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Deutsche Bauzeitung. Stadt und Siedlung, Jg. 61, Nr. 8

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Academic year: 2022

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(1)

STADT UND SIEDLUNG

B E B A U U N G S P L A N , V E R K E H R S W E S E N , V E R S O R G U N G S - A N L A G E N

H E R A U S G E B E R : P R O F E S S O R E R IC H BLU N CK UN D R E G .-B A U M E IS T E R F R IT Z E ISELEN A lle R e c h t e V o r b e h a l t e n . — F ü r n i c h t verlangte B e iträge keine Gew ähr.

61. JA H R G A N G BERLIN, DEN 23. A PRIL 1927___________________________ Nr. 8 DEUTSCHE BAUZEITUNG 1927, Nr. 33

Alt-W ien und der m oderne Städtebau.

Von Arch. Z.V. Dr. Richard Scharf f, Wien.

D ie Verarmung Europas und das gleichzeitige Selbständigwerden Amerikas auf dem Gebiete der Industrie als Weltkriegsfolgen haben das Wirtschaftsleben allenthalben auf das schwerste

erschüttert. Europa, vor dem Kriege noch die Werk­

statt Amerikas, muß eines wirtschaftlichen Weltkrieges in des Wortes richtigerer Bedeutung gewärtig sein, eines Wirtschaftskampfes zwischen Alter und Neuer Welt. Dieser Kampf, der derzeit in der Industrie schärfste Formen annimmt, fordert in unsern ver­

armten Ländern einerseits Nutzung aller zu Gebote stehenden Kräfte, andrerseits peinlichste Ausschaltung allen Leerlaufs, aller Kraft- und Stoffvergeudung. Eine modern und hygienisch ausgestattete, gut organisierte Fabrikanlage z. B. spart Arbeit, Wegzeiten und Krankengelder. Ein zweckmäßig besiedeltes und auf­

geschlossenes Land spart im selben Sinne ins Riesen­

große.

Das Problem der Organisierung gestaltet sich schwieriger, wenn es sich nicht um eine Neuanlage, sondern mu gewachsene Siedlungen handelt, deren seinerzeitige Anlage ändern Zeiten und zum Teil auch ändern Zwecken zu dienen hatte, wie etwa Wien, von dem hier im besondern die Rede sein soll. Wien war einst Festungsstadt. Wien war zentrale, repräsentative Residenzstadt der alten Monarchie. Heute ist Wien Randstadt eines kleinen Landes, Kunststadt, doch ohne besondere offizielle repräsentative Verpflichtungen.

Geschäftsmessen treten an die Stelle der letzteren.

Wien ist heute überdies zum „Land“ erhoben, besser gesagt, von seinem ehemaligen Lande Niederösterreich nun völlig getrennt.

TOWN-1AND ,QBE ATEO VIENNA1.

t o w h^c o u w t p yp i a n i n g, s e r r é « ; « c u w h g, o * p o s s i b ü j t i e so fp e v e l o p m i w:

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k l e i n b a u - Z o n e J W ALD -W IESEd-ZO -H E XOHpU SCHUTZ-ZONE

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Abb. 1. S t a d t - L a n d G r o ß -W ie n . P la n von Arch. Z.V. (B. D . A.) W a lth e r R a s c h k a , W ien . (N a c h einem H o c h re lie f der U m g e b u n g von W ien .)

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Darin liegt ja die Hauptschwierigkeit im Städte­

bau, daß er unzähligen Forderungen genügen soll, daß letztere an Zeitkoten gebunden sind und mit diesen sich ändern und daß dennoch im Städtebau ein „System der regelmäßigen Umsetzung“ so gut wie ausgeschlossen erscheint. Wir können nur fallweise größte Hindernisse mit entsprechenden Opfern beseitigen, auf jungfräu­

lichem Grunde von neuem beginnen und vorausdenken, sagen wir besser vorausraten.

Auch Wiens Entwicklung ging natürlich in ge­

wissen Hemmungen vor sich. Sein alter Kern, der sich so ziemlich mit der Römersiedlung deckt, wurde in seiner Fortentwicklung durch das Festungssechseck eingeschnürt. Die später nach dessen Schleifen an die Stelle getretene Ringstraße bildet wohl einen, mit Rücksicht auf die enge Verbauung des Stadtkernes nicht unwichtigen Verkehrszirkel. Dennoch stellt sie bereits eine Art Kompromißlösung dar.

Über das Festungssechseck hinaus entwickelte sich Wien naturnotwendig im nach Süden offenen Dreieck, westlich begrenzt durch den Wienerwald, östlich sich längs des Verkehrsbandes der Donau hinziehend. Diese Entwicklung erscheint mehr oder weniger durch den Wienerberg (Laaerberg) aufgehalten. Die Erstellung der ersten Hochquellenleitung (1870), die große Donau­

regulierung (1868—1875), die Auflassung der äußeren Linienwälle (1890), die Festsetzung des Wald- und Wiesengürtels (1905) u. a. m. waren wichtige Ver­

änderungen und Bereicherungen im Rahmen dieser jahrhundertelangen organischen Weiterentwicklung, die allerdings schon 1857 nach Schleifung der Befestigun­

gen ein damals ungeahntes Tempo erreichte.

In diesen ruhigen Fluß des Wachstums der Stadt greift nun das Phänomen der Maschinenwelt, vor allem das der Verkehrsmaschine revolutionierend ein. Die Maschinenarbeit ist wohl nur intensivierte Fortführung der Arbeit durch Menschenhand, aber ihre Voraus­

setzungen, mit denen sie steht und fällt und ihre Folge­

rungen sind völlig umwälzend. Unsere alten, der Welt des individualistischen Handwerks entstammenden Gepflogenheiten genügen nicht mehr in dieser Welt der organisierten Massen-Maschinenindustrie.

Für unsere Stadtsiedlungen gilt gleiches. Die Elemente und Voraussetzungen für letztere haben sich dermaßen geändert, daß Bebauungsvorschläge, die für eine noch nicht ferne Zeit als hervorragend gelten mußten, wie Camillo Sitte’s Lösung der Wiener Ring­

straße (Auflösung in monumentale Platzanlagen) heute nur mehr historischen Wert besitzen können. Sie konnten ja auch unmöglich die enorme Steigerung und künftige Intensität des Motorverkehrs damals ahnen und berücksichtigen.

1 on umfassenderen städtebaulichen Arbeiten der letzteren Zeit sei die des Stadtbauamtes Wien erwähnt, in der die Altstadt als City angesehen wird. Gelegent- InL n’ teH 0hl an- ereSt durch d>e Verkehrsschutz­

ausstellung 1926 entstanden weitere Projekte mit Alt-

. !en als_.rCltF> welch’ letztere nun mit allen erdenk­

lichen Mitteln modernsten Anforderungen einer Geschaftsstadt angepaßt werden sollte. In diesem

die den Verkehr im Kern der Stadt radial m den Untergrund verlegen, solche die das Niveau der Kärtner Straße in den ersten Stock kommen11 " p io fk ^ ^ Ein(ar"un" des Stephansdomes mm T i ,.Pr0Jekte’ mit weitgehenden Niederleguimen

i S ' S hfet°«sd“ r =* i S denzen ’ en f°lgenehtig aus solchen Ten-

Nun bildet aber insbesondere der Komnlex dor inneren Stadt, der noch ge^en 50 v ff Rai i

Wirtsein ft Wipnc i viiriscnatt Wiens (Fremdenanziehuno-smink-tl vi,, i ■ ’ ^a selbst für die

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58

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ermangelt. So drängt sich unvermutet eine erste Hauptfrage auf: Soll Alt-Wien Kulturzentrum bleiben, bzw. zum Teil zu solchem rückentwickelt und soll das Geschäftsleben herausgezogen werden, um sich an geeigneterer Stelle voll und frei entfalten zu können?

Fest steht, daß die Frage Kultur- oder Geschäfts­

zentrum entschieden werden muß, ehe es um die Kultur- hauten geschehen ist, denn ohne energische künstliche Eingriffe würde selbstredend das Bank- und Geschäfts­

haus siegen.

Eine zweite Frage ist Trennung oderor ma­

nisch e Verbi ndung von Stadt und La^nd.

Letzterer, heute Modeforderung, stellen sich derzeit noch beträchtliche technische und nicht minder schwer überbrüekbare politische Hemmnisse entgegen. Doch ist die Erstrebung einer Interessengemeinschaft von Stadt und Land vielleicht der Schlüssel der kommenden Kultur und Volkswirtschaft, jedenfalls weit wichtiger und sachlicher al§ der bisherige engherzige Wettstreit:

Hochhaus oder Flachbau!

Ich bringe nun in Bildern eine Ideenskizze, die zu diesen beiden Hauptfragen in besonderer Weise Stellung nimmt: „Stadt-Land G r o ß - W i e n“ des Arch.

Walther R a s c h k a - Wien (ausgestellt auf der Sonder- ausstellung des Int. Städtebaukongresses Wien 1926):

Das Hochrelief (Abb. 1, S. 57) veranschaulicht zunächst die geo- und topographischen Gegebenheiten. Das heutige Wien entspricht dabei dem kleineren dunklen Dreieck im Nordostzwickel von Donau und dem gegen die Donau sich vorschiebenden Keil der niederöster­

reichischen und steirischen Alpen und dem Wienerwald.

Die große Dreiecks- und Deltaplanung entspricht dem projektierten „Stadt-Land Groß-Wien“ Raschkas. Vor­

erst eine Orientierung im Großen: Der Komplex des heutigen Wien als Kulturzentrum; nördlich der Donau im Marchfeld die Hafenstadt (Marchfeldstadt) mit künstlich angelegtem Hafen nahe der Grenze Ungarns und der Tschechoslowakei (im Plan nicht Hafen­

größe, sondern nur dazu in Betracht kommendes Gebiet angedeutet); südlich der Donau im Steinfeld die Industriestadt und weiter südlich anschließend, im Bereich reiner Gebirgsluft die Hochschulstadt, die auch die Spitäler Wiens aufzunehmen hätte, während das große Dreieck im fruchtbaren Tullnerfeld und der St. Pöltner-Senke die Rolle der Landwirtschaftszone und -stadt zu übernehmen hätte und in diesem Sinne auch landwirtschaftliche Fabrikbetriebe, Hochschulen usw. umfaßt.

Noch eine Feststellung, ehe wir in die Einzelheiten gehen: „Stadt - Land Groß-Wien“ hat geographische Gegebenheiten, wie nicht bald eine zweite Stadt: einen herrlichen Naturpark mit Hochquellgebiet in den Alpenausläufern; große fruchtbare Ebenen im Tullner- becken und der St. Pöltner-Senke: den Donaustrom mit der Möglichkeit einer Großhafenanlage; das flacheWiener Becken mit dem Steinfeld und das Marchfeld, das praktisch unbegrenzte Verbauung gestattet; Thermal- jüder an der Thermal- und Erdbebenlinie längs der Osthänge der niederösterreichischen Alpen (in deren Bereich man, nebenbei bemerkt, die Pulverfabrik Blumau angelegt hatte!!); schließlich einen großen, nordwestseds durch das Leithagebirge geschützten See, 1 tr tui ochcnendkolonien, Hausboote usw. ausgiebig genutzt werden könnte, gute Verbindung und Sicher­

heit vor Austrocknung auch etwa im Falle einer Er-

ih i ung von Schöpfwerken im Steinfeld vorausgesetzt.

Raschkas Bebauungsvorschlag hat im großen Wurf emes dieser wichtigen Naturgeschenke unbeachtet ge- as^tn \ ersuchte vielmehr, die verschiedenen nutz­

baren Äonen zu einem organischen Ganzen zu fügen.

Die sich dabei ergebende Dreiecks- bzw. Deltoidfonn ist die natürlichste Form einer normalen Handelsstadt aus dem Verkehrsproblem heraus,

h, Pascllka rneidet die Ringzonung und zont vielmehr

Stefn

j teinfekles (aiso das Industriegebiet): Länge der Ost- Pli" P aU f bb‘ 2> S‘ 59)‘ Z- B‘ Bebauung des nange und von diesen geschützt die Kleinbau- und

edlungszone, gleichlaufend und abwechselnd Hoch­

Nr. 8.

(3)

bauzonen und Industriezonen, und wieder längs der Hänge von Leitha- und Rosaliengebirge die Kleinbau­

zone, alle Zonen durch Grünzonen voneinander ge­

schieden. Was die Siedlungszonen anlangt, so waren schon diq mittelalterlichen, Renaissance- und Barock­

siedlungen, wie etwa Perchtoldsdorf, Brunn, Mödling, Baden usw. von ähnlichen Gesichtspunkten aus an­

gelegt, weder in der Ebene, noch auf Bergeskamm, sondern an den Hängen. Was nun aber verhindert werden soll, ist die Möglichkeit, daß dem Wohnviertel der einen Gemeinde das Fabrikviertel einer ändern unmittelbar benachbart sein kann.

Diese Streifenzonung hat nun vor allem den Vorteil theoretisch unbegrenzter und hemmungsloser Vergröße­

rungsfähigkeit, innigsten Anschmiegens an die Längs- verkehrsbänder, somit Verkehrsvorteile für Handel und Industrie, und endlich in der Querrichtung erleichterten Kontaktes zwischen den einzelnen Zonen bei reinlicher Scheidung derselben untereinander. So können z. B.

die Fertigfabrikate einer Fabrik der Industriezone auf

Wasserpolitik früherer Jahre, wo nur Wien das gute Wasser hatte, oder Wiens Massenmiethauspolitik an­

gesichts der billigen massenhaften Grundstücke außer­

halb seiner Grenzen führen vor Augen, wie sehr die Schaffung einer größeren Einheit im Interesse jeder einzelnen Gemeinde wäre.

Diese Streifenzonung negiert klar das System der Trabanten- oder Satellitenstädte, die ja keine orga­

nische Fortsetzung einer Siedlung, sondern eine selb­

ständige, aus dem Mutterorganismus ausgeschiedene Neugeburt darstellen. Eine solche Tochterstadt hat eigentlich nur dort Berechtigung, wo ein natürliches Hindernis, ausnahmsweise etwa auch eine zwec-kliche Verschiedenheit bestimmend wird. Im vorliegenden Falle ist eine solche Bildung als wahrscheinlich angenommen und berücksichtigt im Tale des Vulkabaches am Neu­

siedlersee. Dieses wird durch das Leithagebirge vom Wiener Becken abgeschnitten und ist auch in anderm Sinne gerichtet. Längs dieses Baches besteht stärkste Kommunikation. Sonst ergeben sich aus politischen

Abb. 2. S p e z ia l-A u fte ilu n g sp la n für S t a d t — L a n d G ro ß -W ie n . (S ic h e ru n g der E n tw ic k lu n g s-M ö g lic h k e ite n .) A rch. Z .V . (B. D . A.) W a lth e r R a s c h k a , W ien .

kürzestem Wege dem Längsverkehrsband zugeführt werden, wo sie Bahn oder Lastauto in schnurgerader Richtung weiterbefördern. Der Fabrikarbeiter wieder verläßt seinerseits auf kürzestem Wege das Industrie­

viertel quer zur Längenausdehnung, um im Hochbau­

viertel einzukaufen oder abends im Kleinbauviertel sein Heim zu erreichen.

Was nun vor allem auffällt, ist das Größen­

verhältnis der geplanten Zonen zur bestehenden Stadt.

Nun ist erstens eine gewaltige, wenn auch lockere Ver­

bauung in einem entsprechenden Zeitraum durchaus denkbar und bedeutete ja fürs erste eine Zusammen­

fassung der bestehenden Gemeinden zu einer ent­

sprechenden Interessengemeinschaft. Vor allem aber will hier nicht die tatsächliche Verbauung, vielmehr die rechtzeitige bindende Festlegung nach einheitlichen Gesichtspunkten, die räumliche Scheidung und ver­

kehrstechnische Verbindung der Zonen das anzu­

strebende Ziel sein. Dabei würden sich die einzelnen Zonen nicht ungleich und willkürlich, vielmehr mit zwingender Notwendigkeit von selbst korrespondierend und sich ergänzend entwickeln. Beispiele, wie Wiens

Konstellationen und wegen der Verkehrsknotenpunkte im Bereiche Hainburg und Bruck an der Leitha Zu­

sammenballungen.

Für die Errichtung des Donaufreihäfens schlägt Raschka das Gebiet oberhalb Groß-Enzersdorf-Orth- Leopoldsdorf im Marchfeld vor, das zum Teil unter dem Niveau des Donauwasserspiegels gelegen ist. Dieser Hafen wäre, wie bereits erwähnt, benachbart den Grenzen zweier besonders mitinteressierter Staaten, Ungarns und der Tschechoslowakei; er wäre ferner benachbart dem Handelsemporium Wiens. Für die Schwerindustrie wäre Platz zur Genüge. Der Hafen ist in zwei kommunizierenden Becken gedacht, um eine gewisse handelspolitische Freiheit den einzelnen Staaten praktisch zu ermöglichen. Die Verbindung von Hafen und Donaustrom könnte verhältnismäßig einfach durch Ausnützung bzw. Durchstich vorhandener Donauarme bewerkstelligt werden.

Die Haf enst adt selbst teilt sich wieder in Industrie- und Hochbauzone, die durch einen Wald­

gürtel voneinander getrennt sind, während die Klein­

bauzone wieder grundsätzlich den Schutz der Hänge

59

(4)

s u c h t. Im N o r d s p itz u n s e r e s D e lto id e s u n d d u r c h A n ­ n a h m e e in e r b e s o n d e re n H o c h b a u z o n e in d ie s e m B e ­ b a u u n g s p la n a u s g e z e ic h n e t lie g t b e i G a n s e r n d o r t- W e ik e r s d o r f e in B a h n k n o t e n p u n k t , d e s s e n B e ­ d e u tu n g d u r c h d e n D o n a u h a f e n s e h r s te ig e n w u r d e .

b u n d e n , e r g i b t

die Achse des Deltoides. Diese soll ein

V e r k e h r s b a n d

werden, für dessen Sicherstellung

R a s c h k a e in e Z o n e n b r e i t e v o n

120 m vorschlägt. Tat­

s ä c h lic h k a n n

sie

n i c h t

breit und geradlinig genug

g e ­

p l a n t w e r d e n , e in e r s e it s ,

um die zum Bau erforderlichen

A b b . 3 . G e l ä n d e p l a n f ü r O s t- , W e s t - u n d N o r d - G r o ß - W i e n .

OST-WIEN

*ULTUE-*EHT«fK:

■ 1 ALT-STADT

« ajtMCC-StAPT

» 3 HEU-STADT AüBEITS -ZENTCENi

■ 4 « 4 U * - 5 1 A D T

■ SIHDDSTCHL-ZOHE m 6 HAVfeX- ZONE

WOHN-ZOHEHi

» f «503 SSAÜ-ZOHE

««HJHBAU-ZOHE LUrt-ZOHEH:

* ? WALD-WIESEN-ZONE

■ IO SCHUTZ-ZONE

■ 11 TOCHTED-STADT

Der Marchfeldstreifen nördlich davon, der von Hügel­

ketten und dem Grenzfluß March eingesäumt wird ha oben dieser Grenze halber, für uns nur die pSsehe Bedeutung eines Tales, in dem die wichtige Verkehrs­

linie über Lundenburg zieht. Dieser

P u n k t Cr i

gerade über , mit f e “ fio

A b b . 4. A u f t e i l u n g s p l a n für O s t - u n d W est-G roß-W ien E n t w u r f A r c h Z .V . (B . D . A .) W a l t h e r R a s c h k a , W i e n .

auf von Null zu bringe Verkehrsunglück Güterzerstörungen möglichst

andererseits liegt die Gefahr fällen meist an Fahrbiegungen

Den Kern des Deltoides bildet die Handel stad t, von allen Teilen des Siedlungs- und Hochbi gebietes leicht erreichbar, etwa im Dreieck Schwech

WESt-WIEW SSSiiES, -WIST.

KULTUD-ZENT5EN;

m 1

* 1 TßAtSEHSTADT

■ 3STADTH1TTE.

AaBCrrs-ZENTHEH!

■ 4CAUE-STADT

• 5 INDUSTRIE -ZOHE m ¿LANDWiDTSCHATTL, IHDUSTB1E

WOHN-ZOHEH:

■ 7QDOSS3AU-ZOHE 6 K1EINÍ AU -ZOHE iUrr-ZOHEHt

9 WALD-WIESEH-ZONE

■ io SCHUTZ-ZOHE.

MASS 1*6 1 430.000 /

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Nr. 8.

(5)

Moosbrunn, Fischamend auf leichter Anhöhe, während die Altstadt, wie früher betont, als Kulturzentrum ge- gehegt und von weiterer Niederreißung und Adap­

tierung von Kunstdenkmälern für Bank- und Geschäfts­

häuser geschützt werden soll. Von liier, und zwar vom Hauptzollamt, soll zur Handels- und Messestadt neben der bestehenden Straßenbahn eine Fernbahn gelegt werden. Die Messe selbst könnte hier endlich zu­

sammengefaßt, nicht auf etliche Bezirke verteilt ge­

boten werden. Auf eigenen Versuchsfeldern könnten hier ohne Zeitverlust dem Käufer landwirtschaftliche, Verkehrs- und andere Maschinen vorgeführt werden.

Zur Sicherstellung der Ernährung des Stadt-Landes erscheint das Tullnerfeld und die St, Pöltnersenke her­

angezogen und wäre mit rationellsten Maschinen zu bewirtschaften, während im näher gelegenen Gebiete St. Pölten - Herzogenburg - Atzenbrugg Untersuchungs- Stationen, Molkereibetriebe, landwirtschaftliche Hoch­

schulen usw. zu errichten wären. Längs der Hänge sind wieder Kleinbauzonen geplant.

Das Gesamtprojekt teilt sich so in eine West- und eine Oststadt (Plan Abb. 3 u. 4, S. 60), die durch das Korneuburger Becken verbunden sind. Ein Entgegen­

wachsen der beiden quer durch den Wienerwald, Richtung Wiental: Hlitteldorf, Purkersdorf, Recka- winkel bzw. entgegengesetzt: St. Pölten, Neulengbach, Böheimkirchen wäre eine Gefahr für unser ange­

nommenes neues Parkschutzgebiet, das gewissermaßen die Fortsetzung des Luegerwerkes, des geschützten Wald- und Wiesengürtels bilden soll. Demgemäß wäre ihm durch geeignete Maßnahmen zu begegnen.

Raschkas Projekt für Wien ist eine der um­

fassendsten Anregungen. Emsiges Zusammentragen aller Erfahrungen bei Boden-, Grundwasser- und anderen Untersuchungen und ein bißchen guter "Wille zur Erstrebung von Interessengemeinschaft über die politischen und Gemeindegrenzen hinaus wären aller­

dings die notwendigsten Vorbedingungen zur Er­

reichung solcher Ziele. Die Kosten selbst könnte der Hauptsache nach nur die Großstadt selbst decken. —

M o d ern e Vermessung.

V o n D ip l.-In g . F r ie d r ic h G u t b e r i e t , B ra n d e n b u rg * )-

i ie L u ftv e rm e s s u n g h a t h e u te e in e n d e r a r tig e n ] U m fan g a n g e n o m m e n , d a ß m an n ic h t m eh r d a n k e n lo s a n ih r v o r ü b e rg e h e n o d e r sie I v ie lle ic h t a ls ein e U to p ie b e tr a c h te n k a n n .

G e ra d e d ie E n tw ic k lu n g d e r le tz te n Z e it u n d Udie E rfo lg e , d ie (leid er im A u s la n d ) e rz ie lt w u rd e n , h a b e n im m e r m e h r b e s tä tig t, d a ß d ie L u f tto p o ­ g ra p h ie a u f dem b e s te n W e g e is t, d e r E rd v e rm e s s u n g d en R a n g zu m w e n ig s te n s tr e itig zu m a c h e n .

V e rm e ss u n g d ie F ra n z o s e n , die s c h o n im N o v e m b e r 1914 die e rs te n d ie s b e z ü g lic h e n V e rs u c h e m a c h te n u n d am 17. D e ze m b er 1914 e in e n A n g riff a u f G ru n d e in e r a u s L u ft­

b ild e rn g e w o n n e n e n K a r te b a s ie rte n . D e r d ä n is c h e K a p itä n F . B. M ü n t e r s a g t in einem A rtik e l in d e r Z e it­

s c h rift „ M ilita e rt T id s s k r if t 1921“ : _ „ E s w a r d ie „to p o ­ g ra p h is c h e V o rb e re itu n g d es S c h ie ß e n s, die es am 15. J u l i 1918 d e n B a tte r ie n m ö g lic h m a c h te , d e n F e in d d u rc h w irk s a m e a rtille ris tis c h e G e g e n v o rb e re itu n g zu

A b b . 1. P e r s p e k t i v i s c h e D a r s t e l l u n g d e s p h o t o g r a m m e t r . V e r f a h r e n s n e b s t A u f n a h m e d e r S t a n d o r t e .

A b b . 2 ( r e c h t s ) . S t r a h l e n z u g b e i A u f n a h m e u n d A u s w e r t u n g .

Á ufnahm es tandpunkf 1.

A

AirfhahmestendpunUt 2.

A

D ie e r s te n V e rs u c h e , a u s L u f tb ild e r n K a r t e n h e r z u ­ s te lle n , r e ic h e n b is in d ie A n fä n g e d e s n e u n z e h n te n J a h r ­ h u n d e r ts z u r ü c k , w o b e s o n d e rs N a d i r sic h e in e n N a m e n e rw a rb . S e in e e r s te n V e rs u c h e fa n d e n b e i S o lfe rin o s t a t t u n d b e s ta n d e n a u s p h o to g r a m m e tr is c h e n A u fn a h m e n a u s d em F e s s e lb a llo n . S e it d ie s e r Z e it e n tw ic k e lte sich die L u f tp h o to g r a m m e tr ie v e r h ä ltn is m ä ß ig la n g s a m , a b e r s te tig w e ite r, b is im W e ltk r ie g v o n d e n e in z e ln e n M ä c h te n d ie s e s P ro b le m d e r a r tig u n t e r s tü t z t w u rd e , d a ß es e in e n p lö tz ­ lic h e n s c h w u n g h a f te n A u fs tie g n a h m . L e id e r w a re n w ä h r e n d d e s W e ltk rie g e s d ie V o r k ä m p fe r e in e r d e r a r tig e n

*) Anmerkung der Schriftleitung. Der Aufsatz liegt uns bereits seit Jahresfrist vor, konnte aber wegen Raummangels bisher nicht veröffentlicht werden. —

ü b e rra s c h e n , die se in e n A n g riff b r a c h u n d ih n v o lls tä n d ig z e rm a lm te .“ — E r fä llt d ie s e s U rte il in e in e r g r ö ß e re n A b ­ h a n d lu n g Uber d ie fra n z ö s is c h e L u ftto p o g r a p h ie , d e r e n B e d e u tu n g d a m a ls a lso s c h o n s e h r g ro ß g e w e s e n ist.

N a c h d e m K rie g e h a b e n sich n u n d ie v e r s c h ie d e n s te n F irm e n w ie : G o erz, Z eiss, H e y d e -H u g e rs h o ff u n d D e u ts c h e K a r te m it d ie sem P ro b le m b e f a ß t u n d es in e in e m M aße a u s g e b a u t, d a ß es h e u te s c h o n a ls w e s e n tlic h e r F a k t o r fü r d ie T e c h n ik in R e c h n u n g zu b r in g e n ist.

D ie g a n z e A u s w e rtu n g d e r L u ftb ild e r b e r u h t a u f d em P ro b le m d e r H e r s te llu n g s te r e o s k o p is c h e r B ild e r (A bb. 1 u.

2, o b en ), d ie ein G e lä n d e s tü c k v o n zw ei v e r s c h ie d e n e n S ta n d p u n k te n a u f d e r P l a tt e fe s th a lte n . M an e r h ä l t d a ­ d u rc h . w ie a u s d e r S k iz ze e rs ic h tlic h , f ü r je d e n P u n k t d e s Nadinpunkt 2-

Objektiv Objektiv

Platte

\ ^ Nadirpunkt v

Aufnahme 2

Aufnahmestandort 2

61

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G eländes ein S tra h le n p a a r; also z. B. v o n d e r K irc h tu rm ­ spitze den S tra h l K i n a c h S ta n d p u n k t 1, d e n S tra h l 2 nach dem S ta n d p u n k t 2. D re h t m an d iesen V o rg a n g um und p ro jiz iert — n ach d em m an die P la tte n in d ieselb e L a^ e wie im M oment d e r A ufnahm e g e b ra c h t h a t — die B ilder, so m uß sich im B a u m d a s a u fg en o m m e n e G e lan d e reliet w ieder o p tisch au fb au en , d. h. m an e rh ä lt ein s o g e n a n n te s o ptisches R elief, das bei ric h tig e r P la tte n la g e d a s G elän d e n a tu rg e tre u w iederg'ibt. E s m ü ssen sich also die S tra h le n Ki u n d K 2 w ieder in d e r K irc h tu rm sp itz e sch n eid en . M an h a t d ad u rch zwei O rd in a te n fü r die L ag e d e r K irc h tu rm - spitze. D ie d r itte O rd in a te e rg ib t sich au s d e r H öhe. Bei einer P ro je k tio n w ird d a s B ild n a tu rg e m ä ß e rs t sic h tb a r d urch d as A uffangen d e r S tra h le n m ittels ein er P ro je k tio n s ­ ebene, in diesem F a lle Z eich en tisch eb en e . B e fin d et sich die Z eichentischebene n u n u n te rh a lb d e s o p tis ch e n R eliefs, so w erd en die S tra h le n ü b e r ih re n S c h n ittp u n k t h in au s sich v e rlä n g e rn und die K irc h tu rm sp itze w ird sich au f d e r P ro je k tio n se b e n e d o p p e lt abbilden. H ebe ich d ie s e P r o ­ jek tio n seb en e in d a s R elief hin ein , so w e rd en sich die beiden A b b ildungen ein a n d e r n ä h ern , bis sie bei E rre ic h u n g d e r rich tig en H ö h en lag e d e r P ro je k tio n se b e n e sich ta ts ä c h ­ lich in d e r K irc h tu rm sp itze sch n eid en , d. h. d ie K irc h tu rm - sp itze einfach u nd e in d e u tig e rsch e in en w ird . B ei w e ite rem H eben d er P ro je k tio n se b e n e w e rd e n sich d ie S tra h le n w ieder v o n e in a n d e r e n tfe rn en bzw . es w e rd e n a n d e re P u n k te, d en en d ie H ö h e n lag e d e r P ro je k tio n s e b e n e e n t­

spricht, e in d eu tig zum S c h n itt kom m en. H ie rd u rc h e rh a lte ich die fü r die räu m lich e B estim m ung n o tw e n d ig e d r itte O rdinate.

A us d ies er E rk e n n tn is h e ra u s h a t sich so w o h l d ie terre strisch e w ie auch d ie L u ftp h o to g ra m m e trie e n tw ic k elt.

N ur b e sc h re ite n bei d er A u s w e rtu n g d ie F irm e n v e r ­ schiedene W ege. E in T eil g re ift a u f d en s o g e n a n n te n ste reo sk o p isch en E ffe k t z u rü ck , indem sie die K a r te n m it Hilfe des räu m lich en S ehens a u sw e rte n . D ab ei fü h re n sie eine M arke d u rc h die räu m lich b e tra c h te te n B ild e r u n d stellen fest, wo d iese d a s G elände b e rü h rt. A n d ie s e n P unkten w ü rd e d a n n d e r g e su c h te S tr a h le n s c h n ittp u n k t liegen (H ugershoff-H eyde, Zeiss). A n d e re F irm en , w ie d ie D eutsche K a rte (Dr. G asser) p ro jiz iere n un d b e tra c h te n die ste reo sk o p isch en B ilder n ic h t g leich zeitig , so n d e rn a b ­ wechselnd. B efin d e t sich in d iesem F a lle die P r o je k tio n s ­ ebene bei ric h tig e r O rie n tieru n g d e r P la tte n n ic h t in d e r v o rg esch rieb en en H öhe, d a n n s p rin g t die oben a n g e fü h rte K irch tu rm sp itze bei dem a b w ec h se ln d en P ro jiz ie re n d e s einen o der a n d ere n B ildes sc h e in b a r h in u n d h er, d. h. die P ro je k tio n fä llt einm al a u f diese, ein a n d e rm a l au f jen e Stelle. E rs t in dem M om ent, in w elch em sic h d ie P r o ­ jek tio n seb en e in d e r ric h tig e n H ö h e also im S c h n ittp u n k t des S tra h le n p a a rs b e fin d e t, w ird d ie P ro je k tio n ein d e u tig , denn au ch bei ab w ech seln d em P ro jiz ie re n tre ffe n be id e S trah len a u f d e n se lb e n P u n k t d e r P ro je k tio n s e b e n e auf.

D iese eben g e sc h ild e rte A u s w e rtu n g s a rt v e r d ie n t m einer A n sich t n ach g e g en ü b e r d e r a n d e re n — o b e n ­ e rw äh n te n — d e n V o rzu g . W ie d erh o lte V e rsu c h e h ab en ergeben, d aß m an a u c h bei n ic h t g an z r ic h tig e r O rie n tie ­ ru n g der P la tte n noch ein en s te re o s k o p is c h e n E ffe k t e rh ä lt, ü. Ii. im m erhin noch einen e in ig e rm a ß e n r ic h tig e n rä u m ­ lichen E in d ru c k g e w in n t. N ic h t je d e r M ensch h a t die E ig en sch aft des rä u m lich e n S ehens, a n d e re rs e its a b e r h a t auch d as A uge d ie A n g ew o h n h e it, sich d e n V e rh ä ltn is s e n fähi«U en T &®W1SS®“ uG rad,e a n z u p a sse n , is t m o d u la tio n s - tahij,. D a d u rch e n ts te h e n bei d e r ste re o s k o p is c h e n A u s- b n n trn ir subje,k tiv e F ehler. d ie m an im allg e m e in e n n ic h t k o n tro lliere n k a n n , o d e r m it a n d e re n W o rte n : die K a r te

A u s w e r h m ^ ' T d a S eS en bei d e r p u n k tw e is e n ,Ih e rb e i b e o b a c h te t u n d z e ic h n e t m an n u r die stillste h en d e n P u n k te a u s. d. li. n u r d ie P u n k te in schneiden T rift n / ä u !nlich en O rd in a te n ta ts ä c h lic h o der s o n s t , v • , n'8'eiHlw elche a tm o sp h ä risc h e

? V o rg än g e (w ie z. B. E rs c h ü tte ru n g ) eine

Ä T “ Ksrt“ “ » — K L t n S

P u n k te n * m e h lig e n

h ö h e erw äh n en . Mit g rö ß e re r Fhio-hm ei.n m al d ie F lu g -

S t erdePrTbberf £ S länd?hz| , ^ “ Ä t -

d eck u n g v o n ,0 0 0 » ' J ' Z

v T e S .

62

ergibt sich für die Wirtschaftlichkeit, daß eine größere Flughöhe günstiger ist. Durch Abb. 4, S. 63, wird dieses zeichnerisch veranschaulicht.

Wie ist nun der Vorgang einer Luftvermessung? Das

7.11

vermessende Gebiet wird in Streifen zerlegt, die sich bis zu einem gewissen Grade überdecken müssen. Die Streifen zerfallen in Einzelaufnahmen, die sich zu 60 bis 75 v. H.

überdecken. Das Aufnahmeflugzeug übeTfliegt das Ver­

messungsgebiet in Richtung dieser Streifen und macht da­

bei die Aufnahmen. Das so gewonnene Plattenmaterial wird entwickelt, zu Diapositiven verarbeitet und kann dann mit Hilfe eines der erwähnten Verfahren ausgewertet wer­

den. Von Beendigung des Fluges an ist also die ganze Arbeit der Kartenherstellung Zimmerarbeit. Es ist dies gegenüber den bisherigen Vermessungsarten ein nicht zu unterschätzender Vorteil, denn der Vermessungsingenieur ist nunmehr vollkommen unabhängig von Zeit, Tageslicht und Witterung. Auch kann man die Vermessungsarbeit beliebig beschleunigen, denn es steht nichts im Wege, Tag und Nacht durchzuarbeiten. Während der Entwicklung der Platten muß allerdings noch die nötige terrestrische Grund­

lage geschaffen werden, die sich aber im allgemeinen für ein größeres Gebiet nur auf die Vermessung einer Länge und von drei Punkten ihrer Höhe nach erstreckt. Damit sind die Grundlagen geschaffen, die für die Auswertung noch von Bedeutung sind. Selbstverständlich wird mail nicht verfehlen, gegebenenfalls vorhandene Triangulation auszunützen. Notwendig ist sie aber nicht, sondern es genügen vollkommen die eben erwähnten Grundlagen.

Dieses Verfahren hat in dieser Richtung besonders die Firma Deutsche Karte ausgearbeitet.

Es fragt sich nun, ob die Luftvermessung tatsächlich den an sie gestellten Forderungen betreffs Genauigkeit, Schnelligkeit und Rentabilität genügt. Alle diese drei Punkte sind durchaus zu bejahen. Die Genauigkeit eines mit Hilfe von Luftvermessung hergestellten Meßtischblattes ist größer als die unserer heutigen Meßtischblätter, die schon teilweise sehr veraltet sind. Im allgemeinen kann man Uber die Luftvermessung sagen, daß die Genauigkeit dem verlangten Maßstabe entspricht.

Die Zeiten der Herstellung eines Meßtischblattes lassen sich mit der bei terrestrischen Aufnahmen notwendigen Dauer gar nicht vergleichen. Man rechnet im allgemeinen, daß die Vermessung eines Meßtischblattes nach den bis­

herigen Verfahren durchschnittlich wenigstens ein Jahr dauerte, in schwierigem Gelände oft bedeutend mehr, ganz abgesehen davon, daß man teilweise unbegehbare Stellen gar nicht vermessen konnte, was heute mit Hilfe der Luft­

vermessung natürlich jederzeit möglich ist. Die Luft­

vermessung gestattet es, ein derartiges Meßtischblatt bei neunstündiger Arbeitszeit durch weniger Personal, als bei der terrestrischen Vermessungsarbeit notwendig ist. in etwa 3 Monaten herzustellen, eine Zeit, die auf Grund der alten Verfahren nie erreicht werden konnte.

Ein weiterer Vorteil aber bietet sich besonders dadurch, daß man sich durch einen Flug ein Material verschaffen kann, daß allen nur denkbaren Ansprüchen genügt.

1

i- Herstellung von Bildplänen braucht man von den belichteten Platten nur Abzüge herzustellen und diese nach eiV?.V

1

j T bekannten A erfahren aneinanderzureihen. Man erhalt dann eine Photographie, die das Gelände in allen Mnzelheiten wiedergibt, und es ist möglich, aus derartigen mldplanen alles das zu erkennen, was zu einer schnellen

^urtedung der Sachlage notwendig ist Z. B. ist man bei VValdbi anden sofort über den Umfang des Brandes orientiert, ebenso bei Wassereinbruch über die Ausdehnung des ,maSS nd schnellen Überblick über seine Bestände. Derartige

0

rfC n Äi0d?^.<ier Forstmann bekommt einen guten I I r p 6!, m, der modernen Technik schon oft eine große Rolle gespielt, können aber nur als Übersichtsbilder betrachtet werden, da die Genauigkeit doch zu gering ist.

rvK*11,0- lassen. sbdi wiederum auswerten zu Bifriniano PU , j dsklzzen' indem man die Situation des Pil i w n au. dl?®em selbst in Tusche auszieht und das Derart'ge Bildskizzen werden heute wenig kh Ä T ' 8m

816

VOn s'rößter Bedeutung sein können.

Sppmanri t nur ein Beispiel herausgreifen: Für den a eV on größtem Interesse, ständig über die h i em ’rf Versandung einer Hafeneinfahrt auf dem d t Fi l f p f i « wAerden- Hier ist «Be Bildskizze eenLi iif ort-^ V Auf, den Bebildern sind Untiefen dsch a, s

7

, ~ n Und " T braucht die Bilder nur zeichne- eine für den £ Um S°f° rt du> Lage einer Untiefe mit zeichnen 'enSeemanngenugenden Genauigkeit einzu-

natü

" emäß n Vervielfältigung derartiger Bildskizzen kann turgemaß auf dem einfachsten und billie-sten We°-e S " be?dS wpJ'den, und daher bilden diese Karten schon

bei diesem Beispiel ein ungeheures Hilfsmittel.

(7)

W e ite rh in g e n ü g t d a s g e w o n n e n e B ild m a te ria l z u r H e r ­ s te llu n g v o n K a r te n je g lic h e n M a ß sta b es . A b g e se h e n d a ­ v o n . d a ß m a n n a tü r lic h d ie e in z e ln e n M a ß stä b e d u rc h e in z eln e m a ß s ta b s g e r e c h te A u s w e rtu n g d e r B ild e r e r ­ re ic h e n k a n n , is t es ein le ic h te s , d u r c h A n k o p p e ln v e r ­ s c h ie d e n e r P a n to g r a p h e n a n d ie M e ß k a rte g le ic h z e itig m e h re re M a ß s tä b e h e rz u s te lle n . F ü r P r o je k ta r b e ite n , d ie e in e n b e s o n d e re n M a ß s ta b v e r la n g e n , b r a u c h t m a n n u r d a s P la tte n m a te r ia l f ü r d ie s e n Z w e ck n o c h e in m a l b e s o n d e rs a u s z u w e rte n , o h n e d a ß e in e w ie d e rh o lte V e rm e s s u n g a n O rt u n d S te lle n ö tig ist. A lso s c h o n a u s d ies em G ru n d e h e ra u s e rg ib t es sic h , d a ß d ie L u f tto p o g r a p h ie f ü r u n s e re h e u tig e T e c h n ik v o n a lle rg r ö ß te r B e d e u tu n g ist.

A u c h d ie K o s te n d e r L u ftv e rm e s s u n g sin d w e se n tlic h n ie d rig e r a ls d ie d e r E rd v e rm e s s u n g . Im F r ie d e n k o s te te im M ittel die V e rm e s s u n g e in e s Q u a d ra tk ilo m e te rs 1300 M.

H e u te k a n n m a n b e i d e r L u ftv e rm e s s u n g m it ein em D ritte l d ie s e s P re is e s re c h n e n . A lle rd in g s w e rd e n d ie m e is te n B e h ö rd e n tr o tz d e r w e s e n tlic h e n V e rb illig u n g d ie s e s V e r ­ fa h re n s v o n d e r L u ftv e rm e s s u n g a b g e h a lte n d u r c h die H ö h e d e r Z a h lu n g , d ie in k u r z e r Z e it g e le is te t w e rd e n m uß.

E s m u te t n a tu r g e m ä ß e tw a s s o n d e rb a r a n , w e n n m a n fü r d ie V e rm e s s u n g e in e s L a n d e s o d e r g r ö ß e re n L a n d b e z irk e s in e in e m J a h r e m e h re re M illionen z a h le n soll, w ä h r e n d m a n

A bb. 3. P e rsp e k tiv isc h e D a rs t e llu n g der Zunahm e der G e lä n d e d e ck u n g durch eine P latte bei ver­

schiedenen Flughöhen.

b e i d e m a lte n V e r f a h r e n m it e in e m B ru c h te il d ie s e r S um m e a u s k a m ; d o c h w ird d a b e i n ie b e d a c h t, d a ß ja die K o s te n f ü r 1 w e s e n tlic h b illig e r sin d , a ls b e i d e n a lte n V e r­

m e s s u n g s a r te n , w ie a u c h b e s o n d e rs , d a ß die Z e it sic h o ft a u f d a s H u n d e rtfa c h e v e r r in g e r t. T ro tz a lle d e m h a t in d e n tr a n s a tla n tis c h e n L ä n d e rn , w ie b e s o n d e rs A m e rik a , d ie L u f tv e r m e s s u n g s c h o n d e r a r tig f e s te n F u ß g e fa ß t, d a ß m an k a u m n o c h o h n e sie a u s k o m m t. S o w o h l in N o rd a m e rik a w ie a u c h in S ü d a m e r ik a s in d d ie r ie s ig e n F lu ß s tr e c k e n lu f tto p o g r a p h is c h v e r m e s s e n w o rd e n u n d a u c h A rg e n tin ie n v e r s t a n d e s, sic h in e in e m J a h r e e in G e b iet v o n 50 000 qkm zu v e rm e s s e n , w o b e i a b e r n o c h z u b e d e n k e n is t, d a ß e rs te n s d ie F lu g v e r h ä ltn is s e in A r g e n tin ie n ä u ß e r s t u n g ü n s tig sin d (z u r E r r e ic h u n g g r ö ß e r e r H ö h e n b r a u c h t m a n in fo lg e d e r w ä r m e r e n L u f t b e d e u te n d m e h r Z e it a ls in E u ro p a ) u n d d a ß z w e ite n s d e r a r g e n tin is c h e S t a a t n o c h n ic h t e in m a l ü b e r d ie m o d e r n s te n u n d b e s te n A u s w e r tu n g s a p p a r a te v e r ­ fü g te , s o n d e r n sic h te ils m it a lte n S y s te m e n b e g n ü g te bzw . d ie s e ’ S y s te m e fü r se in e Z w e c k e b r a u c h b a r a u s b a u te .

Z u s a m m e n fa s s e n d k a n n m a n n u n w o h l sa g e n , d a ß d ie L u f tv e r m e s s u n g s c h o n j e t z t e in e n U m fa n g a n g e n o m m e n h a t. d e s s e n A u s d e h n u n g s ic h f ü r d ie Z u k u n ft g a r n ic h t ü b e r s e h e n lä ß t. N o c h 85 v . H . d e r E r d e s in d b is h e r n ic h t v e r m e s s e n w o rd e n . E in ig e rm a ß e n a n n e h m b a r v e rm e s s e n

s in d e ig e n tlic h n u r d ie e u ro p ä is c h e n S ta a te n , a b e r bei g e n a u e re m H in s e h e n w ird m a n fe s ts te lle n m ü sse n , d a ß e s h ie r g ro ß e L ü c k e n g ib t. I c h m ö c h te n u r a u f d a s a lp in e G e b ie t h in w e is e n , w o d ie v ie le n h o h e n B e rg e te r r e s tr is c h ü b e r h a u p t n ic h t z u v e rm e s s e n sin d . D ie Z u k u n ft w ird a lso a u f d em G e b ie t d e r V e rm e s s u n g in fo lg e d e s A u s b a u s d e r L u f tto p o g r a p h ie ein e U m w ä lzu n g b rin g e n , d ie es sc h o n h e u te n o tw e n d ig m a c h t, s ic h e in g e h e n d s t m it d iese m P ro b le m z u b e s c h ä ftig e n . U n d s e lb s t w e n n m a n b e i d e n h e u te in D e u ts c h la n d im m e rh in n o c h g e rin g e n B a u te n die L u ftv e rm e s s u n g m it d e r E rd v e rm e s s u n g v e r g le ic h t, w ird m a n seh e n , d a ß d ie L u ftv e rm e s s u n g a n S c h n e llig k e it, G e n a u ig k e it u n d B illig k e it d ie te r r e s tr is c h e V e rm e s s u n g w e it ü b e rtrifft. D ie b is h e r ü b e ra ll g e z e ig te S c h e u v o r d ie s e r n e u e n V e r m e s s u n g s a r t is t j e t z t n ic h t m e h r zu v e r ­ s te h e n , n o c h v ie l w e n ig e r, d a ß d ie d e u ts c h e n B e h ö rd e n d ie s e r E rfin d u n g n u r so w e n ig I n te r e s s e e n tg e g e n b rin g e n . A b u n d z u w a g t m a n sic h h ie r w o h l a n e in e n s c h ü c h te rn e n V e rs u c h h e ra n , w ie z .B . d ie V e rm e s s u n g d e s W a ld g e lä n d e s b e i F o r s t u n d d ie V e rm e s s u n g d e s S c h le u s e n b a u g e lä n d e s b e i F ü r s te n b e r g a. d. O. zeig en . A b e r v ie l w e ite r a ls b is z u e in e m V e rs u c h e i s t es b is h e r n o c h n ic h t g e k o m m e n . L e id e r w e is t u n s a u c h h ie r d a s A u s la n d w ie d e r d e n ric h tig e n W e g , u n d g e r a d e d a s u n te r M u sso lin i s t a r k au f-

Abb. 4. G rap h isch e D a rste llu n g der E in w ir k u n g der F lu gh ö h e au f P la tte n -M a ß sta b u. -N utzfläche (in qkm ) bei V e rw e n d u n g eines O b je k tiv s v o n 25 cm Brennw .

s tre b e n d e I ta lie n h a t sic h d ie s e s n e u e n V e rfa h re n s d e r a r t a n g e n o m m e n , d a ß d e r d o r tig e E r f in d e r N is tr i a lle in m it H ilfe s ta a tlic h e r U n te r s tü tz u n g se in V e r f a h r e n a u s b a u e n k o n n te .

H o ffe n w ir, d a ß , w e n n d e r S ta a t, d e r j a in fo lg e d es D a w e s p la n e s s t a r k ü b e r la s te t is t, n ic h t in d e r L a g e se in so llte , sic h e n d lic h e in m a l n ä h e r m it d ie s e m P ro b le m in p e k u n iä r e r H in s ic h t z u b e fa ss e n , d o c h w e n ig s te n s die P r iv a tin d u s tr ie in ir g e n d e in e r W e is e h e lfe n d e in g re ife n m ö g e, d e n n n u r g ro ß e E r f a h r u n g u n d v ie le V e rs u c h e k ö n n e n je tz t, n a c h d e m d ie th e o r e tis c h e V o r a r b e it g e le is te t w o r d e n is t u n d e in e n g e w is s e n A b s c h lu ß e r la n g t h a t, die U n s ic h e rh e ite n , d ie in d e r L u f tto p o g r a p h ie v o r h a n d e n sin d , b e s e itig e n . D ie L u f tv e r k e h r s g e s e lls c h a f te n h a b e n d ie W ic h tig k e it d ie s e s P ro b le m s e r k a n n t u n d s in d a u f d em b e s te n W e g e , s ic h h ie r e in M o n o p o l z u v e r s c h a f f e n . D ie s w ä re a b e r im I n te r e s s e d e r S a c h e v o llk o m m e n u n e r w ü n s c h t, d e n n d e r W e g w ir d d a n n d e r se in , d a ß d ie L u f tv e r k e h r s ­ g e s e lls c h a fte n d e m A u s b a u d e n W e g w e is e n u n d n ic h t u m ­ g e k e h r t (w ie es s e in m ü ß te ) d ie L u f tto p o g r a p h ie d e m F lu g z e u g b a u d ie G e s e tz e v o r s c h r e ib t. B le ib e n w ir a u c h in Z u k u n f t b e i d e r in D e u ts c h la n d ü b lic h e n L a n g s a m k e it, so w e r d e n w ir v ie lle ic h t e in e s d e r g r ö ß t e n G e s c h ä fte v e r ­ lu s tig g e h e n , d a s in J a h r h u n d e r t e n ü b e r h a u p t g e m a c h t

63

(8)

w urde. D as A u slan d ist s ta rk bei d e r A rb e it u n d sc h e u t sich n ich t, g ro ß e S um m en — a u c h fü r F e h lsc h la g e a u s- zuo-eben; a b er F e h ler sin d b e k an n tlic h d a, um g e m a c h t zu w en len u n d n u r d u rc h E rfa h ru n g k a n n m an v o rw ä rts

k o m m en . H o ffen w ir, d a ß d ie n ä c h s te n J a h r e a u c h auf dem G e b iet d e r L u f tv e r m e s s u n g d e r W e lt z eig en w erden, d a ß d e u ts c h e r G e is t a u c h a u f d ie s e m G e b ie t n ic h t z u rü c k ­ s te h t, s o n d e rn e n e rg is c h v o r a n g e h t. —

Vermischtes.

Straßendurchbruch in Mailand. D ie S ta d tm itte v o n M ailand w ird eingenom m en v om D o m p latz m it D om un K ö n ig sp a last un d vom S c a la p latz m it dem S c a la th e a te r un d dem u n te r dem N am en P alaz zo M arino b e k a n n te n R ath au se. V om D om platz g eh en in p a s s e n d e r L ag e n a ch a u ß en g e ric h te te S tra ß en aus. D er S c a la p latz lie g t m inder g ü n stig im V e rk eh r; n am en tlich feh lt ihm eine S tra ß e in ö stlich er R ic h tu n g n a ch C orso V en ezia u n d Via M onforte, den A u sg än g e n zu d e n g leic h n am ig e n e h em alig en S ta d tto re n . D er V erk eh r, in sb e so n d ere d e r s ta rk e K ra ft- W aren v erk eh r, m uß sich h ier in fa s t leb e n sg e fäh rlich e r W eise zick zack fö rm ig d u rc h eng'e G assen w inden. Schon

A n fa n g s s tre c k e d e r e ig e n tlic h e n S tr a ß e e n ts p r in g t. I h r soll die g e n a n n te C a s a ih re A tla n te n f r o n t z u w e n d e n . Der B e lg io io so -P la tz soll, um se in e r u h ig e W ir k u n g zu b e­

w a h re n , d u rc h e in e n A r k a d e n b a u v o n m ä ß ig e r H öhe ab ­ g e sc h lo s s e n w e rd e n . D ie S tr a ß e t r i t t d a n n a u f e in e n etw a 35 m b re ite n G a b e lu n g s p la tz , v o n w e lc h e m s p ä te r d ie R ede sein w ird . D a n n s e tz t sic h d e r S tr a ß e n z u g o s tw ä rts fort in 18 m B re ite , zu w e lc h e r a n d e r S o n n e n s e ite d ie dem F u ß v e r k e h r d ie n e n d e n P o r tic i h in z u tr e te n . D en Schluß d e r n e u e n S tr a ß e am C o rso V e n e z ia b ild e t ein e d reieck ig e P la tz flä c h e , d ie d a d u rc h n ö tig w ird , d a ß a u f die D u rch ­ fü h ru n g d e r V ia M onte N a p o le o n e z u r D u r in is tr a ß e nicht v e r z ic h te t w e rd e n k a n n . D ie Ö ffn u n g d e s schm alen

1 Via SanTedele 2. V ia S a la 3 Via Soactno Aflerah.

4 Vtcolo (gallería

A Palaz2CLMarino B Kirci?eSTedele C Casa Omenoni.

D • .M anzoni.

E íklazzo Besana

T • Belgioioso Or ^¡.rt»?e S. Carlo H SBabila J Qallena Crislofons

MILANO.

N u o v a s t r a d a tra. la.

Tj t a z z a d e lla S c a l a e c l Corso Ven-ezia..

lj- 18

I s t I i i

vor dem K rie g e w a r d esh alb ein D u rc h b ru c h p la n b e ­ schlossen w orden. A uch h a tte die E rw e rb u n g un d N ie d e r­

leg u n g h in d erlich e r G eb äu d e b e re its b e g o n n en , a ls d e r M ailänder A rc h ite k te n v e re in (A ssociazione tra i c u lto ri d a r o h ite ttu r a d i M ilano) m it d em z u r A u s fü h ru n g b e ­ stim m ten E n tw ü rfe sich b e sc h äftig te , d e s s e n erh eb lich e M ängel u n d S ch w äch en fe ststellte u n d R ic h tlin ie n fü r seine e rn eu te B e arb e itu n g b ek an n tg ab * ). D e r E rfo lg w a r die A u fstellu n g eines n eu en , in u n se re r A b b ild u n g , h ie rü b e r, m it g erin g en Ä nderungen d a rg e s te llte n P la n es, d e sse n A us­

fü h ru n g n a ch Ü b erw in d u n g d e r d u rc h b e re its a b g e ­ schlossene V e rträ g e e n ts ta n d e n e n S c h w ie rig k e ite n n u n ­ m ehr zur D u rc h fü h ru n g g e la n g en soll. V e rfa s s e r is t d e r d urch so n stig e stä d te b a u lic h e A rb e ite n v o rte ilh a ft b e k a n n t- g ew o rd en e „C apo d iv is io n e “ des S ta d tb a u a m te s In g C esare A lbertini**).

D er A u sg an g d er n e u e n S tra ß e au s d e r P ia z z a d e lla S cala ist, in leid e r u n g ü n s tig e r W eise, v o rg e sc h rie b e n d u rc h d e n P alazzo M arino, d e n P a la s t d e r B a n c a Com- m erciale u n d die J e s u ite n k irc h e S an F ed ele. Zu sch o n en sind d a s d u rch seine A tla n te n re ih e b e k a n n te B a ro c k h a u s d eg li O m enoni a n dem engen S trä ß c h e n g leic h en N am en s d er schone A rc h ite k tu rp la tz P ia z z a B elgioioso m it d e n b eid en P a lä s te n B elgioioso un d B esan a u n d dem H au se M anzoni s, schließlich die R u n d k irc h e S an C arlo m it ihrem sch o n en V o rp latz u n d die b e n ac h b arte , g la s b e d e c k te G alleria d e C n sto fo ris. Die M ündung d e r D u rc h b ru c h ­ stra ß e ist a u f d en s o g e n a n n te n L arg o di S an B ab ila ge- r c h t e t , d h. a u f d e n V o rp latz d e r reizv o llen ro m an isc h en K irch e g leich en N am ens, d er d e n A n fan g d es C orso di Ä enezia u nd d e r V ia M onforte bildet.

E n tla n g d e r S a n F ed e le -K iro h e is t eine a n n ä h e rn d re ch tec k ig e v o r d e r C asa deg li O m enoni e n d ig en d e S tr a ß e n ­ flache v o n 20 m B re ite g eb ild et, au s w e lch er d ie b e id e rse its v o n E rd g esc ho ß lau b en (P ortici) b e g le ite te , 15 m b re ite J a n u a r ’

Sn.

M o n atssch rift L a C a s a , A u g u st 1D2G u n d

C4

B a g u tta -S trä ß c h e n s w ird v o n den- P o r tic i in G e s ta lt eines 8 111 b re ite n T o rb o g e n s ü b e r b rü c k t.

S c h re ite n w ir n a c h W e s te n z u rü c k , so b e m e rk e n wir die n e u e P o r ta lö f f n u n g d e r G a lle ria d e C ris tó fo ris , d ie E r­

b r e ite r u n g d e r S tr a ß e n P ie tr o a ll’ o rto u n d P ie tro V erri a u f 11 m sow ie d e r V ia S a n P a o lo a u f 15 m u n d erk en n en , d a ß d e r o b e n g e n a n n te R e c h te c k p la tz d ie B e stim m u n g hat, d e n v o n O s te n k o m m e n d e n V e r k e h r z u g a b e ln , z u r R e ch ten in die R ic h tu n g n a c h d e m S c a la p la tz u n d z u r L in k e n in e in e n b r e ite r e n Zweig-, d e r a u f e in e n fü n fe c k ig e n fre ie n P latz am Z u g a n g z u d e r s e h r b e le b te n G a lle r ia V itto rio E m a n u ele m ü n d et. A u c h d ie s e r S tr a ß e n z w e ig is t a n d e r so nnigen S e ite v o n L a u b e n fü r F u ß g ä n g e r b e g le ite t.

D as G e lä n d e is t im a llg e m e in e n e b en . D ie H a u p t­

s tra ß e h a t ein le ic h te s G e fälle n a c h O s te n . V ie r S tra ß e n ­ q u e rs c h n itte s in d a u f u n s e r e r A b b ild u n g , r e c h ts , d a rg e s te llt.

P a lä s te u n d ö ffe n tlic h e G e b ä u d e s in d d u r c h ein e K re u z ­ s c h ra ffie ru n g h e rv o rg e h o b e n . D u rc h e in fa c h e S c h ra ffie ru n g sin d die d e r E n te ig n u n g u n te r lie g e n d e n u n d z u r W ie d e r­

b e b a u u n g b e s tim m te n G ru n d s tü c k e b e z e ic h n e t, e b en so die z u b e b a u e n d e n b is h e rig e n S tr a ß e n f lä c h e n d e r V ia San r e d e le , d e r V ia S a la , d e r V ia S o n c in o M e rati, d e s V icolo G a lle ria u n d e in e s k le in e n T e ile s d e s B a g u tta s trä ß c h e n s . Z u r sic h e re n E rz ie lu n g e in e r g u te n a r c h ite k to n is c h e n G e­

s a m tw irk u n g so llen s tr e n g e B a u v o r s c h rif te n e rla s s e n w e r­

d e n V o n b e s o n d e re r W ic h tig k e it is t d ie s fü r d ie N a c h b a r­

sch aft d e r C a s a d e g li O m en o n i, d e r K ir c h e S a n F e d e le und d es B e lg io io so -P la tz e s so w ie f ü r d e n F ü n f e c k p la tz a n d e r g ro ß e n G a lle ría , d e n r e c h te c k ig e n G a b e lu n g s p la tz u n d die d re ie c k ig e P la tz a n o rd n u n g a m C o rso V e n e z ia .

M öge es d em U fficio té c n ic o d e r S ta d t M a ila n d ge- m g en d a s b e d e u ts a m e W e r k z u e in e m g lü c k lic h e n , voll b e frie d ig e n d e n E n d e zu f ü h r e n! — J . S t ii b b e n.

In h alt: A lt-W ien und d e r m odorne S tä d te b a u . — M o d e r n e Verm essung. — V erm ischtes. —

p,.. Xei% ,d<?r D eutschen B auzeitung, G. m. b. H. in Berlin, ur die R edaktion veran tw o rtlich : F r i t z E i s e l e n in Berlin.

Druck: W. B ü x e n s t e i n , Berlin SW 48.

Nr. 8.

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