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Die Chemische Industrie, 1941, Jg 64, Nr 20

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DIE CHEMISCHE INDUSTRIE

H E R A U S G E G E B E N V O N D ER

WIRTSCHAFTSGRUPPE CHEMISCHE INDUSTRIE N A C H R IC H T E N - A U S G A B E

ih. Jahrgan g__________________________________ B E R L IN , 16. Mal 1941 N r. 20 - 285

N A C H D R U C K N U R M I T G E N A U E R Q U E L L E N A N G A B E G E S T A T T E T

Britisches Kapital in Südosteuropas Bergbau und Chemiewirtschaft.

G

ro ß d e u tsc h la n d s p o litisc h e u n d m ilitä risch e S iege h a b e n au ch d ie w irtsc h a ftlic h e n V e rh ä lt­

nisse in a lle n b is v o r k u rz e m v o n d e r w e s te u ro ­ päischen P lu to k ra tie b e h e rrs c h te n eu ro p ä isc h e n L ändern g ru n d le g e n d u m g e sta lte t. A n S te lle d er A usbeutung d u rch in te rn a tio n a le v o n d e r L o n d o n er und P a ris e r B ö rse g e fü h rte F in a n z g ru p p e n is t n u n ­ m ehr eine n e u e auf d e r E rsch ließ u n g a lle r n a tio n a le n R eichtüm er g e g rü n d e te w irtsc h a ftlic h e O rdnung im A ufbau beg riffen , die n ic h t v o n d e m G ew in n stre b e n einiger w e n ig e r K a p ita lis te n , so n d e rn v o n d e n w irk ­ lichen L e b e n sb e d ü rfn isse n d e r e in zeln e n V ö lk e r h e r ihren Sinn u n d ih re v o lle R e c h tfe rtig u n g e rh ä lt. Zu den G eb ieten , in d e n en die b ish e rig e n V erh ältn isse in b e so n d e rs k ra s s e m G e g e n sa tz zu diesem n eu en System e u ro p ä is c h e r G e m e in sc h a ftsa rb e it stan d en , gehört v o r allem S ü d o ste u ro p a , w o n e b e n fra n z ö ­ sischen u n d n o rd a m e rik a n isc h e n F in a n z g ru p p e n v o r allem das b ritis c h e K a p ita l in alle B e re ic h e des w ir t­

schaftlichen L eb e n s v o rg e d ru n g e n w ar.

M it A u sn ah m e v o n G rie c h e n la n d , w o die L o n d o n er City b e re its im le tz te n D ritte l des v e rg an g e n en J a h r ­ hunderts w ich tig e S c h lü sse lste llu n g e n b e s e tz t h a tte , dienten die P a r is e r V o ro rtv e rträ g e v o n 1919 als A u s­

gangspunkt fü r das E in d rin g e n d e r b ritis c h e n F in an z in die L ä n d e r des D o n a u b e c k e n s. W ä h re n d v o r dem W eltkrieg d e r in d u strie lle A u fb au dieses R au m es seine A n trie b e im w e s e n tlic h e n v o n B erlin und W ien her erh ie lt, ö ffn e te die p o litisc h e H inw endung von R um änien u n d Ju g o sla w ie n n ach L ondon u n d P aris die G ren zen fü r das E in d rin g e n des w e s te u ro p ä ­ ischen K a p ita ls; in U n g a rn fü h rte die w irtsc h a ftlic h e D epression so w ie d e r ste ig e n d e jü d isch e E influß zu den g leichen E rg e b n isse n . T ro tz v e re in z e lte r und nur te ilw e ise e rfo lg re ic h e r B em ü h u n g en z u r Z u rü ck - drängung des au slä n d isc h e n E influsses b e fa n d e n sich u n te r d iesen U m stä n d e n w e ite B e re ic h e d e r sü d o st­

europäischen W irts c h a ft b e i K rie g sa u sb ru c h u n te r b ritisch er K o n tro lle . B eso n d e rs d e u tlic h t r a t d iese T atsache im B e rg b au u n d in d e r ch em isch en In ­ dustrie d e r e in z e ln e n L ä n d e r h e rv o r.

Im fo lgenden w e rd e n ein e R e ih e v o n F irm e n aufgeführt, d e re n K a p ita l sich e n tw e d e r ganz in britischen H ä n d e n b e fa n d o d e r b e i d e n e n M e h rh e its- bzw. M in d erh ed tsb eteilig u n g en b r itis c h e r G ru p p en bestanden. D ab e i m uß a b e r u n te rs tric h e n w e rd en , daß m it den in d iesem Z u sam m enhang g en a n n te n Firm en die L iste d e r u n te r b ritisc h e m E influß s te ­ henden U n te rn e h m u n g e n k e in e sfa lls e rsc h ö p ft ist.

Zahlreiche F irm e n w u rd e n m itte lb a r v o n b ritisc h e n G ruppen k o n tro llie rt, w o b e i v o r allem die d e r C ity n ah esteh en d en sü d o ste u ro p ä isc h e n B a n k en als F i­

n an zieru n g sin stru m en t ein e w ich tig e R olle sp ielten . In U ngarn h a tte sich die U n g a risch e B an k u n d H a n ­ dels A .-G ., B u d a p e s t (A. K. 23 M ill. P.), die bis finde 1940 als B ritisc h -U n g a risc h e B a n k A .-G . fir­

m ierte, einen b r e ite n in d u strie lle n In te re s s e n k re is geschaffen, d e m a u ch v e rsc h ie d e n e U n tern eh m u n g en

d e r ch em isch en In d u s trie a n g e h ö rte n . In R u m än ie n sp ie lte die B a n k of R o u m an ia, L td., L o n d o n (A. K.

300 000 £) ein e ä h n lic h e R olle. In d e r g rie c h isc h e n W irts c h a ft h a tte sich v o r a lle m d ie b e re its 1839 g e g rü n d e te Io n ian B a n k L td ., L o n d o n (A. K.

1 M ill. £) b e tä tig t. V e rsc h ie d e n e U n te rn e h m u n g e n d e r ch em isch en In d u s trie G rie c h e n la n d s, d a ru n te r die fü h re n d e F irm a S, A. H e llen iq u e d e P ro d u its e t E n g ra is C him iques, h a b e n d e n b ritis c h e n K a p ita l­

m a rk t dn b e d e u te n d e m U m fang fü r d e n A u sb a u ih re r P ro d u k tio n sa n la g e n in A n sp ru c h genom m en.

U n g a r n .

Im Zuge der Nachkriegsdepression ist britisches Kapital in größerem Umfang in die ungarische W irtschaft eingedrungen und h at sich die Kontrolle über zahlreiche Gesellschaften der chemischen Industrie gesichert.

Von den führenden Unternehmungen standen die Hungaria Kunstdünger-, Schwefelsäure- und Chemische Industrie A.-G., Budapest, sowie die H utter & Lever A.-G-, Budapest, unter dem Einfluß d er Solvay- bzw.

Unilever-Gruppe. Die 1907 gegründete Hutter & Lever A.-G., Budapest (AK. 5 Mill. P.), die Seifenfabriken und Oelraffinerien in Budapest betreibt, stand noch bis vor kurzem trotz der 1937 erfolgten Einordnung d e r ungari­

schen Unileverinteressen in die in Rotterdam domizi­

lierende Konzernspitze unter maßgeblichem englischen Einfluß; u. a. lag die Generaldirektion des Unternehmens in britischen Händen. U eber die H utter & Lever A.-G.

waren die britischen Unileverinteressen an einer großen Reihe w eiterer Unternehmungen der ungarischen Oel-, Seifen- und Körperpflegemittelindustrie beteiligt. In die­

sem Zusammenhang sind u. a. die 18% gegründete Flora erste ungarische Stearinkerzen- und Seifenfabrik, Mar­

garine- und Oelwerke A.-G., Budapest (AK. 2 Mill. P.), die 1936 gegründete Franciscus Chemische Industrie A.-G., Budapest (AK. 412 500 P.), die Ungarische Meteor A.-G., Budapest (AK. 300 000 P.), und die Elida un­

garische Parfümerien- und Toiletteseifenfabrik A,-G., Budapest (AK. 50 000 P.), zu erwähnen.

Von den Firmen der pharmazeutischen Industrie stand vor allem die 1912 gegründete Dr, A. W ander A.-G, Fabrik pharmazeutischer und diätetischer P räpa­

rate, Budapest (AK. 900 000 P.), unter starkem britischen Einfluß. Die Kontrolle über diese Gesellschaft, die in ihrer in Budapest gelegenen Fabrik Nährmittel und andere pharmazeutische Produkte herstellt, wurde über die schweizerische Firma Dr. A. W ander A.-G., Bern, von der A. W ander, Ltd., London (AK. 1 Mill. £ voll eingezahlt), ausgeübt. Eine starke britische Beteiligung bestand auch bei einem w eiteren großen Unternehmen der Arzneimittelindustrie, der 1913 gegründeten Chinoin, Fabrik chemisch-pharmazeutischer Produkte A,-G, (Dr.

Kereszty & Dr, Wolf), Budapest (AK. 1,448 Mill. P.);

diese Firma erzeugt in ih rer in Ujpest gelegenen Fabrik vor allem pharmazeutische Präparate, Pflanzenschutz­

mittel usw. In der Farbenindustrie spielt britisches Ka­

pital vor allem in der L, C, H, Lackfabrik A.-G., Albert- falva (AK. 500 000 P.), eine Rolle. Diese 1930 gegründete Gesellschaft gehört zum Interessenkreis des großen bri­

tischen Farben- und Lackkonzerns Pinchin, Johnson

& Co., London (AK. 2,8 Mill. £, davon 2,6 Mill. £ ein­

gezahlt), deren Vizepräsident C. G. Heywood d er D irek­

tion d er ungarischen Firma angehört. Der Konzern d er Imperial Chemical Industries, Ltd., besitzt eine M inder­

heitsbeteiligung an der 1922 ■gegründeten AktiengeseU-

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286 - N r. 20 DIE CHEM ISCHE IN DU STRIE 16. Mai 1941

schalt iür industrielle Sprengstoffe, Budapest (AK. 2,5 Mill. P.), von der in ihrer in Perem arton gelegenen F a­

brik Schwefelsäure, Superphosphat sowie Sprengstoffe und Zündschnüre hergestellt werden. Die photochemische Industrie wird von der Ungarländische Filiale der Kodak, Ltd., Vac (AK. 800 000 P.), kontrolliert, die zum Konzern d er Kodak, Ltd., London (AK. 350 000 £ voll eingezahlt), gehört. Die Uglyaer Holzindustrie A.-G., Budapest (AK.

750 000 P.), die 1895 unter der Firma Neuschloß'sche Nasicer Tanninfabrik- und Dampfsäge A.-G. gegründet wurde, befindet sich u nter der Kontrolle der 1921 ge­

gründeten Union des Usines et des Exploitations F or­

estières de Nasic S. A., Genf (AK, 22,28 Mill. Fr.), einer Gemeinschaftsgründung britischer und französischer Interessen. Die Firma hat ihre in den österreichisch- ungarischen Nachfolgestaaten gelegenen Interessen auf Tochtergesellschaften übertragen (vgl. den Abschnitt ehem. Jugoslawien) und besitzt jetzt in Ungarn neben Sägewerken und Holzwaremfabriken noch einen umfang­

reichen Waldbesitz in der Karpatho-Ukraine, den sie 1939 für die Erzeugung von G erbextrakten nutzbar zu machen sich entschloß.

In der Treibstoffwirtschaft spielt die Shell Mineralöl Ai-G., Budapest (AK. 5 Mill. P.), eine wichtige Rolle;

die Firma betreibt in Csepel, einem südlichen Vorort der Hauptstadt, eine bedeutende Erdölraffinerie. Zum Inter­

essenbereich des Royal Dutch Shell-Konzerns gehört weiter die Phöbus Technische und Oelhandels A.-G., Budapest (AK. 50 000 P.), die sich mit dem Handel von technischen Oelen und F etten befaßt. Als H ersteller von Asphaltbitumen kommt der Neuchâtel Asphalte Co., Ltd., Budapest (AK. 209 000 P.), einer Tochtergesellschaft der Neuchâtel Asphalte Co., Ltd., London, größere Bedeu­

tung zu; von dieser Firma wird -wiederum die Asphalt­

industrie und Straßenbau A.-G., Budapest, kontrolliert, die sich mit der Herstellung von Straßenbaupräparaten befaßt.

R u m ä n i e n .

Das Eindringen des britischen Kapitals in Rumänien d atiert ebenso wie in den meisten anderen Südoststaaten aus den ersten Jahren nach dem Weltkrieg, in denen britische und (französische Finanzgruppen sich des bis dahin vorherrschenden deutschen und österreichischen Einflusses bemächtigten. Besonders deutlichen Ausdruck fand diese Umschichtung in der Erdölwirtschaft, wo die bis dahin von Berliner und W iener Gruppen gehaltenen Beteiligungen in britischen und französischen Besitz über­

gingen. Infolgedessen standen die wichtigsten Erdöl­

gesellschaften bis zu d e r seit dem H erbst 1940 durch­

geführten Ausschaltung des ausländischen K apitalein­

flusses aus der rumänischen W irtschaft u nter britischer Kontrolle. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang an erster Stelle die 1910 gegründete Astra Romana A.-G.

(Astra Romänä S. A.), Bukarest (AK. 2,03 Mrd. Lei), die zum Konzern der Royal Dutch-Shell gehörte und die 1895 gegründete Steaua Romanu Aktiengesellschaft für Petroleumindustrie (Steaua Romänä Societate Anonimä pentru Industria Petrolului), Bukarest (AK. 1 Mrd. Lei), an der neben französischen Gruppen vor allem die Bri­

tish Steaua Romana, Ltd., London (AK. 2,025 Mill. £), beteiligt war. W eiter gehörte die 1921 gegründete Unirea Rumänische Petroleum A.-G, (Unirea S. A. R.

de Petrol), Bukarest (AK. 750 Mill. Lei), einer von der Phoenix Oil and Transport Co., Ltd., London (AK. 4,5 Mill. £, davon 3,8 Mill. £ eingezahlt), geführten Gruppe an, der w eiter noch die Roumanian Consolidated Oilfields, Ltd., Ploesti, die Beciu (Roumania) Oilfields, Ltd., Buka­

rest, und die Traian-Roumanian S. A. angeschlossen waren. Die Spies Petroleum Co., Ltd., London (AK. 1,5 Mill. £, davon 1,257 Mill. £ eingezahlt), kontrollierte die bis 1938 unter der Bezeichnung Romäno-Africanä Rumä­

nische Aktiengesellschaft für die Industrie und den Han­

del mit Rohöl und seinen Derivaten firmierende 1926 ge­

gründete Gura-Ocnitei S. A. Rv, Ploesti (AK. 100 Mill.

Lei). Von w eiteren u nter 'britischer Kontrolle stehenden Gesellschaften sind noch die Danube Oil Trading Co of Rumania, Ltd., London (AK. 700 000 £, davon 198 700 £ eingezahlt), die Dacio Romano Petroleum Syndicate, Ltd., London (ÂK. 350 000 bzw. 287 000 £), die Central Euro­

pean Oiliields, Ltd., London (AK. 250 000 bzw. 226 000 £), und die Romana Petroleum Co., Ltd., London {AK.

200 000 £ voll eingezahlt), zu erwähnen.

Von den. führenden Unternehmen der chemischen Industrie gehört die 1895 gegründete Rumänische Soivay- Werke A.-G. (Societatea Anonimä a Uzinelor Solvav din Romania), Bukarest (AK. 400 Mill. Lei), dem Solvay- Konzern an, an dem starke britische Interessen beteiligt waren; von der Firma werden in Ocna-Muresului und Turda Fabriken zur Erzeugung von Ammoniaksoda, Aetz- natron, Chlor und Chlorprodukten betrieben. Zum Inter­

essenbereich des Unilever-Konzerns gehört die 1915 er­

richtete Stella-Fabrik A.-G. (Fabrica Stella S. A.), Buka­

rest (AK. 25 Mill. Lei), von der Seifen, Körperpflege­

mittel, Schädlingsbekämpfungsmittel und verwandte Er­

zeugnisse hergestellt werden. Eine Minderheitsbeteiligung der Imperial Chemical Industries, Ltd., besteht bei der 1936 gegründeten Nitramonia Rumänische A.-G. (Nitra- monia S. A. R.), Bukarest (AK. 70 Mill. Lei); dem Ver­

waltungsrat dieser Firma, die in ihrer in Fägäras ge­

legenen Fabrik Salpetersäure und andere Ausgangsmate­

rialien für die Sprengstofferzeugung herstellt sowie in der Direktion der Erste Rumänische Sprengstoffgesellschaft (Prima Societate Romänä de Explosivi), Bukarest (AK.

110 Mill. Lei) gehörte als V ertreter der britischen Inter­

essen L. W. Bickford-Smith an. Eine britische Beteiligung bestand w eiter bei der 1920 gegründeten Chemische und Lebensmittelindustrie A.-G. (Uzinele Chimice si Ali­

m entäre S. A.), Oradea (AK. 16 Mill. Lei), von d e r u. a.

Sprit, Lösungsmittel, Pflanzenschutzmittel und ähnliche Erzeugnisse hergestellt werden. Bis zu dem dm Vorjahr erfolgten innerpolitischen Umbruch w ar der britische Rüstungskonzern Vickers-Armstrongs, Ltd., London, .maß­

geblich an der Resitaer Eisenwerke und Domänen A.-G.

(Uzinele de Fier si Domeniile din Resita S. A.), Buka­

rest (AK. 1 Mrd. Lei), beteiligt, die wiederum an der 1932 gegründete^ Margina-Resita Vereinigte Holzverkoh­

lungen A.-G. (Margina-Resita destiläriile de lemn unite S. A. R.), Temesvar, interessiert war; von d er letzteren Firma w erden Holzdestillationsanlagen in Margina, Resita und Valea Minisului mit einer jährlichen Leistungsfähig­

keit von 60 000 t Holzkohle, 2400 t Methanol, 1000 t Aceton und 300 t Formaldehyd betrieben. In d e r phar­

mazeutischen Industrie stand vor allem die 1933 gegrün­

dete Dr. Wander A.-G. (Dr. W ander S. A.), Bukarest (AK. 4 Mill. Lei), die sich mit der Herstellung von diäteti­

schen Präparaten befaßt, u n ter britischem Einfluß, der über die -schweizerische Firma Dr. A. W ander A.-G., Bern, von der A. W ander, Ltd., London, ausgeübt wurde.

Von den Kautschukwarenfabriken gehörte die 1935 ge­

gründete Cauciucul Quadrat A.-G. (Cauciucul Quadrat S. A.) zum Interessenbereich einer britischen Gruppe, die über die Baltic Indi-a Rubber Co. Quadrat, Riga, von der Engelsch-Hollandsche Trust Mij. N. V. geführt wurde.

E h e m a l i g e s J u g o s l a w i e n .

Der Einfluß des britischen Kapitals in der Wirtschaft des früheren Jugoslawien hat erst seit dem Ende des W eltkrieges größeren Umfang angenommen, als das Land im Zuge seiner politischen Unterwerfung unter die west­

europäischen Demokratien dem britischen und französi­

schen Kapital ungehinderten Zugang in sein Gebiet er- öffnete. Das Hauptbetätigungsgebiet der britischen Finanz lag im jugoslawischen Bergbau, der mit rund der Hälfte von d e r City kontrolliert wurde. Daneben -bestand ein größerer Einfluß u. a. in der Holzwirtschaft sowie der chemischen Industrie.

Die bergbaulichen Interessen des britischen Kapitals in Jugoslawien waren im wesentlichen bej dem mit einem Kapital von 2,25 Mill. £ arbeitenden Selection Trust Ltd., konzentriert, dessen Interessen ihr Schwergewicht in der nordamerikanischen und rhodesischen Metallindustrie haben. Von dieser Firma, die wiederum in engen Bezie­

hungen zu der Imperial Smelting Corp., Ltd., dem führenden M etallhüttenunternehm en Großbritanniens, sowie zu zwei Holdinggesellschaften des südafrikanischen Goldbergbaus, der Central Mining and Investment Corp., Ltd., und der Union Corp., Ltd., steht, wurde an erster Stelle der Blei- und Zinkbergbaii des Landes beherrscht. Rund 80% der Gewinnung von Blei- und Zinkerzen entfielen auf die von dem Selection Trust kontrollierte Trepca Mines, Ltd., London. Diese 1927 gegründete Firma, die mit einem Kapital von 2 Mill. £ arbeitet, fördert Blei- und Zinkerze sowie Pyrite aus ihren bei Kosowska Mitrovica (Zetska- Banat) -gelegenen Gruben. Die Gesellschaft hat sich erst auf Verlangen d e r früheren jugoslawischen Regierung

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16. Mai 1941 DIE CHEM ISCHE INDUSTRIE Nr. 20 — 287

1939 bereitgefunden, einen Teil d e r Erzgewinnung im Lande selbst zu verhütten. Zu diesem Zweck wurden zwei Tochtergesellschaften ins Leben gerufen, die Blei- schmelzhütte A.-G» (Topionica olova a. d.), Zvecan (AK.

60 Mill. Dinar), und die Zinkschmelzhütte A.-G. (Topi- onica cinka a. d.), Sabac (AK. 30 Mill. Dinar). Von der Trepca Mines, Ltd., bzw. dem Selection Trust wurden außerdem noch in Jugoslawien die Central European Mines, Ltd., London (AK. 130 000 £) (Ausbeutung von Blei-, Zink- und Molybdänvorkommen in den nach dem Weltkrieg abgetrennten, jetzt zurückgegliederten Ge­

bieten Südkärntens), die Zletovo Mines, Ltd., London (AK. 400 000 £) (Abbau von silberhaltigen Bleizinkkon­

zentraten bei Kriva Palanka [Vardarska-Banat]), 'die Novo Brdo Mines, Ltd., London (AK. 350 000 £) (Abbau von Bleizinkvorkommen bei Novo Brdo [Vardarska-Ba- nat]) und die Kopaonik Mines, Ltd., London (AK.

400 000 £) (Gewinnung von Bleizinkerzen bei Kosowska Mitrovica) kontrolliert.

Von sonstigen unter britischem Einfluß stehenden Bergbaugesellschaften sind weiter noch drei Firmen zu erwähnen, die sich m it der Förderung von Gold- und Silbererzen beschäftigen: die Zlot Mines, Ltd., London (AK. 1,2 Mill. £), die Trosnyk Mines, Ltd., London (AK.

500 000 £), und die Beshina Gold Mines, Ltd., London (AK. 200 000 £). Chromerze werden von d e r Allatini Mines, Ltd., London (AK. 200 000 £), sowie der von ihr kontrollierten Chromerz-Bergwerke Ljuboten A.-G.

(Hromni rudnici Ljuboten a. d.), Belgrad (AK. 5 Mill.

Dinar), in der Umgegend von Uesküb gefördert. Mit dem Abbau und der Verhüttung von Antimonerzen befaßt sich die Podrinje Consolidated Mines, London (AK. 250 000 £).

Im Magnesitbergbau spielte die Magnesit Mining, Ltd., Gornja Gorevica (Drinska-Banat) (AK. 5 Mill. Dinar), eine Rolle.

Von den führenden Unternehmungen der chemischen Industrie gehörten zwei Gesellschaften internationalen Konzernen an, die in der Vergangenheit unter maßgeb­

lichem Einfluß von britischem Kapital standen: die Jugoslawische Solvay-Werke A.-G., und die Jugosla­

wische Schicht-Lever A.-G. Die 1893 gegründete Jugo­

slawische Solvay-W erke A.-G. (Jugoslavenska Solvay tvornica d. d.), Lukavac (AK. 80 Mill. Dinar), betreibt in Lukavac (Drinska-Banat) eine Ammoniaksodafabrik. Von der 1921 gegründeten Jugoslawische Schicht-Lever A.-G.

(Jugoslavensko d. d. Schicht-Lever), Osijek (AK. 30 Mill.

Dinar), wird in Osijek (Hrvatska-Banat) eine bedeutende Seifen- und Körperpflegemittelfabrik betrieben. Obwohl die kontinentaleuropäischen Interessen d e r britischen Unilevergruppe im Jahre 1937 formell auf die damals gebildete niederländische Konzernspitze übertragen wor­

den waren, stand doch das Unternehmen bis vor kurzem noch maßgeblich u n ter britischem Einfluß, wie die Zu­

sammensetzung des Verwaltungsrates zeigte. Sehr eng waren auch die Beziehungen der Gerbstoff- und Holz­

destillationsindustrie zu britischen Finanzgruppen. Die S. H. Gutmann A.-G. (S. H. Gutmann d. d.), Belisce (Hrvatska-Banat), die 1918 in eine jetzt mit einem Ka­

pital von 40 Mill. Dinar arbeitende Aktiengesellschalt umgewandelt wurde, stand einer britischen Gruppe nahe, die von der British Yugoslavian Industrial Corp., Ltd., London, kontrolliert w urde; der Direktion gehörte als Vertreter der britischen Interessen Sir Andrew McFadyean an, der eine maßgebliche Rolle im ost- asiatischen Holz- und Kautschukgeschäft spielt. Von der S. H. Gutmann A.-G. werden neben Dampfsägewerken

“Jjd Holzwarenfabriken eine Gerbextraktanlage mit einer jährlichen Leistungsfähigkeit von 12 000 t Eichenextrakt sowie eine Holzdestillationsanlage betrieben. Gleichfalls einer britischen Gruppe gehört die 1919 gegründete NaSicer Tanninlabrik und Dampfsäge A.-G, Nasicka tvornica tanina i paropila d. d.), Agram (AK. 30 Mill.

Uinar), an, die über die Uglyaer Holzindustrie A.-G., Budapest (v-gl. Abschnitt Ungarn), von der Union des Usines et des Exploitations Forestières des Nasic S. A., Genf (AK. 22,28 Mill. Fr.), kontrolliert wird; als Ver­

treter der in diese britisch-französische Dachgesellschaft eragebrachten britischen Interessen war Sir Ernest Wil- ton in der Direktion als Präsident des ¡früheren jugoslawi­

schen Unternehmens tätig. Die Firma betreibt neben Uampfsägewerken und Holzwarenfabriken eine Gerb- extraktfabrik in Gjorgjenovac (Hrvatska-Banat), in der

Eichen- und K astanienextrakte hergestellt werden. Die britische Beteiligung an einer w eiteren Firma der Holz­

destillationsindustrie, der Jugoslawische Holzdestillations A.-G. (Jugoslavenska destilacija drva d. d.), Agram (AK.

20 Mill. Dinar), ist bereits 1933 abgestoßen worden; die Aktienmehrheit der Firma war 1929 von einer Gemein-

■schaiftsgründung m ehrerer britischer Konzerne, der Che­

mical and Wood Industries, Ltd., London, zum Zweck der Errichtung einer jugoslawischen Kunstseidefabrik er­

worben worden.

Recht beträchtlich w ar auch der britische Einfluß in der pharmazeutischen Industrie, deren in Kroatien ge­

legene Betriebe soeben von der neuen kroatischen R e­

gierung verstaatlicht worden sind. In diesem Zusammen­

hang sind folgende Firmen zu erwähnen:

Dr, A. W ander A.-G. Fabrik pharmazeutischer und diätetischer Präparate (Dr. A. W ander d. d. tvornica farmaceutskih i dietetickih preparata), Agram (ÀK.

4 Mill. Dinar). Diese 1926 gegründete Gesellschaft, die in ihrer in Agram gelegenen Fabrik u. a. Nährmittel sowie chemisch-pharmazeutische Erzeugnisse herstellt, wird über die schweizerische Firma Dr. A. W ander A.-G., Bern, von der A. W ander, Ltd., London, kontrolliert.

Nestlé and Anglo-Swiss Condensed Milk Co,, Ltd,, Agram (AK. 1 Mill. Dinar). Die 1935 gegründete Firma, die in ihrer in Slav. Pozega (Hrvatska-Banat) gelegenen Fabrik Kondensmilch, Kindermehl und andere diätetische Erzeugnisse herstellt, wird über die schweizerische Firma Nestlé and Anglo-Swiss Condensed Milk Co., Ltd., von der Dachgesellschaft des Nestlé-Konzerns, der Nestlé and Anglo-Swiss Holding Co., Ltd., Cham & Vevey (AK.

60,5 Mill. Fr.) kontrolliert.

In der jugoslawischen Treibstoffwirtschaft nahm die 1921 gegründete Jugoslawische Shell A. G. (Jugosla­

vensko Shell d. d.), Agram (AK. 100 Mill. Dinar), mit einer Erdölraffinerie in Caprag (Hrvatska-Banat) einen wichtigen Platz ein. Die 1921 gegründete Astra A.-G.

(Astra d. d.), Belgrad (AK. 15 Mill. Dinar), die zum Konzern der Phoenix Oil and Transport Co., Ltd., Lon­

don (AK. 4,5 Mill. £, davon 3,8 Mill. £ eingezahlt), gehört, ist ein wichtiger Erzeuger von technischen Oelen und Fetten.

B u l g a r i e n .

Bulgarien hat sich von dem Eindringen des britischen Kapitals weitgehend frei gehalten. Neben einigen Firmen der Textil- und Nahrungsmittelindustrie steht nur die Erdölwirtschait unter britischem Einfluß. Zu erwähnen sind die Bulgarski Shell A.-G., Sofia (AK. 500 000 Lewa), die als Verkaufsgesellschaft des Royal Dutch-Shell-Kon- zerns fungiert, sowie die Petrol S. A., Sofia (AK. 204 Mill. Lewa), eine Gemeinschaftsgründung britisch-nieder­

ländischer und nordamerikanischer Erdölinteressen, von der eine Erdölraffinerie in Rustschuk betrieben wird.

Bergwerksgerechtigkeiten besitzt die Anglo-Bulgarian Mines, Ltd. (AK. 150 000 £).

G r i e c h e n l a n d .

In Griechenland hat sich das britische Kapital be­

reits vor d er Jahrhundertw ende wichtige Positionen ge­

sichert, die nach dem W eltkrieg weiter ausgebaut w or­

den sind. Neben den öffentlichen Diensten, die vor­

wiegend u nter dem Einfluß britischer und amerikanischer Gruppen standen, kontrollierte die City vor allem einen großen Teil der bergbaulichen Produktion, Die Verhüt­

tung d e r attischen Bleierze liegt in den Händen der 1873 gegründeten S. A. des Usines du Laurium, Athen (AK. 5,5 Mill. Dr.). Die Firma, die von französischen und britischen Gruppen kontrolliert wird, w ar w eiter an der Compagnie Française des Mines du Laurium S. A. und der Thracian Mineral Products, Ltd., beteiligt; an die letztere Gesellschaft wurde 1933 die chemische Fabrik, in der unter anderem M ineralfarben hergestellt werden, veräußert. Ein beträchtlicher Teil der griechischen Magnesitgewinnung entfiel auf die 1902 errichtete Anglo- Greek Magnesite Co., Ltd., London (AK. 176 300 £ voll eingezahlt). Die Firma, die ihre Erzeugnisse durch die Grecian Magnesite (Marketing) Co., Ltd., vertreiben läßt, beutet Magnesitvorkommen auf Euböa und in Maze­

donien aus. Von w eiteren im Bergbau tätigen Firmen sind noch die Greek Iron Co., Ltd., die Lokris Nickel Co., Ltd., und die Grecian marbres (Marmor), Ltd., zu er­

wähnen. (1730)

(4)

288 - N r. 20 DIE CHEM ISCHE IN DU STRIE 16. Mai 1941

Synthetischer K au tsch u k in U S A .

E

in e b e so n d e rs g ro ß e u n d g efä h rlic h e L ü c k e in d e r n o rd a m e rik a n isc h en R ü stu n g sw irtsc h a ft s te llt d ie A b h ä n g ig k e it d e s L a n d e s v o n d e r K a u t­

sc h u k e in fu h r d ar. In d en P lä n e n , d ie die A u ta rk ie d e r V e re in ig te n S ta a te n in d e r V erso rg u n g m it rü stu n g sw ic h tig e n A u sg an g ssto ffen s ic h e rs te lle n sollen, sp ielen d a h e r n e b e n d e r S ich eru n g des Zinn- un d S ta h lv e re d le rb e d a rfs die auf die E n tla stu n g d e r K au tsc h u k v e rso rg u n g v o n a u sw ä rtig e n Z u fu h ren g e ­ ric h te te n P ro je k te e in e v o rd rin g lic h e R olle. In d e r P ro p a g a n d a d e r d e r R e g ie ru n g n a h e s te h e n d e n K reise w ird m it d e r B e h a u p tu n g g e a rb e ite t, daß es m öglich sei, d u rch ein e K o m b in a tio n v e rs c h ie d e n e r M aß n ah m en d ie U n a b h ä n g ig k e it des L a n d es von a u sw ä rtig e n Z u fu h ren fü r m e h re re J a h r e s ic h e r­

z u stellen . N eb en d e r e rh ö h te n E rze u g u n g v o n K a u t- s c h u k re g e n e ra t w ird in d iesem Z u sam m enhang die E in lag eru n g von R o h k a u tsc h u k , die A nlage, von K au tsch u ck p flan zu n g en in d en w e h rg e o g ra p h isc h g ünstig g eleg en en T e ile n des a m e rik a n isc h e n K o n ti­

n e n ts so w ie sch ließ lich d e r A u sb a u d e r E rzeu g u n g von sy n th e tisc h e m K a u tsc h u k g e n a n n t.

O bw ohl das P ro b le m d e r K a u tsc h u k v e rso rg u n g je tz t s e it m eh r als ein em J a h r in d e r a m e rik a n isc h en O effe n tlic h k eit d is k u tie rt u n d v o n eigens zu diesem Z w eck g esch affen en D ie n stste lle n b e a r b e ite t u n d in p ra k tis c h e M a ß n ah m en u m g e se tz t w ird , sin d die E rfolge d ie s e r B em ü h u n g en b ish e r a u ß e ro rd e n tlic h gering. A m 31. 3. 1941 b e lie fen «ich die g esa m te n K a u ts c h u k v o rrä te d e r V e re in ig te n S ta a te n auf 374 000 long t geg en 318 000 t am 31. 12. 1940 bzw . 138 000 t am 31. 12. 1939. V on d ie se r M enge e n t­

fielen jed o ch n u r 163 000 t auf R e g ie ru n g sv o rrä te , d. h., au f die im Z uge d e r R e g ie ru n g sm a ß n ah m e n a n g e le g te n fü r die U eb e rw in d u n g b e s o n d e re r N o t­

stä n d e b e stim m te n B e stä n d e . D ie G e s a m tv o rrä te w ü rd e n n ach dem g e g e n w ä rtig e n S ta n d n u r zu r D eckung e tw a ein es H a lb ja h re s v e rb ra u c h s d e r In d u ­ strie a u sre ic h e n . P r a k tis c h völlig b e la n g lo s fü r d ie K a u tsc h u k v e rso rg u n g sin d fü r ein e n lä n g e re n Z e it­

ra u m die auf die A n la g e v o n K a u ts c h u k p la n ta g e n in M itte l- u n d S ü d a m e rik a g e ric h te te n P lä n e . V on den in B ra silien an g e le g te n P flan zu n g en w ird in den n ä c h ste n J a h r e n n u r ein k le in e r T e il e rtra g sre if w e rd e n ; im ü b rig e n m a c h e n die S c h w ie rig k e ite n in d e r B eschaffung v o n A r b e its k rä fte n sow ie die u n ­ g ü n stig en V e rk e h rs v e rh ä ltn is s e die A n lag e w e itr ä u ­ m iger K u ltu re n in Ib e ro a m e rik a p ra k tis c h vorläufig n och unm öglich. F ü r d en F a ll, d aß die K a u ts c h u k ­ zu fu h r au s O sta sie n in d e r n a h e n Z u k u n ft e in e fühl­

b a re B e h in d eru n g e rfa h re n so llte, w ü rd e n sich d a h e r d ie V e re in ig te n S ta a te n v o r ein e a k u te M angellage g e s te llt sehen, die sie n e b e n e in e r e in sc h n e id e n d e n B e sch rä n k u n g des z iv ilen K a u ts c h u k v e rb ra u c h s zu ein em v e r s tä r k te n u n d b e sc h le u n ig te n R ückgriff auf d ie M ö g lic h k e ite n z u r E rzeu g u n g von sy n th e tisc h e m K a u tsc h u k zw ingen w ü rd e .

D e r g e g e n w ä r t i g e S t a n d d e r K a u t s c h u k s y n t h e s e . Gegenüber d er von d e r amerikanischen Propaganda bereits M itte 1940 aufgestellten Behauptung, daß es mög­

lich sei, innerhalb eines Jahres die gesamte Kautschuk­

versorgung auf synthetischen Kautschuk umzustellen, ist zunächst die Tatsache festzuhalten, daß 1940 nach ameri­

kanischen Angaben d e r Gesamtverbrauch von syntheti­

schem Kautschuk sich auf nur 3500 t belief und auch im laufenden Jah r im Höchstfall 16 000 t erreichen kann, womit nur rund 2% des Verbrauchs an Rohkautschuk gedeckt wären. Die Industrie ist offenbar nicht bereit, über die Anlage von kleinen Produktionseinheiten mit einer K apazität von nur wenigen tausend Tonnen hinaus größere Fabriken zu errichten, da sie einstweilen das synthetische Erzeugnis noch nicht für wettbewerbsfähig

hält und daher befürchtet, daß nach Kriegsende die in der Anlage von Kautschukfabriken investierten Kapi­

talien verloren sein würden. Für diese Auffassung ist eine Aeußerung des Präsidenten der B. F. Goodrich Co. be­

zeichnend, der die Umstellung der Kautschukversorgung auf synthetischen Kautschuk selbst für den Fall ablehnte, daß die Herstellungskosten auf 25 c je Ib. herabgedrückt werden könnten; auch in diesem Fall könne die W ett­

bewerbsfähigkeit nicht als gesichert angesehen werden, da das gegenwärtige bei 20 bis 22 c liegende Preisniveau für Rohkautschuk nach Kriegsende kaum aufrechterhalten werden könne. Diesen Standpunkt scheint die Industrie auch der Regierung aufgezwungen zu haben. W. S. Knud- sen, der Leiter des Office of Production Management Department, gab der Oeffentlichkeit vor kurzem zu ver­

stehen, daß die Regierung sich zunächst darauf beschrän­

ken wolle, die auf die weitere .Verbesserung der bisher entwickelten synthetischen Kautschukar.ten gerichteten Forschungsarbeiten zu finanzieren, jedoch von der Er­

richtung eigener oder finanziellen U nterstützung privater Anlagen einstweilen A bstand nehmen wolle. Danach liegen die Verhältnisse zur Zeit so, daß der synthetische Kautschuk im laufenden und voraussichtlich auch im nächsten Ja h r keine nennenswerte Rolle in d e r ameri­

kanischen Versorgungslage spielen wird. Die von der Industrie errichteten oder im Bau befindlichen Fabriken haben mehr oder weniger den C harakter von Versuchs­

anlagen, deren beschränkte K apazität eine Massenpro­

duktion von synthetischem Kautschuk ausschließt.

E r z e u g e r v o n s y n t h e t i s c h e m K a u ts c h u k .

Als Erzeuger von synthetischem Kautschuk spielen nach dem gegenwärtigen Stand zwei Firmen d e r chemi­

schen Industrie, eine Firma der Erdölindustrie und zwei Firmen der Bereifungsindustrie eine Rolle. Den führen­

den Platz nimmt die E. I, du Pont de Nemours & Co.

ein, die 1940 schätzungsweise zwei Drittel der Gesamt­

erzeugung von synthetischem Kautschuk lieferte. Das restliche Drittel wurde im wesentlichen von der B, F.

Goodrich Co. und der Dow Chemical Co. bestritten; die Anlagen von zwei weiteren Herstellern, der Standard Oil Co. of New Jersey und der Goodyear Tire & Rubber Co., befanden sich in diesem Jah r noch dm Bau. Als Ausgangsmaterial für die Herstellung von synthetischem Kautschuk wird von dem Dupont-Konzem Acetylen ver­

wandt; die Produktion der meisten anderen Hersteller­

firmen ist dagegen auf der Verarbeitung von Erdölgasen aufgebaut.

D u P o n t .

Die E. I. du Pont de Nemours & Co, dst der älteste H ersteller von synthetischem Kautschuk in den Ver­

einigten Staaten. Das von ihr entwickelte Erzeugnis Neoprene, ein Chloroprenpolymerisat, das aus Acetylen über Monovinylacetylen gewonnen wird, findet als hoch­

wertiger Werkstoff u. a. für Säurebehälter, dn der Kabel­

industrie sowie für Kraftwagen- und Flugzeugzubehör­

teile, jedoch nicht in der Bereifungsindustrie Verwen­

dung. Die erste Neopreneanlage wurde 1932 in Deep- w ater Point, N. J., in Betrieb genommen; ihre Kapazität, die Anfang 1941 5000 t betrug, soll im Laufe dieses Jahres auf 9000 bis 10 000 t erhöht werden. Die termin­

gerechte Erreichung dieses Fabrikationszieles ist jedoch infolge einer Anfang dieses Jahres erfolgten Explosion in den W erksanlagen zweifelhaft geworden. Die Regierung mußte infolge dieser Verzögerung im März die Zwangs­

priorität für Neoprene einführen, die eine Zuteilung von 500 t monatlich vorsieht.

Im April dieses Jahres teilte der Konzern mit, daß der Bau einer zweiten Neoprenefabrik mit einer Kapa- zität von 10 000 t bei Louisville, Kent., in Angriff ge- nommen worden sei, die in Jahresfrist fertiggestellt wer­

den solle. Zur Deckung des Rohstoffverbrauchs wird gleichzeitig von der A ir Reduction Co. in Louisville eine neue Acetylenfabrik errichtet.

D o w C h e m i c a l C o .

Die Dow Chemical Co. hat 1938 von der Thiokol Corp. die Herstellungsrechte zur Erzeugung von Thiokol einem Mischprodukt aus Natriumpolysulfiden und Di- chloräthyläther, erworben, das als W erkstoff im Aus­

tausch für Kork, Leder, Filz usw. bei der Herstellung

(5)

16. Mai 1941 DIE CHEM ISCHE INDUSTRIE N r. 20 - 289

zahlreicher technischer Kautschukwaren Verwendung findet. Als wichtigstes Ausgangsmaterial dient Aethylen, das aus Crackgasen der Erdölverarbeitung gewonnen wird. Die in Trenton, N. J„ gelegene Fabrik hatte An­

fang 1940 eine Leistungsfähigkeit von knapp 800 t jähr­

lich; eine Erweiterung auf das Doppelte dieser Kapazität ist in Aussicht genommen.

B . F. G o o d r i c h C o .

Von der B. F. Goodrich Co. wird seit einer Reihe von Jahren in Akron, 0., der synthetische Kautschuk Koroseal auf der Grundlage von Polyvinylchlorid zur Verwendung u. a. für Säuretanks und andere Behälter, Druckwalzen, Verpackungsmaterial usw. im Umfang von etwa 700 bis 800 t jährlich hergestellt. 1940 wurde der Bau einer w eiteren Fabrik in Niagara Falls, N. Y., in Angriff genommen, die eine Leistungsfähigkeit von rund 1000 t haben soll.

Unabhängig von der Herstellung von Koroseal wurde von der Firma zur Verwendung in der Reifenfabrikation ein weiterer, Ameripol genannter .Werkstoff entwickelt, der ein Butadienpolymerisat darstellt. Das Herstellungs­

verfahren geht von dem aus Erdöl gewonnenen Butadien aus, soll sich jedoch nach Angaben der Firma in wich­

tigen nicht bekanntgegebenen Einzelheiten von dem Bunaverfahren unterscheiden. Zum Bau einer Fabrik in Akron mit einer Leistungsfähigkeit von 2000 t wurde von der B. F. Goodrich Co. zusammen mit der Philips Petro­

leum Co. die Hydrocarbon Chemical & Rubber Co. ge­

gründet! Mit der Herstellung von Reifen aus 50 bis 100% Ameripol ist begonnen worden.

G o o d y e a r T i r e & R u b b e r C o .

Von den anderen großen Unternehmungen der Be­

reifungsindustrie hat auch die Goodyear Tire & Rubber Co, ein eigenes Verfahren zur Herstellung einer Chemi- gum genannten Kautschukart entwickelt. Als Ausgangs- material dient gleichfalls Butadien, jedoch sollen ver­

schiedene bei der Fabrikation verwandte Chemikalien, wie vor allem Styrol -und Acrylsäurenitril durch angeblich billigere Stoffe ersetzt worden sein. Eine Anlage mit einer Leistungsfähigkeit von 2500 t jährlich befindet sich in Akron im Bau.

S t a n d a r d O i l C o . o f N e w J e r s e y .

Die Standard Oil Co. of New Jersey, die bereits seit längerer Zeit den Werkstoff Vistanex, ein Isobutylen- polymerisat, herstellte, läßt zur Zeit in Baton Rouge, La., eine Anlage zur Erzeugung von Perbuna errichten, nach­

dem die Lizenzen vor längerer Zeit von ihr erworben worden waren. Die Fabrik, die in einem Teilabschnitt im April in Betrieb genommen wurde, soll Ende August dieses Jahres ihre volle Leistungsfähigkeit von 2000 t erreichen. Die Lizenz zur Erzeugung von Buna wurde von der Firma im übrigen auch an die Firestone Tire

& Rubber Co. vergeben; ob diese Firma selbst zur E r­

zeugung von Buna übergehen will, ist bisher nicht b e­

kanntgeworden.

Außerdem hat die Standard Oil Co. of New Jersey ein Verfahren zur Entwicklung eines weiteren Butyl ge­

nannten Werkstoffes entwickelt, das gleichfalls ein

¿Mischpolymerisat aus Erdölgasen darstellt, dessen Her­

stellung jedoch in wichtigen Einzelheiten von dem Buna­

verfahren abweichen soll. Eine halbtechnische Anlage zur

D ä n e m ark s Farben

D

ie E rzeu g u n g v o n F a r b e n u n d L a c k e n g e h ö rt zu d en am s tä r k s te n a u sg e b a u te n P ro d u k tio n s ­ gruppen in n e rh a lb d e r d än isch en ch em isc h en In d u ­ strie. D e r In la n d sb e d a rf an F a rb e n u n d L a c k e n w ird von den ein h eim isch en H e rs te lle rn zu ru n d drei V ierteln g e d e c k t. F ü r 1939 e rre c h n e t sich ein P r o ­ d u k tio n sw ert von e tw a 38,5 M ill. K r. (19,5 M ill. M l) gegen ru n d 32 M ill. K r. (17,5 M ill. M l) 1938. N ach der dän isch en S ta tis tik b e tru g die Z ahl d e r zu r F achgruppe F a r b e n u n d L a c k e z ä h le n d e n B e trie b e jm J a h re 1939 41 gegen 40 im J a h r e zu v o r. D ie B e­

legschaft e rh ö h te sich von 666 au f 737, A u ß e rh a lb der F a c h g ru p p e g ib t es noch einige w e ite re h e r ­ stellende B e trie b e .

Erzeugung von Butyl wurde M itte 1940 in Bayway.

N. J., in Betrieb genommen. Die Herstellungskosten von Butyl sollen angeblich erheblich u n ter denen für Buna liegen.

Die erhöhte Nachfrage nach den für die Fabrikation von Buna erforderlichen Chemikalien hat verschiedene Firmen veranlaßt, ihre Erzeugung auf diesem Gebiet aus­

zudehnen. So wird u. a. bekannt, daß die Dow Chemical Co. und die American Cyanamid & Chemical Corp. ihre Anlagen zur Erzeugung von Styrol und Acrylsäurenitril ausbauen.

Synthetischer Kautschuk bringt keine Entlastung.

D ie V ielzahl d e r P ro jek te, k a n n n ic h t d a rü b e r h in w e g täu sch en , daß die in den V e re in ig te n S ta a te n b e trie b e n e fie b e rh a fte G e sc h ä ftig k e it auf dem G e ­ b ie t d e r K a u tsc h u k sy n th e se v o rläu fig n o ch je d e r p ra k tis c h e n B ed eu tu n g e n tb e h rt. R e c h n e t m an die K a p a z itä te n sä m tlic h e r a rb e ite n d e n o d e r im Bau befin d lich en A n lag en zusam m en, so k o m m t m an im g ü n stig sten F a lle auf ein e G e sa m tle istu n g sfä h ig k e it v o n 20 000 bzw . ein sch ließ lich des n e u e n D u p o n t- P ro je k te s auf 30 000 t jäh rlich , d. h., e tw a 4% d e s b ish e rig e n H ö c h stv e rb ra u c h e s an R o h k a u tsc h u k . D a b e i ist noch zu b e rü c k sic h tig e n , d aß d ie fris t­

g e re c h te E rre ic h u n g d e r P ro d u k tio n sz ie le an läß lich d e r w a c h se n d e n V e rk n a p p u n g an M asch in en u n d F a c h a rb e ite rn zw eifelh aft ist.

F alls die A b h ä n g ig k e it d e r V e re in ig te n S ta a te n von d e r K a u tsc h u k e in fu h r in a b s e h b a re r Z e it zu e in e r fü h lb a re n B ee in trä c h tig u n g d e r V e rso rg u n g s­

lage fü h re n so llte, m uß die In d u s trie an g e sic h ts d e r n u r für ein h a lb e s J a h r a u sre ic h e n d e n V o rrä te m it ein e r a k u te n R o h sto ffv e rk n a p p u n g re c h n e n , da d er sy n th e tisc h e K a u tsc h u k auf lä n g ere Z eit h in au s k e in e E n tla stu n g b rin g en w ird . D e r P rä s id e n t d e r B, F. G o o d rich Co., s te llte e rs t v o r k u rz e m m it N ac h d ru c k fest, daß die U m stellung d e r In d u strie auf die V erso rg u n g m it sy n th e tisc h e m K a u tsc h u k m in d esten s ein en Z e itra u m v o n d re i J a h r e n e rfo r­

d ere, ein e d e u tlic h e Z u rü ck w eisu n g d e r m it W issen d e r R eg ieru n g a u s g e s tre u te n te n d e n z iö se n B e h a u p ­ tu n g en , daß dies Z iel in w e se n tlic h k ü rz e re n F ris te n e rre ic h t w e rd e n k ö n n e. D ab ei m ag d a h in g e ste llt bleib en , w ie w e it die z ö g ern d e H altu n g d e r In d u strie auf re in g esc h ä ftlic h e E rw äg u n g en zu rü c k z u fü h ren ist, die ih r die In v e stitio n von e rh e b lic h e n K a p i­

ta lie n in d e r A n lag e von K a u tsc h u k fa b rik e n als m it zu s ta rk e n R isik en b e la s te t e rsc h e in e n la ssen : m it dem M angel d e r a m e rik a n isc h en P lu to k ra te n an V e ra n tw o rtu n g sb e w u ß tse in fü r n a tio n a lw irts c h a ft­

liche N o tw e n d ig k e ite n zu re c h te n , ist n ic h t u n s e re S ache. F ü r den rü stu n g sw irtsc h a ftlic h e n A u fb a u d e r n o rd a m e rik a n isc h e n In d u s trie s te llt in jed em F all d e r p ra k tis c h völlig u n zu län g lich e S ta n d d e r K a u t­

sc h u k sy n th e se ein e G efa h re n q u elle e r s te r O rd n u n g

d ar. (WOO)

und Lackin d u strie.

W ä h re n d des J a h r e s 1939 h a tte die E rzeu g u n g yon F a rb e n u n d L a c k e n in D ä n e m a rk infolge d e r u m fassen d en B a u tä tig k e it im g an zen b e tr a c h te t einen se h r g ro ß en U m fang, A u c h n a c h K rie g sa u s­

b ru c h s e tz te sich die K o n ju n k tu r fo rt. D a R o h sto ff­

v o rr ä te reich lich v o rh a n d e n w a re n , b ra u c h te n P ro ­ d u k tio n se in sc h rä n k u n g e n v o re r s t n ic h t v o rg en o m ­ m en zu w erd en . T ro tz des am 28. 8. 1939 e rla sse n e n A u sfu h rv e rb o ts stieg d e r A u sla n d sa b sa tz w e s e n t­

lich, d a re ich lich A u sn ah m en zu g elassen w u rd e n . E ig en tlich e R o h sto ffsc h w ie rig k e ite n s e tz te n e rst 1940 ein.

Der gesamte Rohstoffverbrauch der in der dänischen Statistik unter den Farbenfabriken ausgewiesen Betriebe

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290 — N r. 20 DIE CHEM ISCHE IN DU STRIE 10. Mai 1941

w ir d 1939 m it 16,14 M ill. K r. b e w e r t e t . D e r A u f w a n d fü r U m s c h lie ß u n g e n b e t r u g 2,41 M ill. K r., fü r B r e n n ­ s t o f f e , a n d e r e H i l f s s t o f f e u n d K r a ft 0,45 M ill. K r. V e r ­ mied c h s z a h le n fü r d a s J a h r 1938 s in d n i c h t b e k a n n t g e g e ­ b e n .

T r o c k e n f a r b e n .

D i e fü r d e n V e r k a u f b e s t i m m t e E r z e u g u n g v o n T r o c k e n f a r b e n n a h m v o n 2266 t im W e r t e v o n 1,74 M ill. K r. a u f 2504 t fü r 2,02 M ill. K r. z u . D a b e i h a t d ie V e r s c h ie b u n g v o n W e iß f a r b e n z u g u n s t e n d e r B u n t fa r b e n a n g e h a lt e n :

1938 1939

1 1000 Kr. t 1000 Kr.

Weiße F a r b e n ... . - . 732 344 650 28S B u n tfa r b e n ... 1342 1157 1689 1596 Trockenfarben, n. b. (hauptsäch­

lich R u ß ) ...192 242 165 133 Z u r w e i t e r e n V e r a r b e it u n g i n d e n H e r s t e l l u n g s b e t r i e ­ b e n w u r d e n f e r n e r 105 (1938: 242) t T r o c k e n f a r b e n e r ­ z e u g t .

A n s t r i c h f a r b e n u n d M a l e r w a r e n .

A n Naßfarben -und M alerwaren -wurden im Berichts-

ja h r 10 465 t fü r 11,16 M ill. K r. g e g e n 9215 t fü r 9,39 M ill. K r. 1938 z u m V e r k a u f h e r g e s t e l l t . In d i e s e n Z a h le n s in d a lle r d in g s n u r e t w a 90% d e r d ä n i s c h e n G e s a m t - e r z e u g u n g d i e s e r W a r e n e n t h a lt e n ; a n d e r e r s e i t s u m ­ f a s s e n s i e e in ig e E r z e u g n is s e , d ie e i g e n t l ic h z u a n d e r e n F a c h g r u p p e n g e h ö r e n :

1938 1939

t 1000 Kr. t 1000 Kr.

F a r b e n , m it O c l a n g e r i e b e n . . . 3943 2900 4997 3902 F a r b e n in T u b e n ... 21 102 23 118 S c h i f f s b o d e n f a r b e n ... 612 653 619 740 A q u a r e l l f a r b e n ... 7 25 32 64 L a c k f a r b e n m it O e l l a c k ... 2297 3422 2522 39S8 S p r ith a lti g e L a c k f a r b e n ... 128 227 135 255 S y n th e t is c h e L a c k f a r b e n ... 216 650 340 1007 A n d e r e f a r b i g e L a c k e u n d F ir n is s e

(E m u ls io n s f a r b e n , L e im f a r b e n

u . a . m . ) 251 197 232 214

B e iz e n ... 7 13 5 4 K itt ... 823 202 952 259 B o h n e r w a c h s ... 54 102 37 65 S c h le if - u n d P o l i e r m i t t e l ... 43 78 53 90

K le i s t e r u n d P f la n z e n le im . . . . 254 197 266 189

M a le r w a r e n , n . b . g ... 560 622 253 268

¡Zur Herstellung -von Naßfarben und Malerwaren wurden an Rohmaterialien verw andt (in t):

1938 1939

in s g e s . d a v . d ä n . in s g e s . d a v . d ä n . W e iß e T r o c k e n f a r b e n ... 4060*) 770*) 4759*) 957*) B u n te T r o c k e n f a r b e n ... 1104*) 146*) 1226*) 130*) L e in ö l, r o h ... 654 551 940 849 M a l e r f i m i s ... 495 423 535 470 S ta n d ö l ... 615 614 793 793 L a c k f ir n is ... 186 186 192 192 O e l- u n d T e r p e n t i n l a c k e ... 573 563 750 742 S p r itl a c k e ... 92 90 90 90 S ik k a t iv c ... 190 189 256 255

T e r p e n tin ö l . . . ... 177 5 108 31

M in e r a lö le ... 406 179 273 99 C h e m ik a lie n ... 61 3 82 23 A n d e r e R o h s to f f e ... 593 367 547 79 V o n d e n i n l ä n d i s c h e n R o h s t o f f e n s t a m m t e n 410 (303) t M a le r f im is , 173 (151) t L a c k f ir n is , 793 (611) t S ta n fd ö l, 654 (520) t O e l- u n d T e r p e n t i n l a c k e , 81 (90) t S p r i t l a c k e u n d 237 (186) t S i k k a t i v e o d e r i n s g e s a m t 2349 (1861) t a u s d er. e i g e n e n B e t r i e b e n .

D ruckfarben.

D i e D r u c k f a r b e n n e h m e n in n e r h a lb d e r d ä n is c h e n F a r b e n a u s f u h r d e n b r e i t e s t e n R a u m e in . R u n d e in D r i t ­ t e l d e r E r z e u g u n g f in d e t im A u s l a n d e A b s a t z . D e r a l l ­ g e m e i n e n E n t w ic k lu n g e n t s p r e c h e n d e r h ö h t e s i c h a u c h d i e D r u c k f a r b e n e r z e u g u n g v o n 1957 t f ü r 4,19 M ill. K r.

a u f 2188 t fü r 4,95 M ill. K r.:

1938 1939

t 1000 Kr. t 1000 Kr.

D r u c k e r s c h w ä r z e ... 1278 1728 1450 1950 B u n td r u c k f a r b e n ... 457 2059 564 2612 T i e f d r u c k f a r b e n ... 170 254 133 200 G u m m id r u c k f a r b e n ... 24 108 26 130 D r u c k f a r b e n , n . b . g ... 28 44 15 54 A n Z w i s c h e n p r o d u k t e n für d e n E ig e n b e d a r f w u r d e n f e r n e r 576 (588) t h e r g e s t e ll t . D e r V e r b r a u c h a n R o h - s t o i f e n fü r d i e s e n P r o d u k t i o n s z w e i g g e s t a l t e t e s ic h w i e f o lg t (in t):

193S 1939

in s g e s . <îav, d ä n . in s g e s . d a v ., d ä u . W e iß e F a r b e n p u l v e r ... . 91*) 9*) 106*) 3)‘

B u n te F a r b e n p u l v e r ... . 157*) 45*) 193*) 47*) S c h w a r z e F a r b e n p u l v e r . . . . . 199 —i 220

L e in ö l u . a . f e t t e O e l e ... . 43 42 148 96

T e r p e n t i n ö l ... .... 3 — ;

M in e r a lö le ... . 615 147 644 — . ;

12 14 14

A r o m a t is c h e K o h le n w a s s e r s to f f e . 102 22 59 10

A n d e r e R o h s to f f e ... , 133 23 148 19 N i t r o c e l l u l o s e l a c k e .

An Nitrocelluloselacken wurden 1939 m it 1963 t für 4,33 Mill. Kr, mengenmäßig 12%, wertmäßig 19% mehr als im Vorjahr erzeugt. Im einzelnen waren alle wich­

tigeren Erzeugnisse an dieser Aufwärtsbewegung betei­

ligt:

1938 1939

F a r b ig e N itr o c e ll u lo s e la c k e . . F a r b lo s e N itr o c e ll u lo s e la c k e . . N i t r o c e ll u lo s e g r u n d ie r f a r b e n u .ä h n l N itr o c e ll u lo s e le i m ...

S o g . p la s t is c h e s H o lz ...

A n d e r e N itr o c e ll u lo s e la c k e . . . V e r d ü n n u n g s m itte l ...

t 1000 K r. t 1000 Kr.

312 1090 367 1333

487 1227 622 1642

60 146 69 168

37 56 36 73

13 32 14 33

56 120 41 87

792 958 813 993

An Rohstoffen fanden für die Erzeugung von Nitro- celluloselacken Verwendung (in t):

1938 1939

N itr o c e ll u lo s e in f e u c h te m Z u s ta n d

A n d e r e R o h s to f f e

in sg e s. d a v . d ä n . in s g e s . d a v . dän.

5 0 ‘) 3*) 62*) 6 ‘)

19*) 1*) 27*) n

232 296

28 t 45

563 92 357 186

279 342

338 73 668 119

152 24 159 4

A n d e r e L a c k e u n d F i r n i s s e .

Besonders stark von 5375 t für 6,63 Mill. Kr, auf 6564 t für 8,59 MilL Kr. gestiegen ist die ¡zum Verkauf bestimmte Erzeugung anderer Lacke und Firnisse. Von

•diesen Zahlen werden etwa 95% d er Produktion erfaßt.

Mit Ausnahme von Druckerfirnis haben alle Erzeugnisse bedeutende Gewinne aufzuweisen:

D ä n e m ark s A ußenhandel m it D üngem itteln.

I

m J a h r e 1939 ging die g e sa m te d ä n isc h e Dünge- m itte le in fu h r v o n 56,6 M ill. K r. (31,1 M ill. 0M ) auf 49,6 M ill K r, (28,5 M ill. 0M ) zu rü c k . M it A usnahm e von K a lisa lz e n w a re n fa st alle E rz e u g n isse a n dieser B ew egung b e te ilig t:

1938 1939

t 1000 K r. t 1000 Kr.

C h il e s a lp e te r ... 67 469 9 939 55 875 8 378 N a tr o n - u n d A m m o n s a lp e te r . . . 11 046 1 276 7 507 1 053 K a lk s a l p e te r u n d N o r g e s a lp e t e r . 140 871 19 837 131 108 19 169 K a lk s tic k s to f f ... 3 919 568 1 342 203 A m m o n s u lf a t ... ... 78 386 10 797 36 501 5 193 T ie r is c h e u n d p f la n z lic h e D ü n g e ­

m i tte l, n . b . iS... 184 52 227 56 K n o c h e n m e h l u n d - a s c h e ... 22 3 S u p e r p h o s p h a t ... 34 807 1 998 21 158 1 210 N i t r o p h o s k a ... 1 784 539 1 572 469

T h o m a s p h o s p h a t ... 3 710 215

K a lis a lz e ... 106 061 11 382 118 572 13 916

Alleiniger Lieferant für Nitrophoska w ar Deutsch­

land, für Natron- und Ammonsalpeter sowie Kalkstick­

stoff Großbritannien. An Chilesalpeter kamen 1939 (1938) 52 830 (64 534) t aus Großbritannien und 3044 (2935) t aus Chile, an K alksalpeter und Norgesalpeter 117 280 (117 419) t aus Norwegen und 13 828 (16 868) t aus Deutschland, an Ammonsulfat 34 964 (72 393) t aus Deutschland und 1537 (404) t aus Norwegen, an Super- . phosphat 13 769 (22 490) t aus den Niederlanden und 7384 (12 317) t aus Deutschland, an Kalisalzen 116 371 (106 061) t aus Deutschland und 2201 (—) aus Frankreich.

Die Einfuhr von Thomasphosphat im Jahre 1938 stammte restlos aus Deutschland.

An Düngemitteln führt Dänemark fast a u s s c h l i e ß l i c h

Superphosphat aus. Z u r Sicherung des Inlandsbedarfs wurde diese Ausfuhr von 8756 t im W arte von 529000 Kronen (288 000 M ) 1938 auf 4415 t für 241000 Kr.

(122 000 M ) verringert.

Cytaty

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