Enolform CH3-C(: N -C H ,-C 6H5)-C H : (XOHpCH, zu existieren vermag. Die alkoh. Lsg. w ird durch FeCl3 rot gefärbt. Hach Sc h o t t e n- B a u m a n n entstehen zwei stereoisom ere O-Benzoylderivate, deren Existenz auf das Vorhandensein der Kohlenstoffdoppelbindung zurückzuführen ist. Salpetrige S.

gibt das u-Oximino-ß-benzyliminopropylmethylketon, C H ,-C (: N* C H ,• C8H5)-C(: N •

(15)

0H)*C0*CH3. — W ährend die Einw. von Benzylamin auf Acetylaeeton sehr leicht erfolgt, kann eine W asserab Spaltung bei 6-stdg. Erhitzen von Acetylaeeton mit Benzylmethylamin nicht beobachtet werden. Sie Ist selbst bei 200° n ur gering u.

erst bei 250° nach 9-stdg. E rhitzen etwas reichlicher. — Möklaü erhielt bei der Einw. von Benzylamin auf Acetessigester zwei Verbb., die er als die stereoisomeren Formen des Benzylam inocrotonsäureesters, CH„• C(N11 • C H ,• C3H 5) : C H - C 0 -0 -C 2H 6, ansprach. A uf G rund der obigen Unterss. ist für diese Verbb. auch die Formel CH3-C(: N -C H 2-C0H6)*CH : C (0 H )-0 -C 2H 6 in B etracht zu ziehen. — Nach den Unterss. von Chaisen über 1,3-Diketone tr itt die N eigung zur B. der Hydroxyl- form um so m ehr hervor, je negativer oder je zahlreicher die mit dem Methan- koblenstoff verbundenen Acylreste sind. Die U nterss. der Vff. zeigen, daß die Enolform auch existenzfähig ist, wenn der Sauerstoff eines Carbonyls in dem I,3-Diketon durch einen positiven R est ersetzt ist.

ß-Benzyliminopropylmethylketon, CI2H 16ON. Aus molekularen Mengen Benzyl­

amin u. Acetylaeeton. Tafelförmige K rystalle, schm, bei ca. 24°; Kp.17 183—183,5°.

Die anfangs geringe G elbfärbung der Verb. im fl. Zustande v erstärkt sich beim Stehen. B leibt beim Erhitzen m it Benzylamin auf Tempp. zwischen 100 u. 210°

größtenteils unverändert. In geringer Menge entsteht bei dieser Rk. das Benzyl- aeetamid. — u - Oximido - ß-bcnzylimimpropylmeihylketon, C12H 140 2N2. Aus dem Keton in Eg. m ittels einer wss. Lsg. von N aN 0 2. K rystalle aus Bzl., F. 126—127°;

II. in A. und h. Bzl., zl. in Ä .; 1. in NaOH m it gelber Farbe. Die alkoh. Lsg.

gibt mit FeCl3 keine F ärbung. Beim Einträgen in sd., verd. H 2S 0 4 entsteht ein Prod., das wohl im w esentlichen aus dem y-Oxim des /j,y,c)'-Triketopcntai]H be­

steht. — Beim Schütteln des Ketons mit Benzoylehlorid lind l 1/20/0ig- NaOH ent­

stehen neben Benzylbenzamid und anderen Prodd. die beiden O-Benzoyl-ß-benzyl- iminopropylmethylketone, CH3 • C(: N -C H 2-C6H3)*CH : ( 0 -C 0 -C 8H3)-CH3, die sich durch wiederholte fraktionierte K rystallisation zunächst aus A. und dann aus Bzl. -f- PAe. trennen lassen. — Niedrigschmelzende Benzoylverb. N adeln aus Bzl. -J- P A e.; F. 119—121" (unter B enutzung eines au f 119—120° vorgewärmten Bades). Geht beim Erhitzen a u f ca. 124° in die hochschmelzende Benzoylverb.

über. — Hochschmelzende Benzoylverb. Tafelförmige K rystalle aus Bzl. Tafeln u.

Säulen aus A., F. 132°; wl. in A .; zl. in h. Bzl., 1. in Ä .; ist im allgemeinen schwerer 1. als die niedrigsclim. Modifikation. — Beide Form en des Benzoylderivats geben in A. m it FeCIs keine F ärbung und w erden durch wss.-alkoh. KOH bei gewöhnlicher Tem p. unter A bspaltung von Benzoesäure zers. — Die B. eines C-Benzoylderivats kann nicht nachgewiesen werden. (Ber. Dtsch. Chem. Ges. 45.

1332—40. 11/5. [20/4.] Kiel. Chem. Inst. d. Univ.) Sc hm idt. L. R ü g h e im e r und G. R i tte r , über 3-Methoxy-4,5-methylendioxybenzylamin.

Das Oxim des Myristicinaldehyds, C0IL(O-CH„)(: O : CH2). CH : NOH, wird aus dem Aldehyd, salzsauren Hydroxylam in und N a-A cetat in sd. alkoh. Lsg. erhalten.

Schm, nach dem U m krystallisieren aus W . bei 159—160°. — Bei der Reduktion des Oxims m it Zinkstaub und 50°/0ig. Essigsäure entsteht das 3-Methoxy-4,5-me- tiiylendioxybenzylamin, C6H2(0 -C H 3)(: O : CH2)-CH2-NH2. Fl., Kp.166 172,5°; gibt mit Chloraeetal die V e r b CaH„(0 • CHS)(: O : CHS) • CH, • N H - CHS • CH(0 • CäH6)2 (Salway, Jo u m . Chem. Soc. London 95. 1211; C. 1 909. II. 812), die sich nach dem von Rü gh eim er u. Schön (Ber. D tsch. Chem. Ges. 42. 2374; C. 1909. II.

540) angegebenen V erfahren nicht in ein Isochinolinderivat überführen läßt. — C9HU0 3N*HC1. K rystalle, F. 222°; die alkoh. Lsg. fluoresciert grün. — (C9H u 0 3N • HCl)2PtCl4. Gelbe N adeln und Blättchen aus W .; wl. in W .; fast uni. in A. — (CeHu 0 3N, HCl)2HgCl2. Nadeln aus HCl-haltigem W ., F . 215°; in A. weniger 1.

als in W. — Pikrat, Ci6H 14O10N4. B lättrige K rystalle, zwl. in A. — 3-Metlioxy-

(16)

4,5-methylendioxybenzylphenylharnstoff, C9H 90 3-NH- CO-NH- C6H5. Aus der Base und Phenylisocyanat. N adeln aus A .; P. 174°; y/1, in k. A. und Ä., leichter 1. in Bzl. — 3-Methoxy-4,5-methylendioxybenzylplienylthioharnstoff, C9H9Os -NH-CS-NH- C6H 5. Aus der Base u. Phenylsenföl. P latten aus A., P. 143°; zwl. in A., leichter 1. in Bzl. — ß-3-M ethoxy-4,5-methylendioxybenzyliminopropylmethylketon; C9H9Oa<

N : C(CII3)• CHj ■ CO• CII3. Aus der Base und Acetylaceton. K rystalle aus hochsd.

Lg., P . 73°; wl. in Lg., 11. in Ä. und Bzl., sll. in A. (Ber. D tsch. Chem. Oes. 45.

1340—43. 11/5. [20/4.] Kiel. Chem. I n s t d. Univ.) Schmidt. E. W e d e k in d und P . P a sc h k e , Berichtigung zu unserer Arbeit über das kryo­

skopische Verhalten quartärer aromatischer Ammoniumsalze in Bromoform. Vff. hatten Ber. D tsch. Chem. Oes. 44. 3072; C. 1911. II. 1850 ihren kryoskopischen Messungen die Gefrierkonstante des Bromoforms m it 151 zugrunde gelegt. D ieser falsche Wert ist durch K = 144 zu ersetzen. U nter Benutzung der G efrierkonstante 144 ergeben sich folgende Mol.-Geww.: Propylmethylbmizylphenylammoniumbromid 672,6, Allyl- methylbenzylphcnylammoniumbromid 734,5, Propylmethylbenzylphenylammoniwnjodii 750,3, Isobutylmethylbenzylphenylammoniwnjodid 703 und Allylmethylbenzylphenyl- ammonium-d-camphersulfonat 919,3. (Ber. Dtsch. Chem. Ges. 45. 1449—50. 11/5.

[27/4.]. Straßburg.) Jo s t.

F r é d é r ic K e v e rd in , Über N itrierung des Toluol-p-sulfosäure-o-tolylesters. Be­

richtigung. In der von Ke v e r d i n u. Ck é f i e u x (Ber. Dteh. Chem. Ges. 3 5 . 1444;

C. 1902. I. 1200) als Toluol-p-sulfosäure-3,5-dinitro-o-tolylesters (vgl. Ullmann, SauÊ, S. 229) beschriebenen Verb, vom P . 108—109° liegt der o-Nitrotoluol-p-sulfo- säure-5-mmionitro-o-tolylester, C6H3(CH3) 1(NOa)5[O-SO54-C0H 3(NO2)2(CHa)1]!l, vor. Er gibt bei der Verseifung m it 4°/0ig. alkoh. K O H o-Mononitrotoluol-p-sulfosäure und Mononitro-5-o-kresol. (Ber. D tsch. Chem. Ges. 45. 1450. 11/5. [1/4.]; Bull. Soc.

Chim. de F rance [4] 11. 447. 5/5. [30/3.].) Schmidt. O sk a r B audisch. und N ik o la u s K a rz e w , Über o-Nitrosophenol. Bei der Darat.

des o-Nitrosophenols gingen Vif. vom o-Nitrophenol (I.) aus. Man verwandelte dieses m it p-Toluolsulfochlorid in p-Toluolsulfosäure-[o-nitrophenyl]-ester (II.), redu­

zierte diesen m it H äS und NH3 zu der entsprechenden Hydroxylaminverb (III.) u.

führte diese in Bzl. m it A m ylnitrit und N H S-Gas in die Nitrosohydroxylaminverb., bezw. deren NHt -Salz (IV.) über:

0 - S 0 2-C6H 4.C H 3 O • SO, • Cal l 4 • CII9 O • S0.2 • C.,Hi ■ CHj

NO, — r X NHOH

B e i m B e h a n d e l n m i t s d . N a O H e n t s t e h t o - O x y - N - n i t r o s o p h e n y l h y d r o x y l a r a i n -

natrium (V.), dessen konz., wss. Lsg. m it konz., wss. Cu-Acetatlsg. nach dem An­

säuern m it M etaphosphorsäure ein inneres komplexes Cu-Salz der Zus. (VI.), bezw.

(VII.) gibt. — Dieses C u - S a lz ist in W . und fast allen organischen Mitteln sll.

m it blaugrüner F arb e und läßt sich aus Aceton in hellgrauen Nadeln gewinnen.

In reinem , festem Zustand ist es an L u ft und L ich t beständig; in Ggw. geringer Spuren S. wird es allmählich tie f rot.

L ö st man das graue (reine) Salz in Bzl., so wird die blaugrüne Lsg. ebenfalls nach und nach tie f ro t, ein F arbenum schlag, der beim Kochen der Lsg. f»^

momentan erfo lg t Aus der entstandenen tiefroten Lsg. fällt durch Petroleum ein neues inneres, komplexes Cu-Salz der Zus. (VIII.), bezw. (IX.), das C u-S alz des o - N i t r o s o p h e n o l s . — Das freie o-Nitrosophenol gew innt man hieraus am besten

(17)

über das C a -S a lz . Dieses bildet tiefrote K rusten m it stark grüngoldnein Ober­

flächenschimmer; spielend 1. in k. W . (tiefrot). Schüttelt man diese m it Meta­

phosphorsäure angesäuerte Lsg. m it P A e., so wird er sm aragdgrün u. hinterläßt bei raschem V erdunsten schwach grünlichgelb gefärbte N adeln von reinem o-Nitroso- phenol; riecht äußerst stechend u. ist ungem ein flüchtig. Größere Mengen konnten nicht gewonnen w erden, da der größte Teil der Verb. sich mit dem PAe. ver­

flüchtigt. V erdunstet man z. B. im Vakuumexsiecator über CaCla , so bleibt über­

haupt keim R ückstand; dagegen wird das CaCla vom gebildeten o-Nitrosophenol- calcium tiefrot. Die sm aragdgrünen Ätherlsgg. des o-Nitrosophenols werden durch Spuren Cu tiefrot.

NT0-.. ...O N V OH OH 0 ...■

N —0 —C u —0 —N r N r X - N = N - —

I I V II. | 2

O .SO s -CeH 4-CH5

Das o-Nitrosophenol bildet mit einer großen Reihe von Metallen innere k o m ­ plex e S a lz e . P e - S a l z , glänzende, grünschw arze K ryställchen; 1. in den meisten organischen Mitteln. C o -S a lz u n d U u - S a lz sind fast schwarz gefärbt, lösen sich

aber in organischen Mitteln rot. —

9 Bei der beschriebenen Gew innung

• N Cq^ . j j Q j i e ^ es ° ‘N*trosophenols gelangt man J X II. 1 ' ' zu drei verschiedenen Typen von inneren, komplexen Metallsalzen (X., X I. und XII.). — Schneller läßt sich das o-Nitrosophenol bereiten, wenn man den p-Toluolsulfosäure-[o-hydr- oxylaminophenyl]-ester (III.) in E ssigäther mit AgaO zu p-Toluolsulfosäure-[o-nitroso- phenylj-ester oxydiert und diesen m it K alkbrei kocht, wodurch der E ste r verseift und das Ca-Salz des o-Nitrosophenols gebildet wird. — D er E ste r (III.) bildet schneeweiße Nadeln aus Bzl.; F. 112,5°; äußerst beständig. — p-Toluolsulfosäure- [o-nitrosohydroxylaminammoniumphenyl]- ester (IV.), schneeweiß aus absol. alkoh.

NH, durch absol. Ä.; F . 119°; uni. in den meisten organischen M itteln; wird an der Luft gelb, dann schmutzig braun. — p-Toluolstdfosäure-{o-nitrosohyd.roxylamin- phenylj-ester, CH3 • CaH 4 • SOa • 0 • C0H 4 • N (N 0 )0 H , aus dem N H 4-Salz durch Meta­

phosphorsäure; schneeweiß aus absol. Ä. durch P A e., F. 76,5°; zers. sich an der Luft sehr rasch u nter Verfärbung. — o-Oxy-N-nitrosophenylhydroxylaminammonium, aus dem Na-Salz (V.) durch M etaphosphorsäure und NHS, schneeweiße, stark glän­

zende Blättchen aus alkoh. NHS durch absol. Ä.; F. 136,5°; zers. sich rasch an der Luft. — Cu-Salz des N itrosophenols, tiefrote, fast schwarze Nadeln m it grünem Oberfliichenschimmer aus h. A. — Fe-Salz, glänzende, grünschw arze K ryställchen. — Ca-Salz, fast schwarze K ryställchen. — p-Toluolsidfosäure-[o-nitrosopJienyl\-ester (3- o.), existiert in zwei starren Form en: G rüne K rystalle; F. ca. 45°, und weiße, glänzende N adeln aus A .; F. S7,5—88,5°; sll. in Ä. und Essigester. Die grüne, monomere Form geht leicht in die weiße, polymere über. (Ber. Dtscli. Chern. Ges.

45. 1164—71. 11/5. [27/3.] Zürich. Chem. Inst. d. Univ.) Jo s t.

J. v. Braun, H. Deutsch und A. Schmatloch, Über neue Anwendungen der Grignardschen Reaktion. Homologe des Pheuoxybutylens von der Formel C0H 5*

XVI. 1. ’ 125

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